Nachträglich vielen Dank für die lieben Geburtstagswünsche! War auf Segeltörn und hab sie erst jetzt gesehen.
Beiträge von Tilberg
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In der MosaPedia betrachten wir sie auch als Fortsetzung der Erfinderserie, d.h. als vollgültige Mosaikhefte. So gibt es nun halt jeweils zwei mit der Nummer 90 und 91, durch ihre Titel sind sie ja unterscheidbar. Als Kürzel nehmen wir für die neuen Hefte (wenn der ausgeschriebene Titel den Platz sprengen würde, in Listen und Tabellen und so) 90* oder 90/25, analog für die 91.
Die 230 und - so Gott will - 231ff sind natürlich Fanarbeiten, auch wenn ihre Entstehung sie nahe an echte Mosaikhefte rückt. Aber halt nicht ganz. Trotzdem bleibt die Numerierung bestehen.
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Es steht noch die Serie aus, für die JUS, Maren und Bhur so fotogen in den Schacht eingefahren sind. Eher unwahrscheinlich, daß das nur für eins der kommenden Einzelhefte geschehen sein soll.
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Ein anderer wusste, dass die BMC 2001 gegründet wurde
Die BMC ist für ihn natürlich auch eine altehrwürdige Institution, über die man im Geschichtsunterricht lernt oder aus den Erzählungen der Großeltern hört ("Opa erzählt vom Krieg"). Bei ihrer Gründung waren die Eltern des Jungen immerhin noch kleine Kinder. Umso beachtlicher, daß er sich solchen ollen Kram trotzdem merkt.
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ER erinnert mich eher an einen der Bösewichte bei Tim & Struppi.
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Die Sängerdörfer sind mir freilich aufgefallen, und aus ihrer Vielfalt ragt die Metropole Schwarzmünde im Zentrum der Karte heraus ...
Natürlich weiß ich, was mir nun auferlegt ist. Keine Ehre ohne Verpflichtung: Alle diese Orte müssen jetzt einen Artikel in der MP bekommen. Ehrlich gefreut hat mich, daß auch Shane MacGowan, der Whiskeygott hab ihn selig, verewigt wurde.
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Ja, ich befürchte auch, das klären wir heute nicht mehr.
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Ich muss mal sagen, ich bin mit der Entscheidung, den Atlas statt einer Luxusausgabe zu bringen, sehr zufrieden. Ich habe gerade große Freude damit, die Neos-Routen anhand der Hefte nachzuverfolgen. :)
Was hätte ich mit einer Luxusausgabe gemacht? Natürlich nur ins Regal gestellt. Zum Lesen hätte ich die anderen Sammelbände genutzt. So hässlich ist es bei mir daheim aber gar nicht, dass ich noch Regalschmuck brauche.
In dem Zusammenhang hier schon mal mein kleiner Dank für "Schwarzmünde am Mosaiksee". Ich bin ehrlich gerührt. :-)
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Okay, das ist dann ja völlig unverfänglich. Aber wie geschrieben, selbst wenn man den Landesnamen in der Handlung selbst erwähnt hätte, sogar aus dem Mund einer der Figuren, wäre das richtig gewesen.
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PS: Ich hab nur das Kioskheft - wo wird denn überhaupt die Schweiz erwähnt? Im Mittelteil hab ich's gefunden, aber das gÿldet ja hier nicht.
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Wann dieser Begriff umgangssprachlich durch den Namen eines der Bundesmitglieder ersetzt wurde, erfordert wahrscheinlich eine größere Recherche. - Tilberg, bitte übernehmen.
Geht so. :)
Hier steht eigentlich alles: Historisches Lexikon der Schweiz
Demnach zuerst (wenig verwunderlich) als Außenperspektive seit dem frühen 14. Jahrhundert, erst viel später auch in der Schweiz selbst gebräuchlich (so ganz langsam ab 1800).
Von daher ist die Benutzung des Landesnamens im Mosaik um 1525 völlig legitim.
