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God_W. 24.07.2021 10:43

Eine zweite Chance – Teil 2 (DC Comics Graphic Novel Collection 115)

https://up.picr.de/41677615md.jpg

In diesem zweiten Band arbeitet Batman weiter daran den jungen Jason Todd als Robin Nummer zwei auf Spur zu bringen. Der ist verständlicherweise noch oft, von Ärger und Zorn gelenkt, etwas ungestüm unterwegs, zeigt aber auch wirklich sehr gute Anlagen. So wird mir der Junge im Laufe der Stories doch immer sympathischer, auch wenn ich wohl nie ein großer Robin-Fan werde, denn mir ist Batman als einsamer Streiter, mit einigen Unterstützern im Hintergrund, einfach lieber.

Dennoch gefallen die Geschichten in diesem Band schon mal optisch zumeist ziemlich gut, klar bei Legenden wie Aparo und Breyfogle, aber auch inhaltlich wird viel Abwechslung geboten. „Der Klang der Stille“ ist nicht nur für Kiss-Fans ein guter Einstieg, „Masahiko Taharas Geist“ ist schon allein wegen dem asiatischen Touch und dem leicht gruselig angehauchten Museumsthema ein Highlight für mich gewesen, bevor es in „Opfer“ richtig dramatisch und sozialkritisch wurde. Okay, Millennium war dann schon sehr trashig und der Aufhänger ziemlich and den Haaren herbeigezogen, „Die ganze Wahrheit“ war cool, weil Nightwing und Robin zusammengebracht wurden und hinten raus gab’s dann endlich Breyfogle am Zeichenstift und mit dem Pinguin einen weiteren meiner liebsten Antagonisten zu bestaunen, was hätte da schon schief gehen sollen?

Als Classic hat Eaglemoss diesmal das erste Solo-Abenteuer des Wunderknaben dazu gepackt (Star Spangled Comics #65), auch mal schön zu sehen. Zusammengefasst also wieder eine runde Sache mit guter Durchschnittskost und zwei Highlights.

6,5-7/10

VG, God_W.

Marvel Boy 25.07.2021 11:47

Mal wieder nach langer langer Zeit zu Fix und Foxi gegriffen.

https://www.sammlerforen.net/showpos...&postcount=629

God_W. 25.07.2021 14:49

Neben der aktuellen Aufarbeitung von Bänden, die ich bereits vor einigen Monaten gelesen habe muss ich jetzt einfach mal was Aktuelles einschieben. Gerade vergangene Woche beendet hat mich der Band enorm geflasht und bewegt mich noch immer.

Eternauta

https://up.picr.de/41695292ad.jpg

Manchmal gibt es Comics, die suchst Du Dir nicht aus, nein der Comic sucht Dich aus. Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zu hochtrabend ausgedrückt, aber zum „Eternauta“ bin ich wirklich über einige Ecken und mehr durch Zufall gekommen, als dass ich mir bewusst vorgenommen hätte den irgendwann mal zu lesen. Am Anfang war meine kleine Obsession für alles, was mit H. P. Lovecraft zu tun hat. Diese führte mich nach einiger Zeit unweigerlich zum „Lovecraft“-Band von Meister Alberto Breccia. Auf meine kleine Rezi zu dem Band hat der gute excelsior aus dem PFF verlauten lassen, dass er Breccias „Eternauta“ hervorragend fand. Nun ja, auf excelsiors Empfehlungen kann man sich in der Regel verlassen, also setzte ich mir den Band mal auf die Merkliste, der den Titel „Eternauta 1969“ trägt. Allerdings habe ich den Comic immer mal wieder auf die lange Bank geschoben und als es dann endlich so weit war, dass ich mir den zulegen wollte musste ich feststellen, dass „Eternauta 1969“ ja lediglich eine Art Remake eines älteren, und deutlich umfangreicheren Werkes ist. Zum Glück macht der avant-verlag keine halben Sachen und hat beide Bände in prächtiger Aufmachung ins Programm genommen. Den „Eternauta“ in einer knapp 400 Seiten starken Gesamtausgabe im hochwertigen Hardcover, welches passend in Querformat gestaltet wurde, und den späteren „Eternauta 1969“, der optisch von Alberto Breccia in Szene gesetzt wurde, im gleichen Format wie sein Lovecraft Band.

Der ab 1957 erschienene Eternauta von Autor Hector Germán Oesterheld und Zeichner Francisco Solano López ist in Argentinien so etwas wie nationales und politisches Kulturgut. Weshalb das so ist, darauf will ich später noch kurz eingehen, jetzt aber dazu was einen erwartet, wenn man ganz unbedarft rangeht und einfach nur die Geschichte liest, denn selbst ohne großartige Vorkenntnisse merkt man ganz schnell, dass man hier einen großen Klassiker in Händen hält. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen dem ein oder anderen Spoiler würde ich deshalb empfehlen die ersten 24 Seiten des Buches, also die Einleitung mit der Entstehungsgeschichte und der Erläuterung der politischen Relevanz des Comics, erst im Nachhinein zu lesen.

Es ist ein beschaulicher Abend des Jahres 1957 in einem Vorort von Buenos Aires. Es ist bereits spät geworden und die Häuser in der Straße sind bereits dunkel, alle bis auf eines, in dem noch ein Fenster erleuchtet ist. Dort sitzt ein talentierter Comic-Zeichner an seinem neusten Werk, als plötzlich etwas Unglaubliches geschieht. Ihm gegenüber materialisiert wie aus dem Nichts eine Person, ein Mann mit einem traurigen Gesichtsausdruck, abgekämpft und müde von einer sehr sehr langen Reise, einer Odyssee wie sie abenteuerlicher kaum sein kann. Kurz darauf beginnt dieser Reisende, der sich selbst als „der Eternauta“ vorstellt, dem Comicschaffenden seine außergewöhnliche Story zu erzählen.

Der Eternauta lebte ein recht gutes Leben, ebenfalls in einem kleinen Vorort von Buenos Aires. An einem ungewöhnlich kalten Winterabend saß er mit seinen Freunden, wie so oft, im kleinen Chalet, einem Anbau seines Hauses, einer Art Hobbyhöhle, als etwas für Buenos Aires sehr Ungewöhnliches geschieht, es beginnt zu schneien. Allerdings ist dieser Schneefall kein normales Wetterphänomen, denn alles Leben welches mit den weißen Flocken in Berührung kommt vergeht sofort. Jeder Mensch auf der Straße, jedes Haus mit geöffnetem Fenster, jedes Fahrzeug in dem die Belüftung läuft, also nahezu die gesamte Bevölkerung fällt dem Tode anheim. Nur durch Zufall bemerken die Freunde und die Familie, Frau und Tochter des Eternauta, rechtzeitig was draußen vor sich geht und es gelingt ihnen das Haus hermetisch abzudichten, um so die Nacht zu überleben.



Was daraufhin in der wunderbar atmosphärischen Kulisse des verschneiten Buenos Aires beginnt ist ein absolutes Science-Fiction Sahnestück. Die Inszenierung der globalen Alien-Invasion ist dermaßen spannend und abwechslungsreich aus der Sicht dreier „normaler“ Männer mit gänzlich unterschiedlichen Fähigkeiten und Charakterzügen geschildert, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. So viele überraschende Einfälle und Wendungen, Ideen die 1957 sicher frisch und neu waren, auch wenn wir sie heute auf verschiedenen bekannten Werken der Popkultur wiedererkennen, ja der Eternauta scheint wahrlich ein Vorreiter seiner Zunft gewesen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es reiner Zufall ist, dass Paul Verhoeven seine Käferarmee in Starship Troopers, die noch dazu telepathisch verbunden ist und somit zentral gesteuert wird, als erste Stadt auf der Erde Buenos Aires zerstören lässt.

Dazu spürt man förmlich die kritischen und politischen Untertöne, die das aktuelle politische Umfeld geschickt aufgreifen, wie es bei guter Science-Fiction aus den 60er und 70er Jahren in den Kinos so häufig der Fall war, selbst wenn man mit der Geschichte Argentiniens nicht sonderlich vertraut ist, oder den Stellenwert des Werkes bereits kennt. Das führt mich zum zweiten großen Punkt, weshalb der Band einfach ein Must Read ist, wenn man mit Sci-Fi oder Endzeitstories auch nur im Entferntesten etwas anfangen kann. Fast schon prophetisch beschwört der Autor hier einen Teil seiner eigenen, späteren Zukunft unter der Militärjunta in Argentinien herauf, wo Zensur und Gewalt gegen das Volk an der Tagesordnung war. So liest sich alleine die Einleitung dieses Bandes spannender und tragischer als viele reißerische Novellen.

Hector Oesterhelds Töchter waren, junge, intelligente und bildhübsche Frauen, die mit einem freien Geist erzogen wurden, und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich einer Gruppierung anschlossen, die sich gegen das Regime auflehnten und neben oppositionellem Protest auch radikalere Aktionen durchführten. Überall auf der Welt entstehen solche Bewegungen, wenn einem unterdrückten Volk eine junge, schulisch gebildetere und mutige, idealistische Jugend entwächst, man denke nur an den arabischen Frühling in den 2010er Jahren. Diesem idealistischen Kampf seiner Töchter schloss sich Hector Germán Oesterheld, trotz der Sorgen und Ängste seiner Frau an und wurde 1977 schließlich inhaftiert. Es ist verbrieft, dass ihm während seiner Haftzeit in verschiedenen Einrichtungen nach und nach die Leichen seiner vier Töchter gezeigt wurden, die der Militärjunta zum Opfer fielen. Auch, dass ihm ein Enkel, quasi als Drohung, in einem Gefängnis kurzzeitig an seine Seite gesetzt wurde, um Oesterheld davor zu warnen weiter gegen die Junta aufzubegehren.

Irgendwann hören die Informationen zu Oesterhelds Inhaftierung auf. Ich kann mir den Schmerz des Mannes ob seiner vier toten Kinder gar nicht ausmalen und will das auch nicht. Seine Frau hat noch Jahrzehntelang versucht Hectors Verbleib untersuchen zu lassen. Er oder seine Leiche wurde niemals gefunden. Der Eternauta, mit seinem Kampf gegen eine übermächtig erscheinende Macht und seiner ewigen Suche durch die Zeiten ist also ein Vermächtnis, eine Metapher und eine Art vorgegriffenes Zeitzeugnis. Wahrhaft außergewöhnlich, sowohl was den Schreibstil, die Metaebene, und das hervorragende Artwork angeht, aber auch in der Art und Weise wie das Werk auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung weiter politisiert wird und von verschiedensten Gruppen für ihre Zwecke eingesetzt. Da werden sogar Gesichter von argentinischen Präsidenten in die Tauchermaste des Eternauta hineinkopiert! Ob das dem Werk gerecht wird und im Sinne des Erschaffers ist, oder den Nutzern einfach durch die Popularität des Werkes und seiner Subbotschaften zu Gute kommt sei mal dahingestellt, auf jeden Fall wird der Eternauta so schnell nicht in Vergessenheit geraten, schon gar nicht in Argentinien und sicher auch nicht von mir.

9,5/10


Jetzt bin ich aber doch sehr gespannt auf Oesterhelds spätere Neubearbeitung des Stoffes, die er zusammen mit Alberto Breccia 1969 vornahm, und wohl leider vorzeitig und überhastet nach gut 50 Seiten zu einem Ende bringen musste.

VG, God_W.

excelsior1166 25.07.2021 22:26

Ein Meisterwerk mit bitterer Entstehungsgeschichte (samt tragischem Ende)!

God_W. 25.07.2021 22:32

So ist es! Werde mir in den nächsten Wochen irgendwann mal die Breccia-Bearbeitung des Stoffes aus dem Lese-K2 greifen.

excelsior1166 26.07.2021 01:11

Die harrt auch bei mir noch der Lektüre...

Kal-L 26.07.2021 08:34

Wolverine: Im Dunkel der Nacht

https://www.comicguide.de/pics/medium/137618.jpg

Mit US: Wolverine: The Long Night Adaptation (2019) 1-5

Basieren tut diese Adaption auf einem Podcast von Benjamin Percy, der es auch in ein Comic übertragen, mit Artwork von Marcio Takara.

Handlung: In den einsamen weiten Alaskas nehmen zwei Agenten die Ermittlungen in einem Mordfall auf, bei dem auf einem Fischkutter die ganze Crew quasi abgeschlachtet wurde. Bei Befragungen kommen unterschiedliche Aussagen zu Tage, die interessanteste ist die des Kaptains der mit seinem Kahn den anderen Fand. Und neben dem Leichen im Laderaum hat er auch Drogenpakete gesehen von denen aber bei der anschließenden Bergung nichts mehr übrig ist, und der Tatort ist laut Special Agent Sally Pierce und Ted Marshall klinisch rein.

Die Ermittlungen gestalten sich unter den voraussetzungen schwierig doch die beiden bleiben hartnäckig dran und decken ein Geflecht aus Korruption und Morden auf und auch wenn es einen offensichtlichen Verdächtigen namens Logan gibt, ist des Rätsels Lösung wesentlich schwerer als gedacht und wird auch erst im letzten Heft enthüllt.

