Beiträge von Faxikarl

    Das neue Heft schneite gestern rein.

    Ich nehme an, ich muss hier keine Spoilerwarnung voranschicken. Es gibt ohnehin keine Spannung zu verderben. :sleeping:

    Das Heft ist so, wie sein alberner Titel "Rabatz am Rhein" befürchten lässt.
    Von der schönen Lelaserie bleiben ohne Lela am Ende nur noch Tiermätzchen und andere Belanglosigkeiten, die pseudodramatisch aufgebauscht und eine Seite später aufgelöst werden.
    Fehlte nur noch Pitipak, der auf einem Delphin reitend zu Hilfe eilt.

    Die merkwürdigen Flusspiraten aus dem vorigen Heft werden ohne Beitrag zur Handlung quasi durchgereicht ins nächste Heft, wo wir in Mainz bestimmt umso Spannenderes von ihnen erwarten dürfen.

    Außerdem erfahren wir, dass die Abrafaxe Geschichtsfälschung betreiben, Califax' Wunderelixier ist hinüber, und der Erzähler tritt persönlich auf.
    Man könnte sich freilich fragen, wie der Erzähler in diesem Heft überhaupt schildern kann, dass die Abrafaxe lügen. Dazu müssten die Abrafaxe ihm ja die Wahrheit über ihre Lüge verraten haben.
    Aber das ist fast zu viel des Nachdenkens über ein Heft, dessen Inhalt sich am treffendsten mit "Gähn" zusammenfassen lässt.

    Egal. Dafür wird das nächste Mosaik ein Meisterwerk. Immerhin verkündet die Vorschau, dass in Mainz Gefahr wartet. Hui! Ich hoffe nur, sie langweilt sich beim Warten nicht so sehr wie ich beim Lesen. ;)

    Nachdem Lela im letzen Heft durch Abwesenheit glänzte, hatte ich diesmal mehr erhofft als magere vier Seiten, in denen sie mit einem zurechtgebogenen Happy End aus dem Verkehr gezogen wird.

    Wie aus einer abgebrühten Schurkin, die in Heft 559 mit gezücktem Messer aufs Waisenmädchen Manara losging, nun eine Art fürsorgliche Ersatzmutter für Fatima werden konnte, finde ich etwas untererzählt.

    Ich hatte vermutet, dass der Hakawati al-Ahmaq in Lelas Umkreis auftauchen und dadurch eine Rechtfertigung für ihren Erzählstrang liefern würde.
    (Bekanntlich hatten die bisherigen Erzähler früher oder später einen persönlichen Auftritt - siehe Australien- oder Johannaserie.)
    So bleibt wohl einzig Lelas Beliebtheit der Grund, warum ihr Handlungsfaden gestreckt wurde wie zu wenig Butter auf zu viel Brot, während man manch andere Figur wortwörtlich in die Wüste geschickt hat.

    Jaffars Einkerkerung und Irenes Entthronung wurden damals völlig beiläufig erwähnt - wohl auch nur zum Zwecke, Lela die entsprechenden Rückkehrmöglichkeiten zu verbauen - dabei waren das unerhörte Paukenschläge, die eine ausführliche Behandlung verdient hätten.

    Ich hoffe, die Serie schafft noch einen würdigen Abschluss, bei dem vielleicht einige Schicksale mit einem kurzen "Was wurde aus ..."-Epilog abgerundet werden.
    Auf "lustiges" Elefantenchaos zum Finale am Kaiserhof hab ich weniger Bock, auch wenn das leider zu befürchten steht. Immerhin müssen bestimmt noch die neuen Ohrringe der Ratte zum Einsatz kommen, von denen Heft 564 auf der Rückseite log, wir würden davon im nächsten Heft erfahren, obwohl das erst in Heft 572 geschah.

    Mit den Heftvor- und -rückschauen scheint man es eh nicht so genau zu nehmen. Der Mönch auf Seite 2 liefert im aktuellen Heft auch wieder eine Zusammenfassung, die erst ins nächste Heft gehört hätte.

    Nun stellt sich mir bloß noch die Frage, wie ich die kommenden Hefte ohne Lela überstehen soll?
    Am besten ich gründe als Selbsthilfegruppe die lamentierende Liga der an Lelalosigkeit leidenden Leser ;)

    Was willst du dort lesen? Die Bilder sprechen für sich. Selten ein langweiligeres Heft gesehen. Selbst das Mutschekiebchen hat sich verkrochen. Dem Popen steht in jedem Bild der Mund offen... Das "witzigste" ist die vermeintliche Kuh, mit so einem "Euterersatz" vor dem Maul... :D

    Was du nur hast. Die Kuh sieht doch okay gezeichnet aus - wenn ich da an die alberne Hegen-Fauna denke, die jedesmal wie frisch vom Kindergeburtstag importiert aussieht. Zudem muht Regula artgerecht und fängt nicht an zu jodeln wie Kühe aus Hegens Haltung.
    Die gummigelenkigen Legionäre auf den Seiten vor Colombines Jodel-Auftritt hatten auch ständig den Mund offen, egal ob sie was zu sagen hatten oder nicht. Der "Pope" hingegen hat den Mund nur dort offen, wo er spricht, was zugegeben mit zwei Ausnahme ständig der Fall ist.
    Und der Marienkäfer hat sich zum Glück nur halb verkrochen.

    Ich verstehe natürlich: Wenn man das Heft nicht lesen und trotzdem darüber schimpfen will, kann man sich halt nur was aus den Bildern saugen. ;)
    Wobei mich da eher die Perspektive auf S. 35 oben und der Anschlussfehler auf S.43/44 mit der Kuh, die erst ins Wasser fällt und plötzlich auf einem Brett steht, stutzig gemacht haben.

