Parallel - Welten
Bevor es hier zu Tarzan-lastig wird, wechsele ich mal das Thema:
Parallel Welten erschien mir als geeigneter Titel, denn hier will ich Sachen vorstellen, die in kein vernünftiges Schema passen. Es geht um Romane, Kuriosa und „Rätsel“! Vorstellen will ich als erstes eine „Motiv-Aneignung“ – um das mal so zu nennen. Das ist das Titelbild von Utopia-Großband Nummer 77 im Pabel-Verlag erschienen. Für meinen Geschmack ist es von Rudolf Sieber Lonati gezeichnet, auf der Lonati-Webseite ist es allerdings nicht mit aufgeführt!? Eine Frau stürzt aus einem Flugzeug oder einem Raumschiff, freiwillig oder unfreiwillig und ein Mann ist durch die offene Lucke zu sehen. Er schaut irritiert, nein, eigentlich sogar ziemlich bestürzt drein. Der Gesichtsausdruck der Frau in Weiß ist nicht etwa entsetzt oder ängstlich, eher als ob sie etwas Endgültiges getan hat und nun mit sich ins Reine gekommen ist. Ein starkes Motiv, künstlerisch Wertvoll würde ich sagen. Hier haben wir das Fledermaus-Heft Nummer 63, ebenfalls bei Pabel und auch das ist nicht Lonati zugeschrieben. Zu Recht, meine ich diesmal. Da muss jemand allerdings ein recht umfangreiches Archiv zu Hause, oder bei Pabel im Selbigen rumgewühlt haben. Die fallende Dame scheint mir in den Umrissen einfach durchgepaust zu sein, dann hat der „Künstler“ ihr ein etwas durchsichtigeres Nachgewand (dafür halte ich es) verpasst. Die Frisur ist struppig geraten und die Armbänder der „Utopia-Dame“ fehlen ihr ebenfalls. Ich hätte mir angesichts dieser Szene auch ein eher ängstliches, ja sogar einen entsetzten Gesichtsausdruck vorstellen können. Der Mann auf dem Dach ballt die Fäuste und macht in keiner Weise Anstalten ihr zu helfen – womöglich ist er sogar der Mörder, der „Runterschubser“. So ganz hat es der Illustrator dieses Titelbild nicht geschafft den feinen Strich Lonatis zu übernehmen. Schon der Strich, mit dem die stürzende nachgezeichnet ist, ist gröber als der vom Utopia-GB. Nun will ich hier keine Künstlerschelte betreiben, eigentlich fand ich es nur witzig, als mir das Fledermaus-Heft in die Finger gefallen ist und ich sofort das entsprechende Original vor Augen hatte. |
Die nächste Abteilung besteht aus zwei Wissens-, oder auch Suchrätseln. Wer aber gelegentlich Comics liest, wird mit der Zuordnung und darum geht es, keine Probleme haben.
Das oben stehende Bild ist dem Heft Der kleine Sheriff Band 71 entnommen. Um seine Leser mehr zu aktivieren und damit an den Verlag zu binden, wurde von der Redaktion des Mondial-Verlages der „Bund der Ritterlichkeit“ ins Leben gerufen. Es ging da um Geheimmeldungen, die nur mittels eines besonderen Zahlenschlüssels entziffert werden konnten. Und Sammelgutscheine wurden benötigt, damit der jeweilige Clubvorsitzende den „Schlüssel“ zugeschickt bekommen konnte. Illustriert war die Seite mit einem Porträt des kleinen Sheriffs und einer Ritterfigur aus der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts. Kommt eigentlich sehr bekannt rüber, oder – wer kennt den Ritter und woher ist er? Der BSV-Verlag brachte in seinen Serien häufig wissenswertes aus aller Welt und allen Zeiten. Im Turok-Heft Nr. 14 sah der Leser auf der letzten Seite unter der Überschrift: Der Elasmosaurier! Bilder eines Meeressaurieres. Er erfuhr, dass dieses Tier vor etwa 120 Millionen Jahren gelebt hatte. Es war ein gewaltiger Kämpfer – ist nicht von mir, die Angabe, steht da irgendwo – und er war mindestens 47 Fuß lang. Okay, ein Fuß sind grob 30 Zentimeter, also rund 1410 Zentimeter, bzw. 14 Meter10 - aber das hätte die Red. auch bereits umrechnen können, aber es war halt der BSV-Verlag. Zwei besondere Knüller hielt der Text des letzten Bildes für den Leser bereit: Wissenschaftler und Historiker glauben, dass der Elasmosaurier die Grundlage für die Drachensagen gegeben hat – so die Aussage der „Fachleute“. Donnerwetter, eine Echse, die vor 120 Millionen Jahren gelebt hatte, gab das Urbild für die Europäischen und Asiatischen Drachenlegenden. Lagen denn überall komplette Skelette herum und wussten unsere Altvorderen die Knochenstücke richtig zu ordnen und zu deuten? Weiter interessant ist auch die letzte Zeichnung – kommt die nicht ebenfalls irgendwie bekannt vor und wenn ja, woher? |
die letzte Zeichnung habe ich bei Prinz Eisenherz gesehen :)
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Ist mir auch gleich aufgefallen. Ich habe die Carlsen SC-Ausgabe von Eisenherz. Besagte Szene befindet sich dort auf Seite 19 und dürfte in der Chronologie der Serie die Originalseite 17 vom 05.06.1937 sein.
Der Drache ist dort ein Riesenkrokodil, dem man in der BSV-Seite einfach noch ein paar Flügel angefügt hat. Der Rest des BSV-Bildes ist nahezu identisch mit dem Eisenherz-Bild. |
Okay, ihr habt beide gewonnen: Martin konnte den "Elasmosaurier" zwar Eisenherz zuordnen, aber Tommelton wußte es exakt :top::top:
Und was ist mit dem "Ritter" aus dem Kleinen Sheriff? |
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...ist des Don Pedros nicht wert. :zwinker: :wink:
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Wenn Eure Antworten nicht abgesprochen waren, ist es ein filmreifer Doppelschlag zweier Nickel-Fans - Bravo! :top:
Heute abend werde ich das Original hier einstellen (lassen - vom fleißigen Lothar) |
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@G.Nem & Xury: Ihr dürft beide wählen zwischen: 2 hochaktuellen Poster- & Kalendermagazinen: Micky Maus und Wendy http://www.sammlerforen.net/_bilder/...pkm-mm2011.jpg http://www.sammlerforen.net/_bilder/...-wendy2011.jpg oder: 2 hochaktuellen Poster- & Kalendermagazinen: Cars und Tierisch süß http://www.sammlerforen.net/_bilder/...m-cars2011.jpg http://www.sammlerforen.net/_bilder/...m-tier2011.jpg |
Ich weiß nicht, was die liebe :duck: heute so geraucht hat, aber sie sollte die Dosis senken... :zwinker:
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Okay! Dann verschenke ich deine Magazine eben an die Nachbarskinder. :aetsch:
PS: ... ich rauche und ich trinke nichts! :floet: |
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Werde glücklich damit! :wink:
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Na dann sage ich schon mal Danke an Xury und den netten :duck: !
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Die Redakteure des Mondial-Verlages „liehen“ sich den Ritter aus dem Hot Jerry / Don Pedro Heft Nummer 19 aus. In Ihm begann die Don Pedro – Erzählung und Nickel startete seine Geschichte gleich mit Wissenswertes aus dem Umfeld des Abenteuers. Er tat dies auf der vierten Umschlagseite, was den Vorteil hatte, dass alles in Farbe abgebildet wurde.
Beim Mondial-Verlag mussten allerdings die Nummerierungen entfernt werden, mit denen Nickel die Ausrüstung und die Bewaffnung des spanischen Ritters erläuterte. Interessant daran ist allemal, dass in den Comic-Redaktionen der verschiedenen Verlage sehr wohl auf die Produkte der Konkurrenz geachtet wurde. |
Im Folgenden mal wieder eine „Doublette“: Beim Einsortieren fiel mir nicht nur das unten abgebildete Piccoloheft von El Bravo ins Auge, sondern es fiel mir auch die Vorlage ein, die Bignotti als Inspiration diente:
Die „gruselige“ Maske des Häuptlings der Kannibalen erschreckt El Bravo natürlich nicht und es gelingt ihm, den gefesselten und als Hauptmahlzeit vorgesehenen Forscher zu befreien. „Tarzan against the Goru-Bongara Monster“ heißt die Burne Hogarth-Geschichte, aus der die Maske recht detailgetreu entnommen wurde. Die Abbildung habe ich aus dem Mondial-Heft Nr. 7 entnommen, mir gefällt die Farbgebung dieser frühen Hefte besonders gut. Die hier vorliegende Gegenüberstellung erfolgt, genau wie vorstehende, von mir und das wollte ich einmal klarstellen, nicht aus Häme oder Spottabsichten. Ich finde es nur interessant, wie sich Zeichner und Redakteure im Metier auskennen und, mehr oder weniger gelungen, Anleihen machen. |
Hast Du eigentlich auch National Geographic? Für alles mögliche, was die Zeichner nicht kannten, war das eigentlich die Referenzquelle.
Bei den Frankobelgier wären das eher (populär-)wissenschaftliche Magazine wie Science & Vie, die beispielsweise Hergé und Edgar P. Jacobs als Grundlage für ihre Geschichten gedient hat. |
Jain ... selber habe ich National Geographic nicht zu hause, habe aber Zugriff darauf.
Sicher haben sich viele Zeichner in diesem Magazin Anregungen geholt, vor allem natürlich die Amerikaner. Für die Franco-Belgier war es halt Science & Vie, das war vor vielen Jahren dort sicherlich leichter zu bekommen. Aber das bei Tarzan und El Bravo rein "zufällig" die selbe Maske aus einem Magazin Pate gestanden hat, wage ich doch zu bezweifeln. Da hat sich einer Anleihen vom anderen genommen und in diesem Fall Bignotti von Hogarth, denn der letztere hat sie als erster gezeichnet und war auch hier in Europa (sogar in Deutschland) relativ leicht verfügbar. Schön, dass Du Dich im CGN mal wieder sehen läßt ... |
Den äußerst interessanten Artikel von Oliver Bürger über die Comic-Reihe „Buntes Allerlei“ im neuen Comic Preiskatalog 2012 wollte ich hier an dieser Stelle den Lesern wärmstens ans Herz legen. Er enthält eine bemerkenswerte Auf- und Gegenüberstellung der Hefte aus dem Aller-Verlag mit den Originalheften aus den USA inklusive der jeweiligen Coverabbildungen.
Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen: Erstens und das sicherlich nicht nur mir, sind die US Originale aus dem DC-Verlag meist „sprechende Titelbilder“. Damit will ich sagen, dass neben der Zeichnung Texte in Sprechblasen auf den Inhalt neugierig zu machen versuchen; sie stellen Schlüsselszenen aus dem Inhalt dar, die den Helden oft in prekären Situationen zeigen. In den USA ist das eine gängige Praxis, egal ob in den vierziger Jahren oder in der Jetztzeit, im deutschen Sprachraum sind sie dagegen eher die Ausnahme. Einige von diesen Ausnahmen stelle ich hier einmal vor: Das ist die Nummer 9 vom Januar 1954 und zeigt eine Szene aus dem Till Eulenspiegel – Heft, die so nicht vorkommt. Till Eulenspiegel, Münchhausen, Fix und Foxi und Lupo (hier noch „Lubo“ genannt), traten nie gemeinsam im Heft auf – Fix und Foxi sind höchstens öfter mit Lupo alleine „Schlitten gefahren“. Es gab noch zwei - drei weitere „sprechende Titelbilder“ auf Eulenspiegel-Covern, je nachdem, ob man auch lautmalerische Worte als Sprache ansehen will. Ähnliche Aussagen wie zuvor bei Eulenspiegel gelten auch für dieses Blondie und Dankwart – Heft Nr. 14 aus dem Lehning Verlag von 1962 / 63. Es gibt hier einige mit Texten auf dem Cover, wenn man Ausrufe wie: „Blondie!“ schon als solchen bezeichnen möchte. Allerdings ist dieser Hilferuf von Dankwart durchaus als Hinweis auf eine prekäre Situation für ihn anzusehen - Interessant sind die umfangreicheren Texte auf den ersten vier Hot Jerry Heften von 1953, hier als Beispiel die Nr. 4. Sprechblasen auf den Covern gibt es auch nur auf diesen Heften, die restlichen sechsundzwanzig weisen keine auf. Auffällig ist diese Praxis vor allem, weil es von diesen Heften Vorläufer gibt, die inhaltlich identisch sind und zwar … … die vier Hefte von Texasreiter Hot Jerry. Es gab nur diese vier, dann wurde eines der frühsten Nachkriegsexperimente auf dem Comicsektor im Mai 1950 abgebrochen und erst drei Jahre später wieder aufgenommen. „Willy Kohlhoff“ zeichnete – und textete – diese Heftserie ein zweites Mal und dann lief die Reihe unter dem verkürzen Titel Hot Jerry wesentlich erfolgreicher. Weshalb allerdings die Protagonisten auf den Titelbildern der ersten Serie „stumm“ waren und erst später „zu Worte kamen“, ist unerfindlich – oder weis da jemand mehr? Hier ein Heft vom Ehapa Verlag, Superman von 1967 in der Tradition der Serie Buntes Allerlei, diesmal allerdings nur mit einem n. Gerade in diesem Jahrgang gibt es viele mit „Covertexten“, allerdings habe ich bei weitem nicht alle Hefte der ganzen Serie daraufhin kontrollieren können. Erst die farbigen Hefte der Sheriff Klassiker kamen dann mit „sprechenden“ Titelbildern einher, die Cover der schwarz weißen Hefte der Serie blieben stumm, soweit sie mir, recht lückenhaft, vorliegen. Hier haben wir noch einmal „Blondie“, allerdings diesmal auf einem Cover der Phantom Serie vom Aller Verlag. Nicht irgendeines, es war die Startnummer im Februar / März 1952. Hier sind die Grafiker besonders geschickt vorgegangen und haben Dankwarts wiederholten Hilferuf „Blondie“ als Titelschriftzug mit verwendet. Dass es sich eigentlich um ein Heft einer neuen Reihe – Phantom - handelt, wird erst auf dem zweiten Blick erkenntlich. Der Titel steht hier rechts außen. Na, interessant, könnte man meinen, wenn es da nicht das nachfolgende Heft in meiner Sammlung geben würde: Hier sehen wir dasselbe Titelbild der amerikanischen Originalserie vom November 1951, es ist also nur wenige Wochen vor der Phantom-Heftreihe erschienen. Das gesamte Motiv ist hier in einem Rahmen untergebracht, der geniale Weise auf der linken Seite von der hölzernen Hausfassade der Bumstedts gebildet wird. An Stelle des Schriftzuges „Chic Young“ ist bei Aller das Phantom-Signet eingesetzt worden, ansonsten sind die Titelbilder identisch. Und nicht nur identisch, die vier „Blondie“-Geschichten aus diesem Original erscheinen auch im Phantom - Heft, ebenso die zwei „Halfpager“; der „Onepager“ dagegen nicht, im „Aller“-Heft verlangt das Phantom als titelgebende Serie schließlich sein Recht mit dem ersten Teil einer Fortsetzungsgeschichte. Neben Puzzel, Rätsel und ähnlicher Spiele(1) fehlen im deutschen Heft auch die vier „Halfpager“ von „Colonel Potterby and the Duchess“ von Chic Young, sowie der eine „Halfpager“ „Double Trouble“ von Bill Mac Lean. (1) Die sind komplett im Heft 10 des ersten Jahrgangs von Phantom nachgereicht worden! Das Ganze hier ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus den auch im deutschsprachigen Comicbereich vorkommenden „sprechenden“ Titelbildern (wer möchte kann natürlich auch „talking Cover“ sagen ;)) und soll auch nur als Anregung gedacht sein, es brachte mich aber auf einen Gedanken, den ich demnächst, wohl im neuen Jahr 2012, hier einmal darlegen möchte; bis dahin schon mal an dieser Stelle einen guten Rutsch ins neue Jahr … |
Großband-Überformat, Album(Broschüre) und Großband(Heft) Als nächstes fiel mir beim Durchlesen des Artikels über die Serie Buntes Allerlei auf, das es sich hierbei ja um eine Heftserie handelt. Diese erschien ab Januar 1953 als periodisch erscheinendes Comicheft im Großband(Heft)-Format. Gleichzeitig gab es auch schon die Micky Maus, Tarzan im Mondial Verlag usw. und sonst? War es eigentlich selbstverständlich, dass Comics als Hefte im deutschen Sprachraum erschienen? Dafür muss ich nun etwas weiter ausgreifen: entgegen der oft vertretenen Meinung erschienen Comics nach „Wilhelm Busch“ nicht erst nach dem Krieg in Deutschland/Österreich/Schweiz. Schon vor dem Krieg, was übrigens eine etwas ungewöhnliche Einteilung ist (vor dem Krieg – nach dem Krieg), denn da stellt sich doch die Frage: gab es während des Krieges vom 1. September 1939 bis zum 8. Mai 1945 keine Comcis/Romane/Bücher/etc? aber das nur mal so nebenbei bemerkt; Also, wer sich über die deutschsprachige „Vorkriegs“-Comiclandschaft – und da gab es durchaus sogar viele mit Sprechblasen, auch wenn das trotz Beweisen gelegentlich abgestritten wird – in dieser Beziehung informieren möchte, ist mit der Buchreihe Deutsche Comicforschung von „Eckart Sackmann“ bestens bedient. Was es allerdings nicht gab, vor und während des Krieges, waren Comic-Hefte oder –Alben(Broschüren) als eigenständige Reihen im heutigen Sinne, von Sammelbänden, wie Vater und Sohn beispielsweise abgesehen. In den USA erschienen Hefte dagegen schon deutlich vor dem Krieg ( ;) ), Detective Comics als Heft ab1937, Action Comic ab 1938 und Classic Comics Illustrated ab 1941, sind nur bekannte Beispiele eines Formates, das sich „drüben“ bereits lange Zeit vor dem deutschen Sprachraum durchgesetzt hatte. Hier dagegen wurde mit der Form ab 1945 experimentiert. Im Folgenden habe ich eine Liste aufgestellt, die ohne Anspruch auf Vollständigkeit Comicausgaben von 1945 bis Januar 1953 die Unsicherheit der Verlage in Bezug auf das Format aufzeigen soll. Bei einigen Heften, bzw. Serien habe ich die Anzahl der Nummern dazu geschrieben. Dies aber nur dann, wenn es sich um ein bis höchstens drei Ausgaben handelt. Christmas Tree Christbaum, GbÜ 1945, ein Heft (erstes Comic-Heft nach dem Krieg) Peterle als Reporter, Gb 1947 Nr. 1-4 Tim Tam, BrQ und BQ 1947, Nr. 1, 2 Jackel und Bastel, Klb 1948 Nr. 1,2 Jagd nach dem Atomgeheimnis, GbÜ 1948, ein Heft Blonder Panther, GbÜ Februar 1950 Texasreiter Hot Jerry, GbÜ Mai 1950 Michael Track, GbÜ Juli 1950 Weisse Göttin, GbÜ Oktober 1950 Supermann, Gb, Okt/Nov 1950, Nr. 1-3 Prinz Eisenherz, Broschüre 1951 Micky Maus, Gb, September 1951 Tim der pfiffige Reporter, Broschüre, 1952 Phantom, Gb April 1952 Illustrierte Klassiker Rudl, Gb, September 1952 Tarzan, Klb, September 1952 Buntes Allerlei, Gb Januar 1953 Wenn diese Aufstellung nicht allzu danebenliegt, ist erkennbar, dass sich ab spätenstens1953 das Großband-Format durchgesetzt hat. Im Laufe des Jahres kam dann zwar noch das Piccolo-Heft hinzu und auch das Album begann sich zu etablierten. Was aber noch deutlich zutage tritt, mit dem Erscheinen der ersten rein amerikanischen Serien wie Supermann, Prinz Eisenherz und Micky Maus hatte das „amerikanische“ Format das bis dato dominierende italienische Großband-Überformat – und nicht nur in den Serien wir Blonder Panther, Weisse Göttin abgelöst, denn selbst deutsche Reihen wie Texasreiter Hot Jerry sprangen zuerst auf den italienischen Zug auf. Erkennbar ist das daran, dass der Neustart von Hot Jerry im Juni 1953 nun im Großband-Format erfolgte. Sicherlich haben auch die Händler ihren Anteil an dieser Umstellung, denn kleinere Formate erlauben eine Präsentation von mehr Serien. Das vermute ich allerdings nur, sehe mich aber auf dem richtigen Weg, denn ein paar Jahre später haben ebenfalls die Händler die Piccolo-Reihen vom Verkauf wegen zu geringer Verdienstspannen verbannt. Das vorstehende ist natürlich keine wissenschaftliche Analyse, ich habe auch nicht den ganzen Preiskatalog auf Erscheinungsdaten und Formate durchforstet, aber ich denke, im Trend richtig zu liegen. Es war einfach eine Zeit des Tastens und Versuchens seitens der Verlage um das richtige Format und die richtigen Serien heraus zu bringen. |