Meinung: Ein spannender Thriller der vor allem aus der Sicht der Ermittler erzählt wird, klar Logan kommt auch zum Zug, aber die Handlung steht im Vordergrund, deshalb hat es auch wesentlich mehr Text als ein gewöhnlicher Wolverine Comic.

Aber ein gewöhnlicher Comic ist das ganze nicht, es ist ein verdammt spannendes Werk was man unabhängig empfehlen kann, und hat auch etwas von Akte X und das düstere Artwork was man am ehesten mit Rafael Albuquerque vergleichen kann. 8 von 10 Punkte

Zu beachten ist auch das es wohl in einem ganz anderen Universum spielt, es gibt keine Bezüge zu irgendwelchen X-Men Comics und sind auch nicht notwendig, man kann es völlig unabhängig genießen.

God_W. 26.07.2021 10:30

Mutantenwelt Gesamtausgabe (Splitter)

https://up.picr.de/41701613pq.jpg

Die phantastische Welt des Richard Corben 5 – Mutantenwelt (Carlsen)
&
Die phantastische Welt des Richard Corben 6 – Der Sohn der Mutantenwelt (Carlsen)


https://up.picr.de/41701614fr.jpg https://up.picr.de/41701615rk.jpg

Die prächtig gelungene Gesamtausgabe des Splitter Verlags habe ich zum Anlass genommen mir mal wieder eine ordentliche Portion Corben einzuverleiben. Mutantenwelt und Sohn der Mutantenwelt sind zuvor schon bei Carlsen im Rahmen der Reihe „Die phantastische Welt des Richard Corben“ erschienen. Dort allerdings noch in zwei Alben, die ich durch einen glücklichen Zufall ebenfalls hier stehen habe. So konnte ich die alte und die neue Übersetzung ebenso direkt vergleichen, wie auch die Kolorierung, die für die Gesamtausgabe von Corbens Tochter überarbeitet wurde, das betrifft allerdings lediglich Band zwei, also Sohn der Mutantenwelt. Um es gleich zu sagen: Auch wenn das Ganze jetzt als Gesamtwerk viel mehr wie aus einem Guss wirkt, so hat die alte Farbgebung mit ihrem etwas realistischer geratenen Style doch auch etwas für sich. Auch bei der Übersetzung vermag ich keinen Favoriten auszumachen, haben doch beide Varianten Passagen, die mir in ihrer jeweiligen Version besser gefallen, gut lesbar und stimmungsvoll sind also beide.

Braucht jemand, der die Carlsen Alben hat also unbedingt die Splitter Gesamtausgabe? Von meiner Warte aus nicht zwingend, wie ich meine. Klar hat die Gesamtausgabe einige Vorteile: Sie ist etwas (nicht viel) größer, was bei Corbens wunderbarem Artwork selbstredend ein Vorteil ist, das Bonusmaterial in Form von einer Cover- und Art-Galerie, sowie Vorworten von Strnad und Corben und einer kommentierten Fotostrecke als Making-of-Teil umfasst immerhin 20 Seiten und ist wirklich informativ und schön anzuschauen. Also ein absoluter Corben-Geek braucht das Teil natürlich, aber wer nur die Story mit ihren Zeichnungen genießen will, dem reicht auch die alte Ausgabe, nur für die teilweise Neukolorierung und das minimal größere Format braucht man die Neuausgabe nicht, zumal die Übersetzung zwar leicht anders, aber nicht großartig besser ist. (meine Meinung) Hier findet Ihr ein Bild mit direktem Vergleich, oben die alte Kolorierung nebst alter Übersetzung, unten die neue Gesamtausgabe von Splitter (einfach den zweiten Spoiler ausklappen):

Vergleich Mutantenwelt alte und neue Auflage

Zur Geschichte selbst? Die bietet wirklich alles was das Corben-Herz begehrt. In einer postapokalyptischen Welt kämpft ein muskelbepackter, aber geistig äußerst einfach gestrickter Mutant gegen allerlei Bösewichter, Monstren und irre Wissenschaftler. Auch die üppig gebaute Damenwelt kommt bei diesem Endzeit-Trashfest mit Horror-Elementen natürlich nicht zu kurz. Dennoch liegt ganz viel Fokus auf dem Protagonisten, der einem wirklich ans Herz wachsen kann, was sicherlich der sogenannten „Strnadifizierung“ zu verdanken ist. Denn Jan Strnads Schreibstil passt zu Corbens Ideen und Bildern wie die Faust aufs Auge, das hat man schon bei den „Neuen Geschichten aus Arabischen Nächten“ gemerkt. So auch hier, wo Strnad erst recht spät zum Projekt dazugekommen ist. Da hat echt zusammengefunden was zusammengehört. Der zweite Teil, „Sohn der Mutantenwelt“ bietet dann tatsächlich etwas weniger Tiefgang, dafür mehr Action und Schlachten mit einem Feeling irgendwo zwischen Mad Max und Walking Dead. Vollkommen zurecht ein großer Genre-Klassiker.

9/10

VG, God_W.

Foxy-Lady 27.07.2021 10:19

Batman "Die drei Joker Nr. 2"

Ich sag nur eins: Verstörend... ich bin auf die Auflösung gespannt!

FrankDrake 27.07.2021 10:30

Bin ich der einzige der mit "Corbens wunderbarem Artwork" nichts anfangen kann?

Ich habe mit den Ausgaben des Volksverlag versucht, mit Condor / Beta und mit Carlsen, das wird einfach nichts mehr.

Crackajack Jackson 27.07.2021 10:34

ich kann da auch nichts mit anfangen. Ist mir zu roh.

falkbingo 27.07.2021 10:38

Ich kann mit Corben auch absolut nichts anfangen. Für mich zeichnet? der wie ein Metzger auf Koks.

God_W. 27.07.2021 10:51

Corben polarisiert, viele vergöttern ihn, viele hassen seinen Stil, aber auf jeden Fall hat er deutlichen Wiedererkennungswert, was mir allemal lieber ist wie der 146ste Superheldencomic in 0815 Amistyle Optik. Leider ist der Meister ja kürzlich von uns gegangen.

Foxy-Lady 27.07.2021 10:56

Meine Meinung über Corben kennt ihr ja... not my cup of tea...

excelsior1166 27.07.2021 11:12

Seine Farbgebung war innovativ und sehr schön.
Ich mag ihn abseits der Superhelden, seine Fantasy- und Horrorcomics sind fester Bestandteil meiner Comicbibliothek.
Mein Favorit ist der Einzelband Bloodstar.

Mathew 27.07.2021 11:41

Wenn ich mir das Foto ansehe, würde ich mir eher die alte Version zulegen....

God_W. 27.07.2021 12:05

Ich hab zum Glück beide. :D

God_W. 27.07.2021 13:55

Batman: Legenden des Dunklen Ritters - Venom

https://up.picr.de/41708072mb.jpg

Im Rahmen der „Legenden des Dunklen Ritters“ sind ab Ende der 1980er Jahre frühe Geschichten aus dem Leben des Mitternachtsdetektivs erschienen. Das waren zu Anfang meist 5-teiler und die wenigen, die ich bislang davon sichten durfte (Morrisons „Gothic“ und „Der Schamane“) waren erste Sahne, deshalb freue ich mich später auf „Prey“ in der Batman Graphic Novel Collection von Eaglemoss, jetzt steht aber erstmal „Venom“ an.

Schon auf den ersten Seiten geht es hochdramatisch zu, wenn es Batman nicht gelingt die kleine Sissy vor dem Ertrinken zu retten. Das Leben eines Kindes, einfach so dahingerafft. Schicksal? Oder doch des Unvermögens des dunklen Ritters geschuldet? Für ihn natürlich Letzteres, und so macht er sich, von Selbstzweifeln zerfressen auf, um dem Alleinerziehenden Vater die Schreckensbotschaft zu überbringen. Der ist seines Zeichens Chemiker und erschafft Designer-Drogen, die, je nach Zusammensetzung, ihrem Konsumenten ganz besondere Fähigkeiten verleihen. Diese hochwirksamen Mittelchen waren auch der Grund für die Entführung seiner Tochter.

Bruce, noch immer unfähig mit Schuld und Verlust klarzukommen, beschließt letztendlich, dass ihm ein derartiges Versagen wie bei der kleinen Sissy nicht nochmal widerfahren darf, und greift zu dem Nervengift, welches ihm vermeintlich Kraft, Stärke und Geschwindigkeit verleiht, doch was macht es noch mit ihm, dieses… Venom?

Starkes Psychogramm, verpackt in eine spannende und abwechslungsreiche Story, die uns Bruce/Bats an eine Vielzahl optisch reizvoller Locations begleiten lässt. Die Zeichnungen von Trevor von Eeden und Russell Braun wissen sowieso insgesamt zu gefallen und Dennis O’Neil schreibt die Story um das erste Auftauchen der Substanz „Venom“, die uns später noch „Bane“ bescheren sollte, wirklich stark und straff. Erneut eine fesselnde „Legende des Dunklen Ritters“.

8/10

VG, God_W.

Marvel Boy 27.07.2021 19:20

Zitat:

Zitat von Mathew (Beitrag 716602)
Wenn ich mir das Foto ansehe, würde ich mir eher die alte Version zulegen....

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 716606)
Ich hab zum Glück beide. :D

Nur das es da noch eine ältere Ausgabe gibt, die vom Volksverlag von 1982 die ich mein eigen nenne. :D

https://www.comicguide.de/pics/medium/35934.jpg

:top:

God_W. 27.07.2021 19:41

Und die hat noch eine andere Kolorierung? Also eine Dritte?

Marvel Boy 27.07.2021 20:10

Das würde ich vermuten aber ich kenne die anderen Ausgaben nicht.
Ich vermute excelsior kennt sie alle und kann die Frage beantworten.

God_W. 27.07.2021 20:51

Klick doch den Link in meiner Rezi an und vergleiche mit Deiner Ausgabe. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Kolo mit der von Carlsen identisch ist.

Marvel Boy 27.07.2021 21:43

Das war jetzt zu einfach. :D
Mache ich morgen mal.

God_W. 27.07.2021 21:51

:top: Bin gespannt!

Manutereyaq Mares 27.07.2021 21:54

Ich finde Corben einfach gigantisch. Im Film Heavy Metal habe ich ihn zum ersten Mal gesehen. Wahnsinn.

God_W. 27.07.2021 22:20

Mein erster Kontakt mir ihm war sein Hellblazer Band (Hard Times), da war ich ehrlich gesagt noch zwiegespalten was sein Artwork angeht. Mittlerweile liebe ich seinen Stil! Allerdings gab es da auch ein paar Ausreißer mit billig wirkenden Computerhintergründen.

God_W. 27.07.2021 22:32

Lustiges Taschenbuch Classic Edition - Die Comics von Carl Barks 4

https://up.picr.de/41711124fv.jpg

Der vierte Band der Barks Classic Edition startet mit einem der vielen gelungenen Beiträge zur Weihnachtszeit, die der Meister einst geschaffen hat, auch wenn er selbst gar nicht so viel mit dem Fest der Liebe anfangen konnte. Nach „Die Mutprobe“ und einigen Einseitern folgt ein ganzer Schwung humorvoller Geschichten, die Krümelchen und mir allesamt mächtig Spaß gemacht haben. „Überraschung“, „Jagdfieber“ (leider im Druck nicht immer ideal), „Eine Schreckensnacht“ und „Die Wette“ verbreiten allesamt gute Laune ohne Ende, bevor uns die Jagd nach dem „Letzten Moribundus“ auf den schwarzen Kontinent führt, und diesen Duft von Abenteuer verströmt.

Danach folgen einige eher typische „Donald versagt auf ganzer Linie“-Gerschichten, die zwar lustige Passagen haben, aber nicht immer zünden. Ganz anders „Das Gespenst von Duckenburgh“, ein stimmungsvoller Knüller sondergleichen, und das nicht nur, weil ich großer Schottlandfan bin! Weiter geht es dann im Wechsel zwischen spaßigen Durchschnittsgeschichten und einigen Beiträgen, die sich etwas tiefer ins Gedächtnis graben. Genannt seien da die recht abgedrehte Astronautengeschichte um das „Wettrennen zum Mond“, die Küstenwache-Spionagestory oder auch die äußerst gelungene Western-Comedy mit Donald als „Sherriff von Bullet Valley“. Mit dem „Goldenen Weihnachtsbaum“ gibt es auch hinten raus nochmal einen Klassiker, den wir aus den beiden Weihnachtsbänden schon kannten, aber den lesen wir immer wieder gerne.

Man kann schon sagen, dass die Hitdichte unter den Stories merklich steigt und uns der Band von den bisherigen deutlich am besten gefallen hat. Das bedeutet wir bleiben weiter dran und freuen uns auf die kommenden Ausgaben.

7,5-8/10

VG, God_W.

God_W. 28.07.2021 10:44

Zurück bei der Fledermaus…

Batman wird gejagt (Batman Graphic Novel Collection)

https://up.picr.de/41713372vl.jpg

Prey – so der Originaltitel – vereint die Hefte #11-15 der „Legends of the Dark Knight“-Reihe. Weshalb Eaglemoss diesen bescheuerten neuen Titel gewählt hat wird wohl deren Geheimnis bleiben. Sei es drum, das ändert nichts an der Tatsache, dass der Band ein absolutes Brett ist.