    Da mich statt der Bildchen mehr der Inhalt interessiert, sieht mein Urteil so aus:

    Positiv: Die Kuh macht muh, und sondert keine Denkblasen ab ...
    Negativ: ... Abul und die Ratte leider schon.

    Das Schlimmste aber: LELA FEHLT !!!11

    Das Ganze wird meiner Prognose nach die restlichen paar Hefte wohl weiter so kurzepisodenhaft hinplätschern. Dass man keine großen Fässer mehr aufmachen will, hat man ja an der vertanen Chance mit dem Intrigantenstadl Genua demonstriert.
    Ich hoffe, dass die fürs nächste Heft angekündigte Lela für etwas Schwung sorgt, und die Szene auf der Rückseite nicht womöglich den Polterabend für ihre anstehende Vermählung mit dem Hakawati al-Ahmaq zeigt. :D

    Schön, dass Lela wieder in ihrem Element ist. Der Rest vom Heft ohne sie, naja... :sleeping:

    Beiläufig erfährt man, dass Dschaffar im Knast sitzt, und möchte als neugieriger Leser am liebsten den Schauplatz nach Bagdad wechseln.
    Stattdessen werden mir die albernen Eskapaden des Abul Abbas inklusive ermüdendem Tier-Talk vorgesetzt. Das war weder spannend noch lustig, eher gruselig: Beim Anblick seines verbrühten Rüssels hat es mir direkt die Fußnägel aufgerollt. :eek2:

    Sogar den Cliffhanger um Califax' wortwörtlichen Untergang musste man ruinieren, indem man direkt verrät, dass Califax im nächsten Heft natürlich gerettet wird.

    Außerdem scheint Abrax vergesslich zu werden: Dass er Califax nicht zur Nachtwache einteilen darf, hätte gerade ihm seit dem Fall mit der gestohlenen Muskete bekannt sein müssen.

    Fazit: Mit den Abrafaxen ist echt nichts mehr los ohne die Gangsterbraut im Nacken.
    Mein Ratschlag: Werft diesen Elefanten aus dem Heft, schickt die Abrafaxe in die Fata Morgana, benennt das Mosaik in Lela um, und dann bitte nur noch Abenteuer mit ihr. :D

    Ich bin mal gespannt auf die neuen Bände.
    Wie ich im Shop auf Seite 3 von Heft 1/79 (Nr. 37) erblicke, sind die einstigen "Zigeuner" nun "ungarische Schausteller".
    Da könnte es durchaus eng in so mancher Sprechblase werden - etwa gegen Ende von Heft 12/78, wenn der Bösl nun vielleicht formuliert: "Bei dem Mehrgewichtigen waren ein ungarischer Schausteller und drei kleinwüchsige Personen." :D

    Bei der Ersetzung von "Moslem" durch "Muslim" in den neueren Auflagen der 1987er Sammelbände hatte man es noch mit synonymen Begriffen gleicher Länge zu tun. Leider hatte man wohl eine Wortersetzung ohne Kontrolle drüberlaufen lassen, weswegen der Spion in Heft 1/87 auf Seite 12 nun davon redet, dass "die Muslims in Bolangir einmarschierten" (statt die Muslime oder die Moslems)

    Neben etwas mehr Sorgfalt bei den Textüberarbeitungen würde ich begrüßen, wenn man sich dabei auch mal um richtige Fehler kümmert.
    z.B. die offensichtlich vertauschten Sprechblasen in Heft 279 Seite 50 Panel 5 und 6, oder in Heft 270 Seite 45 Panel 4, die in den Sammelbänden leider drin blieben.
    Und natürlich: DIE Zikkurat (wobei ich nicht weiß, ob das schon in neueren Auflagen behoben wurde)

    Tatsächlich. Ich hab mir die Formulierung aus 577 nochmal langsam auf der Zunge zergehen lassen, in welcher "Steine zu fantastischen Formen heranwachsen, die der Betrachterin das Herz aufgehen lassen", und habe jetzt eine gewisse Vorstellung von den Steinen und wieso sie speziell die Damenwelt verzücken - eine Vorstellung, die ich nie wieder aus dem Kopf kriegen werde, wann immer ich dieses Heft aufschlage. :D

    Wo zur Hölle seht ihr ? :nonono:

    Gemeint ist sicherlich die Wortwahl "Könnerin" und "Musikerin" (was allerdings Einzahl ist, nicht Mehrzahl)
    Dieses "generische Femininum" hatte ich ohne den Hinweis glatt überlesen, weil der Satz auch in normalem Deutsch noch Sinn ergibt.
    Ich hatte es halt so interpretiert, dass dem Erzähler in seinem blumigen Gleichnis speziell eine Lautenspielerin und kein männlicher Lautenspieler vorschwebt - kann ja sein, ist ja schließlich sein Gleichnis.

    Somit wäre meine Antwort auf:

    Anbiederung an einen woken Zeitgeist oder nicht weiter störend?


    Beides. :D

    Anders sieht der Fall bei der "Betrachterin" im vorigen Heft aus.
    Weil in dem Kontext eindeutig jeder beliebige Betrachter gemeint war, springt der falsche Einsatz des Femininums dort unschön ins Auge.

