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Peter L. Opmann 18.04.2020 16:51

Zusammenfassung FV # 81 – 90

Die Ära Kirby neigt sich langsam dem Ende zu. Er setzt zwei Ausrufezeichen mit zwei ziemlich bekannten und ziemlich guten Vierteilern. Erst finden sich die FV als Gefangene in Dr. Dooms Kleindiktatur Latveria wieder, dann wird Ding von den Kree entführt, um bei Gladiatorenspielen verheizt zu werden. Dazwischen gehen die FV dem Maulwurf in die Falle. Diese Storys sind nicht durchgängig meisterhaft dargeboten, haben aber alle ihre starken Momente. FV # 90 verläßt teilweise das Superhelden-Genre. Das neue Kindermädchen von Franklin, dem Baby von Reed und Sue, erweist sich beim Angriff der Furchtbaren Vier als leibhaftige Hexe.

Crackajack Jackson 18.04.2020 17:31

Kleisterpeter wird nicht von Ebony verfolgt. Es ist das Ding, dass er (durch eine Illusion von Agatha) für ein Monster hält.

Eine sehr schöne Ausgabe mit viel Atmosphäre. Das Haus und der Garten sehen verzaubert und verwunschen aus.

Mich hat es gefreut zu sehen, wie Agatha mit den FF kurzen Prozess machte.
Hinter dieser Frau steckt viel mehr als es zuerst den Anschein hat.

Die Szene am Anfang mit Ben und Franklin war herzergreifend.

Peter L. Opmann 19.04.2020 07:57

Die Fantastischen Vier # 91


http://comicguide.de/pics/medium/13662.jpg

Die Zeit der vierteiligen Epen ist vorbei, soweit ich mich erinnere, für eine ganze Weile. Lee und Kirby versuchen jetzt, ungewöhnliche Geschichten zu erzählen, die auf 20 Seiten passen. Das ist hier nicht so gut gelungen. Es sieht alles ganz vielversprechend aus: Auf dem Cover wird mit dem Dritten Weltkrieg gedroht, den die FV verhüten müssen (ein ziemlich dramatisches Cover). Die Story erinnert von ihrer Grundstruktur her an Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wußte“, ein Meisterwerk des Suspense, jedenfalls sein Remake von 1954. Man weiß, daß ein Attentat unmittelbar bevorsteht, aber man weiß nicht, wer der Attentäter ist und wie genau er vorgehen wird. Aber in der FV-Fassung ist der Plot zu simpel konstruiert (bei einem Rahmen von 20 Seiten nicht überraschend) und wird daher nicht richtig spannend.

Es bleibt einfach zu viel im Vagen. Wir Leser sehen den Attentäter vom ersten Bild an. Er hat eine anscheinend furchtbare Waffe, die als Kamera getarnt ist. Im weiteren Verlauf erfährt man, daß sie „Neutrak-Strahlen“ verschießt (garantiert eine Wortschöpfung von Stan Lee), was auch immer das sein mag. Der Mann nennt sich „Monokel“ (einfach deshalb, weil er eins trägt – er sieht damit wie ein rechtsextremer Landjunker aus Hinterpommern aus).

Monokel hat es – getarnt als Journalist – auf die Vereinten Nationen abgesehen, wo gerade eine super-wichtige Konferenz stattfindet. Worum es eigentlich geht, wird nur leicht angedeutet. Ein Konflikt in Mittel-Ost (da hat der Übersetzer geschlampt; bei uns heißt das Mittlerer Osten) könnte sich zur Weltkatastrophe auswachsen. Hatten wir ja gerade auch wieder mal, als Trump Jerusalem zur Hauptstadt Israels aufwertete und die muslimische Welt gegen sich aufbrachte. Ein Konflikt in Mittel-Ost ist immer für globale Krisen und vielleicht für einen Dritten Weltkrieg gut. Wie zu erfahren ist, ist der Attentäter für irgendwelche dunkeln Hintermänner tätig, die beim Ausbruch des Dritten Weltkriegs in atomsicheren Bunkern verschwinden und hinterher auf die Erdoberfläche zurückkehren und die Erde beherrschen wollen. Ziemlich hirnrissiges Vorhaben, denn nach dem Dritten Weltkrieg wird es nicht mehr viel zu beherrschen geben.

Nun macht aber Monokel meiner Ansicht nach einen schweren Fehler. Bevor er seine Waffe für das Attentat benutzt, will er sie ausprobieren, und zwar an den Fantastischen Vier, die praktischerweise dazu beordert sind, die UNO-Konferenz zu schützen. Er bringt mit seinen Strahlen das Fantasticar zum Absturz, läßt ein Hochhaus umkippen (das offenbar wieder mal unbewohnt ist und nur durch den Sturz auf benachbarte Gebäude Schaden anrichten könnte), was Ding auf den Plan ruft, und Monokel beschäftigt die Fackel durch kleinere Sabotageakte. Dadurch aber werden die FV auf ihn aufmerksam und durchschauen seinen Plan. Dann muß Reed Richards nur noch einen Schritt tun: Er analysiert die Strahlen, die das Fantasticar zerlegt haben, und entwickelt eine Gegenstrahlung. Als Monokel mit seiner Kamera im UN-Hauptquartier Ernst machen will, aktiviert Reed den Gegenstrahl, und die tödliche Waffe explodiert in seinen Händen. Na super!

Ein paar Seiten sind noch übrig für Monokels Flucht. Reed hält er durch „Erschütterungsgeschosse“ auf Distanz; Sue, die ihn unsichtbar angreift, besiegt er mit einem einfachen Judo-Wurf. Die Fackel darf dann seinen Düsenanzug zerschmelzen, und Ding fängt ihn zum guten Schluß auf – immerhin mit einem ganz witzigen Spruch: „Dachtest du, ich halt‘ immer noch dieses komische Haus fest? Da staunst du, was? Ich bin nun mal Profi, du Held!“ Zwischendurch erleben wir, wie Crystal Johnny Storm, die Fackel, verläßt – sie muß auf Befehl von Black Bolt zu den Nichtmenschen zurückkehren. Damit wird ein neuer Handlungsstrang eröffnet. Aber so richtig dramatisch wird diese Trennung nicht; dafür ist einfach nicht genug Platz.

Nebenbei: Daß die Vereinten Nationen so ins Zentrum gerückt werden, wirkt eher peinlich. In der Zeit um 1970 waren Marvel-Helden dort öfters zugange, um den Weltfrieden zu bewahren. Heute wissen wir, daß die UN keineswegs die Weltregierung, sondern ein zahnloser Tiger sind, leicht zu blockieren und viel zu abhängig von amerikanischem Geld.

Im Vergleich zum Rumoren im unheimlichen Haus in der vorangegangenen Ausgabe wirkt diese Story sehr grob gestrickt (obwohl beide denselben Umfang haben). Ich glaube, das habe ich in den 1970er Jahren auch schon so ähnlich gesehen. So schlecht, daß ich nicht mehr hätte weiterlesen wollen, war die Ausgabe natürlich nicht. Doch auch an der Grafik von Jack Kirby und Joe Sinnott hätte ich diesmal etwas zu bemängeln: Kirby verwendet mehrmals große Gesichter (besonders Seite 13). Er wird dabei aber nicht detaillierter als bei den üblichen Kopfgrößen in kleineren Panels. Das sieht meiner Ansicht nach nicht gut aus. Kirby macht sich offenbar auf den Weg zur radikalen Reduktion seines charakteristischen Stils. Später, als die Entwicklung weiter vorangeschritten war, sah dann vieles bei ihm nicht gut aus. Seine Zeichnungen taugten nur noch als Reminiszenz an seine guten Zeiten im Silver Age.

Crackajack Jackson 19.04.2020 09:56

Zu diesem Heft gibt es wirklich nicht viel zu sagen.
Das wichtigste Ergeignis für die laufende Serie ist, dass Chrystal Johnny und das Team verlässt, um wieder bei den Nichtmenschen zu sein. Man muss sich also in den nächsten Heften auf viel Liebeskummer bei der Fackel einstellen.
Eine tolle Splashpage von Johnny Strom, als er gerade von Chrystal verlassen wurde.
Vieles bleibt in dieser Geschichte oberflächlich. Es ist eher ein Heft, das die Fantastischen Vier in Aktion zeigt. Der Gegener bleibt farblos und undurchsichtig.
Na ja, gut das Reed den Mann erwischt hat und so den dritten Weltkrieg verhindert hat.

Peter L. Opmann 19.04.2020 19:35

Die Fantastischen Vier # 92


http://comicguide.de/pics/medium/13663.jpg

Dies ist ein Routine-Stück. Der verrückte Denker war schon mehrmals in der Serie zu Gast. Allzu viel läßt sich mit dieser Figur nicht anfangen. Für Lee und Kirby war es wohl faszinierend, daß der Denker wie ein Hellseher in die Zukunft blickt, aber sie rein wissenschaftlich betrachtet. Daß er weiß, was geschehen wird, liegt an seinen Vorausberechnungen. Irgendetwas hat er aber jedesmal vergessen einzukalkulieren, und so zieht er immer wieder den Kürzeren. Immerhin: Die Story ist sehr elegant erzählt, der Dialogwitz ist vorzüglich, und auch die Grafik wirkt – obwohl Frank Giacoia hier Inker Joe Sinnott vertreten muß – sehr ansprechend.

Reed und Sue verlassen das Hauptquartier, um shoppen zu gehen. Johnny ist offenbar mit seinen Rennwagen beschäftigt, also bleibt Ding allein zurück. Kurz darauf taucht die Fackel auf, aber es ist nicht die Fackel. Der Doppelgänger schaltet Ding mit einem Energiestoß aus; dann wird das orangehäutige Monster von einem nachgemachten Ding in einen Nebenraum geschleppt. Während einer Modenschau wird Sue in den Kulissen von einer Fake-Unsichtbaren überwältigt; schließlich wird auch Reed auf der Straße von einem zweiten Gummimann angegriffen.

Die FV sind anscheinend besiegt. Die Doppelgänger-Androiden melden sich beim Denker, der die Aktion vom Baxter Building aus gesteuert hat, zurück. Aber es erweist sich als fatal, daß die Androiden des Denkers den FV wie ein Ei dem anderen gleichen. Reed ist, wie sich herausstellt, nicht ersetzt worden. Er nimmt den Kampf auf und befreit auch Ding. Das konnte der Denker offenbar nicht vorausberechnen. Er setzt allerdings darauf, daß seine Androiden die echten FV immer noch besiegen können. Auch das erweist sich aber – natürlich – als Fehlprognose. Am Ende entdecken Reed und Ding einen geheimen Aufzug, durch den der Denker in ihr Hauptquartier eingedrungen ist. Dort wartet eine Gruppe von Helfern. Ding benutzt den Denker wie eine Bowlingkugel, um sie umzuhauen. Dann stoßen sie auf Sue und Johnny, die noch betäubt sind. In Schneewittchen-Manier küßt Reed seine Frau wach.

So weit, so altbekannt. Im Vergleich zu den früheren Denker-Storys überrascht nichts. Nur schwungvoll erzählt und gezeichnet ist das Ganze schon. Frank Giacoia ist mit der Serie sichtlich ungeübt, macht seine Sache aber dennoch nicht schlecht. Das Cover gefällt mir auch ganz gut; die Androiden sind hier zur Verdeutlichung mit leeren Augen dargestellt, die echten FV liegen bewußtlos am Boden, während sich der verrückte Denker dazu eins grinst.

Crackajack Jackson 19.04.2020 19:39

Es wird mal wieder die Yancy Street Gang erwähnt, die es besonders auf Ben abgesehen haben, doch bereits nach 5 oder 6 Panels sind wir im Geschehen drin.
Der Denker greift an, dieses Mal mit Duplikaten der Helden. Alles ist wie immer auf die Minute vorausberechnet. Bei den Duplikaten stimmt sogar die Kleidung von Reed und Sue überein.
Sue wird zum Schluss wie Dornröschen wachgeküsst.

Peter L. Opmann 19.04.2020 20:28

Ja, man spricht von "Dornröschenschlaf" und nicht "Schneewittchenschlaf". Allerdings wird Dornröschen schon kurz nach ihrer Geburt verflucht, wenn ich mich recht erinnere (das wollen wir bei Sue Richards nicht annehmen), während Schneewittchen erst als junge Frau durch einen vergifteten Apfel in Schlaf versetzt wird.

Crackajack Jackson 19.04.2020 21:02

Der verrückte Denker ist eigentlich ein ziemlich langweiliger Schurke.
Das einzige, was bei ihm erwähnenswert war, ist seine Schöpfung „Awesome Andy“, die es bis in die She-Hulk Comics geschafft hat.

Die dauernde Erwähnung der Uhrzeit soll wohl die Genauigkeit seiner Planung unterstreichen, heutzutage wirkt das aber ziemlich nervig.

Peter L. Opmann 20.04.2020 08:26

Die Fantastischen Vier # 93


http://comicguide.de/pics/medium/13664.jpg

Ein so dreistes Plagiat habe ich bei den FV noch nicht erlebt. „Das Monster aus der versunkenen Lagune“ kopiert in Grundzügen den Horrorfilmklassiker „Creature from the Black Lagoon“ von Jack Arnold. Statt alles aufzuzählen, was auch in dem Film vorkommt, kann ich mir’s einfach machen: Was im Film eindeutig nicht vorkommt, sind die FV. Daß sie in die Story eingebaut sind, macht sie annehmbar, auch wenn das Ganze nicht parodistisch gemeint ist. Aber das Superhelden-Quartett spielt immerhin eine so spezifische Rolle, daß das Heft doch eine teilweise originelle Story bietet.

Wo sich das Geschehen eigentlich abspielt, bleibt unklar; man kann vermuten, daß wir uns in einer Meeresregion nahe Florida oder vielleicht auch Kalifornien befinden. Die FV sind von den US-Streitkräften losgeschickt worden, um zu klären, warum in dieser Gegend mehrmals Kriegsschiffe untergegangen sind. Gleich auf der dritten Seite ziehen sie einen Angriff des Monsters auf sich, ohne es jedoch zu sehen. Ihr futuristisches, wenn auch ziemlich kleines U-Boot-artiges Wassergefährt übersteht den Vorstoß eines vom Monster gelenkten Orcas jedoch unbeschadet – es stammt schließlich aus der Waffenschmiede von Tony Stark.

