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Max und Moritz 2014 ... Anmerkungen zu verpassten Chancen
Es bleibt ein befremdliches Gefühl nach der Preisverleihung am Freitag.
Meine Erwartungen an Erlangen sind andere als die in der Gala präsentierten Vorstellung, was als preiswürdig erachtet wird. Es erscheinen derzeit viele gute Comics, aber als ich im Pressebüro des Salons einen Blick auf die nominierten Comics warf, war ich irritiert. Sind das alles wirklich Bücher, die ich mir kaufen würde, egal ob mit Preis oder ohne? Eher nicht. Sicher ... es ist Geschmachssache, aber Der gigantische Bart, der böse war oder Hinter den Kulissen der Macht gehören für mich nicht ins Regal. Ich möchte unterhalten werden, am besten mit einer guten Geschichte und guten Bildern. Ist das zuviel verlangt? Dicke Backsteine, meist nicht sehr ansprechende Bilder und der erhobene Zeigefinger sind nicht das, was ich erwarte. Aber genau das scheint für die Jury exakt das zu sein, was die Comics 2014 preiswürdig erscheinen lässt. War 2012 noch The Walking Dead unter den Nominierten, so waren populäre Stoffe non existent. Warum? Das Substantiv "Graphic Novel" fiel bei der Preisverleihung häufiger als "Comic". Definiert sich "Comic" derzeit nur noch über schwere und schwermütige Wälzer? Und: Wer "bestimmt" das? Vielleicht liegt es auch an der Vergabepraxis. Die Verlage reichen Titel ein (auf denen sie gerne das Logo "Max und Moritz Preisträger" sehen möchten?), sie werden von einem Gremium vorab gesichtet und einige wenige werden nominiert. Es bleiben die "GN" übrig. Schade. Gerade 2014 war ein Jahr der verpassten Chancen. Während die FAZ seit Anfang des Jahres gezielt regelmässig Artikel im Kulturteil über den ersten Weltkrieg bringt, hat der Salon zwar Ausstellungen dazu, aber bei der Vergabe des Preises war vom Thema des Salons ärgerlicher Weise nichts zu sehen. Viele Reihen in mehreren Verlagen beschäftigen sich mit dem Thema: Splitter, comicplus+, Edition Moderne und andere Doch sind ihre Reihen und Einzelbände dabei? Nein, Fehlanzeige. Statt einen Gleichlauf von Thema und Preisträgern zu erreichen, scheint sich das Augenmerk leider auf "GN" zu konzentrienen. Vielleicht hätte man auch gezielt nach preiswürdigen Werken zu diesem Thema suchen können und von der Praxis abweichen können, bei der Verlage gezielt Werke einreichen, die sie über den Buchhandel an ein schickes, der Szene fernes Publikum absetzen möchten. Comics sind Kultur? Das hatten wir in den 80er Jahren schon einmal, doch die Diskussion hat sich von den damaligen Aspekten meilenweit entfernt. Wenn es nur noch um die Erwartungen des (traditionellen) Kulturbetriebes an ein Medium geht, dann werden die vielen Facetten des Mediums ignoriert. Ich wünschte mir mehr Offenheit der Jury an populäre Stoffe. Denn auch dort gibt es preiswürdigeres. Es ist merkwürdig, aber ich wünsche mir "mehr Mut" für das Triviale und Unterhaltsame. Soweit mein Eindruck - |
Vielen Dank für Deine Gedanken zu diesem Thema! Ich kann voll und ganz nachvollziehen, was Du damit sagen willst.
Ich möchte auch unterhalten werden und das nicht nur mit sozialkritischer Lektüre! Ich möchte Bildgewalt, pömpöse Dartsellungen und nicht nur Strichmännchen! |
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Auf der Rückseite von 'Magnus, Robot Fighter 4000 A.D.' von Russ Manning steht doch tatsächlich Graphic Novel. Also solche GNs lasse Ich mir gefallen.
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Bei den Amis wird der Begriff anders verwendet und nicht wie bei uns immer mit "Kultur" gleichgesetzt.
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Nein, bei den im 'Dark Horse' Verlag erscheinenden Sammelbänden.
