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comicbaers US-Comic-Lesetipps
Hallo Comicgemeinde,
mitunter fällt es schon schwer, sich in der Flut der erschienenen US-Comics zurechtzufinden und sich die lesenswerten Comictitel herauszupicken. Deshalb will comicbaer Hilfestellung leisten und veröffentlicht hier seine Lesetipps. :top: comicbaer |
Jodorowsky/Moebius: The Incal
Der europäische Comic-Klassiker schlechthin: The Incal!
John Difool, ein schäbiger kleiner Privatdetektiv, gelangt zufällig in den Besitz eines uralten Artefaktes - des Inkals. Und seit diesem Augenblick stellt sich sein Leben auf den Kopf. Um ihm den Inkal abzujagen, wird er von verschiedenen Menschen und Aliens gejagt und bleibt lediglich mit Hilfe des mysteriösen Kristalls am Leben. Doch damit nicht genug, findet sich John Difool plötzlich im Mittelpunkt einer kosmischen Konspiration wieder. Das Meisterwerk von Alexandro Jodorowsky und Moebius erschien in den 80er Jahren auch auf deutsch im Carlsen Verlag. Dort ist dieses fantastische Comic-Epos jedoch bereits seit Jahren vergriffen. Eine amerikanische Ausgabe gab es bei Marvel/Epic bereits Ende der 80er Jahre, die aber seit langem nicht mehr lieferbar ist. Die jetzt von DC/Humanoids Publishing vorgelegte komplette Incal-Ausgabe in zwei Bänden unterscheidet sich jedoch nicht nur durch eine neue amerikanische Übersetzung, sondern vor allem auch durch eine fantastische Neukolorierung. Allein diese Kolorierung ist schon den Kauf der zwei Alben wert. Wenn man die alte Epic-Ausgabe mit dieser neuen Ausgabe vergleicht, meint man, in eine andere Welt einzutauchen. So klar und hell, so glänzend und frisch, so fantastisch neu und lebhaft hat man diesen Comic noch nicht gesehen. Auch das Bonusmaterial läßt sich sehen: so ist z.B. auch die nicht veröffentlichte 8-seitige Comicsequenz, die die Ursprünge von Solune, dem Adoptivsohn des Metabarons, schildert, beinhaltet. |
Frank Cho: Shanna, The She-Devil
Tausende hungriger Saurier, eine Handvoll Elite-Soldaten und Shanna, bekleidet nur mit einem Leder-Bikini.
Eine geheime Armee-Einheit macht auf einer einsamen tropischen Insel eine schockierende Entdeckung. In einem ehemaligen Nazi-Labor finden die Männer Ergebnisse eines genetischen Experiments. Doch nur einen Klon können sie retten: eine blonde, schöne Frau, die so stark ist wie zwölf Männer zusammen. Bei der anschließenden Durchsuchung des Labors, finden Sie schließlich noch eine deutsche Wissenschaftlerin und... tödliche Biowaffen. Nach den ersten Konfrontationen mit hungrigen Dinosauriern ziehen sich die Überlebenden aus dem Labor zurück und bauen in der Wildnis ein Fort. Doch dann nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Der tödliche Bio-Virus entweicht und es verbleiben den Infizierten nur noch 8 Tage, bevor sie ohne Gegenmittel sterben werden. Um aus dem entlegenen Nazi-Labor das rettendes Gegenmittel zu besorgen, machen sich Shanna und der Teamarzt zu einer gefährlichen Reise auf… Der handliche HC-Band präsentiert die komplette 7-teilige Miniserie. Frank Cho, der mit Liberty Meadows Comic-Geschichte schrieb, hat mit SHANNA, THE SHE-DEVIL einen graphisch perfekten, aber auch gänsehautverursachenden Eintritt ins Marvel-Universum geschaffen. |
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Mir persönlich hat diese Neuausgabe nicht allzu sehr zugesagt :flop: . Dies liegt vorallem an der Formatsverkleinerung und der zu bunten Kolorierung. Die Qualität der Übersetzung vom französichen ins englische kann ich nicht nicht beurteilen. Die 6 Bände Moebius/Difool wurden später von Ehapa unter dem Feest-Label neuaufgelegt und sind bis auf Band 2 noch lieferbar. |
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Die Geschichte war ganz nett zu lesen mit den üblichen Nazi-Klichees, mehr aber auch nicht! Liberty Meadows ist zwar eine gute aber nicht überragende Serie, und weit davon weg Comicgeschichte geschrieben zu haben. ... ist aber nur meine persönliche Meinung :zwinker: ... |
Das scheint ja eine nette Kolumne zu werden, Harald! :top: Ich tacker das Teil mal oben fest und würde mich auch über die Links zu den in Deutschland veröffentlichten Comics im Guide freuen.
:fiade: :da: ... z.B. so: Carlsen: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=4709 Feest: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=4684 |
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Loeb/Sale, Catwoman: When in Rome
Es ist eine unglaubliche Geschichte über Gothams erotischste Einbrecherin.
Nachdem Loeb und Sale mit ihren letzten gemeinsamen Arbeiten (wie mir schien) wehmütige Comics über diverse Marvel-Ikonen vorlegten, haben sie sich mit ihrem neuen Werk wieder ins Batman-Universum zurückbegeben. Die sechsteilige Miniserie über Catwomans Abenteuer in Rom liegt mittlerweile auch in einer handlichen und preiswerten (US-$ 19,99) HC-Ausgabe vor. Selina Kyle braucht endlich mal eine Pause - von Batman und von Gotham City. Was könnte also besser sein, als in einen Urlaub zu flüchten und nach Europa zu reisen? Aber dann ist doch nicht alles nur Spaß und Unterhaltung. Denn auch dort gilt es, Geschäfte zu erledigen... WHEN IN ROME erzählt von Catwomans rätselhaften Trip nach Italien und ihrer Beziehung zu der tödlichen Falcone-Familie. Aber auch in Rom bleibt der Batman der Mann ihrer Träume... Das Bonusmaterial ist leider etwas arg knapp ausgefallen. Aber das fällt dann bei der spannenden Geschichte nicht so ins Gewicht. |
Erscheint jetzt als 100% DC Nr.2.
Batman :asthanos: |
George Pérez: Wonder Woman Vol. 1-3
George Pérez war 1987 für den Wonder Woman relaunch verantwortlich. DC präsentiert nun in vier Bänden die ersten zwei Jahre seines Wonder Woman runs. Die Bände 1-3 sind bereits erschienen, Band 4 steht noch aus.
Band 1: Gods and Mortals beinhaltet auf 191 Seiten Wonder Woman # 1-7, eine Einleitung von George Pérez und als Bonus einige Datenblätter aus Who´s Who: The Definitive Directory Of The DC Universe. Höhepunkte in dieser Ausgabe sind Pérez´Origin-Story und Wonder Womans Kampf mit Ares, dem Gott des Krieges. Band 2: Challenge of the Gods beinhaltet auf 176 Seiten die Ausgaben 8-14, ein Cheetah-Datenblatt und einige WW-Pinups. Ein Höhepunkt in dieser Ausgabe ist das erste Zusammentreffen von Wonder Woman mit der tödlichen Cheetah. Band 3: Beauty and the Beasts präsentiert auf 159 Seiten die Ausgaben 15-19 und die Titelstory aus Action Comics # 600 von John Byrne. Die Höhepunkte sind Wonder Womans Auseinandersetzung mit Circe und das Zusammentreffen von WW und Superman mit Darkseid, das John Byrne kongenial in Szene zu setzen wusste. Hier zeigte er, dass Spannung und Romantik nicht weit auseinanderliegen müssen. Die Geschichten in diesen 3 Bänden versprühen einen sense of wonder den buecherbaer in den aktuellen WW-Ausgaben von Texter Greg Rucka so schmerzlich vermisst. Pérez´ fantasievolle Geschichten und seine tollen Zeichnungen verdeutlichen, woran es den derzeitigen Abenteuern Prinzessin Dianas mangelt. Der Link zum Deutschen Comic Guide passt zwar nicht auf die vorgestellten WW-Ausgaben. Aber hier findet Ihr noch einige interessante Informationen zu der Amazone: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=60018. |
Yves Chaland, Chaland Anthology # 1 + 2: Freddy Lombard
Es gibt einfach einige europäische Comics, die jetzt in schönen amerikanischen Ausgaben vorliegen und deshalb unbedingt hier aufgeführt werden müssen.
Dazu gehören auch die Abenteuer von Freddy Lombard und seinen Freunden Sweep und Dina? Die amerikanischen Ausgaben der fünf Freddy Lombard-Alben sind bei Humanoids/DC Comics in zwei schön gestalteten Bänden (sowohl als großformatige HC- als auch als handliche SC-Ausgaben) erschienen. In Band 1 erleben die drei Helden spannende Abenteuer auf einer schaurigen Burg (THE WILL OF GODFREY OF BOUILLON), im tiefen Afrika (THE ELEPHANT GRAVEYARD) und an der französischen Küste (THE COMET OF CARTHAGE). In Band 2 gilt es aufregende Abenteuer während des ungarischen Volksaufstands 1956 (HOLIDAY IN BUDAPEST) zu bestehen, sowie ein Spionageabenteuer hoch über den Wolken (F.52). Zudem beinhaltet der zweite Band auch noch einen umfangreichen Bonus-Teil: Illustrationen, Skizzen, Titelbilder und Anmerkungen von Yves Chaland. Diese zwei Bände sind wirklich ein Muss für alle Freunde franko-belgischer Comic-Kunst sowie für Fans spannender Abenteuer-Comics. Dass dabei der Humor nicht zu kurz kommt, ist natürlich Ehrensache. Es ist schon schade, dass diese europäischen Comic-Klassiker in keiner vergleichbaren deutschen Ausgabe vorliegen. Zum Glück sind diese zwei amerikanischen Bände wirklich eine preisgünstige Alternative zu den mitunter teuer gehandelten antiquarischen deutschen Ausgaben. Informationen zu den deutschen Ausgaben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...ay=short&id=47 |
Jim Starlin/Bernie Wrightson, Batman: The Cult
Batman gerät in die Fänge fanatischer Sektenanhänger. Während er in einem Abwasserkanal gemartert und unter Drogen gesetzt wird, morden die Fanatiker in den Straßen von Gotham City: Diebe, Drogenhändler, Zuhälter, Farbige…
Unter Drogen gesetzt, erinnert sich der dunkle Ritter an seine vergebliche Jagd nach den Mördern, die eine Stadt in Angst versetzten. In seinen Träumen kämpft er mit dem Joker und Two-Face und wird hilfloser Zeuge der Bluttaten, die die Fanatiker begehen. Während Robin Batman verzweifelt sucht, wird Gothams Bürgermeister Opfer eines Bombenattentats. Und auch die Nationalgarde kann die Welle der Gewalt nicht aufhalten. So bleibt es denn (einem geschwächten) Batman und Robin überlassen, sich ihrem Feind zu stellen, um den Kreis der Gewalt zu durchbrechen. Jim Starlin und Bernie Wrightson haben ein dunkles, gewalttätiges Batman-Abenteuer geschaffen, dass die Leser auf eine Reise in die Nacht mitnimmt und nicht mehr loslässt. Aufgrund der extremen Gewaltdarstellungen eignet sich dieser Comicroman nicht für jüngere Leser. |
Kevin Smith/Phil Hester, Green Arrow: Quiver
Bereits mit Daredevil: Guardian Devil hatte Regisseur Kevin Smith (Clerks, Chasing Amy, Dogma) ein besonderes Händchen für Superhelden-Comics bewiesen. Und so war er der Mann der Stunde, als es galt Oliver Queen – alias GREEN ARROW – wiederzubeleben.
Die Figur des emerald archer war immer schon eine ziespältige. Einerseits hatte Green Arrow eine eigene Serie, andererseits gab es aber viel zu selten gute Autoren oder Zeichner, die mehr als die üblichen Superheldengeschichten präsentierten. Nur selten wurde das Potential dieses Comiccharakters ausgereizt wie in den Comics von Dennis O´Neil und Neil Adams, die in Green Lantern Anfang der siebziger Jahre erschienen. Mit dem GREEN ARROW relaunch aus dem Jahr 2001 knüpfen Smith und Hester qualitativ an diese längst vergangenen Zeiten an. Dabei weisen Hesters Zeichnungen, die von Ande Parks geinkt wurden, einen karikaturistischen Zug auf, der sehr schön mit Smiths Script harmoniert. Die Frage, die sich viele Comicfans stellten, war die, wie Ollie Queen von den Toten auferstehen konnte - nachdem er doch an Bord eines Flugzeuges verunglückt war. Der vorliegende Band erzählt, während Green Arrow den „Star City Slayer“ jagt, was tatsächlich an diesem verhängnisvollen Tag passierte. Neben einer Reihe von Gastauftritten verschiedener DC-Superhelden, die Fragen stellen, die nach Antworten verlangen, treten auch Queens Ex-Geliebte Black Canary, sein Ex-Partner Arsenal und sein Sohn Connor Hawke, den er kaum kennt und der nach Queens „Tod“ als Green Arrow nach dem Rechten sah, auf (Was für ein Satzungetüm! :lol7: ). Außerdem hat auch der dunkle Ritter einige Fragen. Aber die Antworten werden ihm wohl nicht gefallen. Der Sammelband präsentiert die ersten 10 Hefte der monatlichen Serie und beinhaltet auch ein Vorwort von Kevin Smith. Informationen zu den deutschen Ausgaben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37071 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37072 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37073 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37074 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37075 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37076 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37077 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37087 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37088 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=37089 |
Akira Yoshida & Shin "Jason" Nagasawa, Wolverine: Soultaker
Wolverine reist nach Japan um mit seiner Adoptivtochter Amiko Hina Matsuri* zu feiern. Dabei trifft er in Tokio Yukio wieder, eine Bekannte und… geschickte Diebin. Diese hat aus einem Tempel eine wertvolle Halskette gestohlen: das Zeichen Manas.
