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underduck 05.09.2021 13:19

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 725396)
... Das greift langsam um sich und breitet sich aufs ganze Forum aus. :D

Das ist natürlich nicht gewünscht, dass Crossposts im sammlerforen.net abgesetzt werden werden.

Scheint aber leider schon Volkssport zu sein. :flop:
Im Comicforum freut man sich sicherlich über jeden doppelten und dreifachen Beitrag. In diesem Forum aber nicht.

Marvel Boy 05.09.2021 17:58

Der Zug ist hier doch schon längst durch.

Ich werde jetzt mal W's Thread zu Unwritten die Rezi wieder herstellen.
Währe schön wenn du den ersten Beitrag wieder herstellen könntest.
Threads zu den einzelnen Serien in den passenden Abteilungen sind mir lieber als sie hier unübersichtlich im Allgemeinthread untergehen zu lassen.

Wenn gewünscht können wir hier eine Sperre für Beiträge verhängen die in die Panini Kategorien gehören.

underduck 05.09.2021 20:47

Hab es gefunden und gefixt.
https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=44671

Marvel Boy 06.09.2021 05:44

Danke. :wink:

B.P.Taskfield 06.09.2021 12:59

Zitat:

Zitat von Chrisionvision (Beitrag 725392)
Bist da nicht im falschen Thread unterwegs? :P

Irgendwie müssen ja die 5.000 Posts zustande gekommen sein. ;)

lg Task

God_W. 06.09.2021 13:35

Ich glaube Ihr habt den Chrision alle nicht verstanden.

LaLe 06.09.2021 14:37

Du hast nicht verstanden, dass es dir jetzt an den Rezi-Redundanz-Kragen geht... ;)

pecush 06.09.2021 14:38

Batman - Das Geheimnis von Red Hood (Eaglemoss)

Gesammelte Ausgabe der US-Batman-Hefte 645-650 und des Annuals 25, dankenswerterweise mit allen Covern im Heft, gerade das Annual mag ich.
Jason Todd ist zurück, macht Jagd auf Black Mask und Joker - und stellt Batman die Frage, warum dieser den Joker nicht schon längst gekillt hat.
Schöne Zusammenstellung der Storyline, der man mehr redaktionellen Hintergrund gewünscht hätte - und dafür weniger Tippfehler im Buch; hier sind sie mir erstmals in dieser Kollektion störend aufgefallen.

God_W. 06.09.2021 17:25

Jack of Fables 6 – Das große Buch vom Krieg

https://up.picr.de/41993595tj.jpg

Okay, Mr. Revise ist böse, denn er will die Fables einfangen, in Vergessenheit geraten lassen und die Magie aus der Welt tilgen. Sein böser Bruder, der Bookburner, ist allerdings noch viel böser, denn der wiederum will, wie es sein Name bereits impliziert, alle Bücher mit den Originalgeschichten, also bevor sie von Revise verändert und angepasst wurden, verbrennen und somit nicht nur die Magie aus der Welt verbannen, sondern gleich die Existenz aller Fables auslöschen. Also deutlich das größere Übel.

So kommt es in dieser etwas verqueren Misere also dazu, dass sich Jack und Revise, die sich grundsätzlich Spinne Feind sind, zusammentun müssen, um Golden Boughs gegen Bookburners Geisterarmee zu verteidigen. Da Großpapa Pathetic Fallacy im Zweifel das letzte Wort hat, und Jack ihn unerklärlicherweise um den Finger wickeln konnte, wird Jack kurzerhand zum Sechs-Sterne-General, also zum Oberbefehlshaber des Verteidigungsheeres ernennt. Das dieser irrwitzige Schachzug nur im Chaos enden kann ist klar…

Auch wenn im Anschluss dann selbstredend reichlich Action geboten wird, des Wahnsinnst fette Beute irgendwo zwischen blutigen Schusswechseln, lebendigen Wachtürmen, leckeren Taccos und wilden Gangbang-Fantasien immer mal wieder hervorblitzt, so ist das tatsächlich Gebotene aber leider doch nicht ganz so witzig, wie es vielleicht den Anschein haben mag. Auch die Schlacht selbst kommt bei den geradezu überbordenden Möglichkeiten vergleichsweise ideenarm daher. So ist das alles im Grunde zwar unterhaltsam, hätte aber noch deutlich besser sein können. Einen halben extrapunkt gibt es, weil ich Vulkane mag und für den Gastauftritt von Godzilla, meiner radioaktiven Lieblingsechse.

Ach ja, die neuen Erkenntnisse zur Herkunft und Familiären Verflechtungen einiger Beteiligter ist zum Ende dann aber mal wirklich witzig.

6,5/10

VG, God_W.

God_W. 06.09.2021 17:33

Lustiges Taschenbuch Nr. 532 – Der Wünsch-O-Mat

https://up.picr.de/41993597gl.jpg

Badewannenlektüre. Nein, das soll ganz und gar nicht abwertend klingen, aber wie schon einige male erwähnt liege ich ab und an ganz gerne entspannt in der Wanne und lasse bei Whisky, Snacks und nicht ganz so anspruchsvoller Lektüre die Seele baumeln. Ein hochwertiges Hardcover diesen Umständen und der damit einhergehenden Gefahr aussetzen, das möchte ich natürlich nicht. Deshalb gibt es im Bad in der Regel Bücher, die ich entweder bei einem Set mitgekauft habe, bei dem mich nur ein spezieller Band interessiert hat, und dieser dann einfach mit dabei war, oder wenn ich etwas gekauft habe und der freundliche Verkäufer hat mir das Buch, Heft oder den Band einfach kostenlos mitgeschickt. Also Dinge, die im Grunde nicht auf meiner Agenda standen und vermutlich auch nicht dauerhaft in die Sammlung eingehen. Bei mir also sogenannte Badewannenlektüre.

Das Lustige Taschenbuch Nummer 532 ist so ein Fall und nachdem zuletzt alte Marvel-Superhelden-Superbände den Weg zur Wanne gefunden hatten, brachte Disney da mal ein wenig Abwechslung rein. Los geht es gleich mit der titelgebenden Story, in der Daniel Düsentrieb für Onkel Dagobert eine Maschine erfunden hat, mit der die innersten Wünsche eines Menschen sichtbar gemacht werden können. Man setzt sich das Teil auf den Kopf und bekommt umgehend ein Polaroid von seinem innigsten Herzenswunsch. In der heutigen Zeit, in der wir ja oft total unsicher sind, was wir wirklich wollen, kommt das ja nahezu einer Gelddruckmaschine gleich. Alle wollen mit Hilfe der Maschine ihre größten Träume erfahren, was Dagoberts Konkurrent Klaas Klever natürlich gar nicht gut findet. Da denkt er sich einen hinterhältigen Plan aus…

Ja, ist ganz unterhaltsam, gerade auch Dagoberts „Erdung“ auf der Kürbisfarm, aber insgesamt denke ich, man hätte aus der interessanten Grundidee etwas mehr rausholen können. Insgesamt bietet das Buch viel Mittelmaß oder sogar Unterdurchschnittliches, wenn ich so überlege. Wie im Comic ist eine kleine Ode an die Nerds, leider nicht so toll gezeichnet, Gundel Gaukeleys Pyjama-Party im Geldspeicher ist ganz witzig und will hinten raus mit Moral und Läuterung punkten, Die Promi-Pizza zeigt den Wahnwitz zwischen Geschäft, Werbung und den heutigen sozialen Medien auf, Völlig verblendet und Unter falschem Verdacht in dem man den Panzerknackern nicht glaubt, weil sie nun mal sind wer sie sind (wer einmal lügt, dem glaubt man nicht) plätschern so vor sich hin. Das ist okay, aber hängen bleibt da nicht viel mehr als bei dem Einseiter dahinter. Plutos Super drauf bietet zumindest viel Action und Slapstick basierte Situationskomik, bevor es auf geht zu einem Abenteuer in Die verborgene Stadt, deren Entdeckung ein wenig Indy-Flair verbreitet und von wo die Flucht nicht ganz einfach fällt.

Alles in allem also keine Rohrkrepierer, aber auch wirklich nichts Besonderes, wenn da nicht noch zwei weitere Geschichten enthalten wären, die mich dann doch positiv überrascht haben. Zum einen war das der große Mehrteiler im Mittelteil, denn in Donald gegen Donald wir die Ente in ihre multiplen Persönlichkeiten aufgespalten. In einem von Herrn Düsentriebs Apparaten, der verdächtig an den Transporter von Jeff „Brundlefliege“ Goldblum erinnert, werden die Donalds getrennt und plötzlich gibt es nicht nur den Erpel Donald Duck, sondern auch Agent Donald und Phantomias, letzteren sogar in alter und neuer Version, also alle vier zur gleichen Zeit! Natürlich sind sich diese Narzissten gänzlich uneins und so kommt es zu witzigen Verwicklungen, als Entenhausen gleich von mehreren unterschiedlichen Bedrohungen heimgesucht wird.

Absolutes Highlight war für mich allerdings die Micky-Story Mysteriöses Meeresleuchten, in der es den einsamen Reisenden Anno 1928 in das abgelegene Städtchen Innsmaus verschlägt. Ihr könnt es Euch schon denken, dass ich diese sowohl stimmige als auch stimmungsvolle Lovecraft-Hommage von der ersten bis zur letzten Seite genossen und gefeiert habe. Das war mal wirklich eine waschechte Überraschung für mich, denn dass es aus dem Maus-Universum überhaupt Lovecraft-Adaptionen gibt war mir bis dato gänzlich unbekannt. Gibt es in der Richtung noch mehr? Falls ja, genug um einen Sammelband wie bei den Enthologien zu füllen? Oder existiert etwas in der Art vielleicht sogar schon? Über Rückmeldung der besser bewanderten Profis hier würde ich mich freuen!

6,5/10

VG, God_W.

pecush 06.09.2021 17:39

Badewannenlektüre? Sehr gut! Da ist man wenigstens ungestört.
Nur den Alkohol würde ich da weglassen.

Deine Frage kann ich nicht beantworten.

Reschi 06.09.2021 20:45

Ob es sowas als einzelne Geschichten gibt, kann ich dir nicht sagen, da ist Plattnase sicher der perfekte Ansprechpartner.
Aber eine Enthologie etc. gibt es definitiv nicht.

God_W. 06.09.2021 20:58

Im LTB 330 war wohl noch was drin, aber so viel, dass sich eine Entenhausen-Cthulhu-Sammlung lohnen würde, gibt es wohl leider (bislang) nicht.

God_W. 07.09.2021 07:29

The Unwritten – oder das wirkliche Leben 2: Inside Man

https://up.picr.de/41994789hj.jpg

Band eins hatte mich ja eiskalt erwischt, bei Band zwei wusste ich jetzt allerdings worauf ich mich einlasse und war gespannt, ob die nächste Runde mit Tom Taylor trotzdem einen annähernd so starken Eindruck auf mich machen kann, wie der Erstling. Nachdem die Polizei die Villa Diodati zum für Tom gänzlich ungeeignetsten Zeitpunkt gestürmt hat, rückt unser Held erstmal ein in Untersuchungshaft. Auf dem Weg ins Gefängnis Maison d’Arrêt de Roncevaux lernt er Richard Savoy, einen Kleinkriminellen kennen, der sein Zellengenosse werden soll. Der Empfang in der Vollzugsanstalt ist alles andere als herzlich. So sind die Zellen für U-Haft-Insassen einem Umbau zum Opfer gefallen, weshalb die beiden zu den bereits verurteilten Knastbrüdern gesteckt werden und der bornierte Gefängnisdirektor ist auf Tom äußerst schlecht zu sprechen, sind seine Kinder doch riesengroße Fans von Tommy Taylor, den Büchern über ihn und allem drum und dran. Der Direktor sieht in Tom also den, der für seine geliebten Nachkommen gerade eine Welt zusammenbrechen lässt.

Während wir die Psyche des Direktors, und deren Abdrift ins Dunkle, näher erkunden und Tom versucht sich in der Hierarchie eines Hochsicherheitsgefängnisses zurechtzufinden und Respekt zu verschaffen, merkt Lizzie Hexam, dass sie ihren Auftrag, wie auch immer der ausgesehen haben mag, böse in den Sand gesetzt hat. Sie muss Tom irgendwie aus dem Knast befreien, koste es was es wolle. Zumindest teilt ihr das ihr Auftraggeber so mit. Mit dem kommuniziert sie übrigens über Bücher. Also nicht wie man vielleicht meinen mag mit markierten Texten oder Zetteln in selbigen. Nein, sie spricht in ein Buch und die Seiten liefern eine schriftliche Antwort! Klingt seltsam und rätselhaft? Ist es auch!

Allgemein bringt dieser zweite Band massenhaft rätselhafte Ereignisse mit sich. Zum Glück werden auch welche aufgelöst, aber in Summe wird alles erstmal noch undurchsichtiger und fantastischer als zuvor. Wie kommt es, dass Toms Tätowierung kommt und geht? Wie können sich Romangestalten in unserer Welt manifestieren? Was geschieht, wenn die Wandungen unserer Realität dermaßen dünn werden, dass Übergänge in Geschichten möglich werden? Können Geschichten selbst zornig und verzweifelt sein, gar Schmerz empfinden? Ist unsere Welt überhaupt die reale Welt? Steht Lizzy auf der Seite von Tom? Ist Tom gleich Tommy, oder doch nicht? Und, um auf den Titel des Bandes zurückzukommen, wer ist dieser Inside Man und woher bezieht er seine Informationen?

Auch von diesen, neuen Fragen werden einige beantwortet, auf viele Antworten müssen wir aber wohl noch länger warten. Doch wenn der Weg zu diesen Antworten weiterhin mit so fulminanten Geschichten gepflastert ist, bin ich gerne bereit noch viele Meilen zu gehen. Irgendwie fühlt sich alles etwas tiefer und gehaltvoller an, als es bei vielen anderen amerikanischen Comics der Fall ist. Woran das genau liegt kann ich gar nicht gar nicht sagen. Vielleicht weil es eine unglaublich reichhaltige Welt ist, die da erschaffen wurde, mit mannigfaltigen Möglichkeiten, die mir nach diesen ersten beiden Bänden nahezu genauso unerschöpflich erscheinen, wie der literarische Fundus der Menschheit, den es zu entdecken lohnt. Ja, dieser tiefe Bezug zum geschriebenen Wort, der mir wie eine Liebeserklärung an das Medium Buch erscheint ist sicher einer der Aspekte, die dafür sorgen, dass ich mich so stark mit der Geschichte verbunden fühle.

Ich meine, Jud Süss habe ich zum Beispiel noch nie gelesen und auch den nationalsozialistischen Propagandafilm noch nie gesehen. Dass es diesen gibt und zu welchem Zweck er erschaffen wurde, war mir natürlich bekannt. Trotzdem gelang es Mike Carey mich dazu zu bringen erstmal einige Zeit darüber zu recherchieren, verschiedene Berichte und Wiki-Einträge zu lesen, eine online abrufbare Mini-Radio-Doku zum Werk und seiner Verdrehung durch die Nazis anzuhören. Faszinierender Stoff, dessen manipulativer Einsatz, und vor allem der überwältigende Erfolg, anno 1940 selbstverständlich erschreckend ist, aber historisch absolut relevant und interessant.

The Unwritten selbst wirkt auch sehr literarisch, gerade durch die Textlastigkeit, die mich im Grunde eher an klassische Comics erinnert. Wenn ich mir zum Beispiel EC-Comics von Wally Wood zur Hand nehme wird da auf einer Siebenseitigen Geschichte oftmals deutlich mehr Text untergebracht als in einem modernen 24-Seitigen Batman-Heft. So ist auch The Unwritten ein Comic, den man nicht wie Fastfood weginhaliert, sondern den man genießt und bei dem man auch etwas zu lesen bekommt. Das mag manchen Fan der Neunten Kunst vielleicht etwas stören, aber wenn das ganze so schlüssig und packend geschrieben ist wie hier und ein absolut stimmiges Gesamtbild ergibt, dann begrüße ich das sehr.