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Das passt, weil "Graphic Novel" da drüben jedes (Comic-) Paperback oder Hc ist.
Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass "Comic" irgendwie eine doofe Eindeutschung ist. Bei den Amis heißt es ja "Comic Strip bzw. Comic Book". Wäre mal interessant zu erfahren, wann der Begriff "Comic" in Deutschland umgangssprachlich Verbreitung fand. Viele Verlage der 50er/60er haben ihn ja gemieden wie der Teufel das Weihwasser und lieber von "Bildergeschichten" o.ä. gesprochen. |
Naja, Pro7 meint ja auch es heißt "Comicbücher" und "Comicbuchladen"... MMn völlig danebengegriffen, da geklammerte US-Hefte so garnichts mit deutschen Büchern gemein haben.
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so hört sich wörtliche Übersetzung für die Synchronisation von Bing Bang Theory eben an.
Comic Books haben aber auch nur wenig mit Books gemein. |
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Na ja, unser "Ambulanz 13" war eingereicht. War der Jury aber wohl zu gut gezeichnet.
eck:Prt |
:top: :D
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Stimmt - dass sich 2014 der erste Weltkrieg zum 100sten mal jährt, konnte man natürlich vorher nicht ahnen.... Ist völlig überraschend gewesen.
Und natürlich gab es Comics zum ersten Weltkrieg von 2012 bis Anfang 2014 überhaupt nicht. Das Jubiläum hat uns wie den Erzherzog aus heiterem Hinmel getroffen (der war durch das erste Attentat an dem Tag ja auch nicht beirren lassen :zwinker: (Was Eckart ja schon widerlegt hat) Um die Ironie mal wieder zu verlassen: ich will es mal auf den Punkt bringen - vielleicht war dem einen oder anderen der erste Beitrag einfach zu lang, um es mal sacken zu lassen - Ich fand die Preisverleihung zu "elitär" und zu weit weg. Das kann man auch anders sehen - aber wer das anders sieht, dem würde ich nicht unterstellen, er läge "völlig daneben". |
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:top: Der war echt gut und passt auch zu meinem Eindruck :danke: |
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Ich habe verstanden: Du fandest es prima, ich nicht.
(Im Übrigen habe ich nicht geschrieben, dass man ein Buch auszeichnen sollte, nur weil das Thema so "wunderschön" aktuell ist. Der Erste Weltkrieg war aber nebenbei nicht "wunderschön") |
Du hast nichts verstanden. Zur Preisverleihung habe ich kein Wort geschrieben und auch die Auswahl der nominierten Titel nicht bewertet. Nur deine Forderung, der Erste Weltkrieg hätte, weil es auch zwei Ausstellungen dazu gab, bei den Nominierungen berücksicht werden müssen.
Im übrigen definieren sich Graphic Novels nicht über die Schwermütigkeit. |
Schlägerei :glubsch:?!
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Was das "Erste Weltkrieg"-Thema angeht muss man faktisch sicher Mick Baxter recht geben: Wenn der Erhebungszeitraum gute zwei Jahre beträgt, kann man keinen Schwerpunkt oder auch nur eine besondere Berücksichtigung eines speziellen 2014er-Themas erwarten.
Ansonsten stimme ich aber basti zu, dass bei dieser Verleihung stets in erster Linie schwer verkäufliche "Kunstcomics" prämiert werden, die am Publikumsgeschmack ziemlich vorbeigehen. (nennt mich König Salomon ;) ) |
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2) Über Schwermütigkeit habe ich nichts gesagt, aber Du hast mit Sicherheit auch in diesem Punkt recht. Und bevor ich wieder lesen muss, dass ich keine Ahnung habe und nichts verstanden habe, gebe ich mal geschlagen - Du hast immer recht! |
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Im ersten Beitrag stand ja viel mehr drin als nur das mit dem ersten Weltkrieg. Wenn Ambulanz 13 eingereicht war, dann wäre es ein schönes Zeichen gewesen, wenn es nominiert worden wäre. Nicht mehr und nicht weniger wäre ok gewesen. |
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Fakt ist aber, dass Mainstream etwas stiefmütterlich behandelt wird. Künstler wie Herman Huppen scheinen wohl so nah an einem Preis zu sein wie Tom Cruise an einem Oskar. Es gibt einfach Sachen, die sind ein "no go" für einen künstlerischen Preis, weil sie einfach zu sehr in einer Ecke geschoben sind, aus die sie nicht mehr herauskommen.