    Das selbstgesteckte Ziel, "[s]eine Worte in Wohlklang [zu] reihen", hat der Hakawati al-Ahmaq mit seiner Genderei jedenfalls gründlich verfehlt. ;)

    Eine kurzweilige Episode.
    Nur schade, dass man offenbar mit Karacho Richtung Serienfinale fegt.
    Ein großes Liebesdrama wird innerhalb eines halben Heftes eröffnet und gelöst, nur um anschließend 5 ereignislose Monate von einem Panel zum nächsten zu überspringen.
    Da scheint 1. das Erzähltempo aus dem Tritt geraten und 2. Potential verschenkt worden zu sein.
    Nachdem man eben noch die Vorfreude auf fiesen Familienfehden und Intrigen geschürt hat, haben sich plötzlich alle in Genua lieb und drehen monatelang nur noch Däumchen? :kratz:

    Auf der Heftrückseite sieht man Lela, die in den gleichen 5 Monaten gesund gepflegt wurde.
    Nach so langer Untätigkeit hat sie eigentlich keinen Grund mehr, die Verfolgung der Abrafaxe wiederaufzunehmen, von denen sie annehmen muss, dass sie längst über alle Berge sind.
    Mal sehen, wie das weitergesponnen wird.

    Meiner Ansicht nach hätte man sich ruhig paar Hefte mehr in Genua gönnen können, wo man die verfeindeten Familien genauer kennenlernt.
    Nach ein paar Heften hätte die frisch erholte Lela fleißig mitintrigieren können...
    Pfeif auf irgendwelche vorher festgelegten Termine fürs Serienende.
    Das könnte man beim Mosaik ruhig flexibel handhaben, und sich ganz ohne Hatz genau die Zeit nehmen, die der Story guttun.

    Na dann geb ich kurz vor Toresschluss schnell noch meine Wertung und meinen Senf dazu (auch gleich mit fürs erste Wido-Kapitel)

    Bei der Wido-Serie bin ich zwiegespalten.

    Eigentlich eine vielversprechende Serie, die viele Punkte bietet, die mir gefallen:
    - interessante Thematik und Setting
    - der Storybogen ist offenbar von langer Hand geplant (erkennbar z.B. an James Blond, mit dem es nach seinem verdächtigen Auftritt im ersten Heft erst über ein Jahr später weiterging, als schon Leserbriefschreiber unruhig wurden)
    - Rückbezug auf frühere Abenteuer
    - und natürlich die Wiederauferstehung meines (ehemaligen) Lieblingsschurken

    Doch leider ist auch in Eldorado nicht alles Gold, was glänzt:

    Ausgerechnet der Don schwächelt zwischendurch immer mal wieder, agiert unglaubwürdig oder wird zur Witzfigur demontiert.
    Sein langersehntes Comeback habe ich mir jedenfalls nicht so vorgestellt, dass er beim ersten Anblick der Abrafaxe vor Schreck vom Mast fällt und sich gleich noch von albernen Touristen Prügel androhen lässt.
    Der "echte" Don hätte auch nicht aus lauter Panik vor einem Schwein ein Bußgebet im Urwald angestimmt, oder würde grundlos sein geheimes Wissen jenem Califax ausplaudern, den er im letzten gemeinsamen Abenteuer um ein Haar skrupellos erwürgt hätte.

    Mit Wido hat man sich am berühmten Ritter Runkel "orientiert" - was nicht schlecht sein muss und laut Lieblingsbegleiter-Umfrage bei vielen gut angekommen zu sein scheint - aber mir ist Wido zu viel Abklatsch ohne Eigenständiges, Ritter Runkel auf Wish bestellt. ;)
    Erschwerend kommt hinzu, dass ich ohnehin kein besonderer Runkel-Fan bin. Die Runkel-Serie an sich finde ich Top (insbesondere wegen der Digedag-Suche), aber der Rübensteiner ist für mich eher eine Art Pitipak der Digedags. Eine infantile Nervensäge, die die Kobolde die ganze Serie lang babysitten müssen, bis sie sie am Ende einer geeigneten weiblichen Betreuungsperson aufhalsen.
    So verläuft auch der Werdegang bei Wido, für den am Ende Mad Mary aus dem Hut gezaubert wird. (Da vergisst Wido glatt seine angehimmelte Ursel aus Klein-Zella.)

    Glücklicherweise bietet die Wido-Geschichte (im Gegensatz zur Pitipak-Odyssee) genug Spannung und Abenteuer, um trotz aller Meckerei noch eine 2 vergeben zu können - zumindest fürs erste Kapitel. Für das abgewürgte Inticapac-Kapitel mit dem unbefriedigenden Ende bleibt leider nur eine unrühmliche 3- und die leise Hoffnung, dass das Thema in einer künftigen Serie vernünftig aufgearbeitet wird.
    Dass die Eldorado-Suche nur den Auftakt zu einem größeren Kristallschädel-Epos bildet, fand ich jedenfalls super und hätte das Zeug zu einem Einserkandidaten gehabt.

    PS: Die Wiedereinführung des Ich-Erzählers in der Hefteinleitung fand ich eine nette Idee und hätte mir, wenn sie konsequent im ganzen Heft durchgezogen worden wäre, noch besser gefallen. - So wirkt das Ganze eher wie ein Vorläufer der Briefe, die in späteren Serien (Templer, Barock) die Handlung aus subjektiver Sicht einer Figur zusammenfassen.

    PPS: Guten Rutsch! :boeller:

    Ich kann mir nicht helfen, aber jedesmal, wenn ich den Schmuggler Andreas sehe, erinnert der mich an Dig. ;)
    Weder Bart noch Nasen-Verkleinerung können mich täuschen - wenn das nicht Papa Dig ist, dann zumindest jemand, der zum gleichen Friseur geht.
    Sollte er zum Abschied seine Schlumpfmütze lupfen, ist darunter garantiert eine dritte Haartolle.
    :hut:

    Die erste Mosaik-Serie seit gefühlten Ewigkeiten, die mich endlich wieder zu begeistern vermochte.

