Beiträge von Detlef Lorenz

    Habe die Sp 249 dankend erhalten und was dort wieder für Themen enthalten sind, ist schon mehr als beachtlich!

    Die Beiträge lese ich nicht von der ersten bis zur letzten Seite, sondern spicke mir für mich besondere heraus, hängen geblieben bin ich zuerst beim Faktencheck von Blut auf der Prärie. Das ist ein Thema, das mich sehr interessiert, auch weil ich schon einmal am Little Bighorn River gewesen bin, siehe das Foto auf Seite 69, das ich dort gemacht habe (hat Gerhard wohl vergessen zu erwähnen). Im Hintergrund erkennt man darauf einen grünen Streifen, der von den Bäumen am Little Bighorn River gebildet wird. Jenseits des Flusses hatten die Sioux und ihre Verbündeten ihr Hauptlager aufgeschlagen. Ein paar Tipis stehen dort für Touristen noch herum.

    Das Gebiet ist heutzutage ein Nationalpark inmitten einer Indianerreservation. Sie selbst, die Ureinwohner, erhielten dort immerhin in den letzten Jahren ebenfalls eine Gedenkstätte für ihren Kampf um ein menschenwürdiges Dasein. Custer und seinen 225 Kavalleristen, die dort ihr Leben ließen, stehen nur knapp 2-3 Dutzend gefallene Indianer gegenüber. „Mehr nicht?“. Ein indianischer Ranger, der dort die Fragen neugieriger Touristen beantwortet, erklärte mir das in wenigen einleuchtenden Worten: „Die Sioux und überhaupt alle indianischen Krieger, waren in der Regel natürlich nie so töricht, wie besessen befestigte Stellungen der amerikanischen Soldaten hoch zu Pferde und bar jeder Deckung anzugreifen! Das Büffelgras, speziell hier in Montana, war damals so hoch, das sie sich, nur leicht gebückt, dem Schlachtfeld fast unbeschadet nähern konnten.“ *

    Im Großen und Ganzen fand ich den Beitrag aber sehr ausführlich und, soweit mir bekannt ist, korrekt geschildert; danke!

    Fortsetzung folgt.

    *Auch die nie vorhandenen in dutzenden von Filmen und Comics dargestellten US Kavallerie Forts, mit ihren nie vorhandenen Palisadenumzäunungen, griffen sie nie offen an, um sich dann wie an einer Schießbude auf dem Rummelplatz abschießen zu lassen!

    Vor einhundert Jahren, 1924, gab es in Paris schon einmal olympische Spiele . Einer der Stars war ein Schwimmer, der 3 Goldmedaillen gewann. Er holte sie in den Disziplinen 100 und 400 m Freistil, sowie in der 4 × 200-m-Freistilstaffel. Na, wer könnte es wohl gewesen sein?

    Modesty Blaise läuft sich gut an, so jedenfalls der Verlag auf meine Nachfrage. Gleichzeitig habe ich folgende Mitteilung erhalten, die auf ein Mehr hoffen läßt:

    Übrigens wird es ab den nächsten Bänden bezüglich der Qualität noch mal einen großen Schub nach vorne geben.
    Wir haben aktuell vom Lizenzinhaber alte Film Negative aus der ursprünglichen Produktion erhalten und da sind die Strips so gut wie alle in fantastischer Qualität konserviert worden – damals direkt von den originalen Zeichnungen abfotografiert – Wahnsinn.

    Da bin ich aber sehr gespannt und freue mich schon auf die kommenden Bücher.

    Stimmt natürlich. Die Frage ist trotzdem, ob wir "Alte" wirklich so wenige sind und ob es sich nicht auch lohnen würde, mehr Programmpunkte zu alten Sachen (oder vornehmer: zur Comic-Geschichte) zu bringen. (Wobei ich nicht weiß, ob das Absicht der Salon-Macher war oder ob es einfach nicht viele Angebote gab.)

    Ich hatte 2022 eine Ausstellung inclusive Vortrag zum Thema "Tarzan in deutschsprachigen Medien vom Anfang (1919) bis zur Gegenwart" angeboten. Reaktion: Nichts! Pecos Bill (Mondial, bsv) oder Horrido, okay, die kennt sowiso kaum noch einer - hätte ich auch nicht gemacht - aber Tarzan, der ist doch selbst heute noch bekannt und in gewisser Weise sogar populär, hätte doch sonst aktuell kein Musical gegeben, oder!?