9,5/10

VG, God_W.

Foxy-Lady 07.09.2021 10:38

Seltsam, aber so isses.... "The unwritten" fand ich nicht so toll und hab nach 2 Bänden abgebrochen. Einzig das Crossover mit den Fables fand ich spannend.

LaLe 07.09.2021 10:39

Das lese ich gerade und fremdle ein wenig.

God_W. 07.09.2021 12:58

Du bist schon bei den Unwritten Fables? Oder kommen die im Kompendium früher, als in unserer Reading Order?

LaLe 07.09.2021 13:30

Ich lasse ja Jack of Fables aus. Und Fables 13 hatte ich schon.

God_W. 07.09.2021 13:43

Ja, aber die Lady meinte ja nicht das große Fables Crossover, sondern Unwritten Fables. Nicht verwechseln. Das große Fables Crossover hängt ja nicht mit Unwritten zusammen, oder?

LaLe 07.09.2021 13:47

Ah, okay.

Wann und wo kam das denn? Das Compendium Four soll lediglich Fables #114-149 enthalten und das dritte enthält Fables #83-113; Jack of Fables #33-35; The Literals #1-3; Fables: Werewolves of the Heartland #1.

God_W. 07.09.2021 14:00

Das ist Paperback Nr. 24 - Unwritten Fables und hat mit den Fables wohl nicht allzu viel gemein. Der Band enthält nämlich keine Fables Hefte, sondern The Unwritten 50-54 und sollte Panini dabei helfen ein paar Fables Jünger für das schlecht laufende Unwritten zu begeistern.

Hast Du The Unwritten gelesen?

LaLe 07.09.2021 14:02

Und das nennt man dann Crossover?

Und nein, The Unwritten habe und kenne ich nicht.

God_W. 07.09.2021 14:12

Wo Du doch so ein alter Vertigo-Jünger bist, dachte ich Du hättest jede auf deutsch veröffentlichte Serie weggesuchtet.

LaLe 07.09.2021 14:15

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 725870)
Wo Du doch so ein alter Vertigo-Jünger bist, ...

Woher nimmst du denn diese Erkenntnis? :nonono:

Ich habe mal diese Nummer gelesen

https://www.comicguide.de/pics/medium/102541.jpg

und dazu den Sandman, das halbe Swamp Thing von Moore, Transmetropolitan und ein wenig Animal Man. Und kürzlich nun den Ennis-Run am Hellblazer, die halben Fables, Black Orchid und Kid Eternity... :kratz:

Okay, ein bisschen was ist das, aber da geht sicher mehr.

God_W. 07.09.2021 14:20

Naja, Swampie, Hellblazer, Sandman, Transmet...
Lauter Sachen, die Du immer anpreist, also offensichtlich magst. Alles Vertigo. Ist jetzt nicht so abwegig.

Edith sagt: Crosspost

LaLe 07.09.2021 14:20

Ich bin ja schon still...

God_W. 07.09.2021 14:21

:) Zeichen und Wunder...

God_W. 07.09.2021 19:34

Monster - Band 5 (Naoki Urasawa)

https://up.picr.de/41999419bo.jpg

Und er hat es wieder getan! Mit Ex-Spion Grimmer führt Mangaka Naoki Urasawa einen weiteren, auf Anhieb absolut faszinierenden Charakter in die Geschichte ein. Der jetzige Reporter ist auf einer Spur zu einer großen Story: Den unsäglichen Vorgängen in Kinderheimen der DDR, die dem Innenministerium unterstellt waren, allen voran natürlich Kinderheim Nummer 511, dessen Ende in einem absoluten Desaster besiegelt wurde. Seine Nachforschungen führen ihn ins märchenhafte Prag, und im Zug auf dem Weg dorthin trifft er den Asiaten Doktor Tenma, denn auch ihn verschlägt es in die Geschichtsträchtige Stadt an der Moldau…

Zuvor jedoch gilt es den nervenzerrenden Cliffhanger des vorangegangenen Bandes aufzulösen, und der hat es wahrlich in sich. Minutiös dröselt Urasawa die Vorgänge rund um Tenmas geplantes Attentat auf Johann auf, die Spannungsschraube wird erbarmungslos angezogen, zwischen Selbstzweifeln und Pflichtgefühl ist der Doktor hin und hergerissen. Doch auch außerhalb der Bibliothek, in der die Dankesveranstaltung für Schuwald stattfinden soll, überschlagen sich die Ereignisse. Wer will Tenma aufhalten? Kann noch rechtzeitig eingegriffen werden? Als der Gehirnchirurg plötzlich selbst eine Waffe am Schädel hat, überschlagen sich die Ereignisse, und ein flammendes Inferno wird entfesselt. Absoluter Wahnsinn und an Spannung kaum zu überbieten!

Doch auch Grimmer, der trotz der tragischen Dinge, die wir über seine Familiengeschichte erfahren, so überraschend in sich ruhend wirkt, so ganz von positiver Energie durchsetzt, bekommt es in Prag mit einer harten Nuss zu tun. Zwar kann er den ehemaligen Direktor des Kinderheims 511 aufspüren, ihn zur Rede stellen und in Bedrängnis bringen, doch die Wahrheit, die sich hinter dem Vorhang aus Geheimnissen und Vertuschung verbirgt, ist eine gänzlich andere, erschreckendere, als er sich je ausgemalt hat.

Die erste Hälfte vollgepackt mit nervenzerfetzendem Thrill, der in eine actionbepackte Entladung mündet, die zweite dann als spannende Ermittlung inszeniert, gespickt mit eigenwilligen, hochinteressanten Charakteren, und einer Wendung, die geschickt mit der Erwartungshaltung des Lesers spielt. Als es dann gleich einen ganzen Schwung weiterer Leichen gibt und ein junger Kommissar einer Verschwörung innerhalb der Prager Polizei auf die Spur kommt, tun sich neue Rätsel auf und es wird nochmal spannender als sowieso schon. Ein absolut meisterlicher Band, und aufgrund der enorm unterschiedlichen Tempi zwischen den beiden Teilen wohl auch der bislang beste.

10/10

VG, God_W.

God_W. 08.09.2021 07:52

Fables 13 – Die Dunklen Jahre

https://up.picr.de/42003268ds.jpg

Zurück an der Hauptreihe, zurück in New York City, zurück in Fabletown und zurück in der Zeit nach dem großen Krieg, der mit einem Sieg der Fables über das Imperium endete.Zum Einstieg darf Michael Allred mal wieder an den Zeichenstift und irgendwie finde ich seinen Stil diesmal viel gewöhnungsbedürftiger als noch bei beim Nordwind und den Wölfen zu Hause. Aber sei es drum, dafür ist Gepettos erster Rundgang durch die Nachbarschaft, in Begleitung seines Sohnes und einiger „Leibwächter“, äußerst unterhaltsam, gibt es doch unter den Einheimischen reichlich Missmut, weil sie den Tyrannen lieber einen Kopf kürzer sehen würden, denn ihn als neuen Nachbar zu begrüßen. Es gibt also durchaus Fabelwesen, die eher meine (zugegeben, vielleicht etwas härtere und radikalere) Gesinnung vertreten, statt LaLes erhabenen Gerechtigkeitssinn.

Dann beginnen sie, die Dunklen Jahre, und zwar damit, dass sich zwei Glücksritter daranmachen eines der, durch den Krieg und den nachfolgenden Aufruhr herrenlos gewordene, Königreiche zu plündern. Während die beiden sich den Weg in die Schatzkammer freischlachten führen Frau Totenkinder und Gepetto freundliche Gespräche mit enorm unfreundlichem Unterton und der Wundarzt doktert noch immer an Blue Boys Arm herum, denn dessen Wunde will nicht so gut verheilen wie sie eigentlich sollte.

So beginnt es – und dann beginnt die Abwärtsspirale sich unaufhörlich zu drehen. Pinocchio versucht weiter vergeblich seinen Paps in die Gesellschaft zu integrieren, Blue Boys Verletzung entzündet sich nach jeder Operation schlimmer, Rose Red hat schlimme Beziehungsprobleme (und auch psychische) und mit der Baba Yaga läuft auch nicht alles nach Plan. Doch richtig übel wird es, als die eingangs erwähnten Glücksritter eine ganz besonders gesicherte Kiste öffnen, in dem Glauben, dass darin sicherlich der wertvollste Teil des Schatzes zu finde sei. Tja falsch gedacht. Und was schließt man noch in Hochsicherheitskisten weg, wenn nicht unermessliche Reichtümer? Richtig, unermesslich Böses, Gefährliches und Schrecken verbreitendes. Exakt ein solches Wesen haben die beiden entfesselt und eins sage ich Euch gruselig und eklig ist es tatsächlich und dazu wirkt es maximal bedrohlich. Es wird finster in den Dunklen Jahren…

Ich hätte ja nicht gedacht, dass es nach dem großen Krieg so schnell schon wieder zu dermaßen einschneidenden Veränderungen kommt, und dass mich ein neuer Antagonist so rasant das Fürchten lehren könnte. Der Typ ist echt Creepy! Im Nachgang geht es (mit miesem Artwork von David Hahn) auf der Farm nochmal rund. Ob schon wieder eine Revolte ansteht ist noch nicht klar, aber der Cliffhänger mit den beiden gefährlichsten Fellknäueln lässt auf einen großen Fight hoffen.

Zeitgleich mit den Ereignissen zuvor gingen Mowgli und Bagheera auf eine Mission in die alte Heimat, um eine Dschungelwelt zu finden, die jetzt nach dem Kriegsende wieder bewohnbar wäre. Ein nettes kleines Urwaldabenteuer, an dessen Ende interessanter Besuch auf der Farm eintrifft.
Zusammengefasst wieder sehr guter, abwechslungsreicher Band, der viel verspricht. Vor allem eine alles andere als langweilige Zukunft.

8/10

VG, God_W.

God_W. 09.09.2021 06:38

The Unwritten – oder das wirkliche Leben 3: Ein Toter klopft an

https://up.picr.de/42009997ld.jpg

Was war dieser Band in der ersten Hälfte so verwirrend und rätselhaft! Ich meine, da habe ich komplett gar nicht durchgeblickt und die Fragezeichen haben sich über meinem Kopf getürmt. Was ist das für eine geheimnisvolle Organisation, die Tom auf den Fersen ist, nur Böses will und offensichtlich von einem Mann namens Callendar geleitet wird? Wie funktioniert deren total seltsam und übersinnlich anmutendes Ortungssystem? Kam es wirklich dazu, dass Tommy Taylors Nemesis aus den Büchern den Körper des Gefängnisdirektors übernommen hat und so in unsere Welt eindringen konnte? Wie geht sowas? Und welche Auswirkungen hat es auf Savoy, wenn er von diesem unheimlichen Wesen gebissen wird? Weshalb erzählt Lizzie Hexam Tom nichts? Gar nichts? Ist sie wirklich auf seiner Seite? Vor allem, ist sie wirklich „echt“, oder ist sie nur eine Figur aus einer Geschichte, die irgendwie, wie auch immer, in unsere Welt gelangt ist? Oder ist sie einfach nur nicht ganz knusper?

Fragen über Fragen, die mich mehr und mehr verwirren und ratlos dastehen lassen. Doch dann steht ein Großereignis bevor, die Veröffentlichung des 14ten und letzten Tommy Taylor Romans. Der scheint allerdings ein Fake zu sein, initiiert von dieser seltsamen, offensichtlich böswilligen Organisation, die den wahren Tommy Taylor Geschichten durch diese Schundschrift schaden wollen, die Macht der Erzählung in der Gesellschaft durch diese Denunziation brechen, und gleichzeitig ihren ursprünglichen Schöpfer, Toms Vater, aus seinem Exil hervorlocken möchten. Diese Gelegenheit will natürlich auch Tom nutzen, um seinen Erzeuger endlich zur Rede zu stellen, und um Antworten, sowohl für ihn als auch für uns, zu bekommen. Antworten, das wäre doch mal was!

Wahnsinnig dicht, etwas vertrackt, zum Miträtseln und Mitfiebern einladend breitet Mike Carey einen eng gewebten Teppich von Möglichkeiten vor uns aus. Wie bei einem großen Mosaik können die Einzelteile ganz unterschiedlicher Herkunft sein, in diesem Fall sogar aus verschiedenen Welten stammen, und sich dennoch zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Alleine die Optik ist schon fulminant, werden die Übergänge zwischen (vermeintlich) realer Welt und der Bücher- oder Geschichtswelt von den Künstlern Peter Gross und Ryan Kelly doch wundervoll in Szene gesetzt, dazu die Cover von Yuko Shimizu, die einfach großartig aussehen. Dabei macht die Normalo-Welt rein optisch eher einen „gehobenen Standard Ami Eindruck“, während in den Bücherwelten besondere und markantere Stile zum Einsatz kommen.

Wenn ich schon eine Teppich-Analogie ausgepackt habe, kann ich damit auch gleich weiter machen, denn die Liebeserklärung an Literatur und an das Geschichtenerzählen allgemein ist in dem Werk so allgegenwärtig, als würden Carey und Gross all den großen Erzählern und Erzählungen einen roten Teppich ausrollen. Man freut sich bei der Lektüre immer, wenn man einen der vielen Triggerorte, die Tom von seinem Paps eingetrichtert wurden wiedererkennt, auch wenn sicher kaum jemand alle Geschichten gelesen hat, die einbezogen werden. Ich habe zum Beispiel nie Shakespeare gelesen, aber durch Verweise in anderen Werken und natürlich auch durch Filme weiß ich dann schon wovon die Rede. Thomas Malory habe ich tatsächlich gelesen, worüber ich mich dann auch sehr gefreut habe und Chaucer steht noch hier noch ungelesen hier.

Das sind nur einige Beispiele zu dem ganzen Sammelsurium an Büchern und Autoren, vor denen sich The Unwritten tief verbeugt. Bei mir löst die Lektüre dieses Comics ständig die Lust aus, ein Buch aus dem Regal zu ziehen und los zu lesen! Geht natürlich nicht, denn ich will ja wissen wie es mit Tom Taylor weitergeht, böse Zwickmühle. Aber auch wer mit den großen Klassikern nicht allzu viel anfangen kann wird bei The Unwritten seine helle Freude haben, denn die vielen Bezüge zur allgemeinen Popkultur und dem Nerdtum sind ebenfalls allgegenwärtig. Am vordergründigsten natürlich zu Harry Potter, aber auch Star Wars, Stephen King, Herr der Ringe, Nosferatu, die Transformers usw. werden gerne zitiert.

In Die vielen Leben von Lizzie Hexam erfahren wir endlich mehr über diese Mitstreiterin Tom Taylors. Spannend ist, dass die Lady eine äußerst wandelbare Vergangenheit hat, denn man kann ihren Werdegang und ihre Verbindungen zu Tom und seiner Familie auf verschiedene Arten erleben. In alter „Abenteuer-Spiel-Buch“-Manier wie bei der „Insel der 1.000 Gefahren“ oder den Büchern von Steve Jackson und Ian Livingstone entscheiden wir nach einer Seite häufig selbst, wie die Geschichte weitergeht und auf welcher Seite wir entsprechend weiterlesen. Keine Angst, Kämpfe mit Würfeln und dergleichen sind nicht notwendig. Allerdings solltet Ihr weise wählen, denn man kann durchaus auch in einer Sackgasse landen. Ich habe die Story dreimal durchgespielt um mehrere Varianten kennenzulernen, war wirklich cool.