Schon mit den ersten Panels nimmt mich Zeichner Paul Gulacy gefangen. Dick wie Schmieröl trieft die Sünde und Verkommenheit Gothams geradezu von den Seiten. Die realistisch gehaltenen, stimmungsvollen Bilder fangen die Atmosphäre einer heruntergekommenen Stadt am Rande der Selbstzerstörung perfekt ein. An jeder Ecke lauern zwielichtige Gestalten und werden krumme Geschäfte gemacht. Ein einsamer Ritter muss da schon zu eindrücklichen Mitteln greifen, um wenigstens hier und da einen kleinen Erfolg gegen das Verbrechen verbuchen zu können. Das macht es dem Psychologen Doktor Hugo Strange umso einfacher den Mann im Fledermauskostüm als psychotischen Vigilanten hinzustellen, bei der Polizei und in den Medien zu verunglimpfen und so eine wahre Hexenjagd loszutreten, eine Jagd mit Batman als - Beute.

Wie bei den Bond-Filmen leben auch die Batman Comics oft von der Stärke ihrer Bösewichte und der, selbst mit der ein oder anderen Geisteskrankheit ausgestattete, Dr. Strange ist dafür ein Paradebeispiel. Der Wahnsinnige, der sich als äußerst intelligent darzustellen vermag ist ein 1A Widersacher, einfach weil er ungemein gefährlich ist. Doug Moench ist als Autor einfach eine Bank und so gelingt es ihm sowohl den Wahnsinnigen Strange perfekt in Szene zu setzen, als auch die Psyche Batmans, die ja leider alles andere als auf geraden Spuren läuft, sonst wäre Strange ja die Verunglimpfung des Dunklen Ritters nicht so leichtgefallen, treffend zu beleuchten. Dazu kommt eine sexy athletische Catwoman, heiß wie Frittenfett, ein cooles Batmobil-Design und nicht zuletzt eine ordentliche Grundhärte, die den ernsten Charakter der Story unterstützt. So muss ein (nahezu) perfekter Batman-Comic für mich aussehen!

9/10

VG, God_W.

excelsior1166 28.07.2021 11:04

Invincible Band 6
Cross Cult, Juli 2021, 30€
Enthält US-Invincible No. 60-70 + Invincible Returns No. 1 sowie wie stets ein umfangreicher (und amüsant kommentierter) Skizzenteil
Nach wie vor "der beste Superhelden-Comic unseres Universums", wobei mir der Actionanteil ("Schlachtplatte") diesmal ein wenig zu hoch ist.
Tolle Serie, 8/10 P. für diesen Band.

God_W. 29.07.2021 07:46

Warren Tufts: Lance – Band 5

https://up.picr.de/41708073lu.jpg

Der Abschlussband bietet gewohnt hervorragende Bocola-Qualität, zumindest was Format, Aufbereitung und Druck angeht. Rein zeichnerisch setzt sich leider fort, was sich in Band vier schon angedeutet hat, und so ist das Artwork zwar noch immer schön anzusehen, aber nicht mehr so eine Augenweide wie noch in den ersten Bänden. Auch erzählerisch waren die Bände drei und vier meines Erachtens die stärksten. Klar, auch dieser fünfte Band ist weit entfernt von Durchschnitt, oder gar von schwach, aber der ganz große Wurf gelingt Mr. Tufts zum Finale leider nicht.

Eingangs konzentriert sich Tufts auf den Mexikanischen Krieg und greift hierzu einige markante, historisch belegte Schlachten und Ereignisse heraus. Das ist zwar sehr interessant, diese geschichtlich verbrieften Momentdarstellungen nachvollziehbar aufbereitet zu bekommen, wirkt durch die Episodenhaftigkeit und mangels richtiger Identifikationsfigur leider nicht allzu fesselnd.

Als wir später wieder Lance selbst dichter auf der Spur sind, mit ihm Abenteuer zwischen Westernhelden und Piraten erleben, vermeintliche Hexen- und Geistergeschichten aufgetischt werden, der Gute mal wieder zwischen mehreren Frauenzimmern hin und hergerissen ist, ja, da bereitet die Sache wieder mehr Freude. Mit einer nervenaufreibenden Entführungsgeschichte gelingt Tufts dann hinten raus auch noch ein fesselndes Finale mit einem versöhnlichen, wenn auch etwas abrupten Ende.

Auch wenn der finale fünfte Band nicht zu den stärksten zählt, so wurde ich insgesamt doch wieder prima unterhalten und bin dem Bocola-Verlag dankbar, dass er die insgesamt tolle Reihe in so hervorragender Qualität zu uns gebracht hat! Die fünf großen Alben mit insgesamt rund 400 Seiten, ich würde mal sagen etwa die Hälfte davon sehr gut und die anderen Hälfte hervorragend, auch noch im Schicken Schuber untergebracht, da sind 55€ im Grunde ein schlanker Preis für das, was geboten wird. Von mir eine dicke Kaufempfehlung für alle, die mit klassischen Western, gerade mit Kavalleriebezug, etwas anfangen können.

7/10

VG, God_W.

Crackajack Jackson 29.07.2021 13:29

Beta Ray Bill #5

Starker Abschluss der Miniserie. Auch an die gruseligen Zeichnungen hat man sich irgendwann gewöhnt.

God_W. 29.07.2021 14:42

Der Traum von Olympia – Die Geschichte von Samia Yusuf Omar (Reinhard Kleist)

https://up.picr.de/41713370vv.jpg

Als jemand der früher viel Sport getrieben hat, und im Herzen noch immer sportbegeistert ist, sind die Olympischen Spiele, egal ob Winter oder Sommer, immer ein absolutes Highlight für mich und ich sauge jede TV-Minute die ich ergattern kann gierig auf. Es ist einfach das größte Sportereignis der Welt und es steht für so viele große Dinge, wie Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung. So habe ich mir es auch nicht nehmen lassen während unserer Griechenlandreise 2018 eine Runde im Stadion von Olympia zu laufen, trotz brütender Hitze an dem Tag ein wahrer Gänsehautmoment für mich.

Aktuell sind die Spiele natürlich wieder in aller Munde und auf meinem Lese-K2 wartet seit geraumer Zeit dieser Band darauf gesichtet zu werden, den ich mir quasi extra für die olympischen Wochen aufgespart hatte. Mir war vorher schon bewusst, dass die Spiele selbst nur eine kleine Rolle in Reinhard Kleists Band um die somalische Läuferin Samia Yusuf Omar darstellen, aber ich weiß mittlerweile, dass es dem feinfühligen Schreiber und Zeichner mit seinem Stil stets gelingt mich zu packen, deshalb habe ich mir darüber gar keine Sorgen gemacht. Zwar bin ich über seine Lovecraft-Werke auf Kleist gekommen (passiert mir offensichtlich öfter, also leibe Autoren, wenn Ihr meine Aufmerksamkeit möchtet, einfach mal ein paar Seiten zu Lovecraft zusammenbasteln :D ), aber auch im Sport- bzw. Biografie-Genre konnte mich der Mann mit Der Boxer zu 100% abholen. Ich habe mich also ungemein auf den Comic gefreut.

Im Grunde ist die Geschichte schnell zusammengefasst. Die junge Sportlerin Samia Yusuf Omar kann sich mit der Olympiateilnahme in Peking 2008 einen Traum erfüllen, allerdings merkt sie dort, dass sie von der internationalen Spitze deutlich entfernt ist, so kommt das Mädchen aus Mogadischu mit ihrem viel zu großen Trikot mit weitem Abstand als Letzte ins Ziel. Die Bilder, wie sie dennoch von den Zuschauern lautstark angefeuert wurde, gingen damals um die Welt. Die charakterstarke junge Dame lässt sich nicht entmutigen und beschließt bis zu den Spielen 2012 in London noch viel härter zu trainieren und viel besser zu werden! In ihrer Heimat werden ihr dabei allerdings allerlei Steine in den Weg gelegt und überhaupt sind die Trainingsbedingungen miserabel und wie man nur mit etwas Reis und ab und an Bananen Muskeln und Geschwindigkeit zulegen soll ist mehr als schleierhaft.

Schweren Herzens beschließt das mutige Mädchen für die Verwirklichung ihres Traums zum äußersten zu gehen. Sie will ihre Mutter und die Kinder ihrer Schwester verlassen, ihr Vater wurde vor einiger Zeit erschossen und ihre Schwester ist nach Europa geflohen, konnte ihre Kinder jedoch nicht mitnehmen, um im Ausland trainieren zu können. Dann kann sie später mit den Sponsorengeldern und ihrem besseren Verdienst als Profisportlerin ihre Familie unterstützen, oder gar eine Umsiedlung organisieren.

Voller Realismus und ohne großes Pathos zeichnet Reinhard Kleist das Leben und Streben der jungen Samia vor uns auf. Keine große Heldin, sondern ein Mädchen wie so viele andere auch, mit Träumen, Hoffnungen und manchmal auch naiven Ansichten. Tapfer, mutig und voller Tatendrang, ja, aber keineswegs unfehlbar oder allwissend, einfach stürmisch und mit einem Drang nach Freiheit, wie er der Jugend oft zu Eigen ist. Packend, berührend und ja, ich musste gegen Ende ein paar Tränen der Trauer und auch Wut zurückkämpfen. Jeder der der Meinung ist, dass das alles richtig so ist, wie die Außengrenzen der EU durch manche Länder (allen voran natürlich der Anlaufhafen Italien) „verteidigt“ werden, dem sei die Lektüre des Bandes an Herz gelegt, vielleicht überdenkt man seine Einstellung dann ein klein wenig.

9/10

Weitere Werke von Kleist, über die ich mich ausgelassen habe:
Lovecraft
Das Grauen im Gemäuer – Neue Lovecraft Geschichten
Der Boxer – Die Lebensgeschichte des Hertzko Haft

VG, God_W.

Crackajack Jackson 29.07.2021 15:32

Das klingt interessant. Der Boxer ist auch eines meiner Lieblingscomics.
Werde ich mir gleich mal bestellen.

God_W. 29.07.2021 15:33

:top: gute Entscheidung!

Edith sagt: Cracka, warum löscht Du immer Deine Posts?!? :schorsc2:

Crackajack Jackson 29.07.2021 15:34

Gerade bestellt.

Ich dachte mir gerade, dass man nicht zu allem seinen Senf dazugeben muss.

Leider habe ich das etwas zu spät gedacht.

underduck 29.07.2021 15:40

Sonst hätte er mich ja fast schon bei der Beitragszahl eingeholt ... :D

God_W. 29.07.2021 15:47

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 717136)
...
Ich dachte mir gerade, dass man nicht zu allem seinen Senf dazugeben muss.

Leider habe ich das etwas zu spät gedacht.

Im Gegenteil, wenn jemand eine Rezi schreibt freut er sich doch, wenn's dazu Meinungen oder Feedback gibt! Sonst denkt man irgendwann, dass das Geschreibsel überhaupt niemand liest oder keinen interessiert!

underduck 29.07.2021 17:25

Im Netz gibt es generell auf die gute Beiträge und Themen viel weniger Anmerkungen als auf wirres Geschreibsel was man mit Freude verreissen kann.

God_W. 29.07.2021 18:00

Umso wichtiger, dass man es stehen lässt, wenn man mal ein positives Feedback gegeben hat.

Marvel Boy 29.07.2021 20:34

Soll ich den mal wieder sichtbar machen? :D

Crackajack Jackson 29.07.2021 20:42

Ja, kannst Du machen. Steht ja nichts Schlimmes drin.

Marvel Boy 29.07.2021 20:50

Okay. :wink:

God_W. 30.07.2021 07:55

Batman Collection – Alan Davis 1

https://up.picr.de/41729302pe.jpg

Nach Jim Aparo, Marshall Rogers (bei mir in Form des Eaglemoss-Bandes „Im Zeichen des Jokers“), Neal Adams und, etwas moderner, Mike Mignola habe ich mir Alan Davis als Teil der Batman Collection, die Zeichner ehren soll, welche sich um den Mitternachtsdetektiv besonders verdient gemacht haben, bis zum Schluss aufgehoben. Ich persönlich würde auf alle Fälle noch Darwyn Cooke mit in diese illustre Runde aufnehmen, aber mit Batman – Ego und andere Geschichten hat Panini ja Ende vergangenen Jahres einen würdigen Band im gleichen Format wie die Batman Collection bei uns veröffentlicht, wenn auch in abweichender Optik. Das geht so weit klar und hat mich unwahrscheinlich gefreut. :top:

Aber warum habe ich mir jetzt ausgerechnet Alan Davis bis zum Schluss aufgespart? Das hat jetzt eigentlich gar keinen hochtrabenden, oder besonders herausragenden Grund, sondern ist im Grunde ganz einfach: Der Band enthält Geschichten, die in der Chronologie einfach ganz gut an diese Stelle passen. Nachdem ich einen Schwung klassisches Bat-Material und einige Elseworld bzw. auch unabhängig lesbare Geschichten gesichtet hatte, habe ich begonnen mir so nach und nach drei größere Batman Runs zurechtzulegen, um den Dunklen Ritter richtig kennenzulernen. Dies ist der erste dieser drei Runs, der viele früh spielende Stories beinhaltet und massig Beiträge, die zur Legendenbildung beigetragen haben. Danach folgt der Niemandsland-Run, weil das Ereignis um die Jahrtausendwende alle Batman-Serien beschäftigte und mich vom Thema her total interessiert. Abschließend soll dann ein großer Morrison-Run folgen, in den ich einen ganzen Schwung zeitlich passender Stories anderer Autoren und auch mit anderen Charakteren einfließen lasse. Wenn ich das alles durch habe widme ich mich weiteren Elseworld-Stories und dem ganzen Kram aus der Eaglemoss Collection, den ich bis dahin noch nirgends eingeflochten habe.