Hallo Detlef ! Deine Beiträge Parallell-Welten , finde ich prima , Mach weiter so..:top:
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Novelle trifft Comic
Bestens geeignet für eine kurze und prägnante Erzählung mit durchaus literarischen Ansprüchen ist eine Novelle; diese soll laut Definition: „ (…) ohne Umschweife auf den Höhepunkt der Handlung zustreben. Sie soll nur das zum Verständnis unbedingt notwendige enthalten; daraus ergibt sich eine gestraffte, knappe Form der Erzählung und ein vom Inhalt her bestimmter, meist dramatischer Stil – überwiegend in Prosa (das Letztere erspare ich mir zu definieren, das mag der interessierte Leser selber tun ;) )“. Ein Comic soll eine Geschichte mit Bildern transportieren, egal, ob mit Text, wenig, oder gar Sprachlos. Er kann aus zwei bis drei Bildern bestehen, kann aber auch eine Endlosfortsetzung sein. Vermischt man beides habe ich qua der vorstehenden Erläuterungen diese Woche einen grafischen Comic, eine Grafische Novelle, oder hier korrekter, eine graphic novel gelesen: So läuft das Spiel, geschrieben und umgesetzt von „Will Eisner“, dem Erfinder des Genres.(*) Diese Geschichte findet sich in u. a. in dem Hardcover-Album „Lebensbilder“, voriges Jahr bei Carlsen herausgekommen. Auf rund einhundert siebzig Seiten breitet Will Eisner die Geschichte der Familie Arnheim über rund 150 Jahre aus. Das ist zwar nicht kurz und knapp, aber durch die Einteilung in jede für sich lesbare Kapitel gelingt Eisner mühelos der Sprung vom Roman zur Novelle. Und graphic (hier Comic) im besten Sinne sind seine Zeichnungen allemal, voller Ideen in der grafischen Umsetzung, detailreich wo es nötig ist und sparsam in den Strichen wo es inhaltlich nur auf das wesentliche ankommt. Die angesehene Familie Arnheim geht auf jüdisch-gläubige Emigranten aus Deutschland zurück, die gegen 1840 aus einer wirtschaftlichen Notlage nach Amerika auswanderten. Dort schafften sie es mit Fleiß, Geschick, Ideenreichtum und Ellenbogen zu Wohlstand und Einfluss zu gelangen. Innerhalb der jüdischen Gemeinde in den USA geht es dabei nicht anders zu, als bei den anderen religiösen Gruppierungen, Ethnien, Nationalitäten: es gibt Snobs, Wohltäter, elitäre Dünkel – selbst in der eigenen Welt – gesellschaftliche Schranken, die kaum zu überwinden sind, es sei denn „man“ passt sich total an. All diese menschlichen Eigenschaften karikiert und definiert Eisner in unnachahmlicher Manier; es fiel mir schwer, mittendrin das Buch beiseite zu legen, als dringender (Sport-)Termin anstand! Also ein lesenswerter wunderschöner Comic! :top: (*) Laut Comic-Geschichtsforschung soll Will Eisner um 1978 seinen Comic „Ein Vertrag mit Gott“, ein Hardcover-Comic-Buch, das eigentlich aus voneinander unabhängigen Erzählungen besteht, versucht haben es Buchhandlungen anzudienen. Um aber auch die in den USA durchaus bestehende „elitäre“ Barriere zu knacken, soll er auf die Idee gekommen sein, es eine graphic novel zu nennen. Und das haben wir nun davon! es geht inzwischen so weit, das ich im vorigen Jahr in der Buchhandelskette „Borders“ – hier in Napels/Florida - nicht mehr die Abteilung mit Comics gefunden habe, sondern nur noch graphic novel. Dort tummelten sich jetzt neben tatsächlichen oder eingebildeten graphic novels sämtliche Superhelden und wer will behaupten, dass das Superheldengenre nicht ebenfalls grafische Novellen produziert ;) . |
Du machst den Übersetzungsfehler novel = Novelle.
Das stimmt so nicht: Novel (engl.) bedeutet Roman und sagt nichts über den Umfang des Werkes aus, während Novelle (dt.), die du korrekt über, "gestrafft, knapp" definierst, mit Novella (engl.) übersetzt wird. Eine "Graphic Novel" ist also ein "Grafischer Roman" und kann so viele Seiten haben, wie es dem Autor genehm ist. |
Obwohl ich dir natürlich geglaubt habe :rolleye: habe ich doch mal genauer als vorher nachgeschaut und fand dich bestätigt :top:
Gefunden habe ich dann allerdings noch unter Novelle den englischen Begriff short novel, also Kurz-Roman und das scheint mir dann wieder halbwegs konform mit meinen obigen Aussagen :floet: |
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Ich hätte nichts dagegen, wenn Du meine Englischkenntisse aufmöbeln würdest, aber einfach nur: "Nö !" mit falsch gesetztem Ausrufezeichen ("Nö!") ist mir zu banal! Ich hätte natürlich auch nichts dagegen, hier etwas zu Will Eisner und "So ist das Leben" zu lesen ;) |
Ohne Erklärung etwas zu behaupten finde ich auch schwach.
Möglicherweise gibt es ja literaturwissenschaftlich exakte Definitionen für die Begriffe. Also, lieber Valiant, bitte konstruktiv ! |
Hallo Detlef,
deine Aussage zu den "stummen" Titelbildern bei den Sheriff-Klassikern stimmt nicht. Schon im Nummernbereich ab 941 und auch später bei den dickeren Bänden ab 100 gab es bei den s/w Ausgaben der Reihe viele Titelbildern mit Sprechblasen. Als Beispiel hier mal die Nr. 123 http://www.comicguide.de/pics/medium/43002.jpg un die Nummer 941 http://www.comicguide.de/pics/medium/42920.jpg Die Bilder sind aus dem Comic-Guide. Dort gibt es noch viele weitere Coverabbildungen mit Sprechblasen. |
Für die Amerikaner ist "Graphic Novel" eine Format- und keine inhaltliche Bezeichnung,
daher laufen dort tatsächlich die Superhelden-Paperbacks unter diesem Namen. Ist die "Borders"-Kette nicht mittlerweile pleite? |
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Ich hatte auch nicht vor, hier einen kompletten Überblick aller "sprechenden" Titelbilder zu geben. Es sollte mehr zur Anregung dienen und diese besondere Art von Cover einmal heraus zu stellen ... und zur Mitarbeit anzuregen, wie du es gemacht hast, danke :top: @ ELDORADO: Borders ist nicht Pleite gegangen - es sei denn im letzten halben Jahr. Es war eine andere Kette, die mir im Moment nicht einfällt, werde versuchen, das morgen heraus zu bekommen, oder jemand hier weis das so. |
Borders hat im Juli 2011 Insolvenz angemeldet.
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Letztes Wochenende habe ich einen Roman gelesen, aus dem es im Folgenden eine Leseprobe gibt, nur ein paar Sätze und was es damit auf sich hat, erfahrt ihr nach dem Text:
„Zehn“, verbesserte Chester ihn. „Und zwei Meter für das Leitwerk. Keine Konstruktion, die einen Schönheitspreis verdient, aber unter diesen Umständen bestimmt die beste. Wir wiegen jeder ungefähr fünfundsiebzig Kilo – oder etwas weniger, wenn wir uns nicht vollstopfen -, während das Flugzeug nicht mehr als hundert Kilo wiegen dürfte, wodurch sich eine Flächenbelastung von fünfzehn Kilogramm pro Quadratmeter ergibt. Und die Flügel bewegen sich hoffentlich nicht – sonst ist der Traum nämlich rasch vorbei.“ „Na, ich hoffe nur, dass du weißt, was du tust.“ „Selbstverständlich. Als Junge habe ich Dutzende von Flugzeugmodellen gebaut. Freiflug, Fesselflug, Fernsteuerung – mit allen Schikanen.“ „Bist du oft über solche (…) geflogen?“ „Wenn du in richtigen Flugzeugen meinst …“ „Ja, ganz richtig.“ „Nein.“ „Wirklich nicht? Aber du hast bestimmt eine Menge gebaut!“ „Eigentlich nicht – aber immerhin ein Fesselflug mit über zwei Meter Spannweite.“ „Du willst also behaupten, dass wir in diesem komischen Apparat losfliegen sollen, den du vielleicht nicht einmal steuern kannst, selbst wenn er nicht gleich nach dem Start in der Luft auseinanderfällt?“ Kommt dieser Dialog bekannt vor – und wenn ja, woran erinnert er? Die Auflösung und interessante Zusatzinformationen gibt es morgen früh. Allerdings bin ich sicher, dass es so lange gar nicht dauern wird ;) |
Der Flug des Phoenix
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Den Roman kenne ich nicht, nur den Film.