Ganz ohne Nachlesen kann ich jedoch sagen, daß das y in Schwyz (und vielen Schweizer Namen wie Wyss u.ä.) kein normales y ist, sondern eine reduzierte Schreibweise der Ligatur ij, die als Kennzeichnung eines langen i benutzt wurde. Ursprünglich hatte diese Ligatur auch die beiden dazugehörenden Pÿnktchen und sah demnach so aus: ÿ - wie man z.B. auf der Titelseite des Kioskhefts beim Wort Frÿheit sieht. Später hat man die Pÿnktchen aus Bequemlichkeit weggelassen und aus dem ÿ wurde ein y, wird aber im Schweizerdeutschen weiterhin als langes i ausgesprochen. Daher nicht "Schwütz", sondern "Schwiiiz" und nicht "Wüss", sondern "Wiiiß" etc. -
Harald Meller hat das Heft im Museumsshop "seines" Landesmuseums in Halle, wie er im Welt-Interview erwähnt.
Samt Link in die MosaPedia!
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Seien wir froh, daß Mercedes Jellinek die Namenspatin war, und nicht Elfriede Jelinek, sonst führe man heute stolz im Elfriede durch die Gegend, tapfere Wohlstandsverächter stöhlen Elfriedensterne und auch Janis Joplin hätte singen müssen:
"Oh Lord, won't you buy me an Elfriede Benz!"
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Ich habs mal angestoßen.
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Marcus würde natürlich auch helfen, da bin ich mir recht sicher. Ma kieken.
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Jetzt könnte den Erkenntnisgewinn noch jemand auf Wikipedia einspeisen?
Hab ich natürlich auch schon dran gedacht. Ich befürchte freilich, das Thema ist dort vermint (*know what I mean, nugde, nudge, say no more, say no more*). Und es gibt dutzende reputable Webseiten und Zeitungsquellen, die die falsche Version verbreiten, auf die sich deren Vertreter sehr einfach berufen können, so daß das Ganze zu einem Editwar ausarten könnte. Wer hat darauf schon Lust?
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Aus ihnen geworden? Sie haben eigene Artikel in der WP. Waren beide Rennfahrer und haben eins der väterlichen Unternehmen weitergeführt.
In der Bertha-Benz-Biographie von Leisner steht, daß die beiden Jungs völlig vernarrt in die frühen Automodelle waren. So oft es ging, sind sie mitgefahren, haben es selbst gelenkt, haben in der Werkstatt mitgeholfen, haben Verbesserungsvorschläge gemacht, haben ihre Freunde mitgebracht und mit denen Autofahrten unternommen, haben den Zaun hinten am alten Wohnhaus niedergerissen, um von dort aus mit dem Auto aufs Feld rauszufahren, als ein extra abgestellter Polizist die Einfahrt auf das Grundstück bewacht hat ...
Eugen hat kurze Zeit nach der Pforzheimfahrt eine frühe Autobestellung nach Ungarn gebracht, d.h. im Zug begleitet und dort in Budapest vorgeführt. Wenn es jemanden gab, der das Auto annähernd so gut beherrschte wie Carl Benz, dann Eugen.
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Mein Szenario, zumindest als Grundgerüst, in ca 5 min erdacht:
Abrax begleitet Eugen und Bertha auf der spontanen Fahrt. Eugen-Abrax-Freundschaft sowas wie Floribert und Abrax. Bertha erfrischend mutig und emanzipiert.
Brabax beruhigt Carl, dann geht man in die Werkstatt und tüftelt am neuen Modell für München. Zwischendurch treffen die Telegramme der Pforzheimfahrer ein. Brabax hat die Idee, wie man deren Erfahrungen für die Verbesserung des Wagens umsetzen kann. Zusammen mit Carl baut er den Wagen um. Carl gerne verkopft und exzentrisch, à la Doc Brown.