Jetzt aber erstmal zu Alan Davis, Batmans zweitem Jahr und „Full Circle“, den Hauptgründen, den Band an dieser Stelle zwischenzuschalten, aber auch zum Joker in einem seiner ganz großen Klassiker, und wenn wir gerade bei Klassikern sind, der größte Detektiv aller Zeiten höchstselbst darf auch nicht fehlen. Aber immer schön der Reihe nach, also auch zeitlich chronologisch. Starten wir mit…

Dez 1986 – Alles für die Katz (Detective Comics 569)
Gleich die erste Story des Bandes ist ein Knüller. Autor Mike W. Barr schreibt eine wunderbar humorvolle Hommage an die Adam West Serie. Die übermäßig lässigen Sprüche und Jokes, Batmans Angebandel mit Catwoman, die sich diesmal sogar auf die Seite des Dynamischen Duos geschlagen hat, und der Joker als Hauptwidersacher. Was soll da noch groß schiefgehen, gerade wenn sich dann noch Alan Davis‘ dynamische und, vor allem, detailreiche Zeichnungen dazukommen? Allerdings endet die Geschichte, eine erneute Reminiszenz an die Adam West Serie, mit einem bösen Cliffhanger. Zum Glück führt uns dieser nahtlos in einen großen Klassiker…

Jan 1987 – Wer zuletzt lacht (Detective Comics 570)
Selbst ich als Novize habe schon mitbekommen, dass Detective Comics #570 zu den großen Klassikern der Geschichten um den dunklen Ritter zählt. Scheinbar ist die Story schon zigmal abgedruckt worden, ich persönlich habe sie in der Joker Anthologie zum ersten mal gesichtet und schon die Opening-Szene im McSurleys ist legendär, aber auch alles was danach kommt braucht sich nicht zu verstecken.
Seit ich Anfang der 90er Jahre Michelle Pfeiffer als Catwoman erleben durfte (für mich noch immer DIE Inkarnation der Figur) bin ich ein großer Fan der Katzendame. Auch die verstrickte Situation im Film, dass Bruce und Selina sich auf romantischer Ebene näherkommen, dies aber dank ihrer geheimen Identitäten nicht können, fand ich ungemein faszinierend. Genau dieses Thema wird in dieser, von Alan Davis fulminant in Szenen gesetzten Story, wieder ausgerollt, als es dem hinterlistigen Joker gelingt Selina Kyle einer Gehirnwäsche zu unterziehen, welche sie ihre Zuneigung zu Bruce Wayne bzw. Batman vergessen lässt, und fortan mit dem gehässigen Harlekin gemeinsame Sache macht.

Feb 1987 – Geschäft mit der Angst (Detective Comics 571)
Die enorm kurzweilige Scarecrow-Story liefert nicht nur das Cover für diesen Sammelband, sondern auch heiße Reifen, massig Action und trotz allem *Krach*, *Bumm* und *Zong* ein dramatisches und tiefgreifendes Finale. Mike W. Barr findet scheinbar echt immer die richtige Mischung für eine Story und den passenden Ton für jede Szene.

Mrz 1987 – Das Buch des jüngsten Gerichts (Detective Comics 572)
Na da hat DC zum 50sten Jubiläum von Detective Comics aber echt mal einen rausgehauen, und auch wenn die 54 Seiten nicht komplett von Alan Davis gezeichnet wurden, denn da waren außerdem noh Eufronio Reyes Cruz, Terry Beatty und Carmine Infantino am Werk, so bin ich doch mehr als froh, dass Panini die Story komplett in den Band gepackt hat.

Privatschnüffler Slam Bradley ermittelt in einem Noir Krimi, wie er mysteriöser und klassischer kaum sein könnte. Zwielichtige Typen, schummrige Spelunken, ein verzweifelter Klient mit einer undurchsichtigen Geschichte, einfach wunderbar! Einen grellbunten Anstrich bekommt das Ganze natürlich spätestens, als sich neben Batman und Robin auch noch Elastoman in die Geschichte einklinkt.

Als wäre das noch nicht genug Trubel findet sich, Eingebettet in diese äußerst charmante und unterhaltsame Geschichte, auch noch ein waschechtes Sherlock Holmes Abenteuer, so richtig mit Hut, Pfeife und allem drum and dran. So verschlägt es schließlich all unsere Helden nach good old London, und als wir schließlich sogar in die Gemäuer alter Schlösser eindringen bin ich einfach hin und weg. Was soll ich sagen? Von vorne bis hinten ein wahres Vergnügen und unterhaltsam ohne Ende!

April 1987 – Mad Hatter hat ‘nen Rappel! (Detective Comics 573)
Geschichten mit dem Mad Hatter sind in der Regel eins – abgedreht. Auch diese hier bildet da keine Ausnahme, allerdings passt Alan Davis‘ überbordende Detailversessenheit wie die Faust aufs Auge, und wenn Kreissägenhüte wie Guillotinen durch die Lüfte Fliegen und die Fledermaus mit dem Billardqueue Stabhochsprung praktiziert, dann weiß man, wo man gelandet ist.

Mai 1987 – “Jedem Anfang… wohnt ein Ende inne.“ (Detective Comics 574)
Da haben wir ja schon wieder so einen unsterblichen Klassiker, den ich bereits in der Batman Anthologie lesen durfte, und der somit zu meinen ersten Batman-Comics gehörte. Es war mir ein Genuss die sehr intensive Story, in der auch Batmans Origin mal wieder aufgegriffen, und in grandios gezeichneten Flashbacks von Alan Davis beeindruckend in Szene gesetzt wird, erneut zu lesen. Gerade wo sich Dr. Leslie Thompkins doch mittlerweile zu einer meiner liebsten Bat-Charaktere gemausert hat.

Jun 1987 – Das zweite Jahr, Kapitel eins: Fürchte den Reaper (Detective Comics 575)
Düster, finster, brutal und überraschend blutig kommt die Story aus Batmans ferner Vergangenheit, seinem zweiten Jahr als nächtlicher Verbrechensbekämpfer daher. Die Story um den Reaper, den brutalen Rächer, der auf Gothams Straßen in Form von tödlicher Selbstjustiz für Gerechtigkeit sorgen will. Im Grunde wollen sie das Gleiche, doch die Art und Weise wie der Reaper sein Vorhaben angeht, kann Batman unmöglich akzeptieren. Ein unerbittlicher Kampf entbrennt zwischen den beiden Kreaturen der Nacht, und das gerade jetzt, wo Bruce doch eigentlich viel mehr Zeit für sein Privatleben bräuchte, entwickelt er doch romantische Gefühle für die junge Idealistin Rachel Caspian, die ihm von Dr. Leslie Thompkins vorgestellt wurde…

Der Rest von Das zweite Jahr wurde nicht von Alan Davis gezeichnet, weshalb es in diesem Band hier leider auch nicht enthalten ist. Finde ich ein bisschen schade, aber zum Glück sind die beiden alten Hethke-Alben, die alle vier Hefte Enthalten, zu sehr erschwinglichen Preisen auf dem Sekundärmarkt erhältlich, so konnte ich die quasi als „Tie-Ins“ zwischen rein lesen. Da muss man nur etwas vorsichtig sein, denn der Kleber der Teile ist mittlerweile ausgehärtet und ruck zuck hält man sonst eine lose Blattsammlung in Händen. Also weiter geht es mit…

Batman – Das zweite Jahr (Teil 1+2)

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Weiter geht es mit dem blutigen Rachefeldzugs des Reapers – äh, Moment… Reaper? Den gibt’s hier nicht! Nein, denn die Hethke Übersetzung ist deutlich älter und somit auch zeitgenössischer. Das Übersetzen oder Eindeutschen von Namen war damals noch Gang und Gäbe (Beispiel „Green Lantern“ und „Grüne Leuchte“), und so bekommt es Bruce in den beiden Doppelalben nicht mit dem Reaper zu tun, sondern mit dem Schnitter. Finde ich ehrlich gesagt ganz cool, ist aber sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber zurück zur Story…

Auf den Straßen Gothams spitzt sich die Lage zu. Wilde, zügellose Gangs und skrupellose Mafiosi greifen nach der Macht, der Schnitter macht blutige Jagd auf all jene und Batman wiederum versucht seine Nemesis im blutroten Anzug aufzuhalten. James Gordon und seine Cops kämpfen zwischen all diesen Fronten und sind sich nicht mehr sicher, ob Batman nun auf ihrer Seite ist, oder nicht. Dazu Bruce‘ private Verwicklungen, die ihn auf unerwartet komplizierte Wege führen, die Probleme scheinen kein Ende zu nehmen.

Ja, es geht heftig zur Sache und die Geschichte ist deutlich härter und erwachsener als die Hefte zuvor. Ob, das allgemein für die Reihe, bzw. Batman an sich, schon länger so geplant war kann ich nicht beurteilen, für mich fühlt es sich allerdings so an, als wollte man nach Frank Millers „Year One“ schnellstmöglich einen vergleichbaren Erfolg erzielen und hat mit dieser „neuen Härte“ ganz spezifisch auf das gleiche Publikum abgezielt. Das hat nicht ganz funktioniert wie ich finde, denn von einem Meisterwerk wie „Year One“ ist die Schnitter-Story doch noch eine ganze Kante entfernt und wirkt einfach ein wenig zu konstruiert. Allerdings ist das schon Jammern auf sehr hohem Niveau, denn packend geschrieben sind die vier Hefte allemal und sowohl das erste Kapitel von Alan Davis, als auch die übrigen drei von Todd McFarlane (Spawn) sind optisch fulminant in Szene gesetzt. Großes Kino mit kleinen Mängeln würde ich sagen.

Noch eine kleine Anmerkung zur deutschen Version: Die Hethke Übersetzung wirkt für mich eleganter, irgendwie geschickter und ein wenig lyrischer im Vergleich zur Panini Variante. Gerade zu einer Story aus Batmans Frühzeit, die einen gewissen Retro-Charme versprüht, passt das äußerst gut wie ich finde.

8/10

Zurück für das große Finale finden wir uns wieder bei der Batman Collection zu Zeichner Alan Davis ein…


1991 – „Der Kreis schließt sich“ (Batman Full Circle)
Vier Jahre nach der Veröffentlichung von Batman – Das zweite Jahr taten sich Mike W. Barr und Alan Davis nochmals zusammen und brachten den Reaper zurück! Zeichnerisch hat sich Mr. Davis nochmals entwickelt und so erstrahlt die Story in fulminanter Optik, die mit den Neon-Lichtern, welche sich in überspülten Straßen spiegeln und den extravaganten Outfits stark an Ridley Scotts visionären Blade Runner erinnert. So wird eine Atmosphäre geschaffen, die mich bereits in wenigen Panels in die Geschichte eintauchen lässt. Schöne Reminiszenzen, wie der elegante Style des klassischen Batmobils tun ihr Übriges. Auch die Geschichte selbst, die mit seelischen Abgründen spielt und auch den Zwist zwischen Batman und Robin gut herausarbeitet weiß zu überzeugen. Trotz charakterlicher Tiefe wird auch viel Action geboten und es kommt auf keiner Seite Langeweile auf. Über das Ende will ich auch gar nicht erst was verraten, aber Batmans Auftritt bei McSurleys ist eine wundervolle, fast schon legendäre Hommage, der im Folgenden noch die Krone aufgesetzt wird…

Mrz 2002 – Letzte Runde bei McSurely (Batman: Gotham Knights 25)
Zum Finale wartet der nahezu perfekte Sammelband noch mit einer Story aus „Batman Schwarz/Weiss“ auf, die als ein einziger, glorreicher Abgesang auf die „Gute alte Zeit“ gesehen werden kann. Ein wundervoller, verklärter Blick in die Vergangenheit, voller Melancholie, aber auch voller Freude und mit einem kräftigen Augenzwinkern. Ich liebe es!

Das war sie also, die Batman Collection zu Alan Davis. Was für ein herausragender Band! Fast nur Highlights, ganz selten mal „nur“ Durchschnittsware, ein Knüller jagt den nächsten. Deshalb meine Frage an die ganzen Spezialisten hier: Auf dem Band steht „Alan Davis 1“, weshalb gibt es keinen Band 2? War die Sammlung nicht erfolgreich genug? War gar kein weiterer Band geplant und die „1“ war ein Fehler? Hat Alan Davis gar nicht mehr so viel an der Fledermaus gemacht, dass sich ein weiterer Band noch ergeben hätte? Ich bin schlicht begeistert und hätte gerne noch mehr Werke von Mr. Davis gesichtet!