Da war es so, dass der Ingenieur (Hardy Krüger) am Ende erst damit rauskam, dass er nicht richtige Flugzeuge, sondern Spielzeugflugzeuge plante. Da ist der Dialog anders, auch wenn man sofort daran denken muss. Und das Flugzeug wog mehr als 100 kg. Auch "Fernsteuerung" und das ausgelassene Wort lassen mich vermuten, dass Detlef uns auf die falsche Spur führen möchte. Es müsste sich um ein Segelflugzeug handeln, schon der Motor einer Sportmaschine wiegt mehr als 100 kg - wahrscheinlich von einem Berg aus??? Bin auf die Lösung gespannt. |
@ guenni63 und Bastie: der Dialog erinnert natürlich inhaltlich an den Film „Der Flug des Phönix“ („The Fligth of the Phoenix“) von 1965. Dieser Film erschien mir beim Lesen dieses Gesprächstextes sofort vor Augen – wie man so schön sagt. Also recherchierte ich ein bisschen und erhielt interessante Informationen, die ich den CGNlern hier nicht vorenthalten will ;)
Es ist ein SF-Roman, der diese Textpassage enthält: „Im Banne der Zeitmaschine“ von Keith Laumer, 1966 bei Moewig im Rahmen der Terra Sonderreihe als Band Nr. 111 herausgekommen. Das Original erschien 1964 als „The Great Time Machine Hoax“. Wie zu vermuten geht es in der Geschichte um Zeitreisen und den Paradoxa, die Veränderungen in der Vergangenheit für die Gegenwart bedeuten – und ob so etwas überhaupt möglich ist, bzw. vermieden werden kann, usw. Der Hauptakteuer Chester befand sich zum Zeitpunkt des vorgestellten Gesprächs auf einem Bergplateau und überlegte mit seinem Begleiter Auswege zum Verlassen desselben. Chester begann nun ein Segelflugzeug zu entwerfen und mit den Möglichkeiten, die ihnen die Natur dort oben bot, zu bauen. Sein Begleiter hegte natürlich Zweifel, aber Chester wischte sie mit dem Hinweis beiseite, er habe schon als Kind u. a. Segelflugzeuge gebaut – wenn auch nur als Modelle, usw. Das von mir fortgelassene Wort ist "Felsabstürze" und das konnte ja im Film nicht vorkommen, da sich die Akteure mitten in der Wüste befanden und hier vielleicht Verwirrung ausgelöst hätte. Im Film „Der Flug des Phönix“ hatte Hardy Krüger als Modellflugzeugkonstrukteur Heinrich Dorfmann mit ähnlichen Zweifeln seiner Leidensgenossen anzukämpfen und setzte sich letztlich ebenfalls erfolgreich durch. Als Grundlage diente der gleichnamige Roman von Elliston Trevor, dessen deutsche Erstveröffentlichung erst 1991 erfolgte. In den USA kam er 1964(!) heraus, im selben Jahr also wie „Im Banne der Zeitmaschine“. Kann so etwas ein Zufall sein, hat da einer vom anderen abgeschrieben, oder dem anderen während des Schreibens von seinem Projekt erzählt und auf Ideen gebracht …? Fakt ist, dass Keith Laumer nicht nur in seiner Jugend Modelflugzeuge gebaut hat, sondern dieses Hobby auch als Erwachsener weiterhin betrieben hat. Er veröffentlichte in Fachzeitschriften neue Modelle und war in der Szene wohl recht bekannt. Laumer wusste also, worüber er schrieb - |
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Das stimmt so nicht. Es gab eine Ausgabe des Romans als HC im Fackel Buchclub. Das ich dort bis maximal Anfang der 80er Mitglied war, ist es wohl in den 70ern erschienen. Es hatte einen braun-gräulichen Rücken, ohne Coverfoto. :wink: |
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@Maxi: interessant, aber körperlich bisher nicht bewiesen - Scherz beiseite, ich glaube dir natürlich :top:
Ansonsten ändert das natürlich nichts an der eigentlichen Feststellung der parallelen Erscheinungsweise der beiden Romane... @Servalan: ist ja schier unglaublich was der Mann für Pseudonyme verwendet, und warum überhaupt!? |
Weiß ich auch nicht, da kann ich nur spekulieren: Wahrscheinlich eine Kombination von zwei Effekten:
1) Weil er "quer durch den Garten" geschrieben hat, hat er von an gewisse Pseudonyme als eine Art von Genre-Trademarks gedacht. 2) Hinzu kommen wohl diverse Verlags- und/oder Serienpseudonyme, unter denen er schreiben mußte. |
Zum Wochenende noch etwas kurioses/witziges aus der Roman-Heft-Welt:
Der hier abgebildete Krimi aus dem Wolfgang Marken Verlag um den Fernsehkrimihelden John Drake – gespielt von Patrick McGoohan - zeigt auf dem Titelbild eine Kollage zweier bekannter Schauspieler. Im Vordergrund sehen wir Robert Taylor, hier aus der Fernsehreihe „Kein Fall für FBI“ und hinter der Theke steht ziemlich bedröppelt Jerry Lewis in dem Film „Der Ladenhüter“. Schon etwas gewagt, diese Montage, aber zum Schmunzeln hat sie mich doch angeregt – und die her hereinschauenden hoffentlich auch :wink: |
Ja. auch ich musste schmunzeln! :D:D
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Diese Folge der Krimiserie - die natürlich so nie gedreht wurde - würde ich gerne sehen. Wäre eine interessante Kombination gewesen.
Leider ist Taylor zu früh verstorben und auch Lewis war nach seinem Unfall 1962 nie mehr derselbe... Hachja... |
Graphic Novel
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Wenn mir jetzt im Comicforum noch einmal jemand unterstellt, ich würde Links nach "Drüben" löschen, oder ins Archiv verschieben, dann sollte dieser Beitrag mal wieder der beste Beweis sein, dass wir das eben schon seit Jahren nicht machen.
Ich hoffe natürlich auf eine ähnliche Handhabung mit Links aus dem CF ins CGN. :floet: |
Themenwechsel!
Allerdings nicht so ganz, denn dieser Beitrag hier ist sozusagen eine Fortsetzung von weiter oben. Neues Wochenende, neues Taschenbuch (SF) gelesen, wieder Keith Laumer und erneut ein Textbeispiel, das wieder verblüffend ist und wieder die Frage, wiso kam mit das bekannt vor: Zitat:
Dürfte nicht so schwer sein zu raten, an wem ich beim Lesen dieser Zeilen gedacht habe ... |
Wolverine :D
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Zitat:
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Heute habe ich wieder ein Rätsel anzukündigen, allerdings eines, wo ich die Lösung auch nicht weis:
"Schräger Charme und tolle Chancen" ist ein französischer Film aus den sechziger Jahren. Das deutsche Aushangfoto zeigt eine Szene in einem Auto, mit einem Comiclesenden Darsteller. Hat jemand eine Ahnung, um welche Serie es sich handelt, eventuell "20000 Meilen unter dem Meer"? |
Deinen Tipp halte ich richtig.
Möglicherweise ist das so gar identisch mit der Fassung, die vor Jahren beim CCH erschien. |
Phantom
Vor ein paar Tagen ist mir ein Phantom-Heft aus Indien in die Hände gefallen. Ich fand das so interessant, dass ich das Heft hier einmal vorstellen möchte: Phantom Nr. 289 von Indrajal Comics, 18 x 24,5 cm – also normales Heftformat, durchgehend in Farbe und herausgegeben von den Verlegern der „The Times of India“. Die ersten 32 Ausgaben enthielten ausschließlich Phantom Storys, danach wechselten sich King Features Charaktere ab: Mandra, Flash Gordon, Mike Nomad, und Buz Sawyer hießen die Titel. Der Zeichner der vorliegenden Geschichte ist Sy Barry und es ist eine Story, die mir bisher unbekannt war. „The Monster from Mars“ ist der Titel und handelt tatsächlich von Besuchern aus dem Weltall, die vorsichtshalber erst einmal einen menschenähnlichen Roboter vorschickten – siehe Cover. Natürlich gibt es die üblichen Missverständnisse und es erinnert mich ein bisschen an „Der Tag an dem die Erde stillstand“ („The Day the earth stood still“) von 1951, nur wurde die Handlung hier halt in den Dschungel von Denkali versetzt. Denkali? was hat das denn nun mit Phantom zu tun. Nun, die Inder änderten ein bisschen die Namen innerhalb der Phantom-Serie und machten aus Bengali Denkali, aus der Singh Bruderschaft wurden die Singa Piraten und aus dem Mörder des zwanzigsten Phantoms, Rama, wurde Ramalu. Immerhin ist Rama einer der höchsten indischen Götter, da kann er nicht als Namensgeber für einen Mörder herhalten. Zusätzlich enthält das Heft einen Einseiter von einem kleinen glatzköpfigen Jungen – nein, nicht Charlie Brown, sondern „Henry“ ist der Name. Insgesamt ein interessanter Mosaikstein in der Phantom-Welt. |
Zitat:
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Jau :top:
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Von wann ungefähr ist das Heft denn?
Mich verwundert die englische Sprache, ist der indische Nachwuchs so fit, um das zu verstehen? |
Wikipedia
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In Indien gab es auch schon die gleichen Disneycomics einmal in English und in Hindi. Ich hab da auch irgendwo ein paar Ausgaben von.