Das, was etwas dicker ist und das Grafik Novel Format hat, hat heutzutage mehr Chancen, einen Preis zu bekommen, als ein Comicalbum von Vance oder Colin Wilson. Vielleicht, wenn sich das Medium Comic auch in der großen Allgemeinheit als Kunst etabliert hat, wird man sich an die (etwas trivialeren) Wurzeln zurückbesinnen. |
Es mag ja sein (das gebe ich gern zu! ;) ), dass die vorgestellten Comics eine "eigene Art" der Darstellung haben. Sie sind, in SICH gesehen, bestimmt etwas Besonderes. Sei es (überwiegend!) Zeichenstil oder Thema.
Die meisten Comicleser, die ich getroffen habe, wurden von den Zeichnungen jedoch NICHT angesprochen! :nonono: Bislang war mir der Begriff "Graphic Novel" relativ egal und nur ein Marketing-Gag der Buchhändler, diese "seltsamem Comics" (bezogen auf alle Comics!) auf den Markt zu bringen und eine neue Klientel anzusprechen. Diese "bebilderten Geschichten" sollten neue Leser finden. Ok, soweit! Wenn sich das Ganze jedoch dahingehend verschiebt, dass nur noch (ich sage bewußt) Comics unter dem Label GN laufen, die "exotisch (und angeblich künstlerisch wertvoll) gezeichnet sind, wird sich das Thema innerhalb kurzer Zeit erledigt haben. So viele Leser, die "Kunstcomics" kaufen, wird es auf Dauer nicht geben. Ich finde, dass unter der Zahl derjenigen, die GN zeichnen, die Menge an Leuten, die NICHT zeichnen können, höher ist als bei "Comiczeichnern". Mein Eindruck... ;) |
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"Ebenfalls fester Bestandteil des ilb ist der Graphic Novel Day, der zum vierten Mal nationale und internationale Comic-KünstlerInnen in Berlin präsentiert." Dann vom Internationalen Comic-Salon Erlangen: "Beim Salon wurde jetzt die Gründung des „Deutschen Comic-Vereins e. V.“ mit Sitz in Berlin bekannt gegeben, dessen Ziel es ist, ein deutsches Comic-Institut zu gründen, das gleichermaßen Kompetenzzentrum und Lobbyist für die grafische Literatur in Deutschland werden und eine Strategie für eine gezielte Comic-Förderung entwickeln soll. Die dringende Notwendigkeit eines solchen Zentrums wurde auch vom Leiter des Internationalen Comic-Salons, Bodo Birk, bestätigt und die Wahrnehmung des Comics als eigenständige Kunstform in entsprechenden Förderprogrammen gefordert. Ulrich Schreiber, Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin, kündigte im Rahmen einer Podiumsdiskussion weitere Initiativen in diese Richtung an." Ihr habt ja Jens Meinrenken in unserem Podium rumpoltern hören. Der will Kalif im Deutschen (hört, hört) Comic-Verein werden und Obersultan des geplanten Instituts womöglich dazu. Eine Vernetzung schafft er sich über das Berliner Literaturfestival und dessen Festlegung auf Graphic Novel. Warum Graphic Novel und nicht Comic? Weil Graphic Novel so schön intellel klingt und die intellellen Buchhändler, Feuilletonisten und Yuppie-Leser ganz heiß darauf sind, mit diesen (hoppla) Comics ihre Bildung zu beweisen. Und abschließend ein Zitat von einem ungenannt bleiben Wollenden zum Leiter des ilb: "Der trommelt hier schon seit zwei-, drei Jahren, um sein Literaturfest erweitern zu können. Deren ganze Kompetenz besteht im abgreifen diverser Fördertöpfe. Der hatte mir damals im direkten Gespräch zweimal wortwörtlich bestätigt, von Comics überhaupt keine Ahnung zu haben:-) Jemandem wie dem ist es völlig egal, worum es geht. Der würde auch einen Verein zur Rettung schwarz-weiß gefleckter Kühe gründen, denn seine Existenz basiert ausschließlich auf Steuerverschwendung." Und diese Leute gründen dann, mit Unterstützung des Comic-Salons, ein "Kompetenzzentrum". eck:Drt |