Zum Abschluss werden dann interne Streitigkeiten in Mister Callendars Geheimorganisation thematisiert, was für Tom vielleicht Vorteile bringen könnte. Der hat allerdings Probleme damit seinen beiden Mitstreitern zu vertrauen und, vor allem, damit seine Fähigkeiten zu aktivieren. Magie funktioniert wohl nicht so einfach wie gedacht. Nach einem kurzen Ausflug in das finale Tommy Taylor Buch hat Tom allerdings einen neuen Hinweis, ein Ziel, welches im letzten Panel offenbart wird und mein Herz einen Sprung machen ließ. Was freue ich mich auf Band vier, das glaubt Ihr gar nicht!

9/10

VG, God_W.

excelsior1166 10.09.2021 15:19

Winter Soldier Megaband 1 "Der längste Winter"
Panini SC 2014, 300 Seiten, 28€
Enthält US-Winter Soldier No. 1-14 von Ed Brubaker
Eigentlich hätte die Serie Winter Soldier & Black Widow heißen müssen, Natasha veredelt seit Jahrzehnten andere Serien (Champions Vol. 1, Daredevil, Hawkeye...).
Zum Inhalt: Drei ehemalige sowjetische Schläfer aus dem Red Room-Programm erwachen und machen v.a. Bucky und Natasha das Leben schwer.
Anfangs trifft der Leser noch den involvierten Dr. Doom, später müssen in dieser formidabel geschriebenen Agentengeschichte Hawkeye, Captain America, Wolverine und Daredevil eingreifen. SHIELD um Sitwell, Fury und Hill ist eh dabei...
Ein tragischer Tod und nachhaltige Folgen für zumindest zwei Protagonisten verleihen dem Band neben wunderbar gezeichneter Action mit Tiefgang noch mehr Gewicht.
Besser kann kein Spionagefilm inszeniert sein, Guice und Lark sind schlicht grandios.
Ach ja, das Format ist perfekt, der gesamte Brubaker-Run enthalten.
9,5/10 P. für das Beste, was ich von Marvel in den letzten Jahren lesen durfte. Toll!

Anmerkung: Die Seitenangabe im CG ist falsch.

God_W. 10.09.2021 15:58

Brubaker halt. :top:

excelsior1166 10.09.2021 16:00

Aber auch die Zeichnungen von Guice und Lark sind kongenial.

FrankDrake 10.09.2021 16:01

@excelsior

Wenn du den Band mal abgeben möchtest melde dich bei mir.

God_W. 10.09.2021 20:02

Violetta 1 – Ich sehe was, was Du nicht siehst! & Violetta 2 – Böse Augenblicke

https://up.picr.de/42020187cx.jpg

Etwas früher im Jahr hatte ich aufgrund unserer, damals noch bevorstehenden, Kenia-Reise um etwas Comic-Input mit Bezug zu Afrika gebeten. Wie man Euch so kennt wart Ihr alle äußerst hilfsbereit und habt mir massenweise tolle Vorschläge gemacht, von denen ich einige natürlich auch umgesetzt habe. Dazu gehörte unter anderem Kalimbo von Dani Books, den ich Euch schon vorgestellt habe, aber auch zu den anderen Bänden möchte ich so nach und nach wenigstens noch ein paar kurze Zeilen hierlassen, im Großen und Ganzen wurde ich von Euren Empfehlungen nämlich durch die Bank gut unterhalten und nicht enttäuscht. Eine klitzekleine Ausnahme bildet da allerdings der Start von Violetta.

Violetta ist ein seltsames kleines Mädchen. Das liegt zwar vor allem, aber nicht nur an ihren violetten Augen. Denn wenn sie einen damit durchdringend ansieht, und man auch zurückblickt, so kann sie die Gedanken des Gegenübers lesen, herausfinden woran man denkt und, das ist das Wichtigste, jede Lüge entlarven. Jetzt ist sie just an einer neuen Schule gelandet, wo sie noch niemanden kennt. Da kann so eine Spezialfähigkeit natürlich auch schonmal von Vorteil sein. Andererseits kann man aber auch schnell als Außenseiter gestempelt werden, wenn man sich zu seltsam benimmt. Seltsam geht es auch in Violettas zu Hause, einem riesigen, hochherrschaftlichen Herrenhaus zu, wo liebevoller Umgang nicht ganz so groß geschrieben wird.

Ach, was soll ich schön drumherum reden? Ihre Mutter ist eine gefühlskalte alte Hexe, die sich mehr für ihre ach so wertvollen Briefmarken interessiert, als für das Töchterlein. Das überlässt sie außerhalb des Hauses lieber dem Chauffeur und innerhalb des protzigen Anwesens einem Schwung seltsamer Roboter, die auch dafür sorgen, dass klein Violetta nur penibel gereinigt und desinfiziert die heiligen Hallen betritt. Apropos Reinlichkeit, auch was Keime und Krankheitserreger angeht hat ihre Mum ordentlich einen an der Waffel, und so verdient sich der Haus und Hofdoktor eine goldene Nase, indem er die Kleine zum Hypochonder erziehen möchte.

Violetta selbst lässt sich von all diesen widrigen Umständen nicht allzu sehr beeinflussen. Trotz allem ist sie ein äußerst aufgewecktes, abenteuerlustiges und lebensfrohes Kind, vielleicht etwas vorlaut und neunmalklug, aber doch mit dem Herz am rechten Fleck. So setzt sie sich zum Beispiel in ihrer neuen Schule für das Tierwohl ein, auch wenn sie dabei für reichlich Chaos sorgt. Dennoch ist die kleine Maus auch traurig, denn bei ihrer Mutter kann sie nicht auf elterliche Liebe und Geborgenheit hoffen und die anderen Mitbewohner, ob aus Stahl und Schaltkreisen, oder aus Fleisch und Blut, spenden ihr ebenso wenig Trost. Doch was ist das für eine Briefmarke, die ihre Mutter ganz besonders hortet und verliebt bestaunt? Wer ist da drauf? Romuald der Zweite, König von Zongo! Das ist es! Das muss ihr Vater sein! Jetzt muss sie nur noch irgendwie ins Herz Afrikas kommen und ihren Erzeuger aufspüren, kann bei einem König ja nicht so schwer sein, schon gar nicht für ein Gör mit Violettas Fähigkeiten…

Das klingt jetzt sicher erstmal gar nicht schlecht, sondern vielleicht sogar sehr interessant, witzig und abenteuerlich. Ich sag mal so, diese Eigenschaften sind alle mehr oder weniger vorhanden, aber irgendwie stehe ich nach der Lektüre dieser ersten beiden Bände doch recht ratlos da. Für einen Funny ist es einfach nicht witzig genug, für ein Drama sind die Bände mit viel zu viel unrealistischem und abgefahrenem Zeug angereichert und das große Abenteuer sehe ich zumindest in Teil eins auch noch nicht. Auch die Charaktere bleiben noch etwas blass, bis auf Violettas Mutter, die ist gleich von Start an ein absoluter Unsympath vor dem Herrn. Violetta selbst finde ich noch zu wechselhaft, als dass ich sie richtig einordnen, oder eine emotionale Bindung zu ihr aufbauen konnte, wobei das ab der Mitte des zweiten Bandes schon deutlich besser wurde. Da kommen dann auch noch ein paar spaßig abgedrehte Nebenfiguren ins Spiel und die Sache mit dem Abenteuer kommt ins Rollen, wenn es auf der Suche nach Paps gen Afrika geht.

Insgesamt also ein eher holpriger Einstieg, der sich irgendwie nicht entscheiden konnte, ob er Fisch oder Fleisch sein möchte, der zur Mitte des zweiten Albums dann aber seine Richtung gefunden zu haben scheint, die mir auch recht gut gefiel. Von der Warte gesehen kann ich also ganz gut nachvollziehen, weshalb da wohl die Käuferscharen gefehlt haben und Carlsen die Reihe nach Band zwei abgebrochen hat. Allerdings gab es wohl doch eine kleinere, hartnäckige Fanbase und so ist schließlich Finix in die Presche gesprungen und hat die Sache durchgezogen. Ob sich das gelohnt hat werden wir die nächsten Tage erfahren, wenn ich meine erste Finix-Reihe Lese (bzw. drüber schreibe) – wurde ja auch mal Zeit!

6/10

VG, God_W.

excelsior1166 10.09.2021 20:06

Violetta gehört m.E. nicht zu den franko-belgischen Funny-Klassikern, die eine Lektüre lohnen.
Da gibt es so viele bessere Reihen...

excelsior1166 10.09.2021 20:07

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 726723)
@excelsior

Wenn du den Band mal abgeben möchtest melde dich bei mir.

Der Band verbleibt in meiner (bis etwa 2018) kompletten Marvel-Sammlung, sorry...

God_W. 10.09.2021 20:37

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 726776)
Violetta gehört m.E. nicht zu den franko-belgischen Funny-Klassikern, die eine Lektüre lohnen.
Da gibt es so viele bessere Reihen...

Ja, da gehe ich nach den ersten beiden Bänden mit, ist einfach nicht "funny" genug. Wurde mir aber an anderer Stelle wärmstens empfohlen und hat Afrika-Bezug (das war ja die Grundintention). Morgen oder übermorgen kommt noch was zu den beiden nächsten Bänden, die fand ich DEUTLICH besser.

excelsior1166 10.09.2021 22:55

Stimmt, hab die auch alle gelesen.
Insgesamt von mir aber dennoch nur 5/10 P.

God_W. 11.09.2021 10:00

Schade, bei mir ging es da ab Band drei steil bergauf.

God_W. 11.09.2021 10:01

Fables 14 – Das große Fables-Crossover

https://up.picr.de/42024809ss.jpg

Das große Crossover der Fabelwesen scheint ja in der Community der Fables-Leser allgemein nicht sonderlich gut anzukommen. Umso gespannter war ich auf den Band, bin ich doch dafür bekannt, vielem auch etwas Positives abgewinnen zu können, und deshalb stets sehr milde in der Punktevergabe unterwegs zu sein. Also auf ins wilde Getümmel, ist ja mit neun Heften ein ganz schöner Brocken geworden.

Auf der Farm geht es seit der Ankunft der Fabletown-Fables drunter und drüber. Während das Biest und Bigby als Wolf sich übelst an die Gurgel gehen ruft der Dachs Stinky (ist doch ein Dachs? Wie ein Stinktier sieht er jedenfalls nicht aus) eine neue Religion ins Leben. Diese verehrt den von uns gegangenen Blue Boy als Messias und sagt dessen Rückkehr nebst folgendem Aufstieg zum neuen Kaiser voraus. Zur gleichen Zeit spitzt sich auch in New York die Lage zu, denn die Anwesenheit des finsteren Mr. Sorgt wohl dafür, dass sich in der näheren Umgebung alle an die Gurgel gehen. Mordrate steigt, Verbrechen und Aggressivität allgemein nehmen zu und die Armee der Verwelkten, die er für sich schuften lässt wächst und wächst.

Dieser dunkle Einfluss ist es wohl auch, der Bigby und Beast so ausrasten ließ, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen, es wäre also besser, wenn der Wolf einen noch größeren Abstand zu den Fabletown-Ruinen gewinnen würde. Da kommt es ja ganz passend, dass Jack mal wieder anruft, und zwar um der absoluten, ultimativen Bedrohung zu berichten. Jack of Fables-Leser wissen bereits, worum es sich dabei handelt, denn der wieder zu sich gekommene Kevin Thorn beabsichtigt die Geschichte neu zu schreiben, was in diesem Fall wörtlich zu nehmen ist, denn mit einem einzigen Schwung der Feder kann er das uns bekannte Universum auslöschen, sozusagen ungeschehen machen, und nochmal ganz von vorne anfangen. Wie das ein Gott halt so machen kann, wenn er mit der Entwicklung seiner Schöpfung unzufrieden ist. Natürlich glauben erstmal alle, dass Jack sich mit dem Anruf wieder einen seiner blöden Streiche erlaubt, aber schlussendlich kann man das Risiko nicht eingehen und so machen sich der Ex-Sherriff nebst Gattin auf den Weg um Jack zu treffen – in SEINER Serie.

Wie bereits zu befürchten war, stellt sich die von Jack beschriebene Bedrohung als überaus real heraus und, wie ebenfalls zu befürchten war, gehen sich Jack und Bigby schleunigst an die Gurgel. Wie dem auch sei, nach einer kurzen, intensiven Rauferei verkrümelt sich Jack schmollend aus SEINER Serie, und macht sich auf zur RICHTIGEN Fables-Serie, wo er nach seiner Auffassung sowieso hingehört. Dort wartet Meister Dachs mit seinen religiösen Gefolgsleuten schon sehnsüchtig auf die Widergeburt von Blue Boy, in welcher Inkarnation auch immer – wenn das mal gut geht. Snow macht sich mit Bigby und dessen neuem Sidekick Gary derweil auf den Weg nach New York, dem letzten Wohnort von Kevin Thorn, der maximalen Oberbedrohung.

Genau das ist einer meiner größten Kritikpunkte an dem Band, denn in New York lag doch auch Fabletown, wo Mr. Dark sein Unwesen treibt und dafür verantwortlich zeichnet, dass alle drumherum schrecklich gereizt und launisch sind, und dass sich Bigby unbeherrscht in einen Riesenwolf verwandelt. Nur jetzt irgendwie nicht mehr. Wieso? Kein Plan, das wird einfach ignoriert, genau wie Mr. Dark für den Rest des Bandes, was ich etwas schade finde, da er als äußerst bedrohlich wirkende Gefahr im vorangegangenen Band enorm gut aufgebaut wurde wie ich finde.

Der Rest ist dann aber durchweg äußerst unterhaltsam muss ich sagen, auch wenn ich durchaus nachvollziehen kann, dass die Sache für Nicht-Jack-Leser sicher erstmal etwas befremdlich daherkommt. Ich hatte das Problem jetzt nicht und nach all den negativen Worten in der Community war ich doch positiv überrascht. Wie Jack sich mal wieder als Oberarsch ins Schlafzimmer von Rose Red einschleicht ist mal wieder unter aller Kanone, genau wie er sein soll. Sein Sohnemann aus der kurzen, ebenfalls recht bösen Beziehung mit der Schneekönigin und dessen Werdegang als neuer Jack Frost ist ein super interessanter Erzählstrang wie ich finde, die große Mission um Thorn aufzuhalten ist super kurzweilig und actiongeladen inszeniert, die Genres sind ein absoluter Knaller wie ich finde, genauso wie Bigbys Wandlungen.

Also da gibt es schon ganz viel Licht und wenig Schatten, auch wenn der Band insgesamt sicher nicht zu den Stärksten der Reihe zählt und ich den blauen Mini-Stier noch immer (meistens) enorm unlustig finde und ich das Gefühl nicht loswerde, dass der gerne als billiger Lückenfüller mit schwachem Artwork hergenommen wird, wenn die Story eigentlich nix mehr hergibt, oder zu aufwändige Zeichnungen den Abgabetermin gefährden würden. Ach ja, mit dem Finale kann ich ebenfalls sehr gut leben und es macht mir richtig Lust auf Jack of Fables 7!

7,5/10

VG, God_W.

excelsior1166 11.09.2021 11:01

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 726858)
Schade, bei mir ging es da ab Band drei steil bergauf.

Ja, da wurde es tatsächlich besser (für mich 6/10). Ich hätte nur die ersten Bände schlechter bewertet (4 P.)...

Mathew 11.09.2021 20:32

Lady Mechanica

Sicher eine tolle Serie, hat mich aber irgendwie null interessiert und habe es dann nach der Hälfte weggelegt.... Sorry, falls hier jemand Hardcorefan ist.

God_W. 11.09.2021 20:53

Ich mag die Lady total, LordKain glaub ich auch, aber hey, manchmal catcht es einen halt nicht, weshalb dann durchquälen? Alles gut.