Unverrichteter Dinge kehren die FV an den Strand zurück, wo Sue mit Söhnchen Franklin zurückgeblieben ist. Das Monster beobachtet sie aus einem Felsenversteck. Als Leser folgen wir nun ihm. Versteckt in einer unterseeischen Höhle befindet sich ein Behälter mit nur noch einer Serums-Dosis, mit der es sich in einen Menschen verwandeln kann (wie das vorgeht, bleibt offen), Der Mensch hat einen Job in einem Ozeanium; er zeigt Kunststücke mit Delfinen und Walen. Die FV verfolgen den Auftritt nichtsahnend als Touristen. Doch Reed fällt auf, wie geschickt sich der Mann im Wasser bewegt.

Der Monster-Mann fühlt sich beobachtet und greift Reed erneut versteckt an. Reed engagiert ihn als Führer durch die Meereshöhlen. Die FV (wieder ohne Sue) schöpfen Verdacht, daß er sie als Lotse in eine Falle locken will. Da bricht der Mann mit einem gewaltigen Faustschlag aus dem Unterwasserfahrzeug aus. Ding, das lange die Luft anhalten kann, rettet Reed und Johnny vor dem Ertrinken. Gleich darauf laufen sie endlich dem Monster über den Weg. Es kommt zu einem kurzen Zweikampf mit Ding, bei dem sich das Monster als überraschend stark entpuppt. Fackel kann es aber mit seinen Flammen vertreiben. Zum Schluß stellen die FV das Monster bei seinem Raumschiff. Ihnen wird klar, daß es ein Außerirdischer ist, der auf der Erde notlanden mußte. Das war der Grund für die Angriffe auf US-Kriegsschiffe (wie auch auf die FV): Es fühlte sich selbst angegriffen. Jetzt kehrt es mit seiner Gefährtin ins All zurück.

Im Film ist das Monster differenzierter dargestellt. Es kommt auch ein erotisches Moment hinzu, das im Comic nur ganz kurz angedeutet wird. Insgesamt ist es eine zwischen Gut und Böse schillernde Figur. Im Comic wird ein unverstandener Außenseiter daraus. Trotzdem ist die Story recht ansprechend, weil der Kampf Gut gegen Böse hier einmal ins Leere läuft – es gibt einfach keinen gefährlichen Gegner (oder nur aufgrund eines Mißverständnisses). Andererseits ist viel Platz für die eigenwilligen Wortgefechte zwischen Reed und Ding, die Probleme von Johnny mit Crystal und seinem Star-Leben und sogar für ein wenig Familienleben mit Sue und Franklin. All das hat mit der „Creature from the Black Lagoon“ nicht das geringste zu tun und fügt sich trotzdem harmonisch in die Story ein. Noch einmal vertritt Frank Giacoia hier Joe Sinnott als Inker. Das Cover ist gut gelungen, präsentiert aber ziemlich unverfroren das geklaute Film-Monster. Auf dem Backcover ist zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mal eine Vorschau auf die nächste Monatsproduktion statt einer Anzeige.

Crackajack Jackson 20.04.2020 08:55

Plagiat ?
Natürlich.
Trotzdem passt das Monster aus der Lagune gut in das bisherige Schema hinein.
Lee und Kirby haben wohl eine Vorliebe für einsame Charaktere, weit weg von zuhause. Ein Wunder, dass sie nicht auch Lucky Luke erfunden haben.

- Der Android der Skrull, der einen verlassenen Stützpunkt bewachte
- der Maulwurf
- natürliche der silberne Surfer
- Torgo, der in der Arena kämpfte
- der Drachenmann mit seiner unglücklichen Liebe zu Sue

Die Umgebung ist dieser Ausgabe wieder sehr schön gewählt: Ulaub, Strand und Unterwasserwelt. Dazu eine lustige Szene, als Ben sich mit dem Wahl anlegte.
Die Botschaft: Verurteile nicht vorschnell, was dir fremd ist.

Das Heft hat mir wieder sehr gut gefallen.

Damals habe ich die B-Movies von Jack Arnold wie Tarantula und wie eben Das Monster aus der Lagune gerne geschaut. Es gab mal eine Zeit, da kamen die Filme im Sommer abends in den dritten Programmen. Eine schöne Zeit.

Peter L. Opmann 20.04.2020 09:34

Jack-Arnold-Filme lassen sich noch heute ansehen, finde ich. Die einst innovativen Tricks muß man zwar mit etwas Verständnis goutieren, aber Arnold hat sich immerhin oft etwas einfallen lassen. Vor allem hatte er aber immer gute Drehbücher und hat sich nicht auf seine Effekte verlassen.

Crackajack Jackson 20.04.2020 09:41

Ich habe da mal eine Reportage gesehen, wie sie die Filme gedreht haben.
War sehr interessant, besonders wie damals die Erotik verpackt wurde, ohne sie offen zu zeigen.
z.B.die Szene, in der das Monster zwei oder drei Meter unter der Frau schwimmt.

Romantik pur.

Peter L. Opmann 20.04.2020 11:22

Das war halt das, was erlaubt war. Im Hays-Code war genau beschrieben, was gezeigt werden durfte und was nicht. Das hat kreative Regisseure nie daran gehindert, Erotik in eine Szene zu bringen. Explizites Zeigen ist ja auch eher langweilig.

Peter L. Opmann 20.04.2020 15:28

Die Fantastischen Vier # 94


http://comicguide.de/pics/medium/13665.jpg

Diese Ausgabe hat mich einst, 1977, schwer beeindruckt! Mein Heft ist so zerlesen, daß ich mir überlege, es mir in besserem Zustand noch einmal anzuschaffen, auch wenn ich sonst auf Mint-Zustand keinen größeren Wert lege *). Was mich fasziniert hat, ist hauptsächlich der erzählerische Kniff, eine Vorgeschichte zu einem sehr bekannten geschichtlichen Ereignis zu konstruieren, die dieses Ereignis in einem völlig (oder zumindest etwas) anderen Licht erscheinen läßt. Den Kniff hat Stan Lee nicht erfunden, vielleicht sogar wie in der vorherigen Ausgabe irgendwo geklaut. Aber für mich war das damals etwas ganz Neues.

Beeinflußt haben mich schon auch die großspurigen Sprüche, von denen sich hier wieder mal einer auf der Splashpage findet: „Beginn eines Abenteuers, das fast unglaublich ist!“ Wobei: Für Marvel-Verhältnisse ist das auffallendes Understatement. Reed Richards empfängt eine Botschaft aus dem All, die offenbar von den Kree stammt, aber er kann mit Hilfe des Computers nur ein Wort entschlüsseln: „Ruhe“. Das ergibt keinen Sinn. Ding liest derweil nebenan die Tageszeitung: „Apollo startet! Das Meer der Ruhe ist als Landeplatz vorgesehen“ (eine Schlagzeile, die mehr oder weniger authentisch sein könnte). Das bringt Reed auf die Spur: Die Kree wollen offenbar verhindern, daß Menschen auf dem Mond landen! (Und so ist es auch.)

Wir Leser werden sogleich in den Sabotageplan der Kree eingeweiht: Ein Wächter (erstmals aufgetaucht in FV # 60) aktiviert auf einer Insel eine Maschine, die wiederum einen Vernichtungsmechanismus auf dem Mond in Bewegung setzen soll. Ob die Apollo-11-Mission gelingt, wird sich also – im Marvel-Universum – auf dieser Insel entscheiden. Schade, daß auf dem Cover der Eindruck erzeugt wird, die FV würden einen Gegner auf dem Mond bekämpfen. Obwohl sie schon auf dem Kree-Planeten und selbst im Microversum waren, sollen sie abef hier Aldrin, Collins und Armstrong nicht die Schau stehlen. Sie landen auf der Insel und suchen die feindliche Kraft, die gegen die Mondlandung arbeitet. Außerdem wird auf dem Cover suggeriert, sie würden auf dem Mond einem wohlbekannten Gegner gegenübertreten – vielleicht Dr. Doom. Auch das ist eine Irreführung. Der Wächter ist ihnen schon bekannt, aber nur ein seelenloser Roboter.

Auf etwa einer Seite fangen Lee und Kirby die Aufregung ein, die der Start von Apollo 11 damals auf der ganzen Welt – einschließlich der Sowjetunion – auslöste. Viele haben 1969 das Geschehen wohl noch am Radio verfolgt; Kirby zeigt dementsprechend ein von Schaulustigen umlagertes Schaufenster eines Elektronikladens. Jetzt folgen ein paar Seiten Klischeehandlung: Die FV kämpfen gegen den Wächter. Ding schaltet den Roboter mit einem trockenen Schwinger aus. Nun müssen die FV noch herausfinden, wie er die Mondlandung verhindern wollte. Sie stoßen auf eine Maschine, der sie sich aus irgendeinem Grund nicht nähern können (Selbstschutzmechanismus!). Auf der nächsten Seite erleben wir mit, wie die Landefähre Eagle mit Neil Armstrong an Bord ausgesetzt wird, während am ausgewählten Landeplatz auf dem Mond die unheilvolle „unbekannte Masse“ wabert.

In letzter Sekunde gelingt es Ding, die Maschine zu zerstören. Darauf fliegt die ganze Insel in die Luft – die FV können sich eben noch in Sicherheit bringen. Auch der Wächter macht sich aus dem Staub – sein Auftrag ist angeblich erfüllt. Und ein letztes Mal wird zur echten Mondlandung überblendet, und Armstrong spricht seinen berühmten Satz: „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“ Ohne den Einsatz der FV, so erkennen wir, hätte es sie nie gegeben, und zumindest der Eagle wäre beim Aufsetzen auf dem Mond vernichtet worden.

Einmal mehr hält sich Lee mit den logischen Details seiner Geschichte nicht lange auf. Vor allem: Wozu überhaupt die Mondlandung, wenn Superhelden wie die FV schon seit langem den Weltraum bereisen, als würden sie zum Zigarettenautomaten an der Ecke gehen? Ein Raumflug war, wir erinnern uns, ja einer der Auslöser für die Entstehung dieses Teams. Warum setzen die Kree mit ihrem Anschlag ausgerechnet unmittelbar bei der Mondlandung an? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, den Flug von Apollo zu unterbinden? Wobei klar ist: Dramaturgisch ist es schon eindeutig wirkungsvoller, die Gefahr beim Aufsetzen des Eagle auftauchen zu lassen. Welcher Art diese Gefahr ist, wird sehr im Ungefähren gelassen. Aktivierungsmechanismus auf der abgelegenen Insel – unbekannte Masse unter der Mondoberfläche, genau an dem Punkt, wo der Eagle landet (wie konnten das die Kree vorher wissen?).

Vom Unterhaltungswert her finde ich die Ausgabe immer noch ganz nett. Es gibt ein bißchen Familienleben bei den FV, die geheimnisvolle Kree-Botschaft, von der nur ein einziges Wort zu entschlüsseln ist, die Szenen rund um die Mondlandung, die ziemlich authentisch wirken (obwohl ich das 1969 noch nicht am Fernseher verfolgt habe). Der Kampf gegen den Wächter nimmt erfreulicherweise nicht zu viel Platz weg. Den Kniff, daß die Mondlandung vorgeblich nur dank des vorherigen Einsatzes der FV möglich war, finde ich heute nicht mehr ganz so aufregend, aber ich erkenne an, daß hier wieder mal eine recht geschickt konstruierte Story auf 20 Seiten untergebracht wurde. Heute glauben die Leute ja lieber, daß die Mondlandung gar nicht stattgefunden hat – das sagt wohl einiges über den Zeitgeist 1969 im Vergleich zu heute aus. Kirby zeichnet hier sehr sorgfältig – er hat sich wohl einiger Pressefotos als Vorlagen bedient. Seine alte Methode, Panels mit Fotomaterial zu collagieren, wendet er allerdings ausgerechnet bei dieser Story nicht mehr an. Und Joe Sinnott ist wieder als Inker an Bord.

*) hab' ich dann doch nicht gemacht...

Crackajack Jackson 20.04.2020 20:45

Ja, bei diesem Cover hätte ich wirklich mit einem Auftritt Galactus, des Beobachters oder zumindest der Nichtmenschen gerechnet.

Darauf wartet man vergeblich. Die FV schalten eine Maschine aus, die die erste Mondlandung boykottiert hätte.

Eigentlich passiert hier nicht viel.Mit der ersten Mondlandung kann man heutzutage keine Comicleser mehr begeistern. Die waren schon auf ganz anderen Planeten. Es ist wohl wirklich der reale geschichtliche Hintergrund, der den Reiz dieses Heftes damals bei Erscheinen ausgemacht hat.

Peter L. Opmann 21.04.2020 11:54

Die Fantastischen Vier # 95


http://comicguide.de/pics/medium/13666.jpg

Die vorige Ausgabe hatte einen aktuellen Anlaß (erste Mondlandung), die folgende wird die US-Nummer 100 sein. Also bleibt nichts anderes übrig, als wieder auf 20 Seiten eine komplette Story unterzubringen. Die Begegnung der FV mit den Nichtmenschen erscheint da etwas ungeschickt – da wäre wohl eigentlich wieder ein Mehrteiler fällig gewesen. Aber es ging nicht. Ich weiß nicht, ob man in dieser Zeit vielleicht auch deshalb von Mehrteilern absah, weil Jack Kirbys Weggang von Marvel schon im Raum stand und man nicht eine von ihm angefangene Geschichte von anderen Leuten fertigzeichnen lassen wollen. Möglich wär’s. *)

Mißverständnisse bei der Begegnung von Superhelden sind ein beliebtes Grundthema – jedenfalls bei Marvel. Man hat ein einfaches Motiv, warum sie aufeinander losgehen; einige Seiten lang kann munter geprügelt werden; dann wird das Mißverständnis aufgeklärt; die Helden zucken die Schultern und gehen wieder ihrer Wege. So ist das hier auch. In FV # 91 hatte Crystal Johnny verlassen und war zu den Nichtmenschen zurückgekehrt – ohne Angabe von Gründen. Vier Ausgaben später hat Johnny, die Fackel, die Nase voll und beschließt, sie wieder zu sich zu holen. Wie schon ein paarmal gesehen, lassen Lee und Kirby diese Einleitung weg, um schwungvoller in die Story starten zu können. Ding will mit seiner Freundin Alicia skifahren gehen, aber Reed und Sue halten ihn davon ab, denn Johnny ist verschwunden und braucht Hilfe gegen die Nichtmenschen.

