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Ich bin grad am zweiten Band dran und war ziemlich begeistert vom Erstling. War auch überrascht, wie Nah der Film an der Vorlage ist
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Ja, Villeneuve hat das genial umgesetzt bis jetzt. :top:
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Danke für die vollständige DUNE Liste
Ich weiss nicht so recht ob ich chronologisch beginnen soll oder nicht. Anderson liegt mir von vielen Fantasy und SF Büchern eigentlich sehr... |
Wenn Du noch NIX von Dune gelesen hast, solltest Du mit dem Hauptwerk von Frank Herbert starten. Wenn Du den ersten Band gelesen hast macht auch die Vorgeschichte viel mehr Spaß, vor allem "Die frühen Chroniken", aber auch bei Butlers Djihad usw. ist es schöner, wenn man die Vorkenntnis des ersten Wüstenplanet-Buches hat.
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Werde ich machen! Leider hat mein Abspielgerät "gespuckt"! Ich werde es nächstens noch mal versuchen.
Ein Kumpel hat mir berichtet, dass Herbert ein übler Rassist gewesen sein soll und dass er seinen Sohn verstossen habe, weil er homosexuell war!?!?!? Weisst du was darüber? |
Keine Ahnung, sowas ist mir aber auch egal, ich lese auch gerne Lovecraft, Howard etc... Schaue Tom Cruise und John Travolta Filme, obwohl die ganz vorne bei Scientology dabei sind usw. Das waren einfach andere Zeiten und ich suche mir meine Konsumgüter nicht nach der Gesinnung des Schöpfers aus, schon gar nicht wenn der bereits seit vielen Jahren verstorben ist. Selbst heute werden noch homosexuelle Kinder von ihren Eltern verstoßen, was schlimm ist, aber da mache ich mir keine Gedanken über Leute, die ich nicht persönlich kannte und die schon seit über 30 Jahren tot sind.
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Die werden dadurch auch nicht besser. :P
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Gerstern runtergeladen
Tagebuch eines Buchhändlers - Shaun Bythell Das Buch beschreibt auf unterhaltsame Weise den Alltag eines Secondhand Buchhändlers. |
Gerade beendet: Rondo – Aasgeier sind sie alle von Stefan Barth– schöner Italo-Western-Style.
Heute Abend beginne ich das Kontrastprogramm: Die Reise mit der Snark von Jack London. |
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Oder weniger schlecht, je nachdem wen man fragt. :zwinker: Ich habe den ersten Teil jetzt durch und bin begeistert. Ich finde sogar dass das ein in sich rundes Ende gewesen ist. Klar will man wissen wie es weiter gehen könnte usw. aber wenn man möchte kann man den Wüstenplaneten nach dem ersten Teil ruhen lassen ohne unbefriedigt zu sein. |
Viele der größten Rassisten waren streng religiös, die nutzten das sogar noch für ihre Argumentationen. Man muss aber halt auch sehen, dass das schon 60 Jahre her ist, da sah die Welt noch ganz anders aus. Noch schlimmer bei Lovecraft, da gehörte das in gewissen Kreisen ja quasi zum "guten Ton". Nicht dass ich das gut heißen würde! Aber es waren nun mal andere Zeiten und damals wurde man dafür nicht an den Pranger gestellt, sondern vielleicht sogar noch geachtet. Schlimm, aber leider Fakt. Deshalb habe ich trotzdem gestern wieder "Cthulhus Ruf" gelesen und heute kommt der Manga dazu. :weissnix:
Ja, das stimmt, das Hauptwerk, also Teil 1 kann prima als in sich abgeschlossen stehen, deshalb kann man danach auch, wenn man möchte, erstmal in die Vorgeschichten reinlesen, weil man alles nötige Grundwissen und die Charaktere und Fraktionen schon kennt. Natürlich kann man auch erst an der Hauptreihe weiterlesen, je nach Lust und Laune. |
LEBEN UND STERBEN LASSEN
Ich habe mir gerade das Hörbuch von CrossCult angehört. Auch hier wird ziemlich oft das N.... Wort gebraucht. Natürlich stört das ungemein. Trotzdem gilt da auch für mich, dass ich mir bewusst bin, dass es eine andere Zeit ist. Trotzdem für mich unentschuldbar. Rassissmus ist in jeder Zeit Rassissmus. Diese Geschichte bekommt ein 7,5/10 Die Erzählerstimme macht das extrem gut!!!! Ganz, ganz grosses Plus! |
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Das "N-Wort" allein ist nicht rassistisch sondern nur die Bedeutung mit der es aufgeladen wird. Ich kann mich noch gut an DDR-Lexika erinnern, in denen dieses Wort als völlig normal bezeichnet wurde, aber streng gegen das "rassistische Wort Nigger" abgegrenzt wurde. |
Der Unterschied ist, dass Rassismus früher Mainstream war. Und galt als wissenschaftlich fundiert.