Califax tuckert mit dem tollpatschigen Richard (comic relief) und den beiden Mädchen auf einem der ganz frühen Modelle durch Mannheim und sorgt dafür, daß sich die Pferde und anderen Tiere an den selbstfahrenden Wagen gewöhnen. Das steigert die Akzeptanz bei den Mannheimern.
Nach der Rückkehr der Pforzheimfahrer große Versöhnung, dann allgemeiner Aufbruch nach München, wo die ganze Familie mitsamt der Faxe bei Rundfahrten mit dem gemeinsam - empirisch und technisch - entwickelten neuen Modell triumphiert.
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Es war auch stundenlanges Schieben angesagt. Da hat sie ordentlich mit zugepackt. Übrigens war die Fahrt auf den Straßen damals durchaus herausfordernd. Insbesondere wenn man auf ein Pferdefuhrwerk oder eine Kutsche stieß, gab es regelmäßig Ärger, weil die Tiere Angst bekamen, sich aufbäumten und teilweise durchgingen.
Bertha Benz spielt durchaus eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der ersten Benz-Wagen. Umso ärgerlicher, daß diese Rolle mit einer erfundenen Räuberpistole überdeckt und entwertet wird. Wobei ich das Mosaik hier tatsächlich auch eher als Opfer denn als Täter sehe. Etwas mehr Recherche wäre aber sehr wünschenswert gewesen. Ich selbst bin ja bereits nach einer halben Stunde rumgooglen auf die kritischen Zeitungsartikel gestoßen, und mir das Buch zu besorgen und reinzugucken, war auch kein Akt, der besondere Fähigkeiten verlangt oder riesigen Aufwand bedeutet.
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Ich habe die Bertha-Benz-Biographie von Barbara Leisner konsultiert. Das Buch ist ganz normal lieferbar, kann man in jeder Buchhandlung bekommen. Die Darstellung der Fahrt dort ist mit mehreren Quellen unterfüttert, aus denen umfangreich und wortwörtlich zitiert wird:
*Memoiren von Carl Benz von 1925 ("Lebensfahrt eines deutschen Erfinders")
*Interview mit Bertha Benz 1933 zur Einweihung eines Carl-Benz-Denkmals
*Interview mit Bertha und Eugen Benz 1936
*Interview mit Bertha, Eugen und Richard Benz 1938 anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Fahrt
*Interview mit Eugen Benz 1956
Bei allen Gelegenheiten heißt es unmißverständlich, daß die Fahrt eine Idee von Eugen und Richard war, und weil sie zurecht davon ausgingen, niemals Carls Erlaubnis zu bekommen, überredeten sie die Mutter, sie zu begleiten.
Am Steuer saß hauptsächlich der ältere Eugen, nur wenn es zu steil war und Eugen und Bertha schoben, steuerte der jüngere Richard. Bertha saß ausdrücklich während dieser Fahrt zu keiner Zeit am Steuer. So betont sie es auch selber: Sie habe sich lieber kutschieren lassen.
Die Reparaturen mit Hutnadel und Strumpfband werden von mehreren Beteiligten erwähnt, doch nie, wer sie ausführte. Man darf davon ausgehen, daß es Eugen war, da der sich mit dem Wagen sehr gut auskannte.
Auf den Absatz der Wagen hatte die Fahrt keine Auswirkungen. Erst Carls Rundfahrten durch München während einer dortigen Technikmesse im September/Oktober 1888 brachten den Durchbruch.
Echte zeitgenössische Quellen zur Fahrt (1888 oder kurz danach) gibt es nicht, die Überlieferung beginnt erst mit Carls Memoiren 1925 - also knapp 40 Jahre später. Keine Zeitungsberichte, keine Briefe, keine Tagebucheintragungen, keine Notizbücher, keine technischen Unterlagen. Das ist durchaus ungewöhnlich, weshalb die Historizität der Fahrt von berufener Seite bezweifelt wurde. Zumindest das Fehlen von Zeitungsnotizen aus Pforzheim läßt sich erklären: Es gibt schlicht keine erhaltenen Ausgaben der entscheidenden Pforzheimer Zeitung aus diesem Jahrgang. Insgesamt schließlich sprechen die übereinstimmenden Berichte der Beteiligten doch eher für eine tatsächliche Fahrt. Und ja, wenn Bertha nicht zugestimmt hätte, wäre sie unterblieben. Insofern war sie also von eminenter Bedeutung für dieses Abenteuer.