Die Fackel spielt auf dem Flug in den Himalaya, wo die Große Zuflucht liegt, Katz‘ und Maus mit Jets und Raketen aus USA und der UdSSR; die übrigen drei geraten auf ihrer Route durch den erdnahen Weltraum in einen Meteoritenschwarm, der ihr Raumschiff beschädigt. Die Fackel dringt bei den Nichtmenschen ein (nach einer Begegnung mit dem Yeti, der offenbar auch zu den Nichtmenschen gehört) und wird als Feind behandelt. Wir hören lediglich, daß jedermann eine Audienz bei Black Bolt gewährt werden muß (seltsame Bestimmung), so daß sich die Fackel dann bald mit der Kerntruppe – Black Bolt, Triton, Karnak, Medusa und Crystal – beschäftigen kann. Erst als Reed, Sue und Ding eingreifen, läßt Johnny vom Kampf ab. Unzählige Male ist schon gesagt worden, daß ein großes Mißverständnis vorliegt. Jetzt kommt die Lösung: Gorgon taucht auf und bringt Black Bolt ein lebenswichtiges Medikament. Nach einem Herzkasper mußte Crystal sein Leben mit einer „Mikro-Schockwellen-Übertragung“ erhalten. Und sie kann auch jetzt noch nicht wieder gehen – vielleicht möchte man FV und Nichtmenschen ja noch einmal aufeinanderhetzen.

Wie die ganze Story wirkt auch der Schluß etwas gezwungen. Die Fackel muß von allen Seiten eine Moralpredigt über sich ergehen lassen; Crystal fordert „Mitleid und Verständnis“ (mit anderen Worten: Vertrauen) für sich ein. Doch was hinderte sie, ihm zu sagen, warum sie gegangen ist? Ding will die beiden wieder versöhnen und bemerkt, seinen Skiurlaub werde es jetzt doch noch machen. Man kann es auch freundlich ausdrücken: Lee und Kirby haben aus ihren 20 Seiten das Beste gemacht. Die Zeichnungen wirken in diesem Heft sehr sorgfältig. Joe Sinnott inkt teilweise mit ausgesprochen feinem Strich. Kirby dreht seine große Vereinfachung offenbar nochmal um ein paar Grad zurück. Das Cover entspricht jedoch, wie in FV # 94, nicht ganz der Story: Sowohl Black Bolt als auch Gorgon mischen hier im Kampf gegen die Fackel mit.

*) Tatsächlich hat John Romita am Ende eine von Kirby angefangene Story vollendet (Williams-FV # 100)

jakubkurtzberg 21.04.2020 14:29

Hat nicht auch Neal Adams einen von Kirby angefangenen THOR (Dreiteiler?) beendet, der über drei Hefte ging? Was mir immer noch gut gefällt, ist die Erklärung bei einer Sub-Mariner-Story, dass Gene Colan die Grippe gepackt hätte und Kirby deshalb zu Ende gezeichnet hat.

Peter L. Opmann 21.04.2020 14:39

Da ist ja Colan tatsächlich kurz darauf zurückgekehrt. Bei Kirby hat's dann 1970 einige Zeit gedauert, bis er wieder bei Marvel auftauchte.

Peter L. Opmann 21.04.2020 16:31

Die Fantastischen Vier # 96


http://comicguide.de/pics/medium/13667.jpg

Gut gemeint, aber schlecht gemacht. So lautet mein Urteil über diese Jubiläumsausgabe (FF # 100). Für solche Nummern werden ja gern entweder große Familienereignisse (Hochzeit, Geburt oder ähnliches) oder ein besonders spektakulärer Gegner bemüht oder eben, wie hier, eine Gaststar-Parade. Die Fantastischen Vier bekommen es in diesem „Heimreise mit Hindernissen“ betitelten Heft mit nicht weniger als 18 Super-Gegnern zu tun (einschließlich dem verrückten Denker und dem Puppenspieler, die das Ganze steuern, aber zuzüglich der Unterwasserarmee von Aquarius, die nicht gezählt werden kann). Jack Kirby gibt sich alle Mühe, das alles auf 20 Seiten unterzubringen; er zeichnet im Schnitt durchschnittlich fast sieben Panels pro Seite. Aber das ist dennoch nicht anders zu schaffen, als daß man den Gegner auftauchen und mit einem kurzen Gegenschlag untergehen läßt.

Das erzeugt insgesamt das Gegenteil des Effekts, den Stan Lee möglicherweise beabsichtigt hatte: Die Super-Bösewichte können gar nicht zur Entfaltung kommen; ihre Angriffe verpuffen nicht nur strategisch, sondern auch dramaturgisch. Spannung und Lesefreude halten sich bei diesem Werk doch sehr in Grenzen, auch wenn sich Lee und Kirby redlich Mühe geben, die Revue bestmöglich zu inszenieren. Vielleicht wäre die Ausgabe besser geworden, wenn sie 40 Seiten Platz gehabt hätten, aber ich fürchte, auch dann hätte die alte Regel gegolten: Weniger ist mehr. Aber man muß bedenken: Es war die erste Marvel-Superheldenserie, die Ausgabe 100 erreichte. Und wenn der Seitenumfang größer gewesen wäre, dann hätte Williams die Ausgabe womöglich ausgelassen.

Die FV werden auf der Rückreise von der Großen Zuflucht angegriffen. Ihr UFO-artiges Fluggerät stürzt irgendwo im Orient ab und ist nicht mehr brauchbar. Während das Quintett (einschließlich Sue und Crystal – nebenbei: Hieß es nicht, sie müsse weiter bei Black Bolt bleiben?) noch rätselt, was passiert ist, beginnt der Angriffsreigen. Die ersten beiden Gegner, Kang und Doktor Doom, werden einfach dadurch besiegt, daß Crystal einen Baum auf sie stürzen läßt. (Nebenbei: Kang ist ein alter Feind der Rächer; mit den FV hatte er bisher noch gar keinen Kontakt.) Dabei merken sie, daß sie es nicht mit den echten Schurken, sondern mit vom Denker nachgebildeten Androiden zu tun haben. Der Puppenspieler arbeitet indes noch an seinem FV-Gegner; wir Leser bekommen ihn vorerst nur schattenhaft zu sehen.

Die Angriffe namhafter Super-Feinde gehen inzwischen weiter. Wie gehabt, gehen alle Androiden nach ein paar Panels zu Bruch. Nur mal eben aufzählen, wer da alles auftaucht: ein Kree-Wächter, Drachenmann, Prinz Namor, der Hasser (das ist der Hate Monger, dem Williams-Leser hier zum ersten Mal begegnen), der Super-Skrull, der Geist und seine Super-Affen und die Furchtbaren Vier (diesmal allerdings zu dritt, ohne Medusa). Immerhin kann Ding zwischendurch immer mal ein paar lockere Sprüche klopfen. Da keiner der Angreifer die FV besiegen kann, aktiviert der Puppenspieler schließlich seine radioaktive Schöpfung – es ist eine Hulk-Puppe. Allerdings geht diese Aktion schon im Ansatz in die Hose, denn der Hulk läßt sich nicht instrumentalisieren und wendet sich gegen seinen Herren und den verrückten Denker. Er demoliert ihr Hauptquartier, das kurz darauf in die Luft fliegt.

Mit Mühe bekommen Lee und Kirby ein halbwegs witziges Ende hin. Die FV werden nach bestandener Schlacht von einem NATO-Flugzeug aufgelesen. Lee legt Reed Richards eine vollmundige Eigenwerbung der Sorte in den Mund, die man ihm nicht übelnehmen kann: „Wir sind immer noch das größte Team aller Zeiten!“ Wahrlich der passende Spruch zum Jubiläum, und höchstens ein bißchen übertrieben. Johnny sekundiert: „Sag‘ das ruhig nochmal.“ Und Ding unterläuft das Ganze mit der Bemerkung: „Wetten, daß er’s tut?“ Schön, nun sind die Fans mit der Ausgabe wieder ein wenig versöhnt.

Grafisch ist an dem Heft nichts auszusetzen; man betrachtet die Panels aber schon etwas unzufrieden, denn von Kirbys zuletzt immer mehr gepflegtem Bombast-Stil ist hier praktisch nichts zu sehen. Das Cover ist ein Wimmelbild, aber alle im Heft vertretenen Schurken passen trotzdem nicht drauf. Auch das Cover ist nicht schlecht gemacht, aber in ihm zeigt sich dieselbe Misere, die auch die Ausgabe insgesamt prägt.

Crackajack Jackson 21.04.2020 18:29

zu FV #95

Mir hat die Ausgabe ganz gut gefallen. Es fängt schon an mit dem Ding auf Skiern.
Tolles Bild. Überhaupt ist meist das erste Bild eines Heftes ein echter Hingucker. Das habe ich schon bei den Marvel Team Up Heften gemerkt. Da wird richtig Atmosphäre reingelegt und die Geschichte beginnt sehr entspannt.

Auch die Szene, als die drei mit ihrem Schiff, das durch einen Meteoridenschwarm (!) beschädigt wurde Zwischenstopp machen, ist mir noch im Gedächtnis geblieben.
Ben hebt das Schiff an und wirft es in die Luft und Mr. Fantastic schlingt seinen Arm um Ben um in dann in das Schiff reinzuholen.

Johnny macht seiem Namen als Hitzkopf hier alle Ehre. Ich würde sogar sagen er übertreibt es gewaltig. Immerhin sind die Fantastischen Vier mit den Inhumans, nach dem letzten Stand der Dinge, befreundet.

Crackajack Jackson 21.04.2020 20:31

Zu FV #96

Sehe ich genauso wie Du

Viel zu viele Schurken

Chrystal sollte noch bei den Inhumans bleiben

Kang und die FV hatten noch nicht das Vergnügen,
Obwohl: Kang und Rama Tut sind ja irgendwie doch eine Person.

Schade, das Heft liest sich wie eine einzige Abfolge vergangener Gegner.

Peter L. Opmann 22.04.2020 08:53

Die Fantastischen Vier # 97


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Hier versuchen Lee und Kirby mal wieder etwas Neues, eine Story ohne Superschurken. Die FV sollen aus ihrem Hauptquartier, dem Baxter Building, vertrieben werden. Der Grund dafür ist simpel und wirklichkeitsnah: Es gibt einen neuen Vermieter (nämlich eine Mafiaorganisation), der ihnen einfach kündigt, ganz legal. Ganz neu ist diese Idee allerdings nicht. Bereits in FV # 9 waren die FV pleite und damit sehr angreifbar; allerdings wurde das damals nicht heftfüllend auserzählt. Dann gab es noch FV # 31, wo die Helden gegen den Finanzmogul Gregorius Gideon antreten mußten.

Doch das ist eine riskante Sache: Wo kommt die Action her, wenn sich die FV nur gegen ihre Entmietung wehren müssen? Die Macher haben sich dazu folgendes ausgedacht: Ein Mafiaboß verfolgt die Strategie, sich streng an Recht und Gesetz zu halten, um den FV ihren Stützpunkt und ihre gesamte technische Ausrüstung wegzunehmen. Ein anderer will dagegen ihre Misere ausnutzen, um sie auszulöschen (daher auch der Teaser auf dem Cover: „Der Tod schlägt zu!“). Dagegen wehrt sich das Quartett und kann so auch gegen die Mafiagangster kämpfen. Die setzen einmal mehr Betäubungsgas ein, denn Abknallen (ungeachtet der Frage: Kann man die FV so einfach erschießen?) wäre mit dem Comics Code – und natürlich auch mit der Weiterführung der Serie – unvereinbar gewesen.

Aber was zeigt das Cover? Da werden offenbar Ding, Crystal und Johnny eingesargt. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ausgaben wird hier nicht etwas dargestellt, was in der Story gar nicht vorkommt. Allerdings erfährt man dann beim Lesen, daß es sich nur um Behälter handelt, in denen die bewußtlosen FV (auch Reed) im Meer versenkt werden. Von den oft bemühten Betonblocks an den Beinen ist hier nichts zu sehen. Jedenfalls: Wenn man nur das Cover betrachtet, muß man wohl zu dem Schluß kommen, daß sie tot sind. Gut möglich, daß sich Lee und Kirby zuerst dieses Cover ausgedacht und sich dann überlegt haben, welche Story zu diesem Motiv passen würde.

Wir steigen mit einer kleinen Party in das Heft ein. Blickfang ist das Ding, das ganz locker zu Gitarrenklängen von Johnny tanzt, und zwar im feinen Anzug. Seine Tanzpartnerin dürfte seine Freundin Alicia sein, was aber nicht ganz klar ist. Der Pförtner des Baxter Building (der ein wenig an Briefträger Willy Lumpkin aus FV # 10 erinnert) platzt herein und bringt den Kündigungsbrief der Mafia. Ding und Johnny sind empört; Reed mahnt, Ruhe zu bewahren, und will Anwälte einschalten. Nun werden wir Zeuge eines Mafia-Treffens, das mich ein wenig an die Inszenierung in Coppolas „Der Pate“ erinnert (der jedoch erst etwa zwei Jahre später ins Kino kam). Die FV gehen in den Central Park und grübeln, wie sie aus dieser Sache herauskommen. Da sehen sie, daß ein Hubschrauber auf dem Baxter Building landet. Mafia-Gangster, die übrigens mit ihren Uniformen und Gesichtsmasken ein bißchen an Superhelden erinnern, wollen sich die Einrichtung der FV gleich unter den Nagel reißen. Die Fackel versucht, das zu verhindern, wird aber abgeschossen und betäubt.

Reed, Ding und Crystal kehren ins Gebäude zurück und bemerken im Kontrollzentrum, daß das Haus voll von Mafialeuten ist. Kurz darauf sind auch sie betäubt und werden in die Kisten gelegt (siehe Cover). Während die im Meer versinken, gelingt es Crystal als erster, sich zu befreien. Alle drei können sich ans Ufer retten. Doch wo steckt Sue, die Unsichtbare? Sie ist unsichtbar noch im Baxter Building unterwegs. Aber die Mafiabande hat einen Detektor, der ihr die Anwesenheit von Sue verrät. Am Ende zwingt der Anführer sie, sichtbar zu werden, indem er ihr Baby bedroht. In diesem Moment tauchen aber die übrigen FV auf und überwältigen die Mafiosi. Nun kommt auch der Pförtner noch einmal herein und erschießt unvermittelt den Anführer. Reed ist schockiert, findet aber sofort die Erklärung: Hinter seiner Maske verbirgt sich der andere Mafiaboß, der streng legal gegen die FV vorgehen wollte und nun seinen Komplizen exekutiert hat. Das führt zu einer sehr moralischen Schlußszene: Reed verurteilt die Gangster, die nach seiner Aussage doch niemals gegen das Recht ankommen können. Und er versichert Sue, er werde immer gegen das Verbrechen kämpfen, damit ihr Sohn nicht in Furcht aufwachsen muß. Sehr pathetisch.