Mathew 11.09.2021 21:17

Ich glaube, ich habe auch wieder ein Comic tief, letztes Mal habe ich das mit einer großen Portion Lemire und dem Wanderpaket abgefangen, mal schauen, was ich mir jetzt nehme....

LordKain1977 11.09.2021 21:56

Oh Mathew, daß zu lesen sticht mir ins Herz! :heul:
Aber wie God_W schon sagt, manchmal ist es eben Hit & miss.

God_W. 11.09.2021 22:36

Wenn ich ein Comic-Tief habe lese ich meistens erstmal ein normales Buch. Da bin ich nicht so schnell, also mal ein paar Wochen weg vom bunten Stoff, dann freut man sich wieder auf die Rückkehr. :top:

God_W. 11.09.2021 23:02

Violetta 3 – Die Eisenkralle & Violetta 4 – Höhle des Vergessens

https://up.picr.de/42030506tc.jpg

Nach reichlichen Querelen, vor allem mit korrupten Frachter-Kapitänen und deren Mannschaft, ist Violetta endlich bis nach Zentralafrika vorgedrungen, wo die kleine mit dem besonderen Blick hofft ihren Vater zu finden. Enttäuscht musste sie feststellen, dass der König auf der Briefmarke keinesfalls ihr Vater sein kann, ist der Mann doch bereits vor vielen Jahren in die nächste Welt übergetreten. Dafür hat sie schnell ein paar neue Freunde gefunden und ist unversehens in einen Putsch hineingestolpert! Zum Glück stand sie mit ihren Freunden auf der Gewinnerseite und jetzt, so als beste Freundin und gefeierte Gehilfin des neuen Präsidenten, hat sie natürlich ganz andere Ressourcen zur Verfügung, bei der weiterhin abenteuerlichen Vater-Suche.

Ihre skrupellose Mutter hat das Verschwinden des Sprösslings natürlich längst bemerkt und rekrutiert kurzerhand den Haus- und Hof-Doktor als Privatdetektiv/Spion/Kopfgeldjäger, denn dazu der kleinen Violetta irgendwelche tödlichen Krankheiten anzudichten taugt er ja jetzt nicht mehr, muss seinen Lebensunterhalt also auf anderen Wegen verdienen. Während der also Violetta hinterherhetzt jagt die der Spur ihres alten Herrn hinterher und gerät dabei in die aberwitzigsten Situationen. Die kleine bekommt es mit wilden Stämmen, korrupten Generälen, Flugzeugabstürzen, feurigen Vulkanen, magischen Höhlen und sogar mit einem Bond-Mäßigen Bösewicht mit Metallklaue statt Hand zu tun.

Ja, das ist alles ziemlich abgefahren und einerseits kann ich der Serie noch immer vorwerfen, dass sie nicht richtig weiß, was sie eigentlich sein will. Will sie eine dramatische Geschichte erzählen, einfach nur tolles Abenteuer auf die Seiten bringen, die Missstände in vielen Afrikanischen Staaten anprangern, mit Robotern und Metallgliedmaßen kommt sogar etwas Sci-Fi mit rein und Stammesrituale und magische Höhlen versprühen einen Hauch von Mythologie und Fantasy. Also noch immer ähnliche Kritikpunkte wie bei den ersten beiden Bänden.

Allerdings fühlte sich die Lektüre für mich komplett anders an. Ob die Reihe jetzt endlich ihren Drive gefunden hat, oder es mir als Spätzünder jetzt erst gelungen ist den richtigen Zugang dazu zu finden kann ich gar nicht sagen, aber es hat mich echt mitgerissen und ich habe über weite Strecken echt einen Riesenspaß gehabt und großes Kino erlebt. Die Funny-Passagen und eingestreuten Randwitze fand ich zumeist richtig gelungen, die Action ist famos, der dramaturgische Aufbau der Story wusste mich zu fesseln, die Charaktere sind fast alle viel zugänglicher geworden und wecken Emotionen, angefangen bei der taffen Violetta über den trottelig-bösen Doktor, Violettas dreister Sidekick Kombo, der gefährliche Kralle und, und und…

Ich habe es richtig genossen und freue mich auf den abschließenden fünften Band, auch wenn ich schon weiß, dass der nicht zu einem ganz runden Ende führen wird. Aber nicht nur inhaltlich wird ab Band drei deutlich mehr und Besseres geboten, als in den beiden Vorgänger-Alben, denn auch die Aufmachung weiß zu überzeugen. Gestochen scharfer Druck auf feinem, weißem Papier, welches die verspielten und detaillierten Zeichnungen spitze zur Geltung bringt. Dazu noch eine etwas festere Umschlagkartonage als bei Carlsen und dennoch die äußere Optik und Größe nahezu perfekt beibehalten. Also außen wie gehabt, aber haptisch, und innen auch optisch, deutlich besser als Carlsen. Top Arbeit Finix! :top:

8/10

VG, God_W.

Kal-L 12.09.2021 07:00

Die Kong Crew #1: Der Dschungel von Manhattan

https://www.comicguide.de/pics/medium/130362.jpg

Wir schreiben das Jahr 1947, vierzehn Jahre nach dem Angriff von King Kong auf Manhattan doch hier hat Kong gewonnen. Die Insel würde seiner Zeit evakuiert und gleicht nun einem wahren Großstadt-Dschungel. Und niemand darf die Insel betretten, überwacht wird die Verbotszone durch eine Spezialeinheit, Die Kong Crew zu denen auch Virgil und sein Dackel gehören. Ein Hund der wahrlich alles frisst und beliebter bei den Frauen zu sein scheint als er selbst.



Meinung: Das einzig negative über den Band wäre der Cliffhanger, denn wann die Fortsetzung kommt ist ja noch unklar. Aber ansonsten war die Lektüre eine Achterbahnfahrt voller Abenteuer, schönen Frauen, Dinos, King Kong nicht zu vergessen und eine Prise Humor darf auch nicht fehlen. Ach ja und das Artwork ist erste Sahne, Detailreich und voller Dynamik welche stark an Dave Stevenson und sein Rocketeer erinnert. Da hab ich mich sofort drin verliebt, und kann ihn euch nur empfehlen 9 von 10 Punkte

Kurzum das was auf der Rückseite des schönen HC Albums steht trifft zu 100% zu, Ein Affengeiles Abenteuer!

God_W. 12.09.2021 09:29

Die habe ich auch schon ewig hier stehen, wollte mit der Lektüre aber auf das Erscheinen des nächsten Bandes warten.

God_W. 12.09.2021 09:30

Jack of Fables 7 – Jack und Jack

https://up.picr.de/42030749zh.jpg

Am Ende des großen Fables-Crossovers machte sich Jack zusammen mit Gary (und dem kleinen Blauochsen) wieder auf in seine eigene Serie und neuen Abenteuern entgegen. Genau da setzt auch der siebte Jack-Band ein und beginnt mit einem, wie ich finde, grandiosen One-Shot, denn wer hätte schon gedacht, dass Jack auch mal Tarzan – Herr des Dschungels war? In einer total hanebüchenen Rückblende erzählt er Gary von seinen Abenteuern im Urwald, in den es ihn verschlug, nachdem er aus Marokko fliehen musste, weil er dort steckbrieflich gesucht wird. Die wahrlich abenteuerliche Geschichte wartet mit massenhaft Verweisen zu großen Klassikern und berühmten Gestalten auf. Ob berühmte Figuren wie eben Tarzan oder Davy Jones, oder große Filmklassiker wie Planet der Affen oder Casablanca, gewürzt mit dem respektlosen Jack-Humor. Es ist einfach eine Freude das zu lesen!

Danach startet der Hauptteil des Bandes mit den vier Heften zu den neuen Abenteuern von Jack und Jack. Zwei Jacks? Na klar, denn auch Jacks Sprössling Jack Frost bekommt fortan einen größeren Part in der Geschichte zugedacht. Der junge Möchtegern-Held ist ein äußerst angenehmer Zeitgenosse, ganz im Gegensatz zu seinen Eltern, und hat es sich zum Ziel gesetzt ein waschechter Held zu werden. Da aller Anfang schwer fällt und ein Held natürlich auch einen passenden Sidekick braucht ergeben sich reichlich vergnügliche Situationen mit dem Jung und ich habe mir mehr als einmal gedacht: Irgendwie würde ich den Werdegang dieses jungen Kerls viel lieber verfolgen als den seines A….loch-Paps.

Jack indes beginnt eine leichte, körperliche Metamorphose zu durchlaufen. Er wird fetter und fetter, schrotet massenhaft Fastfood in sich rein und der arme Gary muss rund um die Uhr dafür buckeln. Was daraus schlussendlich resultiert und, welch frappierend schlüssige Logik dahintersteckt, ja das hat mich doch köstlich amüsiert muss ich sagen, auch wenn sich die Pointe schon etwas zu früh abgezeichnet hat. Aber hey, sofern wir auf der letzten Seite nicht alle mal wieder belogen wurde, wie so oft bei Jack, dann wird mein Wunsch aus dem vorherigen Absatz ja vielleicht erfüllt! Auf alle Fälle war das der beste Jack-Band seit langem!

8/10

VG, God_W.

Foxy-Lady 12.09.2021 11:15

Zinnober Trade 1+2 (Singh/Brochhaus)

Die beiden Bände habe ich ratzfatz hinter einander gelesen. Hatte das erste Heft in einer Crowdfunding Aktion erstanden und das in englisch. Und auf der Mini Con in Erfurt war Singh selbern da und hatte die beiden Trades in deutsch dabei..yes....


Drachen haben die Welt erobert und es gibt zwei menschliche Lager, einmal der Widerstand und die anderen ein Drachenkult. Und beide führen einen erbitterten Kampf. Sehr spannend, feines Artwork (auch mit Kurzgeschichten anderer Zeichner) Ich hoffe bald auf den dritten Band!

Crackajack Jackson 12.09.2021 17:06

Red Sonja/Tarzan 1-6

Spannendes Crossover der beiden Helden. Gemeinsam ziehen sie in einen Kampf gegen Eson Duul, durch Zeit und Raum. Hier stehen nicht die beiden Helden im Vordergrund, sondern die Geschichte, die einen ziemlich in ihren Bann zieht.

Sehr zu empfehlen.

pecush 13.09.2021 08:09

Batman: Wer Furcht sät ... (Eaglemoss)

Eine Bat-Geschichte aus der Frühzeit, aber gar nicht so früh veröffentlicht, sondern als ziemlich hohe Nummer der schönen "Legends of the Dark Knight"-Serie.
Batman gegen Hugo Strange, Scarecrow und Catwoman.
Solide Spannung, mit bekannten Abläufen. Scarecrows Origin ist stark.
Nicht mehr, nicht weniger.

God_W. 13.09.2021 09:15

The Unwritten – oder das wirkliche Leben 4: Leviathan

https://up.picr.de/42037431rk.jpg

Schon das erste Heft dieses wunderbaren Bandes ist eine glatte 10/10. Ich meine, klar, Moby-Dick ist mit Abstand mein Lieblings-Buch und die tiefe Verbeugung vor dem Werk, die hier zelebriert wird lässt mich jubeln. Die Orte, die Tom besucht, die möglichen Auslegungen des Werkes, über die er online recherchiert, all das vermittelt eine ungeheure Ehrfurcht und Verbundenheit zu diesem grandiosen literarischen Werk. Aber das allein lässt den Start in diesen Band nicht so herausragend wirken. Nein, da gibt es noch so viel mehr! Die Charaktere werden deutlich vorangebracht, wir erfahren Einiges über Toms Jugend bei seinem Vater und über dessen Verhältnis zu seiner Mutter, die Chemie in unserem Trio aus Tom, Lizzy und Savoy nimmt sehr spannende Formen an, mit der Spielzeugmacherin wird eine weitere mögliche Bedrohung eingeführt, die direkt zu faszinieren weiß und allein die letzten drei Seiten des Heftes eröffnen so viele neue Möglichkeiten für den Storyfortgang, dass es unmöglich ist nicht sofort umzublättern und weiterzulesen.

Dann beginn ein großes, für Unwritten-Verhältnisse überraschend geradlinig angelegtes Abenteuer, welches mit dem Anheuern unseres Helden auf der Pequod beginnt und dann immer faszinierender und abenteuerlicher wird. Während John seinen Vater trifft (oder nur ein Abbild von ihm?) und sich mit Frankensteins Monster austauscht, erfahren wir allerlei Wissenswertes über die Natur von Geschichten und die Welten, in denen sie spielen. Als es vom bekanntesten Walfänger der Welt durch 1001 Nacht bis hin zur Gesellschaft von Sindbad dem Seefahrer, Pinocchio, Baron Münchhausen und sogar biblischen Weggefährten geht, sind einerseits plötzlich alle Wege versperrt – aber die Möglichkeiten scheinen dennoch unendlich.

Was für ein nervenzerrender, äußerst böse und gemein wirkender Schluss, der auch im allerletzten Heft nicht in Wohlgefallen aufgelöst wird, denn dort wird mit „Eine Treppe zum Himmel“ eine packende, sowohl wundervolle als auch traurige und dramatische Geschichte erzählt, deren Protagonisten mir teilweise bekannt vorkommen, die ich aber in der Form noch nie gehört habe. Ein Märchen in fesselnden Bildern über das Streben nach Freiheit und Glück, eine Geschichte über Glaube, Verrat und falsche Propheten. Ein würdiger Abschluss für einen perfekten Band, der leider viel zu wenig von dem erahnen lässt, was mich auf der weiteren Reise noch erwarten mag. Was bin ich so gespannt!

10/10

VG, God_W.

Dkh 13.09.2021 19:24

Zitat:

Zitat von pecush (Beitrag 727187)
Batman: Wer Furcht sät ... (Eaglemoss)

Eine Bat-Geschichte aus der Frühzeit, aber gar nicht so früh veröffentlicht, sondern als ziemlich hohe Nummer der schönen "Legends of the Dark Knight"-Serie.
Batman gegen Hugo Strange, Scarecrow und Catwoman.
Solide Spannung, mit bekannten Abläufen. Scarecrows Origin ist stark.
Nicht mehr, nicht weniger.

Die Story hatte ich mir vor gut 2 Jahren aus den USA geholt, da keine deutsche Übersetzung.
Hat mir gut gefallen, besonders Scarecrow.

God_W. 13.09.2021 22:10

Kleine Warnung vorab: Die Rezi enthält einige Spoiler zu den Vorgängerbänden. Habt Ihr diese noch vor Euch, dann ist mein Geschreibsel zum Finale der Reihe mit Vorsicht zu genießen.



Violetta 5 – Haus der Fallen (& Violetta 5-einhalb)

https://up.picr.de/42043825uk.jpg

Na jetzt wird’s aber wirklich wild. Im zentralafrikanischen Zongo steht schon wieder ein Putsch vor der Tür! Also alles wie im wirklichen Leben, allerdings ist Violetta nicht zur Stelle um ihren guten Freund und aktuellen Präsidenten Retter mit ihren besonderen Fähigkeiten zu unterstützen. Die ist mit Kombo und ihrem Vater zusammen, ja, die familiäre Widervereinigung hat mittlerweile stattgefunden, als blinde Passagierin auf einem Tanker unterwegs. Der korrupte Kapitän und seine Schergen sind allerdings alte Bekannte und die verwandeln den Seelenverkäufer in eine schwimmende Bombe und machen sich schleunigst vom Acker.