    Mosaik hat hier viele gute Entscheidungen getroffen und ein gleichermaßen spannendes, wie witziges Abenteuer geschaffen, das mit Sibylla eine hervorragende Begleiterin und mit Skrotonos einen überzeugenden Widersacher aufzuweisen hatte.
    Unvergessen auch einige Nebenfiguren wie "nenn mich nicht Udul"-Udulantheranbatoch oder der nicht ganz grammatikfeste Oberfeldwebel "Dingsda" Mimi.
    Dafür kann es nur eine 1 geben. :top:

    Endlich besann man sich wieder auf einen längeren Handlungsbogen, statt sich planlos von Episode zu Episode zu hangeln.
    Doch nicht nur die zukünftige Handlung wurde besser vorausgeplant, auch die Vergangenheit spielte wieder eine Rolle.
    Während man noch in Heft 234 den Eindruck gewinnen konnte, die Abrafaxe hätten nie zuvor ägyptischen Boden unter den Füßen gehabt, gab es wenige Hefte später Rückbezüge auf den Don, Zikkurats, Califax' Hypnosefähigkeit, oder Schloss Rocalprado als Schauplatz in Abrax' Traumgespinst.
    Es war nicht lange her, da setzte man Fußnoten ein, wenn man nur etwas aus dem letzten oder vorletzten Heft erwähnte, wohl um bloß keinen Neueinsteiger zu überfordern - und auf einmal ließ man Geschehnisse einfließen, die rund 150 und mehr Heftnummern zurücklagen.
    Für mich alten Fan natürlich eine erfreuliche Überraschung.

    Ein nicht zu unterschätzender Faktor hierfür dürfte der Einfluss von Jens Fischer auf die Story gewesen sein, an welcher er ungefähr ab der großen Pyramide "mitspinnen" durfte und dabei seinen Blick aus der Leser- und Fan-Perspektive, den er sich offenbar bewahrt hatte, einbringen durfte.

    Auch grafisch habe ich nichts auszusetzen. Der Wechsel zur Computerkolorierung wurde bravourös vollzogen.

    Brabax' Verliebtheit war eine sehr charmante Idee und wurde deutlich überzeugender umgesetzt als Abrax' kurzer Traum von der Oben-ohne-Centaurin, die ohnehin nur als Deus-ex-machina diente.

    Apropos Deus-ex-machina: Eine weitere sinnvolle Entscheidung war, sich von dem undurchdachten Zeitreise-Konzept mit dem Handauflegen zu trennen.
    Dessen Geburtsfehler war, dass diese Methode von Anfang an als so gefährlich deklariert wurde, dass man sie nur in höchster Not einsetzen sollte, was folgerichtig dazu führen musste, dass man sie nie am Ende, am Entspannungspunkt einer auserzählten Geschichte einsetzen konnte, sondern nur an einem scheinbar ausweglosen dramatischen Höhepunkt, aus dem man dann deus-ex-machina-mäßig herausgerissen wird.
    Das Handauflegen war so gesehen ein dramaturgischer Selbstzerstörungsknopf für jede Serie.
    Diese erzählerisch unpraktische Fähigkeit loszuwerden war wohl unumgänglich - auch wenn sie unbefriedigenderweise genauso unerklärlich verschwand, wie sie überhaupt aufgetaucht ist.

    Man kann darüber streiten wie ernstzunehmen das stattdessen aufgemachte Zeittor-Konzept aus heutiger Sicht noch ist - wo die Abrafaxe heute praktisch nach jeder erledigten Serie automatisch in ein zufällig bereitstehendes Zeittor latschen, während sie damals noch einer Zeittor-Karte nachjagten und die Zeitportale mühselig aufsuchen mussten.
    Doch damals fand ich das Thema mit den Zeittoren der Sumerer, und dass der Don mit dem Flaschengeist da irgendwo herumreiste und noch unerzählte Abenteuer erlebte, ungemein faszinierend.

    Man könnte zwar noch an einigen Kleinigkeiten herummäkeln, die zeigen, dass die Story doch nicht so ganz durchgeplant war - in Delphi wird das Augenmerk auf Aufzeichnungen über einen persischen Wahrsager gelenkt, der nie wieder eine Rolle spielen sollte. Dafür zückt Brabax an der Pyramide einen angeblich aus Delphi mitgenommenen Skarabäus, wovon man in Delphi aber keinerlei Andeutung sah. Und die "Prophezeiung" auf dem Obelisken stimmt auch nicht mit den tatsächlichen Ereignissen überein - aber nichts davon ändert was an der Note 1. :D

    Einerseits ist die Griechenland-Ägypten-Serie eine meiner absoluten Lieblingsserien - die Serie, die mir den "Glauben" ans Mosaik zurückbrachte, der 1988 verloren ging (seit mich praktisch jede neue Serie nur noch angeödet hat und meine Mosaikleidenschaft während dieser Flaute allein durch die Digedags am Lodern gehalten wurde, deren damals in Sammelbänden aufgelegte Abenteuer großteils Neuland für mich waren - und die Abrafaxgeschichten im direkten Vergleich ziemlich alt aussehen ließen.)