9/10

VG, God_W.

Marvel Boy 31.07.2021 08:27

Plop feiert Jubiläum!

https://www.sammlerforen.net/showpos...&postcount=636

God_W. 31.07.2021 09:58

Rip Kirby – Die kompletten Comicstrips Band 2

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Eins wurde mir direkt auf den ersten Seiten dieses zweiten Bandes der Rip Kirby Gesamtausgabe klar: Ich habe viel zu viel Zeit zwischen Band eins und Band zwei verstreichen lassen! Mann, was macht es einen Spaß das zu lesen. Alleine schon die Eleganz und Stilsicherheit des Artworks ist eine Augenweide. Dann der wundervoll klassische Erzählstil, der einfach voller Atmosphäre steckt. In diesem zweiten band gesellt sich zu der grandiosen Film Noir Stimmung noch ein Hauch von Exotik, wie er in den frühen Bond Filmen zu finden war, noch ganz ohne abgefahrene Gimmicks.

Die zweite Geschichte des Bandes beginnt äußerst tragisch, wird im weiteren Verlauf nervenzerfetzend spannend, und doch schafft es Alex Raymond zwischendurch auch immer wieder eine wohlige Wärme zu vermitteln. Beim Thema Kinderhandel sicher nicht ganz so einfach. Wie so oft in Rip Kirbys Leben geben sich auch hier die Femme Fatales wieder die Klinke in die Hand, überhaupt scheinen wunderschöne, elegante Ladies eine Spezialität des Zeichners zu sein.

Womit wir auch gleich zur dritten Story der Ausgabe gelangen, in der sich gleich eine ganze Gruppe bildschöner Models in London einfindet, ganz zufällig auch das Urlaubsziel von Rip Kirby und seinem treuen Butler Des. ;) Es dauert nicht lange, bis eine der Damen spurlos auf der Themse verschwindet, doch zum Glück ist der Meisterdetektiv nicht weit…

Ich finde es wunderbar in welch gänzlich unterschiedliche Richtungen sich die drei Fälle im vorliegenden Band entwickeln. Klar, einige Zutaten haben alle Geschichten gemeinsam, wie den smarten und eleganten Hauptdarsteller, die weiblichen Augenweiden und allgemein das wunderbare Artwork. Außerdem versprüht das alles stets einen ganz besonderen Stil, der mich immer dazu bringt Musik der 30er und 40er Jahre aufzulegen, wenn ich mich durch die Seiten blättere. Sehr schön finde ich auch, dass der treue Des im verlauf der Geschichten mehr und mehr einbezogen wird, und immer wichtigere Aufgaben übernimmt. So ein kleiner Vergleich mit Batman und seiner nicht minder treuen Rückendeckung Alfred ist hier durchaus angemessen wie ich finde.

Bocola-Typisch ist die Aufmachung mal wieder makellos, das Vorwort äußerst informativ und passend, das Format überraschend riesig und die Übersetzung nebst Lektorat astrein. Es gibt einfach nichts zu meckern! Und die Stories haben mir auch nochmal besser gefallen als im sowieso schon gelungenen ersten Band. Ich bleibe ganz sicher dabei und muss mir dringend mal die weiteren Bände besorgen, bis Band 10 (Jahrgang 1958/59) sind nämlich schon erschienen, die Bände 11 und 12 fürs Jahresende angekündigt. :top:

9/10

VG, God_W.

excelsior1166 31.07.2021 13:24

Auch eine meiner Lieblingsreihen - obwohl mir Raymonds Jungle Jim und v.a. sein Flash Gordon noch besser gefallen...

God_W. 31.07.2021 13:28

Den "Flash" hat er ja glaub ich nicht mehr zurückbekommen, wenn ich mich recht erinnere?

God_W. 01.08.2021 11:49

Nacht des Schreckens (Batman Graphic Novel Collection)

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Der Band versammelt einen Schwung Halloween Specials von Autor Jeph Loeb und Zeichner Tim Sale, die im Rahmen der Legends of the Dark Knight Reihe veröffentlicht wurden. Das Duo steht bei mir mittlerweile für beständig hohe Qualität was Storytelling und Artwork angeht, und auch dieser Band stellt dazu keine Ausnahme dar.

Los geht es mit „Fears“ (Legends of the Dark Knight Halloween Special #1), wo mit Scarecrow der wohl perfekte Bösewicht für Halloween ausgewählt wurde. In der spannenden, düsteren Story spielen die Macher geschickt mit Batmans Ängsten und kreieren dabei die ein oder andere einprägsame Szene, teils auch in surrealen Bildern. Nicht surreal, aber ein kleines Highlight ist für mich das große Panel bei Bruce‘ Halloween-Gala, bei dem eine große Riege illustrer Gaststars entdeckt werden kann.

In „Madness“ (Madness – A Legends of the Dark Knight Halloween Special) versucht der irre Mad Hatter Wahnsinn und Schrecken zu verbreiten, was ihm mit der Entführung von Barbara Gordon auch gelingt, während Bats mal wieder mit dem Trauma um den Tod seiner Eltern zu kämpfen hat. Dr. Leslie Thompkins hat auch wieder einen Part, und die sehe ich sowieso immer gerne, dennoch hat mir die Scarecrow-Story etwas besser gefallen.

Den Abschluss macht „Ghosts“ (Ghosts – A Legends of the Dark Knight Halloween Special), einer äußerst coolen Variante von Dickens’ Weihnachtsgeschichte, in welcher der Pinguin, Poison Ivy und der Joker himself als Weihnachtsgeister herhalten dürfen. Wobei ich sagen muss, dass mir die optische Gestaltung des Pinguins hier so gar nicht gefallen will, sieht grausig aus. Ansonsten aber ein schöner Abschluss für den Band, vor allem, weil ich die „Weihnachtsgeschichte“ in all ihren Variationen sowieso sehr gerne mag.

Insgesamt ein starker Band, mit erfrischend unterschiedlichen Ansätzen bei den einzelnen Geschichten, den man quasi als Einleitung oder Wegbereiter zum großen Klassiker „Das lange Halloween“ sehen kann. Das steht dann auch als nächstes auf dem Plan bei meinem Bat-Run.

7,5/10

VG, God_W.

Unbreakable Cosmo 01.08.2021 15:45

Captain America Annual (Marvel, 2021)

Teil 2 von "Infinite Destinies", das sich durch alle Annuals zieht und in denen es um die Träger der Infinity Stones geht.

Hier geht es um Overtime, den Träger des Zeitsteines, den man schon seit einiger Zeit kennt.
Der Stein kam zu ihm als Meteor, als er wegen Mordes im Gefängnis saß.
Seit dem ist er auf der Flucht.

In Texas wollen Ihn Captain America und Black Widow fangen.
Finde die Geschichte furchtbar schlecht, Captain America und Widow total eiskalt und OOC.

Während er herausfinden will, wie es mit dem Zeitstein seine Morde rückgängig macht, versucht ihn Black Widow zu erschießen und Captain America will ihn mit tödlichen Schlägen verprügeln.

Was zur Hölle ist mit Autor Gerry Duggan und der Marvel-Redaktion los?

Wärend Cap versucht ihn zu fassen, erklärt Overtime auch, dass er seine Morde rückgängig machen will, aber Cap will ihn nur einbuchten.
Nachdem Overtime entgültig entkommt, sagt Cap zu Widow, dass er ihm Hilfe anbieten wollte. Ja warum hast du das dann nicht gemacht?

Komplett merkwürdiges Heft.

1/5 (weil ich Overtime mag)

God_W. 01.08.2021 17:43

Autsch, das klingt ja eher nach ner nicht so tollen Zeit. :sadno:

God_W. 01.08.2021 17:52

Micky und der verlorene Ozean

https://up.picr.de/41746261lf.jpg

Einer der Hommage-Bände, bei dem die Fans wohl mit am glücklichsten waren, als Egmont die Neuauflage, wenn auch in etwas kleinerem Format, dafür auch deutlich günstiger, angekündigt hat, denn das Album war auf dem Sekundärmarkt nur noch zu horrenden Preisen zu erstehen! Der Grund für den rasanten Abverkauf der Erstauflage und den enormen Preisanstieg liegt augenscheinlich im absolut fulminanten Artwork von Silvio Camboni, bei dem man aber auch die hervorragende Kolorierung von Gaspard Yvan nicht ungenannt lassen sollte, denn die trägt ebenso ihren Teil zur absolut zauberhaften, fast schon monumentalen, von Details geradezu überbordenden Optik der Geschichte bei.

Geschichte, da sind wir auch gleich bei der Crux an der Sache. Okay, das war jetzt vielleicht etwas zu hart ausgedrückt, denn die abenteuerliche Steampunkgeschichte um Micky, Minnie und Goofy als eine Art Schatzsucher in einer Art Retro-Zukunft hat durchaus ihre Momente. Neben einigem Witz wird vor allem eine schöne Atmosphäre erzeugt und es gibt auch ein oder zwei Wendungen, die nicht gänzlich vorhersehbar waren, aber insgesamt ist die Story leider schon ziemlich 08/15, kommt über guten Durchschnitt also nicht wirklich hinaus.

Ich habe den Band, ist übrigens die Erstausgabe, die ich nach Erscheinen der Neuauflage günstig gebraucht ergattern konnte, zusammen mit Krümelchen gelesen, also unserer 6-jährigen Tochter als Gutenachtgeschichte über eine Woche verteilt (ca. 10 Seiten pro Abend). Ihr hat es sehr gut gefallen, sie fand es spannend und wollte immer unbedingt wissen, wie es weitergeht. Allerdings wirft der Autor auch häufig mit technischen Fachbegriffen um sich, die muss man dann erstmal in verständliche Worte fassen und für das kleine Publikum übersetzen. Viel gelacht hat sie trotz aller Freude an der Geschichte allerdings nicht, der Humor scheint also bei den Kleinen nicht so gut zu zünden. Insgesamt gebe ich dem Band für das Artwork volle 10 Punkte, für die Geschichte gibt es nur leicht überdurchschnittliche 6/10 und einen halben Punkt Abzug für den ursprünglich doch recht hohen Preis, den Egmont in Deutschland für die Hommage-Bände aufruft.

7,5/10

Auf den geistigen Nachfolger „Micky in der alten Welt“ freue ich mich auch schon sehr, jetzt ist aber erstmal wieder Barks an der Reihe, da gibt es mehr zu lachen. ;)

VG, God_W.

Unbreakable Cosmo 01.08.2021 18:18

Oh, die werden neu aufgelegt? Also den einen hole ich dann auch.

God_W. 01.08.2021 19:21

Ja, da kommt ein ganzer Schwung in etwas kleineren Alben, halt ohne Leinenrücken. Micky Maltese usw. kommt da auch.

Reschi 01.08.2021 21:34

Micky Maltese und Horrifikland erscheinen im Juli und August. Danach ist aber erstmal wieder Schluss mit den "günstigeren" Ausgaben.

God_W. 01.08.2021 22:08

Was in Erstauflage noch verfügbar ist werden die erstmal nicht günstiger bringen denke ich.

God_W. 02.08.2021 08:54

Heute wird's haarig:

Werewolf by Night Classic Collection

Crackajack Jackson 02.08.2021 21:04

Der Traum von Olympia – Die Geschichte von Samia Yusuf Omar (Reinhard Kleist)

Hier zeigt Reinhard Kleist anhand eines Einzelschicksals das Los der Flüchtlinge.
Man erfährt viel über die Beweggründe und die Sehnsüchte auf ein besseres Leben in Europa.
Dabei werden die Flüchtlinge ihrer Würde und Menschlichkeit beraubt. Sie setzen wirklich alles auf eine Karte, um in ein unbekanntes Paradies zu gelangen und werden dabei von vielen schwarzen Schafen ausgenutzt.

Die Träume werden dabei meist mit den Menschen begraben.

Ein sehr aufwühlendes Comic, dass uns eine Welt zeigt, in der eben nicht alles in Ordnung ist.

God_W. 02.08.2021 21:14

So ist es. Ich fand den sehr stark, weil leider sehr realistisch.

Crackajack Jackson 02.08.2021 21:19

Starfire #1 (2015)

Starfire ist von ihrem Planeten auf die Erde gekommen und möchte sich in Key West, eingewöhnen.
Dabei bekommt sie Hilfe von Stella, der Polizeichefin.

Eine erfrischender Start der Serie. Mit viel Humor werden im ersten Heft erstmal die Charaktere und das Setting dargestellt.
Dabei werden in vielen Kalauern gezeigt, wie ein Alien wohl unsere Sprache falsch versteht.

Nicht umsonst erinnert die Serie an Harley Quinn, denn die Künstler Conner und Palmiotti haben Harley vorher gemacht.

Crackajack Jackson 02.08.2021 21:21

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 718097)
So ist es. Ich fand den sehr stark, weil leider sehr realistisch.

Wie schon beim Boxer passen die s/w Zeichnungen perfekt zur Geschichte.

God_W. 02.08.2021 21:45

Das stimmt, Kleist vermittelt genau die richtige Stimmung und Gefühle.

