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Marvel Boy 24.09.2021 17:36

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 729818)
Werde ich bei Zeiten mal machen, jetzt stehen erstmal andere Sachen auf dem Programm (zum Beispiel Lese-K2 verkleinern). ;)

Was wohl der K2 dazu sagen würde wenn man ihn verkleinern wollte. :kratz:

Kal-L 24.09.2021 20:00

Green Lantern (2019) #4: Die jungen Wächter & #5: Der Ultra-Krieg

https://www.comicguide.de/pics/medium/136196.jpg https://www.comicguide.de/pics/medium/137576.jpg

Mit US: The Green Lantern: Season Two (2020) #1 - 12

Hal Jordan steht wieder als der Retter da doch die Wächter haben eine neue Mission für ihn, die Verhinderung des Ultra Kriegs, doch zunächst soll er die Saat der neuen Wächter retten, da sie quasi in Urlaub gehen.

Es folgen neue Corps Mitglieder, schreckliche Vogelwesen, aun Abenteuer auf dem Wunder Berg in dem er in einer fremden Dimension landet, während ein fühlen der Sturm auf der Erde tobt.

Ein Flash Crossover bei dem Hal mit Planeten Billiard spielt, ein unglaublicher Kampf gegen Ein Familie von Superkillern, weswegen es auch noch zu einem Prozess kommt. Parallel Versionen von Hal und Carol Ferris und ein ungewöhnliches Abenteuer die anscheinend inspiriert wurde von Sláine und Game of Thrones... und der gleichen mehr...!

Meinung: Die eindrücke zu Beschreiben die ich beim Lesen erlebt habe ist schlicht nicht möglich, es gibt hier so viele unglaubliche und verrückte Ideen, das man sich fragt was mag der Autor für Drogen konsumiert haben damit ihm das einfällt und die Dialoge, besonders im Abschlussband.

Aber das größte von allem ist das Artwork, Liam Sharp liefert hier wohl sein größter Meisterwerk seiner bisherigen Karriere ab, er experimentiert hier mit verschiedenen Stilen, man meint hier wechseln ständig geniale Gastzeichner sich ab, dabei ist es nur einer, das fängt schon bei der Wunder Berg Episode an zu der Geschichte mit den Super Killern in der man mein Jack Kirby wäre zurück und Band #5 setzt er dem Ganzen die Krone auf da meint man Dave McKean, Simon Bisley und Clint Langley zu sehen.

Hab noch nie einen Zeichner gesehen der so unterschiedlich sein kann!

Alles in allem ist die Geschichte kein Fast Food, nicht immer leicht zu verarbeiten aber sie regt zum Denken an, vermittelt eine Botschaft und am Ende schließt sich der Kreis zu den Vorgängern. Experimentell und innovativ!

10 von 10 Punkte

Und Liam Sharp sollte für dieses Artwork allein den Eisner Award bekommen.

God_W. 24.09.2021 21:11

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 729966)
Was wohl der K2 dazu sagen würde wenn man ihn verkleinern wollte. :kratz:

Auch an dem geht die Erosion nicht spurlos vorüber. :zwinker:

Marvel Boy 25.09.2021 08:06

:lol7:

LaLe 25.09.2021 08:10

In den Nerdroom regnet es rein?

God_W. 25.09.2021 09:24

Wie kommst Du denn auf das schmale Brett? :kratz:

God_W. 25.09.2021 09:25

The Unwritten – oder das wirkliche Leben 5: Schöpfungsgeschichte

https://up.picr.de/42121242bq.jpg

*Platsch* - Tropfnass landet Tom Taylor auf dem Tisch irgendeines Diners. Raus aus dem Ozean, raus aus dem Leviathan, wie er in mannigfaltigen Geschichten Erwähnung findet, raus aus der Erzählung und wieder zurück in das wirkliche Leben, wo Lizzy und Richie gerade Pläne schmieden, wie sie am geschicktesten ein Auktionshaus überfallen. Dort soll nämlich in Kürze der Nachlass Wilson Taylors, Toms Vater, aus der Villa Diodati unter den Hammer kommen. Während also der perfekte Heist geplant wird geben sich Lizzy und Tom auch fleischlichen Freuden hin, während Richies Freizeitaktivitäten eher von der blutigen Art bestimmt werden, denn als Vampir hat man schließlich gewisse Bedürfnisse. Dennoch vernachlässigt er seine Pflichten nicht und hält Tommys (bzw. Toms) Mythos fleißig im Netz und in den sozialen Netzwerken am Leben.

Der Einbruch und die darauffolgende Auktion entpuppen sich erst als Falle, dann als absolutes Desaster und auch, wenn wir aufgrund der Erinnerungen, die durch all die alten Erbstücke bei Tom geweckt werden, viel über die Vergangenheit erfahren und so das ein oder andere Puzzleteil an die richtige Stelle rückt, bleibt das Gesamtbild noch sehr undurchschaubar.

Die hervorragende, vierteilige Storyline über den Tinker durchbricht nicht nur mal wieder eine Metaebene, sondern stallt zum einen eine wunderbare Hommage an das goldene &Zeitalter der Superhelden dar, prangert andererseits aber auch die Missstände der Branche an, indem eine Comicautorin, die sich, um überhaupt die Chance zu bekommen veröffentlicht zu werden, als Mann ausgeben muss. Das ist wahrlich nicht weit hergeholt, denn auch wenn ich mich in der Comichistorie nicht ganz so gut auskenne kann ich mir gut vorstellen, dass das zu der Zeit an der Tagesordnung war. Von Autoren „normaler“ Belletristik kennt man das ja auch. Da durften Farbige Autoren sich nicht als solche zu erkennen geben, mussten eventuell sogar „weißer“ klingende Künstlernamen verwenden. Das wurde bei DS9 mal in der wunderbaren Folge „Far Beyond the Stars“ thematisiert. Das passt wie die Faust aufs Auge, denn auch die äußerst talentierte und erfolgreiche Autorin Dorothy Fontana wurde lange Jahre nur als D. C. Fontana genannt und so suggeriert, ein Mann hätte die entsprechenden Romane geschrieben. Teilweise schrieb sie direkt unter männlichen Pseudonymen.

Insgesamt also wieder ein äußerst gelungener Band, der nicht nur die Story spannend vorantreibt, erneut als Liebeserklärung an das Storytelling, egal ob in Büchern oder Comics, verstanden werden kann, sich aber auch nicht scheut, die Missstände, die teilweise bis heute herrschen, beim Namen zu nennen. In der Geschichte selbst bekommt Madame Rausch einen diesmal einen größeren Part zugedacht, der ihren Charakter noch rätselhafter erscheinen lässt als ohnehin schon und Pullman enthüllt mehr und mehr, wie gefährlich er wirklich ist! Das Finale verspricht einen gewaltigen Showdown im Folgeband, aber im Grunde kann es das noch lange nicht gewesen sein. Hach was bin ich so aufgeregt!

9/10

VG, God_W.

excelsior1166 25.09.2021 22:26

Punisher (2017) Band 1: Condor
Panini SC, 136 Seiten, 16,99€
Enthält US-The Punisher (2016) No. 1-6 von Becky Cloonan und Steve Dillon
Welch qualitativer Abfall zur letzten Serie von Edmondson und Gerads!
In den sechs Heften setzt sich der Punisher mit einem Drogensyndikat namens Condor auseinander, einem ehemaligen Söldnerkommando, mit dem er bereits im Krieg zu tun
hatte. Dabei trifft er auf eine hartnäckige DEA-Agentin, die seinen Kampf (zunächst widerwillig) unterstützt.
Die ziemlich banale Story ohne Tiefgang findet in diesem Band noch keinen Abschluss.
Inhaltlich hätte das in ein bis zwei Hefte gepasst.
Bemerkenswert an diesem bestenfalls durchschnittlichen Paperback ist nur, dass es sich um Dillons letzte vollendete Comics handelt. Dementsprechend befindet sich hinter der Covergalerie noch ein kurzer Nachruf auf den Mitschöpfer von Preacher.
Fazit: Ein schwacher, enttäuschend hohler Band, belanglos.
3,5/10 P.

God_W. 26.09.2021 00:53

Das klingt ja sehr schade für einen Abgesang auf einen großen Namen wie Dillon. :(

excelsior1166 26.09.2021 00:54

Punisher (2017) Band 2: Wilde Bestien
Panini SC, 136 Seiten, 16,99€
Enthält die No. 7-12 der Punisher-Reihe (2016) von Cloonan - und damit den Abschluss der jämmerlich schlechten Story um Frank vs. Condor.
Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 30 Jahren einen schlechteren Comic gelesen zu haben.
Die Geschichte ist langweilig und wird überflüssig gestreckt, die Dialoge sind saudämlich und die Zeichnungen von Laura Braga und Matt Horak sind selbst eines Newcomer-Fanzines unwürdig.
Inhaltlich absolut dilettantisch.
0-1/10 P., ganz grausam.

excelsior1166 26.09.2021 00:55

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 730306)
Das klingt ja sehr schade für einen Abgesang auf einen großen Namen wie Dillon. :(

Wie Band 2 zeigt, lag es nicht an ihm...

Ernsthaft, so etwas Schlechtes, nein, erbärmlich Mieses bar jeder Qualität ist mir seit Action Man 1-2 (Marvel UK, Condor) nicht mehr untergekommen.
Dagegen bekäme (man füge das schlechteste Buch oder ein Bild eines 2-Jährigen nach eigener Wahl ein) einen Literaturnobelpreis/eine Ausstellung im Louvre...

God_W. 26.09.2021 01:06

Deine Ausführungen zu Band 2 hatte ich noch nicht gelesen, das war ein Crosspost. Klingt ja echt übel, werde ich einen großen Bogen drum machen, sollte ich irgendwann mal den Punisher (vermutlich erstmal Ennis) zur Brust nehmen. Trotzdem Schade für Dillons Vermächtnis, so als Letztes Werk. :heul:

LaLe 26.09.2021 08:43

Der Cloonan-Run wollte wie ein Ennis wirken und scheiterte grandios. Sehe den nicht ganz so schlecht wie Excelsior aber gut geht wahrlich anders.

God_W. 26.09.2021 11:14

The Walking Dead – Kompendium 4

https://up.picr.de/42122863cz.jpg

Auf Disney+ läuft gerade die finale Staffel der erfolgreichsten Zombie-Serie aller Zeiten, Grund genug für mich endlich mal ein paar Worte zum finalen Comic-Kompendium zu verlieren, welches ich schon vor einigen Monaten beendet habe. Grundsätzlich wurde der rote Faden der Comics in der Serie ja beibehalten, es wurden sich aber sowohl in den Storyfeinheiten, als auch bei den Charakteren so einige Freiheiten genommen. Prinzipiell finde ich das eine gute Sache, denn zum einen hält das die Spannung oben, auch wenn man eines von beidem, also Comics oder Serie, schon kennt und andererseits kann man gerade bei der Serie Charaktere, die nicht so gut funktionieren einfach wieder „rausschreiben“ und dafür Fanlieblinge etwas länger dabei behalten, als es in der Vorlage der Fall war. Das hängt ja auch immer ein Stück weit vom Schauspieler ab. Wer die Vorgängerbände noch nicht kennt, die Rezi kann ein paar Spoiler dazu enthalten, aber da die Reihe jetzt doch schon so einige Jahre auf dem Buckel hat, der finale Kompendium-Band erschien immerhin bereits vor knapp zwei Jahren, setze ich keine Spoiler-Tags.

Ezekiels Kopf auf einem Pfahl, mit dieser traumatischen Szene endete das dritte Kompendium und exakt da steigen wir auch wieder ein. Alpha, die Anführerin der Flüsterer hat ihrer Drohung, die sie mit einem Meer aus Beißern im Rücken ausgesprochen hat, Nachdruck verliehen und ihre Grenze, die Rick und seine Truppe tunlichst meiden sollen, auf die denkbar furchtbarste Weise abgesteckt. Eine Katastrophe von derartigen Ausmaßen sorgt nicht nur für nackte Angst, Wut, Hass und Zorn, vor allem schürt sie auch Zwietracht in der Gemeinschaft, denn jeder hat seine eigene Auffassung davon, wie mit der Situation umgegangen werden sollte. Hier packt Robert Kirkman wieder seine größte Stärke aus, denn nicht das blutige Treiben steht im Vordergrund, sondern das Drama um die Charaktere, ihre Entscheidungen, die Dinge mit denen sie hadern oder fertig werden müssen. Absolut packend, stimmig und ganz großes Kino.

Natürlich mündet das Ganze dann schließlich doch in den großen Krieg mit den Flüsterern, in dem die schwersten Geschütze aufgefahren werden. Selbst Negan „entkommt“ aus seiner Zelle und wird erneut zu einer zentralen Figur, die Ereignisse überschlagen sich und auch die Action kommt selbstredend nicht zu kurz. Am Ende wird überdeutlich wie bitter ein Sieg sein kann, egal wer ihn erringt. Eine große Tragödie, die noch lange nicht das Ende unserer Reise durch die von untoten bevölkerte, apokalyptische Welt darstellt, denn mit satten 1.160 Seiten hat dieser vierte und letzte Band der Cross Cult Gesamtausgabe noch Einiges zu bieten.

Geheimnisvolle Funksprüche werden empfangen, eine schöne neue Welt wird versprochen. Sicherheit vor den Zombiehorden, kein Hunger, keine Angst, sondern ein friedliches Leben in geordneten Bahnen. Ein Traum, fast zu schön, um wahr zu sein. Aber nur fast? Oder ist es doch möglich? Oder ist die Rückkehr zu unseren Werten, und unserem Dasein, wie es vor der Apokalypse war im Grunde das größere Übel? Haben wir gar nicht bemerkt wie wir uns schleichend selbst in den Abgrund gestürzt haben? Welche Lebensweise ist die Verrückte und wie wird man im Grunde seines Herzens glücklich und zufrieden? Das sind schon große Fragen, die Mister Kirkman hier auf den Tisch bringt und eine abschließende Antwort bleibt er natürlich schuldig.