Die Pforzheimfahrt war nicht die erste längere Autofahrt. Schon zuvor hat Carl Benz, begleitet von verschiedenen Familienmitgliedern und Mitarbeitern, mit den frühesten Modellen seines Wagens in der Gegend von Mannheim eine ganze Reihe von Fahrten unternommen, teils über 20km lang, dazu mehrfach durch den Odenwald. Bei diesen Gelegenheiten haben auch schon die beiden Jungen am Steuer gesessen - und vereinzelt Bertha (wenn Carl bergauf schieben mußte). Sie hat also tatsächlich bereits am Steuer der allerersten Autos gesessen - aber eben nachweislich nicht bei der Pforzheimfahrt.
Die Darstellung der Fahrt und ihrer Folgen im Mosaik, sowohl in der Handlung als auch Mittelteil, ist also in ihren zentralen Punkten irrig - sprich in jenen Punkten, die überhaupt erst dazu führten, daß man diese Geschichte erzählt hat. Darüber hinaus ist die Darstellung Carls als Angsthase und Dödel, der nicht mal in der Innenstadt von Mannheim bei einer Apotheke etwas Waschbenzin besorgen kann, wenn ihm der Treibstoff ausgeht, sehr ... seltsam. Und die Behauptung im Mittelteil, Bertha habe ihre Söhne bei der Fahrt "auch mal" ans Steuer gelassen, ist schon recht ... gewagt. Leider hat man sich im MOSAIK auf die ständig voneinander abschreibenden Webseiten und Marketingbüros verlassen und ist daher einer Fälschung aufgesessen. Wer die zuerst in die Welt gesetzt hat, ist mir zumindest nicht bekannt.
Natürlich kann man sagen, daß das Ganze einfach eine schöne, erhebende Geschichte über eine moderne, emanzipierte Frau ist, aber wenn man das im MOSAIK schon so darstellen möchte, dann wäre zumindest eine vernünftige Recherche und eine deutliche Aufarbeitung des Themas im Mittelteil wünschenswert. Immerhin betont man ja immer gerne und durchaus berechtigt, daß man nicht nur Spaß und Unterhaltung, sondern auch Wissen vermitteln möchte. Wenn man stattdessen ein Märchen erzählt, sollte das entsprechend kenntlich gemacht werden.
Trotz allem bin ich dem MOSAIK natürlich immens dankbar, daß es mich immer wieder dazu anregt, mich mit derartigen Themen überhaupt zu befassen. Das ist wirklich einmalig.
PS: Kleinigkeit noch: Im August 1888 wohnten die Benz' nicht mehr in ihrem alten kleinen Haus in T6, sondern waren im Frühjahr in eine großbürgerliche Wohnung am Werk umgezogen. Der Haushalt umfaßte nun auch eine Köchin, mehrere Dienstmädchen und Kindermädchen, wie sich das halt für Fabrikantenfamilien gehörte. Das kann man ebenfalls sehr leicht der Bertha-Benz-Biographie von Barbara Leisner entnehmen.
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Urteil ist da. In nuce:
Sie ist nicht die Initiatorin der Fahrt.
Sie saß nicht am Steuer.
Der Kern der Story stimmt also nicht. Das MOSAIK ist hier leider einem Hoax aufgesessen. Details in Kürze.
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Erstens ist es ja noch gar nicht geklärt, zweitens interessieren mich solche Rätsel immer und drittens soll ja auch in der MosaPedia später kein Quatsch stehen.