Die Zeiten sind seit... Wie viel Jahren vorbei? Noch nicht so lange. Auf dem Gymnasium wurden in den 90ern noch Rassisten Witze erzählt. Das war vollkommen "normal" Aus heutiger Sicht gibt es vermutlich nur wenige Autoren aus dem letzten Jahrhundert, bei denen man keine rassistischen Sätze irgendwo findet. Ob sie selbst überzeugt davon waren, und wie stark das ausgeprägt war, kann man heute kaum mehr rausfinden. |
Müssen die sich jetzt alle umbenennen? :kratz:
:da: ... https://www.dastelefonbuch.de/Suche/....r3hnh7.7-ji8x |
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Deshalb macht es auch keinen Sinn Autoren oder deren Werke zu verteufeln oder zu verurteilen, die vor mehreren Jahrzehnten gelebt haben bzw. entstanden sind. Davon ab wird ja auch niemand dazu gezwungen die Sachen zu lesen. |
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Das soll aber wohl auch dazu geführt haben, dass sich einige seiner Ansichten relativiert haben. Ich meine, dass Sprague de Camp in seiner Biographie speziell von Italienern sprach. Über die hatte er auch nichts gutes zu sagen. Bis er tatsächlich Menschen italienischer Abstammung kennengelernt hat. Das zeigt ein gewisses Potential zu Veränderung. Ob er sich komplett hätte wandeln können, ist indes fraglich. Wenn es um Farbige geht, habe ich da gewisse Zweifel. Lovecraft-Forscher Bobby Derie hat vor ein paar Tagen auf Twitter den Punkt aufgegriffen, dass wir nicht wissen, was Farbige (speziell Schwarze) Zeitgenossen Lovecrafts über ihn dachten. In William Stanley Braithwaite hatte Lovecraft einen afroamerikanischen Briefpartner. Diese Korrespondenz wurde aber wohl noch nicht erschöpfend gesichtet, da sie wohl auf mindestens vier verschiedene Einrichtungen verteilt ist. Unter Lovecrafts Freunden waren auch einige, die seinen Ansichten vehement widersprochen haben. Darunter James F. Morton, einer seiner engsten Freunde. Lovecraft hat sich in einem Brief an C. L. Moore vom Februar 1937 (also relativ kurz vor seinem Tod) andeutungsweise von seinen radikalen Ansichten distanziert. Er spricht es - und das darf man durchaus als Makel ansehen - aber nicht direkt aus: Zitat:
Letztlich stellt sich die Frage, inwieweit Lovecrafts Schaffen anhand von Bemerkungen beurteilt werden sollte, die nie für die Öffentlichkeit bestimmt waren oder man nicht eher danach gehen sollte, wie er Menschen behandelt hat. Eine hundertprozentig richtige Antwort wird es hier aber wohl nicht geben. * In seinem Werk kann der Rassismus in "The Horror at Red Hook" und diesem Gedicht natürlich nicht verhohlen werden. Bei den anderen Sachen in seinen Geschichten … würden viele wohl gar nicht daran denken, wenn sie nicht um die Aussagen aus seiner Korrespondenz wüssten. HPLs Werk zu konsumieren und Gefallen daran zu finden, ist natürlich in Ordnung. Man sollte dabei aber nicht unter den Tisch fallen lassen, dass er in mancher Hinsicht problematisch war. |
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Es ist m. E. halt schwierig historische Personen mit heutigen moralisch-ethischen Maßstäben zu beurteilen oder gar zu verurteilen. Und das passiert in solchen Diskussionen schnell mal.
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BEurteilen ja; (wie auch sonst?). VERurteilen, nein.
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Das ist eine Gratwanderung. Verschweigen kann zur Normalisierung führen. Insofern sollte man Lovecrafts Rassismus durchaus besprechen können. Ich habe HPL rauf und runter gelesen und die meisten Geschichten mehr als einmal hier. Die Doppelungen liegen größtenteils an kommentierten Ausgaben. Einmal daran, dass der "Fungi from Yuggoth"-Zyklus (plus einige der "Jugendsünden") mit aufgenommen wurden. Insofern bin ich der letzte, der es verurteilt, wenn jemand Lovecraft liest. Oder gar, der die LeserInnen für RassistInnen hält. Aber ich halte auch Diskussionen über das Thema aus.
In Lovecraftfs Fall kann man das ganze übrigens auch aus entwicklungspsychologischer Sicht betrachten. Die Sozialisationsbedingungen seiner Kindheit haben es mehr oder weniger unmöglich gemacht, dass er eine liberale Sichtweise annimmt. Mal ganz vereinfacht gesagt. Auch "The Horror at Red Hook" lässt sich psychologisch als Ausnahmesituation betrachten. In einem gewissen Rahmen. Wenn man sich für ältere Literatur interessiert, muss man auch aushalten können, dass die Leute damals andere Ansichten hatten. Die auch damals nicht richtig waren. Aus heutiger Sicht betrachten wir ja auch die Gräuel der Sklaverei in den USA als falsch. Poe z. B. war Befürworter der Sklaverei. Aber dennoch ein maßgeblicher Autor, der großen Einfluss auf unheimliche Literatur, die Dichtkunst, Science Fiction und die Detektivgeschichte hatte. |
@Nante
Die Unterscheidung zwischen Beurteilung und Verurteilung wird doch viel zu häufig gar nicht mehr gemacht. Und eine historische Person würde ich primär nach den Maßstäben ihrer Zeit beurteilen. @Kain Jeder ist ein Kind seiner Zeit und sollte m. E. wenn dann danach beurteilt werden. Um so beachtlicher finde ich es, wenn es immer wieder Menschen gab, die aus ihrem Zeitgeist ausbrachen und positive Entwicklungen anstießen. Und völlig richtig, etwas nicht anzusprechen oder zu tabuisieren hat noch nie geholfen. |
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Nimm mal das Buch "The Bell Curve" von 1994: https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_Bell_Curve In genau dieser Tradition argumentiert ja auch Sarrazin "wissenschaftlich". Das Thema ist noch immer nicht auserzählt. |
Davon habe ich schon mal gehört. Allgemein wird dem IQ-Wert zu viel Beachtung beigemessen. Das liegt schon daran, dass es in der Psychologie eigentlich keine klar formulierte allgemeingültige Definition von Intelligenz gibt. Eine schöne Version ist, dass Intelligenz die Fähigkeit ist, Problemstellungen zu lösen.
