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jakubkurtzberg 17.01.2013 20:09

Eigentlich sollte man sich das nochmal so zu Gemüte führen, wie es damals erschien.

Marvelianer 18.01.2013 07:27

Meine Williams sind nach Produktionsmonaten im Archiv abgelegt und nicht nach Serien, einschließlich der Funnies und Abenteuer Serien.:wink:

Peter L. Opmann 18.01.2013 07:57

Was soll das bringen, die Hefte in dieser Reihenfolge zu lesen?

Was für mich Sinn ergäbe, wäre, die US-Ausgaben in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Dann könnte man die Entfaltung des Marvel-Universums miterleben. (Dafür müßte man diese US-Ausgaben natürlich erst mal haben... :D)

michidiers 18.01.2013 08:57

Was soll das bringen, die Hefte in dieser Reihenfolge zu lesen?

Im Grunde genommen befriedigt das nur ein Bedürfnis nach Nostalgie, mehr nicht. Neue Erkenntnisse bringt es ja auch dahingehend, wie man heute mit 46 Jahren diese Comics empfindet und überlegt, wie diese wohl früher als Kind gewesen war.

Es bot sich einfach an, Dracula und Thor zusammen zu lesen, da ich beide Serien (bis auf Thor Nummer 1) komplett habe und die nicht nur im Schrank stehen haben möchte, sondern sie auch lesen wollte, wie ihr ja sicher schon unschwer bemerkt habt, bin ich ja Sammler und Leser! Nur kaufen und dann ins Regal stellen, dafür sind die mir zu schade.

michidiers 23.01.2013 17:42

Die Sopranos Staffel 1 - 6

http://oi46.tinypic.com/mrxm5y.jpg

Ja, was soll man da noch sagen … ich bin fast sprachlos: Wir haben hier die gesamte Box in einem Zug innerhalb von 6 Wochen geschaut, gut 90 Folgen einer Serie, die weit über das hinausging, was normale Serienkost bietet.

Tony Soprano ist der Boss der italienischen Mafia von New Jersey. Neben dem Druck seines Jobs als Mafiaboss, der Polizeibehörden, zahlreicher Techtelmechtel mit Geliebten und anderer Mafiafamilien, eines konkurrierenden Onkels und einer gebietenden Mutter hat er eine weitaus größere Aufgabe zu stemmen: die Erziehung seiner pubertären Kinder. Doch nach einigen Zusammenbrüchen und Angstattacken sucht eine Psychologin auf, der er sich mehr und mehr anvertraut.

Das ist schon eine ganze Menge von Aspekten und Versatzstücken, aus denen sich diese geniale Serie zusammensetzt. Entsprechend vielschichtig ist da natürlich auch der Inhalt aufgebaut. Zentrale Figur ist dabei Tony Soprano, alle anderen Figuren (ausnahmslos hervorragend besetzt) wirken dabei auf den ersten Blick wie eine Staffage, bei fortlaufender Handlung bekommen jedoch auch diese immer mehr Tiefe und werden immer wichtiger. So transportiert sich dann die ganze Geschichte auch auf verschiedenen Ebenen: durch Handlung, durch die Gespräche bei der Psychiaterin, und durch die immer passende Musik und durch die immer wieder eingestreuten Verweise auf alte Filme. Oft werden kurze Filmsequenzen gezeigt, wenn der Fernseher im Wohnzimmer der Sopraos läuft, deren Handlung eine gewisse Verbindung zur Handlung der Serie aufweist. Daher ist man mit einem guten Film- und Musikwissen hier sicherlich im Vorteil und kann es vielleicht noch besser erleben.

Ach ja, es dauerte allerdings eine Weile, bis wir mit der Serie richtig warm wurden. Erst ab der Folge 1 der 3. Staffel (Besuch vom FBI), die wohl beste Folge einer Serie, die ich jemals sah, gab es den Durchbruch. Sie war der Auftakt von Folgen auf höchstem Niveau, die bis zum Ende nahezu durchgehend anhielt. Ja, und am Schluss war es fast schon so, als wenn Tony Soprano zum Teil der eigenen Familie wurde, wir bemitleideten ihn, hassten ihn und liebten ihn und seine Mannen. Allein seine und Ehefrau Camillas Debatten mit ihren Kindern, die im Übergang von Schule ins Berufsleben/Studium stehen: als Eltern in derselben Situation mag man sich an die eigenen Gespräche mit den Kindern erinnern.