God_W. 03.08.2021 20:40

The Spirit – Die besten Geschichten

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Mein erster Eisner-Kontakt verlief ja nicht ganz so rosig, war ich von seiner, wohl eher für Kinder gedachten Adaption meines Lieblingsbuches „Moby-Dick“ nicht allzu angetan. Vielleicht bin ich da aber auch komisch, denn mittlerweile habe ich erfahren, dass er dafür den Max und Moritz Preis erhalten hat! Aber egal, mit seinen wunderbaren Meisterwerken „Ein Vertrag mit Gott“ und „New York“ (beides Hardcover aus dem Carlsen Verlag) konnte mich der Altmeister schließlich bekehren und restlos von seinem Können überzeugen.

Mit „Lebensbilder“ und „Signale aus einer anderen Welt“ liegen noch zwei weitere Bände von ihm in meinem Lese-K2 vergraben, aber aufgrund meiner großen Begeisterung für klassisches Material wurde mir schon mehrfach sein „Spirit“ ans Herz gelegt. Die große Gesamtausgabe zu Eisners umfangreichstem Werk war mir aber schon zu weit fortgeschritten und zu teuer, um da noch einzusteigen, weshalb ich mir vor einiger Zeit lieber diesen kleinen Best-Of Band besorgt habe, den der Salleck Verlag netterweise zusammengestellt hat, sicher auch um die Gesamtausgabe etwas mehr in den Fokus der Leser zu rücken, quasi als Werbung für selbige.

Das hat bei mir auch vorzüglich funktioniert, denn ich bin schlicht begeistert. Klar, Herr Eckart Schott vom Salleck Verlag hat sicher eine Ladung Highlights für dieses 188 Seiten starke Softcover ausgewählt, beim Spirit gibt es sicher zu Anfangszeiten, oder auch in der Zeit, in der Will Eisner wegen der Kriegsjahre nicht selbst beteiligt war auch schwächere Ausgaben. Das ist mir jedoch egal, ich muss einfach mehr vom Spirit lesen.

Es ist einfach unfassbar gut, welch dichte Welt Will Eisner auf nur sieben Seiten erschaffen kann, denn darum geht es beim Spirit, es sind siebenseitige, wohl zumeist in sich abgeschlossene Kurzgeschichten, mit dem Spirit, mal als Hauptperson, mal als Randfigur. Da steigt man mitten in die Story ein und fühlt förmlich den Background, den die Figuren miteinander haben, auch wenn der niemals irgendwo gezeichnet, geschrieben oder erläutert wurde! Man baut auf diesen wenigen Seiten eine derart enge Bindung zu einigen Charakteren auf, es ist einfach unwahrscheinlich. Dazu kommt Eisners große Kunst des optischen Erzählens. Die Innovation und Vielfalt, die in Sachen Erzählstil, Bebilderung, Panelaufteilung oder Ausbruch aus selbigen an den Tag gelegt wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass das zu jener Zeit irgendein anderer Künstler in vergleichbar freier und experimentierfreudiger Art und Weise hinbekommen hat, oder sich überhaupt getraut hat, den Mut aufgebracht, diese neuen Wege zu gehen. So wird es auch für mich als Späteinsteiger und Entdecker der Neunten Kunst mehr als nachvollziehbar, weshalb der „Comic-Oscar“ nach Will Eisner betitelt wurde.

Aktuell kommt meine Begeisterung für die immerhin zwölf Jahre laufende Reihe anscheinend genau zum richtigen Zeitpunkt. Das hängt mit dem für mich glücklichen, für den Salleck Verlag eher traurigen Sachverhalt zusammen, dass sich die mit viel Arbeit und Herzblut ins Deutsche übertragenen „Spirit Archive“ leider deutlich unter Erwartung verkauften und überhaupt erhielt die Reihe wohl viel weniger Aufmerksamkeit, als sie es verdient. Das führte jetzt, annähernd fünf Jahre nach der Veröffentlichung des finalen 24sten Bandes dazu, dass die Buchpreisbindung aufgehoben wurde. Manch einen Sammler der ersten Stunde mag das etwas ärgern, mich freut es hingegen, werde ich jetzt doch noch in die Reihe einsteigen, denn alle Bände sind noch lieferbar, einige sogar in der Vorzugsausgabe mit signiertem Kunstdruck (für die VZAs ist die Preisbindung allerding nicht weggefallen). Ich finde es sehr gut, dass dieser unsterbliche Klassiker nicht in den Shredder gewandert ist, sondern stattdessen zum vergünstigten Preis von 29€ pro Hardcover-Band angeboten wird, und freue mich darauf noch viele Abenteuer mit dem Spirit zu bestehen!

9,5/10

Also Leute, wer Interesse am Spirit hat, jetzt ist der Beste Zeitpunkt einen Blick zu riskieren!

VG, God_W.

excelsior1166 03.08.2021 20:47

Wirklich ein fabelhafter Band!!!

Kal-L 03.08.2021 22:05

Wo gibt's das für 29€?

God_W. 03.08.2021 22:10

Nein, die Hardcover Ausgaben "Die Spirit Archive" gibt es jetzt für 29€, dieser Best of Band müsste ja deutlich günstiger sein, kostet neu 12,90€

Foxy-Lady 04.08.2021 16:33

Mal wieder 5 alte Vertigo (Speed) Bände in die Finger bekommen und gleich am Stück gelesen:

Ein Mädchen Namens Death 1+2

Eins der Anks von Death gerät in die falschen Hände und es wird viel Unheil damit angerichtet-

Luzifer Die Morgenstern Affäre

Luzifer wird von oben damit beauftragt, nicht wohlgesonnene Wesen zur Räson zu bringen. Braucht aber eine Führerin auf den Weg dorthin, Rachel eine Halb-Navajo, die mehr oder weniger motiviert mitgeht.

Winter Special 1+2

Sehr schöne Kurzgeschichten (von denen ich eine oder zwei immer noch nicht begriffen habe.....)

Immer wieder gern gelesen!!!

God_W. 04.08.2021 16:37

Sind das die Winter Special in denen auch der Transmet mit vorkommt?

God_W. 04.08.2021 16:48

Eternauta 1969

https://up.picr.de/41762570sq.jpg

Nach dem meisterlichen originalen Eternauta habe ich mich auch zügig dem Remake von 1969 zugewandt. Für diese Neubearbeitung des Stoffes hat sich Autor Héctor Germán Oesterheld mit dem visionären Künstler Alberto Breccia zur Verwirklichung seines Invasionsszenarios zusammengetan und auch seine Geschichte stellenweise überarbeitet. Dabei bleibt das Grundgerüst der außerirdischen Invasion enthalten, ebenso die meisten Charaktere, teilweise sogar ganze Dialoge.

Dennoch gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede zur Urfassung. Mal abgesehen vom Artwork sind mir da direkt zwei ganz gravierende Dinge ins Auge gesprungen. Zum einen wurde der mutige Charakter des Jungen, der im Keller des Krämerladens eingesperrt war und sich dann der Truppe der Widerständler anschließt in ein Mädchen verwandelt. Das hatte bestimmt keine Gender-Gründe wie heutzutage so oft, sondern ich könnte mir vorstellen, dass Oesterheld da eine kleine Ehrung für seine mutigen Töchter hat einfließen lassen. Der zweite Punkt ist der deutlich politischere und kritischere Ton, der in den Dialogen angeschlagen wird, in der ersten Fassung deutlich subtiler erfolgte, hier aber auch die Grundsituation der Story enorm beeinflusst.


Da wird die verbitterte, enttäuschte Weltanschauung des Autors schon überdeutlich und es wird ebenso klar, weshalb die Veröffentlichung in Drei-Seiten-Schritten dem Herausgeber schnell zu riskant und unangenehm wurde. Für die Absetzung wurde dann freilich Alberto Breccias außergewöhnliches, teils experimentelles Artwork als Begründung herangezogen. Der schöpfte hier, genauso wie bei seiner Adaption der Lovecraft-Geschichten, wieder aus dem Vollen. Da wird nicht nur gezeichnet, da wird auch geschabt, gestempelt, gekleckst, ausgeschnitten, gerissen, auf Folie verschmiert etc… Die so entstehenden Bilder sind absolut faszinierend und laden zum Verweilen und Entdecken ein. Dennoch muss ich sagen, dass mir der Stil für Lovecraft als passender erscheint. Dazu kommt das völlig überhastete Finale der Geschichte. Klar, musste Oesterheld nach Bekanntwerden der Absetzung doch schnellstmöglich zu einem überhasteten Ende finden. So bleibt der ursprüngliche Eternauta für mich das wahre Meisterwerk, dieser Band besticht durch Breccias Bilder und verdeutlicht die rasante Zuspitzung der politischen Lage im Land, also ein fesselndes Zeitzeugnis, das aber nicht die Klasse des Originals erreicht.

7/10

VG, God_W.

excelsior1166 04.08.2021 19:34

Bin da wieder ganz bei Dir.
1969 betrachte ich v.a. als (relevantes und durchaus hochinteressantes) Zeitzeugnis, das Original ist an sich wesentlich besser.

God_W. 04.08.2021 20:36

Exakt so sehe ich das auch, bleibt deshalb auch auf alle Fälle in der Sammlung.

Foxy-Lady 05.08.2021 10:20

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 718412)
Sind das die Winter Special in denen auch der Transmet mit vorkommt?

Jep

God_W. 05.08.2021 10:30

Dann hab ich die auch noch im Lese-K2 vergraben.

excelsior1166 05.08.2021 14:54

What if? Was wäre, wenn...?
Panini SC 2021, 144 Seiten, 18€
Der Band enthält sechs abgeschlossene Comics/US-Hefte aus dem Jahr 2018 von sehr unterschiedlicher Qualität.
Los geht's mit Spider-Man: Was wäre, wenn Flash Thompson SM wäre? von Altmeister Conway und Olortegui.
Interessant geschrieben, passabel gezeichnet, gut.
Danach folgen die X-Men mit Cable, Domino, Xavier und Magneto im Cyberspace.
Die Geschichte von Hill spricht mich überhaupt nicht an, Edwards Zeichnungen sind gut.
Dennoch, das war nichts.
Das dritte Heft dreht sich um den Punisher: Was, wenn Peter Parker der Punisher würde? Von Potts sehr schön geschrieben und auch die Zeichnungen von Ramirez sind okay.
Obwohl von Wijngaard gut bebildert und in den heiligen Hallen des Marvel-Verlags spielend, ist die vierte Geschichte um den Ghost Rider Robbie Reyes und eine satanistische Death Metal-Band total beknackt. Autor Girner wollte lustig und originell sein.
Für mich das schwächste Heft.
Danach sind zwei m.E. sehr gelungene Geschichten abgedruckt:
Zunächst Thor mit Was wäre, wenn Thor bei Frostriesen aufgewachsen wäre? von Sacks und Bandini.
Sehr gut, schöne Alternativversion.
Abschließend geht es um Magik, die nach ihrem Höllentrip nicht zu den New Mutants, sondern zu Dr. Strange kommt.
Stimmig geschrieben, ebenso filigran wie überbordend gezeichnet.
Leah Williams und Andrade sorgen für den Höhepunkt des Bandes.
Fazit: Zwei gute Spidey-Hefte, zwei sehr gute mit Thor und Magik, zwei Totalausfälle um die X-Men und den Ghost Rider.
Da mir die vier erstgenannten Comics (sehr) gefielen, bleibt das Paperback in meiner Sammlung.
6,5/10 P.

excelsior1166 05.08.2021 19:34

Falcon & Winter Soldier: Falsche Schlange
Panini SC 2021, 112 Seiten, 14€
Enthält die komplette US-Miniserie Falcon & Winter Soldier No. 1-5 von Landy und Vicentini.
Die beiden Helden treffen auf zwei rivalisierende Hydraanführer und einen jungen talentierten Killer, der Captain America vergöttert.
Recht amüsant in den Dialogen, flott inszeniert und ordentlich bebildert.
Gute 6/10 P. für dieses schnell gelesene, leichte Häppchen.

God_W. 05.08.2021 19:40

Batman: Das lange Halloween – Teil 1 (DC Graphic Novel Collection Band 19)

https://up.picr.de/41769813be.jpg

„Harvey Dent ist tot.“

So beginnt er, einer der größten Batman-Klassiker der 90er Jahre. Aber ist der legendäre Ruf dieser 13 Hefte umspannenden Strecke von Autor Jeph Loeb mit Tim Sale am Zeichenstift wirklich gerechtfertigt? Davon wollte ich mir selbst ein Bild machen. Um es ganz kurz zu machen – aber sowas von!

Chronologisch befinden wir uns noch immer in den frühen Jahren des dunklen Ritters. Es ist noch nicht lange her, dass Bruce Wayne nach Gotham City zurückgekehrt ist und muss feststellen, dass sein Vater auch zwielichtige Kontakte hatte, gab es da doch offensichtlich Verbindungen zur Falcone Familie, einer der führenden Mafiafamilien der Stadt. Dass Bruce die Geschäftsbeziehungen mit denen nicht aufrechterhalten will findet „Der Römer“ Carmine Falcone recht enttäuschend, hat er doch bereits Polizei Commissioner Loeb in der Tasche und dachte, dass es in allen Bereichen so weiter geht. Allerdings macht ihm ebenso sein Rivale Salvatore „Der Boss“ Maroni zu schaffen, das Oberhaupt der Maroni-Familie ist des Römers größter Konkurrent um die Herrschaft über das organisierte Verbrechen und in Gotham insgesamt.