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Tor
Zwischendurch, zum Ausgleich sozusagen*, mal etwas völlig anderes als Western: In meiner „Comic-Vergleich-Serie“ geht es diesmal um ein 3D-Heft. Diese übten schon immer einen besonderen Reiz aus, nicht nur auf mich, war es hier doch möglich - wenn auch über Hilfsmittel – auf einem „flachen“, zweidimensionalen Bild die dritte Dimension der Räumlichkeit zu erfahren. http://www.sammlerforen.net/_bilder/...enz/sc0143.jpg http://www.sammlerforen.net/_bilder/...enz/sc0144.jpg Das linke Bild zeigt das US-Heft „Tor“ vom Oktober 1953 und war gezeichnet von Joe Kubert - oder "nur" heraus gegeben? Rechts daneben sehen wir die deutsche Ausgabe des amerikanischen Heftes und zwar bereits im Januar 1954, also nur drei Monate später. Außer den unvermeidlichen und nötigen Eindeutschungen war alles ziemlich identisch. Natürlich gab es nicht die amerikanische Reklame, die zum Teil ebenfalls im 3D-Stil ist. Allerdings und das verwundert mich, brachte der Mondial Verlag zwei andere „3D-Einseiter“, eines war eine Hundegeschichte a la Big Spike und Little Tyke, die andere siehe Abbildung unten: Paul Terry war Produzent und Macher von Cartoons (Terrytoon), darunter „Mighty Mouse“, eine Superheldenpersiflage mit einer Super-Maus als Helden. Von dieser Titelfigur gab es ebenfalls mindestens ein 3D-Heft und auch das erschien im Mondial Verlag. Später gab es „normale“ Hefte bei Condor unter dem lustigen (:floet:) Titel "Oskar ist die Supermaus". Für die Neuauflage des Tor Heftes im Juli 1986 zeichnete Joe Kubert ein neues, dramatischeres Titelbild. Eine vergleichbare Szene wird man allerdings vergeblich suchen, es kommt nicht einmal ansatzweise eine so offenherzig gekleidete Cromagnon-Dame im Heftinnerin vor. Ehrlicher war da die fünfziger Jahre Ausgabe allemal, oder die Zensur voller Argwohn – interessant neu interpretiert ist das Thema allemal und man erkennt auch sehr schön den ausgeprägteren Stil von Kubert. Ansonsten sind die Inhalte identisch, natürlich ohne die alte Werbung, dafür Hinweise auf 1986 zeitgleich herausgekommene weitere 3D-Hefte (anderer Titel), auf Dubble Bubble wird hingewiesen und eine Spielzeugeisenbahn beworben, letztere Anzeige als einzige nicht in 3D. Das 3D-Comicheftfeld ist ein sehr umfangreiches in den USA. Nicht nur in den vierziger und fünfziger Jahren erschienen sie, in den achtziger und neunziger Jahren gab es von so ziemlich allen bekannten Serien Fassungen in 3D. Mir liegen u. a. Ausgaben von Felix, Flintstones, Steve Canyon, Popeye, Dick Tracy, Dr. Jekyll and Mr. Hyde (von Wallace Wood), Red Heat (mit A. Schwarzenegger) vor – weitere finde ich gerade nicht … :floet: Vielleicht später einmal mehr diesem Thema und vielleicht hat auch jemand anderes Lust dazu, den Platz hätte er hier! *in Wirklichkeit bin ich noch am Pecos Bill. Z. B. Textüberarbeitung, denn das was ich vor einigen Jahren geschrieben habe, war eine Rohfassung, von der ich hoffte, sie zusammen mit Gerhard bearbeiten zu können. Nun mach ich es selber, einschließlich der Bildauswahl, die hier im CGN naturgemäß dürftiger und nicht so schön Layoutet sein kann, wie in der SP. |
Graphic Novel
Den Kommentar "Ihr da oben, wir da unten" von Lars Banhold zum Thema Graphic Novel in Deutschland findet man hier: Der Tagesspiegel, 03.05.2012, 19:00 Uhr.
( http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...n/6587536.html ) |
Falls Du damit erneut meine Aussage anzweifeln möchtest,
will ich es gerne nochmal verdeutlichen (für jemanden, der sich im US-Superheldenmarkt offensichtlich nicht so auskennt): Sämtliche Tradepaperbacks von Marvel oder DC, die nichts anderes tun als die Einzelgeschichten ihrer Helden zu sammeln, werden dort als "Graphic Novels" bezeichnet und auch in Sachen Statistik bzw. Berechnung des Marktanteils als solche gewertet. Obwohl sich dabei inhaltlich rein gar nichts zu den zuvor erschienenen Einzelheften (= "Comics") geändert hat. Also eine reine Formatfrage und zwar bei genau den Comics die den amerikanischen Markt dominieren. |
Bitte keine Beiträge mit Solo-Links beantworten. Wenn die Links nicht mehr funken, ist auch der Beitrag tot. Ich habe daher einen Teil des Textes administrativ in den Beitrag von valiant32 zitiert.
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Zitat:
Genau so ist das: vor einiger Zeit hatte ich hier schon einmal geschrieben, dass ich den großen amerikanischen Buchhandelsketten den Begriff "Comics" nicht mehr gefunden habe. Stattdessen findet man "Graphic Novels" und in diesen Regalen steht alles, was als Tradepaperback bezeichnet wird. Egal, ob Superhelden, Western, Eisner, oder sonst was. |
Es war bereits das zweite Mal, dass "valiant32" meine Format-Aussage zitiert hat,
ohne allerdings ein einziges eigenes Wort dazu in seinem Beitrag zu schreiben. Daher ist mir auch nicht ganz klar, was er nun eigentlich damit aussagen möchte. :weissnix: |
Vielleicht ist diese frühe Erwähnung von Felix in Deutschland noch nicht jedem bekannt, deshalb hier eine Abbildung. Im Magazin selber kommt der Felix nicht mehr vor, jedenfalls in meiner Ausgabe nicht. Dafür enthält es eine sehr frühe Abbildung von Bat Woman :zwinker: |
Sehr schönes Cover: Bonzo, Felix... und wer ist die Dame rechts? Den glücklichen Kater gibt es seit 1923 im Comic - seit wann in Deutschland? 1927 war immerhin schon ein deutscher Sammelband im Handel.
eck;)rt |
Wer die Dame rechts ist, kann ich auch nicht sagen: Weder das Impressum sagt was zum Trio auf dem Cover, noch sonst wo im Magazin wird irgend was dazu erläutert :kratz:
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Keine Ahnung, welcher Hund das ist, aber jedenfalls nicht Bonzo (kenn ich von der gleichnamigen Band).
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Na ja, Felix sieht auch etwas selbstgebastelt aus. Wie "Felix" lief auch "Bonzo" damals in deutschen Zeitungen (na ja, wohl erst ab 1927, war aber bekannt). Die Dame könnte aus dem Reich der Cuties (Campbell Kids) stammen, der niedlichen kleinen Mädchen, wie sie später auch Fritz Lattke adaptiert hat. Es wäre vielleicht hilfreich zu wissen, in welchem Verlag die "Revue des Monats" erschienen ist. Da sich die Signatur "Jarosy" nicht sehr deutsch anhört, kann die Illu auch aus anderen Ländern sein.
eck:kratz:rt |
Zitat:
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Das ist der Verlag: Verlag Die Revue des Monats GmbH, Berlin
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Ich habe mal wieder was zum Thema "Motiv-klau" gefunden:
Das Titelbild dieses "Geister Krimis" regte mich mehr zum Schmunzeln, als zum Erschaudern an - obwohl ... ein bißchen schauderhaft fand ich es dann doch. Woher die beiden Roboter entliehen wurden, ist sicherlich den meistens hier klar. Das ist das amerikanische Kino-Plakat für Forbidden Planet, eines meiner Lieblingsmotive. Hier haben wir dann noch einmal eine italienische Variante, die ich auch sehr gelungen finde. Das deutsche Filmprogramm zeigt einen sehr hilfbereiten Robby, der Anne Francis in die Schuhe hilft. Weshalb nun der deutsche Titel Alarm im Weltall genannt wurde, ist mal wieder unklar und unverständlich, wie so viele deutsche Titel ausländischer Filme. Die letzte Seite des Filmprogramms ist auch deshalb interessant, denn es zeigt den "jugendlichen" Leslie Nilson, der erst Jahrzehnte später einem internationalen Publikum richtig bekannt wurde: ... |
Anne Francis, :glubsch: auch bekannt als Privatdetektivin Honey West :top:
Fernsehserie 1965, ARD 13 Folgen 1967 :wink::wink: |
Eine kleine Pause von den Tarzan – Beiträgen der letzten Tage überbrücke ich mal wieder mit einem Rätsel ohne Preis.
In meiner Taschenbuchsammlung bin ich beim Lesen noch immer beim Buchstaben L und deshalb gibt es eine weitere Frage zu den Texten von Keith Laumer. Diesmal geht es um den „Diplomaten der Galaxis“, James Retief, der seine Vorgesetzten mit seinen unkonventionellen Methoden oft zur Weißglut reizt. Dieses Rätsel wollte ich schon vor ein paar Wochen stellen, kam aber nicht dazu. Nun hat mich die Bild-Berichterstattung von Heiner aus San Diego wieder an die Story „Diplomat der Grenzwelten“ erinnert und hier ist die Frage, die aus mehreren in rot geschriebenen Textpassagen besteht: Der außerirdische Harrumph zu James Retief, den er Bully nennt: „Er ssagt, dass wir jetzt sehen werden, wer verdroschen wird“ jammerte Harrumph. „Bully, die Folter beginnt. Lass mich dich jetzt wie einen Bruder duzen, da wir dieses Geschick gemeinssam erleiden.“ Die beiden Techniker hatten einen Apparat errichtet, der starke Ähnlichkeit mit einem altmodischen Grammophon aufwies. Sorgfältig stellten sie den Trichter vor Retief und Harrumph hin. „Nimm alle Kraft zusammen“, stöhnte Harrumph. „Es wird eine harte Sache.“ „Was haben sie denn vor? Wollen sie uns alte Platten von Ethel Merman vorspielen?“ „Ein Wumm-Projektor“, krächzte der Haterakan. „Eines der raffiniertesten Geräte, um Gefangenen Informationen zu entlocken …“ Er unterbrach sich, als ein bleiches Licht von dem Projektor ausging, begleitet von einem leisen Summen. Retief spürte eine leichte Gänsehaut, so als hätte jemand mit Fingernägeln über eine Schiefertafel gekratzt. Harrumph zitterte am ganzen Körper. „Meine Gehörnerven bekommen Knoten“, keuchte er. „Wie kannsst du dass nur sso gleichmütig ertragen, Bully?“ „Der Ruf der Menschheit steht auf dem Spiel“, erwiderte Retief. „Es wäre unmöglich, meine augenblicklichen Gefühle offen zu zeigen.“ Übrigens sind die doppelten Buchstaben nicht auf zu langes Verweilen meiner Finger auf den Tasten zurückzuführen, sondern so steht es im Text und mit selbigem geht es etliche Seiten weiter: Der Junge holte ein sperriges Ding von der Schulter. „Wie – wie wäre es mit einem Song, Sean?“ Seine Stimme klang schon fester. „Soll das heißen, dass du diese schreckliche Gitarre immer noch bei dir hast?“ fragte Harry. „Der Junge ist ein Goldstück. Weißt du, was du uns vorspielst? Der kleine alte Mond, das ist mein daheim.“ (…) Harrumph schaltete hastig seinen Kopfhörer aus, als der Junge die Gitarre stimmte, die mittels eines Zusatzgerätes auch auf atmosphärenlosen Welten Musik erzeugen konnte, die sich im Helmfunk empfangen ließ. Als er Retiefs Blick sah, beugte er sich zu ihm, bis die Helme sich berührten. „Ich finde den Mut dess Jungen bewundernswert“, erklärte er. „Aber die Vibrationen kann ich nicht ertragen“ „Ich muss gestehen, dass ich sie auch nicht gerne höre“, sagte Retief. (…) Der Junge griff so begeistert in die Seiten, als befände er sich in einem Tanzschuppen auf dem Blauen Mond. Und noch ein drittes Beispiel: Dann rannte er zu den übrigen Terranern und legte seinen Helm an den des Gitarrenspielers. „Len – du musst diese Texasnummer spielen – und höre nicht auf damit, bis ich es dir sage!“ (…) „Du kannst jetzt zu spielen aufhören, Len“, sagte Retief, als der letzte Haterakan fortgewankt war. „Den ersten Angriff haben wir überstanden.“ Woran erinnern diese Textabschnitte? An einen Film, in dem Musik eine entscheidende Rolle zukam – aber weiter will ich hier nichts verraten. |
Mars Attacks?