Auch wenn dieser (vor-)letzte Abschnitt der langen Reise, die wir mit den uns ans Herz gewachsenen Personen beschreiten etwas zu vorhersehbar vonstattengeht, führt uns die Geschichte doch zu einem wirklich befriedigenden Ende. Ja, die überwältigende Qualität einiger Abschnitte dieser wahrlich umfangreichen Tour de Force kann beim Finale nicht mehr ganz erreicht werden, aber wir sind meilenweit entfernt von einem schwachen Ende. Die kleinen Makel hinten raus kann man eigentlich alle verzeihen, denn es ist wirklich ein runder Abschluss zu einem sehr gut gewählten Zeitpunkt, auch wenn keine große Bombe mehr zum Platzen gebracht wird. Kirkman schafft es sogar auf den letzten Metern noch interessante, neue Charaktere zu etablieren, zu denen man direkt wieder eine Bindung aufbauen kann. Paradebeispiel ist die quirlige, etwas verrückte Prinzess, in der Serie hervorragend dargestellt von Paola Lázaro.

Natürlich wird man Ende einer so langen Reise auch etwas wehmütig, und so sind es die letzten Worte, die Robert Kirkman als Post Scriptum an sein Nachwort angehängt hat, die Hoffnung machen, vielleicht eines Tages in diese zwar furchterregende aber auch faszinierende Welt zurückkehren zu können, die er geschaffen hat. Insgesamt ist TWD nämlich ganz sicher ein Meisterwerk, Robert Kirkmans Opus Magnum und als Gesamtwerk auf alle Fälle eine volle 10 Wert. Das Finale ist minimal dahinter anzusiedeln, wie ich meine. Sei es drum, nicht jeder hat die Courage eine erfolgreiche Serie zu einem gütlichen Ende zu bringen, bevor sie sich totgelaufen (kleines Wortspiel :zwinker: ) hat. Chapeau Mr. Kirkman. :hut:

9/10

Jetzt bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was die TV-Macher mit dem Finale angestellt haben und, wie sie das Ganze zu Ende bringen. Ich werde noch etwas warten, bis ich mit den ersten Folgen der letzten Staffel beginne, sonst werde ich mittendrin wieder so ausgebremst.

VG, God_W.

LaLe 26.09.2021 12:16

Das Ende war die beste Entscheidung. Die angedeutete Gefahr zeichnete sich IMO schon deutlich ab. Also alles richtig gemacht.

God_W. 26.09.2021 13:29

Das stimmt. :top:

Unbreakable Cosmo 26.09.2021 16:57

Defenders 1 (Marvel, 2021)

Für mich das einzig erwähnenswerte Augustheft und auch nur wegen dem Schluss-Spruch.

Der Masked Raider hat eine Zauberbuch zerstört, was zur Folge hatte, dass der letzte überlebende der Enclave durch die Zeit gereist ist.
Nun braucht er Hilfe, das in Ordnung zu bringen und die bieten die Defenders.

Dabei reisen sie durch die Zeit und landen auf Galaktus' Heimatplanet, der vom damaligen Devourer of Worlds gerade angegriffen wird.

Und Marvel bringt statt "Ende" oder "wird fortgesetzt" den poetischen Erguss von Fountains Of Wayne:
"Galactus' mom has got it going on."
fand ich großartig.

excelsior1166 26.09.2021 17:26

Punisher (2017) Band 3: Die dunkelste Stunde
Panini SC, 112 Seiten, 14,99€
Enthält die US-Hefte No. 13-17 von Cloonan, Horak und Anka
Der Punisher wirkt wieder in New York und räumt (u.a. bei einem Stromausfall) auf den Straßen und in den U-Bahn-Stationen auf.
In den letzten beiden Heften geht es noch einmal final gegen ein Überbleibsel von Condor.
Diese kürzeren Geschichten sind schon wesentlich besser konzipiert als der langgezogene Start in den ersten beiden Bänden.
Dialoge kann Cloonan dennoch nicht.
Die Zeichnungen bleiben schwach, Kris Anka ist da aber schon deutlich besser als der krude Horak.
Durchaus lesbar, aber noch nicht wirklich gut.
4/10 P.

Unbreakable Cosmo 26.09.2021 21:13

Masters of the Universe Revelation 1

Nicht unbedingt spektakulär oder spannend.

Was mich ärgert, ist, dass zweimal eine interessantere Story, als jene, die man gerade liest, geteasert wird, um sie dann fallen zu lassen.
Einmal als King Greyskull mit Scareglow verhandelt und später, als Randor erzählt, dass er mal wie He-man sein wollte.

God_W. 27.09.2021 18:21

Fables 16 – Rose Red

https://up.picr.de/42138522ch.jpg

Wie der Titel des Bandes schon erahnen lässt dreht sich diesmal (fast) alles um Rose Red. Ehrlich gesagt wird es auch mal Zeit, dass sich bei der was tut, denn ihr selbstmitleidiges Siechtum in dem sie stetig vor sich hinvegetiert geht einem ja so langsam auf den Zeiger. Die ist ja schlimmer wie Frodo, wenn es so langsam Richtung Mordor geht. Derweil verschlimmern sich die Zustände auf der Farm rapide, werben doch mehrere rivalisierende Gruppen um die Führerschaft in der Gemeinde, denn Rose ist augenscheinlich nicht in der Lage die Geschicke der Fables auf dem Außenposten weiter in geregelten Bahnen zu lenken, und auch die Bedrohung durch den dunklen Mann wächst und wächst.

Für letzteres Problem ist Frau Totenkinder auf der Suche nach einer Lösung. Auf geheimer Mission
Begibt sie sich auf die Suche nach den letzten Überresten des alten Boxer Ordens. Während die, optisch mittlerweile recht ansprechende, ältere Dame ihr bestes Gibt um die Welt der Fables von Mr. Dark zu befreien versucht die Blaue Fee Gepetto den Garaus zu machen. Der wiederum möchte die Macht auf der Farm an sich reißen, wovon die Fraktion mit den blauen Halstüchern nicht sonderlich begeistert scheint.

Rose Red liegt während all dieser Vorgänge weiter im Bett, niedergeschlagen, traurig, kraftlos und ohne jegliche Hoffnung oder Perspektive. Da jedoch erhält sie unerwarteten Besuch, zuerst vom altbekannten Schweinekopf auf einem Pfahl, doch dann von einer anderen Person, die sie aus früher Vergangenheit nur allzu gut kennt. Hier beginnt unsere Reise in die Vergangenheit von Rose Red, Snow White und somit auch das Herzstück des Bandes.

Die Verknüpfung verschiedener Märchen und deren kreative Interpretation machen wahnsinnig viel Spaß, da hat der Autor wieder ganze Arbeit geleistet. Mit der Auflösung, weshalb Rose zu dem geworden ist, was sie ist, weshalb sie über so viele Jahre dermaßen verbittert ihrer Schwester gegenüber war, darüber war ich allerdings doch sehr enttäuscht, denn auch wenn das in sich stimmig und auch keinesfalls langweilig geschrieben ist, so hat es sich Mister Willingham da meines Erachtens sehr einfach gemacht. Solche Situationen gibt es auch in ganz vielen Filmen und Serien und jedes mal rege ich mich auf, denn ein kleines, klärendes Gespräch, eine Erklärung in ein paar Sätzen hätte all das Leid und den Kummer von vornherein abwenden können. Gerade wenn Außenstehende, wie hier die Mutter, das sehen, ist es ein Leichtes da einzuschreiten, eine kurze Erklärung abzulassen und *schwupps* Krise abgewendet. Das kommt mir dann doch als sehr billiges Mittel zum Zweck daher und gibt Punktabzug.

Das finale mit dem rosenroten Comeback macht dann wieder richtig Laune und weckt Vorfreude auf zukünftige Ereignisse. Also insgesamt schon ein Starker Band, der vor allem durch die Märchenbearbeitung punkten kann, aber in B-Note durch „billige Autorentricks“ etwas Abzug einstecken muss.

7/10

VG, God_W.

God_W. 28.09.2021 09:35

The Walking Dead – Negan lebt!

https://up.picr.de/42142674ac.jpg

Ein Kleiner Nachschlag zur Hauptreihe, deren Nachwort von Robert Kirkman mit exakt diesen Worten endet – Negan lebt! Einige Jahre später wurden wir zwar nicht von der Zombieapokalypse heimgesucht, aber Pandemiestatus haben wir immerhin erreicht, und darunter leiden auch die Comicshops weltweit. Um diese zu unterstützen haben sich einige Kreative zusammengetan und ein Projekt ins Leben gerufen, in dem Sonderausgaben und Einzelgeschichten exklusiv für den Comicfachhandel produziert wurden. Eines dieser Hefte haben wir hier vorliegen, und gleichzeitig konnte Robert Kirkman, zusammen mit seinem Stammzeichner Charlie Adlard beweisen, dass seine letzten Worte im letzten Heft/Sammelband/Kompendium der Hauptreihe nicht gelogen waren.

Die kurze Story (Einzelheft mit 32 Seiten) setzt kurz nach dem eigentlichen Ende der Hauptstory, aber noch vor deren, einige Jahre später spielenden, Epilogs ein. Negan ist also gänzlich auf sich gestellt, allein als Ausgestoßener unterwegs. Wie es ihm dabei so ergeht, welche Entschlüsse er fasst und, welchen Weg er schließlich einschlägt, das erfahren wir auf diesen Seiten. Wirklich ganz nett, wenn auch nicht großartig, allerdings hätte ich jetzt schon gerne gewusst, wie es auf Negans weiterem Weg noch weitergeht! Schließlich vergehen noch viele Jahre bis zur kleinen Anspielung ganz am Ende des letzten Original-Heftes. Also ja, macht Spaß, aber neun, ist keine Großtat, für den Wohltätigen Zweck und die damit einhergehende Geste gibt es aber gleich noch einen halben Bonuspunkt, schöne Aktion war das!

7/10

VG, God_W.

excelsior1166 28.09.2021 14:23

Punisher (2017) Band 4: Die Kampfmaschine
Panini SC 2018, 136 Seiten, 16,99€
Enthält US-Punisher No. 218-223 (neue Zählweise, Marvel Legacy, alle vorherigen Punisher-Comics addiert) von Rosenberg und Vilanova
Na, das war ja schon wieder viel besser!
Der Punisher bekommt von Fury jr. den Auftrag, im Schurkenstaat Chernaya aufzuräumen.
Es geht (nach Rhodeys Tod durch Thanos in CW II) in der War Machine-Rüstung gegen den despotischen Staatsführer Petrov und seine faschistoiden Schergen (nach dem Zerfall von SHIELD sind auch etliche Ex-Agenten darunter).
Das Ganze ist unterhaltsam, mit der gewohnten Härte und einer angemessenen Prise Humor geschrieben (gut, dass Cloonan weg ist) und sehr gut gezeichnet.
Trotz der atypischen Ausgangslage (hallo, Frank als War Machine?!?) ist das ein sehr guter Punisher-Band, dem noch die drei Seiten der Legacy-Kurzeinführung des jeweiligen Helden vorangestellt sind (hier von Thompson und Horak).
7/10 P., sehr gut.

God_W. 29.09.2021 11:03

Fables 17 – Wettkampf der Zauberer

https://up.picr.de/42148546dx.jpg

Wow, wer hätte das gedacht? Strammen Schrittes geht es bereits auf Heft Nummer 100 zu und dass, obwohl ich noch reichlich Bände zum Fables-Run im Schrank habe. Das liegt aber daran, dass im letzten Drittel der Reihe (mit Heft# 150 war ja vorerst Schluss) das Gros der Ableger mit einbezogen wird, da gab es ja bislang, abgesehen von Jack of Fables, noch nicht ganz so viele Ausflüge. Jetzt steht bald der Wolf auf dem Programm, Fairest wird gestartet, ich flechte noch Unwritten mit ein usw… Also noch keine Spur von Abschiedsgedanken, jetzt sowieso nicht, jetzt wird erst mal die #100 gefeiert.

Nach einem kurzen Intro, in dem uns nochmal das Vorankommen und die Gefährlichkeit von Mister Dark verdeutlicht wird, steigen wir auch gleich mittenrein in das große Feuerwerk, den alles entscheidenden Kampf, die mächtige Schlacht der Zauberer. In diesem Fall handelt es sich um ein klassisches Zweikampf-Duell zwischen Duladan, also Mister Dark und der Kämpferin für die Fables, Frau Totenkinder, pardon, Glockenblume meine ich natürlich. Der neue Name passt auch viel besser zur neuen Erscheinung. Da geht es richtig rund muss ich sagen, es wird erwartungsgemäß auf beiden Seiten nicht hundertprozentig fair gekämpft, aber gerade Glockenblumes Kampfzauber sprühen nur so vor Innovation und guten Ideen. Doch, das Ganze ist sehr unterhaltsam, auch wenn es nicht ganz an den epischen Kampf zwischen Madame Mim und Merlin in Disneys „Die Hexe und der Zauberer“ heranreicht. Allerdings war ich doch ein klein wenig enttäuscht, lief mir das alles doch etwas zu glatt. So hat Glockenblume für jeden Angriff des dunklen Widersachers die perfekte Antwort parat, deckt diesen Runde um Runde mit astrein vorausgeplanten Schachzügen ein und drängt ihn weiter und weiter in die Ecke. Allerdings dauert es nicht allzu lange, bis ich mit meiner vorschnellen Kritik eines Besseren belehrt werde…

Neben dem großen Kampf gibt es auch auf den randschauplätzen allerlei Interessantes zu entdecken und es werden offenbar weitere Weichen für die Zukunft gestellt. Sei das bei Beautys Niederkunft, oder bei einem dunklen Geheimnis, welches der Nordwind aufdeckt. Man darf gespannt sein, wie sich Dinge in beiden Fällen noch entwickeln. Bei alldem liefert Mark Buckingham übrigens seinen bislang besten Job an der Reihe ab, das sieht wirklich super aus!