Trotz mancher Mängel und Ungereimtheiten finde ich diese Episode recht gut. Wenn Lee und Kirby die Superheldenklischees vermeiden und ihre Helden in einem quasi normalen Alltag zeigen, gibt es bei mir fast immer Extrapunkte. Logische Fehler und Kurzschlüsse fallen hier nicht so sehr ins Gewicht. Allerdings kommt der Humor diesmal zu kurz. Die Mafia war offenbar ein Thema, über das man lieber keine Witze machte. Da jeglicher Bombast fehlt (keine Welteroberung, keine fast allmächtigen Supergegner), verzichtet Kirby auf großformatige Panels. Trotzdem ist die Ausgabe souverän gezeichnet (Inker ist wiederum Joe Sinnott). Davon, daß er schon kurz vor seinem Abschied von Marvel stand, ist nichts zu sehen – abgesehen davon, daß von Fortsetzungsstorys weiterhin Abstand genommen wird.

Peter L. Opmann 22.04.2020 14:05

Die Fantastischen Vier # 98


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Dies ist also die letzte reguläre Kirby-FV-Ausgabe. Es ist nach längerer Zeit wieder mal der Beginn eines Mehrteilers, was gegen meine Vermutung spricht, man habe so etwas wegen des drohenden Abgangs Jack Kirbys nicht mehr gemacht. Das Cover stammt allerdings von John Romita (signiert „J. R.“), der die Serie dann auch für einige Ausgaben übernahm. Dann gab es ja noch das legendäre Heft, das Kirby zeichnete und Stan Lee als zu langweilig ablehnte (im Übrigen ist das ein Hinweis darauf, wie weitgehend allein Kirby die Storys gestaltet hat und wie gering Lees Anteil daran war). Sollte es nach dieser Ausgabe entstanden sein, dann verstehe ich nicht, warum Kirby hier nicht mehr das Cover gestalten konnte. Die abgelehnte Story wäre jedenfalls der ideale Anlaß gewesen, bei Marvel die Brocken hinzuwerfen.

Ganz offensichtlich war Jack Kirby ein glanzvoller Abschied nicht vergönnt. Diese „Aquarius greift an“ betitelte Ausgabe ist bestenfalls mittelmäßig. Die FV haben hier zwei namhafte Gegner: den Submariner und Magneto. Da Aquarius ein ambivalenter Charakter ist, ist es naheliegend, daß der Konflikt durch ein Mißverständnis entsteht, und zwar durch eines, das Magneto provoziert. Etwas unmotiviert liegt der böse Mutant besinnungslos auf einer Insel, wo er von Prinz Namor gefunden und kurzerhand nach Atlantis mitgenommen wird. Magneto schlägt Aquarius sofort ein Bündnis zur Welteroberung vor, aber der ist nicht interessiert. Also fädelt Magneto seinen eigenen Plan ein. Er greift die FV mit ferngesteuerten Magnetkräften an.

Reed braucht natürlich nicht lange, um herauszufinden, daß der Angriff von Atlantis ausging. Er macht selbst eine Rakete bereit, die als Warnung dienen soll. Ding zögert nicht lange, sie abzuschießen, und kommt Reed damit zuvor, der noch gewartet hätte. Die Rakete bringt halb Atlantis zum Einsturz. Magneto steckt selbstredend Aquarius, daß die FV Urheber dieses Angriffs waren. Daß er selbst sie zuvor attackiert hat, verschweigt er tunlichst. Aquarius ist weiter nicht bereit, sich mit Magneto zu verbünden, aber er setzt seine Truppen gegen New York in Bewegung. Alarm im Baxter Building – und nächste Ausgabe: „Krieg“.

Eigentlich eine müde Story – auch sie hätte Lee Anlaß geben können, sie abzulehnen. Aber dramatisch inszeniert ist die Sache schon. Kirby hatte stets ein Händchen für elitäre Alleinherrscher mit Hang zum Despotentum, auch für fiese Intrigen im Umfeld von Regenten und monströse Welteroberungsgelüste. Die FV werden wieder zu Anfang familiär rübergebracht. Ding leidet unter einer Grippe und muß eine bittere Medizin einnehmen. Kurz darauf macht er mit einem Nieser beinahe Kleinholz aus dem ganzen Baxter Building. Die Grundstruktur dieser Story ist allerdings sehr simpel, nicht sehr originell und im Grunde langweilig.

An der Grafik ist nur wenig auszusetzen. Kirby erlaubt sich hier lediglich wieder mal ein Ganzseitenpanel mit Namor auf dem Thron und Magneto als üblem Einflüsterer im Hintergrund. Das Bild ist eine Spur zu bombastisch, die Anatomie des Fischkopfs kümmert Kirby herzlich wenig, und dem Thronsaal mangelt es an Details. Romitas erstes Cover (offenbar geinkt von John Verpoorten) ist nicht schlecht und erinnert mit seinen ornamentalen Maschinen etwas an Kirby. Mich wundert nur, daß Magneto nicht zu sehen ist, obwohl er auf dem Cover angekündigt wird. Das Heft beinhaltet wegen nur noch 19 Seiten FV eine redaktionelle Seite, auf der Neuerscheinungen aus USA vorgestellt werden: „What if“, „Tarzan“, „John Carter, Warlord of Mars“ (also zweimal Edgar-Rice-Burroughs-Stoffe) sowie „Ms. Marvel“.

Crackajack Jackson 22.04.2020 17:59

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 623811)
[B]
Wir steigen mit einer kleinen Party in das Heft ein. Blickfang ist das Ding, das ganz locker zu Gitarrenklängen von Johnny tanzt, und zwar im feinen Anzug. Seine Tanzpartnerin dürfte seine Freundin Alicia sein, was aber nicht ganz klar ist. .

Es ist Alicia. Sie sagt nämlich zu Ben: "Ich kann zwar nicht sehen, wie Du tanzt, doch ich spüre deinen Enthusiasmus".
Wie Alicia sieht sie dennoch nicht aus. Vlt. war sie beim Frisör und hat ihre Haare gefärbt.

Ben im Anzug sieht schon sehr gut aus.

Zur Geschichte:

Obwohl das ganz gut aufgebaut ist, kann ich die Mafia als Gegner der Fantastischen Vier nicht ernst nehmen.
Die ganze Geschichte ist etwas übertrieben. Es werden keine Kündigungsfristen eingehalten und die Mafia kann sofort in das Gefäude und legal über die Besitztümer der FV verfügen. Aber das nehme ich augenzwinkernd in Kauf.
Ich sehe auch lieber einen Bruce Wayne oder Peter Parker, der beim Einkaufen unbemerkt einen Räuber kaltstellt, als zum hundertsten Mal die Rettung der Welt.

Crackajack Jackson 22.04.2020 19:34

In dieser Geschichte wird direkt auf X-Men 63 Bezug genommen.
Das ist wohl das erste Mal, dass hier serienübergreifend erzählt wird.

Namor und Magneto machen jetzt nicht soviel her. Da ist die Sache mit der Grippe schon unterhaltsamer. Stan und Kirby mögen es, das Ding zu verkleiden, mal in Skiausrüstung, im Anzug , oder wie hier im gemütlichen Bademantel.

Peter L. Opmann 23.04.2020 08:35

Die Fantastischen Vier # 99


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Die erste Ausgabe der Nach-Kirby-Ära, gezeichnet von John Romita (senior), macht gar keinen schlechten Eindruck. Das heißt nicht, daß der Zeichnerwechsel ohne Bedeutung ist. Nach meinem Eindruck hat sich Romita hier mehr noch als bei „Amazing Spider-Man“, wo er kurzfristig Steve Ditko ersetzen mußte, versucht, die gewohnte Optik so gut wie möglich beizubehalten. Ich hatte damals, als ich dieses Heft erworben habe, aber schon einen guten Blick dafür, welcher Marvel-Zeichner welche Eigenheiten aufweist, und mir fiel die Veränderung schon auf. Erschwerend kommt hier dazu, daß Romita einen angefangenen Dreiteiler fortführen mußte. Aber inhaltlich wird dieser Dreiteiler nach eher enttäuschendem Beginn jetzt besser. Und Romita muß sich mit seiner Grafik auch nicht erst in die Serie hineinfinden.

Was die Story für mich recht interessant macht: In der ersten Hälfte wird die Eskalation der Auseinandersetzung zwischen den unfreiwilligen Verbündeten Namor und Magneto und den Fantastischen Vier als Repräsentanten der Menschen (oder jedenfalls der USA) dargestellt. Reed Richards bringt den Präsidenten – zu dieser Zeit ist das ausgerechnet Richard „Tricky Dick“ Nixon –dazu, noch abzuwarten, bevor er seine Streitkräfte aktiviert. Und der Aquarius bleibt von sich aus besonnen und reagiert nicht emotional auf die von Magneto provozierten kleinen Aggressionen. Das erscheint mir spannender, als wenn beide Seiten sofort actionreich losschlagen würden.

Schließlich will Aquarius eine von Magneto abgeschossene Rakete selbst noch unschädlich machen. Dazu verläßt er aber seinen Gefechtsstand; für Magneto ist das der Augenblick, dort die Kontrolle zu übernehmen. Mit seinen Magnetkräften macht er die Leibgarde des Submariners kampfunfähig. Die FV sind hier wieder mal nur zu dritt unterwegs – Sue und Crystal mußten zuhause bleiben. Sue bringt Söhnchen Franklin mit einem Gleiter zu Agatha Harkness in Sicherheit. Auf dem Rückflug gerät sie allerdings in die Gewalt von Magneto. Auf eine Weise, die wir Leser nicht mitverfolgen können, kidnappt er auch noch Namors Herzdame, Dame Dorma. Mit diesen beiden Geiseln will er die FV und Namor zur Aufgabe zwingen. Reed erkennt, daß Magneto im Moment die Trümpfe in der Hand hat. Die Episode endet in einem wahrhaft dramatischen Moment. Wie geht’s weiter? Fortsetzung: „Die furchtbare Entscheidung!“

Das macht in der Tat neugierig auf den dritten Teil. Man denkt nicht mehr an Jack Kirbys Abschied, der übrigens offenbar auch der Abschied von Joe Sinnott als Inker der Serie war. Romitas Vorzeichnungen werden von John Verpoorten getuscht. Was noch auffällt: Die Story umfaßt nur noch 19 Seiten. Was bei Williams konkret bedeutet, daß zehn Seiten „Dämon“ plus das Originalcover abgedruckt werden können.

jakubkurtzberg 23.04.2020 10:22

Ob der Kirby-Ersatz Romita sr./Verpoorten nicht ein Schnellschuss war? Es betrifft ja eigentlich nur drei Hefte plus Cover, dann hat Sinnott die Zeichnungen von Romita für eine Ausgabe getuscht und im weiteren Verlauf der Serie die von John Buscema (mit wenigen Ausnahmen). Dann gab es ja noch diesen unsäglichen Mix in FF #108, bei dem die Story und Zeichnungen angepasst wurden und es deshalb teilweise Kirby und Buscema-Zeichnungen auf derselben Heftseite zu sehen sind.

Peter L. Opmann 23.04.2020 10:50

Das wird sich nur schwer klären lassen.

Mir ging durch den Kopf: Wenn Romita damals schon Art Director war, dann war er vielleicht verpflichtet, für Kirby einzuspringen. Damit setze ich voraus, daß Kirby wirklich Knall auf Fall gegangen ist, was wir auch nicht so genau wissen.

Buscema war jedenfalls, soviel ich gelesen habe, bei Marvel der neue Kirby - schon etwas früher. Aber vielleicht war er nicht sofort frei, um die FF zu übernehmen.

Peter L. Opmann 23.04.2020 17:59

Die Fantastischen Vier # 100


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Wir erleben nun das Finale der seltsamen Aquarius-Magneto-Allianz gegen die FV. Leider fällt das etwas enttäuschend aus. Die Macher hatten sich eigentlich eine ziemlich verzwickte Kampfkonstellation ausgedacht: Magneto verbündet sich mit Aquarius, verfolgt aber hinter dessen Rücken seine eigenen Aggressions-Pläne. Aquarius schlägt sich auf die Seite der FV. Magneto bekommt aber sowohl Sue Richards als auch Namors Gefährtin Dame Dorma in seine Gewalt und kann die Bedingungen diktieren. Nun schlägt Reed vor, Aquarius soll sich zum Schein wieder mit Magneto zusammentun. Das ist etwas unglaubwürdig, denn Magneto müßte wissen, daß er mit der Bedrohung Dormas sich auch ihn zum Feind gemacht hat.

Es spielt aber gar keine Rolle, denn Reed konstruiert unbemerkt eine Maschine (ein Kniff, den wir in der Vergangenheit schon öfter gesehen haben), mit der er Magneto unschädlich machen kann. Sie arbeitet nach seinen Worten wie ein Spiegel, der die Magnetkräfte „reflektiert“ und Magneto in einen Energiekegel einschließt, bis er von der US-Armee abgeholt werden kann. Lassen wir mal außer acht, daß magnetische Wellen nicht so einfach umgelenkt werden können. Dies ist der Kern der Geschichte und alles darum herum nur Beiwerk. Schön dargestellt ist lediglich, wie Magneto mit Namors Truppen nach New York kommt und die Stadt einnimmt, was US-Präsident Nixon zur Weißglut bringt. Da Magneto aber mit seinen Magnetkräften alle US-Streitkräfte lahmlegen kann, bleibt dem Staatsoberhaupt (damals noch nicht durch die Watergate-Affäre belastet) gar nichts anderes übrig, als Reed weiter freie Hand für Gegenmaßnahmen zu lassen.