Um das Geheimnis dieses Schmuckstücks zu lüften, besuchen Yukio und Logan Kenchiro, einen alten Freund von Wolverine und Experten für mystische und magische Ereignisse. Während ihres Beisammensein erfolgt ein Angriff mörderischer Mönche. Diese wollen Logan und Yukio die Kette abnehmen. Im Laufe des Kampfes wird Kenchiro getötet und Wolverine berührt unachtsam das rätselhafte Schmuckstück. Und dann überschlagen sich die Ereignisse, in dessen Verlauf Wolverine gegen Samurai-Zombies, Dämonen und eine junge Magierin kämpfen muss… um Japan zu retten. WOLVERINE: SOULTAKER ist eine spannende Geschichte über japanische Mythologie. Es ist das vollkommene Comic-Äquivalent zum Popkorn-Kino. Die Geschichte will gut unterhalten - nicht mehr, aber auch nicht weniger. * Tag des Mädchen |
Will Eisner, A Contract With God
Will Eisners graphische Novellensammlung A Contract With God ist aus verschiedener Hinsicht ein bemerkenswerter Comic. Allein die Publikationsgeschichte dieses Bandes liest sich schon so spannend wie mancher Krimi. Vergebens hatte sich Eisner, der im Januar 2005 verstorben ist, an diverse große Verlage zwecks Publizierung dieses Werkes gewandt. Schließlich erschien dieser Comic, der heute zweifellos zu den Meilensteinen der graphischen Kunst gezählt werden muss, 1978 in dem Kleinverlag Baronet Publishing Company.
Neben der Titelgeschichte beinhaltet der kleinformatige und handliche Band noch die drei Novellen The Street Singer, The Super und Cookalein. Mit diesem Comicwerk hat Eisner bereits seinen gesamten Comic-Kosmos in Grundzügen entworfen, in denen dann seine späteren Werke angesiedelt sind: die Mietskasernen in der Bronx, namentlich in der Dropsie Avenue. In der Titelgeschichte erzählt Eisner die Geschichte von Frimme Hersh, der einen Vertrag mit Gott machte, aber durch den Tod seiner Adoptivtochter an Gott und seinen selbsterstellten Vertrag verzweifelt. Durch das Unglück wandelt er sich von einem gläubigen Mitglied seiner Gemeinde zu einem hartherzigen, aber wohlhabenden Immobilienmakler. Doch der Reichtum macht ihn nicht glücklicher. Einer neuer Vertrag mit Gott muss deshalb her - diesmal aufgesetzt von den Ältesten der jüdischen Gemeinde. Doch auch dieser Vertrag wird ihm kein Glück bringen... Für alle Leser, die diesen Comic noch nicht kennen, soll der überraschende Schluß verraten werden. The Singer erzählt vom Aufstieg und Fall eines Straßensängers. The Super erzählt von Mr. Scuggs, einem einsamen Hausmeister, dessen bester Freund sein Hund ist. Eines Tages lernt er die halbwüchsige Nichte einer Mieterin kennen und das Unglück nimmt seinen Lauf... Die letzte Geschichte, Cookalein*, erzählt eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen. Der Protagonist Willie, ein Teenager von 15 Jahren, verbringt mit Bruder und Mutter die Sommerferien außerhalb New Yorks. Im Zug, der die Drei zu ihrem Sommerquartier bringt, lernen wir weitere Darsteller dieser Geschichte kennen: Herbie, der sich als Saxophonist seine Medizinstudien verdient und die blonde, arrogante Schönheit Goldie, die einen reichen Mann fürs Leben sucht. Willie verliert seine Unschuld bei der verheirateten Maralyn, Goldie wird von dem Nichtsnutz Benny vergewaltigt und erkennt erst dann, dass der unscheinbare Herbie ihr Glückstreffer ist. Baronet pries die Ausgabe als new dimension in story telling und collection of graphic stories. Und so gilt denn Will Eisner nicht zu Unrecht auch als Vater der graphic novel. *Cookalein ist ein Hotel für Selbstverpfleger Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=4300 |
Jim Steranko, Nick Fury, Agent Of...S.H.I.E.L.D.
In den 1960ern hatten James Bond & Co. Hochkonjunktur. Die glamourösen Abenteuer von Geheimdienstagenten beherrschten die Kinos und das Fernsehen. Auch in der Unterhaltungsliteratur wetteiferten zahlreiche Agentenfiguren um ihre Leserschaft. Nur die Comics blieben davon ausgenommen. Oder etwa nicht...?
Nick Fury, der frühere WWII-Held, erlebte in Strange Tales die ersten Geheimdienstabenteuer. Allerdings musste er sich den Platz mit Doctor Strange teilen. Gezeichnet wurden die Ausgaben von Jack Kirby (Layouts), John Buscema und... Jim Steranko. Zu Anfang waren es eindimensionale Comicgeschichten, die auch zeichnerisch nicht überraschten. Erst als Jim Steranko die graphische Kontrolle vollständig übernahm und schließlich auch die Geschichten selber textete, erlebte die Leser einen wahren Popart-Rausch. Steranko formte aus einer eindimensionalen Nebenfigur eine Popikone der Comicgeschichte. Auf über 230 Seiten verfolgt der Band die Abenteuer Nick Furys und wir Leser können sehr gut die Entwicklung unseres Helden mitverfolgen - von einer typischen Marvel-Figur zu einem Idol ganzer Generationen von Lesern. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...y=short&id=791 |
Frank Miller & John Romita Jr., Daredevil: The Man Without Fear
Frank Miller und John Romita Jr. erzählen, in der ursprünglich als fünfteilige Miniserie publizierten Geschichte, die Ursprünge eines Verbrechensbekämpfer.
Alles beginnt mit einem traumatischen Verkehrsunfall, in dessen Folge der junge Matt Murdock sein Augenlicht verliert. Der rätselhafte (und ebenfalls blinde) Stick nimmt ihn unter seine Fittiche und lehrt ihn nicht nur zu Kämpfen. Als sein Vater, ein zweitklassiger Boxer, von Gangstern getötet wird, rächt er den Mord. Was dann folgt, ist dem wahren DD-Fan natürlich schon begannt: Matt geht zur University, lernt dort Franklin "Foggy" Nelson, seinen späteren Partner kennen, sowie Elektra. Und er geht nachts als Vigilant auf Streife... Nichts neues also... Aber trotzdem strahlt die Geschichte einen ganz besonderen Charme aus. Sicher liegt das auch daran, dass die Geschichte weniger auf Action, als vielmehr auf Matts Entwicklung zu einem Helden setzt. Wenn er nachts als Daredevil durch die Stadt zieht, dann trägt er eben noch nicht sein DD-Kostüm, sondern lediglich einen dunklen Trainingsanzug und ein Kopftuch, dass er sich über die Augen gezogen hat (Erst auf den letzten Seiten sehen wir ihn im gewohnten DD-Outfit.). Aus heutiger Sicht erzählen Miller und Romita Jr. eine fast gewaltlose Geschichte über die Folgen von Gewalt. Und das erscheint heute, eine Dekade später, schon fast wieder nostalgisch. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=60400 |
Claudio Nizzi & Joe Kubert, Tex - The Lonesome Rider
Ich habe eine Vorliebe für die alten Meister: Burne Hogarth, Will Eisner... und Joe Kubert.
Joe Kubert wurde 1926 geboren und ist immer noch im Comicmedium aktiv. Bekannt wurde er als Zeichner von Enemy Ace-, Sgt. Rock- und Tarzan-Comics. Derzeit erscheint bei DC ein neues Sgt. Rock-Abenteuer als Miniserie. Es ist eigentlich schade, dass die großen Western-Comics nicht aus dem Land der Western kommen. Jerry Spring, Blueberry, Comanche und... Tex sind alles europäische Comics. Die italienische Westernserie Tex erscheint seit über 50 Jahren. Joe Kubert konnte Ende der 90er Jahre überzeugt werden ein Tex-Abenteuer nach einem Script von Claudio Nizzi zu zeichnen. 2005 erschien dieses Comicabenteuer dann endlich bei Ervin Rustemagics SAF Comics auch in Amerika. Die Geschichte ist schnell erzählt: 4 Landstreicher ermorden eine Farmerfamilie, rauben sie aus und fackeln anschließend die Farm ab. Tex, der die Farmerfamilie kennt, kommt zufällig vorbei und kann seine Bekannten nur noch beerdigen. Er schwört an ihren Gräbern, das feige Verbrechen zu rächen. Und ähnlich wie Gregory Peck in Henry Kings Western-Klassiker Bravados, so jagt Tex hinter den vier Mördern her, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Die düstere Westernfabel ist in ausdrucksvollen s/w-Zeichnungen erzählt. Die handliche kartonierte Ausgabe beinhaltet zusätzlich ein informatives Vorwort von Ervin Rustemagic und ein Interview mit Joe Kubert. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=70576 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=72130 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=74158 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=78166 |
Frank Miller: Daredevil Visionaries Vol. 2
Mit Elektra schuf Frank Miller eine der großen Comicheldinnen unserer Tage: schön, unabhängig, intelligent, tödlich!
Band 2 von Daredevil Visionaries: Frank Miller beinhaltet Daredevil # 166-182 und erzählt die komplette Elektra-Saga. Matt Murdock weiß vom ersten Moment ihres Kennenlernens an der New Yorker Columbia-Universität, dass Elektra Natchios und er zusammengehören. Die Beiden lernen sich kennen und lieben. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Jahre später treffen sie sich wieder. Doch Elektra ist nicht mehr die junge Frau, die unser blinder Held einst liebte. Denn mittlerweile ist sie eine Kriminelle, die für Geld mordet. Beide ahnen, dass ihre einstige Liebe keinen Bestand mehr haben wird. Ihre Zeit ist abgelaufen: durch einen feigen Mord verliert Matt Murdock Elektra schließlich für immer. Wird ihr Mörder Bullseye seine gerechte Strafe dafür erhalten? Als Texter treibt FM die Daredevil-Saga zu neuen Höhepunkte. Grafisch jedoch hat er noch nicht seinen endgültigen Zeichenstil gefunden. Das gelang ihn erst mit The Dark Knight Returns. Für alle Freunde spannender Krimi- und Superheldengeschichten ist dieser Band eine vielversprechende Lektüre. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67835 |
Robert Kanigher & Joe Kubert u.a., The Sgt. Rock Archives Vol. 1
"I´m Sgt. Rock of Easy Company where nothin´ is easy"*
Der erste Band der Sgt. Rock Arviches-Edition beinhaltet nicht nur Rocks origin aus G.I. Kombat # 68 (1959) sondern präsentiert auch einige der besten DC-Kriegscomics aus den Jahren 1959/1960, die ursprünglich in Our Army at War veröffentlicht wurden. Die meisten Geschichten wurden von Bob Kanigher getextet und von Joe Kubert graphisch umgesetzt. Die Geschichten schilderten anfangs auf 6 bis 12 Seiten typische Kriegssituationen. Der Feind - in der Regel deutsche Wehrmachtssoldaten - blieb gesichtslos oder erinnerte eher an Operettensoldaten (Monokel im Auge). Rock wird als eine Art Vaterfigur oder Vorbild geschildert: erfahren und hilfsbereit, tapfer und mutig. An ihn können sich die jungen Soldaten der Easy Company orientieren. Im Prinzip sind das Superheldengeschichten ohne Helden in Spandex. Dabei spielen die deutschen Soldaten die Rolle der sonst üblichen Superbösewichter. Deshalb macht es auch Spaß diese alten Geschichten zu lesen. Dass die Situationen austauschbar bleiben, dass statt der deutschen Soldaten in diesen Geschichten durchaus auch Vietkongs auftreten könnten, mindert den Lesegenuß nicht. Wer sich ernsthaft über den 2. Weltkrieg informieren möchte, sollte ohnehin hier nicht zugreifen. "Yeah...there are all sorts of Characters in Easy Company! And figurin´`em out...ain´t easy! But that´s the way it is in Easy!"** Na, neugierig geworden? Ach so, die Archive Editions ist zu teuer. Derzeit erscheint die DC-Miniserie Sgt. Rock: The Prophecy - natürlich von Joe Kubert gezeichnet. Ausgabe 2 ist gerade in den Handel gekommen. *aus Our Army at War # 96 ** aus Our Army at War # 95 |
Brian Michael Bendis & Michael Gaydos, Alias Vol. 1
Die Comicserie Alias war Bendis´ erster großer Marvel-Streich und erschien in Marvels neuem Imprint MAX (dass Comics für ältere Leser veröffentlicht). Zusammen mit dem Comic-Künstler Michael Gaydos schuf er eine Krimiserie, die, abseits der üblichen Mainstream-Comics, konsequent auf Spannung und Charakterzeichnung, statt auf überquellende Action, Gore und übliche Superheldenklischees, setzte. Dabei darf die Comicserie jedoch nicht mit der gleichnamigen TV-Serie verwechselt werden.