Hinten raus folgt dann eine Sammlung von Kurzgeschichten, bei denen sich nicht nur die Hauptdarsteller, sondern auch die Zeichner die Klinke in die Hand geben. „Gefahr für Thumbelina“ handelt von den Gefahren, die einen in neuem Lebensraum erwarten können, hat mit zeichnerisch Chrissie Zullo) aber nicht wirklich abgeholt. Viel besser gefallen hat mir da Joao Ruas‘ Arbeit an „Ein Krampf mit diesen Mäusen. Neben den tollen Bildern ist die Geschichte auch echt witzig und ein bisschen böse, so mag ich das. Danach folgt eine Prosaerzählung zu Pinocchio, der weiterhin versucht seinem Paps das Einleben zu erleichtern. Hier finden sich nur am Rande einige Illustrationen von Willingham persönlich. Im Anschluss werden mal wieder Leserfragen auf kreative Weise, also in Form von kurzen Comic-Geschichten beantwortet. Besonderheit diesmal: Die Fragen wurden von prominenten Fans wie z.B. Cobie Smulders gestellt. Was die Upper Class umtreibt und wie die Antworten aussehen mag ich hier aber nicht verraten.

Davon abgesehen gibt es zum 100sten Jubiläum noch ein Fables-Spiel zum selber Basteln nebst Regelwerk dazu. Ich habe die Sachen jetzt aber vorerst noch nicht ausgeschnitten, dementsprechend auch noch keine Runde gespielt. :zwinker: Skizzen, Entwürfe und eine Covergalerie runden die äußerst gelungene Jubiläumsfeier ab. Ach ja, fast hätte ich noch den kurzen Schwarz/Weiss-Ausflug unseres Lieblingsdrachen, äh Raben vergessen, in welchem wir etwas über vergangene Geschichten erfahren, die niemals erzählt werden, über die noch nicht einmal geflüstert werden darf. Sehr geheimnisvoll!

8,5/10

VG, God_W.

excelsior1166 29.09.2021 19:40

Punisher (2017) Band 5: Das letzte Gefecht
Panini SC 2019, 112 Seiten, 13,99€
Der Abschlussband der Reihe enthält die US-Hefte No. 224-228 von Rosenberg, Vilanova und Landini.
Der Punisher versucht seine unerfreuliche Verquickung mit Hydra (im ebenso unerquicklichen Event Secret Empire) wiedergutzumachen, indem er in der War Machine-Rüstung aufräumt und gegen Baron Zemo & Co. vorgeht.
Dabei muss er feststellen, dass die meisten Superhelden wenig von ihm und seiner Einstellung halten...
Er muss mit Captain Marvel, Iron Man, dem Ding, Hercules, Spidey, DD, Cannonball und zig anderen kämpfen.
Ziemlich ambivalent ist das Handeln von Fury jr., Winter Soldier und der Black Widow...
Die in den Dialogen gut geschriebene und stimmig gezeichnete Geschichte leidet darunter, dass sie mit einem Marvel-Event (hier quasi einem Epilog zum Captain America/Hydra-Crossover) verknüpft ist, was den Fortlauf der Story hemmt und zu typischen "Held" gegen Helden-Szenerien führt.
Dennoch recht unterhaltsam, gute 6,5/10 P.

God_W. 29.09.2021 20:03

Ich meine, die Abwesenheit der Kids fördert Deine Rezi-Freudigkeit? :top:

Unbreakable Cosmo 30.09.2021 00:00

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 730696)
Die kurze Story (Einzelheft mit 32 Seiten) setzt kurz nach dem eigentlichen Ende der Hauptstory, aber noch vor deren, einige Jahre später spielenden, Prologs ein.

Den Satz verstehe ich nicht. Meinst du Epilog?

God_W. 30.09.2021 07:34

Zitat:

Zitat von Unbreakable Cosmo (Beitrag 731133)
Den Satz verstehe ich nicht. Meinst du Epilog?

Na klar. :zwinker:

Ich hätte ja auch schreiben können: Nein ich wollte ein zeitliches Paradoxon erschaffen. :grins:

God_W. 30.09.2021 08:17

The Walking Dead – Der Fremde (The Alien)

https://up.picr.de/42154538hg.jpg

Nein, um Außerirdische geht es nicht, der Begriff „Alien“ wird hier eher im Sinne von „Fremdes Wesen“ benutzt, wie es der deutsche Titel ja ganz richtig impliziert. Dieses Fremde Wesen ist in diesem Fall ein junger Amerikaner, der sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Zombie-Epidemie auf einem Selbstfindungstrip durch Europa befindet. So findet er sich als „Fremder“, von Zombies umzingelt, in den Straßen Barcelonas wieder. Wie er aus der brenzligen Situation entkommt, wen er dabei kennenlernt, und wie die beiden versuchen dem vermeintlichen Weltuntergang zu entkommen, das erzählt uns Autor Brian K. Vaughan (Y the Last Man, Saga, Paper Girls) in diesem One-Shot.

Kein Knüller, aber durchaus kurzweilig, mit einem Spritzer Sexappeal und sympathischen Charakteren. Ob es das jetzt wirklich gebraucht hätte sei mal dahingestellt. Auch wenn es zum Finale eine kleine Verbindung zur Hauptreihe gibt, so kommt der Band dennoch in keiner Weise an selbige heran. Wenn nicht The Walking Dead draufstehen würde hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass es ein ziemlich durchschnittlicher Comic ist. So kann er etwas vom bestehenden Worldbuilding profitieren und Barcelona ist ein schicker Schauplatz (da will ich auch irgendwann mal hin).

6,5/10

VG, God_W.

Crackajack Jackson 30.09.2021 08:50

Vielleicht eine Anleihe an Albert Camus.

Reschi 30.09.2021 08:59

Die Walking Dead-Oneshots (Negan, Alien ...) sind allesamt nicht auf dem Niveau wie die Hauptserie. Aber wie du schon sagst, God_W, sie erweitern das bekannte Universum auf ihre eigene Art und das finde ich bisher sehr charmant. Die Stories lesen sich gut weg, man verpasst aber auch nichts, wenn man sie nicht kennt.

Mal was anderes, ich lese gerade den hochgelobten GA-Band der Serie "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit" und habe die Hälfte durch. Nun die Frage an die Kenner: Wird das noch besser? Bisher holt mich das nicht ab, bis auf ein paar gelungene, allerdings recht zotige Gags zündet das nicht bei mir. Da bin ich von Loisel anderes gewohnt :kratz:

LaLe 30.09.2021 09:02

Uih, da liebt es wer gefährlich.

Davon ab ist Loisel der Zeichner, nicht der Autor.

Reschi 30.09.2021 09:12

Das ist mir bewusst, dass er der Zeichner ist. Aber ich kenne trotzdem besseres von ihm :D

Crackajack Jackson 30.09.2021 09:14

Zitat:

Zitat von Reschi (Beitrag 731179)
Mal was anderes, ich lese gerade den hochgelobten GA-Band der Serie "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit" und habe die Hälfte durch. Nun die Frage an die Kenner: Wird das noch besser? Bisher holt mich das nicht ab, bis auf ein paar gelungene, allerdings recht zotige Gags zündet das nicht bei mir. Da bin ich von Loisel anderes gewohnt :kratz:


Geht mir genauso. Ich habe den Band jetzt zum zweiten Mal angefangen, aber das Rad wird hier nicht neu erfunden. Alles scheint sich auf die Brüste der Hauptdarstellerin zu konzentrieren.

LaLe 30.09.2021 09:15

Ihr wisst schon, dass das Teil doppelt so alt wie Chrisionvision ist, oder?

Crackajack Jackson 30.09.2021 09:27

Du weißt schon, dass es auch damals gute Comics gab, oder?
Außerdem sehen die Brüste noch recht jugendlich aus. Daran liegt es nicht.

Reschi 30.09.2021 09:29

Lucky Luke ist auch fast doppelt so alt wie ich und trotzdem funzt der besser bei mir als Pelissa (die natürlich wohlgeformte Rundungen hat, das will ich gar nicht abstreiten :D)

Aber ich bin beruhigt, dass ich nicht ganz allein mit meiner Meinung bin, danke Cracka :top: Aber natürlich lese ich zu ende und wer weiß, vielleicht kriegt der Zeitvogel ja noch die Kurve.

LaLe 30.09.2021 09:32

@Cracka

Die Frage ist ja wann das von dem Band gedrehte Rad erfunden wurde. Was kam davor, das vergleichbar wäre?

Davon ab ist die Story sicher keine sonderlich komplexe und die Geschichte lebt in der Tat nicht unwesentlich vom Ton (frivol-frecher Frankobelgier halt) und dem durchaus auch tragischen Ende.

Dass du deine Augen nicht von der Jugend wenden kannst, da hättest du dich jetzt aber nicht committen brauchen.

Crackajack Jackson 30.09.2021 09:40

Ich bin halt wie ich bin und wenn da nackte Haut ist, schaue ich auch hin. Das darf ruhig jeder wissen.

LaLe 30.09.2021 09:42

Du wirst aber zugeben, dass der Band noch sehr viel mehr Schauwerte zu bieten hat, oder? Ich finde die Welt auch abseits der Frauenfiguren wunderbar ausgestaltet.

Crackajack Jackson 30.09.2021 09:58

Wahrscheinlich werde ich den mir jetzt doch noch mal vornehmen, da Du mich neugierig auf das dramatische Ende gemacht hast.

Und ja, die Wesen und Landschaften, die sich dort tummeln sind schon sehenswert.

God_W. 30.09.2021 10:05

Zitat:

Zitat von Reschi (Beitrag 731179)
Die Walking Dead-Oneshots (Negan, Alien ...) sind allesamt nicht auf dem Niveau wie die Hauptserie. Aber wie du schon sagst, God_W, sie erweitern das bekannte Universum auf ihre eigene Art und das finde ich bisher sehr charmant. Die Stories lesen sich gut weg, man verpasst aber auch nichts, wenn man sie nicht kennt.
...

Exakt so ist es. :top: Ich hab mich auf alle Fälle gefreut noch ein paar Ausflüge in die TWD-Welt machen zu können, aber an die Richtung Meisterwerk tendierende Hauptserie kommen sie lange nicht ran.

excelsior1166 01.10.2021 11:30

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe
Panini SC, 128 Seiten, 15,99€
Enthält die komplette US-Miniserie Doctor Strange/Punisher: Magic Bullets No. 1-4 von Barber, Broccardo, Muhr und Stanton.
Der geschwächte Doc kämpft mit dem Punisher und Phantom Eagles Geisterflugzeug gegen einen rassistischen Magier, der "Monster" aus einer anderen Dimension auf die Erde holt.
Dieser Inhalt erscheint mir für die vier überlangen Hefte doch recht mager, auch wenn ein annehmbarer Wortwitz das Ganze nett gestaltet.
Die Zeichnungen sind von sehr unterschiedlicher Qualität, hier verderben zu viele Köche den Brei...
Fazit: Eine banale Geschichte mit teils amüsanten Dialogen und mäßigen Zeichnungen.
4,5-5/10 P. für diesen Einzelband.

God_W. 01.10.2021 20:57

Sláine 8 – Der Narrenprinz

https://up.picr.de/42164620kw.jpg

Mit diesem Band läutet mein liebster, weil erfrischendster und eigenwilligster Vertreter seiner Zunft, die der Barbaren-Krieger, einen kleinen Run zum Thema ein, natürlich weiterhin durchsetzt von den weiteren Fables und einiger anderer Bände aus dem Lese-K2. Im Vorwort zu „Der Narrenprinz“ erzählt uns Zeichner Clint Langley leidenschaftlich davon, wie er dazu kam Sláine zu zeichnen, und welche Freude es für ihn war. Zuvor jedoch erzählt uns Ukko, der treue Chronist von Irlands erstem Hochkönig von dessen letztem Abenteuer, in welchem die Suche nach dem Schwert des Blutgottes auf dem Programm steht. Dieses nutzt ein finsterer Orden um eben jenen Blutgott zu rufen und ihn sich in unsrer Welt manifestieren zu lassen. Um die durchaus nicht positiven Folgen, die daraus resultieren abzuwenden hat die Göttin unsere beiden Helden erneut durch die Zeit geschickt, um dieses Übel abzuwenden. Bei der Gelegenheit trifft unser Krieger auch gleich eine jüngere Version seiner Angebeteten, doch für Romantik ist wenig Zeit, denn es will schließlich eine Quest absolviert und so mancher Schädel gespalten werden.

Starkes Artwork von Greg Staples, welches mit seinem plastischen Stil noch immer etwas an Simon Bisley erinnert. Der Mann hat damals offenbar derart Eindruck gemacht, dass viele versucht haben seinen Stil nachzuahmen. Die Story kommt episch, wuchtig, Mills-Typisch aber auch ein klein wenig abstrus daher. Macht also mächtig Spaß.

Dann geht es endlich an das Hauptwerk des Bandes, den „Narrenprinzen“. Mit dem kommt dann auch mal wieder echter frischer Wind ins Artwork, denn die Zeichnungen von Clint Langley gleichen keinem seiner Vorgänger an Sláine. Sehr detailliert, mal sexy mal blutig, mit tollen Effekten und innovativen Panelaufteilungen. Ein wahres Feuerwerk für die Augen, gefällt mir echt ausgesprochen gut! Die Story, in deren Mittelpunkt die Sage um Robin Goodfellow, den Mann des Grünen (nein, Swampie kannten die damals noch nicht) steht, hat Einiges zu bieten. Mit waren die Hintergründe bis dato gänzlich unbekannt, aber da weiß das mal wieder ausführliche Glossar Abhilfe zu schaffen. Aber zurück zur Geschichte, die mit Sláines neuen Verwindungsfähigkeiten, den Ent-ähnlichen Baumwesen und allerlei Monstren und Getier nebst viel Blut und nackter Haut zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Ach, und hatte ich das fulminante Artwork schon erwähnt?

Als Nachschlag gibt es mit „In den Eingeweiden der Hölle“ noch einen spaßigen, eher als Parodie angelegten Dungeon-Crawler, der unseren Helden Nebst Zwerg in Höllische tiefen führt, zu Kämpfen gegen dreiköpfige Höllenhunde und zum Spalten einiger Priesterschädel, deren Zahl mir nicht zu hoch erscheint. Optisch geht Zeichner Jim Murray wieder in Richtung Bisleys Stil, was den Band insgesamt zu einem runden Abschluss bringt.

9/10

VG, God_W.