Man stelle sich z. B. einen Vertreter eines sog. "Naturvolks" vor. Nennen wir ihn der literarischen Anspielung wegen mal Freitag. Aus unserer Sicht primitiv und unzivilisiert. Hinzu nehme man … Gottwald. Beide nehmen an einem hier üblichen Intelligenztest teil. Gottwald wird haushoch gewinnen, kann die Probleme besser lösen, erzieht einen größeren IQ-Wert. Danach gehen die beiden zusammen in die Heimat. Beide erhalten einen Lendenschurz aus Tierfell, einen Spieß aus Holz gebastelt mit steinerner Spitze und mit dieser Ausrüstung müssen beide möglichst unbeschadet den Dschungel durchqueren. Freitag ist bis zum Mittagessen in seiner Hütte. Er wartet drei Tage auf Gottwald, der nicht weiß, wie man die Spuren von Raubtieren liest, woran man erkennt, dass eine Schlange in der Nähe sein könnte oder wie man mit dem örtlichen Kannibalen umgeht. Freitag weiß all das, er kann all diese Probleme lösen, ist also intelligenter. Von Gottwald haben wir nie wieder was gesehen. Schade fürs Forum, da es keine ausführlichen Rezensionen mehr gibt. ;) Bei einer solchen Studie mit Afroamerikanern muss man fragen, aus welchem Milieu diese stammen. Hohe Arbeitslosigkeit, wenig Geld, wenig Bildungsmöglichkeiten, wenig sinnvolle Beschäftigung wenn sie jung sind … das wird sich bei den meisten negativ auf einen IQ-Test auswirken. Eine solche Studie lässt sich also durchaus bewusst manipulieren. Ob die Autoren das getan haben weiß ich natürlich nicht. Aber der Widerstand der psychologischen Gemeinschaft lässt Schlimmes vermuten. Und ob es heute um die Bildungschancen für Schwarze in Amerika besser bestellt ist, dürfte diskutabel sein. Wir lernen also zwei Sachen: Intelligenz lässt sich nicht allein anhand akademischer Leistungen bemessen. Und Gottwald sollte sich nicht auf Dschungelabenteuer einlassen. Zitat:
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Ich stimme vielem zu. Nur einem nicht: dem IQ wird in Wirklichkeit relativ wenig Beachtung geschenkt. Er wird z. B. weder in der Schule noch im Studium routinemäßig gemessen. Der geringere Bildungserfolg von Migranten lässt sich nicht durch IQ Testungen erklären!
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Aber wie willst Du Satz 2 umsetzen? Wir wissen doch meist gar nicht, was "die Maßstäbe ihrer Zeit" eigentlich waren. (In der Regel sind das ja auch nur Konstruktionen, die WIR uns ausgedacht haben.) Und selbst wenn wir versuchen, es zu vermeiden, betrachten wir die Personen ja doch immer aus dem Blickwinkel unserer Zeit. Edit: Und ich halte das auch für kein Problem. Es ermöglicht uns beispielsweise, Julius Cäsar als selbstgerechten Massenmörder bei der Eroberung Galliens, ebenso aber als militärisch-politisches Genie und "Womanizer", wie in dem Romanzyklus von Colleen McCullough (Sehr zu empfehlen übrigens, um mal wieder zum Thema des Threads zurück zu kehren.) oder als witzige und leicht vertrottelte Nebenfigur bei Asterix zu betrachten. |
Die Frage ist an der Stelle dann aber doch eher ob es über alle Zeiten hinweg allgemeingültige "Regeln" gibt. Die würden dann ja einen einheitlichen Bewertungsmassstab hergeben.
Hinzugehen und zu behaupten heute Moralvorstellungen seien dieser Massstab finde ich ... schwierig. |
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Und eine Beurteilung einer historischen Person mache ich ja nicht nur nach moralischen Maßstäben sondern auch danach, welche Auswirkungen ihr Handeln hatte. Und spätestens dabei legst Du zumindest unbewußt die Sicht von heute und nicht von damals an. |
Ich denke, die gibt es. Aber da bewegen wir uns dann in Bereichen, die hier nicht diskutiert werden sollen.
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In hundert Jahren schaut man auf die Menschen heute und vielleicht, ja nur vielleicht, wundert man sich dann, wie barbarisch die Menschen von heute Tiere behandelt haben, wie sie den Planeten behandelt haben und dass sie Kinder haben verhungern lassen, während sie es sich selbst haben gut gehen lassen... wie wenig gegen pädosexuelle Bänden vorgegangen wurde... und dass die Menschen von heute trotzdem manchmal ganz tolle Sachen gemacht oder gedacht haben....
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Und wenn sie ticken wie wir, wird darüber besser nicht geredet und Straßen und Gebäude umbenannt, damit nicht irgendwer Anstoß an unserem Fehlverhalten nehmen kann.
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Danke euch für die interessanten Beiträge. Ich werde mir DUNE, wie auch weiterhin Lovecraft zu Gemüte führen.
Wenn wir hier schon Leute haben, welche Lovecraft auch sehr lieben, frage ich mal nach, ob jemand von euch auch von anderen Autoren gelesen hat, die sich mit dem Lovecraft-Universum beschäftigen. Der FESTA-VERLAG hat da ja Einiges rausgebracht. Was davon lohnt sich??? Zu KRABAT KRABAT Zur Weihnachtszeit gesehen habe ich vor langer, langer Zeit den "alten" Trickfilm von Krabat. Nun gibt es in wieder auf DVD und ich freue mich riesig den wieder einmal zu sehen. Hier die Wikipedia Info eingefügt Krabat (im tschechischen Original Čarodějův učeň) ist ein Flachfiguren-Animationsfilm aus dem Jahr 1977. Der Film basiert auf dem Roman Krabat von Otfried Preußler und der alten sorbischen Volkssage vom guten Zauberer Krabat. Regie führte Karel Zeman. Es handelte sich um die erste Verfilmung des Krabat nach Preußler, nachdem zwei Jahre zuvor bereits Die schwarze Mühle nach Jurij Brězan vom DDR-Fernsehen verfilmt worden war. 2008 erfolgte eine Realverfilmung, die ebenfalls den Titel Krabat trägt. Noch einige Infos Die Musikgruppe ASP hat eine CD zu der Geschichte rund um die alte Mühle rausgebracht. Tolle Musik!!!! Auch in der Hörbuchreihe "GRUSELKABINETT" ist die Geschichte vertreten. Es lohnt sich das Buch von Preussler zu lesen, auch das Buch DIE SCHWARZE MÜHLE lohnt. |
Vorab sei kurz erwähnt, dass in dieser Besprechung vielleicht einige heute (zum Glück!) nicht mehr gebräuchliche Worte vorkommen, die beleidigend und diskriminierend, vor allem Afro-Amerikanern gegenüber, zu verstehen sind. Sie waren damals diskriminierend und beleidigend, und sind es auch heute noch, aber zu der Zeit, in der das Buch spielt (amerikanischer Bürgerkrieg) war deren Gebrauch leider gang und gäbe. Es liegt mir fern irgendjemanden zu beleidigen oder zu diskriminieren!