So steht erstmal eine ausgewachsene Rettungsmission auf dem Plan, bevor die Suche weitergehen kann. Welche Suche? Na die nach Violettas Mutter, ihrer RICHTIGEN Mutter! Denn die kratzbürstige Hexe, bei der sie all die Jahre verbringen musste, ist eine ganz fiese Hochstaplerin. Was folgt ist eine äußerst abgedrehte und teilweise etwas wirre Tour de Force mit viel (Gaga-)Humor, massenhaft James Bond-Action, vielen markanten Bösewichten, Gadgets, Gimmicks und Fallen, Hunderudeln, Mäuseherden, Gedankenkontrolle, Amnesie und so weiter und so fort. Also langweilig wird es echt nie, aber etwas konfus und überfrachtet wirkt es schon. Dafür wird die Story zu einem recht runden Schlusspunkt gebracht und die Zeichnungen machen wirklich spaß. Nicht mehr ganz so stark wie die Bände drei und vier, aber doch noch deutlich besser als eins und zwei.

Besonderes Lob muss man dem Finix-Verlag aussprechen, haben die doch keinen Aufwand gescheut und als Bonus neben einigen Skizzen und Vorsatzseiten sogar noch die ersten 20 Seiten des bis dahin unveröffentlichten, und bis heute unvollendeten, sechsten Bandes lizensiert, übersetzt und in Schwarz/Weiss hier mit beigepackt, quasi als Album Fünfeinhalb. Der humorvolle Startpunkt für ein neues Abenteuer, welches wohl nie das Licht der Comic-Welt erblicken wird, aber trotzdem eine schöne Möglichkeit zum Reinschnuppern, wie die Zukunft von Violetta, ihrer Familie und ihren Freunden hätte aussehen können.

6,5-7

VG, God_W.

God_W. 14.09.2021 08:15

Jack of Fables 8 – Das magische Schwert

https://up.picr.de/42046181iu.jpg

Was hatte ich mich drauf gefreut mit dem jungen Jack Frost loszuziehen und den heranwachsenden Helden bei seinen ersten Abenteuern zu begleiten. Naja, im Grunde wird auch genau das geboten, ein Held, der von Tuten und Blasen noch keine Ahnung hat, aber mit den besten Absichten loszieht um sich seine Sporen zu verdienen, Gutes zu tun und die Welt(en) von allerlei Übel zu befreien. Gesagt getan…

Natürlich ist aller Anfang schwer, doch seine ersten Schlachten scheint der Jüngling ganz gut zu meistern. So hat es doch geschafft eine Gruppe Reisender sicher durch eine Horde von Monstren zu geleiten, um sie sicher an ihr Ziel zu bringen. Das ganze Schlachtengetümmel versprüht für meinen Geschmack zwar etwas zu wenig Fantasy-Charme für eine Fables-Geschichte und driftet stellenweise etwas zu sehr in die Star Wars und Flash Gordon Richtung ab, aber das ist natürlich Geschmackssache. Dafür gefallen mir die Zeichnungen von Tony Akins ziemlich gut. Künstlerisch mag das kein High-End Niveau sein, aber alleine am Detailgrad und den Hintergründen merkt man, da war jemand mit Fleiß und Herzblut bei der Sache, das hatte ich bei „Jack of Fables“ bisher ja oft vermisst.

Mit Erschrecken aber muss unser junger Jack nach geschlagener Schlacht vernehmen, dass er die lieben Leute nur gerettet hat, damit sie in der Hauptstadt ihren Tribut entrichten können. 500 Goldstücke und eine Jungfrau fordert der schreckliche Empyreer, der König der Riesen in seinem Himmelsgewölbe in regelmäßigen Abständen und der verängstigte König des Reiches treibt dies für ihn ein. Na, wenn das mal nicht nach einer Quest klingt, wie sie eines aufstrebenden Heroen würdig ist!

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So verzettelt sich Jack ein ums andere mal, schlägt auch die zigste Warnung seines treuen Begleiters MacDuff in den Wind und versagt an allen Fronten. Also gut, naiv und einfältig kann ja zwischendurch mal ganz witzig sein, aber das schießt dann doch weit übers Ziel hinaus. Dass Hexen oftmals tückisch sind, auch – oder gerade wenn – sie einen in die Freuden der Zweisamkeit einweihen, dass Könige nicht immer edlen Gemüts sind und, dass der Schein oftmals trügen kann, das sind Dinge, die selbst dem Dümmsten klar werden sollten, spätestens wenn er ein oder zweimal auf die Nase gefallen ist. Nein, das ist leider eine ziemlich dümmliche, enorm dünne und viel zu vorhersehbare Geschichte in durchschnittlicher Optik, die zwar einen Fleißpunkt verdient, aber auch die Bilder und die launige Action können das Trade nicht über absolutes Mittelmaß hinausretten.

4,5-5/10

VG, God_W.

LeoLurch 14.09.2021 10:12

Motu Mini Comics
 

Ich habe mich dann endlich mal an diesen Brocken gewagt und der Anfang ist zäh. Das kommt daher dass die ersten vier Minicomics pro Seite ein Bild hatten und dann Text darunter, also keine Sprechblasen oder so. Hinzu kommt dass es da noch unausgegoren war. He-Man eine Art Barbar der seinen Stamm verlässt und auch Teela die Godess mit grüner Haut trifft, bei vielen Figuren stimmten die Farben noch nicht, bei Stratos auch nicht, der hier auch noch bei Skeletor ist. Wie gesagt ein zähes Vergnügen, danach dann die erste 'richtige' Story.
Ram Man trifft auf He-Man, die beiden finden sich scheiße. Skeletor sagt Ram Man dass He-Man Böse ist und mittels Magie beeinflusst versucht Ram Man dann Castle Greyskull einzureißen. He-Man geht dazwischen, der Bann wird gebrochen, Ram Man vermöbelt Beast Man und Skeletor und nun sind Ram Man und He-Man beste Freunde. Das ist so, Gewalt verbindet. :top:
Zeichnerisch sind die Mini Comics für mich halt Nostalgie pur, da ich viele als Kind angeschaut hatte. Freue mich daher dort weiter in dem fetten Monsterbuch zu schmöckern.

LordKain1977 14.09.2021 10:39

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Rest dieses tollen Brockens :top:

LordKain1977 15.09.2021 11:44

Asterix und die Normannen

https://www.comicguide.de/pics/medium/110287.jpg

Die Normannen wissen alles und sind furchtlos. Aber eben jene Furcht möchten sie gerne lernen denn ihrer Meinung nach verleiht Angst Flügel. Und wenn sie fliegen könnten wären sie unbesiegbar. Also geht eine Expidition auf Reisen um die Angst zu lernen. Ausgerechnet Gallien haben sie sich als Ziel ausgesucht und ausgerechnet zur selben Zeit ist der Neffe Majestix´ zu Besuch, damit unsere gallischen Freunde den verweichlichten Stadtbube beibringen sollen was so ein richtiger Mann ist.
Dieser Band fing etwas träger an als die bisherigen, war aber nach hinten raus richtig gut. Alleine das Chaos welches Troubadix überall angerichtet hat liess mich Tränen lachen. Insgesamt also auch wieder ein guter Band.
7/10

God_W. 15.09.2021 11:46

Monster – Band 6 (Naoki Urasawa)

https://up.picr.de/42054510tg.jpg

Wir befinden uns weiter in Prag, wo Doktor Tenma dem Geheimnis der drei Frösche auf den Grund gehen möchte. Während er es nicht einfach hat an mehr Informationen heranzukommen läuft der junge Kommissar Suk Gefahr sich der falschen Person anzuvertrauen, was schon am Ende des ersten Kapitels zu einem hammerharten Twist führt. Als er dann noch dabei gesehen wird, wie er sich mit dem Hauptverdächtigen Grimmer trifft, ohne ihn festzunehmen, kommt der an sich sehr kluge Idealist in Teufels Küche. Als er in seiner Wohnung von Mitgliedern des Untersuchungsausschusses zur Rede gestellt werden soll scheint seine Karriere gelaufen zu sein, doch das ist bei weitem nicht das Schlimmste was dem armen Kerl widerfährt.

Äußerst erfreulich finde ich, dass endlich ein großes Geheimnis über Grimmer gelüftet wird und wir mehr über seine Vergangenheit erfahren. Äußerst intensiv schildert er uns seinen Werdegang und was ich anfangs für eine in sich ruhende, lebensfrohe Gelassenheit hielt, entpuppt sich als psychisch tief verankerte emotionale Blockade, wie sie schrecklicher kaum sein könnte. Wie es gelang diese aufzubauen mag man sich kaum vorstellen, wo es dazu kam bringt uns in der Story ein ganzes Stück weiter.

Allgemein passiert unglaublich viel in dem Band. BKA-Ermittler Runge nimmt, ganz ungewöhnlich für ihn, einen längeren Urlaub. Selbstverständlich nicht um sich zu erholen, sondern um in Prag auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen und sich auf die Suche nach einem alten Kinderbuch zu begeben. Auch den Psychologen Dr. Reichwein verschlägt es auf der Suche nach Hinweisen in die Stadt an der Moldau, doch muss er schon nach kurzer Zeit unverrichteter Dinge die Segel streichen. Als er wieder zurückkehrt erwartet ihn allerdings eine neue Patientin, und die hat es in sich!

Dennoch wird es in der tschechischen Hauptstadt langsam eng, wo doch ebenso Nina mit Kenzos kleinem Schützling bald eintreffen und auch Johann, das Monster höchstpersönlich nicht weit zu sein scheint. Zu was der in der Lage ist, erfahren wir am Beispiel eines verunsicherten kleinen Jungen, der auf der Suche nach seiner Mutter ist. Erschreckend, wirklich fürchterlich und richtig schmerzlich zu lesen.

Da sieht man mal wieder was für eine Bandbreite an Gefühlen Mangaka Naoki Urasawa mit vergleichsweise kurzen Einzelpassagen seiner Erzählung hervorrufen kann. Der Band ist durchweg hochspannend und gespickt mit allerlei dieser „kleinen Ausreißer“. Ob spannungsgeladene Action voller Dramatik, die mich an den letzten Akt von Kubricks Meisterwerk Full Metal Jacket erinnert hat, ruhige, mitfühlende Momente am Krankenbett einer von Demenz geschlagenen Mutter, oder der herzzerreißende Augenblick, in dem Grimme seine schicksalhafte Konditionierung durchbricht. Das hat mich emotional total gepackt und mit einem dicken Kloß im Hals konnte ich ein Tränchen gerade noch zurückhalten. Ganz groß.

10/10

VG, God_W.

Turboraptor 16.09.2021 13:28

Paper Girls Deluxe Band 1
 
Optisch macht der Comic schon was her. Inhaltlich habe ich mir bisher aber mehr erhofft.
Die Zeichnungen und Farben sind ok, daher hoffte ich, dass es sehr schnell immersiv wird und mir die Charakter ans Herz wachsen. Nach diesem Band sind mir eigentlich alle immer noch recht egal und das Worldbuilding geht auch sehr schleppend voran.
Villeicht habe ich auch einfach zu viel erwartet. Ich werde mich noch durch Band 2 arbeiten. Sollte es bis zur Mitte aber nicht besser werden kommen diese 3 (optisch echt tollen) Hardcover wieder weg.

God_W. 16.09.2021 13:47

Mich hatten die Girls schon nach Band 1 der normalen, sechsbändigen Ausgabe total gecatcht. Wenn Du jetzt mit den Charakteren noch nicht mitfieberst wird das glaub ich eher nix mehr.

Turboraptor 16.09.2021 13:49

Danke für deine Antwort. Ich denke ich gebe Band 2 noch eine Chance. Vlt. ist die Story ja doch noch spannend aber ich hatte gehofft, dass ich noch mehr über die 4 lerne. Bisher weiß ich ja nur ganz wenig über 3 von 4.

excelsior1166 16.09.2021 14:34

Winter Soldier Megaband 2: Der schwere Weg
Panini SC 2015, 224 Seiten, 24€
Enthält mit den No. 15-19 den Abschluss der US-Winter Soldier-Reihe sowie die komplette Miniserie WS: The Bitter March No. 1-5
Die fünf letzten Hefte der regulären Serie bekamen mit Jason Latour und Nic Klein ein neues Autoren-/Zeichner-Gespann.
Auf seinem Wiedergutmachungstrip bekommen es James und der altgediente SHIELD-Agent Joe Robards mit Hydra und Electric Ghost zu tun. Leider sind Story und Dialoge immens überhöht und leicht verquastet. Da helfen auch Kleins gute Zeichnungen wenig.
5/10 P. dafür.
Sehr angetan bin ich hingegen von der Ms. von Remender und Boschi.
Zwar spielt der Winter Soldier in der 1966 angesiedelten Agentenstory um einen desillusionierten SHIELD-Agenten nur eine Nebenrolle, aber die Geschichte ist sehr spannend angelegt, bietet Charaktertiefe und stimmige Bilder.
Ran Chen (wie Robards ein Retcon) erhält (mit und von Nick Fury) den Auftrag, ein ehemaliges Nazi-Wissenschaftler-Ehepaar, das eine alchemistische Formel entwickelt hat, in die USA zu bringen oder zu eliminieren.
Dabei befindet er sich im Schussfeld zwischen Hydra (dem Psychomanipulator Drain), dem KGB (u.a. Winter Soldier) und schließlich auch den nationalen US-Interessen.
Toll geschrieben und von Boschi (in seinem eckig-klobigen Stil) trefflich gezeichnet.
8,5/10 P. für die fünf Hefte der tollen Miniserie.
Insgesamt fällt der Band zwar gegenüber dem grandiosen ersten ab, die sehr gute Miniserie aber lohnt die Lektüre und kompensiert die etwas schwächeren Hefte zuvor.
So gibt's letztlich aufgerundete 7/10 P. von mir für Band 2.

excelsior1166 17.09.2021 20:27

Black Cat 3: Invasion der Symbionten
Panini SC 2021, 144 Seiten, 18€
Enthält US-Black Cat (2019) No. 11-12, eine Geschichte aus FCBD 2020 und Black Cat (2021) No. 1-4
Die recht unterhaltsame Heist-Story geht mit einem Einbruch bei Tony Stark weiter.
Nach einer mittelprächtigen Kurzgeschichte mit Spidey und dem Geier startet dann (inhaltlich nahtlos) die weiterhin von MacKay geschriebene, neue Serie.
Leider wird die laufende Handlung durch das King in Black-Event etwas aufgehalten.
Dieses Intermezzo ist zwar überraschend gut, findet aber keine Auflösung (diese Fortsetzung bietet der King in Black Sonderband 3), was auch aufgrund fehlender Informationen sehr ärgerlich ist.
Auch die den Band beschließende Geschichte um Lily Hollister alias Queen Cat ist zwar nett, bremst aber die Hauptgeschichte völlig aus.
Die Zeichnungen von Villa sind gut, der Band weitgehend auch, nur die o.a. Einschränkungen sind schon ärgerlich.
6,5/10 P. für ein netten, letztlich aber den am wenigsten erquicklichen Band einer an sich lesenswerten Reihe.

excelsior1166 18.09.2021 01:48

Punisher 2: Dschungelkrieg
Panini SC 2015, 128 Seiten, € 14,99
Enthält US-Punisher (2014) No. 7-12 von Edmondson, Carnero und Gerads
Klasse!
Interessanter Nebencast, kluge und spannende Geschichte, stimmige Zeichnungen (v.a. Gerads ist sehr, sehr gut).
Edmondson steigert die Story hin zu einer stringenten, klaren Rache- und Aufräumgeschichte ohne jegliche Zweifel oder Bedenken. Kompromisslos und dreckig.
8/10 P. für diesen Bestrafer und große Vorfreude auf den Folgeband!
Interessant: In Black Widow 2 (ebenfalls von Edmondson) wird die Story um Crossbones aus ihrer Sicht dargestellt.