God_W. 02.10.2021 06:32

Monster – Band 8 (Naoki Urasawa)

https://up.picr.de/42164828nn.jpg

Die Verbindung zwischen Eva Heinemann und Martin, ihrem Beschützer und gedungenen Aufpasser wird immer tiefer und tragischer. Als irgendwann der Zeitpunkt kommt, in dem Kenzo Tenmas ehemalige Verlobte ihren Nutzen für Martins Bosse erfüllt hat rast die Situation auf ein dramatisches Ende zu. Die Frage ist nur für wen von beiden?

Nina Fortner versucht in Prag, irgendwo zwischen drei Fröschen und roten Rosen, noch immer Zugang zu ihren verschütteten Kindheitserinnerungen zu erlangen, doch kurz bevor das Grauen über sie hereinbricht gelingt es dem jungen Dieter, den Kenzo einst gerettet hat, sie davon zu überzeugen lieber wieder nach Deutschland zurückzukehren. Dort findet sie bei Dr. Reichwein Unterschlupf, wo sie es ihr mit Hilfe von Hypnose und der Hilfe von Dr. Gillen schließlich doch noch gelingt die Ketten zu ihrer Vergangenheit aufzubrechen, so wird endlich ein schreckliches Geheimnis gelüftet.

In der Zwischenzeit kommen Verdemann, der Anwalt mit dem Herzen am rechten Fleck, aber einer problematischen Beziehung zur Vergangenheit seines Vaters, und der Tschechische Jungkommissar Suk den früheren Vorgängen im Haus der Roten Rosen ebenfalls mehr und mehr auf die Spur.

Als sich die Ereignisse plötzlich überschlagen und Tenma auf der Flucht angefahren wird, erwacht er bei einer seltsamen Familie aus bunt zusammengewürfelten Ethnien. Der Grund deren Zusammenlebens und das tödliche Vorhaben des „Familienvorstehers“ fördert überraschende Verbindungen zu Dr. Tenmas Geschichte zu Tage.

Ein altersmüder Kommissar, kurz vor dem Ruhestand, kommt durch Zufall, bei der Überführung eines mehrfachen Mörders, einer schrecklichen Wahrheit auf die Spur. Dass Dr. Gillen mit dem geistig verwirrten Mann arbeitet tut sein Übriges, und plötzlich fallen durch den Austausch von Informationen zwischen den beiden Männern einige Puzzleteile an ihren vorherbestimmten Platz. Nicht, dass es das besser machen würde, aber es bringt uns auf alle Fälle ein gutes Stück weiter.

In der geheimnisvollen Organisation, die Johann offensichtlich fördert, unterstützt und verehrt, macht sich so langsam Misstrauen und Zwietracht breit. Ob das von tatsächlich Probleme bereitet, oder vom „Monster“ so gewünscht ist, ist anfangs noch nicht ganz klar. Auf alle Fälle führen diese inneren Unruhen zu panischer Angst und blutigen Resultaten. Nina und Tenma stolpern ebenso in die wirren Ereignisse und auch im Hintergrund läuft ganz viel gleichzeitig ab. Ein irres Herzschlagfinale aus dem Naoki Urasawa dann plötzlich das Tempo raus nimmt, uns am einen Haken baumeln, ja quasi am langen Arm verhungern lässt, nur um uns mit der anderen Hand mit lang ersehnten Häppchen zu füttern. Denn endlich ist es so weit, ein großer Teil der vergangenen Ereignisse wird offen ausgebreitet, und die Monstrosität Johanns weiter entlarvt.

Ja, im achten Band, dem letzten vor dem Finale, werden endlich viele offene Fragen beantwortet. Aber es passiert auch unglaublich viel an allen Ecken und Fronten. Eine Passage aus der Vergangenheit hat mich sehr an Meister Koikes Lady Snowblood erinnert, während die Geschichte um den letzten großen Fall eines Polizisten kurz vor dem Ruhestand einige Gedanken an Morgan Freeman in Sieben und auch an den wunderbaren Robert Duvall in Falling Down hat aufleben lassen. Insgesamt ein Band, der mit all seinen Personen und Vorgängen vielleicht ein klein wenig überladen wirkt, aber dennoch weiterhin von meisterlicher Erzählkunst zeugt. Die Fäden laufen nach und nach zusammen, auf das Finale bin ich äußerst gespannt!

9,5/10

VG, God_W.

Marvel Boy 02.10.2021 06:45

Doctor Strange / Punisher - Wunderwaffe, sehe ich genauso, nur das ich mich da nichtmal an amüsanten Dialoge erinnern kann. Einfach nur enttäuschend der Band.

LordKain1977 02.10.2021 12:10

Marvel-Verse: She-Hulk (US)

Savage She-Hulk #1
Der Klassiker. Muss man wohl nicht viel zu sagen.
Sensational She-Hulk #4
Jen gerät bei einem Vorstellungsgespräch durch Umstände in eine Auseinandersetzung mit Stilt-Man.
Die beste Nummer dieses Heftes. Wo heute doch immer alle sagen wie toll Deadpool ist da er die vierte Wand durchbricht..... Ja vergesst es Leute. She-Hulk hat das schon jahrzehnte früher gemacht und das auch besser.
Ganz tolle Nummer!
King Size Spider-Man Summer Special #1
Die Enchantress kommt auf den Trichter sich Superheldensklavinnin halten zu wollen. She-Hulk, Hellcat, Scarlet Witch und Marvel Girl (um nur ein paar zu nennen) sollen es sein. Aber Dr. Stranges Freundin Clea weiss das zu verhindern.
Eine locker flockige Story mit daz passendem Zeichenstil.
Avenging Spider-Man #7
Spidey und She-Hulk müssen sich einer ägyptischen Gottheit erwehren.
Auch dieser One-Shot war ganz angenehm zu lesen. Kann man machen.
Guardians Team-Up #4
Gamora wird von Söldnern gejagt und verletzt und will sich erstmal auf der Erde verstecken und landet in New York. Nun gibt es zwei grüne Frauen in der Stadt, was zu einigen verwechslungen führt.
Auch eine gute Story. Hat mir Spaß gemacht.
Insgesamt ein guter Band der sehr kurzweilig ist.
8/10

excelsior1166 02.10.2021 12:54

Punisher (2019) Band 1: Krieg gegen alle
Panini SC, 120 Seiten, 14,99€
Enthält US-Punisher (2018) No. 1-5 von Rosenberg und Kudranski - und damit die direkte Fortsetzung der letzten Reihe.
Nomen est omen, auch hier besagt der Titel (im Original "World War Frank") Vieles.
Auf der Jagd nach Zemo gerät Frank an allerlei Helden und Schurken. Fury jr. spielt zudem eine zwielichtige Rolle...
Obwohl die Geschichte kaum vorangeht, hat Rosenberg ein gutes Gespür für die Figuren und lässt sich Zeit für eine tiefere und detailreiche Entwicklung von Story und Protagonisten.
Ein Heft wirkt wie eine Anleihe bei Carpenters The Assault.
Spannend, gut geschrieben, blutig, stimmig bebildert von Kudranski.
8/10 P., der beste Punisher seit Jahren.

Kal-L 02.10.2021 16:59

Guardians of the Galaxy (2020) #3: Götter im Weltall

https://www.comicguide.de/pics/medium/135639.jpg

Mit US: Guardians of the Galaxy (2020) #1-5

Al Ewing, auch bekannt als Autor von Immortal Hulk, schwingt hier die Feder für eine neue Ära der Guardians, bei der es zunächst etwas familiärer zugeht, denn sie haben sich quasi zur Erholung auf Halfworld niedergelassen. Und Peter Quill nimmt sich mehr Zeit für seine Beziehung mit Gamora. Es könnte so schön sein bis Richard Rider (Nova) aufkreuzt und um ihre Hilfe bittet ein paar wiedergeborene Götter von der Erde (Zeus...) machen das All unsicher und Schlachten Wesen mit ihrer schieren Macht.



Meinung: Ein neuer Anfang der mehr auf das Team an sich eingeht, oder sollte ich lieber Familie sagen denn das passt irgendwie, nur gibt es auch in der besten einmal Streit. Doch am Ende hält man zusammen und es gibt hier beste Unterhaltung nebenbei noch gesagt, dazu noch eine Portion Action, Humor und Spannung. Eine super Mischung, besser als das was zuletzt geboten wurde. Dazu überzeugt das Artwork 7,5 von 10 Punkte

Positiv muss ich noch sagen das man auch mehr auf die Vergangenheit der Charaktere eingeht, aber für Neuleser ist das der perfekte Einstieg.

Kal-L 02.10.2021 19:56

Und da es viel Spaß gemacht hat geht es gleich weiter mit...

Guardians of the Galaxy (2020): 4 Verteidiger der Sterne

https://www.comicguide.de/pics/medium/137630.jpg

Mit US: Guardians of the Galaxy (2020) #6-12

Richard Rider macht sich Vorwürfe wegen des Todes
und sitzt nun beim Therapeuten um sich seine Gefühle von der Seele zu reden?

Kurz nach den Ereignissen in Empyre treffen sich Vertreter verschiedener Großmächte um zu beraten, unter anderem mit Richard Rider für die Erde und Marvel Boy, als Vertreter für die Kree Utopisten. Dabei geschieht ein Mord und als Ermittler beweist Rocket was in ihm steckt...



Meinung: Al Ewing beweist ein besonderes Emotionales Gespür für diese Charaktere, im besonderen in der ersten Episode, führt sie zu neuen Ufern in dem er die Vergangenheit in das heute einfließen lässt, besonders bei Star Lord den er dadurch neue Facetten abgewinnt. Was ich nicht mehr für möglich gehalten hätte, das er sich mit Der Vergangenheit auskennt beweist Ewing aber auch schon bei Immortal Hulk, auf kommende Abenteuer mit ihm mit dem Guardians bin ich schon jetzt gespannt.

Für den aktuellen Band gibt es 8 von 10 Punkte

Ach ja die letzte Story spielt während King in Black, als Knull wohl auf dem Weg zur Erde ist, jedoch kann ich beruhigen für die Geschichte spielt es nur eine untergeordnete Rolle, Al Ewing bleibt bei seiner eigenen Geschichte und das ist auch gut so.

Und nun kann King in Black auch kommen, die Bände bis auf die #4 stehen schon hier.

excelsior1166 03.10.2021 16:11

Punisher (2019) Band 2: Krieg in Bagalia
Panini SC 2020, 136 Seiten, 17€
Enthält US-Punisher (2018) No. 6-11 von Rosenberg und Kudranski
Fury jr. hatte Castle an Zemo ausgeliefert.
Der aktuelle Führer von Hydra lässt ihn in seinen eigenen Terrorstaat Bagalia bringen und über lange Zeit grausamst foltern, bis Frank mithilfe anderer Insassen (und Sister Mercy) eine Revolte anzettelt...
Castle muss sich infolgedessen mit Jigsaw (der den Punisher im Auftrag Zemos, der seinen Staat international anbinden möchte, öffentlich diskreditiert) und Taskmaster auseinandersetzen.
Qualitativ bleibt der Band so gut wie der erste, ist aber in einigen Gewaltszenen noch expliziter.
8/10 P.. Das Finale gibt's dann wohl im Abschlussband 3...

God_W. 03.10.2021 21:41

Conan - Der Schwarze Kreis (2015)

https://up.picr.de/42180395rr.jpg

Nach dem Keltenkrieger Sláine bin ich wieder zurück bei Conan, diesmal allerdings nicht mit klassischem, oder Franko-Belgischem Material, sondern mit einem One-Shot von Dark Horse, den Panini 2015 nach Deutschland holte.

Leise wie ein Panther erklimmt Conan die Stadtmauer und setzt die Wachen außer Gefecht. Heute ist er nicht zum Morden, oder für den Diebstahl eines seltenen Juwels unterwegs, nein, er dringt die Kammer des Gouverneurs und somit Befehlshabers der Stadtsoldaten ein, denn dieser hat den Barbaren sozusagen eingeladen. Die Stadtwachen haben sieben von Conans Afghuli festgesetzt, wichtige Krieger in der Truppe wilder Bergbewohner, die der Cimmerier zur Zeit anführt. Jetzt stehen Verhandlungen über ihre Freilassung an, doch Lösegeld wurde bislang abgelehnt.

Der Geiselnehmer will Conan zur Durchführung einer Mission zwingen, doch als plötzlich, durch einen glücklichen Zufall, die Prinzessin von Vendhya in die Gemächer stolpert schnappt Conan sich diese und entführt sie kurzerhand. Auf diese Weise wird er seine Männer schon freibekommen, dessen ist er sich sicher. Doch weit gefehlt, denn in der Stadt sind dunkle Machenschaften im Gange, die sogar dazu führten, dass die Prinzessin ihren Bruder, den König mittels eines Schwertes von seinem Leiden erlösen musste. Jetzt ist sie selbst in Gefahr, denn der Zauber der ihren Bruder dahinraffte wurde von niemand geringerem gewirkt, als von den Schwarzen Sehern von Yimsha, den Leuten des Schwarzen Kreises, die weitaus gefährlichsten Zauberer, die es gibt. Es ist nahezu unmöglich sie in ihrer Festung auf dem Gipfel des Berges Yimsha zu erreichen, doch dreimal dürft Ihr raten, wer sich schließlich dazu gezwungen sieht, diese scheinbar unlösbare Aufgabe in Angriff zu nehmen.

Ja, in „Der Schwarze Kreis“ passiert viel. Da wird gekämpft, entführt, verhandelt und gezaubert. Es werden Intrigen gesponnen, Bündnisse geschlossen und Verrat geübt. Für eine Originalgeschichte von Robert E. Howard ein vergleichsweiser komplexer Plot, was der Erzählung aber keinesfalls zum Nachteil gereicht! Bei ihrem Erscheinen war es die bis dahin längste Conan-Story und da ich das Original vorab bereits gelesen habe kann ich sagen, sie wird zu keiner Minute langweilig. So auch hier, denn erzählerisch ist die Umsetzung insgesamt sehr gut gelungen! Leider kann ich mit Ariel Olivettis „Computerartwork“ noch immer nichts anfangen, das hat mich schon bei den von ihm umgesetzten Alien-Comis gestört. Das sieht alles nach Digitalwelten mit billigen Texturen aus, in die allglatte Hochglanz-Personen reinkopiert wurden. Kalt und seelenlos, ohne jegliche Emotion oder Liebe zur Kunst. Mag sein, dass ich dem Mann da Unrecht tue, aber so wirkt das nun mal auf mich.