So ist das abrupte Ende in der letzten Folge dieser fast schon epischen Serie auch schon beinahe zwangsläufig. Er ist, als würden sich Tony und seine Familie bei uns Zuschauern irgendwie verabschieden, ohne Worte, nur mit einigen bedrohlichen Kameraeinstellungen, Schnitten und der Musik und vor allem mit Tonys allgegenwärtiger Angst, eines Tages mit einer Kugel im Kopf zu enden!

Ja, und jetzt ist es, als hätte uns ein Familienmitglied verlassen, mal sehen, wer das Loch stopfen kann. Ich werde den abscheulich sympathischen Bösewicht, Rassist und Mörder im Schafspelz , sowie seine hässlichen Mitstreiter und hochattraktiven Geliebten und vor allem seine verrückte Familie jedenfalls für eine ganze Weile vermissen.

jakubkurtzberg 23.01.2013 20:06

Cool, jetzt besprechen wir auch DVDs...

Ich mag...


- C.S.I. (bisher 9 Staffeln angeschaut), aber nur das Original in Las Vegas, kein Miami (da wünscht man sich Schwarzweiß-TV zurück) und kein New York

- Dexter (1. Staffel gesehen), absolut kranker Shit, aber mit Michael C. Hall in der Hauptrolle genial besetzt

- Californication (1. - 3. Staffel gesehen) - ein feuchter Männertraum, einfach krank und genial, Sex, Drugs, Rock'n'Roll!

Das allerbeste ist aber definitiv The Walking Dead! Nie wurde eine Comic-Serie so genial umgesetzt und ich kann es kaum erwarten, die noch nicht ausgestrahlten Folgen der dritten Staffel zu sehen. Der TWD-Virus macht süchtig!

jakubkurtzberg 23.01.2013 20:10

...und The Big Bang Theory nicht zu vergessen. Aber da braucht man keine DVDs, so oft wie Pro7 das in Heavy-Rotation zeigt.

Leider sehr DC-lastig die Nerds. Ansonsten einfach nur genial.

jakubkurtzberg 23.01.2013 20:11

Zitat:

Zitat von Marvelianer (Beitrag 433291)
Meine Williams sind nach Produktionsmonaten im Archiv abgelegt und nicht nach Serien, einschließlich der Funnies und Abenteuer Serien.:wink:

Gerade erst gelesen. Vom Format her ist das durchaus sinnvoll. Als Lesereihenfolge eher ungeeignet.

neunterzwerg 23.01.2013 20:18

Zitat:

- Dexter (1. Staffel gesehen), absolut kranker Shit, aber mit Michael C. Hall in der Hauptrolle genial besetzt
Hab 5 Staffeln gesehen, absout genial!

FrankDrake 23.01.2013 20:57

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 433779)
Cool, jetzt besprechen wir auch DVDs...

Ich mag...


- C.S.I. (bisher 9 Staffeln angeschaut), aber nur das Original in Las Vegas, kein Miami (da wünscht man sich Schwarzweiß-TV zurück) und kein New York

Ted Danson ist in der neuen Staffel echt nervig :nonono:

Ich mag....

Hustle - Eine Mischung aus Leverage und Mission Impossible

user06 23.01.2013 21:48

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 433780)
...und The Big Bang Theory nicht zu vergessen. Aber da braucht man keine DVDs..

Die Chronologie ist auch hier wichtig. Daher sind meiner Meinung nach die Dvds auch hier die beste Lösung.

thetifcat 25.01.2013 08:10

DC-Lastig. Weil die dahinter stecken. Deswegen gibt es auch nur DC TShirts.

michidiers 25.01.2013 11:22

Zitat:

Zitat von neunterzwerg (Beitrag 433784)
Hab 5 Staffeln gesehen, absout genial!

Ich habe mir nun gerade die Woody Allen Collection geholt und werde die schauen, 20 DVDs. Danach denke ich allerdings ebenfalls, mir einmal Dexter zuzulegen.

user06 25.01.2013 12:11

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 433856)
DC-Lastig. Weil die dahinter stecken. Deswegen gibt es auch nur DC TShirts.

Marvel wird, sogar einmal mit einem Stan Lee Gastauftritt, ab und an auch mal thematisiert.

jakubkurtzberg 25.01.2013 14:50

Das mit Stan Lee war super! Ich hätte auch gerne eine Unterlassungserklärung mit seiner Unterschrift. Das ist seltener als auf Comics. Aber auch die Idee in der Folge, ein Batman-Heft von Stan signieren zu lassen, finde ich super. Das hat auch keiner.