Vom Wind verweht (Margaret Mitchell) https://up.picr.de/42580864nd.jpg Weltliteratur und Pulitzer-Preisträger, aber auch Meisterwerk? Aber sowas von! Aber mal ganz von vorne. Wie kommt man überhaupt dazu, sich so einen 80 Jahre alten Schinken aus dem Regal zu greifen? Da gibt es der Gründe verschiedenerlei. Grundsätzlich lese ich immer mal wieder gerne klassische und/oder historische Stoffe, als Kind habe ich „Fackeln im Sturm“ geliebt, Andreas Nohl ist mir schon häufiger positiv als Übersetzer aufgefallen (Dracula fand ich sehr gelungen, in seine Dschungelbuch-Adaption habe ich mal kurz reingelesen, schaut auch sehr gut aus), die wunderhübsch gelungene Hardcover-Ausgabe von Kunstmann in blauem Leinen mit Lesebändchen hat mich direkt angesprochen, den Trailer zur vermeintlichen Schmachtschmonzette mit Clark Gable habe ich schon oft gesehen, aber trotz meiner Cineasten-Gene und einigen Oscars für den Streifen, habe ich mich ob der befürchteten Schnulzigkeit bislang noch nicht rangetraut. Das wollte ich endlich mal ändern, einfach um die Bildungslücke zu schließen. Zuvor lese ich allerdings gerne die Werke, die solchen Klassikern zugrunde liegen, wodurch ich mich schon länger mit dem Gedanken umtrieb den 1.322-Seiten-Wälzer in Angriff zu nehmen. Last but not least wartet in der „Entenhausener Weltbibliothek“ eine Adaption des Stoffes auf Sichtung, natürlich mit Donald und Daisy in der Hauptrolle, die sicherlich lustiger daherkommt, wenn man das Original kennt. Damit hätten wir also wieder den Bogen zu den Comics geschlagen. :zwinker: Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich selten dermaßen von einem Werk überrascht wurde wie von „Vom Wind verweht“. Selbstredend ist das eher meiner unqualifizierten, vorab gefassten, von Vorurteilen geprägten Einstellung zu der Geschichte geschuldet, als dem wunderbaren Stück Literatur, das es nun mal ist. Da schreibt eine junge Frau in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen umfassenden Roman über die Jahre vor, während und nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, und setzt in den Mittelpunkt der Geschichte eine „Heldin?“ – hmmm… falsches Wort. Sagen wir – weibliche Hauptfigur wie sie narzisstischer, selbstsüchtiger und eigennütziger kaum sein kann. Gegen Scarlet O’Hara ist John Constantine ein geradezu generöser, aufopferungsvoller, liebenswerter Gutmensch! Knallhart, berechnend und immer ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht intrigiert sich das verzogene Gör durch die Wirren dieser für die Nation so einschneidenden Zeit. Das macht sie dermaßen kühl und berechnend, dass man sich geradezu diebisch freut, wenn ihre hinterlistigen Pläne mal wieder krachend scheitern, sie zum Beispiel nach einer Trotz- und Neid-Heirat plötzlich mit einem Kind dasteht, welches sie selbst kein bisschen leiden kann und nur als störendes Anhängsel empfindet. Spätestens an dem Punkt müsste jede Mutter (und auch die meisten Väter) jegliche Sympathie für die Protagonistin erloschen sein. Überraschenderweise ist es dennoch faszinierend und ungemein fesselnd ihren weiteren Werdegang mitzuerleben. Die Irrungen und Wirrungen, die sie teils besteht und beiseite räumt, ihre Erfolge und ihr Scheitern, sowohl im privaten als auch im finanziellen Bereich, all das ist ungemein packend geschrieben. Am herausragendsten ist es jedoch, wie die Autorin ein ganzes Zeitalter, seine Gesellschaft, deren Umbruch und die schrecklichen Kriegs- und Nachkriegsjahre aufzeichnet, ohne uns auch nur an einer Schlacht teilhaben zu lassen. Hier liegt der Fokus auf den Menschen. Ob auf dem Land oder in der Stadt, ob reich oder arm, ob Herren oder Sklaven. Bis ins letzte Detail wird aufgezeigt mit welchen Widrigkeiten die Menschen, die nicht an der Front zugange sind, tagtäglich gegen Hunger und Verzweiflung zu kämpfen haben. Politische Verflechtungen, Sklaverei und deren offizielle Abschaffung, Gründung und Hintergründe des Ku Klux Klan, wirtschaftliche Herausforderungen, Aufstieg und Niedergang großer und kleiner Anwesen und Familien. Ein durchweg faszinierendes Gemälde einer vergangenen Zeit. Ich habe oft nicht so viel Zeit zum Lesen, wie ich gerne hätte, weshalb ich mir bei Werken von solchem Umfang ab und an auch mit einem Hörbuch behelfe, sofern verfügbar. Wenn ich in der Leseecke sitze, oder im Bett liege, oder Arbeitspause habe wird gelesen, wenn ich im Auto unterwegs bin, oder mit dem Hund eine Runde mache wird weiter gehört. Bei vom Wind(e) verweht war das ganz spannend, denn das Hörbuch welches ich aufgetan habe wird von Ulrich Noethen wunderbar vorgetragen, selten etwas Besseres gehört, basiert aber auf der alten Übersetzung von Martin Beheim-Schwarzbach. Ich muss sagen, dass mir beide Varianten wirklich sehr gut gefallen, insgesamt aber die Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber deutlich die Nase vorne hat. Warum? Erstmal ist die neue Übersetzung ungekürzt. Die alte war jetzt zwar auch nicht um signifikante Stellen erleichtert worden, aber hier und da wurde mal ein halber Satz oder eine Phrase ignoriert, jedoch nichts Wildes. Allerdings ist die Neuübersetzung wohl auch deutlich dichter an der Vorlage, was den Stil von Margaret Mitchell angeht, der war nämlich offenbar sehr „journalistisch“, also direkt, einfach und stringent gehalten, nicht so blumig wie es vor ihrer Zeit eigentlich üblich war. Die damalige Übersetzung ist da schon etwas lyrischer geraten, was schon direkt am Titel auffällt. ;) Das gefällt mir zwar immer recht gut, ich möchte aber lieber die Arbeit der Autorin möglichst unverändert genießen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Frage des Umgangs mit der „Rassenfrage“ sag ich mal. Selbstverständlich wurde das in den 30er Jahren bei