Im Nachgang an die Hauptstory wartet der Band noch mit einigen Kurzgeschichten auf, die nicht auf Vorlagen von Meister Howard beruhen, wenn ich das richtig sehe. Dennoch machen die Autoren hierbei durchweg einen ganz guten Job und die Zeichnungen haben mir durch die Bank viel besser gefallen als beim „Schwarzen Kreis“.

„Ein Meer aus Sand“ ist eine äußerst stimmungsvolle Wüstengeschichte mit einem Hauch Esoterik und Magie angereichert, einem Blutigen Kampf und wundervoll wuchtigem Artwork von Philip Tan, den ich seit seiner Arbeit an Spawn sowieso sehr gerne mag und, der einen jungen Conan hier perfekt in Szene setzt. „Der Handel“ ist eine sehr typische Kurzgeschichte, in der Conan mal wieder als gedungener Dieb unterwegs ist. Hier konnten mich die Zeichnungen von Kevin Maguire mit einem etwas zu rundlichen Conan nicht wirklich überzeugen. In „Trophäen“ kommt Conan in die Schenke eines abgelegenen Wüstenkaffs, wo er während des Zechens allerlei Geschichten über seine wertvollsten Beutestücke zum Besten gibt. Das asiatisch angehauchte Artwork von Marian Churchland verleiht dem Ganzen zwar einen Hauch Exotik, passt aber meines Erachtens nicht ganz so gut zu Conan. „Kinder der Sonne“ schließlich ist eine blutige, aber auch nachdenkliche Erzählung, die Fragen über die Weisheit eines Lebensweges aufwirft. Conan freilich, ist da sehr geradlinig unterwegs und ebenso geradlinig, ja stellenweise richtiggehend grobschlächtig kommen die Zeichnungen von Michael Avon Oeming daher. Manch einer würde von den kantigen Körpern und Gesichtszügen wohl Augenkrebs bekommen, ich finde zu einer rohen und brutalen Welt wie der von Conan passt dieses Grobschlächtige sehr gut.

Eine toll adaptierte Hauptstory, eine Handvoll mahl mehr, mal weniger gelungener Shorties und über weite Strecken Zeichnungen zum Davonlaufen. Klar ist das immer Geschmackssache, aber für mich zieht das den im Grunde ziemlich gelungenen Band deutlich runter.

6,5/10

VG, God_W.

God_W. 04.10.2021 20:34

Batman – Wer Furcht sät… (Batman Graphic Novel Collection)

https://up.picr.de/42185337yz.jpg

Als kleinen Nachschlag zu meinem Batman-Run, gerade weil der Band in der Chronologie sehr gut mit reinpasst, und erst vor einigen Wochen bei Eaglemoss erschienen ist, habe ich diese direkte Fortsetzung zu Batman wird gejagt (Originaltitel: Prey) kurzfristig noch zwischen reingeschoben. Batman wird gejagt enthielt die Hefte #11-15 der „Legends of the Dark Knight“ Reihe, für die direkte Fortsetzung der Geschichte hat sich das Autor-Zeichner-Team bestehend aus Doug Moench und Paul Gulacy erneut zusammengetan, allerdings einige Jahre später, zu den Ausgaben „Legends of the Dark Knight“ #137-141.

In Gotham City sind nur wenige Monate vergangen, seit Dr. Hugo Strange in den vermeintlichen Tod gestürzt ist. Doch auch ohne den gestörten Psycho-Doc hat Batman alle Hände voll zu tun, um Gotham sauberer zu machen. So beginnt der Band mit einer fulminant in Szene gesetzten Actionsequenz, in der es die Fledermaus mit illegalen Waffenschiebereien zu tun bekommt. Weit düsterer wird es allerdings, als er von Commissioner Gordon zu einem brutalen Mord an einem älteren Herrn in ein düsteres Herrenhaus gerufen wird. Dort prangt großflächig das Bat-Symbol an der Wand, gezeichnet mit dem Blut des Opfers. Offensichtlich will da jemand dem Dunklen Ritter etwas anhängen, zum Glück ist das Vertrauen von Gordon in seinen mysteriösen Freund mittlerweile so groß, dass diese Option gar nicht zur Debatte steht.

Dennoch trägt der Fall eine unverkennbare Handschrift, was schnell die Frage aufwirft, ob Dr. Strange vielleicht doch nicht das Zeitliche gesegnet hat, sondern nur seine Wunden geleckt und jetzt mit vollem Wahn zurückschlägt. Als dann auch noch Jonathan Crane, alias Scarecrow aus dem Arkham Asylum ausbricht, offensichtlich unter Mithilfe seines neuen Psychiaters, spitzt sich die Lage in der Stadt wieder deutlich zu. Ach ja, außerdem wäre ja da auch noch diese freche Diebin im hautengen Catsuit, die ihren Opfern zwar kaum körperlich schadet, aber immerhin stetig Verbrechen begeht und trotz allem auf den Mitternachtsdetektiv einen unheimlich starken, faszinierenden Reiz ausübt.

Der Band beginnt enorm stark, sowohl von der Action, als auch von der spannenden Entwicklung der Story, dem psychologischen Aspekt und der Verflechtung aller beteiligten Pro- und Antagonisten. Das macht richtig Spaß und die ansprechende Hochglanzoptik weiß zu gefallen. Doch beides bröckelt mit der Zeit leider ein wenig. Dachte ich zuerst „Ui, da hat sich Gulacy ja zeichnerisch nochmal deutlich weiterentwickelt!“, änderte sich diese Ansicht mit der Zeit in „Ja, das sieht schon alles sehr schick aus, wirkt aber auch enorm seelenlos und transportiert keinerlei Emotionen.“ So war mein Empfinden zumindest, was natürlich total subjektiv ist, irgendwie kam mir das für die von Wahnsinn geprägte Story zu glattgebügelt daher.

Die fesselnd und geschickt verwoben erzählte Geschichte driftet irgendwann leider ein wenig in, naja, ich nenne es mal hochtrabendes, geschwollen klingendes Geschwafel ab, was sowohl bei den erzählerischen Passagen, als auch bei den Dialogen Einzug hält und mit ständig rausreißt in der Form „So redet doch kein Mensch!“. Der kleine, total unrealistische WTF-Moment am Ende hat dann auch nicht mehr zu einem stimmigen Gesamtbild beigetragen. Insgesamt also schon eine Brauchbare Fortsetzung mit sehr starkem Start, die ab dem Mittelteil aber auch stark nachlässt. Freunden der Vorgeschichte würde ich die Lektüre dennoch ans Herz legen, vielleicht nehmt Ihr die von mir genannten Mankos ja auch als nicht sonderlich störend wahr.

6,5/10

VG, God_W.

Bullitt 05.10.2021 12:13

Ich habe gestern The Dark Knight Returns nach geholt.
Alter is der geil, richtig gut. Bei Batman wirklich eine Leseempfehlung.

God_W. 05.10.2021 13:11

Jup, starkes Teil, finde ich auch. :top:

excelsior1166 05.10.2021 13:42

Punisher (2019) Band 3: Freund oder Feind?
Panini SC 2020, 120 Seiten, 15€
Enthält den Abschluss der US-Serie von 2018 mit den Heften No. 12-16 vom Dreamteam Rosenberg und Kudranski.
Frank bekommt es auf der finalen Jagd nach Zemo mit dessen Thunderbolts zu tun - aber er ist diesmal nicht allein.
Black Widow, Ghost Rider, Night Thrasher und Moon Knight stehen dem Punisher im Kampf gegen Hydras Schergen zur Seite...
Fury jr. erweist sich übrigens als echtes A....
"Schlacht in Kingpins New York" wäre ein passender Titel für das im Original ebenso stimmig betitelte War on The Streets.
"Gewalttätig, überraschend, witzig und großartig" schreibt 'Comicbook'.
Gerade die Dialoge zwischen NYs Bürgermeister Kingpin und Zemo sowie Castles Trupp sind humorvoll geschrieben und konterkarieren die wunderbar bebilderte Gewaltorgie.
Dieser Punisher kommt nah an den meisterlichen Daredevil von Bendis und Maleev heran und gehört zum Besten, das Marvel im letzten Jahrzehnt hervorgebracht hat.
9/10 P., allerdings nichts für zarte Gemüter.

God_W. 05.10.2021 20:24

Kull – Das Schattenkönigreich

https://up.picr.de/42189691rn.jpg

Noch bevor Robert E. Howard mit Conan dem Barbaren quasi im Alleingang das Sword & Sorcery Genre aus dem Boden stampfte erschuf er bereits andere Helden, denen es an Mut, Abenteuerlust und einem starken Schwertarm ebenso wenig mangelte wie dem Cimmerier. Kull von Atlantis war derer einer der Ersten und auch, wenn er nie Conans Bekanntheitsgrad erlangte, so erfreut er sich doch einer treuen Fangemeinde, seine Abenteuer wurden ebenso wie die Conans beim Festa-Verlag neu und gesammelt aufgelegt und sogar auf die große Leinwand hat er es dereinst in Gestalt von Kevin „das ist kein Jim Beam“ Sorbo geschafft. Hier handelt es ich jetzt um die sechsteilige Adaption der 1929 erstmal veröffentlichten Howard-Story „Das Schattenkönigreich“, die Panini als abgeschlossenen Einzelband vorlegt.

Das Königreich Valusien. Ein wohlhabender, leuchtender Stern voller Dekadenz und Reichtum, doch ebenso unterwandert und durchzogen vom geheimnisvollen Schlangenkult. Den Thron dieses einst mächtigen Landes besteigt Kull, der Atlanter, der Barbar, der Eroberer. Von den finsteren Schlangen in den Schatten seines neuen Reiches weiß er noch nichts, doch eine ganze Heerschar falscher Schlangen buhlt mit Geschenken und schönen Reden um seine Gunst. Einzig ein Abgesandter der wilden Pikten, stark und stolz, steht aufrecht vor dem Thron und fordert den frisch gebackenen König zu einer Unterredung mit seinem Anführer. Dieser Einladung soll er Folge leisten, oder in einem Zweikampf seine Ehre beweisen.

Was folgt ist ein spannendes, mit Horrorelementen durchzogenes Abenteuer voller Magie und Kämpfe. Ein frühes Buddy-Movie mit magischen Steinen und wunderschönen Frauen. Ein Musterbeispiel der Heroic Fantasy, welches mit reichlich Blut, einem Hauch Humor und starkem Showdown aufwartet. Von Zeichner Will Conrad, den ich bislang noch nicht kannte, bildgewaltig und aufwändig in Szene gesetzt. Ein kleines Fantasy-Prachtstück, welches der wegbereitenden Vorlage absolut gerecht wird. Diese habe ich mir diesmal nicht vorab, sondern direkt im Nachgang zu Gemüt geführt, und die kleinen Änderungen bei der Comicumsetzung stören keineswegs, sondern passen sogar sehr gut zum Medium. Ich würde mich freuen noch mehr vom wilden Atlanter zu lesen! Vielleicht ja irgendwann im Rahmen von Paninis Classic Collection?

8,5/10



VG, God_W.

excelsior1166 06.10.2021 00:28

Oh ja, bei Marvel ist ganz feines Kull-Material entstanden.
Ich möchte auch die späteren Hefte von Zeichnergott John Bolton sehr...

EC-Fan 06.10.2021 07:39

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 732404)
Punisher (2019) Band 3: Freund oder Feind?

Nachdem ich deine sehr gute Bewertung für diese Reihe gelesen habe und es nur 3 Bände sind werde ich mir die kaufen. Da hätte ich sonst sicherlich etwas großartiges verpasst, danke excelsior!:top:

Foxy-Lady 06.10.2021 10:34

JL #31 (29 und 20 werden gelesen, wenn ich Metal vollständig habe)
"Ein Mord in der Halle der Gerechtigkeit"
Das hat mit gut gefallen, mal kein Weltraumgedöns, nur ein selbstgemachtes Problem...

Batman "The World"
Interessante Kurzgeschichten mit Bats. Nicht alle Zeichner haben mir gleich gut gefallen..
Klare Leseempfehlung für Fans.

"Aldo Engel - Gipsy Detective"
Ein Independent-Comic von zwei heimischen Zeichnern.
Interessante Zukunft, interessantes Artwork (teilweise sehr blutig).
Ich warte auf den zweiten Teil!

Hellblazer "Gefallene Engel #3"
Cooles Ende der Geschichte!
Das muss ich noch mal am Stück lesen!

"Schöne Geschichten" Walter Moers
Typische Moers Geschichten, teilweise dunkelschwarz... so mag ich das

"Katzen" Peter Gaymann
dazu sage ich nur eins: Katzen und ihr Personal. Sehr gut auf den Punkt gebracht :D

excelsior1166 06.10.2021 11:37

Zitat:

Zitat von EC-Fan (Beitrag 732547)
Nachdem ich deine sehr gute Bewertung für diese Reihe gelesen habe und es nur 3 Bände sind werde ich mir die kaufen. Da hätte ich sonst sicherlich etwas großartiges verpasst, danke excelsior!:top:

Dann hoffe ich, dass Dir die Bände gefallen (und es bei mir nicht nur die Euphorie nach der unsäglichen Vorgängerreihe von Cloonan war)...

Damian 06.10.2021 14:39

James Bond Stories: Oddjob

James Bond und ein südkoreanischer Topagent, genannt Oddjob streiten um einen geheimnisvollen Koffer. Bonds Konkurrent stellt sich dabei als ebenso gefährlich wie er selbst heraus. Doch Oddjob verfolgt auch persönliche Ziele. diese kollidieren mit dem Auftrag, als das MI6 und der südkoreanische Geheimdienst beschließt, zusammen zu arbeiten.
Oddjob ist hier nicht der schweigsame, dickliche Killer des Films (das Buch kenne ich nicht), sondern Bond an Agilität und Beredsamkeit ebenbürtig.
Das führt zu einigen Ärgernissen, denn um Oddjob als ebenbürtigen Agenten darzustellen, lässt man Bond oftmals wie einen Trottel agieren. Da fragt man sich doch mehr als nur einmal, was das soll.
Nein, das ist der erste Band der Reihe, der mir nicht so wirklich gefällt.