Kal-L 19.09.2021 14:26

Shang-Chi: Tödlicher Drache

https://www.comicguide.de/pics/medium/137575.jpg

Außer ein paar Team-Ups oder Gastauftritte hab ich bisher noch nicht gelesen von Shang-Chi, aber viel gab es ja nie auf deutsch. So ist doch einiges neu für mich, da ist es hilfreich das die Story auch einen Blick in die Vergangenheit gibt und mehr von seiner Kindheit enthüllt genauso wie seine Schwester die sich nun da sie die Macht über den Orden „Der Bund der Fünf Waffen“ an sich reißt zur Gefahr für Shang-Chi wird, vor allem da sie seinen Tod will und er der sie lange für Tod hielt will sie retten...

Kurzweilige Unterhaltung mit Zeichnungen die etwas minimalistisch gehalten sind und sehr an Mangas erinnern, das wird nicht allen gefallen, mir gefällt es aber vor allem da die Dynamik gut rüberkommt. Wem Avatar: Der Herr der Elemente gefällt könnte das auch gefallen, nicht nur weil der Autor dieser Comics das ganze hier schreibt. 6 von 10 Punkte

excelsior1166 19.09.2021 16:02

Auch wenn furchtbar ummontiert, enthalten die alten Williams-Kung Fu-Taschenbücher m.E. die besten hierzulande veröffentlichten Shang-Chi-Comics.
Gulacy und Moench haben da großartige Comics produziert.

Kal-L 19.09.2021 16:34

Die werden wahrscheinlich nicht mehr neu veröffentlicht werden, auch wenn es super wäre.

Kal-L 19.09.2021 18:16

Batman vs. Ra's Al Ghul

Panini Zitat: BATMAN IST TOT – LANG LEBE RA’S AL GHUL!

Gotham City droht der nukleare Untergang, als ein neuer Superschurke und seine Bande von Atom-Terroristen die Stadt angreifen – und offenbar haben der Bürgermeister und Commissioner James Gordon kein Vertrauen mehr in den Dunklen Ritter, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen soll ausgerechnet Batmans Erzfeind, der unsterbliche Ra’s al Ghul, Gotham retten! Doch es kommt noch schlimmer, als Batman scheinbar bei einer Explosion ums Leben kommt und Nightwing und Red Robin anschließend auf einen Bruce Wayne und dessen Sohn Damian treffen, die keinerlei Erinnerung daran haben, dass sie einst Batman und Robin waren …

Das hört sich doch interessant an, wenn es doch nur so wäre. Ich weiß noch nicht mal wie ich den Band beschreiben soll weshalb ich mich des Werbetextes bediene denn die Handlung ist zum Teil verwirrend, unlogisch strotzt aber auch vor abstrusen Ideen. Eine Batman Olympiade, Roboter Doppelgänger ein dämonischer Batman aus einer anderen Dimension, zumindest glaube ich das.

Zur Verwirrung trägt auch der Erzählstil bei der ziemlich Sprunghaft ist, das einzig positive ist das Neal Adams Artwork immer noch super aussieht, nur als Autor taugt er nach meiner Meinung nichts.

Wem Batman Odyssee gefallen hat könnte hier aber gefallen finden. Von mir gibt es für das Artwork 8 von 10 Punkte.

Die Story schmiert ab mit 1 von 10 Punkte.

LaLe 19.09.2021 18:29

Nein, das hört sich nicht interessant an. :D

user13 19.09.2021 18:46

Zitat:

Zitat von Kal-L (Beitrag 728785)
Wem Batman Odyssee gefallen hat könnte hier aber gefallen finden.

Odyssey ist so bescheuert, das es fast schon wieder gut ist. Meinen letzten Hirnzellen zu liebe verzichte ich seit dem aber alle VÖ wo Adams als Autor fungiert :D

excelsior1166 19.09.2021 20:23

Zitat:

Zitat von Kal-L (Beitrag 728768)
Die werden wahrscheinlich nicht mehr neu veröffentlicht werden, auch wenn es super wäre.

Da hast Du leider recht. In der neuen Sprechblase wird dies mit Rechte-/Lizenzstreitigkeiten begründet. Shang-Chi wurde ja als Sohn Fu-Manchus dargestellt. Die Rechte an dieser Figur halten Sax Rohmers Erben, Marvel darf diese Figur nicht mehr verwenden...

pecush 20.09.2021 14:31

Zitat:

Zitat von Kal-L (Beitrag 728785)
Batman vs. Ra's Al Ghul
Die Story schmiert ab mit 1 von 10 Punkte.

Verdammt, ich glaube, den habe ich mir bestellt, weil ich Ra's mag... :nonono:

pecush 20.09.2021 14:39

Lucky Luke: Der falsche Mexikaner
Interessante Geschichte, die Titelfigur tritt untypischer Weise sofort in Erscheinung, daher dachte ich auch, dass die Story zügig vorbei wäre und ich es mit einem Kurzgeschichtenband zu tun hätte. Mitnichten. Ein Falschspieler rächt sich an einem Dorf, indem er einen Krieg zwischen Weißen und Roten anzettelt. Hat mir gut gefallen, vor allem, als die Grundnahrungsmittel ausgingen und die Bevölkerung statt Bier Cola-Coca trinken musste.

Lucky Luke: Vetternwirtschaft
Erster (richtiger) Auftritt der Dalton-Brüder Joe, William, Jack und Averell, die sich an Luke rächen wollen, weil der ihre Vettern umgebracht hat. Schöne Origin-Story der Ganoven, der etwas andere Zeichenstil gefällt mir.

Marvel Boy 21.09.2021 09:17

Mal wieder Sekundarliteratur zur Hand genommen.

Tarzan in deutschsprachigen Medien
Detlef Lorenz
Edition Comicographie 2021

Schon das erste durchblättern lässt mich fasziniert immer wieder an Abbildungen hängen bleiben, seien es nun alte Filmplakate zu den Filmen die ich gesehen habe, sei es zu Büchern die hier bei mir stehen oder gar zu den Comics die hier auch anzutreffen sind, all das spült schon gute Erinnerungen aus der Vergangenheit hoch und macht Laune mit dem Lesen des Buches zu beginnen.
Insgesamt wird das ganze wohl eher eine Rezension gemischt mit einer Reise in meine Vergangenheit und dementsprechend gelagerten Äußerungen zu dem gelesenen und in dem Buch dokumentiertem.
Am sinnvollsten handele ich es wohl grob nach den Kapiteln ab, schreibe vielleicht einen meiner Gedanken dazu.
Meine Meinung steht sowiso schon nach noch nicht mal der Hälfte des Buches fest, einfach großartig. Nur muss ich langsam mal zu schreiben anfangen sonst weiß ich bei der Menge hinterher nicht mehr was ich über den Anfang schreiben wollte.
Den Beginn macht ein literarischer Vergleich wie in der Kapitelüberschrift zu lesen um erst mal eine Grundeinordnung vorzunehmen. Gleich gefolgt von einem Kapitel über die Romane. Nun, gelesen hab ich sie alle, wobei, fast alle, glaube ich, aber vieles auch vergessen in den Jahren seitdem. Von daher ein grundlegendes Kapitel für mich, wie auch schon das vorherige. Auch um festzustellen das ich wohl doch längst nicht alles gelesen habe und auch nicht immer in einer vernünftigen Übersetzung, aber das wird später noch klarer an Textvergleichen hervorgehoben.
Weiter geht es dann mit einem etwas längerem Kapitel über die Filme und da kommt gleich der große Erinnerungsschub an Kindheit und Jugend. Die Filme hab ich, soweit es den alten Tonfilm angeht damals alle im guten alten Fernsehen mit der kleinen aber feinen Senderauswahl gesehen. Wobei, auch hier stellt sich wieder die Frage, wirklich alle denn, was hat das deutsche TV vielleicht damals ausgelassen? Das mag jetzt nostalgisch verklärt sein, aber für mich war das eine gute Zeit. Aber mal auf den Inhalt des Kapitels eingehend, wunderbar werden hier die Filme ausgebreitet und mit Wissenswertem ergänzt. Was mich allerdings ein bisschen gestört hat, und das nicht nur hier, sind die vielen Anmerkungen am Rande, das ganze hätte man besser in den Gesamttext integriert.
Übrigens wird auch auf die TV Serien kurz eingegangen.
Was bleibt nach Schrift und Bildumsetzung noch zu erwähnen übrig?
Richtig die Verbindung von beidem, also ein Kapitel über die Comics. Nun, Comics, mein Sammelgebiet seit Kindheit an und ab dem Jugendalter auch im Sekundärbereich, na, da weiß man doch alles was wissenwert ist?
Nein, natürlich nicht annähernd, um so beeindruckender ist hier die Masse der Informationen, ich bin begeistert.
Bis hierher betrachtet der Autor das Buch das Thema aus allgemeiner Sicht, nun wird es spezifisch deutsch.
Erstmal natürlich mit den ersten Buchveröffentlichungen, diese dann zur Zeit nach dem ersten Weltkrieg und es wird auch gleich politisch, Tarzan entwickelt in zwei Büchern ein übersteigerten Deutschenhass. Mit den Büchern und dem Thema wird sich dann auch gleich weiter
auseinandergesetzt, es folgen vergleiche zur Umsetzung in Comicform.
Sehr interessant das ganze. Ich habe das vermutlich vorher nie so wahrgenommen weil wohl einerseits die Bücher nicht gelesen habe, andererseits die Comicform die ich in Händen hielt im TB Format hier schon als korrigiertes Beispiel gezeigt wird.
An sich habe ich heutzutage aber kein Problem damit „der böse Deutsche“ zu sein. Zu viele Hollywoodfilme leben von deutschen Bösewichten als das es noch was besonderes wäre. Ich frage mich immer was aus dem Hollywood Film wohl ohne den „bösen Deutschen“ geworden wäre.
Im folgenden geht es auch schon weiter mit den Büchern nach dem zweiten Weltkrieg und hier werden unter anderem auch die alten Heyne Roman Cover präsentiert, meine erste Romanbegegnung mit der Figur, gefolgt von Vorkriegsausgaben bevor es dann neuer wurde mit dem Lesestoff, und die Textabwandlungen der vorher erwähnten Romane behandelt.
Die Vorstellung der in deutsch erschienenen Bücher geht dann natürlich bis in die aktuelle Neuzeit hinein und spätestens hier wird mir klar wie groß meine Lücke da wirklich noch ist.
Jetzt kommen die Filme und ihre Veröffentlichung im deutschsprachigem Raum an die Reihe.
Grundlegend wird hier Information geboten und ich darf feststellen bei denen der letzten 40 Jahre auf dem laufenden zu sein. Ob das für ältere auch zu trifft, ja, dafür gibt es doch bestimmt später im Buch noch eine Übersicht so hoffe ich.
Ein großes Kapitel in dem Buch bilden die Comicveröffentlichungen in Deutschland. Hier wird gründlich und umfassend zu werke gegangen und am Ende wird nochmal auf die US Verlage eingegangen deren Produktionen kaum den deutschen Markt erreicht haben. Erwähnung findet auch der Malibu Verlag der durchaus in meinen Räumlichkeiten vertreten ist, das er aber auch eine Tarzan Reihe hervorgebracht hat war bisher an mir vorbeigegangen.
Aber, es ging ja um die deutschen Comics startend bei Mondial über Lehning zu BSV/ Williams, Ehapa und dann die „neueren“ Ausgaben wie Hethke und dann recht aktuell Bokola.
Meine erste Begegnung mit Tarzan Comics war ein BSV TB das hier auch abgebildet wird, gefolgt von Williams im TB Format, Mondial bekam ich etwas später auch in die Finger, fand das aber recht altbacken. Es mag an der Ummontiererei gelegen haben das mich eine Prinz Eisenherz Sonntagsseite begeisterte, ein Tarzan Heft von Mondial aber bestenfalls des alters der Hefte wegen staunen lies. Das Lehning auch Tarzan im Programm gehabt hat hab ich entweder aus meinen Gehirnwindungen verdrängt oder bin zuvor noch nicht an das Wissen gelangt.
Okay, nach diesem Umfangreichen und vorzüglichen Kapitel geht es jetzt in den Bibliographischen Teil des Bandes, gelistet werden, mit Abbildungen, alle Burroughs Tarzan Geschichte und ihre deutschen Ausgaben, teilweise auch das Material anderer Autoren.
Darauf folgt eine, bebilderte, Auflistung aller Tarzan Filme und TV Serien, ganz knapp auch noch Angaben zu Radio und Theater.
Dann gibt es nochmal eine umfassende Übersicht was im deutschsprachigem Kino und TV so zu sehen war und unter welchem Titel. Auch eine Auflistung deutscher Filmprogramme ist angehängt.
Eine Auflistung der Comic Strips und Books im original und der deutschen Umsetzung folgt.
Aber damit endet das Buch noch nicht.
Ein kurzer Kapitel beschäftigt sich noch mit den zeitlichen Problemen um Korak, gefolgt von dem deutschen Originalurteil gegen Tarzan der Herr des Urwalds von 1934.
Dann geht es noch mal um die Comics, besser gesagt um die Comiczeichner, die wichtigsten werden hier kurz portraitiert.
Dann gibt es nochmal eine umfassende Begutachtung zur Comicgeschichte Tarzan And The Blonde Goddess und den deutschen Bearbeitungen dazu.
Damit ist dieses geniale Buch bis auf ein paar Kleinigkeiten dann am Ende angekommen.
Insgesamt ein grandioses Buch, an dem mich nur eines immer wieder störte, die umfangreichen Randbemerkungen die man, größtenteils, genauso gut hätte in den Text mit einarbeiten können und dadurch den Lesefluß erhöht hätte. Allerdings eine Kleinigkeit gegenüber diese Flut an Informationen und Lesespaß die der Autor in dieses ansonsten rundum gelungene Buch verpackt.

Marvel Boy 21.09.2021 09:22

100% Marvel 45 – Spider-Man und die X-Men

Die hier enthaltenen Hefte sind ein Mini-Epos in vier Teilen, pardon, natürlich eine Mini-Serie.
Wie der Titel schon verrät geht es um Spider-Man und die X-Men, genauer gesagt werden Treffen beleuchtet die sie in der Vergangenheit hatten. Nichts was der Leser, der natürlich schon alle Marvel Hefte von Beginn an gelesen hat, schon kennt, sondern welche die passgenau in die damaligen Erzähllücken hineingearbeitet wurden. Nun, solche Geschichten gibt es bei Marvel immer wieder mal und wenn sie gut gemacht sind machen sie extrem viel Spaß.
Also betrachten wir doch mal die einzelnen Hefte.
Das erste Zusammentreffen findet recht früh zu beginn des Marvel Universums statt, die X-Men haben gerade in Las Vegas den Hulk bekämpft was ein gewisser J. J. Jameson im TV dazu zum Anlass nimmt über Mutanten zu wettern und da er schon mal dabei ist auch gleich seinen „lieblings Superhelden“ mit in diese Schublade zu packen. Worauf die X-Men befürchten Mutantenhasser und böse Mutanten könnten auf ihn Jagd machen. Also wird beschlossen ihn zu suchen und ihm beizustehen. Spider-Men / Peter Parker denk derweilen lieber darüber nach dem ganzen als Privatperson aus dem Weg zu gehen und mit seinen Freunden und Freundinnen ins Coffee Bean abzutauchen. Das haben auch die X-Men in ziviel als erste Anlaufstelle auf ihrer Suche nach Spider-Man anvesiert. Was dann kommt ist erstmal herrlich und ohne Kostüme. Bis dann ein Gegner auftaucht mit dem sie so nicht gerechnet haben, hinter dem ein weiterer steht mit dem sie erst recht nicht gerechnet haben und der den roten Faden durch die Geschichten bildet.
Ein ganz hervorragendes erstes Heft für diese Mini, mal schauen wie es weitergeht.
Von den Geschichten werde ich jetzt natürlich immer weniger erzählen da ich die Handlung die den roten Faden bildet nicht spoilern will.
Beim zweiten Zusammentreffen sind wir schon ein paar Jahre weiter.
Spider-Man hüpft im kleinen schwarzen durch die Gegend, Kravens letzte Jagt ist hier der grobe zeitliche Ankerpunkt und auch der Krieg bei den Morlocks. Auf ihrem Territorium wird dann auch gekämpft. Dadurch schneidet das Heft dann leider auch schlechter ab als das, die Privataktionen im ersten Heft gaben dem ganzen Leben, hier wird nur gekämpft und dabei die Haupthandlung ein bisschen nach vorne getrieben.
Zusammentreffen Nummer drei, wieder Jahre weiter.
Dieses mal ist es etwas komplizierter, das Treffen, den Spider-Man erinnert sich nicht an die vorangegangenen, warum, Ben Reilly steckt in dem Kostüm, wir sind inmitten der Klonsaga.
Gekämpft wird hier etwas weniger, der Hauptgegner tritt das erste mal unseren Helden direkt gegenüber, das bedarf natürlich Erklärungen. An das erste Heft kommt das hier trotzdem nicht heran.
Zum Finale in Heft vier.
House Of M ist der Zeitpunkt, hierauf wird aber kaum Bezug genommen.
Zum Kampf kommt dann ein völlig unerwarteter, geklonter, Gegner vorbei. Nein, es ist kein Peter Parker Klon. Es wird gekämpft, na klar, die Bösen verlieren, auch klar da diese Geschichten ja später in die damals noch funktionierende Timeline eingefügt worden sind.
Beim Spaßfaktor würde ich die Geschichte so auf Platz drei einordnen.
So, nun die Frage muss man das als Leser von Spider-Man oder als großer X-Man Fan gelesen haben?
Ich denke schon, also als Spider-Man Fan vor allem der Anfangszeit kommt man beim ersten Heft voll auf seine Kosten und ich muß sagen schon dieses Heft allein ist es wert die Geschichte zu lesen.
Als X-Man Fan ist es der Hauptbösewicht der aus ihrem Repertoire stammt der das ganze zum Must Have macht.