Übersetzungen gänzlich anders gehandhabt als heute, und gerade die angebliche „Romantisierung der Sklaverei“ wurde dem Buch ja des Öfteren vorgeworfen. Das kann ich so nicht bestätigen, denn ich denke da muss man deutlich unterscheiden, ob das Gesagte jetzt von einer Figur der Geschichte ausgeht, oder erzählerisch von der Autorin so vermittelt wird. Das ist ein gewaltiger Unterschied! Wenn ein Aufseher oder ein Ku Klux Klan-Mitglied abfällig und bösartig über „Nigger“ herzieht, dann passt das zu der jeweiligen Rolle. Das wurde damals so gesagt und alles andere wäre Verklärung und Verharmlosung einer schrecklichen Vergangenheit, deshalb sind solche Worte in beiden Versionen weiterhin vorhanden. Wenn sich ein Plantagenbesitzer die „gute alte Zeit“ in der die Sklaven fleißig für ihn gearbeitet haben zurückwünscht, dann passt das auch. Hauptanstoßpunkt waren aber sicherlich die Situationen, wenn sich ein Schwarzer die Zeit vor dem Krieg zurückwünscht. Wenn sich ein „privilegierter Hausnigger“ von den in der Hierarchie unter ihm stehenden „Feldniggern“ abgrenzt, dann kam das mit Sicherheit nicht selten vor, und auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, so kommt mir da direkt die Rolle von Samuel L. Jackson in Tarantinos „Django Unchained“ in den Sinn. Wenn sich schließlich manche dieser bevorzugt behandelten Haussklaven nach dem Sieg der Nordstaaten wünschen es würde alles beim Alten bleiben, weil sie immer gut versorgt wurden und man sich auch um sie gekümmert hat, wenn sie krank wurden oder Ähnliches, und gleichzeitig gegen die „freigelassenen Nigger“ schimpfen, dann mag das vielleicht schwer zu ertragen sein, aber es gab sicher den ein oder anderen Haushalt, in dem es diesen Menschen damals recht gut ging. Sich im Vergleich dazu in der Nachkriegszeit eine eigene Existenz aufbauen zu müssen, wenn Hunger, Kleidungsmangel usw. überall an der Tagesordnung waren, ist dann doch schon wieder nachvollziehbar. Selbstverständlich war das mit Sicherheit nicht der Regelfall, und wer einen Eindruck davon bekommen möchte, in welche absolut unzumutbare Verzweiflung die Sklavenhaltung Menschen schwarzer Hautfarbe gestürzt hat, dem sei neben den popkulturell sehr bekannten Werken wie „Roots“ und „Onkel Toms Hütte“ auf jeden Fall „Menschenkind“ von Pulitzer-Preisträgerin Toni Morrison ans Herz gelegt. Ich bekomme noch heute Gänsehaut und einen Knoten im Bauch wenn ich nur daran denke, und die Lektüre liegt schon ein paar schöne Jahre zurück. Um die Kurve zurück wieder zu kriegen: Das böse N-Wort findet in der Neuübersetzung quasi ausschließlich in persönlicher Rede von Personen, die nun mal so gesprochen haben Verwendung, oder wenn ein Absatz eindeutig von der Erzählung dieser Charaktere ausgeht, ansonsten ist zumeist von „Schwarzen“ die Rede. Viel wichtiger und lobenswerter ist aber der Umstand, dass auch die Sklaven im Gegensatz zur alten Übersetzung, jetzt nicht mehr wie dümmliche Legastheniker reden, die ständig den Satzbau durcheinanderhauen. Man kennt das ja aus vielen alten Filmen, egal ob da Schwarze oder irgendwelche Ureinwohner vertont wurden. „Ich mir haben getan weh, Missis“ und solche Satzbauwunder. Die Schwarzen konnten in dieser Zeit genauso normal reden wie jeder Andere, hatten aber einen besonderen Dialekt, der am Ende eines Wortes manchmal einen Buchstaben oder eine Silbe verschluckt. So wurde es im Original geschrieben, und so wurde es jetzt auch wiedergegeben, was viele dümmlich oder kleinkindlich klingende Passagen klar leserlicher gemacht, und vor allem den sprechenden Personen auch wieder eine gewisse Würde verschafft hat. So, jetzt habe ich mich mit den Zeilen zu dem Buch wieder viel zu lange aufgehalten, sodass wieder keine Zeit bleibt etwas vom Stapel mit den gelesenen Comics zu rezensieren, aber das Werk von Frau Mitchell hat mich einfach dermaßen begeistert, da konnte ich nicht anders. Den Film Vom Winde verweht habe ich mir im Nachgang natürlich auch angeschaut und ich kann durchaus verstehen, weshalb diese optisch prächtige und wahnsinnig üppig ausgestattete Großproduktion derart in die Geschichte eingegangen ist, aber die Hauptdarstellerin kommt leider viel zu sympathisch rüber und insgesamt fehlen viel zu viele unabdingbare Passagen und auch wichtige Personen aus dem Buch, als dass ich mehr als 8/10 Punkten geben könnte. Dennoch will ich natürlich wissen, Ob Scarlett ihren Rhett schlussendlich doch noch bekam, also werde ich mir im Weihnachtsurlaub zusammen mit meiner Gattin auch noch den 50(!) Jahre später entstandenen TV-Vierteiler „Scarlett“ einverleiben. Hey, immerhin hat 007 da eine Hauptrolle! :D Ach ja, für das Meisterwerk von Buch gibt es natürlich die vollen 10/10 VG, God_W. |
Ich stimme dir in allen Punkten zu. Das Buch ist auch beim dritten lesen nie langweilig.
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:top: Das stimmt und ist bei dem Umfang schon eine erstaunliche Leistung für eine Debütantin!
Ach Mist, so viel geschrieben und doch was vergessen. Also noch ein kleiner Nachtrag: Vor lauter Lobhudelei über die hervorragende Neuübersetzung habe ich doch tatsächlich einige Kleinigkeiten vergessen, die mir in der alten besser gefielen. Das betrifft zumeist heute weniger geläufige Worte, die meines Erachtens aber prima in die Zeit und die Sprache passen, in der die Geschichte spielt. So wurde aus dem, mir bis dato gar nicht geläufigen Wort, „Albdruck“ in der Neuübersetzung der normale „Alptraum“, wo Kinder heute „Angst“ vor der Dunkelheit haben war ihnen damals noch „bange“ und dergleichen mehr. Da hätte ich mir etwas Mut gewünscht die alte Sprache ein Stück weit beizubehalten, aber was soll’s das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau. |
Ich habe den Film damals sehr gemocht!!!