    Andererseits reden wir hier nur über die Hefte 218-226 - also nicht die nostalgieverklärte Griechenlandserie mit all ihren positiven Aspekten, die mir mein trügerisches Gedächtnis spontan in Erinnerung ruft, sondern nur "Griechenland Light" - noch vor Sibylla, vor Skrotonos, bevor sich Brabax bis über beide Ohren verknallt, noch vor einem roten Faden - kurzgesagt, bevor die Serie gut wird.
    Stattdessen bilden diese ersten Hefte eine Aneinanderreihung belangloser Episoden auf dem Niveau der ähnlich ziellos mäandernden Vorgängerserie.
    Es gab ein paar nette Scherze wie den rennenden Rambo oder den "Bescheid" sagenden Helmut Kohl, aber spannend war da wieder mal gar nix.
    Alle Schwierigkeiten lösen sich zeitnah in Wohlgefallen auf, ob durch einen deus ex machina oder gegnerische Blödheit.
    Ein MacGuffin, an dem erst Wohl und Wehe Athens hängt, interessiert nach dessen Zerstörung plötzlich keine Sau mehr. (bisschen wie beim Buch mit den sieben Siegeln, wenn auch weniger mystifiziert.)
    Ein "Kriminalfall", der selbst für die nominelle Mosaik-Zielgruppe auf den ersten Blick vorhersehbar sein dürfte (zumal der Täter schon auf dem Cover präsentiert wird.)
    Traurig auch, wie Caliax, der einstige Regimentsführer, Wundertäter und Jäger der verlorenen Flasche, vom Autorengespann Hackel und Schubert zum Depp der Abrafaxe degradiert wurde.

    Fazit: Die Hefte 218-226 sind der schwächste Teil der Griechenlandserie, hatten mir schon damals nicht gefallen (wie alles seit 1988) und konnten mich auch beim späteren Wiederlesen nicht beeindrucken.
    Demzufolge habe ich mit "hat mir nicht so richtig gefallen" abgestimmt, womit ich mal wieder ziemlich abseits unter all den übrigen Bewertungen liege - aber egal, die folgende Serie kriegt eine höhere Wertung. Versprochen! :D

    Hab das Heft nun auch gelesen, und es geht heiß her: Califax fast nackt, die Ratte ganz nackt ;)

    Dass die Tiere sich untereinander telepathisch verständigen können, ist ja im Mosaik mittlerweile schon normal. Dass wir auf diese Weise sogar ein Flashback erzählt bekommen, ist dann aber doch ein Novum.

    Nun zur allerwichtigsten Person: Wie ich insgeheim schon erwartet hatte, übernimmt Lela direkt eine neue Führungsrolle, und wenn ich ihren Worten trauen darf, scheint sie durchaus größere Ambitionen zu hegen, die über die Rache an den Abrafaxen hinausgehen.
    Irene kann sich schon mal warm anziehen. :D

    Zeichnerisch war leider nicht alles rund, aber das Doppelpanel auf Seite 10/11 ist ein echtes Highlight.
    Auch das Titelbild mit dem leicht eingebildet blickenden Pferd und die Rückseite mit Lela hoch zu Elefant haben mir gefallen.
    Da ja letztens die Schraffuren von Abul Abbas beanstandet wurden: Meiner Einschätzung nach sind das keine Schatten, sondern sollen wohl die rauhe Elefantenhaut andeuten.

    Oje. Das ist gleichzeitig die bestgezeichnetste und die dramaturgisch schlechteste aller Serien.
    Man hatte ständig das Gefühl, die Autoren planen keine zwei Hefte im Voraus. Da kam leider keine Sekunde lang Spannung auf. :gaehn6:
    Besonders schlimm wurde es 1993, als man keine Idee für das Buch mit den sieben Siegeln hatte und obendrein anfing, aller zwei bis drei Hefte durch die Zeit zu hüpfen. Finaler Tiefpunkt der Konzeptlosigkeit war das Nachjagen nach dem Dinohype, was man in den Leserbriefen geleugnet, aber in den Sammbelbänden später zugegeben hat.

    Möglicherweise hätte man durch paar Veränderungen am Aufbau wenigstens ein bisschen was an der Dramaturgie retten können:
    Dass die Faxe in Heft 12/91 von der Wahrsagerin die Zeitreisefähigkeit bescheinigt bekommen und sie zufällig(!) noch im selben Heft nutzen, war an sich schon unglaubwürdig. Angenommen, die Abrafaxe wären ganz ohne diese Vorkenntnis durch die Zeit gereist, dann wäre die Barbarossaserie gleich mit einem Mysterium gestartet, und die Erkenntnis "Legt ihr Hand auf Hand auf Hand..." hätte später im Buch mit den sieben Siegeln stehen können, bevor es in die Luft fliegt. So hätte das Buch wenigstens einen gewissen Sinn gehabt.

    Aber eigentlich ändert auch das nichts daran, dass das ganze Konzept mit dem Handauflegen von Anfang an undurchdacht und fehlkonstruiert war.
    Wann wäre aus dramaturgischer Sicht der ideale Zeitpunkt um Zeit und Ort zu wechseln? Natürlich, wenn ein Abenteuer auserzählt ist, wenn die Abrafaxe die Konflikte gelöst und alles erledigt haben, um weiterziehen können.
    Wann wurden die Zeitsprünge tatsächlich eingesetzt? Immer, wenn die Autoren einen deus ex machina aus einer unrettbaren Situation brauchten.
    Die Zeitreisefähigkeit wurde von Anfang an als so gefährlich gebrandmarkt, dass sie nur in allerhöchster Not eingesetzt werden durfte, und damit für den Zweck des (ruhigen) Serienwechsels überhaupt nicht geeignet war, sondern nur als deus ex machina dienen konnte.
    Mit dieser dusseligen Fehlkonstruktion hat man dann die ganze Serie ruiniert.

    Hätte man auf die Zeitsprunghüpferei verzichtet und das Buch mit den Sieben Siegeln rechtzeitig entsorgt, ohne das Mysterium mit peinlichen Rezeptsammlungen zu konterkarieren, hätte ich vielleicht noch eine 4 vergeben können. Aber so teilt sich die Serie bei mir den letzten Platz mit den Orang Laut.