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Die Country-Jodelmusik, die Silvia Sydney schätzt (wie ihr Enkel Lukas Haas weiß), läßt den Marsianern in "Mars Attacks" ihr überdimensionales Gehirn platzen - nicht wahr?
Ist das einzige Mittel, sie zu stoppen, wenn ich mich richtig erinnere. |
So siehts aus - die Jodelmusik kann einem schon mal zur Verzweiflung bringen :floet:
Was ich aber verblüffend finde, dass ich nun schon zum dritten Mal Textstellen (Ideen) in den Romanen von Keith Laumer finde, die ziemlich leicht Filmen zugeordnet werden können. Ein Zufall kann das nicht mehr sein - eher würde ich auf eine große Popularität dieses Schriftsteller schließen, der mit seinen SF-Geschichten ganze Generationen geprägt und einen tiefen Eindruck hinterlassen hat :top: |
Wobei die Vorlage zu "Mars Attacks" ja von 1962 stammt und damit älter ist als die Geschichte von Laumer.
Aber gut, das "Musikelement" kommt in der Ursprungsfassung nicht vor. War übrigens recht brutal für die damalige Zeit: http://khaos84.deviantart.com/art/Ma...rd-set-2019213 |
Aus Wiki
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Mecki bei Esslinger:
Die Einstellung der Mecki Nachdrucke bei Esslinger erinnerte mich an einen Beitrag, den ich schon längst bringen wollte. Dieser bezieht sich auf den Jahrgang 1957, der sich als einziges Buch in meiner Bücherwand befindet. Erst war ich schon erfreut über die angekündigte und bald realisierte Nachdruckreihe, aber letztlich gab ich mich mit den insgesamt knapp zwei kompletten Jahrgängen von Escher, Petersen und Ludwig in ausgeschnittener und gesammelter Form, die ich von Mecki habe, zufrieden. Dazu kommen noch einige Einzelseiten von Escher, teils noch in Sepia. Die Einzelseiten sind überwiegend aus dem Jahrgang 1957 und ein Vergleich des Originals von der Hör Zu mit dem Nachdruck von Esslinger brachte erstaunliches zutage, nichts weltbewegendes, aber des Berichtens lohnendes. Der Grund meiner „Verweigerung“ der Esslinger-Bücher liegt hauptsächlich am mir zu kleinen Format gegenüber den Hör Zu – Seiten. Rund 36cm x 25,5cm zu 30cm x 21,5cm sind natürlich auf den ersten Blick nicht viel Zentimeter, aber das inhaltliche Volumen der einzelnen Bilder leidet darunter und bei den mit vielen Details ausgestatteten Panels ist diese Verkleinerung nicht unerheblich. Außerdem waren mir die Farben etwas zu blass und das Papier zu glatt und zu glänzend. Als ich dann noch genauer hinschaute, bemerkte ich eine, wenn auch nur wenige Millimeter betragende, Verkleinerung einzelner Bilder an den Rändern, an allen vier Rändern. Es fehlt nie viel und in der Regel unwesentliches, aber es fehlt … Esslinger schaffte es dadurch, die Verkleinerung der Hör Zu – Seiten optisch etwas aufzufangen und die Volumenreduzierung der Panels zu begrenzen. Nicht ungeschickt und auch nicht gravierend – finde ich und für meine Kaufverweigerung auch nicht ausschlaggebend. Bin ich jetzt Mitschuld an der Einstellung der Reihe? Sicher und Asche auf mein Haupt! … aber man kann sich nicht alles zulegen :zwinker: Anschließend folgt unten ein Vergleich der Bildrandbeschneidungen zweier Seiten, erst Esslinger, dann jeweils Hör Zu. |
Bildpostkarten vom Lehning Verlag
Im Band 11 der Illustrierte Deutsche Comic Geschichte von Sigmar Wansel werden auf den Seiten 741 bis 743 die Bildpostkarten des Walter Lehning Verlags vorgestellt. Dabei konnten nicht alle Illustrationen einem Zeichner zugeordnet werden. Vielleicht ist es mir gelungen, einige von ihnen zu identifizieren und das kam so: vor einigen Tagen stöberte ich zu Recherchezwecken im besagten Band herum und besah mir auch die Bildpostkarten. Groß war mein erstaunen, als ich die Postkarte mit dem Bildnis von „Lancelot“ erblickte, denn das war nicht der edle englische Ritter, sondern eindeutig Willy Kohlhoff. Zum Vergleich nahm ich mir den INCOS-Sonderdruck Robinson-Sonderhefte von 2011 vor und da insbesondere das Heft Nr. 8. Dort hatte ich in einem Artikel die Urheberschaft und die Bleistiftzeichnungen für die Titelbilder, die Xury-, als auch die Joe-the-Kid-Storys als von Willy Kohlhoff vor- und von Helmut Steinmann getuscht zugeordnet. (1) Als Beleg führte ich eine Joe-the-Kid-Zeichnung als auch ein Foto von Willy Kohlhoff an. So verhält es sich für mich auch mit dem Porträt von Lancelot auf der Bildpostkarte – die ist für mich ebenfalls nach Willy Kohlhoff gezeichnet. Nun möchte ich sogar noch weiter gehen und alle Zeichnungen auf der Seite 743 der Illustrierten Deutschen Comic Geschichte als von Helmut Steinmann gezeichnet zuzuordnen … ohne das Zutun Kohlhoffs. Steinmann hat ja für den Lehning Verlag gearbeitet, u. a. für die schwarze Winnetou-Reihe und warum soll er da nicht auch die Postkarten gestaltet haben, zeitlich dürfte es ebenfalls stimmen. (1)Bis auf den Band 6, der ist komplett von Becker-Kasch. |
Steinmann? Da schau mal auf die linken Schultern der Bilder. Ist da nicht ein ST zu sehen?
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Da habe ich wohl eine falsche Lesebrille aufgehabt, aber das bestätigt ja meine Meinung zum Zeichner der Postkartenbilder - danke, Zwergie :top: :wink:
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„Getragene Frauen“
Vor kurzem fand ich in unsortierten Beständen diesen Western: und irgendwie kam mir das Titelbild, die Szene bekannt vor, na, klar – hier war die Vorlage, ein wunderschönes Motiv: Aber auch das ist nicht ganz so unbekannt: Dann habe ich ein bisschen gestöbert und fand bei den Filmplakaten den hier, einen Film- und SF-Romanklassiker: Beim Blättern viel mir das hier noch auf, nicht ganz so bekannt und auch nicht ganz so prächtig, aber passte zum Thema: Bei den Comics wurde ich auch recht schnell fündig: Und auch das hier ist nicht schlecht: Zum Schluss noch zwei Motive vom Altmeister, vom Vater der SF-Cover-Gestaltung, Frank R. Paul. Links unterhalb der Titelbilder ist jeweils das Herausgabedatum des jeweiligen Romans zu erkennen: http://www.sammlerforen.net/_bilder/...enz/sc0593.jpg http://www.sammlerforen.net/_bilder/...enz/sc0594.jpg Klar, so kann man das auch machen, bzw. Frauen tragen (aber das ist wohl etwas chauvinistisch!): Beispiele für den diesen Beitrag tragenden Titel gibt es zu Hauf, aber man muss sich beschränken; es sei denn, jemand findet weitere schöne, wirklich schöne, Motive hier zum Einstellen – und Lothar macht da eventuell mit!? |
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Wie auch im Trailer zu diesem Film auf Youtube zu sehen ist trägt der Roboter durchaus eine Frau im Film,aber egal... Gruß EC-Fan Ps. @Detlef :Finde Deine Rubrik hier immer sehr gut, "gräbst" Du doch so einige alte Schätze wieder aus! |
Tatsächlich! Ich bin geknickt, man sollte sich eben nicht auf sein
löchriges Gedächtnis verlassen. |
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Ich dachte eben als ich auf "Neue Beiträge" drückte. SUPER Detlef hat was neues in einer meiner Lieblingsthreads geschrieben.
....... leider nicht :-( |
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Oh, das tut mir Leid ... was darfs denn sein, für Vorschläge bin ich immer offen :wink: |
Die Kreativität die Du gerade hier, bei von Dir gewählten Thema an den Tag legts, habe ich nicht. Daher kann ich jetzt gar nicht aus dem stehgreif etwas Zaubern.
Da schon eher beim Deinen anderen Thread Western ;-) |
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Im vorletzten ALFONZ, 2/2013, befindet sich ein Miniartikel zur Comicserie Bob und Ben von Hansrudi Wäscher. Als ich um einen Beitrag zu diesem Titel gebeten wurde, war meine einzige Vorgabe, nicht zu lang. Nun ist das natürlich eine relative Aussage, aber ich habe mir Mühe gegeben, nicht zu ausufernd zu werden. Allerdings war alles zu umfangreich und ich kürzte meinen Text immer weiter runter, bis er passte.