    ...Je älter ich werde, desto mehr kommen mir beim Bummel über den Salon Gedanken,ob ich mit meinem 50ger-60ger-Jahre - Hintergrund überhaupt noch zum Zielpublkum gehöre. Von den Nominierten zum Max-und-Moritz-Preis kannte ich kaum jemand. Viele Mottos der Ausstellungen machten mich ratlos. Aber dann wieder habe ich so viele alte Bekannte getroffen oder zumindest gesehen. Ich hab mich über jeden einzelnen echt gefreut. Und ich werde, wenn es irgendwie geht, in zwei Jahren wieder dabei sein.

    Bis auf den von mir in rot geändertem Textteil kann ich Xurys Beitrag fast kommentarlos übernehmen.

    Ach ja: War Marcus Söder wieder da? Ich hatte mich über die Präsenz des Polizeibusses und der Beamten vor dem Hauptzelt am Marktplatz gewundert.

    Das hatte um Einen mit einem Pro-Palästinensischen-Protest zu tun (links vom Hauptzelt) und einem AfD-Stand (rechts vom Hauptzelt) und der Gegendemo zu diesem.

    Söder ist mir nicht aufgefallen, habe ihn aber auch nicht vermisst!

    Das folgende ist natürlich keine Antwort auf den letzten Beitrag von guenkos.

    Die amerikanische transkontinentale Eisenbahn

    Vor gut 9 Jahren bin ich nach Ahrensburg gezogen und fühle mich hier recht wohl. Aus Platzgründen musste ich damals meine Bücher- und Comicsammlung arg reduzieren, das ist mir recht gut gelungen. Vor ein paar Tagen habe ich in meinem (trocknen) Keller ganz hinten versteckt eine kleine Kiste entdeckt: es waren einige Bücher darin, u.a. „Das Feuerroß erreicht das Große Wasser im Westen“. Es ist eine Übernahme des amerikanischen Titels „Heart hat lonesome whistle blow“ von Dee Brown, 1977 in New York erschienen. Die deutsche Ausgabe erschien bereits 1978 bei Hoffman und Campe. Dee Brown hat sich in seiner Zeit als Bibliothekar an der Uni von Illinois mit der Geschichte des amerikanischen Westens und speziell dem Bau der Eisenbahnlinien vor allem westlich des Mississippi bis hin zum Pazifischen Ozean beschäftigt.

    Weshalb diese ausführliche Einleitung, weshalb erwähne ich diesen „Fund“ mit der obigen doch recht gründlichen Beschreibung? Spontan fiel mir dabei nämlich meine – nicht vollendete - Vorstellung der Serie „Abenteuer der Weltgeschichte“ vom Lehning Verlag von 1953 bis 1958 mit 84 Heften ein. Hier natürlich das Heft 9, das den Bau der Pazifik Eisenbahn schildert.

    Bei der Betrachtung des Buches viel mir eine dort geschilderte Begebenheit ein, die sehr gut zu einer Passage des Heftes 9 >>Der stählerne Strang, vom Bau der Pacific Eisenbahn<< passte. Im Comic gibt es eine Textpassage, die mich damals zum Schmunzeln veranlasste: „Ingenieur Smith versucht mit allerlei Tricks den Bau zu verzögern. Er ist ein Agent Provokateur der Central Pacific, die sich von ihm erhoffte, mehr Meilen und damit mehr Land von der Regierung zu erhalten. Er verbündet sich mit den Indianern, diese lassen sich aber bald von Casement (dem Konkurrenten) einwickeln, der Häuptling darf später sogar auf dem Führerstand der Lokomotive Platz nehmen und lächelt dazu verzückt.“

    Im Grunde erinnert mich damals diese Episode spontan an das Gesangstück von Gus Backus „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ ein, das im Januar 1961, also später als das Comicheft heraus kam. Zu Veranschaulichung hier der Text:
    "Schön war Sie, die Prärie alles war, wunderbar
    Da kam an, weißer Mann
    wollte bauen, Eisenbahn.
    Da sprach der alte Häuptling der Indianer, wild ist der Westen schwer ist der Beruf, uff, (…)
    Böse geht er nach Haus
    und er gräbt Kriegsbeil aus
    Seine Frau, nimmt ihn keck Kriegsbeil und Lasso weg.
    Da sprach der alte Häuptling der Indianer, (…)
    Häuptling schrie, ziemlich laut
    Fuhr fast aus, roter Haut, seine Frau nahm sich Pfeil stach ihn, ins Hinterteil
    Da sprach der alte Häuptling der Indianer, uff, (…)
    Eisenbahn spuckte Dampf
    Häuptling kam, wollte Kampf, Weißer Mann, sprach komm her Du bist gleich, Contukteur. Ja ja ja!
    Da sprach der alte Häuptling der Indianer, wild ist der Westen schwer ist der Beruf,
    uh uh uh (Indianergeschrei)"