...und die Bücher stehen sicher auch irgendwo bereit. Puuuuh! So viel zu lesen und sooooooo wenig Zeit... Irgendwie kommt mir jetzt gerade auch DORNENVÖGEL in den Sinn. Fand die Serie und das Buch sehr gut. Ob das heute noch funktioniert??? :kratz: |
Bei uns schon. ;)
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An den Roman habe ich mich nie ran gewagt. Da war die Verfilmung zu abschreckend.
Dafür habe ich so ziemlich alles andere der Autorin gelesen und kann nur sagen :top::top::top: |
Lese gerade Rote Ernte von Dashiell Hammett. Einfach herausragend. Wenn ich damit fertig bin, muss ich unbedingt mal wieder Yojimbo, Für eine Handvoll Dollar und Last Man Standing schauen. ;)
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Hat der Pfaffe damals bei Dornenvögel auch gemacht. ;)
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"Dornenvögel" war ein Lieblingsfilm meiner Mutter; sicherlich ein Grund, warum ich den nie gesehen habe.
Als sie gestorben ist, habe ich die DVD davon mitgenommen, aber irgendwie nie angeschaut. Jetzt ist sie im Filmpaket gelandet. |
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Vergebung
Das Finale der Millenium-Trilogie schließt nahtlos an den Vorgänger an. Während Band 1 - Verblendung - ein straighter "Who-dunnit"-Thriller war, sind Band 2 und 3 wahnsinnig ausufernd, mit (zu) vielen Erzählsträngen. Die meisten davon sehr stark: Allein die Geschichte um Erika Berger, die in ihrer neuen Firma gemobbt wird, fand ich wahnsinnig gut. Wenn so ein Handlungsstrang dann aber unterbrochen wurde, um neue Figuren einzuführen und deren Biografie ausgiebig zu erzählen, fand ich das nicht so toll. Von daher gabs im Mittelteil schon einige Längen. Und die Auflösung um Erika Berger fand ich dann eigentlich zu schnell und zu billig. Aber: Der Prozess um Lisbeth Salander riss dann noch mal alles raus. Wie ihre Geschichte zu Ende gebracht wurde, war absolut sensationell. Auch die Szenen im Krankenhaus fand ich stark, aber die Gerichtssaal-Sequenzen toppte wirklich alles. Sehr schön, fand ich auch den letzten Absatz mit Lisbeth und Mikael Blomkvist. Zwischen Gericht und dieser finalen Szene war mir aber auch noch mal zu viel Leerlauf. Wie bereits zu Beginn des zweiten Buchs, fand ich die Beschreibung ihres Urlaubs und ihrer sexuellen Eskapaden arg unnötig. Von daher: Teil 1 bleibt für mich unübertroffen, Teil 2 und 3 sehr stark, aber mit einigen vielen Seiten zu viel. |
Wir sind verdammt lausige Akrobaten
Die Briefwechsel zwischen Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald in den Jahren 1925 bis 1940. Sehr Amüsant zu lesen und nebenbei lernt man noch einiges. ;) |
WINNETOU 1
Warum ich damals nie ein Buch von Karl May gelesen habe, weiss ich nicht, vermutlich weil mir meine Mutter damals WINNETOUS ERBEN (und noch ein anderes) geschenkt hat und nicht WINNETOU 1-3 30 Seiten gelesen und voll drin. Es gefällt mir!!!! :top: Leider, leider geht nun auch das Buch von John Connolly zu Ende DAS PORTAL DER DÄMONEN Keine Frage 10/10 und so ist die Wertung auch auf der Jugendbuch-Couch und hier das Fazit Das Portal ist ein amüsantes Buch, das von witzigen Dialogen, schrägen Charakteren, liebenswerten Figuren, fundiertem Physikwissen und einer großen Portion Humor lebt. John Connolly hat ein Buch geschrieben, das eine clevere Verbindung zwischen den realen Gesetzen der Physik und einer Geschichte á la "Was wäre wenn…" zieht. Seine Mischung ist dabei nicht eine Sekunde langweilig und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Eine spannende Geschichte, die mit skurrilen Geschehnissen und erfrischend anderen Sichtweisen überrascht. Lachen beim Lesen garantiert! :top::top::top::top::top::top::top::top::top::top::top: :top::top::top::top: |
Das Bildnis des Dorian Gray
Dritter Band meiner Anaconda-Gruseledition. Wider Erwarten sehr leicht zu lesen für so einen ollen Schmöker. Ich erinnere mich daran, das mal als englisches Theaterstück in der Schule gesehen zu haben, konnte mich an Details aber nicht erinnern. Gute Geschichte, nicht sonderlich gruselig, aber ein interessantes Sittengemälde. Einige Szenen mit Leerstellen, was aber kein Nachteil war. Hat mir gut gefallen. |
Sehr gutes Buch. Das Kapitel, in dem alle Ausschweifungen Dorians ausführlich beschrieben werden fand ich etwas mühsam. Davon abgesehen liebe ich das Buch.
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Ein Wahnsinnsbuch. Gehört zu meinen Alltime Favorites! :top:
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Für mich ist, nach Winnetous Tod in Band 3, der Rest des Buches überhaupt mit das Beste. |
Winnetous Erben habe ich auch viel öfter gelesen, als der Rest der Reihe.
Das ist schon keine reine Abenteuergeschichte mehr, sondern eine Vision des Autors. Die Geschichte ist viel größer und umfassender. Viele Schicksale seiner Charaktere werden hier noch mal erzählt. Es wird hier aus Karl Mays und Old Shatterhands Leben erzählt. Eines meiner Lieblingsbücher. |
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Richtung Fantasy, was man bei May nun so garnicht erwarten würde. |
Die Stellen, wo der junge Adler sein Fluggerät baut und dann dreimal um den Berg fliegt.
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Zu Weihnachten bekam ich Das große Buch vom kleinen Nick, das mir erlaubte, meine zerfledderten, vergilbten und zerlesenen Bücher vom Trödel zu entsorgen.