6/10

God_W. 06.10.2021 17:27

The Unwritten – oder das wirkliche Leben 6: Tommy Taylor und der Krieg der Wörter

https://up.picr.de/42199124gs.jpg

Was habe ich mich geärgert! Nicht über den Band an sich, sondern dass ich nicht genug Zeit hatte, um das Prachtstück in einem Rutsch durchzuziehen. Das hat ja fast schon körperliche Schmerzen bereitet, als ich gezwungen war die Geschichte nach knapp 190 Seiten aus der Hand zu legen und die letzten 50 Seiten erst am folgenden Tag verschlingen konnte!

Tommy ist mies gelaunt und ihn treiben Zorn und Rachegelüste, wie man schon am Ende von Band fünf mitbekommen hat. Jetzt ist es also so weit, er packt alles an Zauberkraft aus, was er in sich versammeln kann, und nimmt sich die Handlanger der Kabale zur Brust, um endlich herauszufinden, von wo aus die finstere Organisation operiert. Richie, Lizzy und Frankensteins Monster übernehmen dabei den eher körperlich betonten Part, wenn einer mal nicht mit der Sprache rausrücken will hilft ein Zauber weiter, um ins Oberstübchen der Tunichtgute einzudringen.

Auf diese Art kommen so langsam mehr und mehr Informationen zusammen, aber auch Tommys Kräfte schwinden rapide. Da hilft nur eins, der Glauben an die Geschichten muss genährt und gefestigt werden. Da kommt unser freundlicher Vampir mit seinem Geschick für Online-Nachrichten wieder ins Spiel. Je mehr Menschen er von der Existenz Tommys und seinem Kampf gegen das Böse überzeugen kann, je mehr darüber nachgedacht wird, je mehr die Leute darüber reden, umso mehr Energie und Macht fließt in die Geschichte und damit auch in Tommys Zauberkraft. Im Gegenzug aktiviert die Kabale all ihre Netzmitarbeiter. Da wird Tommy verleugnet, es werden Lügengeschichten und Schmutzkampagnen gestartet, alles, um den tapferen Streiter schlecht zu machen, runter zu ziehen und in Verruf zu bringen, denn das schwächt ihn ungemein, entzieht ihm all seine Macht. Bleibt Tommy und seinem kleinen Team dennoch genug Kraft, um einen letzten, entscheidenden Angriff zu wagen?

Ihr merkt, im Gegensatz zu den Vorgängern sprüht dieser immerhin 244 Seiten starke Band geradezu vor Action. Wer aber denkt, der Tiefgang und das feine Storytelling würden darunter leiden, der täuscht sich ganz gewaltig! Wir erfahren ganz viel über die Vergangenheit von Pullman und der Kabale, über den Leviathan und sein Dasein, über das Wesen und die Kraft von Geschichten und den bereits Jahrhunderte andauernden Kampf gegen deren Verbreitung. Dabei durchstreifen wir das mittelalterliche China, erleben wie der Spanisch-Amerikanische Krieg vom Zaun gebrochen wurde und besuchen Gutenberg höchstpersönlich. Sogar bis zu Gilgamesch gehen wir zurück, einem, wenn nicht gar dem ältesten bekannten Epos, die biblische Geschichte von Kain und Abel sehen wir hinterher mit anderen Augen und im Jahre 1740 müssen wir vor dem Hintergrund des schlesischen Krieges abgrundtiefes Grauen miterleben.

Welche Bedeutung Geschichten entwickeln können erfahren wir beispielhaft von Soldaten, die im ersten Weltkrieg ein sowohl trauriges als auch gefährliches und tragisches Dasein in den Schützengräben an den Rändern des Niemandslandes fristen. Ob es dafür eine literarische Vorlage gab weiß ich nicht, „Im Westen nichts Neues“ oder „In Stahlgewittern“ war es jedenfalls nicht. Nach einem bombastischen Herzschlagfinale switcht die Sichtweise für das letzte Heft nochmal auf die Gegenseite und wir erleben das Ganze nochmal im Schnelldurchlauf aus dem Blickwinkel eines kleinen Mitarbeiters im Netzwerk der Kabale des Ungeschriebenen. Schnell fand ich Zugang und Mitleid mit dem kleinen Befehlsempfänger, der mit großen Hoffnungen durch sein junges Leben geht, als einfacher Mitläufer und Ja-Sager aber keine großen Chancen bekommt. Er traut sich einfach zu wenig, und so wird stets über ihn bestimmt, welche Auswirkungen seine Taten haben versteht er noch nicht einmal. Ja, die Welt ist auch hier nicht Schwarz und Weiß, denn ein böser Mensch ist der junge Daniel Armitage sicher nicht.

Was für ein großartiger, breit angelegter Band, der allerlei spannende und auch verstörende Themen mit einbezieht, jedem Aspekt ordentlich Tiefe mitgibt und dennoch zu keinem Zeitpunkt überfrachtet oder langatmig wirkt. Die Story wird spannungsgeladen vorangetrieben und die Ausbreitung der Hintergründe zu keinem Zeitpunkt langweilig. Dazu die wechselnden, allesamt äußerst stimmigen Zeichenstile, du jeder Epoche, zu jeder Geschichte sofort differenziert erkennbar und stets aufwändig und stimmungsvoll in Szene gesetzt. Es ist einfach von vorne bis hinten eine Freude, für das Auge genauso wie vom Erzählerischen.

10/10

VG, God_W.

God_W. 07.10.2021 14:06

Conan der Cimmerier: Die Menschenfresser von Zamboula

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Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht streift Conan durch die Straßen von Zamboula. Nahezu seine letzte Silbermünze hat er in den Spelunken der sündigen Wüstenstadt bei Bier und Tänzerinnen durchgebracht. So bleibt ihm als Übernachtungsmöglichkeit nur das Haus von Aram Baksh, welches zwar billiger ist als alle anderen, dafür aber in dem Ruf steht, dass Reisende die es betreten häufig nie mehr gesehen werden. Conan freilich können solcherlei Warnungen nicht schrecken und so begibt er sich zu später Stunde in besagtem Hause zur Ruhe, selbstredend nicht, ohne gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen...

Die Menschenfresser von Zamboula ist eine von Howards eher kurzen, recht brutalen und ziemlich geradlinigen Erzählungen, die mit einem herrlich fiesen Ende aufwarten kann. Diese im Original zu lesen hat echt sehr viel Spaß gemacht! Bei der Comicadaption von Gess bin ich ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Zwar wurden im Vergleich zur Vorlage nur Kleinigkeiten verändert bzw. hinzugefügt, über die man problemlos hinwegsehen kann, oder die sogar recht gut dazu passen, aber das Artwork, und vor allem die Kolorierung, beides aus Gess‘ eigener Hand, ist leider nicht so der große Wurf. Zwar fängt das ganze optisch sehr ansprechend an und versetzt mich direkt in abenteuerliche Stimmung, wenn wir der Karawane durch die Wüste in Richtung der sagenumwobenen Stadt Zamboula folgen, aber im weiteren Verlauf wird das alles irgendwie seltsam. Zwar kann ich dem Künstler keine Faulheit vorwerfen, denn der Detailgrad der Arbeit ist durchweg hoch, aber irgendwie wirkt das zwischendurch etwas schluderig und vor allem die Farbgebung stößt mir sauer ins Auge. Diese grellbunten, hellen Pastelltöne, die beinahe schon in Neonfarben abdriften, im Wechsel mit düsterem Dauerlila fand ich leider gar nicht schön anzuschauen. Okay, eine Story die zu großen Teilen in der Nacht, zwischen den dunklen Straßen der Stadt spielt einzufärben ist vielleicht nicht ganz einfach, aber irgendwie habe ich da mehr erwartet. Dazu diese sehr knochigen Gesichter, die auch bei ein und derselben Person mal von Konvex zu Konkav wechseln, nein, das war nicht meins. Bleiben also gute Punkte für die Umsetzung und Erzählung des Abenteuers, dafür schneidet das Artwork eher unterdurchschnittlich ab. Das sechsseitige Bonusmaterial des Bandes über die Originalgeschichte, ihre Erstveröffentlichung und um die Entstehung des Comics ist wieder sehr gelungen.

6/10


VG, God_W.

Foxy-Lady 08.10.2021 11:03

JL "Ewiger Winter 2 "

Auflösung des Geheimnisses von Frost King, die aktuelle JL versucht, den Fehler der alten wieder gut zu machen, das Grün bekommt einen neuen Champion und Black Adam ist wie immer ein A****

Crackajack Jackson 08.10.2021 19:22

Marvel Fanfare #27

Peter Parker hat Langeweile. Die Schurken scheinen alle in Urlaub zu sein und auch im Fernsehen kommt nichts interessantes.

Eine wirklich tolle Kurzgeschichte, die auch in einem Condor Taschenbuch (Gruppe X #20?) zu finden ist. Hier macht sich Marc Hempel über das Privatleben von Peter Parker Gedanken und schreibt eine Geschichte, in der mal nichts passiert. Kein Schurke muss bekämpft werden und der Schatten von Dr. Octopus stellt sich als Frau mit überlangem Schal heraus.
Schließlich ist Peter so verzweifelt, dass er sogar J.J.Jameson anruft und sich von ihm beschimpfen lässt.

God_W. 08.10.2021 23:31

Fables: The Wolf among us – Der Wolf geht um 1

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Zurück bei den Fables drücken wir erstmal mächtig auf Rückspul-Taste, denn The Wolf among us spielt lange bevor die Ereignisse im ersten Fables-Band einsetzen, aber natürlich sind die Fables schon lange auf der Flucht vor dem Feind in unsere Welt übergesiedelt, die Generalamnestie wurde verabschiedet usw. Bigby Wolf ist als Sheriff unterwegs und heiß auf Snow White, doch bislang haben seine Avancen noch keine Früchte getragen. Die ein oder andere Fable tut sich noch schwer, sich in unsere Welt einzufügen, so tragen einige Fables Bigby seine früheren Taten noch nach und andere sehen nicht ein, weshalb sie auf der Farm leben sollten, nur weil sie sich keinen Verwandlungszauber leisten können. Allgemein scheint es eine ganz schöne Mehrklassengesellschaft unter den Fables zu geben und die bettelarmen, unter dem Radar lebenden Vertreter driften schnell mal in die Gosse ab, verdingen sich im Rotlichtmilieu oder Ähnliches.

In dieser düsteren Umgebung wird Bigby zu einem Mietshaus gerufen, wo eine Frau in Bedrängnis zu geraten sein scheint. Ausgerechnet der Holzfäller, der dem Isegrim einst den Wanst aufschlitzte und mit Steinen füllte ist in eine Lautstarke Auseinandersetzung nebst Handgreiflichkeiten mit einer hübschen Fable-Bordsteinschwalbe verwickelt, ganz schön brenzlige Situation, die sich aber zum Glück klären lässt. Viel komplizierter wird es, als der Wolf kurz darauf von Snow zu einem Tatort, direkt vor dem Hauptkomplex des Woodland gerufen wird, dort auf den Stufen sieht er die Kleine nämlich wieder, also zumindest ihrem Kopf…

Ja, ganz schön heftiger Opener, den die Autoren Dave Justus und Matthew Sturges und hier auftischen, während sie uns in eine wundervoll stimmige und schummrige Noir-Welt voller Zigarettenrauch, Alkohol und zwielichtiger Machenschaften entführen. Ein waschechter Vollblut-Krimi mit vielen Verdächtigen, undurchsichtigen Motiven und überraschenden Offenbarungen. Wundervoll eingebettet in die Fables-Welt, mit (teils echt krassen) Märchen gespickt und bevölkert von charismatischen Nebenfiguren wie Colin dem Ferkel, der oft bei Bigby abhängt und säuft, oder Toad, der in ärmlichen Verhältnissen versucht seine Familie durchzubringen, ohne dass Froschschenkel aus ihnen gemacht werden. Ganz starker Band, vor allem auch optisch, denn die unterschiedlichen Stile, die Märchen-Passagen werden jeweils mit eigenem Style interpretiert, sind allesamt gelungen. Ich freue mich schon auf die drei weiteren Bände und überlege, mit das Telltale Game für den PC zu besorgen.

8/10

VG, God_W.

B.P.Taskfield 09.10.2021 00:29

Ich arbeite mich schon seit einigen Abenden durch den She-Hulk Omnibus.
Der Zweiteiler mit Eros/Starfox war ja damals schon seiner Zeit vorraus, wenn man an die Metoo-Bewegung denkt.

Generell ist die 04er und 05er She-Hulk-Reihe auf sehr tollem Niveau.

lg Task

excelsior1166 09.10.2021 17:49

In Marvel Fanfare gab es immer wieder sehr feine Comicgeschichten.
Ich habe gerade Punisher: Soviet gelesen.
Panini SC 2020, 136 Seiten, 17€, enthält die komplette gleichnamige US-Serie No. 1-6 von Garth Ennis und Jacen Burrows.
Castle trifft bei der Jagd auf die Russenmafia auf einen russischen Afghanistan-Veteranen, mit dem ihn einiges zu verbinden scheint.
Ennis hat ein unglaublich gutes Gespür für den Punisher.
Die Geschichte ist ruhig entwickelt und trotz ultrabrutaler Sequenzen geradezu einfühlsam.
Burrows (hier ein wenig an den verstorbenen Dillon angelehnte) Zeichnungen passen ausgezeichnet zu diesem perfekten Einzelband.
Besser geht es kaum, 9,5/10 P.

Chrisionvision 09.10.2021 19:12

Zitat:

Zitat von B.P.Taskfield (Beitrag 733153)
She-Hulk Omnibus
[...]
Generell ist die 04er und 05er She-Hulk-Reihe auf sehr tollem Niveau.

Ich habe bisher bis zum Beginn der 05er Reihe gelesen und würde das unterschreiben.

LordKain1977 09.10.2021 19:23

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 733266)
Punisher: Soviet
9,5/10 P.