LordKain1977 21.09.2021 12:19

Defenders - Wahre Helden

https://www.comicguide.de/pics/medium/127231.jpg

Dies hatte ich im Hachette Bereich über den ersten Band geschrieben:

Zitat:

Zitat von LordKain1977 (Beitrag 727257)
Die New Yorker Unterwelt hat keinen Anführer mehr. Da taucht der lange tot geglaubte Diamondback auf und beansprucht diese Rolle für sich. Doch vier Helden, die geschworen haben, die Stadt zu beschützen, verbünden sich, um dieser neuen Welle der Kriminalität entgegenzutreten. Daredevil, Luke Cage, Jessica Jones und Iron Fist! Zusammen sind sie die Defenders!
-Hachette-

Da ich den Netflix Varianten dieser Defenders nichts besonderes abgewinnen konnte war ich erstmal eher skeptisch diesem Band gegenüber. Bendis gelingt es hier aber eine spannende, intensive und packende Geschichte zu erzählen die einen wirklich bei der Stange hält. Die Interaktionen unter den Helden ist stark. Die Gastauftritte anderer Figuren sind allesamt von Belang und nicht nur des Cameos willens dabei.
Der Band ist wirklich zu empfehlen, wenn mann sich denn (so wie ich es jetzt getan habe) auch den Folgeband bei Panini bestellt. Denn leider bringt Hachette nur den ersten Teil der Story. Warum ist mir ein Rätsel? :weissnix:
Nun denn, daß macht aber die Story des Bandes nicht schlechter und so bekommt dieser von mir eine 8,5/10.

Nun zum zweiten Band:
Diamondback ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. Unsere Helden können ihn einfach nicht Dingfest machen, obwohl er Black Cat ins Krankenhaus geschossen hat. Aus Verzweiflung sucht Jessica bei Deadpool um Hilfe, was das ganze natürlich noch "einfacher" macht.
Es kommt wie es kommen muss: Ein riesen durcheinander bei dem auf einmal auch noch Hood mitmischt, der sich zum neuen Kingpin aufschwingen will.
Auch der zweite Band enttäuscht nicht, auch wenn er m.M.n. ein kleines bischen schwächer als der erste ist, was dennoch seiner Qualität keinen Abbruch tut. Es bleibt eine tolle Geschichte mit massig Gaststars die einfach Spaß macht zu lesen.
8/10

Marvel Boy 21.09.2021 16:17

100% Marvel 56 / Wolverine WaffeX – Die Zukunft stirbt heute

Wolverine zieht mit Steve Rogers um die Häuser um zu feiern das dieser wieder am Leben ist. Soviel dann auch zur zeitlichen Einordnung der nächsten Hefte. Nur, eigentlich braucht man die nicht. Es wird wild gekämpft in Jetztzeit und Zukunft. Der Grund, eine Horde von Deadlocks die gnadenlos ihre Todesliste abarbeiten. Auch wenn viele Helden mal im Bild auftauchen ist das ganze genauso langweilig wie es sich anhört. Okay, die Schlußpointe nach fünf Heften der Langeweile ist noch aktzeptabel, das war es dann aber auch schon an verwertbarem Inhalt.
Im noch nachfolgenden und abschließenden Heft geht es dann aus gegebenem Anlass um Wolverine und Nightcrawler, ihre Beziehung zueinander. Das ganze ist deutlich besser als die vorangegangenen Hefte aber auch nicht vollends überzeugend.
Ich muss zugeben meine Zeit schon sinnvoller genutzt zu haben.

God_W. 21.09.2021 21:42

Fables 15 – Hexen

https://up.picr.de/42101745vc.jpg

Nachdem das launige Crossover doch die ein oder andere kleine Schwäche offenbarte, vor allem die nahezu gänzliche Abwesenheit des Schwarzen Mannes, Mr. Dark, freue ich mich, dass der äußerst bedrohlich wirkende Dunkelmann diesmal schon gleich zu Beginn etwas Screentime bekommt. Nachdem wir ihn kurz beim Aufbau seines neuen Reiches besuchen dürfen geht es ab in die Vergangenheit, in der wir viel über den dunklen Bösewicht erfahren. Vor allem wird der äußerst geheime Orden der Boxer eingeführt, was nichts mit gestählten Körpern in einem Kampfring zu tun hat, sondern viel mehr mit magischen Champions, die gelernt haben ganz außergewöhnliche Boxen herzustellen, in denen sich schreckliche Übel einsperren lassen. Somit sollte die Verbindung zu unserer dunklen Bedrohung klar sein.

Sehr starkes Opening und mit den Boxern wird auch gleich ein geschickter Brückenschlag zur Baba Yaga vollzogen. Die ist ja, wie wir schon wissen, nicht mehr angekettet, doch ihre Freiheit hat sie dennoch nicht erlangt, ist sie doch unter den Trümmern von Fabletown in einem labyrinthartigen Höhlensystem eingesperrt. Genauso wie übrigens auch Bufkin, der Zauberspiegel, der Kopf von Frankensteins Monster sowie eine Masse weiterer Köpfe von ehemals bösartigen Holzpuppen. Ach ja, auch der Dschinn geistert in diesen Höhlen herum und so ergibt sich eine äußerst spannende, klaustrophobische Umgebung für eine wunderbare Story, in der die Helden aus der zweiten Reihe mal ins rechte Licht gerückt werden. Für mich das Highlight des Bandes!

Was nicht heißt, dass die Vorgänge auf der Farm nicht ebenfalls äußerst fesselnd wären, denn da geht Frau Totenkinder ganz eigene, undurchsichtige Wege während sich die übrigen Hexen mit Gepetto um ihre Nachfolge streiten. Den ebenfalls sehr unterhaltsamen Abschluss bildet dann ein Märchen im reiche des Froschkönigs. Es geht um Recht, Unrecht und die Tücken der Rechtsprechung, um neue und alte Liebe, um Schuld, Sühne und das Recht auf Glücklichsein – und um Baseball. Ich liebe Baseball. :top:

Insgesamt wieder ein sehr starker Band, der für mich vor allem durch die Bufkin-Storyline glänzt, aber auch sonst kaum Kritikpunkte bietet. So kann es gerne weitergehen!

8,5-9/10

VG, God_W.

Kal-L 21.09.2021 23:03

Marvels Snapshots

https://www.comicguide.de/pics/medium/137351.jpg

Mit US: Spider-Man: Marvels Snapshots (2020) 1, Avengers: Marvels Snapshots (2021) 1, Civil War: Marvels Snapshots (2021) 1 & Captain Marvel: Marvels Snapshots (2021) 1

Vier One Shots die sich ganz im Stil der Marvels Mini Serie Geschichte des Marvel Universums zu beleuchten, bloß aus Sicht der einfachen Bevölkerung.

Angefangen mit Spider-Man der hier eher überhaupt keine Rolle spielt, nicht mal irgendetwas was ihn geprägt hat. Im Endeffekt geht es um zwei Kleine Ganoven, Ronnie und Dutch die wegen den ganzen Superschurke eher überflüssig sind, und Dutch versucht ehrlich zu werden, wo die Schwester eine entscheidende Rolle spielt...

Avengers

Kerry eine Krankenschwester, die gerade ihren freien Tag genießt gerät mitten in einen Angriff eines Riesigen Roboters und den anschließenden Kampfes mit den Avengers, sie hilft den Leuten und lernt dabei den jungen Cop Jay kennen, woraus später mehr entsteht...

Civil War

Die Story von Clyde Donbronski einem in die Jahre gekommen SHIELD Agent, der eigentlich sich immer im Hintergrund gehalten und nie groß aufgefallen ist. Und wie ihm der Angriff von Nitro verändert hat und er sich zu Spezial Einheit hat einteilen lassen um Superwesen zu verhaften.

Darunter auch ein Jugendlicher Yusef der sich selbst nur Helper nennt... und der stellt seine Meinung auf die Probe.

Captain Marvel

Die junge Jenni die sich immer wieder politisch engagiert und damit auch aneckt, wurde gerade erst erneut von der Schule suspendiert und von ihrer Mutter stubenarrest. Worüber sie sich hinweg setzt als sie in der Ferne Kampfeslärm hört und mitten in einen Kampf der Avengers gegen ein paar Aliens landet, unter den Helden auch Carol Danvers und Kamalah Khan, die sie beide bewundert und sie erhält die Gelegenheit mit ihnen zu sprechen und über das manchmal schwierige Verhältniss mit ihren Eltern auszutauschen...

Insgesamt kommt das zwar nicht ansatzweise an Marvels ran, bietet aber kurzweilige Unterhaltung, wirklich überzeugen können aber nur die letzten beiden, wobei Captain Marvel mein Favorit ist

Nun stellt sich mir nur noch die Frage wo bleiben die Snapshots One Shots von Captain America, Namor, Fantastic Four und X-Men?

Und was ist mit der 6 teiligen Mini Serie Marvel, der Nachfolger zu Marvels die letztes Jahr in Amerika erschien, wann bringt Panini das?

LordKain1977 21.09.2021 23:19

Mir hatten die Geschichten 2 und 3 am besten gefallen. Wobei 3 mein Favorit war. Die erste Story war die schlechteste m.M.n..

excelsior1166 22.09.2021 15:46

Punisher 3: Licht aus
Panini SC 2015, 168 Seiten, 16,99€
Enthält US-Punisher (2014) No. 13-20 von Edmondson und Gerads - und damit das Finale des immens guten Runs und dieser Serie.
Frank kämpft einen erbarmungslosen Kampf um L.A. gegen das Dos Soles-Kartell und politisch-militärische Strippenzieher.
Dabei gerät er auch mit dem damaligen Captain America (Sam "Falcon" Wilson) aneinander.
Interessant sind überdies einige recht überraschenden Entwicklungen bei den Howling Commandos und Ex-Cop Sammy Stone...
Stark, kompromisslos, hart in der Darstellung.
Selbst die beiden Abschlusshefte, die einige Monate später inmitten des (furchtbaren) Marvel-Events Secret Wars angesiedelt sind, sind in sich stimmig.
Schade, dass diese außerordentlich gute Punisher-Serie des perfekten Autoren-Zeichner-Teams hiermit ein (in sich geschlossenes, letztlich aber offenes) Ende gefunden hat.
Starke 8/10 P.

excelsior1166 22.09.2021 18:12

Black Widow 2: Tödliche Begegnungen
Panini SC 2015, 136 Seiten, 16,99€
Enthält US-Black Widow (2014) No. 7-12 von Edmondson und Noto
Gute Agentengeschichte um Natashas Solo-Einsätze im Auftrag SHIELDs.
In der Auseinandersetzung mit der mysteriösen Chaos-Gruppe trifft die Widow auf alte Bekannte (Daredevil, Hawkeye, Winter Soldier, Iron Man, X-23, Punisher, die Howling Commandos) und gerät zugleich ins Kreuzfeuer der Medien.
Edmondson ist wieder hervorragend, Notos durchaus atmosphärische Zeichnungen haben m.E. Defizite in Gesichtern und Mimik.
Dennoch eine nach wie vor gute Serie, auf deren Fortsetzung (zugleich Abschluss) ich mich sehr freue.
Saubere 7/10 P.

God_W. 22.09.2021 19:32

Frank Cappa – Der letzte Afrikaner

https://up.picr.de/42106681lh.jpg

Nach „Kalimbo“ und „Violetta“ ein weiterer Band aus meinem Run zur Einstimmung auf Afrika. Wobei ich mir unter dem Band ursprünglich etwas Anderes vorgestellt hatte, denn lediglich eine, nämlich die Erste der sechst enthaltenen Kurzgeschichten, kann tatsächlich zweifelsfrei nach Afrika verortet werden. In dieser sowie in zwei weiteren dient uns der Reporter und Kriegsberichterstatter Frank Cappa als Erzähler, gehören die drei Erzählungen doch zu seinen Memoiren. Die übrigen drei erzählen eigenständige Stories, die auch untereinander nicht verknüpft sind.

Los geht es direkt mit der namensgebenden Geschichte des Bandes, Der letzte Afrikaner. Eine harte Geschichte über einen jungen Stammeskrieger, der von en Machthabern in einen Krieg getrieben wurde, den er nicht versteht und dessen Beweggründe ihm völlig schleierhaft sind. Der stolze Afrikaner will im Grunde nur zurück zu seinem Stamm und im Sinne seiner Ahnen ein ehrenvolles Leben bestreiten, doch wie überall wo die „zivilisierte Welt“ in ursprüngliche Lebensräume eindringt, kommt es ganz anders.

Die Stadt der dreitausend Freuden erzählt eine Story voll bitterer Wahrheit über Kinderprostitution, in diesem Fall vor der exotisch anmutenden Kulisse Hong Kongs. Zurück im Krieg bietet Ein Tag in Barcelona einen intensiven, gänzlich ohne Text auskommenden Auszug der Eroberung einer Stadt und dem Leid, welches auch die Zivilisten ertragen müssen. Ich frage mich nur, welcher Truppeneinfall in Barcelona da gezeigt wird, denn für die Machtübernahme Francos ist das gezeigte militärische Gerät eigentlich zu modern.

Das zweite Trio aus Geschichten beginnt mit Karelia, spielt im zweiten Weltkrieg, handelt von der verbindenden Kraft der Musik und zeigt, dass auch Soldaten, die von ihren jeweiligen Machthabern gegeneinander in den Krieg gehetzt werden, im Grunde die gleichen Ängste und Wünsche haben können, man dem sogenannten Feind also näher sein kann, als so manchem Nachbarn zu Hause, Brüder im Geiste und doch auf verschiedenen Seiten der Front.
Der Bauer verdeutlicht, dass in einer Partie Schach, ebenso wie im Krieg, die Bauern die alles entscheidende Macht sein können und Der Mann in der Wüste ist ein packendes Psychospiel in irgendeiner abgelegenen Gegend. Ob im australischen Outback, im amerikanischen Hinterland oder sonst wo, auf jeden Fall könnte die Story auch astrein als Kurzgeschichte von Stephen King durchgehen.