Die achtundzwanzig erschienen Ausgaben wurden auch in vier schönen kartonierten Comicbüchern veröffentlicht. In Kürze erscheint auch noch eine voluminöse HC-Ausgabe, die sämtliche Hefte in einem Band präsentiert. Vol. 1 beinhaltet die Ausgaben 1-9, sowie Vorwort von Jeph Loeb und David Macks Titelbilder. Jessica Jones ist die Hauptfigur in Alias. Sie ist eine ehemalige drittklassige Superheldin gewesen, die sich aus dem kostümierten Abenteuergeschäft zurückgezogen hat, um als Privatdetektivin ihr Auskommen zu finden. Sie raucht zuviel, hat ein Alkoholproblem und einen Minderwertigkeitskomplex. Mithin ist sie die perfekte Anti-Heldin. Bei einer ihrer Ermittlungen stößt sie auf die wahre Identität eines Helden und deckt dabei eine Verschwörung auf, die bis in die höchsten Ränge reicht. Um zu überleben muss sie all ihre Intelligenz, ihren Witz und Charme aufbieten. Denn um Freunde um Hilfe zu bitten, hat sie bereits zu viele Brücken hinter sich abgerissen. Bendis´ Geschichten sind oftmals dialogreich und statisch und es bedarf schon eines gewissen Durchhaltewillens, um Spass daran zu finden. Wer sich aber auf die Geschichte einläßt, wird mit einem Comic par exellence belohnt. Bedingt durch die Figur Jessica Jones erinnert Alias auch an Bendis´ Opus magnum Jinx. Irritierend (zumindest für einen Vertreter meiner Generation) ist natürlich der hemmungslose Gebrauch des Wortes F... in all seinen Variationen. Es leitet nicht nur das Vorwort von Jeph Loeb, sondern auch die lesenswerte Story ein und beendet schließlich diese auch wieder. Gespannt darf man hier auf eine deutsche Übersetzung sein. Wer sich bereits bei den Schimanski-Tatorten an dem Wort Scheiße gestörrt hat, der sollte Alias nicht unbedingt lesen. Für alle anderen Comicfreunde ist dies eine der lesenswertesten Comicserien aus den letzten Jahren. |
Charles M. Schulz, The Complete Peanuts 1950-1958
Heute kommt mal wieder ein Klassiker der Comic-Kunst ins Gespräch:
Fantagraphics Books veröffentlicht seit 2004 die definitive Peanuts-Ausgabe. Die schönen, von Seth gestalteten, gebundenen Bücher präsentieren alle Dailies und Sundays von 1950 an. Jeder Band beinhaltet zwei Jahrgänge, vier Bände sind bislang erschienen. Optional gibt es für die Bände auch schöne Schuber (diese fassen jeweils zwei der voluminösen Ausgaben); die kosten aber (zumindest in Berlin) 10 Euro extra. Wer sich allerdings Zeit nimmt und nicht gleich nach Erscheinen eines neuen Bandes zum Comicshop seines Vertrauens läuft, für den hat Fantagraphics noch ein Schnäppchen in petto: bei Erscheinen des jeweils zweiten Bandes gibt es diesen und den Vorgänger im Schuber für nur knapp $ 50,00. Über die Peanuts muss wohl nicht mehr viel erzählt werden. Charlie Brown, Lucy, Schroeder, Snoopy und Co. sprechen für sich. Für deutsche Fans sind die Ausgaben nicht ganz einfach zu bekommen, da der amerikanische Großhändler aus Lizenzgründen nicht nach Deutschland liefert. Also, entweder bei einem amerikanischen oder britischen Comicshop bestellen oder beim vertrauten Comichändler mal nachfragen, ob dieser nicht einen Weg kennt, die Ausgaben zu beziehen. |
Zitat:
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Deshalb steht da auch "Und wenn der Comichändler abwinkt, ..." --- schreib doch einfach, ob Du die auch liefern kannst, die Händler bei denen ich angefragt hatte, hatten damals alle abgewinkt ... und da ist man schon mal froh, dass es die Multis überhaupt gibt.
-SCHEUCH- |
Zitat:
Aber ich kenne in Berlin einen Kollegen, der die Bände im Programm hat und auch die weiteren besorgen kann. Dir und allen anderen Interessierten schicke ich gerne per PN den Namen des Comicladens. In meiner Kolumne möchte ich aber nicht Werbung für den Kollegen machen. |
Milton Caniff, Steve Canyon 1947 (und folgende)
Checker Book Publishing Group veröffentlicht die Abenteuer von Steve Canyon von Anfang an - sowohl die Tagesstrips als auch die Sonntagsseiten - in blankem Schwarz-weiß. Wobei die Sonntagsseiten allerdings aus präsentationstechnischen Gründen überwiegend ummontiert wurden. Bislang sind die Jahrgänge 1947 bis 1949 erschienen. Auf den Jahrgang 1950 warte ich derzeit noch. Der Jahrgang 1951 ist bereits angekündigt.
Fliegercomics übten schon immer eine große Faszination auf Texter, Zeichner und Leser aus. Es gibt viele Beispiele. Bekannt und beliebt sind sicher Johnny Hazard von Frank Robbins (Infos zu den deutschen Comicalben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=2077) oder Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure von J.-M.Charlier, Jijé und anderen (Infos zu den deutschen Comicalben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...ay=short&id=62, http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=2732, http://www.comicguide.de/index.php/c...short&id=5256). Aber obwohl Caniff mit Steve Canyon erst drei Jahre nach Frank Robbins´Johnny Hazard auf dem Markt kam, wurde Steve Canyon schnell populär. Und so ist Milton Caniffs Steve Canyon natürlich nicht nur der Prototyp des Fliegercomics, sondern auch, wie Wolfgang J. Fuchs im ComicJahrbuch 1989 (Ullstein-Taschenbuch) schrieb, "in seinen Abenteueraspekt der quintessielle Abenteuer-Strip..., dessen Erzähl- und Zeichenstil zahlreiche andere Comic-Künstler beeinflußte". Dass jetzt eine amerikanische Werkausgabe die ersten Jahrgänge wieder zugänglich macht, stimmt natürlich erwartungsfroh. Die ersten Bände sind sicher nicht perfekt: das Format ist zu klein, der Druck könnte mitunter etwas schärfer ausfallen. Aber auch mit diesen Einschränkungen freue ich mich schon auf viele weitere Steve Canyon-Abenteuer. Und so wünsche ich Checker Book Publishing einen langen Atem. Denn schließlich wurden Steve Canyons Abenteuer bis zu Caniffs Tod 1988 in den Zeitungen veröffentlicht. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=3838 |
Greg Rucka & Steve Lieber, Whiteout
Bevor der Krimi-Autor Greg Rucka als Texter für Superheldencomics bekannt wurde, hat er 1998 mit Zeichner Steve Lieber den Vierteiler Whiteout bei Oni Press veröffentlicht.
Am Ende der Welt... in der Antarktis: menschenleere Weite, Eis, Schnee und tödliche Kälte. U.S.-Marshall Carrie Stetko, die in der weißen Einsamkeit versucht, ihre Vergangenheit zu vergessen, untersucht einen Mordfall. Doch noch während ihrer Ermittlungen wird der nächste Tote aufgefunden. Zusammen mit der britischen Agentin Lily Sharpe versucht Stetko dem Mörder auf die Spur zu kommen. Wer spannende und intelligente Krimikost mag, der sollte bei diesem Comic zugreifen. Keine Superhelden in Spandex schlagen sich mit außerirdischen Schurken, sondern starke und realitätsnahe Comic-Charaktere versuchen in dieser menschenfeindlichen Eiswüste, in der ein unheimlicher Mörder sein Unwesen treibt, zu überleben. |
The Luna Brothers, Girls Vol. 1: Conception
Ort der Handlung ist eine kleine Gemeinde im Herzen der USA. Held der Geschichte ist Ethan Daniels, ein Junggeselle, der feststellen muss, dass das Miteinander mit dem anderen Geschlecht so seine Tücken hat. Und so vergnügt er sich mit Männermagazinen oder hängt abends in der Kneipe rum.
Eines Abends, nach einer Kneipenschlägerei: auf der Heimfahrt sieht er eine junge, verletzte und unbekleidete Frau am Straßenrand stehen. Er hält an und nimmt sie mit nach Hause. Dort benimmt sich die junge Frau rätselhaft und schläft noch in der ersten Nacht mit ihm. Und damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf... Am nächsten Tag: Ethan findet die Frau im Bad eingeschlossen. Als sich die Tür öffnet, ist das Bad voller Eier, aus denen weitere junge, schöne, unbekleidete Frauen schlüpfen, die alle nur das eine wollen: die Menschen dieser kleinen Stadt töten! Wie es weitergeht soll hier nicht verraten werden. Bei Lektüre der Geschichte werden Assoziationen zu Hitchcocks Die Vögel und Aliens wach. Band 1 endet mit einem echten Cliffhanger. Ich jedenfalls warte bereits gespannt auf Band 2. |
Roy Thomas, Barry Windsor-Smith, John Buscema u.a., The Chronicles Of Conan
Nachdem bei Dark Horse Comics seit gut 2 1/2 Jahren erfolgreich eine neue Conan-Serie läuft, findet der geneigte Comicfan dort auch die Conan-Comics, die in den siebziger und achtziger Jahren bei Marvel veröffentlicht wurden.
Mittlerweile hat Dark Horse 10 umfangreiche Tradepaperbacks veröffentlicht. Dabei wurden die Comics textlich restauriert und die Kolorierung komplett remastered. Die ersten 4 Ausgaben widmen sich den Conan-Comics, die der Brite Barry Windsor-Smith gezeichnet hat. Im Anschluß folgen die Ausgaben von Gil Kane, Howard Chaykin und (natürlich) John Buscema. Zu jeder Ausgabe hat Texter Roy Thomas ein informatives Nachwort geschrieben, dass ausführlich über die Entstehungsgeschichte jedes Conan-Comics (von Marvel) berichtet. Leider gibt es bei dieser gelungenen Werkausgabe zwei Wermutstropfen: die Titelbilder wurden ausgelassen und die Conan-Ausgaben, in denen Red Sonja auftritt fehlen, da die Rechte für RS nicht bei Dark Horse Comics liegen. Es bleibt zu hoffen, dass die ausgelassenen Ausgaben noch bei Dynamite Entertainment veröffentlicht werden. Zwei kartonierte Buchausgaben, mit alten Marvel-Comics sind dort bereits erschienen. Leider gibt es noch keine deutsche Chronicles-Ausgabe. Bei Condor erschien jedoch eine langlebige Conan-Taschenbuchreihe: http://www.comicguide.de/index.php/c...y=short&id=857 |
Die 10 Bände sind wirklich zu empfehlen, gerade gestern habe ich den 10. Band nochmals gelesen, vor allem das Team Chaykin - Chan kann sich sehen lassen. Hoffentlich kommt es dazu, daß Dark Horse die Savage Sword of Conan Bände nachdruckt, wie in diversen Interviews angesprochen, das wäre sehr schön.
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Reginald Hudlin & John Romita Jr., Black Panther: Who Is The Black Panther?
Die Ausgabe beinhaltet die ersten 6 Hefte der derzeit laufenden BP-Serie. Regisseur Reginald Hudlin (Boomerang) und Zeichner John Romita Jr. erzählen die Ursprungsgeschichte des Black Panther neu.
Die Geschichte beginnt wie ein Quatermain-Roman von Henry Rider Haggard: Eine Gruppe afrikanischer Krieger wird von einem unsichtbaren Gegner niedergemetzelt. Dann gibt es einen zeitlichen Sprung - vom 5. Jahrhundert ins 19. Jahrhundert - und der Leser erlebt den Untergang einer weißen Erobererarmee. Nach einem weiteren Zeitsprung setzt die eigentliche Handlung im 20. Jahrhundert ein. Aber bis der Leser T´Challa, den derzeitigen Herrscher von Wakanda, kennenlernt, dauert es noch eine Weile. Schnell ist jedoch ersichtlich, dass Wakanda ein reiches Land in Afrika ist, dass die Aufmerksamkeit nicht nur der USA - sondern auch weniger netter Zeitgenossen - erregt. Zu diesen gehört auch Klaw, der T´Challas Vater ermordete. Und jetzt ist auch T´Challas Leben in Gefahr. Leider hat Romita nur die erste Geschichte (6 Hefte) gezeichnet und sich dann wieder neuen Projekten gewidmet. Nach seinem Abgang ist die Serie nicht nur zeichnerisch verflacht und zu einem Abladeplatzt von diversen Crossovern verkommen. Doch dieser erste story arc bietet dafür einen wilden Lesegenuß. |
Mike Grell, Green Arrow: The Longbow Hunters
Mike Grells Longbow Hunters ist fast schon ein moderner Klassiker. Der Titel erschien ursprünglich als Miniserie in drei Prestige Format-Bänden.
Ich habe den Titel kürzlich erneut aus dem Bücherregal geholt und in einem Zug durchgelesen. Irritiert war ich erneut von der Buntstift-Kolorierung. Diese ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist dies ein spannendes Green Arrow-Comicabenteuer. Die Handlung wurde von Mike Grell, der durch Warlord (für DC) und Jon Sable, Freelance (für - ich glaube - First) Ruhm erntete, von dem mythischen Star City nach Seattle, einer Großstadt nahe der kanadischen Grenze, verlegt. Oliver Queen (a.k.a. Green Arrow) ist mittlerweile ein Mann in mittleren Jahren, der sich von seiner Lebenspartnerin Dinah Lance (a.k.a. Black Canary) Kinder wünscht. Sie versagt ihm diesen Kinderwunsch mit dem Argument, dass ihr Leben als kostümierte Vigilanten viel zu gefährlich wäre, um Kinder in die Welt zu setzen und großzuziehen. Neben den privaten Problemen gibt es in Seattle zwei Serientäter, die ihr Unwesen treiben und Menschen ermorden (Um hier nicht die Spannung zu nehmen, will ich nicht zu sehr in die Details gehen.). Der eine tötet junge Frauen, der andere Täter - in Diensten der Yakuza - erschießt mit Pfeil und Bogen alte Männer. Und Green Arrow versucht im Laufe der Handlung beide Täter dingfest zu machen. Doch auch Black Canary versucht die Verbrechen aufzuklären und wird bei ihren Ermittlungen, bei denen sie in die Fänge der Schurken gerät, nicht nur bis aufs Blut gefoltert, sondern auch fast getötet. Mike Grell hat ein realistisches Szenario entworfen und in der Figur des Yakuza-Attentäters verarbeitete er auch ein Stück amerikanischer Zeitgeschichte (wie gingen die Amerikaner mit ihren Landsleuten japanischer Herkunft nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor um). Die kartonierte Buchausgabe beinhaltet zudem auch noch ein mehrseitiges Vorwort von Mike Gold, in dem er Auskunft über die Entstehungsgeschichte dieses Comcis gibt. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67703 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67704 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67705 |
Kevin Smith & Terry Dodson: Spider-Man and the Black Cat: "The Evil that Men do"
Felicia Hardy, alias Black Cat, reist nach New York, um das Verschwinden einer Freundin aufzuklären. Dabei kommt sie Spider-Man in die Quere, der ebenfalls in diesem Fall ermittelt. Dabei kommen sich die Zwei, die früher einmal Liebende waren, wieder näher. Das macht dann, neben der eigentlichen Detektivgeschichte, auch den Reiz dieses Spidey-Abenteuers aus.