Hmmm. Vielleicht gebe ich dem Band doch nochmal eine Chance. Ich erinnere mich das LaLe den einst arg abgestraft hatte und ich deshalb Abstand vom Kauf nahm.

God_W. 09.10.2021 21:53

Wenn das bei LaLe ist wie bei seinem Musikgeschmack brauchst Du da nicht viel drauf geben. :D

God_W. 09.10.2021 21:54

Sláine 9 – Britanniens Schätze

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Thomas Malory habe ich als Teenager gelesen, Excalibur habe ich zigmal gesehen, erst auf einer alten, selbstaufgezeichneten VHS Kassette, später auf DVD, jetzt habe ich John Boormans Meisterwerk auf Blauscheibe hier. Ich liebe den Film und habe ihn mit seinem grandiosen Soundtrack, den etwas ungewöhnlichen Darsteller-Leistungen und der rohen Brutalität dem TV-Zweiteiler Merlin mit Sam Neill immer vorgezogen (auch wenn ich den auch gerne und mehrfach gesehen habe). King Athur von Antoine Fuqua, mit dem russisch-stämmigen Artus finde ich ehrlich gesagt ziemlich unschaubar, ganz mieser Film. So weit mal zu den Adaptionen, die Pat Mills in seinem Vorwort zu diesem Abenteuer erwähnt, und zu denen ich was sagen kann. Er selbst stützte sich bei seiner Story über die 13 mythischen Schätze Britanniens auf die angeblich „ursprüngliche“ Version von Geoffrey von Monmouth. Die kenne ich gar nicht, wusste also nicht worauf ich mich einlasse und konnte so beim Lesen auch nicht immer klar erkennen, wo die Vorlage herhielt und wo Mills mit seinem ihm eigenen Humor mal wieder etwas Abgefahrenes dazugedichtet, oder abgewandelt hat, aber dafür hat man bei Dantes ja den umtriebigen Übersetzer, der fachmännisch, ausführlich und höchst lesenswert alle interessanten Aspekte der Hitergründe im Glossar aufbereitet. Spitzenmäßiger Job mal wieder. :top:

Los geht es mit dem letzten Kampf zwischen Artus (ich mag ja Arthur lieber) und Mordred, was direkt klar macht: Hier wird nicht die Artus-Sage nacherzählt, sondern es stehen die 13 Schätze im Mittelpunkt, die zwar dicht mit der Legende um den Gründer der Tafelrunde verwoben sind, aber eben doch anders, dazu noch der Millssche Eigensinn und schon wird was ganz Neues draus. Spannend ist es gleich zu Beginn schon zu erfahren, dass Artus ebenfalls ein gehörnter Gott war! Da mit seinem Ableben auch sein Erbe abtritt und die Ritter der Tafelrunde allesamt tot, verschollen oder der dunklen Seite der Macht anheimgefallen sind wird die Luft langsam Dünn. Aber hey, wir haben da doch einen keltischen Recken an der Hand, der nicht nur fähig ist, sondern seit Kurzem auch noch ein Ritter des Grün! Um diesen zu rekrutieren müssen sich Merlin und Morgana, sonst Spinne Feind, zusammentun um mit vereinten Kräften den Drachen beschwören, der ihnen quer durch die Äonen einen Gwalchmai schicken kann. Ihr wisst nicht was ein Gwalchmai ist? Tja, die Fußnoten des Übersetzers geben Rat. :zwinker:

Dann startet er auch schon, der wilde Ritt durch Britannien, die Jagd nach den Schätzen, gespickt mit Rätseln, Kämpfen und Herausforderungen. Gefährliche Versuchungen, wunderschöne Landschaften und seltsame Wesenheiten liegen auf dem Weg unseres barbarischen Kämpfers und seinem getreuen Begleiter Ukko, da wollen Proben bestanden und Schlachten geschlagen werden. Genauso kurzweilig und abwechslungsreich wie es klingt ist es auch und Pat Mills hält selbstverständlich wieder die ein oder andere Überraschung bereit. Dermot Power setzt die Quest düster, blutig und plastisch in Szene, aber auch helle, wunderschöne Bilder hat er im Petto, wenn beispielsweise Camelot selbst besucht wird.

Im Mittelteil gibt es eine kleine Pause vom Hauptplot, in dem wir Ukko einen Besuch abstatten und ihm bei seinen Aufzeichnungen, die wir gerade genießen dürfen, über die Schulter schauen. Hier greift Stephen Tapping zum Zeichenstift und beschert uns irgendwo zwischen Karikatur und Realismus die perfekte Optik zu dem spaßigen Zwischenspiel.

Was hatte ich wieder für eine wundervolle Zeit, auf Reisen mit meinem liebsten Kelten-Krieger und seinem gierigen Sidekick, der regelmäßig den Hosenboden strammgezogen bekommt. Nebenbei habe ich wieder viel gelernt, wurde aber vor allem hervorragend unterhalten! Die spannende Abenteuergeschichte mit enorm abwechslungsreichen Aufgaben während der großen Schnitzeljagd erinnert ein wenig an Rollenspiele, das Ganze kommt wieder frisch und etwas respektlos daher, mit Schauwerten wird nicht gegeizt und die Zahl der gespaltenen Köpfe erschien mir nicht zu hoch.

Das war er also, der letzte Band meines fünfteiligen Barbaren-Runs und der vorerst letzte Band, der ursprünglich als Gesamtausgabe angelegten Reihe um den keltischen Krieger Sláine, aus dem Hause Dantes. Nein, das bedeutet nicht, dass da gar nichts mehr kommt, aber aufgrund der immens schwachen Verkäufe bislang (WIESO??? ABSOLUT UNVERSTÄNDLICH!) wird die Reihe jetzt nicht mehr fokussiert behandelt, sondern eher so als Herzensprojekt, welches aber immer nur dann weitergeführt wird, wenn arbeitstechnisch etwas Luft da ist UND sich die Produktion eines weiteren Bandes durch Verkäufer anderer Dantes-Titel (und früherer Sláine-Bände) querfinanzieren lässt. Sehr sehr schade! Ich kann also nur allen raten: Lest Sláine und kauft massenhaft anderen genialen Dantes-Stoff! Die ganzen Neil Gaiman und Warren Ellis Titel, Samurai-Hase Usagi Yojimbo, Alan Moores Cinema Purgatorio, Ehemalige Vertigo-Titel wie Outlaw Nation und, und, und… massenhaft lohnendes Material! Ja, nicht nur die großen Verlage haben große Kunst am Start!

8,5/10

VG, God_W.

LaLe 09.10.2021 22:33

Zitat:

Zitat von LordKain1977 (Beitrag 733280)
Hmmm. Vielleicht gebe ich dem Band doch nochmal eine Chance. Ich erinnere mich das LaLe den einst arg abgestraft hatte und ich deshalb Abstand vom Kauf nahm.

Guck nochmal warum ich den abgestraft hatte. Wenn dich das nicht juckt, kannst du bedenkenlos zugreifen.

God_W. 09.10.2021 22:39

Hätte mich eh gewundert, wenn Du mit dem Bestrafer konform gegangen wärst, du bist doch eher der Generalamnestie-Typ. :floet:

LaLe 09.10.2021 22:41

Den Ennis-Punisher feiere ich eigentlich ziemlich ab. Soviet war mit dem üblen Finale einfach drüber.

God_W. 09.10.2021 22:43

Bei der nächsten Gesamtausgabe lese ich den dann auch mal. :top:

excelsior1166 09.10.2021 23:39

Zitat:

Zitat von LaLe (Beitrag 733311)
Den Ennis-Punisher feiere ich eigentlich ziemlich ab. Soviet war mit dem üblen Finale einfach drüber.

Das kann ich verstehen, es ist (wie geschrieben) sehr brutal.
Andererseits passt es m.E. in die (Vor-)Geschichte...

Crackajack Jackson 10.10.2021 08:37

Fire Power #1-#4


Ein Mann, auf der Suche nach seinen Eltern, die ihn als Kind zur Adoption freigegeben haben, kommt auf seiner Suche in ein tibetanisches Kloster.

Dort wird er trainiert und bekommt eine Art Feuerkraft.

Eine moderne Iron Fist Geschichte, voll von spritzigen Dialogen und coolen Kampfszenen.

Jahre später, als Familienvater, muss er sich wieder seiner Vergangenheit stellen.

Die 12 teilige Serie gefällt mir sehr gut. Da lese ich auf jeden Fall weiter.

LordKain1977 10.10.2021 14:44

Zitat:

Zitat von LaLe (Beitrag 733307)
Guck nochmal warum ich den abgestraft hatte. Wenn dich das nicht juckt, kannst du bedenkenlos zugreifen.

Dann glaub ich werde ich den mal versuchen.

God_W. 10.10.2021 21:55

Monster – Band 9 (Naoki Urasawa)

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Ruhenheim – ein kleiner Ort, gelegen in einem grünen Tal, umgeben von Bergen. Gerade groß genug um alles zu bieten, was man für ein zufriedenes Leben benötigt, sogar zwei kleine Hotels offerieren ihre Gastfreundschaft, aber auch klein genug, dass jeder jeden kennt. Man grüßt sich, man hält einen Plausch und man tratscht auch mal übereinander. Eine kleine Idylle inmitten der Berge, etwas abseits gelegen, sozusagen weg vom Schuss. Ein Kleinod, ein verstecktes Paradies möchte man beinahe meinen. In diese, wie der Name schon sagt, ruhige Umgebung schickt Johann seine Jünger, in etwa so wie einst Max von Sydow „In eine kleine Stadt“ kam. Denn natürlich brodelt es unter der Oberfläche, Neid, Verlustängste und andere größere und kleinere Problemchen brodeln unter der glatten Oberfläche und se braucht es oftmals nur wenig, um die Fassade der Heilen Welt zum Bröckeln zu bringen.

Als würde ein Tor zur Hölle aufgestoßen, so schleust Meister Urasawa, also auch Johann, das Grauen die Kleinstadt. In kurzen, episodenartigen Einblicken werden wir Zeuge von Alltagssituationen, die nach und nach hochgeschaukelt werden, ins Dunkel abdriften und in Horror katastrophalen Ausmaßes münden. Immer wieder werden wir zwischendurch vom Autor mit weiteren, jetzt endlich klärenden Informationen gefüttert. Was im Haus der roten Rosen geschah, was es mit den drei Fröschen auf sich hat und wie die „Rekrutierung“ damals ablief, vor allem aber, weshalb Johann gerade dieses beschauliche Städtchen für seinen großen Showdown ausgesucht hat.

Ein Band voller grandioser Einzelsequenzen, die zu einem fulminanten Finale verheiratet werden. Große, einprägsame Momente wie das an Sergio Leones Western-Meisterwerke erinnernde Aufeinandertreffen von Tenma und Runge, die grandiose Chemie, die sich zwischen letzterem und Wolfgang Grimmer entwickelt, die atemlose Spannung und bedrückende, fast schon episch anmutende Atmosphäre, die sich während all der schrecklichen Ereignissen bei strömendem Regen durch die Straßen von Ruhenheim ausbreitet wie etwas wahrhaft Greifbares.

Ich will hier gar nicht zu arg ins Detail gehen oder zu viel verraten, denn die Reihe ist es auf alle Fälle Wert von jedem selbst entdeckt und gelesen zu werden, ich hatte selten einen spannenderen und geschickter konstruierten Thriller in Händen. Die Charakterausarbeitung ist herausragend, die Einzelbände schwanken in ihrer Qualität lediglich zwischen sehr gut und meisterhaft. Einzig der ein oder andere, aus Film und TV entliehene Stereotyp verhindern die absolute Höchstnote für das Gesamtwerk, das ist allerdings Jammern auf allerhöchstem Niveau und sollte niemanden davon abhalten sich auf Spurensuche in Europas jüngere Vergangenheit (nach dem Mauerfall) zu begeben, es lohnt! Hier wird nicht nur beste Unterhaltung geboten, man wird in die Geschichte gesaugt, und es werden Gefühle geweckt. Man fiebert mit, man lacht und verachtet, man verdächtigt und bemitleidet und ja, auch Gänsehaut und Tränchen können zur neun Bände überdauernden Reise gehören.


9,5/10

Womit die Reihe insgesamt bei mir ebenfalls auf dieser Wertung landet. Ganz großes Tennis, bin gespannt, ob mich die 20th Century Boys ähnlich begeistern können.

VG, God_W.

Mathew 10.10.2021 23:57

Von Monster hatte ich vorher noch nie gehört....

Green Class Splitter

Jugendliche auf Klassenfahrt
Baumzombieabpocalypse
Ganz nett, aber hat mich nicht gefesselt, habe es am Ende nur überflogen

Geht zurück, da wo ich ihn herhabe (Stadtbücherei)

God_W. 11.10.2021 01:11

Zitat:

Zitat von Mathew (Beitrag 733523)
Von Monster hatte ich vorher noch nie gehört....
...


Das solltest Du wirklich ändern, kann ich nur wärmstens empfehlen. Unsere Foxy-Lady übrigens auch! Bin gespannt, ob meine Szene im Spoiler auch ihre Tränendrüsenszene war.

Kal-L 11.10.2021 06:46

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 733506)
bin gespannt, ob mich die 20th Century Boys ähnlich begeistern können.

VG, God_W.

Mich haben bisher noch alle Serien von Naoki Urasawa begeistert, Pluto & Billy Bat hast du ja hoffentlich schon?

God_W. 11.10.2021 09:31

Ne, woher denn? Monster war mein Erstkontakt mit ihm, die Boys stehen hier, mehr noch nicht. Ich lese ja schon nicht wenig, bin aber erst seit September 2018 am Comics lesen, das wird oftmals gerne übersehen. :zwinker:

Kal-L 11.10.2021 09:57

Das ist jetzt aber eine schwache Ausrede :zwinker:

Lucky Luke — Gesamtausgabe #1

Da das Cover nicht im Guide einfach dem Link folgen.