Insgesamt ein schnell gelesener, aber durchaus lohnender Band mit teils hartem Tobak, aber stets fesselnd und fein gezeichnet. Manfred Sommer war auf jeden Fall ein Guter, sowohl erzählerisch als auch am Zeichenbrett.

7/10

Danke Marvel Boy für die Empfehlung! :top:

VG, God_W.

pecush 22.09.2021 20:05

Clever und Smart Olympische Spiele in Atlanta 1996 Sonderband

Inhalt unwichtig, Gagdichte OK. Kurzweilige Unterhaltung.
Ich frage mich, ob so Witze heute noch gedruckt werden würde. Da wird über Dicke gespottet und über alle Nationen.

LordKain1977 22.09.2021 20:11

So einen Qualitätshumor würde es heute nicht mehr geben. :D

excelsior1166 23.09.2021 00:11

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 729493)
Frank Cappa – Der letzte Afrikaner

https://up.picr.de/42106681lh.jpg

Nach „Kalimbo“ und „Violetta“ ein weiterer Band aus meinem Run zur Einstimmung auf Afrika. Wobei ich mir unter dem Band ursprünglich etwas Anderes vorgestellt hatte, denn lediglich eine, nämlich die Erste der sechst enthaltenen Kurzgeschichten, kann tatsächlich zweifelsfrei nach Afrika verortet werden. In dieser sowie in zwei weiteren dient uns der Reporter und Kriegsberichterstatter Frank Cappa als Erzähler, gehören die drei Erzählungen doch zu seinen Memoiren. Die übrigen drei erzählen eigenständige Stories, die auch untereinander nicht verknüpft sind.

Los geht es direkt mit der namensgebenden Geschichte des Bandes, Der letzte Afrikaner. Eine harte Geschichte über einen jungen Stammeskrieger, der von en Machthabern in einen Krieg getrieben wurde, den er nicht versteht und dessen Beweggründe ihm völlig schleierhaft sind. Der stolze Afrikaner will im Grunde nur zurück zu seinem Stamm und im Sinne seiner Ahnen ein ehrenvolles Leben bestreiten, doch wie überall wo die „zivilisierte Welt“ in ursprüngliche Lebensräume eindringt, kommt es ganz anders.

Die Stadt der dreitausend Freuden erzählt eine Story voll bitterer Wahrheit über Kinderprostitution, in diesem Fall vor der exotisch anmutenden Kulisse Hong Kongs. Zurück im Krieg bietet Ein Tag in Barcelona einen intensiven, gänzlich ohne Text auskommenden Auszug der Eroberung einer Stadt und dem Leid, welches auch die Zivilisten ertragen müssen. Ich frage mich nur, welcher Truppeneinfall in Barcelona da gezeigt wird, denn für die Machtübernahme Francos ist das gezeigte militärische Gerät eigentlich zu modern.

Das zweite Trio aus Geschichten beginnt mit Karelia, spielt im zweiten Weltkrieg, handelt von der verbindenden Kraft der Musik und zeigt, dass auch Soldaten, die von ihren jeweiligen Machthabern gegeneinander in den Krieg gehetzt werden, im Grunde die gleichen Ängste und Wünsche haben können, man dem sogenannten Feind also näher sein kann, als so manchem Nachbarn zu Hause, Brüder im Geiste und doch auf verschiedenen Seiten der Front.
Der Bauer verdeutlicht, dass in einer Partie Schach, ebenso wie im Krieg, die Bauern die alles entscheidende Macht sein können und Der Mann in der Wüste ist ein packendes Psychospiel in irgendeiner abgelegenen Gegend. Ob im australischen Outback, im amerikanischen Hinterland oder sonst wo, auf jeden Fall könnte die Story auch astrein als Kurzgeschichte von Stephen King durchgehen.

Insgesamt ein schnell gelesener, aber durchaus lohnender Band mit teils hartem Tobak, aber stets fesselnd und fein gezeichnet. Manfred Sommer war auf jeden Fall ein Guter, sowohl erzählerisch als auch am Zeichenbrett.

7/10

Danke Marvel Boy für die Empfehlung! :top:

VG, God_W.

Er war m.E. sogar ein ganz ausgezeichneter Erzähler (und Zeichner).
Alles Andere von ihm ist übrigens noch besser...

Kal-L 23.09.2021 05:39

Bruce Banner: Hulk #7: Falsche Erinnerungen

https://www.comicguide.de/pics/medium/137893.jpg

Mit US: Immortal Hulk (2018) #31-35

Der Hulk versucht Xenmu aufzuhalten, doch ungewollt hat der tumbe übernommen welcher in wenigen Worten sich ausdrückt, wie Hulk ist Hulk, und immer fest draufhaut. Und dann holt Dr. MCGowan ihn per Teleporter zurück in dem Glauben Xenmu sei der Held

Doch dadurch und mithilfe der heutigen Medien manipuliert Xenmu die Medien und es gelingt ihm dank Roxxon und Aggers die Erinnerungen Weltweit umzuschreiben auch die von Bruce Banner... es gerät außer Kontrolle. Können die Menschen die falschen Erinnerungen überwinden, oder gewinnt Xenmu?

Meinung: Die Serie bleibt weiterhin spannend und der neuste Band ist auf seine unheimliche Art fesselnd, besonders die Beschreibung wie der falsche Hulk die geistige Manipulationen umsetzt und wie er isst, das isst da fühlt man sich wie in einem guten Horror Film, und zum Schluss kehrt dann ein gewisser Samuel Sterns zurück :top: 8,5 von 10 Punkte

excelsior1166 23.09.2021 18:59

Black Widow 3: Chaos
Panini SC, 176 Seiten, 19,99€
Tja, das war der umfangreiche Finalband der Widow-Reihe von 2014.
Enthalten sind die No. 13-20 von Edmondson und Noto, wobei die letzten zwei Hefte zu Beginn des unsäglichen Events "Secret Wars" spielen, dankenswerterweise aber eine Geschichte aus Natashas Frühzeit als KGB-Killerin bieten.
Der Aufbau des spannenden Agententhrillers um die Widow im Kampf gegen die mysteriöse "Chaos"-Organisation bleibt äußerst unterhaltsam.
Die Auflösung erscheint mir hingegen halbgar und nicht wirklich befriedigend, was auch am Beginn des nächsten Marvel-Mega-Events liegen mag.
Wer oder was sich nun genau hinter Chaos (aus der Zukunft?!?) verbirgt, bleibt somit leider ungeklärt.
Dennoch ist die gesamte Reihe gut und interessant inszeniert.
7/10 P.

God_W. 23.09.2021 20:28

Monster – Band 7 (Naoki Urasawa)

https://up.picr.de/42113258rj.jpg

Die Schlinge zieht sich zu um Dr. Kenzo Tenma, denn der wurde mittlerweile inhaftiert und soll des Mordes angeklagt werden. Sowohl der Großindustrielle Schuwald, der „Vampir von Bayern“ als auch ein ganzer Trupp von Tenmas ehemaligen Patienten glauben an dessen Unschuld und wollen den Besten Anwalt engagieren, den man für Geld bekommen kann. Doch ausgerechnet der hat selbst ein nicht gerade leichtes Päckchen zu tragen, wie Naoki Urasawa uns wieder mit seinem enormen Gespür für faszinierende Nebencharaktere erfahren lässt. Als wir dann noch den Partner des Anwalts kennenlernen, wir die Spannungsschraube nochmals mächtig angezogen.

Derweil fällt dem jungen Prager Polizisten Suk ein Stein vom Herzen, als er plötzlich von allen Anklagepunkten befreit ist. Doch wie es dazu kam lässt den rechtschaffenden jungen Mann beinahe verzweifeln. Runge, der äußerst spezielle Mann vom BKA, kommt mit seinen Ermittlungen derweil deutlich voran, doch ob er endlich in der Lage ist die richtigen Schlüsse aus seinen Erkenntnissen zu ziehen bleibt für uns Leser weiter verborgen, es ist zum Haare raufen! Vor allem wird kaum noch ein Mensch die Geheimnisse des Hauses der Roten Rosen lüften können, dafür hat jemand gesorgt…

Die spannendste Entwicklung können wir in diesem Band bei Kenzos Verflossener, Eva Heinemann erleben. Sie ist die Einzige, die Tenma durch ihre Aussage entlasten könnte. Doch neben ihren Alkoholproblemen ist sie weiterhin zerfressen von narzisstischem Hass und Neid und weit davon entfernt das Richtige zu tun. Dass sie dabei ständig auf Messers Schneide zwischen Leben und Tod balanciert, und weshalb das so ist, bemerkt sie in ihrem Wahn und Delirium überhaupt nicht.

Ein absolut spannendes Psychogramm erster Güte, was Urasawa hier wieder abgeliefert hat. In detaillierten und minutiös geplanten Schritten schreitet die Story voran, man merkt, dass so langsam die Weichen gestellt und die Figuren in Position gebracht werden, nur wofür bleibt absolut undurchsichtig, denn so viele Handlungsstränge können auf die verschiedensten Arten weitergeführt werden, so verstrickt hat der Mangaka die Erzählung angelegt, so viele Fährten gezogen und Köder ausgelegt, es ist zum verrückt werden. Wahnsinnig spannend und weiterhin auf nahezu gleichbleibendem Niveau.

9/10

VG, God_W.

God_W. 23.09.2021 20:28

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 729529)
Er war m.E. sogar ein ganz ausgezeichneter Erzähler (und Zeichner).
Alles Andere von ihm ist übrigens noch besser...

Du meinst Marvel Boy hat mir sein schlechtestes Album empfohlen?!?!!!


:zwinker:

excelsior1166 24.09.2021 00:52

Ach, Frank Cappa ist schon sehr gut.
Du aber hattest ja explizit nach Afrika gefragt (Nicaragua oder Brasilien wären da besser gewesen)... :zwinker:

God_W. 24.09.2021 06:42

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 729795)
...
Du aber hattest ja explizit nach Afrika gefragt ...

Schon klar, wollte ja nur ein wenig sticheln. :zwinker:

Marvel Boy 24.09.2021 06:50

Autsch! :D

Aber, ja, hör auf Excelsior, kauf mehr von den Bänden, es lohnt!

God_W. 24.09.2021 07:58

Werde ich bei Zeiten mal machen, jetzt stehen erstmal andere Sachen auf dem Programm (zum Beispiel Lese-K2 verkleinern). ;)

God_W. 24.09.2021 14:33

The Walking Dead – Negan ist hier

https://up.picr.de/42116487yu.jpg

The Walking Dead nimmt in meiner “Comicleser-Karriere” eine kleine Sonderstellung ein, denn neben einem Schwung Alien- und Planet der Affen Comics (ebenfalls Cross Cult) sowie Kings Dunklem Turm (in der Splitter Ausgabe), gehört Walking Dead zu den wenigen Comics, die ich schon früher gelesen habe, bevor ich „so richtig“ in die Welt der neunten Kunst eingestiegen bin. Ich war schon immer ein kleiner Gore- und Zombiefan was Film und Fernsehen anging, und so war ich von Staffel eins an begeistert am Start, als TWD die Mattscheibe (bzw. in Uncut/Extended Form die BD-Player) eroberte. Seit jeher bin ich an Hintergrundmaterial zu meinen liebsten Filmen und Serien interessiert und natürlich auch an den entsprechenden Vorlagen. Es hat schon drei oder vier Serienstaffeln gedauert, aber dann hatte ich doch enormen Zug entwickelt, mal einen Blick auf die Comics zu werfen. Cross Cult hatte damals schon die ersten beiden fetten Kompendien auf den Markt gebracht, für mich der ideale Einstieg.

Was soll ich sagen? Ich war schlicht begeistert. Dermaßen dicht geschrieben, keinerlei Leerlauf, stets spannend, blutig, mit Charakteren zu denen man wirklich Bindung aufbaut und mit denen man mitfiebert. Das ist es neben dem tollen Worldbuilding ja, was die Serie vor allen Dingen ausmacht! Es dauerte etwas, bis das dritte Kompendium rauskam, nachdem ich die ersten beiden verschlungen hatte. Die Unterschiede zwischen Serie und Comics halten die Spannung enorm weit oben und lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Nie kann man sicher sein was passiert, oder wer überlebt. Einige Personen treten in den Comics gleich gar nicht auf, bei anderen Szenen oder Tötungen wurde der Ablauf nahezu gleich gelassen, die Personen denen etwas widerfährt aber ausgetauscht. Bis auf einige Kleinigkeiten sehr geschickt gemacht das Ganze! Nach Kompendium drei war ich aber ziemlich aktuell, was eine enorme Wartezeit bis zu Band vier bedeutete. Irgendwie hat mich dann die TV-Serie auch nicht mehr so gefesselt, „Fear the Walking Dead“, das Spin-Off, war während der ersten Staffeln über weite Strecken schnarchlangweilig, und so habe ich mir das vierte Kompendium zwar bei Erschienen besorgt, genau wie die zusätzlichen Einzelbände und Hefte (um den Ersten davon geht es gerade, nur falls das jemand vergessen hat ;) ), aber die Sachen fristeten ein eher trauriges Dasein auf meinem enormen Lese-K2.

Aber vor einiger Zeit war es dann so weit: bei Prime wurde neue Folgen „Fear the Walking Dead“ angekündigt und irgendwie hatte ich Lust darauf mich da mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Also mal schnell gut zwei Staffeln aufgeholt, und was soll ich sagen? Es hat wieder dieses typische TWD-Feeling in mir geweckt und richtig „Spaß“ gemacht. Im Anschluss hatte ich direkt Lust mich auch bei der Hauptserie auf aktuellen Stand zu bringen, dazu habe ich einige bereits bekannte Folgen, die ich aber nur halbherzig geschaut hatte, nochmal wiederholt und dann die anderthalb neuesten Staffeln drangehängt. Knaller, ich bin wieder voll drin. Nochmal „schnell“ die letzten beiden Kapitel von Kompendium drei gelesen und dann. . . eine kurze Pause eingelegt. Nein, ich will mich nicht gleich ans „große Finale“ machen, sondern erstmal einen kleinen Happen schnabulieren. Da kommt mir doch die Origin Story zu Negan gerade recht.

Gesagt getan, das Büchlein geschnappt und in einem Rutsch weggelesen. Das ist kein Problem, denn Spaß macht das zwar schon, kommt aber schon sehr mit einem Beigeschmack von Fast-Food daher. Sprachlich etwas primitiv, noch mehr als Negan sonst unterwegs ist, und storytechnisch sehr einfach gestrickt. Ja, das ist TWD und auch das Feeling kommt rüber, der ein oder andere Charakterzug von Negan wird ein wenig beleuchtet und eine Erklärung für seine späteren Taten zumindest teilweise geliefert. Aber wirklich in die Tiefe geht das alles ehrlich gesagt nicht. Für Walking Dead-, und vor allem Negan-Fans, ein kleines Schmankerl, eine schicke Ergänzung, doch komplett belanglos für den Hauptplot und wirklich Neues wird auch nicht geboten. Kann man, muss man aber sicher nicht.

6/10

VG, God_W.

pecush 24.09.2021 14:36

Robin Rises (Batman Eaglemoss Collection)

Da haben sie aber noch mal kurz vor knapp die Kurve bekommen:
Die Storyline kannte ich nicht, und ich bin kein Freund davon, wenn im Bat-Universum wirkliche Superkräfte genutzt werden. (Superman nehme ich noch hin, bei der JLA wird's für mich schon kritischer). Den wiedergeborenen Robin/Damian mit Superkräften auszustatten, ließ mich Stirnrunzeln. Die Auflösung war ok, dennoch bin ich mehr ein Freund davon, Tote auch tot zu lassen.


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