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Viele Zeichner wenden jedoch bewusst eckige oder krakelige "Manierismen" an, um dem Werk einen Ausdruck zu geben. Das fordert natürlich den Betrachter, soll ihn so zu einer Auseinandersetzung mit dem Bilderablauf veranlassen. Das ist wohl unter Kunst zu verstehen. Ein Maler Tizian bildet eine Frau ab, wie sie aussieht, Picasso hingegen als Gebilde aus Strichen, Flächen und Farben. Ich wette, dass Picasso, wenn er den gewollt hätte, eine Frau auch realistisch darstellen könnte. Diese obigen Arten der darstellenden Kunst: - 1. die, die wir kennen aus unseren Spinneheften, aber auch - 2. die "Strichmännchen" von Ulli Lust haben ihre Berechtigung, ihre Fans und ihren Auftrag. Schade ist eben nur, dass im Moment zweiteres eher eine Chance für einen Preis hat, als erstes. Aber vielleicht ist es wichtig, damit Comics zu etablieren. Für uns, die mit Superhelden, Bluebery und Michel Vaillant etc. aufgewachsen sind, ist es natürlich blöd. Ich bin aber sicher, dass sich das auch wieder ändert. Zeiten und Sitten ändern sich ... |
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Ja! und Ja! ;) Es fragt sich jedoch, womit man dauerhafter sein Geld verdienen kann! GN zeichnen bis zur nächsten Veranstaltung, oder für ein Publikum/eine Leserschaft zeichnen, die sich FREUT mal wieder etwas spannendes (oder was auch immer!) lesen zu können. Ich möchte gar nicht ausschliessen, dass es auch bei GNs sein kann. Die Laudatien machten einen "gespannt" auf die Comics (die ja, GNs sind... ;-) ), aber die Umsetzung war enttäuschend. |
@ michi
Keine Frage! Natürlich! Aber rechte Winkel mit dem Lineal zeichnen, ohne echte Perspektive in das Bild zu bringen (EIN Beispiel!), hinterläßt eher den Eindruck des Nichtkönnens. Es gibt auch Gegenbeispiele, die durch "Minimalismus" eine eigene Person kreieren. Vielem geht jedoch die Individualität abhanden und es sieht einfach aus, als ob es in der Mittelstufe im "Kunstunterricht" erstellt wurde. Und NICHT wie nach jemandem, der 8 Semester studiert hat. (Bitte nicht am "Studium" hochziehen! War nur ein Beispiel!) ;) |
Frage zwischendurch – wird der Max+Moritz-Preis immer noch von Bulls Press bezahlt / gesponsort?
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Soweit ich gelesen habe, waren sie dieses Jahr zum ersten Male nicht mehr dabei als Sponsor. Sie hatten vor Jahren angekündigt, sich zurückziehen zu wollen.
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So ist es. Habe eben mit Bartleby darüber gesprochen. Die Rechte am M&M-Preis darf Erlangen nutzen, aber finanzielle Unterstützung kommt von Bulls nicht mehr. Man hat sich wohl in Freundschaft getrennt.
Ob da jetzt ein ortsansässiges Finanzunternehmen oder ein grosses Unternehmen aus der Region sponsort wusste er nicht. |
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Bei mir auch, Eymen.