Enthält die Geschichten:
- Arizona 1880 (1946; Arizona)
- Die Goldminen von Dick Digger (1947; La mine d'or de Dick Digger)
- Lucky Luke und sein Pferd Jolly Jumper (1947; Lucky Luke et son cheval Jolly Jumper)
- Der Doppelgänger (1947; Le sosie de Lucky Luke)
- Rodeo (1948; Grand rodéo)
- Lucky Luke in Desperado-City (1948; Lucky Luke à Desperados-City)
- Der Goldrausch von Buffalo Creek (1948; La ruée vers l'or de Buffalo Creek)
- Lucky Luke gegen Cigarette Pete (1948; Lucky Luke contre Cigarette Caesar)

Bevor es mit den Comics im Band losgeht erwartet den Leser erstmal eine umfangreiche Biographie könnte man sagen, mit mehr als 50 Seiten die über Morris sein Leben erzählt sie Lucky Luke entstand, seine ersten Versuche der Veröffentlichung, seine Freundschaft mit Jijé, Gillian & André Franquin mit der er jahrelang in einer Künstler WG gewohnt hat, das wird immer wieder mit Fotos ergänzt, Cover Zeichnungen für Le Mystique die er angefertigt hat und Werbeanzeigen. Und dann ist da ja noch die gemeinsame Reise der Freunde nach Amerika und die gesamten Vereinigten Staaten bis nach Mexiko.

Alles interessant geschrieben zusammengetragen aus Interviews seiner Freunde und Weggefährten und Morris späterer Frau, der er aber erst im nächsten Teil der Biographie in Band 2 begegnet.

Danach folgen die ersten Comics von Lucky Luke, die wenn man Lucky Luke aus späteren Jahren kennt erstmal von den Zeichnungen her etwas ungewöhnlich sind, so klobige Figuren, inspiriert vom Stil von Disney und auch Popeye wie in der Einleitung zu lesen ist was man auch deutlich sieht, aber trotzdem bietet das ganze wunderbar komische Unterhaltung ohne sonderlich viel Tiefgang und nein die Daltons gibt es hier noch nicht, erst im nächsten, den ich zumindest schon angefangen habe.

Für diesen Band gibt es 7 von 10 Punkte (Der Biographie Teil bekommt die volle Punktzahl, der ist erstklassig gemacht.)

Crackajack Jackson 11.10.2021 10:59

Ich mag die frühen Geschichten und Zeichnungen nicht so, obwohl sie natürlich zur Entwicklung von Lucky Luke unabdingbar dazugehören.

Lucky Luke ist da doch sehr schlacksig und cartoonig.

Brisanzbremse 11.10.2021 11:51

Interessant ist, wie viele der Running Gags von Morris stammen, nicht von Goscinny: die Totengräber, die vollmundigen Ortsschilder, die Vorwegnahme der Orgelpfeifen-Daltons. Goscinny fügte später eigentlich nur noch den Ritt in den Sonnenuntergang hinzu und ließ Jolly Jumper sprechen. Selbst Rantanplan war eine Idee von Morris.

God_W. 11.10.2021 20:11

Die Don Rosa Library 3: Onkel Dagobert und Donald Duck – “Unter Haien“

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Es ist schon ein paar Monate her, seit ich den Band mit Krümelchen zusammen (vor)gelesen habe, aktuell sind wir beim siebten Classic Taschenbuch von Barks, aber wenigstens ein paar Zeilen wollte ich noch zu dem Band schreiben, der in Sachen Aufmachung mal wieder kaum zu toppen ist. Toll gestalteter, stabiler Schuber (zusammen mit Band 4), astreiner Druck, wunderschöne Farben, durchweg interessantes bis hochinteressantes Bonusmaterial, sei es zu den einzelnen Geschichten, oder auch am Ende der dritte Teil von Don Rosas Biografie. Das kann man kaum besser machen und auch Janos Übersetzung gefällt mir noch immer sehr gut. Von der Warte also nix zu meckern.

Bei den enthaltenen Geschichten geht es diesmal allerdings nicht ganz ohne Kritik ab, aber von vorne. Los geht es mit „Der Landschaftsarchitekt“, in der sich Donald als solcher versucht und ausnahmsweise mal nicht von vorneherein scheitert. Zwar endet selbstverständlich alles in heillosem Chaos, aber das ist diesmal nicht Donald zuzuschreiben! Eine sehr lustige und vor allem wunderschön anzuschauende Geschichte, ein toller Opener. In „Die Zeitdiebe“ werden die Panzerknacker in den Fokus gerückt und die verrückte Fähigkeit die Zeit einzufrieren. Das führt zu vielen aberwitzigen, wenn auch hanebüchenen Ideen und macht wirklich Spaß. Sowas Ähnliches gab es glaube ich auch mal in einer Duck Tales Folge? Der Namensgeber des Bandes, „Unter Haien“ ist für mich tatsächlich auch eines der Highlights des Bandes. Unglaublich detailreiche Bilder gepaart mit dem Atem von großem Abenteuer und altem Seemannsgarn, da steh ich ja total drauf. Das ganze mit einigen verqueren Don Rosa Ideen und den lustigen Enten garniert und schon haben wir eine nahezu perfekte Duck-Story. Apropos perfekte Duck-Story, eine ebensolche folgt auf dem Fuße mit „Rückkehr nach Xanadu“. Indy Jones lässt grüßen, wenn es darum geht auf abenteuerlichen Wegen eine verschollene Stadt zu finden, um die sich zahlreiche Legenden ranken. Dazu ein großer „Schatz“, drohende Gefahr und eine actionreiche Rettungsaktion in letzter Minute. Was will man mehr?

„Der Duck, der vom Himmel fiel“ variiert das Ikarus-Thema, wirkt aber selbst für Duck-Verhältnisse etwas übertrieben und auch erzählerisch ein wenig unausgegoren. „Abwärts“ ist dafür ein absolut dynamischer Slapstick-Spaß allererster Güte, kommt frisch und einfallsreich daher und vergeht wie im Fluge, äh, freien Fall. Die Insel am Rande der Zeit bietet mal wieder einen spannenden Wettstreit zwischen Onkel Dagobert und Mac Moneysac, karibisch-vulkanisches Abenteuerflair und einen schönen Kniff am Ende. „Der Krieg der Wendigowak“ gehört ja angeblich zu den großen Klassikern, aber im Grunde ist das der Beitrag in diesem Band, dem ich am wenigsten abgewinnen konnte. Die Umwelt-Botschaft, die in dem Band ja allgemein schon öfter malträtiert wurde, kommt mir irgendwie zu aufgezwungen und holzhammermäßig daher, die Eingeborenen finde ich leider nicht sonderlich witzig und auch Krümelchen musste nicht wirklich lachen. Donalds spaßiger Ausflug ins Superheldengenre in „Der Supermensch kehrt zurück“ bietet zwar kaum Tiefgang, macht aber Laune und bietet somit einen versöhnlichen Abschluss.

Zusammengefasst wieder ein sehr schöner Band, aber bei einigen Geschichten gab es kleine Kritikpunkte (die Andere vermutlich nicht so sehen). Insgesamt hat es uns aber wieder viel Freude gemacht und auch wenn jetzt erstmal wieder Altmeister Barks auf dem Programm steht freuen wir uns schon auf Band vier. Wir müssen da eh mal ein bisschen Gas geben, die Bände fünf und sechs im dritten Schuber verweilen ja auch schon auf dem Lese-K2!

7,5-8/10

VG, God_W.

Kal-L 11.10.2021 23:44

Zitat:

Zitat von Brisanzbremse (Beitrag 733599)
Interessant ist, wie viele der Running Gags von Morris stammen, nicht von Goscinny: die Totengräber, die vollmundigen Ortsschilder, die Vorwegnahme der Orgelpfeifen-Daltons. Goscinny fügte später eigentlich nur noch den Ritt in den Sonnenuntergang hinzu und ließ Jolly Jumper sprechen. Selbst Rantanplan war eine Idee von Morris.

Der Ritt in den Sonnenuntergang gab es schon in der aller Ersten Lucky Luke Story, genauso hat auch Jolly Jumper schon zu Zeiten von Morris gesprochen erstmals im ersten Band in „Die Goldmine von Dick Digger“ also schon in der zweiten Geschichte danach kommt das aber eher selten vor. Das meiste ist aber von Morris, ist aber ja auch seine Idee gewesen.

Brisanzbremse 12.10.2021 00:06

Kann sein, dass es sehr vereinzelte Sprechblasen gab, aber richtig gequasselt hat Jolly erst seit der Einführung von Rantanplan.

Foxy-Lady 12.10.2021 10:01

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 733561)
Ne, woher denn? Monster war mein Erstkontakt mit ihm, die Boys stehen hier, mehr noch nicht. Ich lese ja schon nicht wenig, bin aber erst seit September 2018 am Comics lesen, das wird oftmals gerne übersehen. :zwinker:

Das vergesse ich auch immer wieder..

Aber wir waren uns einig über den "Pipi in den Augen Moment"

Das was mir ehrlich gesagt nicht gefallen hat, war "Billy Bat".... war mir zu schwurbelig und nach 3 Bänden gecancelt....

Kain 12.10.2021 18:29

@ Gottwald: "Pluto" ist großartig. Absolute Empfehlung!

Unbreakable Cosmo 12.10.2021 18:45

Ka-Zar: Lord of the Savage Land #1 (Marvel, 2021)

Eine geheimnisvolle Macht verändert das Savage Land und steht heimlich in Verbindung zu Ka-Zars Sohn, welcher das zu billigen scheint.

Die Veränderungen aus "Empyre" wurden übernommen und ich bin nicht so Fan der nun allmächtigen Tarzan-Familie.
Dafür sind jedoch die Zeichnungen von German Garcia mit den Farben von Matheus Lopes nicht weniger als großartig. Muss man gesehen haben:
https://www.google.de/search?q=Germa...L6MzFt8OfBq-oM
2/5

God_W. 12.10.2021 19:02

Zitat:

Zitat von Foxy-Lady (Beitrag 733737)
Das vergesse ich auch immer wieder..

Aber wir waren uns einig über den "Pipi in den Augen Moment"
....

:top: :bier:
Zitat:

Zitat von Kain (Beitrag 733845)
@ Gottwald: "Pluto" ist großartig. Absolute Empfehlung!

Hab ich auf der "Will ich irgendwann mal lesen"-Liste. :top:

Kain 12.10.2021 19:22

Sind nur acht, also überschaubarer als "Billy Bat". Da sind sie ja schon beim 20. Band. Die "Boys" kenne ich nicht.

Unbreakable Cosmo 12.10.2021 20:19

Inferno #1 (Marvel, 2021)

Das beste X-Men Heft seit HoX und PoX.
Dazu am besten US X-Men 6 und 20 von der ersten Serie nach HoX/PoX lesen.

Gar köstlicher Verrat.
Moira ist imho nun komplett psychomäßig unterwegs und verlangt ungeheuerliches. Zu Glück hat sie einen mehr als würdigen Gegenspieler.

Was mich zusätzlich fasziniert ist, als ich damals bei den X-Men mit Condor einstieg, kämpften die gegen Nimrod, den Sentinel aus der Zukunft.
Und diese Zukunft ist nun fast das "jetzt" in den Comics.
Das ist als würde der erste Terminatorfilm weitergehen, bis zu dem Punkt, wo der Terminator gebaut wird. Großartig.

Bin mir sicher, das kommt auf deutsch, daher nicht mehr Spoiler.
5/5

God_W. 12.10.2021 20:24

Zitat:

Zitat von Kain (Beitrag 733861)
Sind nur acht, also überschaubarer als "Billy Bat". Da sind sie ja schon beim 20. Band. Die "Boys" kenne ich nicht.

Das sind inklusive der 21st Century Boys 12 Doppelbände, war im Sommer bei Panini vollständig in der "großformatigen" Ultimativen Edition. Also das Format, in dem auch Berserk und Banana Fish neu aufgelegt werden.

Kain 12.10.2021 20:36

Kenne ich beides nicht. ;)

God_W. 12.10.2021 20:40

Aufmachung ist anders, aber die Außenmaße sind gleich wie bei Monster von Carlsen oder bei den Taniguchis von S&L.

God_W. 12.10.2021 20:56

Fables: The Wolf among us – Der Wolf geht um 2

https://up.picr.de/42238818pg.jpg

Zweiter Band und die Ermittlungen gehen weiter, denn der Fall war ja am Ende des ersten Bandes alles andere als gelöst. Im Gegenteil, ein böser Cliffhanger mit kleinem WTF-Moment machte es beinahe ärgerlich, dass erstmal eine kleine Pause anstand. Statt einem hat es Bigby jetzt schon mit zwei Morden zu tun, und beide male wurde jemand enthauptet, und der Kopf vor dem Hauptquartier platziert. Was hat diese „Botschaft“ nur zu bedeuten und wer hat sie geschickt?

Den Holzfäller hat der Wolf als Verdächtigen mittlerweile ausgeschlossen, also ist guter Rat teuer, vor allem weil unser Schnüffler vom stellvertretenden Bürgermeister Ichabod Crane massiv unter Druck gesetzt wird. Bluebeard ist sogar schon so weit Folter einzusetzen, um Informationen aus vermeintlichen Zeugen und Kleinkriminellen herauszupressen. In der Trip Trap Bar, wo es vielleicht wichtige Hinweise geben könnte, ist Bigby bei der Barkeeperin, Jack (of Fables) und Grendel nicht mehr so gerne gesehen, seit er letzterem in Band eins den Arm ausgerissen hat.

Das klassische „Who dunnit“-Muster wird hier schön bedient, in Rückblenden werden wir in das berühmte Städtchen Salem versetzt, wo sich zwischen einem finsteren Drama um Hexerei interessante Aspekte aus Bigbys und Cranes Vergangenheit entfalten und in der Gegenwart tun sich Abgründe auf, wenn Schicht um Schicht eine ganz schön schmuddelige, abgründige und ein klein wenig perverse Noir-Story freigelegt wird. Allerdings muss ich schon sagen, dass sowohl die Ermittlungen als auch der Erzählfluss einige male ein klein wenig ins Stocken geraten, charakterlich viele Stereotypen geboten werden und sich die Auflösung schon von weiter Ferne ankündigt. Dennoch eine schön dreckige, unterhaltsame Detektivstory mit dem gewissen Fable-Witz und toller Einbindung verschiedener Märchen und Mythen.

7/10

VG, God_W.


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