    Und hier kommt nun das Buch von Dee Brown ins Spiel: Ein Absatz auf Seite 98 beschreibt einen Vorfall beim Bau der Strecke, die von 2 Konkurrenten gleichzeitig betrieben wurde, eine von Ost nach West und die andere in entgegengesetzter Richtung. Ich zitiere hier mal die paar Textzeilen, die mich doch verblüfft haben: „Strobridge und seine Chinesen legten den Schienenstrang quer durch Nevada. Um Konflikten mit den Indianern – etwa der Art, die sich die Union Pacific auf den Great Plains konfrontiert sahen – aus dem Wege zu gehen, bot ihnen die Central Pacific Arbeit an und unterzeichnete mit den Paiutes und Shoshonis einen Sondervertrag. „Wir spendierten den alten Häuptlingen Dauerkarten auf unseren Personenwagen (…) und wiesen unsere Leute an, die einfachen Indianer so oft sie wollten auf den Güterwagen fahren zu lassen.“

    Damit waren meine etwas despektierlichen Bemerkungen zum Comic und sogar zum Lied von Gus Backus zu heftig angesetzt und auch völlig daneben; hiermit korrigiere ich das und werde mich in Zukunft noch besser und vorher informieren!

    Jetzt noch eine Bemerkung zu der nicht abgeschlossenen Inhaltsbeschreibung der gesamten Serie: von den 84 Heften habe ich nur bis zur Nummer 59 etwas geschrieben, warum nicht bis zum Ende??? Keine Ahnung!!!

    Für genauere Informationen über die charmante aber auch sehr schlagkräftige Hauptperson stelle ich hier den Verlagstext zur Serie ein:

    Modesty Blaise wurde von Peter O'Donnell als weibliche Antwort auf James Bond konzipiert. Eine Frau mit sehr bewegter Vergangenheit, die zielstrebig und äußerst mutig, mit unkonventionellen Methoden, schließlich als Chefin eines international agierenden Verbrecherkartells beträchtlichen Reichtum erlangt hat. Später beginnt sie für den britischen Geheimdienst zu arbeiten, fast immer unterstützt von ihrem treuen Gefährten Willie Garvin, und erlebt zahlreiche oft höchst gefährliche Abenteuer.
    Neben Romanen und Filmen hat Modesty Blaise ihre erfolgreichsten Auftritte im Comic. Am 13. Mai 1963 erschien in der englischen Tageszeitung The Evening Standard der erste Comicstrip mit Modesty Blaise. Niemand konnte damals ahnen, dass diese Reihe für mehrere Jahrzehnte überaus erfolgreich, mit mehr als 10.000 Strips, veröffentlicht werden würde. Fünf Zeichner illustrierten ihre Abenteuer bis 2001, angefangen mit Jim Holdaway (1963 - 1970), gefolgt von Enrique Badía Romero (1970 - 1978), John M. Burns (1978 - 1979), Patrick Wright (1979 - 1980), und Neville Colvin (1980 - 1986). Danach kehrt Enrique Badía Romero als Zeichner zurück und begleitet die Serie bis zum letzten Strip, der am 11. April 2001 erschienen ist.

    Nach langem Drängen der Fans hat sich der BOCOLA durchgerungen, bzw. vernünftige Vorlagen bekommen um Modesty Blaise als Comic im Format und Stil seiner Rip-Kirby-Bücher herauszugeben. Vorliegen tun jetzt die ersten beiden Ausgaben, wobei es die Nummer 2 als Vorzugsausgabe gibt. Der Preis für die regulären Bücher, die die Jahre 1963 bis 1965 umfassen, liegt bei € 29,--, die Vorzugsausgabe kostet € 59,--.