Sorry, aber wenn ich zukünftig nur noch solch hochkatätige Inhalte vermittelt bekommen soll, setzt bei mir ein Würgereiz ein*. Ich hatte lange Zeit Spaß am normalen Medium Comic mit all seinen kleinen Macken, und weil es recht unkompliziert war. Was jetzt passiert ist doch wie Einen alten, aber geliebten "Volkswagen" in eine teure Luxuskarrosse umzubauen". Im Grunde soll es aber genau das bleiben was es war. Ein Produkt für zahlendes Volk und Elite. Muss man sich selber belügen um glücklicher zu werden? Vielleicht haben die radikalen GN-Verfechter ja auch nur den falschen Hirnklempner. * das betrifft jetzt nicht den Text von eck@rt&Co., sondern grundsätzlich die Entwicklung zum deutschsprachigen GN-Wahnsinn. |
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Lustig wäre allerdings gewesen, wenn Bulls Erlangen den Preis weggenommen hätten, nachdem das Kulturamt ja zuvor den Erfinder des Preises (ICOM) rausgekegelt hat. |
Comics - Graphic Novel - M&M-Preis
Sorry, aber ich verstehe die laufende Diskussion nicht mehr. Jeder darf doch in diesem Land s e i n e Sicht auf etwas haben und wenn es einen Preis geben soll/muss, dann muss den auch jemand 'bezahlen'. Wenn mir irgendwelche Gremienentscheidungen (=Preisverleihung) nicht passen, muss ich versuchen Mitglied des Gremiums zu werden oder über Kontakte Einfluss auf das Gremium nehmen. Schaffe ich das nicht oder gebe ich auf, bringt die Diskussion darüber doch auch nichts ...
Mir persönlich ist es völlig schnuppe, ob mein Lesestoff nun Bildergeschichte, Comic oder Graphic Novel heißt, da ich mir - zum Glück - noch selbst aussuchen kann, was ich mir kaufe und lese. Aus Marketinggründen benötigt die Wirtschaft - auch die Comicwirtschaft - nach Möglichkeit immer neue Impulse. Davon lebt z.B. die Auto- oder Musikindustrie hervorragend. Und wie überall gibt es auch im Comicbereich Tops und Flops - die Graphic Novel ist davon nicht ausgenommen. Außerdem soll es Comicleser geben, die den hervorragenden Band 'Kinderland' von Mawil nur wegen der zugegebenermaßen krude gezeichneten Nasen als Machwerk ablehnen. Mir gefällt aber die Gesamtkomposition, die Story, das Wiedererkennen eigenen Erlebens, Bildaufbau, Spannungsbogen und und und. Meine Kauf- und Leseentscheidungen werden sich nicht nach den Entscheidungen der Jury zum M&M-Preis richten - den Kinderland-Band hatte ich beim Comic-Händler meines Vertrauens bereits bestellt, als ich von der Nominierung noch gar nichts wusste. Also ein 'Hoch' auf die eigene Entscheidung und ausreichend Lockerheit darüber, dass andere eben anders entscheiden. Herzliche Grüße Peter |
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Der in sämtlichen Fachmagazinen oder in Feuilleton gelobt und abgefeiert wird und dessen Qualität auch unbestritten ist. Trotzdem ist das von allen neuen Manga-Reihen des letzten Jahres eine die mit am Schlechtesten läuft und bei der auch Carlsen bereits eingeräumt hat, dass man von den Verkäufen enttäuscht ist. Über den Publikumserfolg von "Kinderland" lässt sich zur Zeit wohl noch nichts sagen. Ich denke da aber vor allem an Titel wie die "Freche Mädchen - freche Manga" -Reihe von Tokyopop, was wohl die einzige Manga-Serie war von der ich überhaupt nichts verkaufen konnte, die für den Verlag ein Totalflop war und auch wirklich komplett am Geschmack der Zielgruppe vorbeiproduziert wurde - was natürlich von der fachkundigen Jury umgehend mit einer Nominierung für den Max- und Moritz - Preis 2010 belohnt wurde. Und sowas ist dann halt wirklich lachhaft. Oder weltfremd. |
Allerdings muß sich eine Jury ebensowenig am Publikumsgeschmack orientieren, wie sich das Publikum an der Jury orientiert.
Beim Thema "Graphic Novel" sollte vielleicht jeder bedenken, daß die Zeichnungen auch einer Ökonomie unterworfen sind. Wer 200 Seiten in einem Jahr zeichnen will, kann nicht den gleichen Aufwand wie Loisel treiben und sollte einen entsprechenden Zeichenstil wählen. |
Dann sollte es aber auch eine verlässliche Kontrolle für diesen "Mehraufwand" geben, damit sich nicht wirklich jedes neuegezeichnete (oder auch gekritzelte) "Teil" Graphic Novel nennen darf.