FrankDrake 25.01.2013 16:27

Doch.


http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67876

jakubkurtzberg 25.01.2013 17:01

Okay... Aber ich meinte nicht die komische Eintagsfledermaus, sondern Bob Kanes Version.

michidiers 26.01.2013 10:03

Die Gruft von Graf Dracula #5

Williams Verlag

http://www.comicguide.de/pics/medium/12260.jpg

Der Graf kann seinen Verfolgern gerade noch in letzter Sekunde entkommen und verschwindet in einem Zauberspiegel, wo er urplötzlich im Transsivanien des 19. Jahrhunderts landet. Doch dort die Bevölkerung eines kleinen Bergdorfes alles andere als amused von ihrem neuen Bürger und schärfen die Sensen. Der Graf flüchtet wieder in den Spiegel. Auf seinen Fersen: die schöne Rachel Van Helsing und Frank Drake.

Schöne Frauen, alte Bergdörfer, poetische Schafhirten und ein Blutsauger, was braucht es mehr? Bram Stoker wäre Stolz wie Oskar, vor allem auf die beiden Marvel-Künstler Gene Colan und Tom Palmer.

und

Thor #5

Williams Verlag

http://www.comicguide.de/pics/medium/50463.jpg

Wie auch in Ausgabe #2 geht es für den Donnergott in einen Zwergstaat, um dort kommunistische Umtriebe einzudämmen.

Es ist schon das zweite Mal, dass Thor in einer naiven Story gegen den Kommunismus zu Felde zieht. Naja, die 60er, da hatte Mann/StantheMan jedenfalls noch vernünftige Feindbilder!

Diese 5. Monatsproduktion präsentiert sich mit einem Maschinenlettering statt des üblichen Handletterings. Meine Meinung: Sieht richtig Scheiße aus! Alles ist in kursiven GROßBUCHSTABEN (ähnlich unserem New Times Roman) geschrieben, wobei die fett geschriebenen Wörter in NICHT KURSIVEN Großbuchstaben sind. Was haben die sich damals wohl dabei gedacht bei Williams?

jakubkurtzberg 26.01.2013 10:49

Naja, es gab da wohl Krach mit E. Baluch, der für die Vorlagen und fürs Lettering zuständig war. Es soll auch bei ihm eingebrochen worden sein. Viel lustiger finde ich bei der Thor-Story aber die ganzen Retuschen, die für die europäische Version vorgenommen wurden. Bärte hinzugefügt oder wegretuschiert, Baskenmützen, Kreml verändert...

michidiers 28.01.2013 07:43

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #21

Spider-Man – Heimkehr

von Straczynski und Romita jr

http://www.comicguide.de/pics/medium/108995.jpg

Sicher, bei 3,99 Euro für ein Hardcover mit einer der besten Spider-Man Storys aller Zeiten, nur ein hochmütiger Comicleser würde da wohl “nein!” sagen und es nicht kaufen. Diese Ausgabe ist der von mir geschluckte Köder für die folgenden 59 HC-Ausgaben, für die ich nun das Wagnis eines richtigen Abos eingegangen bin. Natürlich: Ab der Ausgabe 3 oder so wird sich jede Ausgabe dann auf 12,99 Euro hochschrauben, was allerdings nach meiner Meinung ebenfalls noch ein verhältnismäßig guter Preis für diese edlen Hardcover ist.

Apropos “edler Hardcover”: Ganz so edel ist diese Ausgabe zumindest in der Herstellungsqualität dann doch nicht gewesen. Das Papier ist zu dünn für großflächige Drucke, so dass es sich wegen der Druckfeuchte wellt. Der Rücken weist Schleifspuren auf, was wohl geschah, als das Buch die Druckrampe zum Packstapel herunterglitt. Ferner ist der Rücken auch noch auf 3 cm aufgeplatzt, außen und innen! Das sind nicht gerade wenige Fehler für den Anfang einer Sammlung.

Die erste Euphorie und damit schon stark ausgebremst und da das Zielpublikum bei dieser Sammlung eher der Sammler (der Name sagt es ja schon) ist, muss definitiv mehr Wert auf die Qualität gelegt werden, sonst sind Ruckzuck alle Abos gekündigt. Im Gegensatz zu Leser haben Sammler einen Anspruch an die Verarbeitungsqualität und wollen auch etwas fürs Auge haben, wenn am Ende die gesamte Collection dann schön nach Nummern geordnet im Regal steht und die Buchrücken ein nettes Panoramabild von G. Del´ Otto ergeben soll. Ich hoffe einmal nicht, dass es hier ob der schlechten Qualität nur zu einer “Unvollendeten” reicht und der Serie auf halbem Wege die Luft ausgeht und wir Leser/Sammler auf einen Flickenteppich schauen müssen, weil sich nach und nach immer mehr Abonnenten von der in seiner Gesamtheit dann doch recht kostspieligen Angelegenheit verabschieden.