    Interessant finde ich die Serie heute allenfalls aus historischen Gesichtspunkten, um die Experimente am Heft zu beobachen, oder so Insider-Gags wie Hannes Gegenparth ;)

    Die Story mit dem "Duft des Essens" ist ja auch weit verbreitet.

    [...]

    Wahrscheinlich gibt es auch vom Hodscha eine ähnliche Story.

    In der Tat, die Hodscha-Version habe ich mal als Kind gesehen (im "Tri Tra Trick", "Alles Trick" oder so), und es gibt eine ähnliche Posse von Eulenspiegel.

    Mich hat als Kind gewundert, wieso die Spaßmacher an verschiedenen Orten der Erde die gleichen "Tricks" drauf hatten.
    Heute bin ich natürlich schlauer und weiß, dass diese Verbreitung an den Abrafaxen liegt, die all diese Spaßmacher getroffen haben (werden). ;)

    Schade, dass die Faxe in dem Hodscha-Trickfilm (oder auch beim schönen Ludas-Matyi-Zeichentrickfilm) nie zu sehen waren, obwohl das doch die Hauptpersonen sind. :kratz:

    Ich hatte das Heft seltsamerweise erst heute.
    Normalerweise ist ein neuer Heft-Thread hier für mich so eine Art pawlowsches Startsignal, zum Briefkasten zu gehen und das Heft herauszuholen. Hat aber gestern abend nicht geklappt. :kratz:

    Zu dem Rätselraten um den legendären Helden:
    Ich tippe natürlich auf Pitipak. Das würde schließlich auch prima zu dem passen, was Nante schrieb:

    ein oft geäußerter Wunsch geht in Erfüllung. :floet:


    :D

    Ok, na gut, meine etwas ernstere Vermutung wäre: Vielleicht treffen wir auf besagten heldenhaften Roland aus dem Mittelteil, falls der da noch gelebt hat.

    Anscheinend wurden auch einige Preisausschreiben-Gewinner im Heft verewigt?
    Jedenfalls wirken einige Randfiguren mächtig verdächtig echt: Die blonde(!) auf S.41 und 49, Wächter auf S. 47/48, zwei Zuschauer auf S. 38 :lupe:

    Ansonsten war das Heft eine sehr unterhaltsame Gerichtsverhandlung.
    Gleich der allererste Fall um das Suppenhuhn erinnerte mich in seiner pfiffigen Wahrheits- und Urteilsfindung unweigerlich an Hodscha Nasreddin.

    Oje, die Orang Laut Serie. Der Nadir der Dräger-Ära.
    Sowohl die Story als auch die karge Betextung bieten gerade so das absolute Minimum, nur knapp über einer totalen Arbeitsverweigerung des Autors.
    Vielleicht hat sich Dräger darauf verlassen, dass eine Serie an so einem paradiesischen Traumort allein von den Zeichnungen getragen werden könne?
    Leider schien sich auch bei den Zeichnern in den späten 80ern Lustlosigkeit breitzumachen, und auf der schwimmenden Plattform beschränkte sich die Aussicht ohnehin heftelang auf Wasser, Holz und dümmliche Piraten.

    Kurios, dass sich nahezu die gesamte Serie - ab Ankunft auf der Insel bis zum äquatorialen Sonnenuntergang gegen 18 Uhr auf der letzten Seite - unterbrechungsfrei in weniger als 12 Stunden abzuspielen scheint.
    Trotzdem hielten es die offenbar extrem ungeduldigen Herrschaften in Orissa nicht mehr aus, als die Abrafaxe "so lange Zeit" ausblieben.
    Mit einer ähnlich vagen Zeitangabe berichtet Califax am Marterpfahl, für "recht kurze Zeit" Diener der Prinzessin gewesen zu sein.
    Zeit ist eben relativ.
    :uhr:

    Wenn ich mich entscheiden müsste, ob Pitipak "um Welten besser" oder die Orang Laut "zigfach besser" sind, gewinnt bei mir dann doch eher Pitipak.
    Der Inbegriff der Spannung waren beide Serien nicht.
    Die Babysitter-Odyssee plätscherte chillig wie ein Südsee-Urlaub vor sich hin. Aber immerhin: sie plätscherte.
    Die Orang-Laut-Geschichte war eine gähnende Flaute.
    Da schlug man das Heft auf und konnte sich an Handlungen ergötzen wie: Bobo wird ins Wasser geschubst. Bobo wird aus dem Wasser gefischt. Ende. ;)
    :swim:

    Nach einer Serie wie Pitipak hätte ich mir trotz all ihren Schwächen wahrscheinlich damals die Finger geleckt.
    Allein das Schamanen-Machtgerangel von Elato bot schon mehr Unterhaltung als die ganze Orang-Laut-Geschichte.
    Dazu noch der Aspekt der getrennten Faxe, die sich dauernd verfehlen, und die kleinen Schmunzelmomente, wenn Schubert seine Figuren in den Dialogen menscheln lässt.
    Ob zwielichtiger Missionar Pater Brown oder die kleine Verräterin Brutura, solche Figuren sucht man in der von Abziehbildern bevölkerten Orang-Laut-Serie vergeblich.
    Selbst Alex, einst einer der gelungensten Hauptbegleiter, ist 1988 nur noch ein Schatten seiner selbst - ausgerechnet in dieser Serie, der Stunde seines Triumphes.
    Etwas mehr vom erfinderischen Chaos früherer Tage, gepaart mit alex'scher Selbstüberschätzung hätte der Serie bestimmt gutgetan.

