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Marvel Boy 15.07.2020 20:59

Egal wie schlecht Marvel zu der Zeit war, DC war schlechter. :floet:

Peter L. Opmann 15.07.2020 21:16

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 639647)
Mit dem Namen „Rächer“ konnte ich als Kind nicht viel anfangen. Was soll gerächt werden? Und wenn es gerächt ist, was dann?

Das habe ich mich damals überhaupt nicht gefragt. Der Schriftzug allein hat mich sehr angesprochen (obwohl vom US-Original geklaut). Ich bin nicht sicher, ob mir die Bedeutung des Wortes "Rache" überhaupt schon klar war - geschweige denn "Blutrache" oder sowas.

Crackajack Jackson 16.07.2020 05:31

Ich dachte, die Rächer seien auf einer Mission, weil jemand aus ihrer Mitte getötet worden war. Da ich die Serie nicht von Nr. 1 gelesen hatte schien mir das plausibel. An mein erstes Rächerheft kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Wahrscheinlich war das in einem Marvel Superband, oder vom Ramschtisch im Massa Markt, wo immer drei Hefte in Plastikfolie verschweißt waren.

Marvel Boy 16.07.2020 06:14

Ja, was und wen rächen sie denn?
Das ist mir bis heute nicht so ganz klar. :nonono:

Crackajack Jackson 16.07.2020 06:16

Ich stelle mir da so vor (Dieses Muster wurde auch schon ein paar Mal in Comics parodiert).

Die Helden sitzen da und warten darauf, dass sie angegriffen werden.

Dann rächen sie sich dafür.

guenkos 16.07.2020 06:22

Die englische TV-Serie, die hier als "Mit Schirm, Charme und Melone" populär wurde, hieß im Original auch "The Avengers". Gleiche Frage stellte sich: Was rächen die dauernd? Macht sich halt gut, der Titel ... ;)

Crackajack Jackson 16.07.2020 06:36

Der Name "Justice League" war ja leider schon besetzt.

Marvel Boy 16.07.2020 06:37

Emma Peel!

Marvel Boy 16.07.2020 06:40

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 639703)
Der Name "Justice League" war ja leider schon besetzt.

Auch wenn ich mich unbeliebt mache, dann lieber Avengers. :floet:
Justice League / Gerechtigkeits Liga fand ich schon immer zu gesteltzt, schon als Ehapa Konsument.

Crackajack Jackson 16.07.2020 07:04

Es ist wohl wirklich so. Als Kind nimmt man viele Sachen hin. Ich las als 8 jähriger immer Wundergrill oder Supergrill, weil mir die englischen Begriffe nichts sagten.

Marvel Boy 16.07.2020 07:21

:lol7:






'tschuldigung

Peter L. Opmann 16.07.2020 07:43

"Rächer" # 1:

Zitat:

Warte! Wasp und ich haben noch etwas zu sagen! Wir alle haben besondere Kräfte! Zusammen wären wir fast unbesiegbar!

Ein Team? Nicht übel! Ich bin dabei!

Wir könnten viel Gutes tun!

Ich will nicht mehr auf der Flucht sein! Ob es euch paßt oder nicht... ich bin dabei bei den... den... Hey, wie heißen wir denn?

Richtig! Ein Name! Hmm….

Es müßte etwas Dramatisches sein wie... die Rächer... oder...

Nichts oder! "Die Rächer" ist gut!

Marvel Boy 16.07.2020 18:09

Namensfindung einfach gemacht
und erklärt.

Crackajack Jackson 16.07.2020 18:21

Das letze Panel von 'Die Rächer #1'.

Die wahre Entstehungsgeschichte.

Peter L. Opmann 17.07.2020 15:41

Die Rächer # 16
Williams, April 1975 ("Avengers" # 17, Juni 1965)

http://comicguide.de/pics/medium/39613.jpg

Nachdem ich seit „Rächer“ # 10 fast an jeder Ausgabe etwas auszusetzen hatte, finde ich die vorliegende ziemlich gut. Gewiß, es ist kein unvergeßliches Meisterwerk. Aber Don Heck, der nun wieder die Stelle von Jack Kirby eingenommen hat, zeichnet überraschend souverän. Und die Story weist auch keine Anlaufprobleme mit dem neuen Team auf, sondern die neuen Rächer agieren gleich überzeugend. Aus heutiger Sicht erscheint der auf dem Titel annoncierte Gegner, der Minotaurus, zweifelhaft – von seinem Mythos bleibt in dieser Trivialfassung nicht viel. Aber als Kind hat mich das Wesen, ohne daß ich schon etwas von den griechischen Sagen wußte, durchaus beeindruckt. Der Hulk, der auf dem Cover (von Kirby) eine größere Rolle spielt, wird sozusagen mit Zwischenschnitten in das Abenteuer eingebaut, ohne daß er damit irgendetwas zu tun hat; Williams-Leser hatten wieder einmal das Problem, daß es dabei um Vorgänge ging, die sie in „Hulk“ erst später zu lesen bekamen. Das war übrigens für mich die letzte „Rächer“-Ausgabe für einige Zeit. Aus den Superbänden kommen mir # 19, 34 und 39 recht bekannt vor (ich kenne von dort noch weitere „Rächer“-Hefte), aber der nächste Band, den ich mir einzeln am Kiosk gekauft habe, war erst # 48.