Die Entstehungsgeschichte dieser 6-teiligen Miniserie ist bestimmt spannender als viele Comics. Kürzlich ist diese Miniserie auch als handliche HC-Ausgabe erschienen. Neben dem Comic beinhaltet die Ausgabe auch Kevin Smiths Script für Ausgabe 6. Leider fehlen Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte. Für alle, die mit dieser Miniserie nicht vertraut sind, sei gesagt, dass die Ausgaben 1-3 vom Juni bis Oktober 2002 erschienen sind. Dann mussten die Fans fast 4 Jahre warten, bis sie diese Geschichte weiterlesen konnten. Denn die Ausgaben 4-6 erschienen erst im Februar und März 2006. Es ist ein grafischer Bruch zwischen den Ausgaben 1-3 und 4-6 festzustellen. Terry Dodson hat die ersten Ausgaben mit einem locker-leichten Strich illustriert. Black Cat ist eine sexy Superheldin, die ihrem früheren Geliebten Peter Parker - besser bekannt als Spider-Man - das Leben nicht gerade leicht macht. In den letzten drei Ausgaben werden die Zeichnungen strenger und kälter. Das passt natürlich zu dem grimmigen Script von Kevin Smith, fällt aber beim Lesen extrem auf. Kevin Smith, der als Filmemacher (Clerks, Dogma) bekannt wurde, hat mit diesem Spider-Man-Abenteuer erneut eine spannende Geschichte abgeliefert. Es geht um Sein und Schein, um Drogen und Gewalt. Und Daredevil hat, in Gestalt von Matt Murdock, einen Kurzauftritt. Somit schließt sich der Kreis. Denn sein erstes Superheldenepos schrieb Smith für den relaunch der Daredevil-Serie. |
Erscheint als 100 % Marvel # 24 demnächst auf deutsch !
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Jason Lutes, Berlin; City Of Stones Book One
Bei Drawn & Quarterly ist bereits 2001 der erste Teil von Jason Lutes Berlin-Trilogie erschienen. Band 1 beinhaltet die ersten acht Ausgaben der Comicserie Berlin.
Die Handlung spielt in der Weimarer Republik und schildert die Zeit von September 1928 bis Mai 1929. Die Hauptpersonen sind der Journalist Kurt Severing und die Kunststudentin Marthe Müller, die sich - im Prolog dieses Comicromans - im Zug nach Berlin kennenlernen. Lutes schildert sehr bildhaft eine Zeit der unglaublichen Dekadenz und der bitteren Armut. Es sind die goldenen Zwanziger und es ist die Zeit der politischen Straßenschlachten zwischen Nazis, Kommunisten und Sozialdemokraten - zwischen Braun und Rot. Und zwischen all den politischen und wirtschaftlichen Wirren finden (immer wieder) Severing und Müller zusammen. Lutes erzählt ein Stück deutscher Geschichte packend und eindringlich und seine Zeichnungen erinnern den Betrachter stark an die ligne claire und rufen beim bloßen Durchblättern Erinnerungen an Hergés Tim und Struppi wach. Doch beim Lesen dieser graphic novel stellt man sehr schnell fest, dass der Vergleich mit Hergé wohlgemeint, aber doch nicht stimmig ist. Lutes hat seinen eigenen - wenn auch europäisch anmutenden - Stil. Ich warte schon gespannt auf Buch 2. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=5215 |
Jean-Michel Charlier & Jean Giraud: Moebius Vol. 4: Blueberry
So, vor kurzem hat ja Ehapa nun doch die lange erwartete Blueberry-Werkausgabe begonnen. Da meine ich, ist es an der Zeit ein paar Worte über die (ins) amerikanische (übersetzte) Ausgabe zu verlieren.
Marvel hatte - in seinem Imprint Epic - in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine Moebius-Werkausgabe veröffentlicht. Da durfte natürlich Blueberry nicht fehlen. Bis auf den ersten Zyklus (Fort Navajo) wurden alle damals erschienen Alben (inklusive der Jugendabenteuer) von Charlier/Giraud bei Marvel/Epic veröffentlicht. Pro Ausgabe wurden 2-3 Alben zusammengefasst. Geraume Zeit später veröffentlichte Graphitti Designs (GD) eine limitierte, nummerierte und signierte HC-Ausgabe (Kunstleder, Goldprägung, Schutzumschlag), die in der Regel 2-3 Epic-Ausgaben beinhaltete. Band 4 dieser limitierten GD-Ausgabe beinhaltet den Chihuahua Pearl-Zyklus (Chihuahua Pearl, The Half-A-Million Dollar Man, Ballad For A Coffin und The Outlaw). Den Inhalt dieser 4 Blueberry-Alben setze ich jetzt einfach mal voraus und lasse mich deshalb über die Ausstattung der amerikanischen Marvel/Epic/Graphitti Designs-Ausgabe aus: toller Druck, schweres Kunstdruckpapier, ausführliche credits, story notes von den Lofficiers (das sind die Übersetzer), Nachworte von Charlier und Giraud, ein Interview mit Moebius auf den Umschlaglaschen, Blueberrys Biografie geschildert von Charlier, bebildert mit vielen zeitgenössischen Photografien. Zumindest einen Teil davon hatte ich mir für die deutsche Ausgabe erhofft. Umso größer war die Enttäuschung nachdem ich die deutsche Ausgabe in Händen hielt. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=6403 |
Greg Rucka & Steve Rolston, Queen & Country Vol. 1: Operation: Broken Ground
Neben Whiteout veröffentlicht Oni Press auch Greg Ruckas Agentencomic Queen & Country. Dieser Comic schildert die dunklen Seiten der Politik. Immer wenn es in der Politik dreckig zugeht, werden die Minders gerufen: Mitglieder einer Spezialabteilung des britischen Ministry of Intelligence. Zu der Handvoll Agenten zählt auch Tara Chace, eine junge Frau in Diensten des britischen Geheimdienstes.
Der Leser lernt Tara Chace bei einem Einsatz im Kosovo kennen. Ihr Auftrag lautet einen General - in Diensten der russischen Mafia - zu liquidieren. Sie erfüllt ihren Auftrag und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Doch zurück in London ist das Leben auch nicht einfacher. Denn jetzt ist die russische Mafia hinter Tara her. Greg Ruckas Agentencomics sind alles andere als glamouröse Hollywoodabenteuer. Hier gibt es keine geschüttelten Martinis und auch keine Agenten im Smoking am Spieltisch. Stattdessen werden Abenteuer in realistischer Manier erzählt. Und diese sind schmutzig und meistens tödlich. Hauptfigur ist Tara Chace, die als Minder Two viele dreckige Aufgaben zu erledigen hat. Und diese erledigt sie souverän und... blutig. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=5961 |
Justin Gray, Jimmy Palmiotti & Khari Evans: Daughters Of The Dragon
Daughters Of The Dragon erschien kürzlich als 6-teilige Miniserie bei Marvel und ist jetzt als handliche HC-Ausgabe erschienen.
Die "Töchter des Drachen" waren bereits in den 1970ern aktiv und wurden jetzt fulminant wiederbelebt. Die ersten Ausgaben der Miniserie waren schnell ausverkauft. Das lag sicher auch daran, dass Misty Knight und Colleen Wing gutaussehende Marvel-Heldinnen sind. Die Beiden sind hinter einem Computerchip her, der einen mächtigen Virus enthält, der die Weltwirtschaft zum kollabieren bringen könnte. Dieser Chip wurde der Verbrechenskönigin Ricadonna, die tagsüber als Verlegerin auftritt und bei Dunkelheit ihren verbrecherischen Neigungen nachgeht, gestohlen. Sie fackelt nicht lange und besorgt sich den Chip wieder. Dabei bleiben die Diebe aber tot auf der Strecke. Jetzt will die schöne Kriminelle den Chip meistbietend an andere Verbrecher versteigern. Aber Colleen Wing, die in Japan aufwuchs und als Samurai ausgebildet wurde, Danny Rand, besser bekannt Iron Fist und Misty Knight, die Ex-Polizistin mit Afro und einer Armprothese, haben da natürlich was dagegen. Wer auf 70er Jahre-revival, martial arts, coole Sprüche und sexy babes steht, der kommt an Daughters Of The Dragon nicht vorbei. |
Frank Miller, Steven Grant & Juan Jose Ryp: Robocop
Von Frank Miller gibt es neues zu entdecken. Von Juli 2003 bis Januar 2006 ist - als 9-teilige Miniserie - sein definitiver Robocop-Comic bei Avatar Press erschienen. Nachdem in Kürze diese Miniserie auch als HC- und SC-Ausgabe erscheinen wird, ist es an der Zeit dieses Comicabenteuer einem größeren Publikum vorzustellen.
Miller hatte bereits bei Robocop II am Drehbuch mitgewirkt, konnte sich aber mit seiner Version nicht bei den Produzenten durchsetzen und so hielt der Film nicht, was der Name des Drehbuchautors versprach. Interessanter war da schon die vierteilige Miniserie Robocop versus Terminator, die Miller mit Zeichner Walter Simonson 1992 bei Dark Horse Comics veröffentlichte. Doch erst elf Jahre später präsentiert Frank Miller seine ureigene Version einer Pop-Ikone des 20. Jahrhunderts. Und, oh Junge, dieser Comic ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Denn Miller und Juan Jose Ryp haben eine Orgie der Gewalt geschaffen, wie sie in amerikanischen mainstream-Comics seinesgleichen sucht. Wie bereits in Hard Boiled (mit Zeichner Geof Darrow) überlagert auch hier die visuelle Wucht (von Juan Jose Ryps) Zeichnungen Frank Millers Story. Und so ist die Geschichte denn auch schnell erzählt: Die Polizisten streiken in Detroit. Und während sie sich in Talkshows verhöhnen lassen müssen, regiert auf den Straßen der Stadt der Mob - und nur Robocop hält die Fahne der Gerechtigkeit hoch. Miller- und Robocop-Fans sei diese Schlachtplatte ans Herz gelegt. Alle anderen Comicleser sollten bei der Lektüre - vorsichtshalber - die Telefonnummer ihres Hausarztes parat haben. |
Darwyn Cooke, Selina´s Big Score
Selina Kyle, besser bekannt als Catwoman, sieht die Möglichkeit den Mobster Frank Falcone um 24 Millionen Dollar zu erleichtern. Doch dazu muss sie sich mit Stark, einem Meisterdieb, Killer und Ex-Geliebten, zusammentun.
Doch dann klappt nichts so, wie sie es geplant haben. Falcone wird auf sie aufmerksam und es kommt zu einer Schießerei zwischen Falcones Männern und Slam Bradley, Privatdetektiv und väterlicher Freund von Selina, der Chantel, Selinas Millionen-Tippgeberin, retten wollte. Doch damit nicht genug: denn der Tod wartet noch auf Catwoman und ihre Helfer. Darwyn Cooke hat dieses so ganz und gar untypische Catwoman-Abenteuer als Hommage an die schwarze Reihe oder den film noir mit leichtem Strich gestaltet. Da die Handlung zeitlich noch vor der aktuellen Catwoman-Serie einsetzt, trägt Selina natürlich noch nicht ihr neues Kostüm. |
Garth Ennis & Colin Wilson, Battler Britton
Bei Wildstorm, einem DC-Imprint, ist kürzlich die fünfteilige Miniserie Battler Britton erschienen.