    So bleibt als Fazit nur zu sagen: Schade, schade.
    Man nehme bewährte Zutaten früherer Serien - Piraten überlisten, Schatz suchen, Mädchen retten, Alex als Begleiter - und mische alles so lustlos zusammen, dass selbst das Nachhausebringen eines Kleinkindes unterhaltsamer ist - fertig ist die Orang-Laut-Serie. :D
    Ich bin trotzdem mal gnädig und gebe eine 5.
    Die Serie wäre eigentlich heißer Anwärter auf Note 6 "Das schlechteste Kapitel überhaupt!"
    aber ich lasse lieber Luft nach unten, da ich noch einen anderen Kandidaten habe - und nein, es ist nicht Pitipak. ;)

    Ich fand leider auch das zweite Japan-Kapitel schnarchlangweilig und kann mir angesichts des positiven Übergewichts bei den Wertungen nur verdutzt die Augen reiben, zumal auch der grafische Abstieg inzwischen kaum noch zu übersehen war.

    Bisweilen wirken Serien ja beim Wiederlesen etwas besser, was hier allerdings kaum geholfen hat.
    Erwähnenswert bleibt für mich allenfalls das kurze Wiederaufleben der längst totgeglaubten Reime unter den Doppelseiten.
    Beim damaligen Lesen habe ich das inmitten des allgemeinen Unmuts über den Niedergang der Qualität nicht besonders wahrgenommen, aber mit den reduzierten Erwartungen beim Wiederlesen war Drägers Verseschmiederei eigentlich das einzige, was positiv in der ansonsten vergessenswerten Serie hervorstach und mir ab und zu einen anerkennenden Schmunzler zu entlockten vermochte.

    Zu der Zeit erschienen die Nachdrucke der Digedags, beginnend mit dem besten aller Mosaik-Abenteuer:
    der Amerikaserie. :anbet:
    Das war das volle Kontrast-Programm, denn die Amerikaserie hatte alles, was die Japanserie nicht zu bieten hatte:
    Spannung, Witz, Abenteuer, einen ernstzunehmenden Antagonisten, Einfallsreichtum, interessante Wendungen, wunderbare Zeichnungen, eine Atmosphäre zum Eintauchen mit einer gewissen Mischung aus Karl May und Huckleberry Finn.
    :cowboy1:
    DIE Serie ist für mich eine dicke fette 1 mit Bienchen und Lobkärtchen. Da kann ich Japan im Vergleich keine 2 oder 3 mehr geben.
    Von den Serien, an denen Dräger mitgewirkt hat, rangiert Japan für mich so ziemlich am untersten Ende, nur noch unterboten von der Orang-Laut-Serie.
    Von mir gibt's eine 4, und damit ist die schlappe Serie noch gnädig weggekommen.


    Ob ich dem Mosaik in der Wendezeit treu blieb?
    Ja, ich hab das Abrafax-Mosaik weiter duchgängig gesammelt, allerdings ohne wirkliche Begeisterung.
    Es mag etwas gehässig klingen, aber ich rechnete damit, dass es das Heft bei dieser Qualität ohnehin nicht mehr lange geben würde.
    Die paar Ausgaben bis dahin wollte ich schon noch komplett haben. ;)

    Und beim Mosaik mit den Digedags ging es ja gerade erst richtig los.
    Besonders bei der Amerikaserie kam noch ein interessanter Faktor hinzu:
    Durch den Umstand, dass die Sammelbände anfangs nicht chronologisch erschienen und auch keine Nummern enthielten, konnte man - sofern es keine Überschneidung mit der lückenhaften Heftsammlung gab - nur mutmaßen, an welcher Stelle der jeweilige Sammelband einzuordnen war, was der Sammelei den zusätzlichen Charakter eines Puzzles verlieh.
    Eigentich ein Manko, das ich aber durchaus positiv empfand. :)

    Was Westcomics betrifft, habe ich natürlich auch einiges probiert.
    Besonders erwähnen sollte ich das Lustige Taschenbuch, das für DM 6,20 den prallen Seitenumfang von "Karl Gabels sämtlichen Weltraumabenteuern" bot, und damit genug Stoff für längere Zugfahrten zu einem erschwinglichen Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Meine sporadische Sammelei mit Komplettierungsambitionen hielt durchaus eine geraume Zeit, endete aber spätestens, als der Verlag beschloss, die witzigen alten Titelbilder durch wenig ansprechende 08/15-Cover zu erneuern.
    Nichtsdestotrotz hatte sich bis dahin mit dem LTB meine zweitgrößte Comic-Sammlung angehäuft, und ich erinnere mich an viele vergnügliche Abenteuer mit Pechvogel Donald, spannende Krimis mit Micky Maus, Zeitreisen mit Professor Zapotek und ein episches 250-Seiten-Crossover um die Olympischen Spiele.
    Übrigens alle besser als die Japanserie. :D
    :donald: :micky:

    Sehr schönes Heft wieder! :top:
    Schon vor dem Lesen sorgte der Anblick der Heftrückseite für Verzückung: So schnell kriegen die Faxe Lela wohl nicht klein.

    Lustig fand ich einige Missverständnisse:
    - S.10, Panel 2, Califax' völlige Fehlinterpretation des Verhaltens der Ratte
    - S.39, Panel 1, Haruns Deutung von Dschaffars entsetzter Reaktion :D
    wohingegen ich das überstrapazierte Kult-Zitat aus "Hasch mich, ich bin der Mörder" auf S.35 nicht unbedingt gebraucht hätte (war aber auch nicht störend.)

    Auch die liebenswerten Details in den Zeichnungen sind gelungen:
    - S.5, letztes Panel, der kleine Hilal vor dem Obstkorb - einfach goldig
    - S.37, der verschmitzte Blick der Ratte, die ihren Plan von S.10 verwirklicht hat
    - S.17 oben rechts zeigt, dass auch Bibliothekar zu den Hochrisiko-Berufen gehört :nonono:

    Die Bibliothek von Bagdad hat mich unweigerlich an Delphi erinnert und mir wieder vor Augen geführt, wie völlig desinteressiert Brabax (und der Autor) an dem Zeitreisegeheimnis sind.