Nebenbei sehen wir einen Fluchtversuch von Sue (den Magneto abwehrt), eine Begegnung von Ding mit Atlantis-Truppen, bei der er mit einer Betäubungswaffe flachgelegt wird, und eine Luftschlacht der Fackel gegen ein Atlantis-Fluggerät, in der er die Oberhand behält. Das alles hat aber für den Verlauf der Story keine Bedeutung – liefert nur ein wenig Action, bevor Reed mit seiner Magnetumkehr-Maschine anrückt. Die Schlußseite trägt überdeutlich die Handschrift von Stan Lee; Reed philosophiert ausführlich über den Nachholbedarf der Menschen an Toleranz (er spricht sogar wörtlich von „Brüderlichkeit“). Die Sprüche von Ding lassen hier dagegen an Witzigkeit etwas zu wünschen übrig. Mich würde interessieren, ob John Romita ähnlich wie Jack Kirby die Story teilweise selbst entwickelt hat und Stan Lee nur die groben Linien vorgab und anschließend die Dialoge schrieb. Da kann man freilich nur mutmaßen.

Romita zeichnet erneut stark an Kirby orientiert. Wenn man genau hinsieht, kann man aber schon sehen, daß dies kein Kirby-Artwork ist. Die strenge Panelaufteilung hält Romita auch nicht ein. Die Zeichnungen gefallen mir auf jeden Fall deutlich besser als die Story, die im Grunde eine Mogelpackung ist.

Peter L. Opmann 23.04.2020 18:03

Zusammenfassung FV # 91 – 100

Nach der Kree-Sklaven-Story gestaltet Jack Kirby keinen Mehrteiler mehr. Seine letzten Ausgaben sind von schwankender Qualität. Nicht vom Hocker reißen können mich die Storys vom Attentat bei den Vereinten Nationen, der neuerlich Angriff des verrückten Denkers, Johnnys neuer Versuch, Crystal von den Nichtmenschen loszueisen, und der Kampf gegen die New Yorker Mafia, die die Kontrolle im FV-Hauptquartier, dem Baxter Building, übernehmen will. Ganz schwach ist US-„Fantastic Four“ # 100, eine mißglückte, weil viel zu gedrängte All-Star-Superschurken-Show. Im Gedächtnis bleiben dagegen die Begegnung mit dem Monster aus der versunkenen Lagune (noch einmal ein Plagiat bei Kinoregisseur Jack Arnold) und der Einsatz der FV zur Rettung der Mission von Apollo 11 mit der ersten Mondlandung. Zwischendurch löst Frank Giacoia zweimal Joe Sinnott als Inker ab. Dann ist Jack Kirby plötzlich weg, und John Romita übernimmt (mit Inker John Verpoorten) die Serie für einige Ausgaben. Er muß einen Dreiteiler vollenden, in dem Magneto das Vertrauen von Aquarius erschleicht und mit dessen Truppen New York erobert. Kirby hat nicht aufgehört, als es am schönsten war, aber zumindest nicht lange danach.

Ich denke, man merkt im Überblick, daß da im Superheldengenre ein neuer Weg eingeschlagen wurde. Damit meine ich: „Fantastic Four“ war anfangs eher als Mysteryserie angelegt. Aber Superheldeneinflüsse spielten immer mit hinein. Da gab’s kein fertiges Rezept, und manches hat auch nicht so gut funktioniert. Bei der Serie fällt auch auf, daß es das Konzept „Superheld mit Problemen“ noch nicht so richtig gibt. Die FV sind eher eine Art „first family“; sie haben keine Probleme, sondern sie sind eine Glamourtruppe, die aber teils auch einen Alltag wie viele New Yorker hat. Und – was es auch nur hier gibt – in der Familie entwickeln und verändern sich Rollen: Wer hat das Sagen? Wer übernimmt welche Funktion? Bleiben alle längerfristig zusammen oder nicht?

Es gibt natürlich unter den ersten 100 Ausgaben ein paar ganz schön mißlungene, aber in meinen Augen sehr wenige. Wenn ich die Storys kritisiere, dann aus meinem heutigen Blickwinkel als Erwachsener. Auch die Storys, die logisch nicht aufgehen oder wo zu unwahrscheinliche und dazu unerklärte Dinge passieren, sind wohl für, sagen wir, einen Zwölfjährigen keine Enttäuschung. Da muß man dann um # 40 oder noch später einsteigen, dann sind die Ausgaben in der Regel auch für 15-Jährige geeignet. Ich als 50-Jähriger *) kann zumindest in vielen Fällen noch nachvollziehen, warum das Heft einen 15-Jährigen mitreißt.

*) heute 54

Peter L. Opmann 23.04.2020 18:07

Noch eine Anmerkung:

An dieser Stelle habe ich seinerzeit die Lektüre abgebrochen. Die folgenden Ausgaben bis # 124 (also bis zur Einstellung bei Williams) fand ich nicht mehr so interessant. Sie waren überwiegend nicht schlecht, aber in meinen Augen hat sich die Serie erstmal nicht mehr entwickelt, sondern man hat versucht, den Ausfall von Jack Kirby möglichst zu kaschieren.

Wenn jemand anders (Crackajack?) weiterlesen und darüber schreiben möchte, habe ich aber überhaupt nichts dagegen.

Crackajack Jackson 23.04.2020 18:27

Mal sehen:

zu FV #99

Hier wird ziemlich viel aufgeboten. Eine Schlacht der Menschen gegen die Atlanter zeichnet sich ab. Der Präsident (Richard Nixon) hat einen Auftritt.
Die Atmosphäre eines kommenden Krieges wird sehr gut heraufbeschworen.

Sue bringt Franklin in Sicherheit.
Es folgt ein weiterer Besuch bei Agatha Harkness, die mehr weiß, als sie zugeben möchte.

Jetzt kämpft Namor gegen die Fantastischen Vier. Wirklich toll gezeichnet.
Schließlich zeigt Magneto sein wahres Gesicht. Er kidnappt Dorma und Sue.
Aus Feinden werden Verbündete. Magneto hat damit wahrscheinlich seinen eigenen Plan zunichte gemacht und unwissentlich den Krieg verhindert.

Das Originalheft enthält Leserbriefe von Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Kollins - den Astronauten von Apollo 11.

Crackajack Jackson 23.04.2020 18:44

Die ersten hundert Ausgaben der Fantastischen Vier

Zu erst einmal Danke an Peter L. Opmann. Es hat riesigen Spaß gemacht, von dir durch die ersten hundert Ausgaben geführt zu werden.
Dabei habe ich einige Sachen neu wahrgenommen.
Es kommen viel weniger Schurken vor, als ich in Erinnerung hatte. Die Frightful Four waren davon eingentlich die präsentesten.
Auch das Schema der Geschichten wurde mir erstmals klar. Am Anfang die Familie, danach dann die Action.
Die wunderbaren Zeichnungen wirken auch heute noch.

Peter L. Opmann 23.04.2020 18:57

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624025)
Das Originalheft enthält Leserbriefe von Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Kollins - den Astronauten von Apollo 11.

Was steht denn drin im Brief?

Crackajack Jackson 23.04.2020 19:56

Hier ist der Brief:

https://cyberspacecomics.com/blog/20...eil-armstrong/

Peter L. Opmann 23.04.2020 20:41

"Was it really from them? Who knows?"

Crackajack Jackson 23.04.2020 20:56

Vielleicht eine Ente.
Selbst die Redaktion scheint nicht an die Echtheit des Briefes zu glauben.
Auf jeden Fall aber ein Hingucker.

Peter L. Opmann 23.04.2020 21:10

Ja, ich halte es nicht für völlig ausgeschlossen, daß man bei der NASA 1969/70 "Fantastic Four" gelesen hat (vielleicht nicht Armstrong, Aldrin und Collins, und vielleicht auch nicht jedes Heft). Das war ja die Zeit, als es wirklich angesagt war, Marvel-Comics zu lesen.

Crackajack Jackson 23.04.2020 21:22

Es macht auf jeden Fall Spaß zu glauben, dass da eine Reaktion der Astronauten kam.
Aber die werden in diesen Tagen bestimmt andere Sachen zu tun gehabt haben.

Marvel Boy 24.04.2020 06:31

Wie, hier ist schluß?
Danke Peter, auch wenn ich bei dem Tempo nicht immer mitgekommen bin. :floet:
Cracka, mach weiter, bitte. :top:

Peter L. Opmann 24.04.2020 07:57

Zumindest bin ich gerade noch so über 10 000 Klicks gekommen... :D

Crackajack Jackson 24.04.2020 08:03

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 624071)
Cracka, mach weiter, bitte. :top:

Ich schaue mal, wenn auch nicht zwei Ausgaben pro Tag ( ich habe nichts zum rüberkopieren).

Vielleicht kommen ja durch mich dann noch vier oder fünfhundert Klicks dazu.

Peter L. Opmann 24.04.2020 08:19

Ich habe ja nur Texte aus dem Thread "Marvel Verwirrung Condor & Co" hier rübergeholt. Ich habe auch nicht zwei Hefte pro Tag gelesen; der Rhythmus bei Michi Diers war glaube ich eine Ausgabe pro Woche.

Crackajack Jackson 24.04.2020 08:34

Deshalb habe ich geschrieben, dass ich nichts zum rüberkopieren habe.

Da muss ich wohl meinen eigenen Rythmus finden.
Ich höre mal in mich rein.

guenkos 24.04.2020 08:50

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624046)
Vielleicht eine Ente.
Selbst die Redaktion scheint nicht an die Echtheit des Briefes zu glauben.
...

Der Brief wurde in Akron, Ohio, aufgegeben. Die dortige Universität arbeitet immer wieder mit der NASA zusammen. Vielleicht waren die drei gerade dort, als sie den Brief abschickten.

Crackajack Jackson 24.04.2020 08:55

Neal Armstrong ist 2012 gestorben, sonst hätte ich ihn mal angeschrieben und gefragt.

Crackajack Jackson 26.04.2020 07:37

http://www.comicguide.de/pics/medium/13672.jpg

US: Fantastic Four (1961) #105 (Dezember 1970)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #101 (Jan 1978)

Titel (Original / Deutsch): The Monster in the streets / Das Monster ist in der Stadt
Autor: Stan Lee / Zeichner:John Romita / Tusche: John Verpoorten

Alles beginnt sehr harmonisch.
Das Ding, Johnny und Christal am Hot Dog Stand.
Chrystal fühlt sich nicht gut. Gleichzeitig beginnen die Häuser zu wackeln und ein seltsames Licht erscheint am Himmel. Da klappt Chrytal ganz zusammen und Johnny fliegt schnell mit ihr ins Baxter Building während Ben versucht, ein ganzes Gebäude abzustützen.
Im Baxter Building forscht Reed immer noch nach einem Mittel, dass Ben in einen Menschen zurückverwandelt. Dabei rekaptuliert er die Ereignisse, die sie zu den Fantastischen Vier machten.
Sue ist derweil in einem Modegeschäft. Auch hier macht sich das Beben bemerkbar. Sie läuft auf die Straße und trifft dort zufällig auf einen alten Kollegen von Reed, der die Lichtgestalt verfolgt, die für die Beben verantwortlich zu sein scheint.
Es stellt sich heraus, dass Chrystal zu ihrem Volk zurück muss, da sie die Umweltverschmutzung nicht verträgt. Lockjaw kommt und Johnny und Christal werden wieder einmal voneinander getrennt.
Johnny fliegt davon. Er muss Dampf ablassen. Da sieht er Sue und den Professor, die von der Lichtgestalt bedroht werden. Doch je näher Johnny der Gestalt kommt, umso schwächer wird seine Flamme.
Sue versucht die Gestalt in ihrem Kraftfeld festzuhalten, so dass sie keine weiteren Schäden mehr anrichten kann, doch es fällt ihr mit jeder Minute schwerer. Sie schickt die Fackel zu Reed. Der weiß bestimmt eine Lösung.
Unpassenderweise kommt Johnny gerade in dem Moment an, in dem Reed in der heißen Phase der Rückverwandlung mit Ben ist. Jetzt müsste er unbedingt bei Ben bleiben. Die Unterbrechnung würde einen Schock für sein Nervensystem bedeuten und er könnte niemals wieder eine Rückverwandlung probieren.
Für Reed heißt es nun scih zu entscheiden ?
Ben oder Sue.

Hier erinnert vieles an die erste Ausgabe der Fantastischen Vier.
Die kurze Nacherzählung der Origin, oder auch Sue in einem Modegeschäft.
Was machen Frauen in ihrer Freizeit?
Aufräumen oder Shopping.
Der Leser ahnt schon, dass es zwischen Dr. Zolten Rambow, dem ehemaligen Kollegen von Reed und der mysteriösen Gestalt irgendeinen Zusammenhang geben muss.
Es ist schon ziemlich spannend zu sehen, für wen von den beiden sich Reed entscheidet. Ein guter Cliffhanger.

Marvel Boy 26.04.2020 07:45

Immerhin wird die Umweltverschmutzung schon thematisiert.
Das Bild der Frau war aber 1970 so und das wohl nicht nur als Klischee.

FrankDrake 26.04.2020 08:09

Reed forscht für Ben, nicht Ben für Ben.

Zeichner und Texter?

Ansonsten, guter Anfang, Cracka.

Crackajack Jackson 26.04.2020 08:13

Ich habe gerade noch mal nachgeschaut.
In FV #1 war Sue zum Tee bei Freundinnen und wurde dann vor einem Hutgeschäft gezeichnet.

Es ist da also nicht unbedingt eine Verbindung zu sehen.

Crackajack Jackson 26.04.2020 08:15

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 624372)
Reed forscht für Ben, nicht Ben für Ben.

Danke. Habe es geändert.

Peter L. Opmann 26.04.2020 09:29

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624368)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier (1980) #101 (Oktober 1981) (Condor Verlag)

Das stimmt auch nicht so ganz. Das Heft müßte von etwa 1978 sein, Verlag war Williams. Ob Condor diesen Band auch nochmal veröffentlicht hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Hab' jetzt einen Termin; ich lese die eigentliche Kritik später. Aber schön auf jeden Fall, daß Du weitermachst.

Marvel Boy 26.04.2020 09:47

Alles Quatsch was ich gerade geschrieben habe, war bei der falschen Nummer mit meinen Angaben.
Schaue später noch mal drüber.

Crackajack Jackson 26.04.2020 10:06

Condor hatte ich noch da stehen, weil ich das Gerüst von dem Spider Man Komplett Marathon kopiert habe.

Das Erscheinungsdatum in Deutschland war 1978. Habe ich auf der Seite von Ralf H. gefunden.

