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Peter L. Opmann 08.09.2018 18:33

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 575166)
So war wohl im Plop auch ein Artikel über das Comic-Forum: „Vom Fanzine zum Professionellen Comic Magazin“ oder so ähnlich.

Stimmt. Könnte ich Dir raussuchen.

Rusty 08.09.2018 21:57

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 575161)
Gerhard Förster hat 1979 in dem Artikel „Wie wird man Comic-Insider?“ (Comic-Forum 1, Mai 1979) das Wort Fanzine nicht definiert, sondern (nur) die Wortherkunft in Klammern gesetzt (= Fan-Magazin).
Er gibt zahlreiche Beispiele für Fanzines, die allesamt dem Sekundärmagazinbereich zuzuordnen sind:
- Incos-Nachrichten
- Comixene
- Com-Mix
- Der Hamburger Donaldist
- Der Donaldist
- Roman Comic International
- Panne

Zwar weist Förster auf die Publikation von Fancomics in diesen Magazinen hin, ordnet im Übrigen den nachstehenden Comics (die aber zum Teil in Magazinformat erschienen) einen anderen Begriff zu:
„Amateur-Comics“
- Ingold
- Killgon
- Zomix
- Hinz und Kunz
- Shayawaya-Comix

Mit dieser Einteilung steht er im Widerspruch zu den Fanforum-Ecken des Magazins in den kommenden Jahren.

Ich sehe das genau so wie Förster. Für mich die vernünftigste Unterteilung.
Nehmen wir 'Ingold'. Von was soll der Texter+Zeichner denn Fan sein?
Von seiner eigenen Comic-Serie?

74basti 08.09.2018 22:32

Das war mir schon beim Lesen des Artikels aufgefallen.
Das Verständnis von dem Begriff scheint sich aber seit 1979 geändert zu haben. Und Förster muß auch nicht recht gehabt haben, nur weil es gedruckt wurde.
Als ich Ende 1980er Jahre anfing zu sammeln, verstand man das unter einem „Fanzine“, was Peter Oben geschrieben hat.

Schwierig ist, dass der Begriff aus den USA übernommen wurde. Fershid Bharucha beschreibt die US-Fanzine-Szene in „Flüge in die Phantasie“ wieder anders. Leider habe ich nicht die passende US-Literatur, um dem dortigen Begriffsverständnis auf die Spur zu kommen.
Wenn man die US- und deutschen wikipedia-Einträge vergleicht (und auch die dortigen links nachliest), wird das deutlich.

Dem Phänomen der selbstverlegten Comics wird man aber nicht nur auf die Spur kommen, wenn eine deutschlandbezogene Definition für einen amerikanischen Begriff findet. Vielmehr müsste man ggf. ähnlich wie beim „Underground“ offen an eine Analyse der Hefte, Magazine, Alben etc. Herangehen.

Mick Baxter 09.09.2018 03:15

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 574866)
Das ZAP-Original-Comicheft von Crumb ist also ein Fanzine, weil er es selbst verlegt hat.
Die identischen Storys von Crumb in den Wald+Wiesen-Heften sind keine Fanzines, weil sie ein Verlag herausgebracht hat. :kratz:
Das Thema bleibt weiter spannend. :D

Entscheidend ist ja nicht der einzelne Beitrag, sondern die Gesamtpublikation. Manche Fanzines enthalten ja auch Nachdrucke (oft als Raubdruck) von professionellen (Mainsream-) Comics. Und Verlag ist nicht Verlag. "Reino" ist ja in der Liste in Beitrag 33 aufgeführt. Der ist im Buch Musik & Film Verlag erschienen. Einem Selbstverlag allerdings. Und manche der im Impressum aufgeführten Verlag sind nirgends gemeldet.

Mick Baxter 09.09.2018 03:22

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 575193)
Ich sehe das genau so wie Förster. Für mich die vernünftigste Unterteilung.
Nehmen wir 'Ingold'. Von was soll der Texter+Zeichner denn Fan sein?
Von seiner eigenen Comic-Serie?

Von "Sigurd" natürlich. Natürlich sind die ganzen Comics im Geiste des großen Meisters Fan-Comics.