Ach ja, zur Story: Da gibt es natürlich nicht viel zu mäkeln. Michael Straczynski und John Romita jr. legen hier eine tolle Arbeit ab, da macht es echten Spaß jede auch noch so gewellte Seite weiterzublättern. Und auch wenn ich die Story aus den Panini-Fortsetzungsheften schon kenne, so als Ganzes ist sie doch noch schöner!

Fazit: Diese Ausgabe kaufen, billiger wird es nimmer!

Marvelianer 28.01.2013 09:23

Diese Mängel und weitere sind mir auch aufgefallen auch schon bei den Testausgaben. Bitte mailt mir eure Mängel die bei euren Bänden dieser Sammelserie aufgetreten sind oder noch auftreten ich sammle diese und leite diese an die entsprechenden Stellen weiter.
Mängel bitte an: die.sprechblase(at)t-online.de
:wink:

jakubkurtzberg 28.01.2013 11:18

Wenn man das jetzt wörtlich nimmt, schickst Du also Schleifspuren, Wellen, Platzwunden u.ä. zu Hachette...

Kann ich Dir auch Mängel anderer Comics schicken? Wenn die alle weg wären, hätte ich nur noch Z 0-1 zuhause, cool! :D

michidiers 30.01.2013 15:56

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 434147)
Wenn man das jetzt wörtlich nimmt, schickst Du also Schleifspuren, Wellen, Platzwunden u.ä. zu Hachette...

Kann ich Dir auch Mängel anderer Comics schicken? Wenn die alle weg wären, hätte ich nur noch Z 0-1 zuhause, cool! :D

:P ich übrigens auch!

Ah, hier ein ganz besonderes Werk von Panini, frisch aus dem Laden:

The Nobody

von Jeff Lemire
http://oi48.tinypic.com/33z2ogo.jp

Inhalt: Die geordnete Welt von Large Mouth, einer Kleinstadt irgendwo in den Vereinigten Staaten, wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als eines ein Zimmer im örtlichen Motel von einem seltsamen Gast bezogen wird: ein in Mullbinden eingewickelter Mann mit einer Schweißerbrille. Trotz Misstrauens der Dorfbevölkerung scheint die heranwachsende Vicki ein gewisses Vertrauen zu diesem Mann gefunden zu haben. Als eine Frau spurlos verschwindet, scheint das Dort den Unbekannten als Verdächtigen schnell gefunden zu haben. Als die Ereignisse sich überschlagen, entdeckt Vicki sein schreckliches Geheimnis.

Large Mouth ist eine der Kleinstädte in den Weiten der Vereinigten Staaten, die uns immer wieder in Filmen, Büchern oder Comics begegnen: Dogville, American Gods, Freaks of the Heartland sind nur ein paar, die mir einfallen. Hier herrscht die heile Welt, jeder kennt jeden, die Kinder sind wohlerzogen, und am Abend sitzen die Männer in der einzigen Kneipe zusammen. Die größte Attraktion scheint ein riesiger Barsch zu sein, der vor vielen Jahren einmal im See der kleinen Stadt gefangen worden ist. Ansonsten ist außer ein paar Angelurlaubern nicht viel los.

Jeff Lemire hat sich diesen zwar nicht neuen, aber interessanten Hintergrund ausgesucht und lässt eine Figur, die stark an H.G. Wells „Der Unsichtbare“ angelehnt ist, in diesen in sich abgeschlossenen Mikrokosmos als Fremdkörper eindringen. Dabei entsteht ein Kette von folgenschweren Entwicklungen, die das Misstrauen der Menschen schließlich in extreme Hassgefühle gegenüber dem Unbekannten wandeln lassen. Jeder Bewohner sieht sich plötzlich als eine Art Rächer, der verfolgen und strafen will und sich dabei glaubt sich im moralischen Recht wähnt. Gewissen und Empathie für das Opfer werden ausgeblendet. Vicki, die im Gegensatz zu den anderen als einzige Vertrauen zu den Mann gefunden hat, scheint hilflos und am Ende erkennt sie, wie nichtig die Dinge sind, mit denen sich die Menschen hier zuvor befasst haben.

Schon beim ersten Durchblättern des Werkes wird man sofort mit Lemires ungewöhnlichen Zeichnungen konfrontiert. Dekore, Requisiten und Hintergründe werden nur sehr spartanisch eingesetzt. Dieser Kunstgriff verstärkt die Illusion der Einsamkeit, die durch die kühle Farbgebung blau-schwarz-weiß eine gefühlsarme Note bekommt. Schnell bekommt man Mitleid mit den fragilen dargestellten Figuren in dieser erdrückenden Kälte der Umgebung. Der Gebrauch von diesem zeichnerischen Minimalismus kann schon fast als Integrationsversuch von Lemire gesehen werden, um den Leser eine mentale Trennung vom Comicgeschehen unmöglich zu machen, die oftmals dann entsteht, wenn die Zeichnungen zu genau, zu photorealistisch oder die einzelnen Panels zu überfüllt sind.