Die Splashpage illustriert den Höhepunkt dieser Ausgabe; erst auf Seite 2 geht die Geschichte richtig los. Cap führt seine neuen Kampfgefährten im Rächer-Hauptquartier herum und unterzieht sie einigen Tests. Dann taucht ein riesiger Roboter auf, der nicht zu den Tests gehört. Gemeinsam wehren die vier Rächer den Angriff ab. Dabei wird deutlich, daß die neuen Mitglieder hohe Ambitionen haben und Cap als Anführer nicht ernst nehmen. Aber ein größerer Konflikt entsteht vorerst daraus nicht. Als der Roboter zerstört ist, lernen wir den kennen, der hinter seinem Angriff steckt: den Maulwurf. Die Rächer erfahren, daß sich der Hulk „in der Wüste“ aufhält. Trotz der ungenauen Ortsangabe machen sie sich per „Jet-Kreuzer“ sofort auf die Suche. Doch es handelt sich offenbar um eine Falle des Maulwurfs – der Hulk ist zwar nicht weit entfernt, hat es aber stattdessen gerade mit dem Spiritus Rector zu tun.

Die Rächer entdecken einen Plattenberg, der, wie sie vermuten, den Zugang zum Reich ihres Gegners bildet (den sie noch nicht kennen). Sie geraten in ein unterirdisches Labyrinth, dabei entdeckt Quecksilber den Minotaurus. Zunächst fliehen sie. Dabei wird Quecksilber von den anderen getrennt, von den Subterranern überwältigt und, wie das später noch oft zu sehen ist, an ein Gerüst gefesselt. Cap, Falkenauge und die Scharlachhexe machen zuerst den Minotaurus unschädlich, indem sie seine Hörner in einem Felsen festschmieden. Dann machen sie sich gemeinsam an die Befreiung von Quecksilber. Der Maulwurf befördert die vier Rächer mit einem Aufzug zurück an die Erdoberfläche. Die neuen Rächer geben sich mit diesem Ausgang der Auseinandersetzung zufrieden: Sie haben, wie sie sagen, ihre Feuertaufe bestanden. Am Ende wird noch einmal zum Hulk geblendet, der sich in Bruce Banner verwandelt hat und offenbar im Sterben liegt.

Mir gefällt vor allem die Optik dieses Comics. Don Heck verwendet eine großzügige und moderne Seitenaufteilung – er weicht teilweise erheblich von den üblichen drei Panelreihen ab. Nur am Ende muß er die Story wieder in vielen kleinen Panels zuendebringen. Einzelne Bilder, vor allem wenn es um den Hulk geht, scheinen mir von Jack Kirby gezeichnet zu sein; möglicherweise konnte den Heck nicht. Die Story ist nicht überragend, aber doch flüssig erzählt und recht originell. Was der Maulwurf vorhat und wie er die Rächer in seine Fallen lockt, bleibt freilich unklar oder auch beliebig. Warum die Hulk-Geschichte so ausführlich eingeflochten wird, wird auch nicht richtig klar. Er ist in der Wüste nicht weit von ihnen entfernt, aber es gibt keinerlei Berührungspunkte. Doch läßt man diese Einwände beiseite, hat man immerhin einen Stoff mit viel Action, aber auch Gruppenproblemen, die in den folgenden Ausgaben noch weiterverfolgt werden. Nicht schlecht.

Crackajack Jackson 17.07.2020 20:40

Ich hatte schon was über das Cover und die erste Seite vorgeschrieben. Kann deshalb sein, dass sich einige Beobachtungen von uns überschneiden.

Tolles Cover.

Im Hintergrund ein geisterhafter, riesiger Hulk, der wohl im Geiste auf der Seite der Avengers steht.

In der Mitte dann das neue Team, angeführt von Captain America und gleich dahinter Hawkeye, dann folgen die Geschwister Wanda und Pietro.

Sie alle greifen den monströsen Minotaurus an, der gerade eine Wand zerbröselt. Der Minotaurus hat wieder diese dreifingrigen Klauenhände, die schon öfters bei den Ungeheuern dieser Zeit verwendet wurden. Ansonsten sieht er , zumindest auf dem ersten Panel, so aus wie das Krümelmonster aus der Sesamstraße.

Die ersten zwei Bilder sind teils surrealistisch gezeichnet. Der übergroße Minotaurus, von dem man nur den Oberkörper sieht, steht in einem flammenden Hintergrund.

Es war bei DC und auch bei Marvel oft so, dass das erste Panel einen Höhepunkt der Geschichte darstellt und mit dem zweiten Panel dann die eigentlich Erzählung anfängt.


Natürlich ist Wanda auch ein Blickfang.