Rusty 09.09.2018 07:46

Wir schmeissen also zB 'Reino' und zB die frühe 'Comixene' in einen Topf???
Waren alles Fanzines!

Das halte ich, wie schon erwähnt, für Unsinn.
Ich denke dass da eine Unterscheidung getroffen werden müsste,
die auch ein Laie nachvollziehen kann.
Nur dann macht eine Katalogisierung Sinn und man kann zB als Sammler oder Wissenschaftler damit arbeiten.

Matthias 09.09.2018 12:27

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 575217)
Von "Sigurd" natürlich. Natürlich sind die ganzen Comics im Geiste des großen Meisters Fan-Comics.

So sehe ich das auch. :top: Also einerseits die Comic-Zeitschriften mit Comics
plus Artikeln über Neuerscheinungen und evtl. wenig bekannte Serien, Zeichner etc. = Fanzines, andererseits Hefte mit ausschließlich Comic-Inhalt von Amateurzeichnern = Fancomics.

Rusty 09.09.2018 12:36

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 575237)
andererseits Hefte mit ausschließlich Comic-Inhalt von Amateurzeichnern = Fancomics.

Fancomics sind nach der Definition von Mick Baxter aber auch Fanzines. :)

Hier geht einiges durcheinander. :D

74basti 09.09.2018 18:05

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 575162)
(...)

Erst im Comic-Forum 20, Aug. 1983, wird erstmals ausführlich im „Fan-Forum“ von Hans-Peter Hock über die Fanszene im Comic-Forum berichtet.

(...)

Der Artikel definiert „Fanzine“ ebenfalls nicht, scheint ihn als bekannt vorauszusetzen. Es heißt dort lediglich : „Comic-Fanzines sind (d)abei nur ein Teil der sogenannten Amateurzeitungen(...)“
Mit „Zeitung“ wird also ein neuer Ansatz zur Erläuterung benutzt.

Folgende Publikationen werden erwähnt:

- Plop
- Flashback
- Comics Corner
- Comic Future
- Sex Terry
- Blöd
- Ad Absurdum
- Frust Fighter‘s Funnies
- Trip
- Comic Stern (Comic Star)
- Con & Al, die Trucker
- Jarro
- Comic Express
- Comic Magazin
- Comicland
- Stachelkopf

semiprofessionelle Fanzines:
- Zebra
- Comic-Welt

74basti 09.09.2018 18:14

Weitere Erwähnungen:

Comic-Forum 21, Oktober 1983
- Vision
- Freak
- Flopp
- Flashback
- Comiczirkel
- Wump Ratte
- Freibier
- Rover

Comic-Forum 22, Dezember 1983
- Cobalt 40
- Comix Markt
- Crash Comics
- Funnythek
- Comicfach
- Comicwtlexikon-Reader

+ Interview mit Steff Murschetz
Dieser nennt folgende Zines:
- Comicjournal
- Coma
- Plop
- Comic Show
- Comics & Comix
- Zeitsprung
- Menschenblut
- Comic Future

underduck 09.09.2018 18:16

Comic Express von Walter Flesch und Perter Gassen nannte sich später Comicpress und wurde dann durch den Treffer ersetzt..

eck@rt 09.09.2018 18:41

Ich habe in meiner Diss von 2000 (Eckart Sackmann: Die deutschsprachige Comic-Fachpresse. comicplus+, Hamburg 2000) "Comic-Fachzeitschriften" behandelt. Das vielleicht zur Einordnung bis zum Jahr 2000. Müsst ihr euch natürlich angucken :-)

eck:Drt=

Mick Baxter 10.09.2018 00:53

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 575238)
Fancomics sind nach der Definition von Mick Baxter aber auch Fanzines. :)

Unsinn. Comic-Fanzines sind Magazine mit Comics und/oder Artikeln.
"Reino" ist ein Comicalbum (zwar Klammerheftung, aber fester Umschlag). Und Comics und Fancomics können Inhalt von Fanzines sein oder als eigenständige Publikationen erscheinen. Schwierig wird die Unterscheidung bei Anthologien. Inwieweit da der feste Umschlag den Unterschied zwischen Buch und Magazin ausmacht, mögen andere diskutieren. Ein anderer Aspekt ist das regelmäßige Erscheinen, das Wikipedia bei Magazin/Zeitschrift postuliert, das aber bei Fanzines ein eher ungeeignetes Kriterium ist. Zumindest haben Fanzines den Anspruch, mehr als einmal zu erscheinen, Anthologien nicht immer ("Panik Elektro" und "Jazam!" haben das mit jährlichem Erscheinen aber geschafft).