Fazit: Diese ungewöhnliche Story verkörpert nicht nur die Verhaltensmerkmale einer nach voraussehbaren Konventionen handelnden Dorfbevölkerung aus einer amerikanischen Kleinstadt. Er lässt auch den Menschen, und damit auch dem interessierten Leser, einen Spiegel vorhalten, in dem man vielleicht falsch verstandene individuelle Freiheit und Eigenverantwortung erkennt, die sich in der Reaktion der Bevölkerung, aber auch im Scheitern des Unbekannten zeigt.

michidiers 09.02.2013 16:29

ZACK 164

http://oi50.tinypic.com/684ymo.jpg

Inhalt - unter anderem - :

Michel Vaillant: Im Namen des Vaters
Mic Mac Adam: Der Barbarenkönig
Bärenmond: Fort Sutter
Dantès: Zeit der Abrechnung
Jack the Ripper: Blutsbande

In unserer deutschen Comiclandschaft sind die Begriffe Zack und Michael Vaillant sicher auf ewig miteinander verbunden. Ich kann mich an kaum einer alten Ausgabe oder einem Taschenbuch erinnern, in dem der Rennfahrer nicht auftrat. Nach einigen Veränderungen im Künstlerteam kam Philippe Graton, der Sohn des Schöpfers Jean Graton - wohl nach dem Vorbild der Superheldenserien - auf die Idee, die Dauerserie wieder mit einer Nummer 1 neu zu beginnen. Ich hoffe, dass der Formel 1–Dauersieger die Chance nutzt und auch etwas mehr von seinem Saubermannimage abrückt und vielleicht auch einmal ein Autorennen zwischendurch verliert. Aber ich muss sagen: Die zeichnerische Neuinterpretation ist schon einmal sehr gelungen, mit verhaltener Rücksicht auf unsere Nostalgie wurde dem Comic ein toller und moderner Look verpasst!

Die Serie Bärenmond endet in dieser Ausgabe. Die ruhige Erzählung um ein gottverlorenes US-Fort, dessen abgehalfterte Besatzung, sowie alte Indianermythen in der Kälte des eisigen Nordens von Amerikas ist mit einer unheimlichen Grundstimmung versehen, die sich sofort auf mich übertrug. Ich hoffe, die Fortsetzung lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Vielversprechend auch der Auftakt von Jack the Ripper, eine an die berüchtigte londoner Mordserie angelehnte Story mit fiktiven Elementen

Dantes und Mic Mac Adam fallen hingegen in meiner Gunst etwas ab, aber dazu in meiner kommenden Besprechung etwas mehr.

Dazu gibt es wieder interessante Artikel und zwei Interviews, eines mit Philippe Graton und eines mit Brian Wood, in letzterem Fall von Paninis C. Endres (Panini).


und



US Avengers # 206

http://oi49.tinypic.com/eu0sut.jpg

Fire in the Streets

Bill Mantlo/Gene Colan/Dan Green

Nach dem Ausbruch eines Feuers steht ein Großteil von New Jersey in Flammen und droht auf ein benachbartes Öllager überzugreifen. Selbst Jonny Storm von den FV scheint machtlos gegen das übernatürliche Inferno aus Hitze und Flammen, als die Rächer zu Hilfe eilen.

So unspektakulär das Cover, so unerwartet eindrucksvoll ist die Story. Es ist die bedrückende Atmosphäre, welche sich durch die unheimlichen Zeichnungen von Horrorgenie Gene Colan auf mich übertrug. Manchmal meinte man gar selber die bedrückende Hitze der Flammen in dieser Story zu spüren, die auf der gesamten Geschichte lastet. Fast besser wäre die gesamte Geschichte wohl ohne eine Sprechblase ausgekommen, so gut verstand es anno 1981 der Altmeister des Horrors hier eine düstere Stimmung aus einem hellen Feuer herauszukitzeln.

Detlef Lorenz 11.02.2013 09:15

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 435186)
US Avengers # 206
Nach dem Ausbruch eines Feuers steht ein Großteil von New Jersey in Flammen und droht auf ein benachbartes Öllager überzugreifen.

Der Bundesstaat New Jersey, oder Jersey City gegenüber New York City?


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