1. Kriegscomics sind ja immer eine zwiespältige Geschichte. Steht hier der erzieherische Impuls im Vordergrund - sprich soll eine Antikriegsgeschichte erzählt werden - oder geht es schlicht und einfach darum, unterhaltsam eine aktionsreiche Unterhaltung abzuliefern. 2. Werden dann diese Kriegscomics auch noch von Briten realisiert, hat man - zumindest als deutscher Leser - schnell das Vorurteil zur Hand, dass die Briten den 2. Weltkrieg noch nicht verarbeitet haben und den Jerrys* auch heute noch gerne eins draufgeben. Soweit einige Anmerkungen zu Kriegscomics. Doch worum geht es jetzt in dieser MS? Robert Britton, genannt Battler, ist Commander einer britischen Flugstaffel südwestlich von Alexandria, Ägypten. Zu dieser Staffel stoßen eines Tages amerikanische Kampfflieger, angeführt von Major Gilhooley. Die beiden Offiziere können sich von Anfang an nicht leiden und bereits bei der Begrüßung geht es handgreiflich zu. Bei einem ihrer Einsätze werden die Beiden über der Wüste abgeschossen. Auf dem Weg zurück zu ihrem Feldflugplatz stoßen sie zufällig auf eine deutsche Panzereinheit. Für die Beiden ist klar, dass sie sofort etwas gegen die Afrikakorps-Einheit unternehmen müssen. Ennis und Colin Wilson, der dem deutschen Publikum noch als Zeichner von Blueberrys Jugendabenteuer in guter Erinnerung ist, haben ein rasantes Actionabenteuer vorgelegt, dass Spass auf mehr macht. *Slang für (Piloten der) Luftwaffe |
Lieber Bücherbär,
danke für den netten Lesetip! 'Battler Britton' hatte ich bisher übersehen, ich hoffe bald erscheint davon ein "Trade". Du hast recht; Kriegscomics sind ein weites Feld und nicht immer eins der Ehre. Leider ist es schwierig -ach was- unmöglich, Kriegscomics zu finden, in denen Deutsche auch nur annähernd wertfrei dargestellt werden, Garth Ennis hat hier noch nie eine Ausnahme gemacht. Das ist ja klar, Ennis ist Brite, schreibt die Texte aus britischer Sicht, auch beruft er sich auf die Tradition der englischen Kriegscomics der 60er und 70er Jahre, mit denen er aufgewachsen ist; da ist der Deutsche nun mal Feind. Dennoch, so stimme ich Dir zu, macht es mitunter einen Heidenspaß sich auf diese Sichtweise einzulassen, den Comic zu genießen und einfach hinzunehmen, was da so verbrockt wird. Ich verweise hier auf die von Ennis geschriebenen 'Punisher'-Comics, die in Vietnam zur Zeit des Vietnamkriegs spielen; allesamt allemal unterhaltsam. Auch hier gerät man schnell in Erklärungsnot, wenn man ernsthaft behaupten will, das sei der pure Spaß gewesen in echt. Sehr lesbar ist in dieser Hinsicht natürlich auch die komplette Reihe der 'Nam'-Comics von Marvel, auch hier hatte der 'Punisher' "Gastauftritte", nie ist er zimperlich dargestellt worden. Ich hatte hierüber ein Gespräch mit Mark Gruenwald, dem damaligen Chefredakteur von Marvel, der gesagt hat, er gerate schnell in Schwierigkeiten, die rigiden 'Punisher'-Methoden, die Marvel in den Heften propagiere, zu verteidigen, wie geschehen in einer polnischen Schule auf einer seiner ausländischen Gastvorträge. DC-Comics hat eine Reihe von Kriegscomics herausgebracht, von denen viele annehmbar sind, die jedoch große historische Schwächen aufweisen. Hier sei auf die langjährige Reihe 'Enemy Ace' verwiesen; Robert Kanigher hat einige hervorragende Scripts verfaßt, die gekonnt von einem jungen Joe Kubert umgesetzt worden sind, leider spielen sie in einer Art von 'Phantasie-Erster Weltkrieg', doch der Titelheld ist immerhin ein Deutscher, wenn auch als erbarmungsloser Killer dargestellt. Es gab vor ca. fünfzehn Jahren eine Bookshelf-Hardcover-Ausgabe eines 'Enemy Ace'-Comics von George Pratt (nicht verwandt mit Hugo Pratt), der versucht hat, das Thema "Krieg" in seinem Comic zu diskutieren, indem er den ersten Weltkrieg mit dem Vietnamkrieg verglichen hat: ein amerikanischer Vietnamkriegsveteran trifft, sich als Journalist ausgebend, während der Endsiebziger Jahre auf den greisen Weltkriegsflieger 'Enemy Ace'. Hochtrabend scheitert Pratt an seinem hehren Anspruch, schrammt stets haarscharf am Knackpunkt vorbei, daß es Kriege immer geben wird und verliert sich in sinnlosen Gefühlsduseleien, fast ärgerlich. Viel anspruchsvoller und lesbarer ist da der "Weltkriegs"-Comic von Jacques Tardi 'C'etait la Guerre des Tranchees', an dem sich der "alte" Joe Kubert in seinem vor zwei Jahren erschienenen, und auch in dem vor einem Jahr veröffentlichten 'Sgt.Rock' ein Beispiel genommen zu haben scheint. Abschließend, über den Rand des "Comictellers" guckend, empfehle ich wärmstens Ernst Jüngers Kriegstagebücher 'In Stahlgewittern' und 'Das Wäldchen 125'. Gruß -- |
Battler Britton hat mich sehr enttäuscht, die Zeichnungen sind sehr mäßig, da brauchte wohl jemand das Geld. Hätte nicht gedacht, daß Colin Wilson so schlecht sein kann.
Empfehlenswert sind die Enemy Ace Archives Vol. 1 und 2. Auch der aktuelle DC Showcase Unknown Soldier Trade ist gelungen. |
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die EC-Library "Two-Fisted Tales 1" hinweisen, den ich mir gerade vorbestellt habe. Dieser Band erscheint bei Gemstone im Januar 2007 und sammelt die ersten 6 Hefte dieser hochgelobten Reihe.
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Den Band, sowie alle anderen bisher vorbestellbaren EC Bände, habe ich auch geordert. Weird Science 1 ist wirklich gelungen, die Qualität und das Format sind toll. Freue mich auf nächste Woche, da bekomme ich Shock Suspenstories Vol. 1.
Die Sgt. Rock Archives sind ebenfalls empfehlenswert, vor allem wegen Kubert. |
"Guter" Wilson vs. "schlechter" Wilson!
Lieber Raro,
zum Glück sind Comics Geschmacksache, sonst hätten wir viel weniger Diskussionsstoff. Auch im Falle 'Colin Wilson' sind mehrere Maßstäbe anzulegen; Wilsons Comiczeichnerkarriere reicht, meines Wissens, von neunzehnhundertdreiundachtzig ('Rael - Dans l'ombre du soleil'/Glenat) bis jetzt, das umspannt einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren. Und ich kenne nicht die Sachen, die er vorher in Neuseeland gemacht hat. Wilsons 'Jugend von Blueberry'-Comiczeichnungen stammen aus den Endachtziger Jahren und dem Anfang der Neunziger Jahre; pro Jahr wurde im Schnitt ein Comicalbum herausgegeben. Rechnet man das auf die Arbeitszeit um, so erklärt das, warum Colin Wilson die Zeit fand, ausgeklügelte Seiten-Layouts im "europäischen" Stil zu entwerfen und zeichnerisch umzusetzen. Von seinen aktuellen Arbeiten kenne ich nur eine oder zwei Ausgaben der neulich von DC eingestellten Reihe 'The Losers' (Endzwanziger Nummern), seine Zeichnungen des 'Battler Britton', vermute ich mal, werden sich nicht groß von diesen unterscheiden. Ich weiß, daß den Zeichnern von DC-Comic Books gerade einmal zwanzig Arbeitstage zur Verfügung stehen, ein komplettes Heft mit zwanzig Comicseiten fertigzuzeichnen -- eine Seite pro Tag! Wilson hat obendrein seine 'Losers'-Seiten selbst getuscht, also: "Alle Achtung"! Dies nur am Rande, Gruß -- |
Das schaffen andere Zeichner in dem Zeitraum auch, und viel besser !
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Mark Millar & John Romita Jr., Wolverine: Enemy Of The State - The Complete Edition
Nachdem der "Enemy Of The State" story arc bereits als zweibändige Premiere-HC bzw. SC-Ausgabe erschienen ist, ist kürzlich auch die Complete Edition als massive großformatige HC-Ausgabe auf den Markt gekommen. Das Lesevergnügen wird durch diese schwergewichtige Ausgabe tatsächlich noch maximiert.
Wolverine wird von den Ninjas der Hand gefangengenommen und erhält eine Gehirnwäsche. Da die Hand es auf Helden und Schurken mit Powers (= Superkräften) abgesehen hat, schlitzt Wolverine von nun an Freund und Feind auf. Dabei wird auch ein X-Man getötet. Schließlich gelingt es Wolverine gefangenzunehmen und zu reprogrammieren. Er wird nun - in einer Orgie von Tod und Zerstörung - auf seine früheren Meister angesetzt. Doch dabei stellt sich die Frage, ob selbst dieser scheinbar unverwundbare Mutant es mit dem tödlichen Blick von Gorgon aufnehmen kann?! Neben vielen Skizzen beinhaltet der Band auch Wolverine # 32 von Kaare Andrews. Diese stand alone-Ausgabe ist zwar packend zu lesen, gehört aber nicht zum "Enemy..."-Zyklus. Wahrscheinlich wurde dieses Heft in dieser Ausgabe lediglich nachgedruckt, um den Verkaufspreis auf $ 34,99 zu erhöhen. Das ist der einzige Wermutstropfen bei einer ansonsten empfehlenswerten Edition. |
Vor allem ist diese Version nicht so fehlerhaft wie der 1. HC Band, bei dem auf einer Doppelseite der komplette Text fehlt.
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Jeph Loeb & Darwyn Cooke: Batman/The Spirit
Der wiederholte Versuch den Spirit wiederzubeleben!
Diesmal wird das erste Aufeinandertreffen des dunklen Ritters mit dem Spirit erzählt. Da geht natürlich die Post ab: Schlägereien, Schießereien, Verfolgungsjagden und... ein Hauch Mission Impossible (die Sache mit den Latexgesichtsmasken). Aber so richtig zünden, tut diese mélange nicht. Dabei hat Darwyn Cooke alle grafischen Register gezogen und die Geschichte toll in Szene gesetzt (inklusive der splash page auf Seite 4). Aber leider ist die Geschichte doch etwas zu belanglos (für 41 Comicseiten). Aber he, wer sich an der Geschichte nicht stört, sollte sich an den tollen Zeichnungen und dem Wortwitz erfreuen. |
The Spirit Ongoing #1
Lieber bücherbär,
wieder triffst Du mit Deiner Kritik von The Spirit/Batman haargenau ins Schwarze. Ich hoffe, Du hast Dich mit der Lektüre vom ersten Spirit-Heft aus der fortlaufenden Serie entschädigt, das den Vorläufer um Längen übertrumpht. Sogar der von Dir gelobte Wortwitz aus der Sonderausgabe wird in den Dialogen im neuen Heft noch gesteigert. Gruß -- |
Marc Guggenheim & Howard Chaykin: Blade # 1-4
Blade, der Vampirschlächter ist wieder unterwegs... in einer neuen Comicserie, gezeichnet von Altmeister Howard Chaykin.
Die mir bislang vorliegenden ersten vier Hefte sind von unterschiedlicher Qualität: Ausgabe 1: Spider-Man hat einen kurzen, dafür aber sehr schmerzhaften Gastauftritt und wird dabei von Eric Brooks, alias Blade, ziemlich übel zusammengestaucht. Ob in einer Schule oder im S.H.I.E.L.D.-Helicarrier - überall lauern Horden von Vampiren, die Blade niedermacht. Grafisch ist diese Ausgabe leider nur Durchschnitt. Ausgabe 2: Blade reist nach Latveria und besucht dort Victor von Doom. Dieser schickt einen unwilligen Blade in die Vergangenheit, damit dieser dort Dooms Mutter vor Vampiren rettet. Die Geschichte hat durchaus ihren Charme, wenn auch Chaykin sich mit Blade noch nicht recht anfreunden konnte. Das Titelbild von Marko Djurdjevic ist sehr gelungen. Ausgabe 3: Blade hat ein Blind-date mit einer gutaussehenden Ms. Kimbrell. Als es zur Sache gehen soll, gibt sich die junge Frau als weiblichen Vampir zu erkennen und wird von Blade mit einem Holzpflock getötet. Ein Obdachloser wird Zeuge dieser Szene. Kurz darauf wird Blade von einem SEK festgenommen. Endlich ist bei Chaykin der Knoten geplatzt. Tolle Story, tolle Zeichnungen. Ausgabe 4: Blade ist auf der Flucht (s. Ausgabe 3) und kämpft mit einem Warenhaus-Santa Claus, der von einem bösen Dämon befallen ist. Das Titelbild von Marko Djurdjevic ist abschreckend schlecht - doch die Story von Guggenheim und Chaykins grafische Umsetzung machen Spass auf mehr! Außerdem wird in jedem Heft in Rückblenden Blades Herkunft (allerdings eine alternative Geschichte) erzählt. |
James Sturm, The Golem´s Mighty Swing
Baseball ist für viele Europäer eine schwer verständliche Sportart. In Amerika ist es Teil des Alltagslebens, so wie Fußball vielleicht einmal Teil des Lebens in Deutschland war. Und so ist es nicht erstaunlich, dass Baseball in Amerika Teil der Populärkultur wurde (Filme, Bücher, Kunst). Und ist es da verwunderlich, dass dieser Sport auch im Medium Comic Einzug hielt?
Drawn And Quarterly Books, ein kleiner aber feiner Comic-Verlag, hat 2001 James Sturms Baseball-Comic The Golem´s Mighty Swing veröffentlicht. Die Handlung spielt in den 1920ern und erzählt die Geschichte eines jüdischen Baseball-Teams, der Stars of David. Diese bärtige Baseball-Truppe fährt übers Land, um gegen die lokalen Mannschaften anzutreten. Doch sie gehören sicher nicht zu den großen Gewinnern. Um dies zu ändern, erschaffen Sie einen Golem. Und so wird aus ihrem farbigen Mitspieler mit Perücke und Outfit ein Golem auf dem Spielfeld. Und dieser Spielzug verursacht einen ganz schönen Wirbel auf dem Lande. Dieser Comic ist nicht nur für Baseball-Freunde eine interessante Lektüre, denn James Sturm hat mit diesem Comic auch eine Parabel über das Kleinstadtleben in Amerika während der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert in Szene gesetzt. |
James Sturm & Guy Davis: The Fantastic Four: Unstable Molecules
James Sturm und Guy Davis erzählen in Unstable Molecules über eine Zeit, als die fantastischen Vier noch gar nicht so fantastisch waren.
Es sind die fünfziger Jahre: Reed Richards ist ein junger und aufstrebender Wissenschaftler. Susan Sturm, seine Freundin, die sich nicht nur als Hausfrau, um ihren Haushalt kümmern muss, sondern auch um ihren pubertierenden Bruder. Johnny Sturm ist ein Teenager, der am liebsten Vapor Girl und ähnliche Schundhefte liest. Und Benjamin Grimm ist im Boxgeschäft tätig. Ihr Leben ist alltäglich und ihre Sorgen sind es auch: Langeweile, Eifersucht, pubertäre Nöte. Ihr Raumflug, der sie für immer verändern und ihnen unglaubliche Fähigkeiten verleihen wird, liegt noch fern in der Zukunft. Abgerundet wird diese Comic-Biografie (der Untertitel lautet: The True Story Of Comics´Greatest Foursome) mit fiktiven Anmerkungen, Biografien und Fotos von diversen Charakteren, die in diesem Comic nur Nebenrollen spielen sowie einer kommentierten Bibliografie über die FF. |
Chuck Dixon & Derec Donovan, Connor Hawke: Dragon´s Blood
In der sechsteiligen Miniserie werden Connor Hawke, der Sohn von Oliver "Green Arrow" Queen, und andere erstklassige Bogenschützen von dem Industriellen Peng Li Zhao zu einem Turnier nach China eingeladen. Dort trifft er dann auch auf Shado, eine Bekannte seines Vaters (näheres hierzu s. in Green Arrow: The Longbow Hunters).