Jetzt dachte ich, dass es vielleicht schade wäre, den ursprünglichen Artikel in der Schublade, der Ablage, oder gar im Papierkorb mit allen seinen Konsequenzen verschwinden zu lassen. Nach dem Erscheinen der neusten Ausgabe des ALFONZ stelle ich ihn hier mal ein, dann war die ganze Arbeit nicht ganz umsonst. Die Abbildungen sind aus dem Deutschen Comic Guide. Bob und Ben Anfang der 1960iger Jahre büßte der Hannoveraner Walter Lehning Verlag langsam aber unerbittlich seine führende Stellung auf dem Sektor der Abenteuer-Comics in Deutschland ein. Was ein paar Jahre vorher noch prächtig funktioniert hatte, den Markt mit billigen Formaten (Piccolo, etwa 17cm x 7,5cm) regelrecht zu überschwemmen, scheiterte nicht so sehr am mangelnden Absatz, der Handel sperrte sich immer mehr gegen die geringe Verdienstmarge an einem Verkaufspreis von 20 Pfennig. Auch eine Anhebung 1960 auf 30 Pfennig – mit vorübergehendem Farbdruck – vermochte den Zeitschriftenhandel nicht zufrieden zu stellen. Lehning, in den fünfziger Jahren noch Visionär und Vorreiter auf dem sich etablierenden Comicmarkt, ignorierte die Warnsignale und setzte mehr denn je auf Billigimporte, oder sein Hauszeichner Hansrudi Wäscher musste, wie des Öfteren, eine neue Comicserie aus dem Stegreif vorlegen. Als sich die unumgängliche Einstellung der Piccolo-Serie Marco mangels genügender Umsatzzahlen abzuzeichnen begann, benötigte der Verlag eine weitere Reihe, um die Druckbögen kostensparend auszunutzen. Jeweils vier Piccolo-Serien wurden zu dieser Zeit in der hauseigenen Berliner Druckerei in einem Durchlauf gedruckt. Die anderen drei Reihen waren dabei schon von Wäscher: Tibor, Falk beide mit neuen Abenteuern und Sigurd mit Nachdrucken der ersten Serie aber neuen Titelbildern. (1) Wäscher musste es wieder richten und gab bald darauf die Zeichnungen für das erste Heft der neuen Reihe Bob und Ben in der Redaktion ab. Nach dem Rittergenre (Sigurd, Falk), den Dschungelepigonen Akim und Tibor und historisierenden Themen (Gerd und Jörg), verlegte Hansrudi Wäscher die neue Serie in die Gegenwart: Bob Hart und Ben Durkin sind zwei ehemalige amerikanische Militärpiloten, die sich im Koreakrieg kennen gelernt hatten. Nach dem Krieg zogen sie eine Zwei-Mann-Flugshow auf, die „Blue Devils“. Mit dem für ihre Zwecke umgebauten englischen Weltkrieg 2 Model Spitfire, mit dem Namen „Donald“, wurden sie in den Vereinigten Staaten durch ihre waghalsigen und spektakulären fliegerischen Stunts rasch berühmt. Wäscher beginnt seine Geschichte am Grand Canyon. Hier ist ein neues Hotel entstanden, das direkt am Rand der Schlucht gebaut wurde. Als Attraktion verfügt es über eine Aussichtsplattform, die über den Rand des senkrechten Felssturzes hinausragt. (2) Vom Management sind Bob und Ben für die Eröffnungsfeierlichkeiten engagiert worden und sollen sie mit ihren Flugkunststücken aufpeppen. Als die Beifall umtoste Show ausklang, entdecken sie aus der Luft zwei Autos, die auf den Rand der Schlucht zurasen. Ihre erste Vermutung einen „Halbstarkenspaß“ zu beobachten, revidieren sie bald. Sie erkennen, dass sie ungewollt einer Verfolgungsjagd beiwohnen, bei der einer der Wagen in die Schlucht abgedrängt wird. Auf zweiunddreißig Piccolo-Heft-Seiten entfaltet Wäscher in eindrucksvollen schwarz-weißen Bildern ein Stück Abenteuer aus dem Fliegermileau, gerade so, als ob er seit Jahren nichts anderes gemacht hätte. Er wechselte vom (Ausschnitt-) Blick in die Kanzel zur totalen und zurück ab, so dass beim Leser der Eindruck des Dabeisein erweckt wird. Hansrudi Wäscher ist sich der Möglichkeiten - aber auch der Begrenztheit - des Formates bewusst, er nutzt die Beschränktheit der kleinen Bilder voll aus, auch da, wo andere Zeichner die Albumseite benötigen. „Natürlich“ lebt der verfolgte Fahrer noch (er liegt bewusstlos auf einem Felsvorsprung), natürlich gehen Bob und Ben dem mysteriösen Geschehen nach und bieten dem Verunglückten ihre Hilfe an. Mister Brookfield ist auf der Suche nach einem verschollenen Inka-Schatz, der im nördlichen Brasilien oder im angrenzenden Kolumbien zu finden sein soll. Dieser ist auf ein Pergament aus der Zeit des Fernando Cortez gestoßen: es erzählt, dass der größte Teil des Montezumaschatzes vor der Übergabe an Cortez von Priestern fortgeschafft wurde, eben nach Südamerika. (3) Dorthin will er nun mit zwei befreundeten Forschern aufbrechen, denn die Angaben auf dem Pergament scheinen recht detailliert und den Aufwand lohnend zu sein. Allerdings beabsichtigt sein Assistent sich den Schatz unter den Nagel zu reißen und ihn nicht der öffentlichen Forschung zu überlassen. Dieser hatte auch den Anschlag am Grand Canyon und die späteren Unannehmlichkeiten, die die Freunde in Brasilien noch erwarten, veranlasst. Im vierten Heft sehen wir „Donald“ endlich über Manaus, der Hafenstadt am Zusammenfluss des Rio Negro und des Amazonas, der hier, 1700 Kilometer von der Küste entfernt, noch mit Ozeanschiffen befahren werden kann. Auch hier und im ca. achtzig Kilometer weiter westlich liegenden Manacapura stoßen sie weiterhin auf erheblich Probleme, mit korrupten Polizisten, den Gangstern aus den ersten Heften, kommen aber langsam weiter stromaufwärts. Wäscher inszeniert das Abenteuer gelegentlich in einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit: von seinem Hau-ruck-Stil, des teils ermüdenden Springens von einer Action zur nächsten in den Mittfünfzigern, die allerdings inhaltlich auch nicht seiner Ideenwelt entsprangen, (4) ist Wäscher zehn Jahre später meilenweit entfernt. Nachdem er selbst die Geschichten, das Script ausarbeitete, pflegte er mehr die erzählende Handlungswiedergabe. Natürlich gab es auch wiederholt handgreifliche Vorgehensweisen, explodierende Dynamitstangen, Schusswechsel, aggressive Anakondas und Indios, die es nicht einsahen, dass im Namen der Wissenschaft ihre Schätze gestohlen werden mussten. Auf jeden Fall hat sich die kleine Expedition erst am Schluss des neunten Heftes ihrem Ziel, ein See, der die Schätze auf seinem Grund beherbergen sollte, ein gutes Stück genähert. Da wird dem Leser auf der zweiten Umschlagseite eine Mitteilung gemacht, „die euch sicherlich sehr freuen wird. Die Abenteuer von Bob und Ben (…) könnt ihr von jetzt ab in einem Großband nachlesen (…)“. Was war geschehen: Lehning hatte endgültig erkannt, dass mit den Piccolos kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist und lies deren Produktion auslaufen. Hansrudi Wäscher wusste natürlich von dieser neuen Verlagspolitik einige Wochen vorher Bescheid, es war ja nicht nur Bob und Ben davon betroffen: auch die Piccolos von Tibor und Falk brauchten einen punktgenauen Abschluss zum Tag des letzten Drucktermins. Die laufende Science Fiction Großband-Serie Nick musste kontinuierlich weiterlaufen und die mit Nachdrucken der ersten Sigurd-Abenteuer gefüllten gleichnamigen Großbände (mit der Nr. 124 und für die Wäscher Titelbilder gestaltete) war inhaltlich beendet. Die positiven Verkaufszahlen veranlassten Lehning Wäscher davon zu überzeugen, die Reihe mit neuen Abenteuern fortzusetzen. Und last but not least, erschienen nun die Abenteuer der Piccolo-Serie Falk als Nachdrucke im Großbandformat, mit zusätzlichen Titelbildern – aber davon weiter unten mehr. (*) Hansrudi Wäscher war also keineswegs entlastet, als die Piccolos von Bob und Ben, Tibor und Falk eingestellt wurden, er hatte eher mehr Arbeit aufgebürdet bekommen und es ist verwunderlich, dass er bei den diversen Aufgaben nicht die Übersicht verlor, so wie es mir bei der Aufzählung der unterschiedlichen Serientitel, Formaten, Überleitungen, Einstellungen, Weiterführungen fast gegangen wäre. Bob und Ben Großbände (ca.16, 5 cm x 24 cm), das sind zweiundzwanzig Comicseiten, je zwei Seiten in schwarz-rot und je zwei Seiten im Vierfarbdruck. „Bunt“ wäre allerdings die korrektere Definition, denn Wäscher legte die Zeichnungen weiterhin in schwarz weiß an – bis auf die Titelbilder, die lieferte er in Farbe im Verlag ab. Die Grafiker der Lehning-Druckerei legten dann letzte Hand an und scherten sich weder an Wäschers Vorgaben auf den Titelbildern, noch an Kontinuität in den Farben, noch kümmerten sie sich um Realismus und Natürlichkeit (die berüchtigten „rosa“ Burgen und die „farbenfrohen“ Federn der nordamerikanischen Indianer waren oft Gegenstand von kontroversen Diskussionen seitens der Künstler, hier Wäscher und Nickel, mit dem Verlag). Wäscher layoutete die Seiten wie es seine Zeichnungen, die Perspektiven, die Details, die Wichtigkeit des Panels – oder Unterordnung – gegenüber der Dramaturgie erforderte. Waren seine frühen Comicarbeiten für das Großbandformat noch dem klassischen Seitenaufbau geschuldet, quadratische Bilder im immer selben Format, so herrscht nun die schräge Seitenaufteilung. Er zog die Trennlinien dort, wie es sein grafisches Handlungschema erforderte; es nahm damit etwas – unbemerkt – vorweg, was