Rusty 10.09.2018 07:00

Langer Rede, kurzer Sinn – welche Kategorien zur eindeutigen Unterscheidung sollen denn hier festgelegt werden? :kratz:
Wenn euch mein Vorschlag mißfällt, dann bitte Gegenvorschläge.

Hier nochmal mein Vorschlag vom Anfang dieser Diskussion.

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 574879)
Legen wir doch hier einfach mal eine Definition fest.
Dann kann man damit Threads/Rubriken schaffen und mit Inhalt füllen.

Fan-Zines definieren sich für mich durch den Inhalt, nicht durch den Vertriebsweg, so habe ich auch meine Sammlung geordnet.

Fan-Zines sind für mich alles Hefte (geklammert) oder Magazine (Klebebindung) in denen sich Fans mit ihrem Hobby beschäftigen – egal welches Genre, egal welches Druckverfahren und egal ob von Profis oder Semi-Profis geschrieben und gestaltet.
Zu Comic-Fanzines gehören für mich Sachen wie HRW-Clubmagazin, Sammlerherz, Club-Info oder NUFF usw. also im weitesten Sinn Fachzeitschriften zum Thema.

Alle anderen Hefte und Magazine die nur Comic-Storys als Inhalt haben, sind für mich Comic-Publikationen – egal ob mit oder ohne Verlag, egal ob von Anfängern oder Profis geschrieben und gezeichnet, egal ob Klein- oder Groß-Auflage, egal ob Kopien oder Offset oder Digital, egal welcher Vertriebsweg.

Es ist klar dass der Comicguide nicht alle Comic-Publikationen listen kann. Da gibt es z.B. Piccolos die haben eine kopierte Auflage von 50 Stück – Sammlerwert rein privater Spaß, aber trotzdem sind das für mich keine Fanzines sondern Comic-Hefte.

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Rookie 10.09.2018 10:18

Sehe ich auch so, wie Mick Baxter und Rusty. Fanzines sind Magazine mit Artikeln zum Thema Comics. Natürlich können Fanzines darüber hinaus auch Comics enthalten.
Im Mosaik-Bereich gibt es eine ganze Menge dieser Fanzines, die von den Fanclubs herausgegeben werden.

74basti 10.09.2018 19:09

Weiter geht es mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurde.

Comic-Forum 23, März 1984

Hans Peter Hock bezeichnet Zebra als „Superfanzine“.
Neu in der Rubrik „Fan Forum“ nennt er:
- Amok Vision (Umbenennung?)
- Tote Helden Comix

In dem Artikel „...und es gibt sie doch (Deutsche Zeichner)“ von Markus Tschernegg werden diverse deutschsprachige Zeichner vorgestellt. Bei den folgenden stellt er die Herkunft aus der Fanszene fest:
- Christoph Roos
- Michael Hau
- Michael Goetze
Der Artikel ist interessant, aber man erfährt nicht alles zu den Anfängen der Zeichner.

Comic Forum 24, August 1984

- Comicfach
- Flashback
- Outside
- Comics Corner
- Dr. Freilinger
- Comics 1984

Comic Forum 25/26, Dezember 1984

- 1984 Portfolio
- Portfolio Sexy Terry
- Carl

Schlimme 10.09.2018 19:41

Zwei Portfolios dabei.

Für die Definition von "Fanzine" kommt also nicht darauf an, was gemacht wird, sondern wer etwas macht.

Rusty 10.09.2018 22:10

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 575326)
Weiter geht es mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurde.
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Comic-Forum 23, März 1984
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Comic Forum 24, August 1984
.
Comic Forum 25/26, Dezember 1984

Das war vor 34 Jahren. :D Ich melde mich dann in diesem Thread evtl. in zirka 5 Jahren wieder, wenn ihr die Definition endgültig aus den restlichen 33 Jahren Comic-Fachpresse destilliert habt. :wink:

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Detlef Lorenz 11.09.2018 10:08

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 575311)
Unsinn. Comic-Fanzines sind Magazine mit Comics und/oder Artikeln.