Doch aus einem Wettbewerb wird schnell ein tödliches Unternehmen, als die Teilnehmer von schwarzgekleideten dutzenden Bogenschützen angegriffen werden. Schließlich stellt sich heraus, dass das Turnier nur ein Vorwand war, um den besten Bogenschützen in den Kampf mit einem mythischen Drachen zu schicken. Und dieser Bogenschütze ist Connor Hawke. Werden Connor und Shado den Drachen und auch ihren Gastgeber, den hinterhältigen Peng Li Zhao, besiegen können? Diese Geschichte ist sicher keine große Comickunst. Aber die Zutaten dieses Comics sind gut gemixt und Dixon und Donovan liefern mit Connor Hawke und Shado ein unterhaltsames Comicpaar. Zudem läßt die Lektüre keine Langeweile aufkommen. Was will man mehr. |
Gardner F. Fox & Joe Kubert u.a., Showcase Presents: Hawkman Vol. 1
In der Showcase Presents-Bibliothek ist jetzt der erste Band mit Hawkman-Comics aus dem Silver Age erschienen. Die Geschichten wurden von dem Sci-Fi- und Fantasy-Autoren Gardner F. Fox getextet und von den Comic-Legenden Joe Kubert und Murphy Anderson gezeichnet.
Katar Hol und seine Frau Shayera sind Polizisten auf dem Planeten Thanagar. Sie verfolgen einen Kriminellen bis auf den Planeten Erde. Um dort nicht aufzufallen nehmen sie die Identität von Carter Hall, dem Kurator des Midway City Museums und seiner Assistentin Shiera an. Als Hawkman und Hawkgirl patroullieren sie seither in den Lüften über Midway City und beschützen die Erde vor irdischen und außerirdischen Bösewichter. Auf 560 Seiten werden 39 klassische Hawkman-Comics in purem schwarz-weiß erzählt. Als Gäste treten u.a. Aquaman und Adam Strange auf. Wem die heutigen Comics zu gewalttätig sind, der kann getrost zu diesem Band greifen und sich an den naiven Comics der 60er Jahre erfreuen. |
Ed Brubaker & Cameron Stewart, Catwoman: Relentless
Ed Brubaker und Cameron Stewart präsentieren einen Comic, der wahrlich nicht für junge Leser geeignet ist. Selina Kyles Schwester Maggie und ihr Ehemann ziehen nach Gotham und es kommt zu einem rührenden Wiedersehen. Ausserdem trifft Selina Sylvia, eine Freundin aus Jugendtagen. Doch was wie ein fröhliches Zusammentreffen beginnt, endet schnell in einer Orgie aus Folter, Terror und Gewalt.
Selina Kyle hat Mobgelder in den Bau eines Veranstaltungscenters in Gotham Citys Eastend gesteckt. Doch bereits kurz nach der festlichen Eröffnung zerstört eine Explosion den Bau. Für den Anschlag verantwortlich ist der tödliche Black Mask, der sein Geld zurück haben will. Um seine Forderung zu untermalen, kidnappt er Maggie und ihren Mann und schließlich gerät auch Selinas Freundin Holly in seine Fänge. Und auch Selinas Freundin aus Kindheitstagen, Sylvia, hat eine Rechnung mit Catwoman offen. Der Titel gibt den Inhalt des Comics perfekt wieder: unbarmherzig wird der Leser in einen Strudel aus Gewalt gezogen, aus dem es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt. |
Batman: The Sunday Classics 1943-1946
Auf diesen Band bin ich eher zufällig gestossen. Der Verlag Sterling Publishing ist denn auch kein Comicverlag, sondern hat lediglich einige Comicbücher im Programm.
Die schwergewichtige HC-Ausgabe beinhaltet auf über 200 großformatigen Seiten die Sonntagsseiten aus den Jahren 1943-1946. Viele hilfreiche Informationen über die Kreativen und die Batman-Sundays runden diesen gelungenen Band ab. Es ist schon faszinierend mit welcher Naivität Batman und Robin hier ihre Abenteuer erleben. Natürlich dürfen der Joker und Penguin, Catwoman und Two-Face nicht fehlen. Unglaublich ist der erfreulich niedrige Preis: $ 14,95. |
Danny Bilson, Paul DeMeo, Adam Brody & Jerry Ordway: Red Menace
Wildstorms Miniserie Red Menace bietet gleich 3 (drei) Texter auf. Gewöhnlich ist das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmen kann. Aber bei diesem Superhelden-Comics stimmt einfach alles. Und der großartige Jerry Ordway hat endlich einmal wieder eine Gelegenheit mit seinen fantastischen Zeichnungen zu glänzen.
Oktober 1953: In Amerika geht die Angst vor den Kommunisten um... und vor Joseph McCarthy und seinem Ausschuss für Unamerikanische Aktivitäten zittern die Intellektuellen. Auch der hochdekorierte Kriegsheld Steve Tremaine, der als kostümierter Superheld Eagle die Kriminellen von Los Angeles in Angst und Schrecken versetzt, wird vor den Ausschuss geladen. Aufgrund seiner Freundschaft mit einem sowjetischen Kriegshelden, wird er als Kommunist verunglimpft und schließlich eingesperrt. Eine Gruppe von politischen Verschwörern, Mobstern und ehemaligen Nazis plant die Stadt der Engel durch eine Atombombenexplosion auszulöschen und nachdem sie den Eagle außer Gefecht gesetzt haben, scheint ihr Plan auch aufzugehen. Doch sie haben nicht mit Grey Falcon gerechnet, einem jungen Anhänger des Eagle. Mit viel Zeitkolorit, Action und einer kleinen Romanze sind Bilson, DeMeo, Brody und Ordway ein ganz großer Superhelden-Wurf gelungen. Wann kommt die Fortsetzung!?! |
Bruce Jones & Steve Rude, Captain America: What Price Glory?
Puuh, am 13. September 2007 habe ich meinen letzten Comic-Tipp geschrieben. Da wird es ja Zeit einen neuen Lesevorschlag zu veröffentlichen.
Was macht Steve Rogers in Las Vegas? Bruce Jones und Steve Rude erzählen es in ihrer vierteiligen Miniserie von 2003. Er wird engagiert, um eine junge Frau aus den Fängen eines Mobsters zu befreien und nach New York zu ihrem Vater zurückzubringen. Natürlich erlebt er in der Spielerstadt in der Wüste seine Abenteuer jenseits von einarmigen Banditen und Rouletttischen. Und er verliebt sich in die Frau, die er nach Hause zurückbringen soll. In New York muss Steve feststellen, dass sein Auftraggeber nicht der Vater der schönen jungen Frau ist, sondern ebenfalls ein Mafiosi, der seinen Konkurrenten eins auswischen wollte. Und erst in NY wird Rogers klar, dass ihn eine Freundin und Frau eines verkrüppelten Golfkriegsveteranen für ihren Rachefeldzug benutzt hat. Steve Rudes Zeichnungen wurden von dem großen Mike Royer, der bereits mit und für Russ Maning und Jack Kirby gearbeitet hatte, geinkt (oder sollte ich schreiben "getuscht") und das passt natürlich - in doppelten Sinne - sehr gut zu Rudes Retro-Stil. |
Servus und Hallo!
Die Eine oder der Andere wird mich vielleicht schon kennen. Seit längerem habe ich meine US-Comic-Lesetipps unter der Rubrik "Comics allgemein" veröffentlicht. Jetzt finden sich meine Lesetipps im internationalen Bereich, da Brisanzbremse (Moderator FB & Kauka) der Meinung war, hier würden sie eher hingehören. Naja, ... Also positiv denken. Ab sofort gibt es also bei Euch einen echten eye-catcher! ;-)
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Hat sich erledigt. Die Dramatik war mir nicht bewusst. ;)
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Mark Waid & George Pérez, The Brave And The Bold # 1-6
Mit The Brave And The Bold hat DC 2007 seinen bekanntesten team- up-Titel aus der Versenkung geholt und ihn Mark Waid und George Pérez anvertraut.
Die Hauptprotagonisten des ersten story arcs sind Batman und Green Lantern. Und Green Lantern war dann auch der Grund, dass ich die Hefte bis zum Jahreswechsel liegen ließ. Nein, ich bin kein GL-Fan. Doch jetzt leiste ich Abbitte. Die ersten sechs Ausgaben der neuen Serie sind wirklich eine Wucht. Wortwitz und Action ergeben puren Lesegenuß. GL findet im Weltraum einen Leiche und bringt sie in die Bat-Höhle. Und damit beginnt ein Abenteuer, dass Batman und GL nicht nur durch Raum und Zeit befördert, sondern auch mit Supergirl zusammenbringt, auf der Suche nach der ultimativen Waffe: dem Buch des Schicksals. Denn wer diesen Wälzer sein Eigentum nennt, der wird jeden Kampf (oder Glücksspiel) gewinnen, denn im Buch des Schicksals ist ja bereits die Zukunft notiert. Während GL zusammen mit Supergirl nach dem Buch fahndet, sucht Batman auf der Erde erstmal nach einer anderen gefährlichen Waffe: der Haruspex. Doch das Schicksal unserer Helden wird sich fern der Erde entscheiden, wenn Batman und Co. auf die Lords of Luck treffen, die ebenfalls hinter diesem besonderen Buch her sind (aber mit schurkischen Hintergedanken). Neben Batman, Green Lantern und Supergirl treten in dieser Jagd nach dem Book Of Destiny Blue Beetle, Lobo, die Legion of Super-Heroes, Adam Strange und die Challengers of the Unknown als Gaststars auf. Mittlerweile gibt es dieses aufregende Comicabenteuer auch als HC-Ausgabe. comicbaer |
Der reinste Verschiebebahnhof hier... Aber diesmal bin ich nicht verantwortlich. :weissnix:
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Aber im gewünschten Internationale Comics ist er damit wohl jetzt wirklich angekommen. :zwinker:
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Servus und Goodbye
Im Moment folgt eine Verbannung auf die nächste Verbannung.
Kaum hatte Brisanzbremse meine US-Comic-Lesetipps wieder auf ihren angestammten Platz unter Comics allgemein verschoben, da kam auch schon die Unterente und verbannte mich erneut in den Internationalen Bereich. Dabei schrieb Unterente dann auch noch, dass ich "im gewünschten" Bereich "Internationale Comics ... damit wohl jetzt wirklich angekommen" sei. Hallo Unterente! Von gewünscht kann nicht die Rede sein! Warum nur diese Verbannungen!?! :weissnix: Nun gut - wahrscheinlich sollen meine Lesetipps die Zugriffszahlen im Bereich "Internationalen Comics" erhöhen helfen. Diese Erscheinungsterminlisten-Wüste besuche ich mittlerweile nur noch sporadisch auf der Suche nach lesenswerten Beiträgen (nichts für ungut, Fangirls und Fanboys). Also, hier geht es jetzt zu meinen Lesetipps: http://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=9800. Aber falls Du, Unterente, doch noch eine Möglichkeit zur Rückkehr siehst, dann schiebe mich wieder auf meinen angestammten Platz zurück. |
Zitat:
Also nochmal von vorne: Sicher haben nicht wenige von Euch fangirls und fanboys meine Lesetipps unter Comics allgemein verschlungen. Offenbar aufgrund der neuen regionalen Ausrichtung ("auf deutsch veröffentlicht") bin ich innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal in den internationalen Bereich abgeschoben... verzeihung... verschoben worden. Jetzt werde ich es mir hier echt gemütlich machen :lol7: und Euch die besten Lesetipps servieren. Also, es gibt hier jetzt einen echten eye-catcher. |
Was denn nun? :kratz: :grins::zwinker:
Willste doch wieder nach Deutschland, oder was? Kein Problem! Ich muss es nur wissen! :D Entgültiger Nachtrag! Jetzt muss das comicbaerchen bis zum bitteren Ende hier verweilen! :zwinker: |
Judd Winick & Cliff Chiang: Green Arrow And Black Canary; No. 1 und folgende
Nachdem die monatliche Green Arrow-Serie vor geraumer Zeit eingestellt wurde, dauerte es nicht allzu lange, bis der jadegrüne Bogenschütze wieder eine eigene Serie erhielt. Diese muss er sich jetzt allerdings mit seiner Ehefrau Black Canary teilen.
Kaum haben sich GA und BC das Ja-Wort gegeben, da tötet Dinah ihn in Notwehr. Doch BC glaubt nicht, dass der Tote ihr Ehemann ist. Schließlich führt Batman eine Obduktion durch und stellt fest... dass der Tote ein Gestaltwandler namens Everyman ist. Tatsächlich befindet sich Oliver Queen als Gefangener der Amazonen auf Themyscira. Und so nehmen Dinah Lance und Mia, Olivers Mündel, die Einladung von Athena an und treffen auf Paradise Island ein. Während Dinah den Amazonenkriegerinnen einen Kurs in Selbstverteidigung gibt, versucht Connor Hawke seinen Vater aus den Händen der Amazonen zu befreien. Ob es ihm gelingt, erfahren die geneigten Leser in Ausgabe 3. Tolle Zeichnungen von Cliff Chiang und ein rasantes Script von Judd Winick machen diese Serie zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Mein Tipp: unbedingt reinlesen! |
Joe Kubert & Carmine Infantino, Jesse James: Classic Western Collection
Vanguard Productions publizierte 2003 einen Band mit Western-Comics, die von Joe Kubert und Carmine Infantino getextet und gezeichnet und in den 1950ern veröffentlicht wurden.
Diese Geschichten haben - auch wenn sie keine große Comic-Kunst sind - doch ihren ganz besonderen Charme. Die Deluxe-Edition bietet als Bonus ein 16seitiges Portfolio von Everett Raymond Kinstler und einem ganz jungen Wally Wood |
Filmcomics: Star Wars: A New Hope, The Empire Strikes Back & Return Of The Jedi
Bei Dark Horse gibt es jetzt die komplette Star Wars-Trilogie... als Filmfoto-Comics in drei handlichen Digestausgaben (jeweils 96 Seiten).
Die Ausgaben erzählen in Comicform - in hunderten von (absolut scharfen) Filmfotos - die Geschichte des jungen Luke Skywalkers (Mark Hamill) und seinem Kampf gegen die dunkle Macht. Mit dabei sind natürlich all die bekannten und geliebten Charaktere: Han Solo (Harrison Ford), Prinzessin Leia (Carrie Fisher), Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) R2-D2, C-3PO und Darth Vader. Diese Ausgabe ist einfach ein Muss für Star Wars-Fans. |
Frank Cho, Doug Murray & Adriano Batista, Jungle Girl # 0-5
Frank Cho hat mit Shanna, The She-Devil (s.a. meinen Beitrag # 3) den Jungle Girl-Comic wiederbelebt. Schon seit den vierziger Jahren sorgten Comicheldinnen wie Sheena oder Nyoka für Ruhe und Ordnung im Dschungel.