    Ich habe mal die Horrido-Serie von 1954 vorgenommen, vor allem das erste und zweite Heft. Basil als Comic erschien in den Heften 1 - 23, wobei 2 - 23 eindeutig von Bob Heinz gezeichnet wurden, in Heft 1 dürfte es mit Sicherheit eine Übernahme aus dem Originalstrip sein. Bob Heinz hat sich sehr gut in den Zeichenstil reingefügt, es gibt nur marginale Unterschiede zwischen den beiden Zeichnern.

    Hier meine Ausbeute aus den Heften der Serie Buntes Allerlei, Verlag Aller, Hamburg. Die Jahresangaben hinter den „Heldennamen“ geben in der Regel ihr Auftreten in diesem Jahrgang an, aber hier nicht in jedem Heft!

    Popeye (Schifferkarl) 1953
    Superman (Supermann) 1953/1954
    Tommy Tomorrow (Tom von Morgen) 1953/1954

    Green Arrow (Der Grüne Pfeil) 1953/1954

    Carl Kent (Karl Kent) 1953/1954

    Superboy (Superknabe) 1953/1954, ab Nr. 4 1954 Verwendung des Originalnamens!

    Johnny Quick ab 1954 und heißt hier auch so!

    Aquaman (Seekönig) 1954

    Ja, Supermann Verlag Stuttgart.

    Der Zeichner war Ralph Mayo. Fred kann sich mittels der Zauberformel: 3 x 2(9yz) 4a! in Johnny verwandeln, außerdem hat er eine Maske auf, die seine Ohren, die Nase und den Mund ausspart und natürlich seine Augen. Sein ziviler Name ist Fred Zimmer, sagt aber sicherlich nichts über den Originalnamen aus.
    Falls diese Angaben nicht reichen kann ich ja mal eine Seite kopieren.

    Die Buntes Allerlei schaue ich nachher noch durch, mal sehen, was da für Überraschungen bei rauskommen.

    Ich habe mal in den 3 Supermann-Comic-Heften* vom gleichnamigen Verlag von 1950 nachgeschaut. Darin wird Superman zwar eingedeutsch, aber halt nur mit einem "n" mehr.

    Johnny Quick gab´s in der Nr. 2 und zwar als "Fred Fix" und Green Arow wurde in der Nr. 3 adäquat mit Der Grüne Pfeil übersetzt, immerhin schon eineinhalb Jahrzehnte vor Ehapa.

    Wenns interessiert, schaue ich auch noch die Buntes Allerlei von 1953 auf Eindeutschungen durch?

    Nach langer Zeit des Schweigens mal wieder eine Nachricht über den Comictreff in Hamburg: letzte Woche war der dritte Freitag in diesem Monat, d. H. unsere Comicversammlung fand wie üblich im Lokal am Farmsener U-Bahnhof statt. Weshalb erwähne ich das jetzt hier? Einmal natürlich zum dran Erinnern und ein Lebenszeichen zu geben, dass unser Treffen nach wie vor stattfindet. Im aktuellen Lokal Dubrovnik jetzt seid gut sechs Jahren und dieses Treffen war auch ein Jubiläum und zwar das Fünfzigste, aber nicht im Dubrovnik, sondern es findet seit dem Februar 1974 statt!

    Ja, so lange und auch ununterbrochen treffen sich Hamburger und Fans aus der Umgebung der Hansestadt zum monatlichen Klönschnak, wie man hier oben im Norden so sagt. Von der „Erstbesetzung“ sind immerhin noch 3 Freunde dabei, ich z.B. um das mal in aller Bescheidenheit zu erwähnen.

    Da ich hier nicht die ganze Geschichte dieses deutschlandweit ziemlich einmaligen Ereignisses, jedenfalls in diesem Metier, erzählen kann, wollte ich mal auf den kommenden Band der „Deutschen Comicforschung“ aus dem Hause >>Comic+<< von Eckart Sackmann hinweisen. Dort wird die komplette Historie, mit Fotos illustriert, ausgebreitet.

    Es gibt nur EINE Serie von Hethke und darin sind ALLE Karl-May-Comics aus beiden Reihen vom Lehning Verlag zusammengefaßt. Du hast in den 59 Heften von Lehning ausschließlich Karl May und nicht Kit Carson oder David Crocked. Es fehlt natürlich auch Die Stammeschronik, d.H. die Geschichte der Indianer Nordamerikas.

    Wenn du "nur" Karl May Comics lesen willst, ist die Hethke Ausgabe mehr als gut.