Marvel Boy 26.04.2020 10:54

So, bin wieder am Rechner und das rüberschauen hat sich somit erledigt. :D

Peter L. Opmann 26.04.2020 12:16

Bin leider etwas im Hintertreffen, weil ich heute morgen etwas anderes zu tun hatte.

Aber ich habe jetzt Deinen Post zu FV # 101 gelesen. Der Inhalt erschließt sich gut. Anmerkungen kann ich jedoch nicht machen, weil ich das Heft nicht nochmal gelesen habe. Hole ich vielleicht noch nach.

Crackajack Jackson 26.04.2020 20:57

https://www.comicguide.de/pics/medium/13673.jpg
zum vergrössern anklicken

US: Fantastic Four (1961) #106 (Januar 1971)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #102 (Jan 1978)

Titel (Original / Deutsch): The Monster‘s secret! / Das Geheimnis des Monsters
Autor: Stan Lee / Zeichner:John Romita / Tusche: Joe Sinott

Das Cover ist, wie in vielen Marvel Ausgaben dieser Zeit, gevierteilt.
Jedes der Mitglieder der Fantastischen Vier in seiner derzeit prekären Situation:
Das Ding : hilflos
Johnny Storm: verloren
Die Unsichtbare: Machtlos
Mr.Fantastic: die einzige Hoffnung
Zu der Handlung passt das Cover ganz gut. Es hilft beim Wiedereinstieg in die Handlung, wie auch das erste Panel das bisherige Geschehen perfekt zusammenfasst.
Mr. Fantastic muss wählen. Natürlich wählt er das richtige. Er lässt Johnny da, der versuchen soll die Situation in der sich das Ding befindet mit seinen Kräften zu deeskalieren. Wie das genau gehen soll, wird nicht genau erklärt. Die Fackel soll die Hitze, die bei der Umwandlung austritt absorbieren. Johnny schafft das, muss aber dann die Hitze in ihm wieder los werden .
Er fliegt ganz hoch und stahlt dann die Hitze ab. Jedoch war die Anstrengung zu viel für ihn. Er verliert das Bewusstsein und stürzt ab.
Reed ist inzwischen bei Sue angekommen, die er gerade noch so retten kann. Er bringt Sue und den Professor aus der Gefahrenzone. Reed will die Gestalt, die immer noch schwere Energiestöße abgibt mit alllen Mitteln stoppen, doch der Professor beteuert, dass das Wesen keine Gefahr darstellt und nicht getötet werden darf. Das macht Mr. Fantastic mistrauisch und so stellt er ihn zur Rede. Nach mehreren Ausflüchten gibt er schließlich zu, dass es sich bei dem Wesen um seinen eigenen Sohn handelt.
Professor Phillips forschte mit seinem Sohn an einem Gerät, das jede andere Waffe neutraliesieren sollte und damit Kriege unmöglich machen würde. Bei einem letzten Test des Gerätes, gab es in der Strahlenkammer ein Sauerstoffleck und sein Sohn wurde unbekannten Energien ausgesetzt. Er verwandelte sich in jenes Monster, dass ihnen nun so viele Probleme bereitete.
Reed verspricht zu helfen. Da fällt Johnny vom Himmel, nun bei Bewusstsein. Er schafft es aber erst im letzten Moment voll zu entflammen, keine Sekunde zu früh.
Reed spricht jetzt noch mal mit dem Professor und dieser erinnert sich plötzlich, dass er eine Rückversicherung für den Falle eines Versagens in seinem Labor hat. Johhny fliegt also schnell mit dem Professor in dessen Labor um sie zu holen. Auf dem Weg dahin fliegen sie am Baxter Building vorbei. Das Gebäude ist inzwischen ganz eingefrohren mit einem ebenso starren Ding darin.
Inzwischen trifft die Armee mit jeder Menge schwerer Artillerie am Schauplatz des Kampfes ein. Reed gelingt es jedoch das Energiewesen so lange zu beschäftigen, bis Johnny und der Prof. mit dem Gerät eintreffen.
Obwohl Reed durch den Kampf mit dem Energiewesen sehr geschwächt ist, gelingt es ihm mit einem Blick, das Gerät zu verstehen und anzuwenden. Der Professor war zu aufgeregt dafür. Das Gerät wird aktiviert und durch einen Strahl wird das Wesen wieder menschlich. Der Sohn des Professors ist gesund und fühlt sich als wäre er aus einem Albtraum erwacht.
Dem Professor kommt die Einsicht, dass man den Krieg nicht mit einer weiteren Waffe beenden kann.
Doch jetzt müssen die Fantastischen Drei schnell zurück ins Baxter Building, das schon abzutauen beginnt. Ben sitzt noch so da, wie sie ihn verlassen haben. Das ist schon mal positiv, aber jetzt die Frage: Kann er die entscheidende Verwandlung überleben?

Eine Geschichte nach Schablone.
Durch einen Unfall verändert sich ein Mensch und bekommt unglaubliche Kräfte. Er wird zur Gefahr für die Öffentlichkeit, weil er nicht mehr Herr seiner Sinne ist und unkontrolliert Schaden anrichtet.
Könnte auch die Geschichte des Hulk sein. Hier wird sie jedoch verwoben mit der versuchten Rückverwandlung von Ben, die dem ganzen einen neuen Aspekt verleihen. Man ist gespannt, wie dieser Versuch ausgeht.

Marvel Boy 27.04.2020 05:54

Zitat:

"Durch einen Unfall verändert sich ein Mensch und bekommt unglaubliche Kräfte. Er wird zur Gefahr für die Öffentlichkeit, weil er nicht mehr Herr seiner Sinne ist und unkontrolliert Schaden anrichtet."
Könnte auch die Geschichte einiger Politiker damals sein. :nonono:

Peter L. Opmann 27.04.2020 07:43

Ich möchte zwar kein Erbsenzähler sein, aber Mr. Sinnott hieß mit Vornamen Joe.

Das ist das, was ich meinte: Das Ausscheiden von Kirby wurde nicht dafür genutzt, das Konzept von FV zu überarbeiten, sondern man wärmte alte Muster immer wieder auf. Auch Romita zeichnete eher im Stil von Kirby, als daß man seinen eigenen Zeichenstil erkennen kann.

FrankDrake 27.04.2020 07:47

Ganz so schnell geht das vielleicht nicht, Romita entwickelt schon noch seinen eigenen Stil, wie wir heute wissen.

Crackajack Jackson 27.04.2020 07:58

Man braucht immer etwas Zeit, um einen eigenen Stil zu entwickeln.

Genauso wie man Zeit braucht, um sich als Leser an einen Zeichenstil zu gewöhnen.

Vom Tanzen her weiß ich, dass die kleinen Veränderungen eigentlich nie ganz abgeschlossen sind.

Da denke ich an John Romita jr., mit dem ich erst seit einiger Zeit Frieden geschlossen habe.

FrankDrake 27.04.2020 08:25

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624556)
Da denke ich an John Romita jr., mit dem ich erst seit einiger Zeit Frieden geschlossen habe.

Frieden? Niemals! Nicht mit Romita jr, und auch nicht mit Kelly Jones :schorsc2:

Peter L. Opmann 27.04.2020 09:26

Was Romita sr. betrifft: Wir sind hier im Jahr 1970 oder 71; da hatte er schon eine Masse "Spider-Man" gezeichnet und mußte seinen Stil nicht mehr entwickeln. Ich vermute eher, daß es eine Vorgabe von oben gab, daß man von Kirbys Weggang möglichst wenig mitbekommen sollte.

Romita jr. habe ich immer mit Wohlwollen betrachtet. Das ist das typische Problem eines Sohnes, der aus dem riesigen Schatten seines Vaters heraustreten will. In seinen frühen "Spider-Man"-Arbeiten hat der Junior in vielem an den Senior erinnert. Dann hat er es geschafft, wohl unter dem Einfluß von Jim Lee und ähnlichen Leuten, seinen eigenen Stil zu finden. Davor habe ich Hochachtung.

Crackajack Jackson 27.04.2020 09:31

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 624554)
Das Ausscheiden von Kirby wurde nicht dafür genutzt, das Konzept von FV zu überarbeiten, sondern man wärmte alte Muster immer wieder auf.

Geniale Ideen kann man nicht am Fließband produzieren.
Aber was hielt die Leute (mich eingeschlossen) bei der Stange?

Ich gehe mal von mir aus:

Die Gewohnheit
Die Hoffnung, dass es irgendwann besser/ interessanter wird
Die Zeichnungen
Das Bedürfnis, alles komplett haben zu müssen und den Anschluss nicht zu verlieren
Die regelmäßige Dosis Realitätsflucht
Die Vertrautheit mit liebgewonnen Charakteren

Peter L. Opmann 27.04.2020 11:20

Ich habe ja die Williams-Marvels auch bis zum bitteren Ende gesammelt, auch "Die Spinne" und "Horror" (DC), sowie "MAD". Bei mir spielte bei FV sicher eine größere Rolle, daß das eine vertraute Scheinwelt war, in der ich mich gern aufhielt - der Soap-Faktor.

Reine Gewohnheit war das nicht, aber Komplettismus wohl auch. Ich habe sogar die Condor-Ausgaben noch eine ganze Weile weiter gelesen. Da hätte schon Übles passieren müssen, damit ich aufgehört hätte. Das betrifft aber vor allem Williams. Bei Condor war ich mental schon bald soweit, gefühlsmäßig aber nicht... :D

Crackajack Jackson 27.04.2020 20:51

http://www.comicguide.de/pics/medium/13674.jpg

US: Fantastic Four (1961) #107 (Februar 1971)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #103 (Februar 1978)

Titel (Original / Deutsch): Appearing in "And Now... the Thing!" / Im Mittelpunkt: Das Ding
Autor: Stan Lee / Zeichner:John Buscema / Tusche: Joe Sinott

In diesem Heft rückt Reed damit raus, dass Ben bei dem Vesuch der Rückverwandlung sterben kann.
Reed zieht hier wieder mal sein eigenes Ding durch, ganz der egozentrische Wissenschaftler.

Das Eis wird nun langsam abgetaut und es gelingt. Das Ding wird wieder zu Ben Grimm, dem Menschen. Ben kann sich sogar jetzt wieder in das Ding zurückverwandeln, gerade so, wie er es braucht. Am Anfang geht es noch schwer, aber je wütender Ben wird, umso leichter ist die Verwandlung zum Ding.
Sue hat Alicia angerufen, die sogleich ins Baxter Builiding gekommen ist. Gemeinsam mit Ben freut sie sich über den neuen Status Quo. Die Welt ist perfekt.

Nur einer kann sich nicht richtig freuen. Der Anblick von Sue und Ben erinnert Johnny an Chrytal, die wieder bei den Nichtmenschen weilt.
Johnny fliegt davon, uneins mit sich und der Welt. Er ist unzufrieden. Sue schaut ihm nach und wendet sich an Reed, doch der weisst sie ab, weil er noch wichtige Sachen zu arbeiten hat. Sue soll doch mal zu Agatha Harkness fahren und nach Franklyn schauen.
Die drei anderen Mitglieder gehen also mürrisch auseinander.
Reed beschäftigt
Sue wütend
Johnny einsam.

Ben und Alicia fahren mit der U-Bahn und sind glücklich, Ben sogar übermütig.
Aus Spaß verwandelt er sich in das Ding, was zur Folge hat, dass alle Leute wie wild aus der U-Bahn stürzen. Alicia kann jedoch über den Spaß nicht so richtig lachen.
Als sie aus der U-Bahn kommen passiert auf der Straße ein Überfall auf ein Warenlager. Die Banditen wollen keine Zeugen und schießen auf Ben und Alicia. Ben verwandelt sich in das Ding und gibt den Kerlen Saures. So viel, dass Alicia ihn zurückhalten muss, ehe er sie noch umbringt.
Ben hat sich verändert. Er ist ruppiger geworden, sogar zu Alicia.

Im Baxter Building empfängt Reed einen Besucher, den er eigentlich nicht empfangen wollte.
Sein Name ist Janus und er will in die Negative Zone.
Reed warnt ihn und erzählt ihm von ihrem Aufenthalt und den vielen Gefahren in der Negativ Zone, doch Janus ist unbelehrbar. Er zieht eine Waffe und feuert auf Reed. Dieser wird bewusstlos und so kann Janus die Tür zur Negativ Zone öffnen.

Inzwischen ist Sue bei Agatha angekommen. Sie will Franklin überrraschen und macht sich unsichtbar, doch er sieht sie trotzdem (ein erstes Zeichen seiner Fähigkeiten).
Agatha spielt den Vorfall herunter, doch Sue scheint, sie verschweigt ihr etwas.
Johnny hat sich inzwischen etwas beruhigt und sucht Reed. Er fragt Ben nach ihm, bekommt aber nur ruppige Antworten und schon nach kurzer Zeit fliegen bei den beiden die Fetzen.

Reed, der gerade hereinkommt, kann gerade noch dazwischen gehen und ihnen sagen, dass Janus in die Negativ Zone eingedrungen ist.
Jetzt ist er der gefährlichste Mensch der Welt.

Unklar bleibt eigentlich warum er der gefährlichste Mensch der Welt sein soll. Man sollte doch meinen, dass er in der Negativ Zone unrettbar verloren ist. Aber das werden wir wohl im nächsten Heft erfahren.
Ansonsten ist viel passiert in diesem Heft. Superheldenkämpfe fanden zwar keine statt, aber Ben hat erstmals seinen optimalen Zustand gefunden. Er kann sich in das Ding verwandeln, wann immer er will.
In den Comics können die Helden jedoch nicht ewig glücklich sein. Das Ding und der Hulk sind da ziemlich gleich. Es gibt immer mal wieder sehr kurze Phasen in denen die beiden glücklich sind, der Leser weiß aber schon am Anfang einer solchen Phase, dass sie nicht von Dauer sein kann.
Seine Tempramentsausbrüche weisen schon darauf hin, dass sich bei dieser Verwandlung sein Charakter zum schlechteren hin verändert hat.
Auch bei Franklin gibt es hier zum ersten Mal Zeichen, dass er kein normales Kind ist.
Es werden immer nur kleine Ereignisse erzählt, die darauf schließen lassen. Stan macht es wirlich spannend. Diese Szenen bzw. einzelne Panels zielen auf Ereignisse ab, die erst viele Hefte später aufgelöst werden und machen die Vorfreude drauf umso größer . Stan ist ein Meister darin, immer mal was einzustreuen. Bei Spider-Man kam das auch dauernd vor, dass z. B. ein Schurke wie Doktor Ock in jedem Heft mal zu sehen war, ohne dass man genau wusste um wen es sich dabei handelte.