Sind jetzt "nur" noch 50 Geschichten, aber die ersten, die ich gelesen habe, haben schon so manches Lachen ausgelöst, am heftigsten, wenn die Klasse fotografiert werden soll. |
Danke für den Tipp.
Das Buch schaue ich mir mal näher an. :top: |
Oh ja, der kleine Nick ist herrlich! :)
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Der neue King Später
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Ja, klingt wie sixth sense und das wird auch mehrfach erwähnt, dass es so ist. Nur mit dem Unterschied, dass hier kein netter Psychologe vorbeischaut, sondern manche Menschen nun diese Gabe ausnutzen möchten. Ist ja ganz praktisch, wenn einem Tote noch etwas sagen können. Doch manche Geister sind vielleicht gar nicht in der Stimmung, ihre Geheimnisse zu verraten und nehmen das dem jungen Mann übel..... Fazit: nettes (Hör-) Buch, hat mir gut gefallen. Nichts was man in 20 Jahren als Klassiker bezeichnen wird, dafür hätte King aus dieser interessanten Grundidee noch mehr machen müssen (und das hätte er wirklich auch müssen).... aber durchaus unterhaltsam. 07/10 |
Robert Merle „Die geschützten Männer“
Da neulich in einem anderen Forum davon die Rede war ( und ich in diesem Monat neben dem Alkohol auch beim „Papier“ faste :D ), habe ich den Band mal wieder hervor gekramt. Es ist sowohl das perfekte „Buch zur Pandemie“ wie auch zur Gender-Debatte. Obwohl fast 50 Jahre alt, kommt einem vieles vertraut vor: -Ein neuartiges Virus, daß ausnahmslos jeden befallen und töten kann (so er denn männlich und zur Spermatogenese fähig ist) - offizielle Stellen, die es erst nicht ernst nehmen, dann zu Wahlkampfzwecken mißbrauchen und die Sache gründlich gegen die Wand fahren - analog die Öffentlichkeit, die teils nicht gestört werden will, teils panisch reagiert und in der sich teilweise sogar neue Sekten bilden - Die Gesellschaft teilt sich in Privilegierte, die sich Isolation auf dem Land leisten können und solche, die in den teils verlassenen Städten irgendwie versuchen zu überleben Da das Virus wie gesagt, die Frauen nicht gefährdet, kommt der zweite Schwerpunkt des Romans zum Tragen: Wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der die Frauen dominieren? Im Gegensatz zum ersten Schwerpunkt merkt man doch, daß das Buch vor Jahrzehnten geschrieben wurde. Ich habe das Buch Mitte der 80er zum ersten mal gelesen und es ist schon erstaunlich, wie sich manche Fragen aus dem Blickpunkt von damals und heute darstellen. Manche haben sich längst erledigt andere werden heute noch heiß diskutiert. Auf jeden Fall nach wie vor ein sehr lesenswertes Buch. :top: Ich werde mir wohl in den nächsten Wochen auch noch ein paar andere Romane von Merle aus dieser "frühen" Phase „reinziehen“. |
Merle scheint Robert aber ganz gut im Griff zu haben... :zwinker:
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https://up.picr.de/42847869zh.jpg In einer kleinen Stadt Wow, was für ein Meisterklasse-King! Schon mit den ersten Zeilen, in denen mich Mister Gaunt quasi persönlich begrüßt, hat mich der Meister schon wieder vollends vereinnahmt. Als er das Netz aus all den faszinierenden Kleinstadtbewohnern mit ihren Problemen, Geschichten und Hintergründen spinnt kann King seine großen Stärken erneut vollends ausspielen und so wie sich der frisch zugezogene Mr. Gaunt mit seinen kleinen, nützlichen, und für den ein oder anderen "notwendigen" Dingen, nach und nach in die Seelen der Einwohner von Castle Rock eingräbt, so breitet sich schleichend das Unheil in dem über die Jahre immer wieder vom Schicksal gebeutelten Städtchen in Neuengland aus. Psychologisches Sittengemälde und trügerische Vorstadtidylle trifft auf uraltes Böses mit einem Hauch des Übernatürlichen. Fulminant und kaum aus der Hand zu legen. 10/10 Im Nachgang gab es natürlich mal wieder die zugehörige Verfilmung, die hatte ich schon mehrfach gesehen, das Buch jetzt tatsächlich zum ersten mal gelesen. Letzteres steht den bekannten Größen wie ES oder The Stand in nichts nach (höchstens ein wenig in der Seitenzahl :D). |
Ein gehobener Schatz:
Gabriele Tergit: So war's eben Ein 2021 erstmals erschienener Roman aus dem Nachlass der Journalistin und Schriftstellerin (1894-1982), die 1933 vor den Nazis ins Ausland flüchtete und nach dem Krieg bis zu ihrem Tod wieder in (West-)Berlin lebte. Tergit beschreibt die Geschichten und Schicksale verschiedener Berliner Familien in der Zeit von 1898 bis in die Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, von jenen, die emigriert, und jenen, die in Deutschland geblieben sind. |
Die Wahrheit übers Lügen
Zehn Kurzgeschichten von Benedict Wells. Mir hat natürlich besonders die George Lucas/Star Wars Story "Das Franchise oder: die Wahrheit übers Lügen" gefallen. :top: Aber auch der Rest weiß zu überzeugen. Kurzweilig und gut. |
Ich habe mich an "Das Rad der Zeit" herangewagt.
Bin nun bei Band 6 und fresse die Bücher regelrecht. Kurzweilig geschrieben, viele Handlungsstränge und Chraktere, mit denen man eine Verbindung aufbauen kann. Wer auf Fantasy steht, wird es mögen. |
Mochte ich, bis sich das Ganze anfing irgendwie nur noch im Kreis zu drehen. Ist die Story eigentlich mal zu einem Ende gekommen?
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Obwohl ich sehr viele Bücher dieser Reihe besitze habe ich mich nie drangewagt. Jetzt wirds wohl Zeit :D |
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Die Rückkehr der Zwerge Bd. 1. Kann ich im Moment kaum aus der Hand legen...wenn da nur nicht der Mount Everest an Comics wäre, der hier noch rumliegt
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Ist das dieses Buch in dem der Heitz jetzt gendert?
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Also von gendern hab ich nix gemerkt
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Okay. Ich meine irgendjemand hätte da was von "Königinnenreich", "Drachin" und "Orkinnen und Orks" geschrieben.