Also massenweise Arbeit für den noch ungeübten Mitternachtsdetektiv. Doch all das rückt in den Hintergrund, als eine eiskalte Mordserie in der Stadt ihren Anfang nimmt. Der sogenannte „Kalenderkiller“ geht um und tötet an jedem Feiertag ein weiteres Opfer. Ein atemloses, undurchsichtiges Katz- und Maus-Spiel beginnt auf der Suche nach dem Killer. Es ist ja nicht so, dass Batman mit all den Mafiosis, Solomon Grundy, dem Joker, Scarecrow und Poison Ivy nicht schon genug zu tun hätte! Und was führt die geheimnisvolle Catwoman eigentlich im Schilde und weshalb ist so sehr an den Machenschaften einer der beiden Mafiafamilien interessiert?

Fragen über Fragen, die Autor Jeph Loeb hier auftischt, begleitet von düsteren, stimmungsvollen, teils sehr reduziert erscheinenden, aber markanten und einprägsamen Bildern von Tim Sale, die von Gregory Wright kongenial in Farbe getaucht wurden. Sowohl erzählerisch als auch optisch ein Highlight des Bat-Kosmos, zumindest was die Werke anbelangt, die ich bislang sichten konnte. Für jede Lösung wird eine neue Frage aufgetischt, es werden reichlich falsche Fährten gelegt und ich werde zum Miträtseln angeregt. Selbst wenn ich dazu keine Lust hätte, in die dicht gewobene Story kann man sich auch einfach fallen lassen, optisch genießen und über die Wendungen staunen. Ganz feiner Stoff! Bin schon sehr auf das Finale gespannt, während ein Feiertag nach dem anderen verstreicht…

Als Bonus packt Eaglemoss diesmal gleich zwei Schmankerl bei, nämlich den ersten Auftritt des Riddler in Detective Comics #140 und Batman #181, in welchem Poison Ivy zum ersten mal ihre Ranken sprießen lässt. Spaßig und charmant!

9/10

VG, God_W.

LordKain1977 05.08.2021 19:49

Zitat:

Zitat von excelsior1166 (Beitrag 718665)
Falcon & Winter Soldier: Falsche Schlange

Ich glaub ich muss zum Augenarzt? Wenn man beim lesen im letzten Wort ein mp statt ng liest. :lol7:

Nante 05.08.2021 20:00

Augenarzt oder Paartherapie.

Crackajack Jackson 06.08.2021 06:20

Der kleine Glücksbringer - Salleck

Eine wirklich schöne Geschichte über ein kleines, obdachloses Mädchen, dass eine Katze findet und sie zu ihrer Besitzerin zurückbringt.
Das Märchen ist in S/W und enthält Elemente aus 'Sterntaler' oder 'Das Mädchen mit den Schwefelhölzern'.

God_W. 06.08.2021 08:37

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 716705)
Das war jetzt zu einfach. :D
Mache ich morgen mal.

Und, mal geschaut?

Foxy-Lady 06.08.2021 09:26

Zitat:

Zitat von God_W. (Beitrag 718562)
Dann hab ich die auch noch im Lese-K2 vergraben.

Lesen du musst!

Und das lange Halloween ist auch eins meiner Lieblinge!

God_W. 06.08.2021 10:03

Mach ich mach ich! Ich bin fleißig am Lesen, aktuell den vierten Classic Omnibus zu Conan der Barbar. "Winter Special" hebe ich mir eher für die passende Jahreszeit auf. :zwinker:
Davon abgesehen will ich die in meinen Transmet-Read einbinden, der IRGENDWANN mal ansteht. :)

excelsior1166 06.08.2021 10:43

Das lange Halloween gehört zu meinen Top 5-Batman-Stories, großartig.
Freue Dich auf die Fortsetzung!

God_W. 06.08.2021 11:39

Hab ich schon, muss ich nur noch ein paar Zeilen zu schreiben. ;)

God_W. 06.08.2021 11:39

H. P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns 1 – Gou Tanabe

https://up.picr.de/41772369bm.jpg

Nach einigen Kurzgeschichten und der „Farbe aus dem All“ wagt sich Gou Tanabe nun also an H. P. Lovecrafts berühmteste Geschichte. Es gibt wohl kaum eine Lovecraft Erzählung, die derart starken Einfluss auf so viele Werke ausgeübt hat, sei es im Kino, TV oder auch bei anderen kreativen Unterfangen. Das mag zum einen an der geheimnisvollen Faszination liegen, die das Unbekannte ausübt. Diese bedrohlichen Orte am Rand der uns bekannten Welt, wo echter Entdeckergeist und unbändiger Mut gefragt ist, um sich in diese Gefilde vorzuwagen. Wo der Mensch all seine Neugier bündelt und bereit ist jedwede Gefahr für die Entdeckung neuer Welten und die Erlangung neuen Wissens auf sich zu nehmen, so wie es die Arktisforscher um die Jahrhundertwende taten. Sicherlich hat sich der Gentleman aus Providence von diesen Pionieren inspirieren lassen, als er sein breit angelegtes Expeditions-Epos mit seinen wie immer abgründigen und erschreckenden Träumen verheiratete.

Kein Wunder also, dass sich immer wieder kreative Geister dazu berufen fühlen diese zeitlose Story aufzugreifen. Der berühmteste Vertreter ist sicherlich Filmemacher Guillermo del Toro, der seit über 10 Jahren erfolglos versuch ein hoch budgetiertes, episch anmutendes Filmprojekt zu realisieren, welches nach aktuellem Stand wohl leider niemals das Licht der Welt erblicken wird, sozusagen in der Pre-Production-Hölle von Hollywood versunken ist. Allerdings gibt es ein echt wahnsinniges (und unglaublich witziges) Brettspiel von 2017, mehrere gelungene Hörspieladaptionen (z.B. in der Gruselkabinett Reihe), Hörbücher, Spielerweiterungen (z.B. zu Eldritch Horror & Arkham Horror), ein wohl ziemlich misslungenes PC Game und so weiter und so fort. Um die Kinovariante von Del Toro tut es mir sehr leid, ich denke er wäre ein idealer Kandidat gewesen um den Stoff in grandiosen Bildern umzusetzen, aber grandiose Bilder kann auch Gou Tanabe, wie er schon mehrfach unter Beweis gestellt hat.

Die Miskatonic Universität schickt eine Gruppe von Polarforschern auf eine Rettungsmission, um den Verbleib von 12 Wissenschaftlern aufzuklären, die bereits zuvor in die Antarktis aufgebrochen waren, zu denen jedoch jeglicher Kontakt abgebrochen ist. An den letzten Bekannten Koordinaten ihrer Vorgänger angekommen, erwartet die Wissenschaftler und Abenteurer ein blutiges Bild des Grauens. Das erschreckende Szenario ergibt aber keinen logischen Sinn, um herauszufinden was wirklich vorgefallen ist müssen die von Forscher- und Entdeckerdrang angetriebenen Männer tiefer und tiefer in die Eiswüste vordringen, bis hinter einen in der Ferne auszumachenden, eisigen Gebirgskamm…

In wunderschönen, vor Details berstenden Schwarz/Weiss-Bildern erweckt Meister Tanabe die Zeit der großen Arktisexpeditionen mit ihren Helden Shackleton, Ahmundsen und Scott zum Leben. Ich kann die eiskalte Luft beim Lesen und bestaunen des Artworks beinahe in der Nase spüren und versinke fast unmittelbar nach dem Start der Lektüre in dieser Zeit und dieser Welt, die sich so bald in eine gar furchtbare Alptraumlandschaft verwandeln soll. Ein „wahnsinnig“ gelungener Start, der mich nach dem finalen zweiten Teil lechzen lässt. Wenn man denn ein kleines Haar in der Suppe finden möchte, so sind das die vielleicht etwas statisch wirkenden Gesichter der Beteiligten, aber hey, vermutlich sind die vor lauter Grauen in Schockstarre gefallen, dann passt das wieder.

9/10


Wer sich für „reale“ Arktisexpeditionen, oder einfach für unglaublich spannende Abenteuergeschichten interessiert, dem sei der Tatsachenbericht „635 Tage im Eis“ zur wohl berühmtesten Shackleton-Expedition wärmstens empfohlen. Es ist unglaublich, was diese Leute damals geleistet haben! Habt Ihr Euch schonmal mit den Arktis-Expeditionen beschäftigt? Gehören die Berge des Wahnsinns zu Euren liebsten Lovecraft-Stories, oder bevorzugt Ihr andere? Und kennt jemand hier das abgedrehte, aber äußerst innovative Brettspiel?


VG, God_W.

Heatwave19 06.08.2021 11:44

Doom Patrol Deluxe Edition (Panini Verlag)

Bin von Aufmachung und Inhalt schwer begeistert, mehr dazu im Doom Patrol Thread:
https://www.sammlerforen.net/showthr...794#post718794

LaLe 06.08.2021 11:50

@God_W.

Welche Spielerweiterung zu Arkham Horror bringst du denn mit Berge des Wahnsinns in Verbindung?

Bei den längeren Geschichten von Lovecraft fällt es mir echt schwer die in eine Reihenfolge zu bringen. Egal ob Berge des Wahnsinns, Schatten über Innsmouth, Der Fall Charles Dexter Ward oder Schatten aus der Zeit, ich finde die alle klasse.

Speziell sind die eher an Lord Dunsany angelegten Fantasygeschichten wie "Die Traumfahrt zum unbekannten Kadath". Gerade die finde ich bei Arkham Horror mit den Anderen Welten großartig umgesetzt.

God_W. 06.08.2021 12:10

Ich habe Arkham schon ewig nicht mehr gespielt und weiß, dass es keine spezielle Erweiterung zu der Geschichte gibt, aber waren nicht in einer Erweiterung mehr Ältere Wesen dabei und in den Karten häufigere Verweise auf das Plateau von Leng usw.?

Ja, Lovecraft hat so viel Faszinierendes geschrieben, da fällt die Auswahl echt schwer.

LaLe 06.08.2021 12:17

Das mit den Älteren Wesen erinnere ich jetzt nicht. "Die Schwarze Ziege der Wälder" enthielt zusätzliche Dunkle Junge.

Und neue Karten für Begegnungen in Anderen Welten enthielten verschiedenste Erweiterungen. Dass es da eine mit Schwerpunkt "Plateau von Leng" gab, ist mir zumindest nicht aufgefallen.

Ansonsten fiele mir nur die Erweiterung "Miskatonic Horror" ein, die Expeditionen einführt und ansonsten alle anderen Erweiterungen ergänzt. Mit der bin ich aber nicht sonderlich vertraut.

God_W. 06.08.2021 12:46

Richtiger Schwerpunkt war das glaub ich nicht, war mir aber aufgefallen, dass es da einige zusätzliche Karten gab. Könnte sogar sein, dass das bei der letzten war. Ist ja auch wurscht, auf jeden Fall gibt es in dem Game Bezüge zu den Bergen des Wahnsinns, wenn natürlich auch nicht so ausgeprägt wie bei der (sehr gelungenen) Eldritch-Erweiterung.

Ditko 06.08.2021 13:58

Asterix Max Nr 1 / 21

Heute durch Zufall beim Einkaufen entdeckt .

Eine gedruckte Sammelband Version von den Unbeugsam mit Asterix Magazinen - die man sich auf der offiziellen Asterix Seite übrigens auch kostenlos als PDF runterladen kann

https://www.asterix.com/de/gratis-da...-zum-download/

Neben vielen Rätsel Seiten sind die beiden kompletten Alben , Umpah - Pah in geheimer Mission und der Grund meines Kaufes - Benjamin und Benjamine - Die Luftbrüchigen ! Enthalten . Von unseren Freunden aus Gallien sind neben vielen Auzügen aus den Alben , die kompletten Kurzgeschichten : Kokolorix der gallische Hahn ,gallischerr Schulanfang und 35 Jahre vor Julius Cäsar dabei .

Marvel Boy 06.08.2021 14:16

:top:
Hier funktioniert der Link.
Danke!