Beim Lesen dieses Heftes wurde mir bewusst, wie früh Reed eigentlich schon diese Alleingänge als Forscher/Wissenschaftler/Chef des Teams macht, ohne die andere zu fragen, oder ihnen Mitspracherecht zu geben.
Eigentlich kein schöner Charakterzug bei einem Helden.
Er steht da auf einem Level mit Doctor Doom und Tony Stark.

Peter L. Opmann 27.04.2020 22:29

Du legst ja ein ganz ordentliches Tempo vor. Ich habe damals ein Heft pro Woche gelesen. Aber vielleicht hast Du ja auch infolge Corona freie Zeit...

Was ich damals nicht leisten konnte, war, Bezüge zu späteren Phasen der Serie herzustellen. Ich habe ein paar vereinzelte FF-Hefte aus den 70er und 80er Jahren, hatte aber das Problem, daß ich nicht immer richtig mitkam, weil mir etliche Episoden zwischendurch fehlen.

Mir fällt auf, daß Du den grafischen Aspekt der Serie nicht behandelst. Das war ja nun die erste Ausgabe, die John Buscema zeichnete. Ich erinnere mich aber noch, daß ich etwas enttäuscht war. Mir gefielen von ihm die 50er und 60er Ausgaben der "Rächer" sowie "Silberstürmer" am besten. Seine Arbeiten hier sind zwar nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes, finde ich. Demnächst gibt's ja wieder ein Duell von Ding und Hulk, aber das ist zeichnerisch in meinen Augen auch nur guter Durchschnitt.

Crackajack Jackson 28.04.2020 05:30

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 624693)
Du legst ja ein ganz ordentliches Tempo vor. Aber vielleicht hast Du ja auch infolge Corona freie Zeit...
.

Es interessiert euch doch bestimmt auch, wie die Geschichte weitergeht.
Ich konnte Ben wirklich nicht länger eingefroren lassen.

Ausserdem musste ich mich gestern Abend noch durch einen 199 seitigen Mietvertrag durcharbeiten. Da tut es ganz gut, wenn man zwischendurch mal etwas über die Negativ Zone erfährt, in der es wahrscheinlich keine Mietverträge gibt.

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 624693)
Mir fällt auf, daß Du den grafischen Aspekt der Serie nicht behandelst.
.

Zu den Zeichnungen kann ich leider nicht viel beisteuern. Da fehlt mir das Fachwissen.

FrankDrake 28.04.2020 05:39

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624715)
Ich musste mich gestern Abend noch durch einen 199 seitigen Mietvertrag durcharbeiten. Da tut es ganz gut, wenn man zwischendurch mal etwas über die Negativ Zone erfährt, in der es wahrscheinlich keine Mietverträge gibt.

Solltest Du dich damit irgendwann einmal unterfordert fühlen, lies und versteh die erforderlichen EN DIN Normen um Schutzmasken aus Asien zu exportieren und in Europa zu importieren.

FrankDrake 28.04.2020 05:42

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624715)
Zu den Zeichnungen kann ich leider nicht viel beisteuern. Da fehlt mir das Fachwissen.

Braucht es doch auch nicht, bei einer Rezession ist doch das empfinden des Schreibenden eh sehr subjektiv.

Crackajack Jackson 28.04.2020 05:53

Na gut. Dann werde ich mir in Zukunft auch mal die Bilder anschauen. ;)

Marvel Boy 28.04.2020 06:37

:D

Crackajack Jackson 28.04.2020 07:37

Wenn gewünscht, werde ich die Rezensionen runterschreiben, aber immer nur ein pro Woche hier einstellen.
Es soll ja nicht in Stress ausarten.

FrankDrake 28.04.2020 07:40

Mach so weiter wie bisher, ich kann schnell lesen.

Peter L. Opmann 28.04.2020 07:55

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624739)
Wenn gewünscht, werde ich die Rezensionen runterschreiben, aber immer nur ein pro Woche hier einstellen.
Es soll ja nicht in Stress ausarten.

Ich habe das nur erwähnt, weil Du gesagt hattest, Du könntest nicht so schnell. Ich find's gut, wenn es hier vorangeht.

Crackajack Jackson 28.04.2020 07:56

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 624740)
Mach so weiter wie bisher, ich kann schnell lesen.

Eines deiner vielen Talente.
Gut, dann geht es heute Abend weiter (Text und Malerei).

FrankDrake 28.04.2020 08:00

Erinnert mich daran mal wieder die frühen Asterix zu lesen.

1 Talent = 6.000 Drachmen oder 60 Minen.

Crackajack Jackson 28.04.2020 08:24

Da gibt es ja bald einen neuen Band mit Uderzo und Goscinny.

Der wurde zufällig auf dem Dachboden gefunden. Ist aber nur eine bebilderte Geschichte ohne Sprechblasen.

Peter L. Opmann 28.04.2020 09:49

Ist zwar off-topic, aber dieser "Asterix" ist bestimmt kein Dachbodenfund. Der Band wurde in Frankreich veröffentlicht, war Ehapa aber nicht gut genug. Jetzt, wo man den Tod von Uderzo als Anlaß für ein kleines Geschäft nutzen kann, sieht die Sache natürlich anders aus.

jakubkurtzberg 28.04.2020 17:38

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 624693)
(…) Das war ja nun die erste Ausgabe, die John Buscema zeichnete. Ich erinnere mich aber noch, daß ich etwas enttäuscht war. Mir gefielen von ihm die 50er und 60er Ausgaben der "Rächer" sowie "Silberstürmer" am besten.

Hier ein paar Eindrücke, wie der "Stürmer" bei Williams hätte aussehen können. Zehn Cover-Motive hat der Verlag in den Thor-Heften verwendet. Leider wurde mit wenigen Ausnahmen bei fast jeder Einleitung der Schriftzug verändert... oftmals nicht zum Besseren.
https://dassagtenuff.blogspot.com/20...r-sturmer.html

Crackajack Jackson 28.04.2020 19:19

https://www.comicguide.de/pics/medium/13675.jpg


US: Fantastic Four (1961) #108 (März 1971)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #104 (Februar 1978)

Titel (Original / Deutsch): The Monstrous Mystery of the Nega-Man/ Das Alptraum-Monster Nega-Mann
Autor: Stan Lee / Zeichner:Jack Kirby / Tusche: Joe Sinott



Stan Lee geht dazu über im ersten Panel die Fantastischen Vier noch mal im Gespräch erzählen zu lassen, was in der letzten Ausgabe passiert ist.
So auch hier.
Reed sagt, Janus sei nun der gefährlichste Mensch der Welt und erzählt dann die Geschichte vom Nega Man.

Vergangenheit
Ein Kreisel flog einst mitten in das Herz von New York und zerstörte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Der Kreisel landete direkt in einer Bank und aus einer Klappe stieg der Nega Man aus, der mit seinen Negativ Strahlen alles außer Gefecht setzte.
Ben Grimm war zufällig anwesend und steckte gerade sein Erspartes in eines der Schließfächer, als der Nega Man ihn mit seinen Strahlen wegblasen wollte. Die Strahlen waren aber nicht stark genug und so schickte Ben den Angreifer erst mal auf die Bretter.

Nega Man stellte nun seine Negativ Gürtel auf die höchste Intensität und wurde jetzt mit unglaublicher Kraft versorgt, so dass er es mit dem Ding aufnehmen konnte.
Ben sinkt bewusstlos zu Boden, als gerade Johnny in die Bank kommt, der sich mit dem Ding hier treffen wollte. Mit einem Blick erkennt Johnny den Ernst der Lage und entflammt.
Aber auch er ist keine Gegner für Nega, der seine Kräfte geringfügig verändert und Johnny mit der Kraft eines lebenden Dynamo ausschaltet.

Johnny wacht im Baxter Building auf, umringt von Reed und dem Ding. Reed erzählt ihnen, dass Janus, bevor er zum Nega Man wurde, ein früherer Komilitone von ihm war, der bessenssen davon war, eine neue Engergiequelle zu finden.

Da geht das Visiphone an. Janus ruft an. Ben und Johnny erkennen ihn sofort wieder, aber er ist nicht mehr so agressiv. Es scheint sogar, als habe er Angst vor irgendwas und er bittet Reed verzweifelt um Hilfe. Irgendetwas kommt in sein Zimmer, vor dem er große Angst hat. Dann zerspringt das Visiphone im Baxter Building (?).
Das verwundert Ben auch, aber Reed hat schon die Erklärung bereit. Es muss sich um einen neue Art Energie handeln.

Da kommt Sue hereingelaufen, die das Zerspringen des Visiphones gehört hat. Reed beruhigt sie und bittet sie mit ihm nach Midvale zu fliegen, wo sich Janus zur Zeit aufhält. Reed und Johnny sollen in der Stadt bleiben und dort patroullieren.
Die beiden verstehen das nicht und glauben, dass Reed ihnen irgendetwas verschweigt.
Missmutig setzen sich die beiden ins Pogoplane und fliegen über die Stadt, doch schon nach kurzer Zeit wird ihnen klar, dass hier auch etwas nicht Stimmt. Teile einer Straße heben sich in die Luft und kommen ihnen entgegengeflogen.

Gegenwart
Ben unterbricht Reeds Erzählung, dann erzählt Reed aber weiter, weil die beiden (und die Leser) verstehen sollen, warum Janus so gefährlich ist.

Vergangenheit
Janus hat die Straßenteile in die Luft fliegen lassen, genauso wie er jetzt das Pogoplane vereisst, so dass es nicht mehr fliegen und Johnny nicht entflammen kann. Das Ding kann noch notlanden, aber Janus ist verschwunden. Zurückgelassen hat er eine Botschaft mit der Forderung alle Schätze der Stadt innerhalb von 24 Stunden an ihn herauszugeben, oder er vernichtet die Stadt.
Reed und Sue (die sich vorsichtshalber unsichtbar gemacht hat), kommen in Midvale an. Dort erwartet sie Janus schon. Er ist auf ein paar Krücken angewiesen.

Reed hat schon durchschaut, dass es sich hier um zwei verschiedene Personen handeln muss (der Namen Janus ist Programm).
Da hören sie ein Rauschen. Der andere Janus kehrt zurück. Reed versteckt sich hinter der Tür und als Janus 2 herienkommt, nimmt er ihm seinen Strahler ab und sorgt dafür, dass er mit seinen Händen nicht an seinen Gürtel gelangen kann. Janus befiehlt seinem Bruder ihm gegen Reed zu helfen. Da nimmt der schwache Janus eine Pistole aus der Schublade und erschießt seinen Bruder, der daraufhin verschwindet.
Bei seinen Versuchen mit einer neuartigen Energie erschuf Janus eine böse Version von sich selbst, wie Jekyll und Hyde. Dieser böse Zwilling dominierte ihn dann lange Jahre.
Reed und so verlassen Janus.

Gegenwart
Reed erzählt, dass Janus mit der Energie weiter forschte und so seine Beine heilte. Aber er suchte immer noch nach mehr Energie, die er jetzt in der Negativ Zone zu finden hoffte.
Da er schon Negative Energie in sich hatte war der Schritt für Janus in die Negativ Zone nicht gefährlich. Gefährlich wird es jetzt erst für die Menschheit, wenn er aus der Zone herauskommt.
Ben will Nega Man sofort stoppen, doch es ist schon zu spät. Anhilius hat den Weg aus der Negativ Zone ins Baxter Building gefunden.


Seit letzter Ausgabe kommt auch eine Stimme aus dem Off. Stan erklärt hier in dieser Ausgabe, dass man nicht verwundert sein muss, weil die Szene mit dem Negativ Man nie gedruckt wurde.
Auch in der letzten Szene erklärt Stan den Lesern, dass sie Janus noch nicht kennen können.
Es scheint, als wäre die neue Erzähltechnik gewöhnungsbedürftig..
Neu ist auch , dass das ganze Heft eigentlich in einer unerzählten Vergangenheit der fantastischen Vier spielt, um zu erklären woher Nega Man kommt und wie ihr erstes Treffen ausgesehen hat.
Die Geschichte wird nicht mehr geradlinig erzählt und ist durch den Einschub etwas schwerer zu folgen.
Diese Ausgabe hat mal wieder Kirby gezeichnet, wenn auch mit nicht ganz so detailreichen Hintergründen, wie man es vom ihm gewohnt war. In den Credits stehen ausserdem noch Buscema und Romita , die hier auch noch mal letzte Änderungen gemacht haben.
Da ich in Schwarz /Weiß unterwegs bin (Essential FF) , kann ich zu den Farben nicht viel sagen.

jakubkurtzberg 28.04.2020 20:35

Diese Nummer erschien in den USA im selben Monat als bei DC die ersten Kirby-Hefte auf den Markt kamen. Marvel bzw. Stan Lee hatte die Story zunächst abgelehnt... Dann wurde kräftig daran montiert und neu gezeichnet, so dass sie irgendwie noch reinpassen konnte. Auf den damals üblichen Halbseiten (12/13?) sieht man in der dt. Fassung und in den Nachdrucken eine Hälfte Kirby, eine Hälfte Buscema. Es gab ein US-Sonderheft, bei dem versucht wurde, die ursprüngliche Fassung zu restaurieren. Ron Frenz ergänzte die Fehlstellen im Kirby-Stil und Joe Sinnott übernahm die Tusche.

https://marvel.fandom.com/wiki/Fanta...enture_Vol_1_1

Marvel Boy 28.04.2020 20:42

Den besagten US One Shot hab ich hier irgendwo liegen, nur wo?
Hatte ich damals extra von meinem Händler beiseite legen lassen.

Crackajack Jackson 28.04.2020 20:58

Ehrlich gesagt, ist das viel Flickwerk. Sowohl von den Zeichnungen, als auch von der Story. Es ist eine Geschichte (die die Herkunft eines Schurken erklärt) in einer Geschichte. So was ähnliches hatten wir schon mal, als Black Panther die Herkunft von Klaw erzählte.

Peter L. Opmann 28.04.2020 21:57

Ich habe die Geschichte zum Hintergrund dieses Heftes nie so richtig geglaubt. Daß eine Episode abgelehnt wird, weil sie angeblich zu langweilig ist, kann ich mir bestenfalls bei einem Anfänger vorstellen, nicht bei einem so versierten Mann wie Kirby.