später als innovativ gefeiert wurde, nur nicht bei Wäscher halt, aber der zeichnete auch keine Mangas oder experimentelle Comics. Die drucktechnischen Schwächen aus Lehnings hauseigener grafischer Anstalt und Druckerei vermochten dennoch nicht der Handlung „bleibenden“ Schaden zuzufügen. Wie eine halbstündige Vorabendsendung rollt die Geschichte vor des Lesers Augen ab, Wäscher Fantasie scheint unerschöpflich im ständigen Ersinnen von Hindernissen für die Freunde, genauso wie deren Ideen zur Umschiffung und Beseitigung aller Probleme bei der Hebung des Inka-Schatzes aus einem Urwaldsee. Das einzige Manko liegt für mich in der völlig unreflektierten Handlung seitens der Akteure, wobei die Gangster noch am glaubhaftesten Handeln. Sie wollen aus Eigennutz, aus Gier den Schatz an sich bringen, Die „Guten“ sind zwar auch der Meinung, sie könnten den Indios im Namen der Wissenschaft die Wertgegenstände entwenden. Selbst als sich die Hüter des Goldes gegen alle Eindringlinge zur Wehr setzen, keimt kein Verständnis für sie auf. Das kann man Hansrudi Wäscher natürlich nicht vorwerfen, einmal aus dem zeitlichen Zusammenhang heraus, der damals derartige Aktionen wenn schon nicht befürwortete, dann doch aber ziemlich widerspruchlos tolerierte. Und schließlich, kaum zwanzig Jahre später, startete die Indianer Jonas – Filmreihe, in der ähnliche Delikte im Kino bejubelt wurden. Weshalb bekamen eigentlich die Juden ihre Bundeslade nicht wieder, ihr größtes Heiligtum(5), weshalb wurde es ihnen nicht einmal angeboten? Davon abgesehen ähneln sich der Comic und der Film noch in weiteren Details: In einem Gang, der unterirdisch aus dem Fuß des Berges zum Opferheiligtum hinaufführt, sind diverse Fallen eingebaut. Senkrecht herunterfallende Speer, sich aufklappende Falltüren sind nur einige Parallelen … und der Comic ist deutlich früher entstanden. Kaum scheint der Schatz geborgen und gesichert, gibt es auf der letzten Seite des Großbandes Nr. 8 ein „Cliffhanger“ der auf ein neues Abenteuer neugierig macht. Im Brasilianischen Dschungel hält sich eine Guerilla-Bewegung versteckt und wartet nur auf ihren Anführer, der sich auf der Flucht vor der Polizei ausgerechnet bei Bob einschleicht und ihn nötigt, ihn mit dem Flugzeug zum Schlupfwinkel seiner Bewegung zu fliegen. Da hat er natürlich die Rechnung ohne unsere Korea-Krieg erfahrenen Freunde gemacht: in einem furiosen Finale (was die Heftreihe angeht) entführen sie die Guerilla-Chef mitten aus seinem Lager heraus und unterstellen ihn den örtlichen Behörden von Manacapura und dem Brasilianischen Geheimdienst. Gegenüber Bob und Ben behaupten sie eine beabsichtigte Errichtung einer Diktatur seitens der Revolutionäre. So korrupt, wie sich die Polizei gegenüber den „Jägern der verlorenen Schätze“ bis zum letztmöglichen Moment verhalten haben, dürfte es bei einem Machtwechsel kaum einen Unterschied in der Ausübung der Regierungsgewalt gegeben haben – höchstens in der Auswechslung der Behördenvertreter - aber das ist natürlich spekulativ … Bob und Ben ist eine flott zu lesende Fliegergeschichte mit ausgezeichneten grafischen Elementen. Die Handlung kann den Aufgeschlossenen Leser so fesseln, dass er die Serie in „einem Rutsch“ durchliest und enttäuscht über das Ende ist. Und, ach ja, mit dem Heft Nummer 14 „Entscheidung im Dschungel“ ist zwar Hansrudi Wäschers Engagement für Bob und Ben zu Ende gegangen, die Serie wird aber mit zehn weiteren Heften von einem anderer Zeichner (oder Zeichnern) weitergeführt. Die grafische Qualität, die Ausarbeitung der Stories, der Text, all das weckt Erinnerungen an simpelste Fanarbeiten und werden hier nicht Bestandteil eingehenderer Ausführungen sein. (1)Zusätzlich zeichnete Hansrudi Wäscher Anfang 1963 noch den Nick Großband und für die Nachdruck-Großbandreihe Sigurd fertigte er die Titelbilder. (2) Damit nahm Hansrudi Wäscher den gläsernen Skywalk der Walapi-Indianer vorweg, der 2007 eröffnet wurde. (3)Hier verwechselte Hansrudi Wäscher, wohl in der Hektik der Produktion, Inkas und Pizarro, Azteken und Cortez. (4)Als erster 1953 textete sein Vetter Gerhard Adler, ab Dezember 1954 Rasmus Jagelitz. (5)Es gab damals noch keinen jüdischen Staat, aber in Fort Knox hätte man die Kiste doch wenigstens unterbringen können – zumal inzwischen bekannt ist, dass in den Tresoren und Gewölben neben der Lagerung von Gold auch der Schutz von Kulturgütern und unschätzbaren Wertgegenständen schon lange gepflegt wird. (*)Im Februar 1964 gab es das Format pro Forma wieder, diesmal allerdings als ungeschnittenes Heft mit drei Serien übereinander: Tibor (neue Abenteuer), Kit der Ranger aus Italien (mit Titelbildern von Wäscher) und Nick (Nachdruck der 1. Piccolo-Serie mit neuen Wäscher-Titelbildern). Es kamen neunzig Hefte heraus, was als Erfolg gewertet werden kann, im Gegensatz zu den drei Einzelserien, die Lehning 1968 noch einmal am Markt versuchte zu lancieren. Mehr als je siebzehn Hefte gab es von Falk (neu von Wäscher), Hondo und AS 1 nicht, woran auch der Vierfarbdruck und ein Verkaufspreis von nun 40 Pfennig nichts änderte. |
Donald Duck in Micky Maus
Neulich blätterte ich in dieser Micky Maus herum: und sah im Magazinteil dieses Foto: Natürlich spülte es sofort folgendes MM-Heft aus meinem „Donald-Gedächtnis-Speicher“ hervor: in dem ich diese Szene wusste: Das Foto zeigt einen sturen Bauern, der sein Grundstück nicht verkaufen wollte und dessen Haus nun von den Neubauten einer wachsenden Stadt eingekreist wurde. Die Donald-Geschichte bietet ein verwandtes Szenario, Donald will zwar verkaufen und zwar an Dagobert, aber nur zu seinem Preis, den sein geiziger Onkel wiederum nicht akzeptieren will. Als Folge baut Dagobert seine Häuser (Fabriken) rund um Donalds Haus. Tja, noch immer finde ich tagesaktuelle Szenen, Ereignisse, Gleichnisse und Parallelen, die Barks in seinen Geschichten verarbeitet hat. Manches Mal nerve ich (gerne) meine unwissende Umwelt, gelegentlich ernte ich auch Zustimmung bei Gleichgesinnten, wenn ich ab und an bemerke: „Dazu könnte ich jetzt eine Geschichte von Barks mit Donald erzählen …“ :D |
Das ist doch ein toller Fund, Detlef. Ich staune auch immer wieder, wie langlebig die Themen aus vermeintlich veralteten Geschichten sind. Eigentlich traurig, aber diese goldenen Funde beschränken sich nicht nur auf Comics. Wenn es nach mir ginge, könntest du ruhig weiterhin deine dann wissende Umwelt mit solchen Parallelen "nerven".
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Spiegelbildlich
In der neusten Reddition, Nr. 59, beklagt Roland Mietz (und Volker Hamann) zurecht ein Phänomen: Für den Warren-Verlag arbeiteten ab den 1970er Jahren sehr viele spanische Zeichner. Sie vermochten die Texte der Amerikaner wie Bruce Jones oder Jim Steranko nie so adäquat umsetzen, wie es einheimische Zeichner taten – vor allem wenn es um realistische Darstellungen der Alltagskultur in den USA ging. Umgekehrt trifft es natürlich auch zu: In der Mickyvision Nr. 17 und 18 von 1965 ist die Erzählung „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner als Comic wieder gegeben. Das die Geschichte jetzt im Nachkriegsdeutschland und nicht in den zwanziger Jahren, wie im Buch, spielte, kann man noch nachvollziehen. Den Zeichnungen dagegen merkt man an vielen Details an, dass der Zeichner (Dan Spiegle?) bemüht war, deutsches Ambiente zu setzen. Meist ist es ihm ganz gut gelungen, aber an den beiden hier abgebildeten Zeichnungen sind sehr schön amerikanische und deutsche Elemente vermischt worden: Das der Reisebus ein Mercedes ist - okay, dass er an einer „Interzonenhaltestelle“ wartet – auch noch okay, aber das das Haltestellenschild ein BUS Stop - Hinweis trägt – na, das dürfte unzutreffend sein. Das Motiv der vorbeifahrenden Feuerwehr ist recht nett eingefügt worden, aber dann hätte der Zeichner doch bitte keine US-Feuerwehr ins Bild setzen dürfen. An diesen beiden Beispielen sind die Probleme ausländischer bzw. "Nicht-Inländischer" Zeichner deutlich zu erkennen: sie versuchen zwar, sich in ihren Darstellungen der für sie fremden Alltagswelt einzufinden, aber immer wieder rutschen sie in die heimatlichen Gefilde ab. |
Ich scheine nebenbei die Mickyvision # 17, von einem netten Schweizer, ersteigert zu haben... Ich finde das Wort „Interzonenbus“ hier sogar ganze 4-mal…
Noch witziger finde ich aber eine Fahrrad-Hupe (Metallhorn mit rundem Gummi-Blasebalg) die laut eindeutig retuschierter Onomatopoesie, nun die Geräusche „TÖFF! TÖFF!“ von sich geben soll… |
Ich guck nur selten hier vorbei, daher erst jetzt eine "Reaktion" auf den Beitrag "getragene Frauen" vom letzten Mai:
Das Alien Encounters-Cover ist übrigens "geklaut". Von einer 10cc-LP aus den 1970ern. http://blogs.houstonpress.com/rocks/...ds%20apr20.jpg |
Ein Scherzkeks! :D
Da waren deine Bilderdiebe wohl mit der Zeitmaschine unterwegs. |
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