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Dann würde ich dem Gender Heitz empfehlen statt Orkinnen, was meiner Meinung nach irgendwie dämlich klingt, eher z.B. von Orkfrauen zu sprechen.
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Und was ist mit denen, die sich nichtbinär verstehen?
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Orkwhatever. :D
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Martin Cruz-Smith - Der andere Sieger
Was wäre gewesen wenn es dem Sioux-Häuptling Sitting Bull gelungen wäre, nach der legendären Schlacht am Little Bighorn alle Indianerstämme zu einem Staat zu vereinigen?
Das relativ dünne Buch liegt bei mir seit über 30 Jahren auf dem Nachtisch und wir immer wieder mal gelesen. Ich stehe auf diese "Was wäre wenn" Geschichten und das hier ist richtig gut geschrieben. Allerdings nur noch antiquarisch verfügbar, für Sammler und Jäger aber sicher kein Problem. |
Das erinnert mich daran, dass ich schon lange mal "Vaterland" von Robert Harris aus dem Regal ziehen will. Mal schauen, aktuell bin ich wieder an King und am Wüstenplaneten.
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Vaterland ist ein tolles Buch. Kann ich nur empfehlen! :top:
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Danke, das ermuntert! Wartet echt schon lange im Regal...
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Das wurde verfilmt? Wusste ich gar nicht.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vaterland_(1994)
Ich kann den Film aber ehrlich gesagt nicht empfehlen. |
Ich habe den vor mehr als 15 Jahren mehrfach gesehen, fand den immer gut (ohne das Buch zu kennen).
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Das Thema hatten wir ja schon mal.
Der Film an sich ist ja auch nicht schlecht. Wenn man aber das Buch kennt, geht man mit gewissen Erwartungen an den Film heran, die dieser nicht erfüllt, vielleicht auch gar nicht erfüllen kann. Ein Problem vieler Romanverfilmungen. Vor allem, wenn, wie in diesem Fall ein großer Teil des Buches mit den Gedanken und Überlegungen des Kommissars ausgefüllt wird. Wirklich nicht nötig war meiner Meinung nach aber bei dem Film das quasi "angeklatschte" Semi-Happyend. |
Puh, das Buch ist schon 25 Jahre her... War jetzt aber auch nicht sooo grandios, oder?
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Sogar schon fast 30 Jahre. :D
Es war (und ist) ein guter "Was-wäre-wenn"- Thriller mit bitterernstem Hintergrund. Und speziell für mich ein Grund, mal (im vordigitalen Zeitalter) die Vita der historischen Personen nachzuschlagen. Damals allerdings schlug das Buch vor allem hohe Wellen, weil Harris ja bewußt bei seiner Beschreibung des siegreichen Nazi-Imperium einige Assoziationen zur Struktur der gerade entstehenden EU einbaute; - bis hin zur Flagge! Einige paranoide britische Vorstellungen, die 25 Jahre später zum Brexit führten, tauchten also schon damals auf. |
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https://up.picr.de/42934518uq.jpg
Cujo Nach In einer kleinen Stadt direkt Lust gehabt noch einen Ausflug nach Castle Rock zu machen. Ein geschickt konstruierter Tierhorror, den der Meister des Horrors hier zusammengebastelt hat. Insgesamt zwar weit entfernt von einem Meisterwerk wie In einer kleinen Stadt, aber dennoch sehr unterhaltsam. Interessant wie King es mal wieder schafft, dass ich sogar Interesse für Kornflakes-Werbespots entwickle! Insgesamt wirklich ein gelungenes Buch, welches mir aber dann doch ein bisschen zu wenig Tierhorror (was will man da auch noch groß rausholen?) und ein bisschen zu viel drumherum zu bieten hat. Muss demnächst mal mit dem Film gegenchecken, in meiner Erinnerung (schon viele Jahre her) hat man sich da eher auf den Horror-Kern der Handlung konzentriert und das Ende beträchtlich abgemildert, da war King eher schonungslos unterwegs, was ich sehr gut fand. 7/10 VG, God_W. |
Cujo fand ich persönlich besser als Feuerkind. Aber ein Ausflug nach Castle Rock lohnt sich immer. :top:
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Feuerkind hab ich noch nicht gelesen. Ich mache nach dem Doppel jetzt auch erstmal wieder eine Pause. Man will sich King ja nicht mit einer Überdosis verleiden... ;)
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Genauso ging es mir damals, ich habe King bis zum erbrechen gelesen und mich dann gewundert warum ich erbrochen habe, denn eigentlich ist der Mann genial, andererseits dann aber doch irgendwann zu eintönig.
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Eintönig wohl nicht. Übersättigt trifft es eher. Ich bin auch bestimmt zehn Jahre mit ihm von Buch zu Buch gegangen. Er hat so viele Klassiker geschrieben Es, Misery, The last Stand, die Richard Bachmann Geschichten. Diese Bücher kann man wirklich nicht miteinander vergleichen. Später hat er seine Bücher dann in einen losen Zusammenhang gestellt. Das fand ich auch genial.
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Eintönig in Form von Horror, es gibt auch noch andere Themen. Klar, auf seinem Gebiet ist er facettenreich.
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Von King habe ich weder alles gelesen, noch fand ich alles gut. Gerade die Romane der vergangenen Jahre haben mich nicht sonderlich interessiert. Aber zu seinen frühen Büchern gehören zahlreiche Top-Werke. Brennen muss Salem, Shining, Carrie ...
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Die Sachen der letzten rund 20 Jahre sind auch weitestgehend an mir vorbeigegangen.
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Die Geschichten, die King erzählt sind schon sehr abwechslungsreich und keineswegs alle im Horror zu verorten. Allerdings ist sein Schreib- und Erzählstil schon sehr typisch, weshalb zu viel King am Stück meines Erachtens zu Übersättigung führen kann. Was die letzten 10 Jahre angeht habe ich auch viel noch nicht gelesen, aber Doctor Sleep (die Shining Fortsetzung) hat mir sehr gut gefallen und Der Anschlag ist für mich eines seiner großen Meisterwerke, in einem Atemzug zu nennen mit The Stand, Es, In einer kleinen Stadt usw... Hat aber rein gar nix Horrormäßiges!
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