Und bei Marvel wurde ja immer unter großem Zeitdruck gearbeitet. Ich halte es für sehr zweifelhaft, daß Lee 1970 sagen konnte: Dieses Heft ist schwach - fahr nach Hause und zeichne nochmal was Neues. Oder auch: Die Geschichte ist schwach - da nehmen wir was anderes als Ersatz, was ich schon fertig in der Schublade habe.

Ich denke, irgendwie ist diese Sache anders gelaufen.

Crackajack Jackson 29.04.2020 20:55

https://www.comicguide.de/pics/medium/13676.jpg

US: Fantastic Four (1961) #109 (April 1971)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #105 (März 1978)

Titel (Original / Deutsch): Tod in der Negativzone / Death in the Negative Zone!
Autor: Stan Lee / Zeichner: John Buscema/ Tusche: Joe Sinott


Ben, Johnny und Reed machen sich für eine Expedition in die Negativzone fertig.
Sie müssen Janus stoppen, sonst steht das Ende der Welt bevor, da positive und negative Energien nicht koexistieren können.
In der Negativzone haben sich derweil Janus und Annihilus, der Herrscher der Zone verbündet. Wenn Annihilus Janus am Leben lässt, zeigt dieser Seihm den Durchgang zur Erde.
Annihilus will erstens, sich an den Fantastischen Vier rächen und zweitens, die Menscheit ausrotten.
Die Fantastischen Drei (Sue, ihre einzige Verbindung zur Erde, bleibt im Baxter Building am Visi Scanner) dringen in die Negativzone ein. Ben und Reed haben Fluggeräte und eine Waffe dabei, die Annihilius wenn auch nicht besiegen, so doch für kurze Zeit orientierungslos machen soll. Johnny braucht kein Fluggerät, er hat seine Flamme.
Ihr Ziel ist es Janus zu fangen und zu verhindern, dass dieser Annihilus verät, wie man auf die Erde gelangen kann.
Schon nach kurzer Zeit treffen sie auf den Herrscher der Zone und Janus, der gerade mit einem Schiff zur Quelle der negativen Energie fliegen möchte.
Reed fliegt ihm hinterher, Ben und Johnny kämpfen gegen Annihilus.
Janus spürt schon im Schiff, wie die negative Energie stärker wird. Seine Gier treibt ihn jedoch immer tiefer ins Zentrum, bis er den Punkt überschritten hat, an dem er nicht mehr zurück kann und ein Teil der Energie wird.
Reed versuchte ihn noch zu retten, aber es war zu spät. Janus ist verloren.
So kann Reed nur noch schnell zu seinen Teamkollegen zurückkehren und ihnen im Kampf gegen Annihilus helfen.
Reed schießt mit seiner Waffe auf Annihilius. Gleichzeitig teilt er Navigationsgeräte für den Heimweg aus, verschweigt den beiden aber, dass er sein eigenes Gerät im Kampf verloren hat. Er schickt sie weg und sagt, dass er nachkommt.
So erreichen Johnny und Ben bald unbeschadet das Portal und kehren zu Sue ins Baxter Building zurück, während Reed alleine auf einem Felsbrocken durch die Negativzone treibt, unrettbar verloren wie es scheint.

Während des Kampfes klingelte das Telefon. Agatha Harkness rief Sue an und erinnerte sie daran, dass sie doch Franklin besuchen wollten. Sue weint und sagt, dass sie ganz andere Sorgen im Moment habe. Es werden hier oft Mehrteiler und zwischendurch auch mal ein Einteiler wieder erzählt.

Was jedoch neu ist, dass die Geschichten miteinander verbunden werden. Es existiert eine Subhandlung, die sich durch die Hefte zieht. Auch die Enden der Hefte gehen durch die Cliffhanger jetzt stärker ineinander über.
Stan Lee macht hier aus Reed einen Märtyrer. Schon am Anfang wird die Mission als Himmelfartskommando bezeichnet. Warum Reed nicht einfach mit den anderen flieht bleibt unklar. Wahrscheinlich muss er Annihilus in Schach halten, auf den dan später nicht mehr eingegangen wird.

Man merkt das Kirby nicht mehr da ist. Es fehlen die orgiastischen Hintergründe. Die Negativzone bleibt blass und unscheinbar. Keine Splashpages, die ein Gesamtbild wiedergeben, sondern es werden immer nur kleine Ausschnitte gezeigt, auf denen die Figuren den meisten Platz einnehmen.

Peter L. Opmann 29.04.2020 21:04

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 624965)
Man merkt das Kirby nicht mehr da ist. Es fehlen die orgiastischen Hintergründe. Die Negativzone bleibt blass und unscheinbar. Keine Splashpages, die ein Gesamtbild wiedergeben, sondern es werden immer nur kleine Ausschnitte gezeigt, auf denen die Figuren den meißten Platz einnehmen.

John Buscema konnte es zweifellos besser. Der Zeichenstil spricht dafür, daß er Zeitdruck hatte. Oder als bloßem Lückenfüller für Kirby fehlte ihm die Motivation. Oder beides.

Crackajack Jackson 30.04.2020 05:50

Eher Zeitdruck, als Motivation.
Ich glaube, für jeden müsste es doch eine Ehre sein, die Fantastischen Vier zeichnen zu dürfen. Nach 100 Ausgaben hatten sie sich bestimmt schon als feste Größe in der Comicbranche etabliert.

jakubkurtzberg 30.04.2020 07:29

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 624853)
Ich habe die Geschichte zum Hintergrund dieses Heftes nie so richtig geglaubt. Daß eine Episode abgelehnt wird, weil sie angeblich zu langweilig ist, kann ich mir bestenfalls bei einem Anfänger vorstellen, nicht bei einem so versierten Mann wie Kirby. (…)
Ich denke, irgendwie ist diese Sache anders gelaufen.

Gedankliches Szenario:
Marvel/Stan: Jetzt will der Jack mehr Kohle? Dann bringen wir eine seiner Stories einfach nicht und er soll sich wieder einkriegen. Wir sitzen schließlich am längeren Hebel...

Kirby wird noch saurer und gibt die nächsten Zeichnungen zusammen mit seiner Kündigung ab. DC nimmt ihn schließlich mit Handkuss und wirbt mit seinem Talent. Dass er ohne Stan keine richtigen Stories und Dialoge hinkriegt und so überhaupt nicht bei DC reinpasst, steht auf einem anderen Blatt. Und dass Mike Royer seine hingeschluderten Bleistiftzeichnungen fernab von einem stets um Verbesserungen bemühten Joe Sinnott tuscht, auch. Und Kirbys Superman sieht nicht aus wie DCs Hausheld. Infantino und Co. lassen Supies Gesicht und Brustemblem deshalb von Curt Swan an die DC-Hausgrafik angleichen.

Marvel/Stan:
Jetzt ist Jack also bei der Konkurrenz gelandet. Aber wir haben ja noch die Story, die wir ihm nicht mehr bezahlen wollten... Schnell noch raus damit, so dass sie gleichzeitig zum DC-Auftakt am Kiosk ist. Mist, die Geschichte passt ja so gar nicht in die aktuelle Handlung. Big John, Joe... da müsst ihr nochmal ran!

Crackajack Jackson 30.04.2020 07:35

So könnte es tatsächlich gewesen sein.

jakubkurtzberg 30.04.2020 07:43

Der Einstieg in die Annihilus-Saga wurde dem deutschen Publikum mal wieder erschwert, da seine "first appearance" (erster Auftritt) von 1968 auf deutsch erst Ende 2012 in Paninis Stan Lee-Anthologie erschien. Naja, die Flashbacks zeigen immerhin, was bisher geschah...

Peter L. Opmann 30.04.2020 07:45

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 625024)
Eher Zeitdruck, als Motivation.
Ich glaube, für jeden müsste es doch eine Ehre sein, die Fantastischen Vier zeichnen zu dürfen. Nach 100 Ausgaben hatten sie sich bestimmt schon als feste Größe in der Comicbranche etabliert.

John Buscema hatte eine sehr professionelle Arbeitseinstellung. Ich denke schon, daß ihm das Zeichnen Spaß gemacht hat, besonders, wenn er sich an keine Vorgaben halten mußte wie bei "Conan". Aber er hat es bestimmt nicht als Ehre empfunden, FF zu zeichnen. In einem Interview hat er mal erzählt, er habe immer die von ihm gestalteten Hefte in einen Karton im Keller geworfen und nie wieder darin geblättert. Er war gefragt worden, wie er dies und jenes gezeichnet habe. Buscema sagte: "Keine Ahnung."

Peter L. Opmann 30.04.2020 07:48

@ Jakub: Wie Du den Abgang von Kirby bei Marvel schilderst, finde ich auch sehr plausibel. Ich kann auch das Agieren von Kirby gut nachvollziehen. Es gab zwar damals noch keine Marvel-Filme (von Cartoons abgesehen), aber mit Spielfiguren wurden bereits Millionen verdient - und Kirby sah davon keinen Cent.

Crackajack Jackson 30.04.2020 08:02

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 625040)
Aber er hat es bestimmt nicht als Ehre empfunden, FF zu zeichnen.

Ja, man soll nicht immer von sich auf andere schließen. Für ihn war es dann eine normale Auftragsarbeit um Geld zu verdienen.

Ein Fanboy hat da eine ganz andere Sicht auf die Dinge.

FrankDrake 30.04.2020 08:46

Annihilus hört sich für mich immer noch wie eine üble Geschlechtskrankheit an.

Crackajack Jackson 30.04.2020 09:02

Vielleicht waren die guten Namen auch schon alle vergeben.

Ich habe mal Annihilus in den Übersetzer Latein-Englisch eingegeben und da kam DESTROY heraus. Er macht also seinem Namen alle Ehre.

Peter L. Opmann 30.04.2020 09:51

Das ist ursprünglich Latein: "annihilare" - die Übersetzung hat Crackajack schon geliefert.

Crackajack Jackson 30.04.2020 10:19

In irgendeinem Condor Taschenbuch ist auch die Origin von Annihilus beschrieben.
Kommt also noch.

Annihilus sagt auch in einem Panel selbst von sich, dass der Zweck seines Daseins die Zerstörung sei.

Einen Destroyer gab es ja zu der Zeit schon bei Thor.

Marvel Boy 30.04.2020 18:02

Ich war immer ein Fan von den Jungs aus der Negativ Zone. :D

Crackajack Jackson 30.04.2020 20:37

https://www.comicguide.de/pics/medium/13677.jpg


US: Fantastic Four (1961) #110 (Mai 1971)
Deutsche Erstveröffentlichung: Die Fantastischen Vier #106 (März 1978)

Titel (Original / Deutsch): Da waren's nur noch drei!/ One From Four Leaves Three
Autor: Stan Lee / Zeichner: John Buscema/ Tusche: Joe Sinott


Reed ist alleine in der Negativzone. Ihm steht das gleiche Schicksal wie Janus bevor.
Auf einem Felsbrocken fliegt er dem Zentrum der Negativzone entgegen. Doch er weiß, dass er dagegen ankämpfen muss obwohl die Lage hoffnungslos ist, weil Sue ihn bestimmt am Visi Scanner beobachtet und so bauscht es seinen Körper zu einem Segel auf und schafft es wirklich sich wieder vom Zentrum zu entfernen.
Doch jetzt treibt er auf Annihilus und seine Horden zu, die nur darauf warten ihm den Garaus zu machen.

Dies Szenen gleicht dem "Tod der Fackel" in Fantastic Four 587 von 2011. Auch die Fackel war den Horden der Negativzone hilflos ausgeliefert und Ben stand am Portal und konnte nichts tun.

Während Sue und Johnny verzweifelt am Visi Scanner ausharren, sieht Ben sich schon als der neue Führer des Teams. Ben verhält sich kalt und egoistisch und treibt es so auf die Spitze, dass Sue ihn ins Gesicht schlägt.
Das ist nicht mehr der Ben, den sie kennen.

Plötzlich klingelt es und Agatha Harkness steht mit Franklin vor der Tür.
Sue erörtert ihr die Lage und sagt ihr, sie soll mit Franklin wieder zurück in Sicherheit gehen.

Dann machen sich Sue und Johnny auf den Weg in die Negativzone. Sie können Reed nicht einfach so sterben lassen. Ben kommt ihnen hinterher. Johnny wirft mit einen Feuerstrahl das Navi zu Reed. Reed hat jetzt ein Gerät, dass ihn sicher aus der Zone heruasbringt, doch er kann es nicht benutzen ohne das Annhilius erfährt, wo das Portal zum Baxter Building ist.

Reed muss sich opfern, damit die Menschheit überleben kann.
Da meldet sich Agatha Harkness zu Wort. Sie verlangt eine Kerze und Kreide. Mit einem Zauber übersät sie die Negativzone mit Abbildern von Reed. Annihilus kann den richtigen Reed nicht mehr bestimmen und so entkommt Mr. Fantastic unbemerkt aus der Negativzone.

Reed hat kaum Atem geschöpft da dreht Ben durch. Er macht Schluss mit Alicia und greift seine Teamkollegen an. Nur beherztes Eingreifen von Sue (sie macht Teile von ihm unsichtbar, so dass er verwirrt ist) verhindert Schlimmeres und so stapft Ben einfach wütend davon und verlässt das Team, das Baxter Building und seine Freundin Alicia.

Hier wird mal wieder eine Fotomontage verwendet. Reed auf seinem Felsen, der sich zum Segel dehnt. Das Weltall ist ganz imposant, aber Reed finde ich jetzt nicht so gut getroffen.
Ansonsten sind die Zeichnungen sehr gut. Bis auf die Fotomontage kommen aber kein Splashpages vor. Man merkt insgesamt trotz des Zeichnerwechsels keinen Unterschied bei den Figuren.

Eine wirklich spannede Geschichte. Man wartet förmlich darauf, dass Agatha Harkness endlich eingreift, weiß aber nicht genau wie. Und dann zeigt sie ihre Magie. Das ganze Umfeld um das Baxter Building wird erschüttert, so stark ist sie. Hier hat auch unser Lieblingsverleger Jameson einen kurzen Auftritt, als er sich über das Erdbeben, dass Agatha verursacht hat beschwert.
Die Magie ist wirklich sehr gut in Szene gesetzt und im Anschluss daran beginnt gleich das Drama um Ben. Ein Event jagt das nächste.


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