Da es dort aber wohl keine verlässliche und anerkannte Jury geben wird, kann ich über Mick Baxters letzten Beitragsteil eigentlich nur schmunzeln. |
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http://www.kaukapedia.com/index.php?...s_Fix_und_Foxi Kann von der Obrigkeit gerne verschoben werden. |
Das "Label Graphic Novel" finde ich auch ziemlich daneben! Es scheint manchmal wie ein Feigenblatt all jene zu fungieren, welche Comics verachtend als subversiven Kinderkram betrachten..., sich aber gerne von ihrem bärtigen, nerdbebrillten Buchhändler beraten lassen. :rolleye:
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass das "Label Graphic Novel" (als Erfindung des Buchhandels) den Verlagen den Zugang zu neuen Kunden eröffnet hat. War dies anfänglich vor allem im Mangabereich der Fall findet sich sich doch inzwischen flächendeckend ein breites Angebot in den bundesdeutschen Buchläden. Der Comic ist in D damit "gesellschaftsfähiger" geworden. Und wenn sich Kinder und Jugendliche nach all der Manga- und GN-Kost nun auch mal für Comics in Heftform interessieren, dann ist das doch ein Stück in Richtung Normalität! :top: Für mich zählt am Ende der Inhalt zwischen den Buch- und/ oder Heftdeckeln und der kann - egal wie das auch immer heißen mag - gut oder schlecht sein. Sowohl in Buch- wie auch in Heftform. |
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Friedliche Kontrollgrüße von der obersten CGN-Zensurgewalt. :wink: |
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Und damit sind wir doch auch endlich beim einzigen Grund für das Etikett "Graphic Novel": Es erschließt einen neuen Markt, der größer ist als die bisherigen.
Ich lese jetzt gleich erst mal meine neue Bart Simpson Graphic Novel :D. |
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Irgend ein Händler sagte mal das er jeden Titel aus dem Angebot nimmt der für diesen Preis nominiert ist.
Von diesen 25 Titel habe ich ca. die hälfte im Programm gehabt und bis gestern sogar insgesammt 6 Bände an 3 verschiedene Kunden verkauft. Billy Bat habe ich jetzt nicht mitgerechnet weil die Serie die katastrophale Statistik zerstören würde. Heute wurde ein siebter Band (Kinderland von Mawil) verkauft, der war allerdings auch beim Gratis Comic Tag dabei und liegt mit Hinweis auf dem Preis bei mir im Schaufenster. Wird und wurde damit massiv beworben. |
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Jutta Harms erzählte auf dem Podium über Comic-Journalismus, daß ihr auch schon der Begriff "Graphic-Novel-Muster" (für das Motiv einer Tischdecke) untergekommen ist. Das läßt sich ebensowenig verhindern wie falsche Bezeichnungen à la "Micky Mouse" bzw. "Mickey Maus". |
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Lieben Gruß B |
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Aber Rainers Statistik (die ich in kleinerem Rahmen bestätigen kann) zeigt halt einfach die Diskrepanz zwischen dem was die Jury toll findet und wofür die Kundschaft Geld auszugeben bereit ist. Der Nominierungspolitik für den Max- und Moritz-Preis ist geht in ihrer elitären Ausrichtung auf Kunst-Comics fast vollständig am Publikumsgeschmack vorbei. Kann man ja so machen, sollte es dann aber halt auch bitte nicht versuchen zu leugnen. |
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Aber nein, ich würde Til Schweiger trotzdem keinen Preis verleihen und Thorgal, The Walking Dead oder den Avengers im Comicbereich auch nicht unbedingt. Aber mir ist die Auswahl meist doch ein wenig zu weit weg von dem was wirklich geschaut und gelesen wird. Sowohl im Film- als auch im Comicbereich wirkt es bei diesen Preisverleihungen oft so, als feiere der innere Zirkel der jeweiligen Branche dort halt in erster Linie sich selbst. Und ich behaupte mal, in beiden (ansonsten natürlich unterschiedlich bedeutenden) Branchen ist das Interesse an diesen Veranstaltungen deshalb auch außerhalb der Kernszene eher gering. |
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Dort sehe ich von uns Lesern kaum oder keine wirklich trivialen Vorschläge. Es lag somit ja in unserer eigenen Hand, einen Trivialcomic vorzuschlagen. |
Sorry, michidiers, aber du meinst mit uns sicher nicht die Leser und Macher vom ComicGuideNET. Unser Forum wurde nicht von den Erstellern einer Comicauswahl zur Mitarbeit angefragt. Darum haben wir auch keine Umfrage gestartet. Und der Versuch von Maxithecat im CF einen eigenen Vorschlag zu machen wurde doch komplett ignoriert.