Da sind sie nun, die neuen Avengers. Und gleich ihre erste Mission fürt sie in die Wüste Nevada. Dort auf den Spuren des Hulks, werden sie von Hawkeye angegriffen. Sie schlagen sich schon sehr gut. Das Team harmoniert, als hätte es nie was anderes gemacht. Im Kampf verstehen sie sich sehr gut und die Aktionen der einzelnen Mitglieder sind auch schön anzuschauen.
Cap mit seinem Schild,
Hawkeye mit seinem Bogen
der schnelle Quicksilver und die zauberhafte Wanda.
Nur die Leitung des Teams ist hart umkämpft. Jeder der männlichen Teammitglieder möchte Anführer sein, vor allem Hawkeye. Diese Figur ist Stan besonders gut gelungen.
Auf der einen Seite ist er das Großmaul, auf der anderen Seite muss sich sogar Captain America eingestehen, dass er der geborene Avenger ist. Er wird nicht nur als Antiheld dargestellt, sonder bietet gerade für die jungen Wilden unter den Lesern genug Identifikationsmöglichkeiten.
Der Kampf selbst zeigt hauptsächlich die Seite der Avengers, vom Minotaurus und seinen Beweggründen erfährt man nichts, außer das er ein Monster ist.
Die Geschichte ist aber spannend gehalten, so dass man da drüber weg sehen kann.








Peter L. Opmann 17.07.2020 21:32

Bei Marvel gab es das illustrative Splashpanel aber eher selten. Mir kam das wie ein Relikt aus den 50er Jahren vor.

Die Figur des Falkenauge ist sicher ein paar Überlegungen wert. Er ist schon bei Iron Man ein Renegat, da getrieben von Black Widow. Hier will er einfach den Ton angeben. Aber ich glaube, der Konflikt mit Captain America kommt in späteren Ausgaben noch deutlicher zur Geltung. Hawkeye ist kein Dummkopf; er weiß, daß er sich erstmal in die Avengers einfinden muß. Trotzdem merkt der Leser bereits, daß es Ärger geben wird. Nicht schlecht gemacht von Stan Lee.

Ich fand aber, soweit ich mich erinnere, daß die begrenzten Kräfte der Rächer oft zu sehr betont wurden. Hinzu kam dann Giant Man, der auf die Größe von 3,50 Meter festgelegt war. Mich hat die Serie damals nicht so sehr angesprochen. In "Rächer" # 48 hatte sich dann wieder einiges geändert - und John Buscema war inzwischen Zeichner!

Crackajack Jackson 17.07.2020 21:43

Klar, ich sah auch lieber Thor, Iron Man oder den Hulk, als diese B Charaktere. Heute kann ich aber sagen, dass die Autoren mit den vermeintlich schwächeren Helden die besseren Geschichten schrieben, weil sie mit ihnen besser umgehen konnten und auch die Gegner nicht so stark sein mussten.

Peter L. Opmann 17.07.2020 22:38

Das werden wir sehen. Ich mache noch weiter bis "Rächer" # 20, und dann übernimmst Du, oder?

Crackajack Jackson 18.07.2020 05:22

Ja, das machen wir so.

Marvel Boy 18.07.2020 05:56

Die Gegner schwächeln hier immer noch ein bischen, das Team hingegen nicht.

Crackajack Jackson 18.07.2020 06:16

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 639961)


Was der Maulwurf vorhat und wie er die Rächer in seine Fallen lockt, bleibt freilich unklar oder auch beliebig. Warum die Hulk-Geschichte so ausführlich eingeflochten wird, wird auch nicht richtig klar.

Der Maulwurf will sich an den Rächern rächen und sie für immer los werden. Das sagt er gleich in seinem ersten Panel.

Die zeitweise begleitende Hulk Geschichte hat mich auch grübeln lassen.
Wahrscheinlich war der Hulk immer ein Garant für Käufer und so hat man ihn mit auf das Cover gezeichnet.

Außerdem gab es so einen Grund für die Avengers in die Wüste zu fliegen.

Vlt. auch eine Linie, die hier etwas weiter verfolgt wird. Ein Bezug zum vorangegangen Heft, als Iron Man sie bittet nach dem Hulk zu suchen.

Chrisionvision 18.07.2020 23:22

Zwar etwas später als geplant, aber her noch die Ungereimtheit aus Avengers 15 / Rächer 14, die ich schon erwähnt hatte:
Auf Seite 8 ist Wasp noch an Bord von Zemos Flugzeug und beobachtet die Gefangennahme von Rick und auf Seite 12 ist sie plötzlich wieder im Flugzeug der Rächer.
Ich weiß zwar nicht warum, aber das ist mir irgendwie noch im Gedächtnis geblieben. War letztendlich also doch nicht so schlimm, wie gedacht. :)

Peter L. Opmann 19.07.2020 07:32

Jeder Hinweis ist wertvoll. :wink:

Kal-L 19.07.2020 08:18

Zitat:

Zitat von Marvel Boy (Beitrag 639652)
Egal wie schlecht Marvel zu der Zeit war, DC war schlechter. :floet:

Kann mir gar nicht vorstellen das es mal so eine Zeit gab, ich dachte immer sie nehmen sich nicht sonderlich viel.


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