Während das sequel zu Shanna, The She-Devil bei Marvel nicht von Frank Cho gezeichnet wurde und dadurch extrem an Schauwerten verlor, ist Chos eigene Kreation Jungle Girl - erschienen bei Dynamite Entertainment (D.E.) - ein echter Hingucker geworden. Den Verdienst dafür können sich neben Cho, der für Plot und Titelbilder verantwortlich zeichnete, vor allem Adriano Batista (Zeichnungen) und Frank Martin (Farben) auf die Fahnen schreiben. Natürlich gibt es wieder all die Zutaten, die so einen Dschungelcomic attraktiv machen: Dinosaurier, wilde Urzeitmenschen, Mammuts, eine Handvoll Menschen, die in diesem verlorenen Land mit ihrem Flugzeug notlanden müssen und Jana, eine üppige, gutaussehende Comicheldin. Ob es Jana gelingen wird, die notgelandeten Abenteurer in Sicherheit zu bringen, soll hier aber nicht verraten werden. Im Juli 2008 erscheint die HC-Ausgabe mit umfangreicher Titelbildgalerie und Bonusmaterial. |
comicbaer, superman fan biste wohl nicht oder täuscht das? Hab keine US Lesetipps für den guten alten Mann aus Stahl entdecken können *g*
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Mark Schultz & Ariel Olivetti, Superman And Batman versus Aliens And Predator
Mark Schultz und Ariel Olivetti haben mit diesem Comic ein kurzweiliges Leseabenteuer geschaffen.
Nachdem in den Anden ein Forscherteam tot aufgefunden wurde, reisen Batman und Superman (als Clark Kent zusammen mit Lois Lane) getrennt nach Peru, um den Tod der Männer aufzuklären. Dabei kommen sie einem seit Jahrtausenden im Krater eines nicht mehr aktiven Vulkans versteckten Raumschiffs auf die Spur... und werden mit Predators und Aliens konfrontiert. Während Batman die Außerirdischen sofort auslöschen möchte, gesteht Superman auch ihnen ein Recht auf Leben zu. Vertrackt wird es allerdings, als die Terrestrial Defense Initiative eingreift und beschließt, die vor Äonen notgelandeten Raumfahrer inklusive unseren beiden Helden mit Raketen in die Luft zu jagen. Für wahre Fans des Stählernen mag dieser Team-up-Comic nicht die Erfüllung sein. Aber es lohnt auf alle Fälle das Reinschauen. |
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Das wars doch schon, matzeopi. Der Supi-Lesetipp kam wohl schon um 22:11 ... :zwinker:
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Hm, der Superman Tipp hört sich interessant an. Kenn ich noch nicht, ist der auf deutsch erschienen? |
@ matzeopi
Ist bei Panini als DC Premium 52 erschienen http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=92859 wahlweise als Softcover oder Hardcover :zwinker: |
Brian Michael Bendis & Frank Cho, Mighty Avengers Vol. 1: The Ultron Initiative HC
Die Ausgabe beinhaltet die ersten sechs Hefte der neuen Comicserie The Mighty Avengers.
Marvels Civil War ist vorbei, aber Iron Mans Arbeit hat gerade erst begonnen: egal ob als neuer SHIELD-Chef oder als Mitglied der Mighty Avengers. Diese Truppe von Tony Stark und Carol Danvers (Ms. Marvel) handverlesener Superhelden (neben Ms. Marvel als Teamchefin und Iron Man gehören auch Wasp, Ares, Wonder Man, Black Widow und Sentry dazu) gerät gleich in ihrem ersten Abenteuer in große Schwierigkeiten. Denn Ultron, diese Mördermaschine, die einst Henry Pym (alias Ant-Man) erschaffen hatte, ist zurück - diesmal in Gestalt einer wunderschönen Frau. Und damit beginnt ein spannendes Comicabenteuer mit viel Wortwitz und noch mehr Spannung und Action. Brian Michael Bendis und Frank Cho haben hier ein Avengers-Abenteuer der Extraklasse geschaffen. Die deutsche Ausgabe ist unter dem Titel Die ruhmreichen Rächer: Die Initiative erschienen und beinhaltet u.a. nur die ersten 3 Ausgaben der Comicserie: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=93865 |
Tarzan: The Joe Kubert Years Vol. One
Wer kennt ihn nicht, Tarzan, den Herrn des Dschungels? Die Geschichte des Herrn der Affen ist in der ganzen Welt bekannt. Im afrikanischen Urwald von den großen Affen aufgezogen, wuchs Tarzan zum König des Dschungels heran.
Neben Burne Hogarth und Russ Manning war Joe Kubert der dritte Zeichner, der dieser Figur seinen grafischen Stempel aufdrückte. Doch während Burne Hogarth und Russ Manning ihre Tarzan-Comics hauptsächlich in den amerikanischen Zeitungen veröffentlichten, konnte Joe Kubert seine Tarzanvision Anfang der 70er Jahre bei DC veröffentlichen. Dark Horse Comics hat diese Comics vor einiger Zeit in drei prächtigen Archiv-Bänden wiederveröffentlicht und dabei auch die Kolorierung, basierend auf Tatjana Woods original Farben, restauriert. Der erste Band beinhaltet Kuberts Tarzan-Comics aus den Ausgaben 207 bis 214 und präsentiert auch seine Comicadaption des ersten Tarzan-Romans "Tarzan of the Apes". Übrigens: Heft 211 (Land Of The Giants) beinhaltet eine Reihe von Zeichnungen, die aus der Zeichenfeder des großen Burne Hogarth stammen. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier (in dieser Ausgabe kann zwischen Burne Hogarths und Joe Kuberts Comicadaptionen des ersten Tarzan-Romans verglichen werden: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=86673 |
J. Michael Straczynski & Chris Weston: The Twelve
Von der 12-teiligen Miniserie The Twelve ist vor einiger Zeit Heft 6 erschienen und die sechs Hefte haben einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen.
Straczynski (Autor und TV-Produzent von Babylon 5 und Crusade) hat zusammen mit Chris Weston einen bemerkenswerten Marvel-Comic geschaffen, der sich erfreulich von den sonst üblichen Hau-drauf-Comics des Marvel-Universums abhebt. Während beim Konkurrenten DC anspruchsvolle Comics, die jenseits des üblichen DC-Universums angesiedelt sind (z.B. V For Vendetta, Watchmen, League Of Extraordinary Gentlemen), erscheinen, fällt es bei Marvel immer noch schwer, Comics zu veröffentlichen, die nicht in das dort übliche Superhelden-Schema passen. So ist natürlich allein schon deshalb dieser Comic zu begrüßen (so ganz traute man - trotz der schnell ausverkauften # 1 - diesem Comic nicht und schuf für die 2. Auflage ein Titelbild mit den bekannten Helden aus dem M-U: Captain America, Sgt. Fury und Sub-Mariner). The Twelve erzählt von 12 Superhelden, die sich in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs in Berlin zufällig zusammenfinden und einen Nazi-Bunker untersuchen. Dort werden sie gefangengenommen und buchstäblich auf Eis gelegt (später sollten sie für die Nazis für den Endsieg tätig werden). Doch stattdessen werden sie erst über 60 Jahre später bei Straßenbauarbeiten entdeckt und wiederbelebt. Zurück in den USA werden sie von der US-Armee vereinnahmt - und es heißt Kost und Logis frei, wenn sie für die Regierung tätig werden (soweit in Kürze der Inhalt von # 1). Die nächsten Ausgaben befassen sich jeweils mit der jetzigen Situation eines der Golden Age-Helden: ihren Schwierigkeiten, sich der jetzigen Realität anzupassen. Damit umzugehen, dass ihre Frauen und Kinder längst verstorben sind oder nichts mehr von ihnen wissen wollen. Erzählt wird dies alles aus der Sicht von Richard Jones, auch bekannt als Phantom Reporter, einem Helden ohne jegliche Superkräfte. Und er wird wohl auch den Tod eines der Zwölf aufdecken müssen. Doch dies wird erst in einer der nächsten sechs Ausgaben erzählt werden. |
Jeph Loeb & Tim Sale, Captain America: White # 0
Captain America: White ist der neueste Comic des dream teams Loeb/Sale.
Diesmal haben sie sich Captain America und seinem jungen sidekick James "Bucky" Barnes angenommen. In dem prequel zur sechsteiligen Miniserie wird der Ursprung von Bucky - mit viel Sinn für Zeitkolorit - erzählt. Die Handlung setzt während des 2. Weltkriegs im Armee-Camp Fort Lehigh in Virginia ein. Eher zufällig entdeckt James Buchanan Barnes, dass sein Kamerad Steve Rogers Captain America ist. Auf drängen von Barnes trainiert ihn Rogers in Kampfkunst und läßt auch das Ausdauertraining nicht außen vor. Die Ausgabe endet mit ihrem ersten Kampfeinsatz hinter den deutschen Linien. Die Ausgabe gibt es mit zwei verschiedenen Titelbildern. Sie beinhaltet außerdem ein umfangreiches Interview mit den Kreativen und viele Skizzen und Zeichnungen von Tim Sale. |
Kathryn Immonen & David Lafuente, Patsy Walker: Hellcat
Von der fünfteiligen Miniserie Patsy Walker: Hellcat ist die erste Ausgabe erhältlich.
Kathryn Immonen, die Ehefrau von Comiczeichner Stuart Immonen, hat ein amüsant-witziges Script vorgelegt, dass von dem spanischen Comiczeichner David Lafuente in einem mangaähnlichen Zeichenstil in Szene gesetzt wurde. Von Iron Man wird Ms. Walker nach Alaska abkommandiert. In North Spirit, einem kleinen Ort in der weißen Eiswüste Alaskas, angekommen, hat sie einige Verständigungsprobleme mit der dortigen männlichen Bevölkerung. Aber auch - offenbar von indianischen Schamanen geführte - Monsterbären und Unterwasserriesenechsen machen ihr das Leben schwer. Nach diesem vielversprechenden Auftakt, warte ich schon gespannt auf Ausgabe zwei. P.S.: Das Titelbild ist von Stuart Immonen. |
Interlude
Meine letzte Comic-Empfehlung liegt leider schon einige Wochen zurück. Der Grund ist meine begrenzte Zeit, die ich zuletzt überwiegend mit der Recherche und dem Schreiben von Artikeln für den Internationalen Comic-Bereich aufbrauchte.
Heute aber ist es mal wieder soweit: ein neuer US-Comic hat meine Aufmerksamkeit gefangen. |
Darwyn Cooke & Tim Sale, Superman: Kryptonite
Die HC-Ausgabe Superman: Kryptonite beinhaltet den sechsteiligen Superman-Comic von Darwyn Cooke (Catwoman, DC: The New Frontier) und Tim Sale (Spider-Man: Blue, Daredevil: Yellow, Batman: The Long Halloween), der erstmals in Superman Confidential # 1-5 und 11 veröffentlicht wurde.
Cookes und Sales Geschichte spielt zu Beginn von Supermans Karriere als Beschützer von Metropolis und Weltenretter. Superman zweifelt, ob er den Aufgaben gerecht werden kann, die auf ihn warten und ob er dem Bild entsprechen kann, dass sich die Öffentlichkeit von ihm macht. Zudem nagen Ängste an ihm, da er nicht sicher sein kann, dass er wirklich unverwundbar ist. Und zu guter letzt, arbeitet er auch an seiner Beziehung zu Lois Lane. Doch Lois zeigt nicht immer Verständnis dafür, dass der Kampf gegen das Böse für den Stählernen wichtiger scheint, als seine Dates mit ihr. Und so fällt es Tony Gallo, einem zwielichtigen Hotelier aus Nevada, der in Metropolis ein neues Casino eröffnet hat, nicht schwer, Lois mit seinem schmierigen Charme und seinem Geld zu beeindrucken. Doch er hat auch ein dunkles Geheimnis... und das ist grünes Kryptonit. Welche Rolle zudem Lex Luthor und Jimmy Olsen in dieser Geschichte spielen, wird hier nicht verraten. Wer bislang allerdings meinte, Superman sei ein Langeweiler, der wird nach der Lektüre dieses kurzweiligen Comicromans sicherlich anderer Ansicht sein. |
Chuck Dixon & Steve Epting, El Cazador
El Cazador # 1-6 erschien ursprünglich bei CrossGen, einem unabhängigen Comicverlag, der sich auf SF- und Abenteuer-Comics spezialisiert hatte. Nach dem Bankrott des Verlages in 2004 kaufte Walt Disney die Rechte zu den Comics auf.
Die kartonierte Ausgabe, die bei Hyperion Paperbacks erschienen ist, beinhaltet die die Ausgaben 1-6. Chuck Dixon und Steve Epting erzählen eine ungewöhnliche Piratengeschichte, die im Jahr 1687 angesiedelt ist. Heldin ist eine junge Frau, die Opfer eines Piratenüberfalls wird. Es gelingt ihr jedoch, diese zu überrumpeln und die Schurken - mit der Aussicht auf Reichtümer - auf sie einzuschwören. Als Captain Sin jagt sie fürderhin den schrecklichen Blackjack Tom, der ihre Angehörigen gefangengenommen hat. Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=76522 http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=76523. |
Fabian Nicieza & Steve Rude, Spider-Man: Lifeline
Leider ist die 3-teilige Miniserie von Fabian Nicieza und Steve Rude nicht als Buchausgabe erschienen.