Das unsere Umfragen oder Abstimmungen besser laufen als z.B. im CF steht ja wohl ausser Frage. Man betrachtet nur mal die Abstimmzahlen zum GratisComicTag in den letzten Jahren. Da passiert im CF nicht wirklich viel. |
Ok, das sehe ich ein. Sicher wird man uns aus diesem Grund nicht angefragt haben:
"Frage dann nicht nach, wenn du befürchtest eine Antwort zu bekommen, die du nicht hören willst." |
Habe nun noch einmal ausNeugierde nachgesehen, wer es in die zweit Runde für den Publikumspreis geschafft hat, bevor die Endabstimmung begann.
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In die Runde drei hat es dann aber keiner - soweit ich überblicke - der trivialeren Comics wie Batman etc. geschafft: Zitat:
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Zu #57.) Ich kann in dieser Szene jede Antwort und Meinug vertragen. Ob ich die hören will oder nicht, spielt da überhaupt keine Rolle. :D Aber es ist auch nicht so, dass ich mich mit meinem Forum für eine solche Abstimmung aufdränge.
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Wäre das nicht ein interessantes Projekt für das Comicguide-Forum? Jeden Monat die besten Comic-Neuerscheinungen auswählen, damit man 2016 eine Liste von Vorschlägen für den nächsten Max-und-Moritz-Preis hat?
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Möchtest du das moderieren?
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In den letzten Jahren hätte ich sowas bestimmt gerne gemacht, aber in diesem Jahr haben sich schleichend meine Interessen verschoben. Ich habe ja nicht mal mehr Lust, mir einmal die Woche die frankobelgische Comic-Bestsellerliste anzusehen.
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Das sind ja schlimme Nachrichten. :ohnmacht:
Was ist geschehen, dass es dir so ähnlich geht wie mir? :floet: |
Vielleicht wie Roger Glover in Lethal Weapon : "Ich bin zu alt für den Scheiss" :kratz:
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und ich behaupte mal das sich die beiden (Glovers) jetzt auch nicht soooo ähnlich sehen. Beides aber (bisweilen) tolle Künster. Gruß, Nils |
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Der Kernsatz ist aber !!! "sowohl die Händler als auch die Käufer auf die Empfehlungen der Feuilletons anspringen" Die hochgelobten GNs die die guten Verkäufe im Buchhandel bringen, werden auch mit enormen Aufwand beworben und entsprechend in Szene gesetzt. Laut Verlagsvertreter muss ich von der GN gleich zig Bände bestellen weil es der Umsatzbringer ist. Dann bestelle ich 3 vor, wenn es raus kommt steht ein Band im Schaufenster, einer bei den Neuheiten, einer im Regal bei den GNs und bei Ebay stelle ich auch einen rein. Verkäufe nach einen Monat NULL !!! Die Große Buchhandelskette bestellt beim Verlagsvertreter Palettenweise und hat in der Hauptfiliale für die GN einen Extratisch der umgerechnet so viel Miete kostet wie mein ganzer Laden. Fakt ist , was am besten Platz präsentiert wird, wird zwangsweise auch am meisten verkauft. ...und insgeheimen bin ich froh das die meisten Buchhandlungen beratungsresistent sind und die Topseller aus dem Comicfachhandel nicht anbieten. |
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In Ergänzung zu #67
Da wollte ich eben hier was posten, aber der Stoff taugt was für die Kolumne im Alfons. |
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