Sehe ich auch so: >>Fanzine<< kommt von FAN und MAGAZIN.

In so einem Fanzine berichten Fans über ihr Hobby, hier Comics. Über Heftserien, Inhalte, Verlage, na usw. Enthalten können darin selbstverständlich auch Comics selbst sein. Diese müssen nicht unbedingt von Fans erstellt sein, auch Profiarbeiten machen aus einem Fanzine nicht gleich ein >>Profzine<< :zwinker:

Der Hauptunterschied zwischen einem Fanzine und einem professionellen Magazin liegt heutzutage auch nicht mehr in der Art Aufmachung, der Herstellung (damals wurden sie unter teils abenteuerlichen Bedingungen mit inzwischen kuriosem Maschinenequipment erstellt), sondern lediglich in der Art des Vertriebes / Verkaufs. In dem Moment, wo es am Kiosk, im Laden, in Buchhandlungen angeboten wird, hat ein Fanzine doch die Grenze zum professionellen Produkt überschritten.

Und das ist eigentlich alles!

Rusty 11.09.2018 11:06

Nichts anderes hatte ich vor ca. einer Woche bereits hier geschrieben. :)

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 574943)
Zwei Kategorien >
1) Fanzines = Hefte und Magazine die sich in Artikeln + Bildmaterial mit Comics beschäftigen
(wie der Name schon sagt ein FAN-MagaZINE
2) Independent Comic-Hefte und Magazine = Inhalt besteht aus Comic-Geschichten von Anfängern, Semi-Profis und Profis

Das wären/sind für mich die beiden Schubladen in die man katalogisieren kann.


Rusty 11.09.2018 11:09

Weiter geht es aber mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurden. Es folgt die Auswertung von Comic-Forum 1985. :zwinker:

Detlef Lorenz 11.09.2018 14:59

Zitat:

Zitat von Rusty (Beitrag 575384)
Nichts anderes hatte ich vor ca. einer Woche bereits hier geschrieben. :)

Ich wollte es nur noch mal untermauern. Und für deinen zweiten Punkt auch nur mit der Einschränkung des Vertriebsweges, wie von mir beschrieben.

74basti 11.09.2018 16:30

Zitate Rusty

Zitat:

Das war vor 34 Jahren. Ich melde mich dann in diesem Thread evtl. in zirka 5 Jahren wieder, wenn ihr die Definition endgültig aus den restlichen 33 Jahren Comic-Fachpresse destilliert habt.
Zitat:

Weiter geht es aber mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurden. Es folgt die Auswertung von Comic-Forum 1985.
Sorry, ich weiß wirklich nicht, was das soll.
Wenn Dir nicht gefällt, was ich schreibe, dann lies es doch nicht.
Bei den dauernden Sticheleien vergeht einem wirklich die Lust, das alles rauszusuchen.

underduck 11.09.2018 16:36

Da der zitierte Beitrag 71 von Rusty in der Zwischenzeit gelöscht wurde, mache ich ihn administrativ wieder sichtbar.

Rusty 11.09.2018 21:39

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 575401)
Da der zitierte Beitrag 71 von Rusty in der Zwischenzeit gelöscht wurde, mache ich ihn administrativ wieder sichtbar.

Dass das Posting von mir gelöscht wurde, hatte seinen Grund.
Nämlich eine unnötige Provokation meinerseits rückgängig zu machen.
Kann mich also jetzt nur entschuldigen.

Ansonsten finde ich es wirklich Scheiße wenn gelöschte Beiträge wieder sichtbar gemacht werden.

Zum Thema – ich sehe keinen Sinn darin in 34 Jahre alter Sekundärliteratur nach einer Definition zu suchen und in einem Forum muss auch Kritik möglich sein.
Vor allem weil ich hier von Anfang an konstruktive Kritik mit Lösungsvorschlag gebracht habe. Damit muss man umgehen können 74basti.


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