Marvel Boy 07.08.2021 12:26

Cable ( X-Men Sonderband ) 2

Nach dem wirklich gelungenem ersten Band hier der zweite. Die Cable Serie wird hier aber nur mit einem Heft fortgesetzt, dazu kommt dann ein Special mit doppeltem Seitenumfang und noch ein Special, hiervon aber nur die Zweitgeschichte.
Aber mal der reihe nach,
Wie erwähnt die ersten fünf US Hefte im ersten Sonderband waren schon recht genial, von daher ist die Erwartungshaltung bei mir recht groß.
Ihr ahnt es schon was kommt wenn ich solche Worte schreibe, das Heft sechs hier im Band ist leider alles andere als das. Wir befinden uns in der Jetztzeit der Geschichte und Cyclops der Cabel mit dem Baby losgeschickt hat und keine Infos über dessen verbleib hat führt einen Endlosmonolog über das für und wieder seiner Handlungen. Häufig ist das Bett sein Lieblingsort zum grübeln. Na dann, gute Nacht.
Das längere Special ist dann wieder am geschehen der Zeitreise dran. Überwiegend aus der Sicht des Jägers, Bishop, wir das ganze geschildert, immer wieder mit kleinen Überblenden zu Cable und dem Baby. Das ganze ist geschickt inszeniert und so erleben wir mit wie Bishop sich immer wieder in von Cable gestellten Fallen wiederfindet. Das kurze Zusammentreffen der drei am Ende ändert nichts an dem Status Quo.
Hier kommt wieder Freude auf, nicht ganz so gut wie das im ersten Band gebotene, aber für die Menge an Seiten alle male gelungen.
Abschließend dann ein paar Seiten aus einem Weiteren Sonderheft.
Auch hier wird größtenteils wieder ein Monolog geführt, dieses mal zur Selbstfindung. Der sich selbst suchende ist Warpad, wobei auch bei der Namensgebung ist er sich nicht so sicher, und das ganze hat mit der bisherigen Geschichte ja so garnichts zu tun.
Vielleicht verrät uns der nächste Band den Zusammenhang?
Im Kernstück ein Empfehlenswerter Band, das Drumrum kann man allerdings leider getrost vergessen.

Marvel Boy 07.08.2021 19:36

Cable ( X-Men Sonderband ) 3

Bishop sitzt im hier und jetzt fest während Cabel weiter durch die Zeit, mit dem Kind, vor ihm flieht.
Das bedeutet im einzelnen, Bishop war auf Diebestour um Sachen zur Weltvernichtung in der Zukunft zu besorgen und wurde hierbei von den X-Men gefangen und nun verhört.
Auf Cables Seite bedeutet es das er sich eine Tarnung als Farmer aufbaut. Nun, das ruhige Farmerleben ist vorbei als eine Kakerlakenarmee angreift.
Soviel zum ersten Storybogen im Heft. Die Bishopseite der Geschichte ist allerdings recht haarstreubend, selbst wenn man mit einbezieht das Zeitreisesachen immer etwas zwiespältig sind.
Da läuft es bei Cable doch schon bedeutend besser mit der Glaubhaftigkeit, auch wenn der neue Präsident der USA mittlerweile eine Kakerlake ist.
Der zweite Abschnitt spielt fast ausschließlich in Wüstengegenden durch die sich Cable mit dem Mädchen durchschlagen muss.
Hier wird ein Teil der Geschichte auch vom Mädchen erzählt.
Eine runde Sache das ganze.
Nun, Rückblickend auf die anderen Bände würde ich sagen der hier hält das Niveau des Vorgängers, aber die Qualität des ersten Bandes wird auch hier nicht mehr erreicht.

God_W. 07.08.2021 21:07

Das lange Halloween – Teil 2 (DC Graphic Novel Collection Band 20)

https://up.picr.de/41784908xl.jpg

In absolut perfekt passendem, düsteren Noir-Stil geht es zurück in die Häuserschluchten, dunklen Winkel und finsteren Gassen von Gotham City. Das große Rätsel um den Kalender-Killer wird immer undurchsichtiger und die Lage zwischen den Mafia-Clans spitzt sich zu während mehr und mehr „Freaks“ die Stadt unsicher machen. Zudem steht Muttertag vor der Tür. Das bringt Bruce alias Batman nicht nur unter enormen Zugzwang was die Ermittlung des Täters anbelangt, sondern verlangt ihm auch psychisch alles ab, denn der Tag ist seit den schrecklichen Geschehnissen, damals in der Crime Alley, alles andere als einfach für ihn.

Über die Story selbst, und vor allem derer Auflösung, will ich hier gar nicht viel schreiben, denn wer die unglaublich dicht und schlüssig aufgebaute, treibende Geschichte noch nicht kennt, der soll gerne selbst bis zum Ende miträtseln dürfen. Auf jeden Fall kann ich von meiner Seite sagen, dass sich die Spannung für mich nochmal deutlich steigerte, das intensive Artwork in den letzten beiden Dritteln noch intensiver gewirkt hat als zu Beginn sowieso schon, Jeph Loeb die Two-Face Origin absolut grandios hergeleitet hat und in Bezug auf Catwoman ein paar schöne Rätsel offen bleiben, die ich demnächst gerne in „Damals in Rom“ ergründen möchte. Eine absolute Spitzenstory, die sich vollkommen zurecht ihren ewigen Platz in den „Must Reads“ der Batman-Geschichten errungen hat.

Als Bonus packt Eaglemoss diesmal sogar einige Cover bei, bevor mit Detective Comics #66 ein echtes Schmankerl, nämlich der erste Auftritt von Two-Face geboten wird! Einer meiner bevorzugten Batman-Widersacher und deshalb ein wirklich cooles Goodie, das noch dazu perfekt zu diesem Band passt. ;)

9,5/10

VG, God_W.

excelsior1166 07.08.2021 22:14

Da gebe selbst ich oller Knauser 9,5 P.

God_W. 07.08.2021 22:47

:D :top:

Chrisionvision 08.08.2021 03:22

Habe heute LTB Classic Edition 3 zu Ende gelesen. Den Band fand ich bisher am schwächsten, was evtl. u.a. an den vielen Storys gelegen hat, in denen Donald und die Drillinge gegeneinander gearbeitet haben. Die Art der Storys fand ich im Normalfall eher nicht so toll.

Chrisionvision 08.08.2021 03:50

Umso besser war dafür der erste Teil von Hachettes Veröffentlichung von Annihilation. Da die Reihe auf dem Sekundärmarkt ewig nur zur üblen Preisen zu bekommen war, konnte ich hier endlich zuschlagen.
Der Band bietet einen vielversprechenden Beginn mit Drax und Nova im Mittelpunkt, welche beide gut ausgearbeitet werden und zum Glück nicht nur draufhauen. Drax‘ 10-jährige Begleitung geht mir bisweilen allerdings auf die Nerven. Entweder sie verhält sich / spricht deutlich zu erwachsen für ihr Alter (dann gefällt sie mir) oder sie äußert nervige und irrelevante Sprüche.
Ich bin gespannt, was aus dem (damals) neuen Status quo (insbesondere von Nova) im Verlauf des Events gemacht wird.

God_W. 08.08.2021 09:49

Von Gotham City zurück an den Südpol…

H. P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns 2 – Gou Tanabe

https://up.picr.de/41787700xb.jpg

Was der Geologe William Dyer und sein Forschungsteam im völlig zerstörten Camp ihrer Vorgänger entdeckt haben ist einfach nur als grauenhaft zu bezeichnen. Die weiteren Nachforschungen scheinen so weit aber ganz gut zu verlaufen. Der Biologe Lake führt eine kleinere Sonderexpedition per Flugzeug noch tiefer in die Antarktis. Dort treffen er und seine Leute auf ein schwarzes Gebirge von unermesslichen Ausmaßen, die mit Abstand höchsten Gipfel der Erde bergen ein furchtbares Geheimnis, eines, dass die Zukunft der gesamten menschlichen Rasse bedrohen könnte.

Ja, Lovecrafts Arktisexpedition ist in epischer Breite angelegt, nicht so wie viele seiner Geschichten, die eher in kleinen, abgelegenen Siedlungen oder innerhalb eines Mikrokosmos in einem Gebäude spielen. Dennoch, eine Art eigenen kleinen Kosmos, ohne Zugang oder Kontakt zur Außenwelt stellt die unermessliche Weite des eisigen Kontinents ja auch dar. Diese Weite, vielleicht sogar Verzweiflung schürende Leere und Einsamkeit, das abgeschottet sein fängt Gou Tanabe meisterlich ein. Ebenso faszinierend ist seine Version der Berge des Wahnsinns, der darin versteckten Metropole aus längst vergangenen Zeiten mit ihren seltsamen und furchteinflößenden Bewohnern. Das ist bei Lovecraft ja immer die Herausforderung, wo die Dinge oft als „unbeschreiblich“ und „unsagbar“ betitelt werden.

Wie nah Tanabes Vision jetzt tatsächlich an Lovecrafts verstörenden Träumen ist kann im Nachhinein kaum schlüssig beurteilt werden, allerdings bin ich persönlich von der Variation des Mangaka außerordentlich begeistert! Ganz besonders gelungen finde ich seine Darstellung der Älteren Wesen, mal ein Wesen, welches von Lovecraft sehr detailliert, jedoch auch ungemein komplex beschrieben wird. Ich muss zugeben, da hat sich mir erst nach mehrmaligem Lesen der Geschichte ein halbwegs schlüssiges Bild in meinem Kopf gebildet, welches zwar recht weit von Gou Tanabes Zeichnungen entfernt war, allerdings gefällt mir seine Version im Nachhinein sogar besser als das, was meine Gehirnwindungen ausgespuckt hatten. Großes Kompliment!

9,5/10

VG, God_W.


Edith sagt: Beitrag 5.000 :dance2:

Kal-L 08.08.2021 12:20

Dann herzlichen Glückwunsch God_W.

Nordische Mythen & Sagen #1 [The Neil Gaiman Library]

https://www.comicguide.de/pics/medium/137727.jpg

Enthält die komplette US Miniserie: Norse Mythology (2019) #1-6

Neil Gaiman Adaptiert einige ausgewählte Mythen der Eda und ihm zur Seite stehen einige der besten Künstler überhaupt, eine wunderbare Mischung.

Angefangen mit dem Prolog (Artwork von P. Craig Russel und Farben von Lovern Kindzierski)

Erzählt er die Entstehungsgeschichte der Götter und der 9 Welten nach Angefangen mit Ymir dem schlafenden Riesen (auf gerade mal 9 Seiten, wenn das mal nicht ein Zeichen ist.

Yggdrasil und die Neun Welten(vom selben Team wie der Prolog)

Auf 6 Seiten werden die 9 Welten die am Weltenbaum liegen näher gezeigt.

Mimirs Kopf und Odins Kopf (Artwork von Mike Mignola & Dave Stewart)

Wie wurde Odin so Weise und verlor sein Auge, das erfährt man auf 6 Seiten! Und das Artwork von Mignola sieht einfach wunderbar aus.

Die Schätze der Götter (Artwork von Jerry Ordway)

Die erste längeren Geschichte (25 Seiten) erzählt wie Loki der schönen Frau von Thor, Sif ihr Haar raubt. Doch Thor ist will das alles so ist wie zuvor sonst wird er Loki immerzu alle Knochen im Laib brechen, zur Strafe. Also arrangiert er einen Wettkampf zwischen zwei Zwergen die die schönsten Waffen herstellen soll. Doch einer von ihnen Brokk will als Belohnung Lokis Kopf. Da hat er sich mit seiner eigen Tücke einen Bock geschossen.

Eine wunderbar gezeichnete Geschichte mit schönem Artwork und jede Menge Witz.

Der Baumeister(Artwork von Piotr Kowalski & Lovern Kindzierski)

Auf 32 Seiten erzählt die Story von den Göttern Asgards die auf Vorschlag von Loki eine Mauer errichten lassen wollen, gegen die immer wiederkehrenden Angriffe der Eisriesen und Trolle. Doch das würde viel zu lange dauern, doch dann erscheint ein scheinbar sterblicher der die innerhalb kürzester Zeit errichten will wenn er dafür die Sonne, den Mond und die Hand von Freya bekommt.

Auf Lokis weitere Tipps eingehend lassen Sie sich ein auf dem Handel auch wenn sie ihm mit schweren Forderungen belegen so das er das eigentlich gar nicht schaffen kann?

Auch wenn ich von dem Zeichner noch nichts gelesen habe liefert er eine gute Arbeit ab, und die Geschichte ist sehr unterhaltsam besonders dank Loki natürlich und die Pointe vor allem ist grandios.

Meine Lieblingsgeschichte sozusagen.

Die Kinder Lokis (Artwork von David Rubín)

Erzählt von Lokis unehelichen Kindern, Hela, Fenris und der Midgardschlange. Und Odin der in den dreien eine Gefahr in seinen Träumen sah und sie nach Asgard brachte. Besonders aber der Fenriswolf ist hier die tragische Figur muss ich sagen, und Odin hat erst mit seinem Betrug dafür gesorgt das er ein Feind der Götter wurde.

Die Zeichnungen sind nicht ganz meins aber die Geschichte ist gut umgesetzt.

Freyas ungewöhnliche Hochzeit (Artwork von Jill Thompson)

Erzählt in wunderschönen Zeichnungen wie Thors Hammer gestohlen wurde, von Thrym dem Oger. Der dafür Freya zur Braut will, doch da sie verständlicherweise nicht will kommt Balder auf die Idee, warum nicht Thor in Frauenkleider stecken um an Mjolnir zu gelangen. Etwas das Thor nicht gefällt...

Als Abschluss gibt es noch eine Umfangreiche Cover Galerie der regulären Ausgaben und Variant von P. Craig Russel, David Mack und Bill Sienkiewicz. Und ein Skizzenbuch (9 Seiten) mit zahlreichen Anmerkungen.

Ein rundum gelungene Adaption einiger der bekannteste Nordischen Sagen. 9 von 10 Punkte.

Auf weitere Mythen in der nächsten Mini freue ich mich schon, allerdings wird das noch dauern.


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