Das "Lifeline Tablet", eine pre-sumerische Schrifttafel, soll das Geheimnis ewigen Lebens beinhalten. Und so ist es kein Wunder, dass der Schurke Hammerhead hinter dieser archäologischen Sensation her ist. Er zwingt Dr. Curt Connors das lebensverlängernde Rezept zu erstellen. Im Laufe der drei Hefte treten auch Dr. Strange und Prinz Namor, der Sub-Mariner auf, die versuchen, dem Mauerkrabbler behilflich zu sein. Und wo Curt Connors ist, da kann der furchtbare Lizard nicht fern sein. Doch dieser kann den freundlichen Netzeschwinger nun überhaupt nicht leiden. Dieses naive Comicabenteuer kann ich jeden Marvel-Leser nur wärmstens empfehlen. |
Frank Cho, Doug Murray & Adriano Batista: Jungle Girl Season 2
Die ersten zwei Ausgaben der neuen Jungle Girl-Staffel sind mittlerweile auf dem Markt. Und obwohl das gleiche creative team am Werke war, wie beim ersten Teil, kann die neue Miniserie den erzählerischen Standard der ersten Serie bislang nicht halten.
Trotzdem bin ich auf die nächsten Ausgaben gespannt. Werden sich Jana und ihre Begleiter bis zu dem Spaceshuttle, dass zum Schluß der ersten Miniserie in ihre Welt eindrang, durchschlagen können? Oder werden Riesenschlangen, Säbelzahntiger, Dinosaurier und anderes Ungetier die drei Entdecker verschlingen? |
Brian Michael Bendis & Michael Avon Oeming, Powers # 29+30
Vorgeschichte: Die Detectives Christian Walker und Deena Pilgrim ermitteln in Mordsachen, bei denen Superhelden im Spiel waren.
Seit geraumer Zeit geht in der Stadt ein Powers-Virus um, der den Infizierten Superkräfte (Powers) verleiht. Doch sie benötigen andere Menschen mit Superkräfte, um diese aufzunehmen oder sie sterben. Außerdem töten sie jugendliche Mädchen. Auch Deena Pilgrim wurde zwischenzeitlich von diesem Virus befallen und ist deshalb untergetaucht, um diesen Fall alleine zu lösen. Dabei nimmt sie jedoch allzuoft das Gesetz in ihre eigenen Hände. Ausgaben 29 und 30: Pilgrim stellt sich der Polizei und muss sich nicht nur den Fragen ihres Captains, des Commissioners und Christian Walker stellen, sondern wird auch mit einer Polizistin der Dienstaufsicht konfrotiert. Um die Schurken, die für den Virus und die dadurch verursachten Toten verantwortlich sind, zu stellen, meldet sich Deena freiwillig. Zudem gilt es auch das neue Retrogirl, dass ebenfalls verdeckt ermittelte, aus den Klauen dieser Verbrecher zu retten. Diese Geschichte endet mit einem großen Knall in einem unglaublichen Finale. Leider erscheinen die einzelnen Powers-Ausgaben relativ unregelmäßig. Als Leser dieses Comics wünscht man sich, dass Bendis bei Marvel kürzertreten würde, um sich wieder mehr seinem eigenem Comic zu widmen. Doch es ist halt, wie es ist. Ein letzte Frage bleibt aber noch offen, schreibt Bendis die Leserbriefe, die auf den letzten Seiten jeder Ausgabe abgedruckt werden, selbst? |
Interlude II
Mein Gott ist das lange her, dass ich hier meine ganz subjektiven Comicempfehlungen veröffentlicht habe.
Gründe für diese lange Ruhepause gab es viele. Die meisten hatten damit zu tun, dass mir in den letzten Monaten einfach die Zeit für das Forum fehlte. Aber jetzt werde ich mit neuer Kraft durchstarten und wieder häufiger hier lesenswerte Comics vorstellen. |
Alex Raymond, Rip Kirby - Complete Comic Strips 1946-1948
Bei Alex Raymond denkt man natürlich erst mal an Flash Gordon oder Jungle Jim.
Mit Rip Kirby schuf Raymond nach dem 2. Weltkrieg den ersten hippen und coolen Comicdetektiv. Kirby ist weltmännisch, intelligent und löst Verbrechen, indem er nicht nur seine Fäuste schwingt, sondern auch wissenschaftliche Methoden anwendet. Er begegnet dabei den schönsten Frauen und der wildesten Action. In seiner Library Of American Comics, in der bereits Terry And The Pirates oder Little Orphan Annie erschienen sind, veröffentlicht nun der rührige Comicverlag IDW Publishing die Abenteuer dieses sophisticated Helden. Der großformatige und schwergewichtige Comicband beinhaltet zusätzlich einen biographischen und historischen Essay von Brian Walker und eine Einleitung von dem Raymond-Biografen Tom Roberts. Ich freue mich schon auf den nächsten Band. |
Doug Murray & Michael Golden, The Nam Vol. 1
In den 1980ern war im amerikanischen Kino und TV das Thema "Vietnamkrieg" en vogue: egal ob in Magnum, Rambo oder Missing in Action. 1986 veröffentlichte Marvel mit The `Nam seine eigene Sicht auf den Krieg in Südostasien.
Wie der Herausgeber der Serie, Larry Hama, berichtete, wollte er keine fantasieverklärte Darstellung des Vietnamkrieges durch einen Sofakrieger und suchte deshalb als Texter für die neue Comicserie einen Veteranen, der wußte wovon er schrieb. Diesen fand er in Doug Murray. Dieser hatte bereits einige Vietnam-Stories für Hamas kurzzeitig wiederbelebte Magazin Savage Tales geschrieben, die von Michael Golden gezeichnet wurden. Dabei gab Hama Murray drei Punkte vor, die dieser beachten musste: 1. Jede Comicausgabe sollte einem Monat in der wirklichen Welt entsprechen. Das bedeutete, dass nach 12 Ausgaben (= 1 Jahr Realzeit) die Comicfiguren wechseln würden, da die gewöhnliche Einsatzzeit in Vietnam 12 Monate betrug. 2. Die Geschichten sollten aus der Sicht der einfachen Soldaten erzählt werden. Es sollte um Leute gehen und nicht um (politische) Ideen. Und 3. Es sollte keine heroische John Wayne-Action (John Wayne hatte 1968 den anitkommunistischen Film Green Beret gedreht und wurde daraufhin von vielen Seiten angefeindet) erzählt werden. Zur eigenen Überraschung wurde The `Nam ein riesiger Erfolg. Es gab eine große Rezension in der Washington Post und hunderte anderer Zeitungen berichteten über diesen neuen Marvel-Comics ohne Superhelden und Superschurken. Und auch Vietnamveteranen äußerten sich positiv. Dass der Comic in Europa weniger positiv aufgenommen wurde, muss sicher nicht verwundern. Mit einem zeitlichen Abstand von über 20 Jahren macht es Spaß diesen Comic (erneut) zu lesen. Eine kritische Aufarbeitung des Vietnamkrieges darf man nicht erwarten. Aber eine spannende Comiclektüre ist The `Nam auf alle Fälle. Band 1 beinhaltet die Ausgaben 1-10. |
Showcase Presents: The Warlord Vol. 1 von Mike Grell
In DC Showcase Presents-Bibliothek ist kürzlich auch der erste Band mit den frühen Comicabenteuern von USAF-Lt. Colonel Travis Morgan, der 1969 über dem Nordpol abstürzt und sich plötzlich in dem verlorenen Land Skartaris wiederfindet, erschienen.
In diesem barbarischen Land erlebt er unglaubliche Abenteuer und wird zum Warlord. Barbaren, Dinosauerier, Zauberei, Echsenmenschen und viele mehr aus dem Arsenal der Fantasyliteratur verschmelzen in Mike Grells langlebiger Comicserie zu einem lesenswerten Abenteuercomic. Nachdem es seit diesem Jahr wieder neue Warlord-Comics gibt, die aber nicht ausschließlich von Mike Grell gezeichnet werden, ist der vorliegende Band ein guter Einstieg, um den Abenteuern von Travis Morgan zu folgen. Meine Comicangebote findet Ihr hier |
Will Pfeifer & David Lopez, Catwoman: The Replacements
Was macht eine Superheldin, wenn sie schwanger ist? Sie zieht sich ins Privatleben zurück und vermacht ihre Geheimidentität einer guten Freundin.
Und genau dies passiert in Catwoman: The Replacements als Selina Kyle ein Kind bekommt. Unter dem Decknamen Irena Dubrovna (ein injoke für alle Filminteressierten) hat Selina ein neues Leben jenseits ihrer Superheldenidentität begonnen und ein Mädchen zur Welt gebracht. Ihre Nachfolgerin als Catwoman wurde ihr einstiges Mündel Holly. Doch die Vergangenheit läßt Selina nicht los. Gesucht von einem übereifrigen Polizisten, der sie für den Mord an dem Kriminellen Black Mask verantwortlich hält und neuen Schurken, muss Selina alias Irena Dubrovna um ihr Leben (und das Leben ihres Neugeborenen) kämpfen. Doch auch die neue Catwoman hat es nicht leicht und muss sich mit den Schurken ihrer Vorgängerin herumschlagen. Besonders hervor sticht dieser Comic durch die realistischen Zeichnungen von David Lopez. |
Darwyn Cooke, Richard Stark´s Parker Book One: The Hunter
IDW Publishing ist ein unabhängiger Comicverlag, der einerseits Comics verlegt, die auf TV-Serien wie Star Trek oder Buffy und Spielzeugfiguren wie Transformers und G.I. Joe basieren und andererseits Comickleinode wie die Library of American Comics herausgibt. Zwischen diesen beiden Polen finden sich aber immer wieder weitere Comic-Highlights.
Eines davon ist Darwyn Cookes Comic-Adaption des ersten Parker-Romans The Hunter von Richard Stark (d.i. Donald Westlake). Darwyn Cooke, der zusammen mit Texter Ed Brubaker für den relaunch der Catwoman-Serie verantwortlich zeichnete, hat den Roman in eine lakonische graphic novel transformiert. 1962: Parker wird bei einem Coup von seinem Partner hintergangen und von seiner Frau betrogen, angeschossen und für tot zurückgelassen. Er bricht aus einem Straflager aus, um sich an denen zu rächen, die ihn ermorden wollten. Nachdem er seine Frau in New York wiedergefunden hat, stirbt diese kurz darauf an einer Überdosis Drogen. Nachdem Parker die Leiche beseitigt hat, begibt er sich auf die Jagd nach seinem einstigen Partner Mal Resnick, einem kleinen Mobster, der versucht, bei der Mafia aufzusteigen. Wird sich Parker an ihm die Zähne ausbeißen? In stillvollem schwarz-orangenen Leineneinband mit farbigem Vorsatzpapier, hat Cooke in schwarz-weiß-grünen Zeichnungen einen comic noir geschaffen, der aus Parker keinen positiven Helden macht, sondern die Ambivalenz dieser Figur herausarbeitet. P.S.: The Hunter wurde 1999 von Brian Helgeland erfolgreich mit Mel Gibson unter dem Titel Payback verfilmt. Meine Comicangebote findet Ihr hier |
Greg Pak & Carmine Di Giandomenico, X-Men: Magneto Testament
Einer der ungewöhnlichsten Marvel-Comics der letzten Jahre ist X-Men: Magneto Testament von Texter Greg Pak und Zeichner Carmine Di Giandomenico. In diesem Comic gibt es keine Superhelden in Spandex. Es gibt keine maskierten Rächer, die sich der Gedemütigten und der Verfolgten annehmen. Es gibt nur den Kampf ums nackte Überleben.
Der Comic setzt 1935 ein und erzählt von Max Eisenhardt, einem jüdischen Schuljungen in Nazi-Deutschland, und seiner Familie und deren Leidensweg, der erst in Auschwitz-Birkenau endet. Dort wird Max für zwei Jahre in einem Sonderkommando eingesetzt, dass die Ermordeten aus den Gaskammern holt, um sie in den Krematorien zu verbrennen. Seine Schilderungen, über seine Tätigkeit als Mitglied des Sonderkommandos im KZ Auschwitz, kulminiert in visuell nicht mehr darstellbares Grauen. Max Eisenhardt kann im Oktober 1944 bei einem Häftlingsaufstand flüchten und überlebt den Nazi-Terror, aber innerlich ist er tot. Die Buchausgabe, die die vollständige fünfteilige Miniserie beinhaltet, umfasst umfangreiche Extras. Unter anderem gibt es eine Anleitung für Lehrer, die den Comic im Unterricht einsetzen wollen. Meine Comicangebote findet Ihr hier |
Robert Kanigher & Joe Kubert u.a., Showcase Presents: Enemy Ace
In den 1950er und 1960er war DC nicht nur für seine Superhelden- sondern auch für seine Kriegscomics bekannt. Zahlreiche Serien wie Our Army At War, Star Spangled War Stories oder The Unknown Soldier verherrlichten den Einsatz amerikanischer Soldaten im 2. Weltkrieg.
Im Februar 1965 erschien jedoch in Our Army At War # 151 eine gänzlich ungewöhnliche Geschichte: das erste Abenteuer des Enemy Ace. Texter Robert Kanigher und Zeichner Joe Kubert schufen die Abenteuer des Weltkrieg 1-Fliegerasses Rittmeister Hans von Hammer, der in seiner Fokker-Dr. 1, einem rotgestrichenen Dreidecker, nicht von ungefähr an Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen erinnerte. Der von Freund und Feind auch als Hammer of Hell oder Human Killing Machine genannte von Hammer wird als durchweg ambivalente Figur gezeichnet, dessen einziger Freund ein Wolf ist, mit dem von Hammer häufiger zusammen im Schwarzwald jagen geht. Werden heute noch in Großbritannien Deutsche in Heftromanen und Comics nur als Nazis und gesichtslose Wehrmachtssoldaten dargestellt (s.a. Beitrag # 44), so wählten Kanigher und Kubert in den 1960ern einen deutschen Fliegermythos, um nicht nur spannende Geschichten zu erzählen, sondern sich auf einer zweiten Ebene mit Themen wie Krieg und Tod auseinanderzusetzen. Der umfangreiche s/w-Band beinhaltet alle klassischen Enemy Ace-Comics aus den Jahren 1965 bis 1982 (inklusive dem Zusammentreffen mit Batman in Detective Comics # 404). Und nicht vergessen: "The sky is the killer of us all!" Meine Comicangebote findet Ihr hier |
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