    Die Enthüllung auf S.44 hat mich völlig überrascht. Ich hatte angenommen, dass Smaragden-Ali sich wirklich nur weiblichen Rat eingeholt hat. Man darf auf Lelas Rache gespannt sein :holz:

    Als Euphemios auf S.46 den dringlichen Brief erwähnt, und Brabax sich dazusetzt, hatte ich schon mit einer Verwechslung der Schriftstücke gerechnet.


    Mit diesem Heft ist ja nun schon fast ein Jahrgang der neuen Serie komplett, und ich kann als Zwischenfazit bisher nur Lob aussprechen. :top:
    Etwas, das ich noch vor einem Jahr mit dem Hopplahopp-Ende der Pitipak-Serie und nach den zähen Vorgängerserien kaum für möglich gehalten hätte.

    Dass mich eine Serie direkt ab Heft 1 begeistert und so lange das Niveau hält, das war zuletzt bei der Templer-Serie so - und dort hatte man zu diesem Zeitpunkt schon die halbe Reise hinter sich und erste "Hänger" mit Hugo in Venedig, während ich hier noch keine nennenswerten Ermüdungserscheinungen zu beklagen habe, obwohl man sich noch keinen Zentimeter aus der Stadt bewegt hat.

    Letzteres führt mich zur Frage, ob man sich endlich vom 2-Jahres-Limit gelöst hat, oder ob man den Rest der Serie im Elefantengalopp durchhuschen will.
    Bleibt es womöglich eine reine Orient-Serie (gemäß dem Variantheft-Titel "Die Abrafaxe im Orient") und Abul Abbas' weiteres Schicksal wird nur am Ende in einer Zusammenfassung beleuchtet?
    Das würde auch dazu passen, dass die ganze Geschichte von einem arabischen Märchenonkel geschildert wird.

    (Nicht, dass ich es eilig hätte - weder mit dem Abzug aus Bagdad, noch mit einem Ende der Serie - im Gegenteil: Auf diesem Niveau kann die Serie von mir aus auch 3, 4 Jahre weitergehen. :D )

    mutawakkel: ja, bessere dich bitte - nein, Quatsch, ich meinte:
    :besser:

    Das Inhaltsverzeichnis von Band 1 lässt vermuten, dass pro Heft eine Seite gekürzt wurde. :kratz:
    Bekanntlich hatten die Hefte bis 244 auf der vorletzten Seite Werbung, was zu einer ungeraden Seitenanzahl (31) führen würde.
    Damals im Aldi-Band hatte man das mit zusätzlichen Zeichnungen gelöst.
    Eine Kürzung finde ich suboptimal. :traurig:

    Und ein paar Ungereimtheiten: Siehe S.9-10, passt irgendetwas nicht.

    Welche Ungereimtheit meinst du?
    Falls du auf die Frage hinaus willst, wieso die Kinder plötzlich doch frei sind: Der kleine umgekippte Hocker gibt einen Hinweis darauf ;)
    Und ich meine sogar hinter dem Sichtschutz kleine Füße zu erkennen.
    Ich finde das einen charmanten Zug, den Leser durch Nichterzählen (bzw. verstecktem bildlichen Erzählen) zu mehr Fantasie und Aufmerksamkeit anzuregen.

    Seltsam fand ich, wieso auf Seite 38 die Ratte den Wächter beißt, der Califax sowieso gerade zum Großwesir schleppen wollte.
    Vielleicht ging es ihr darum, dass Califax die Strecke zum Palast lieber auf eigenen Beinen joggt und nicht getragen wird (zumal in so ungesunder Körperhaltung an nur einem Arm).
    Ist halt eine smarte Ratte, die Califax' Fitness überwacht. :muckis:

    Anders sieht es mit der Gesundheit der Kinderchen aus, die in diesem Heft ungewohnt rabiat gefährdet wird:
    Hilals Kopfsprung schmerzt allein schon beim Zusehen.
    Tarek wird nicht nur das Ohr langgezogen, sondern auch sein Hals per Peitschenhieb zugeschnürt.
    Manara wird sogar mit dem Messer nach dem Leben getrachtet.

    Ich finde Lelas Charakterveränderung dabei auch etwas schade.
    Ich mochte am Anfang ihre überlegte und überlegene Art. Da war sie diejenige mit dem kühlen Kopf, die ihren ungestümen Handlanger zurückhielt.
    Nun gesellen sich schon seit den letzten Heften Rach- und Tobsuchtsanfälle, Anstachelungen zum Gemetzel (gegen die sich selbst die Handlager verweigerten) und nun Mordabsichten gegen Kinder dazu.
    Wollte man Lela zum möglicherweise baldigen Ende des Bagdad-Kapitels nochmal so richtig böse darstellen, bevor die anschließende "Elefantenrunde" ohne sie stattfindet?
    Spielen vielleicht ihre Hormone verrückt, weil sie in Quecksilber-Smaragden-Ali verknallt ist? Immerhin häufen sich diese Anwandlungen erst seit seinem Antrag.

    Ich hoffe, die "Gute" bleibt uns noch ein wenig erhalten - vorzugsweise mit alten Qualitäten, denn jähzornige Schurken gab es schon zu genüge.
    Ich würde stattdessen mal einen tobsüchtigen Hauptbegleiter sehen wollen, der die Faxe ständig in Schwierigkeiten bringt. :D

    Nee, das Sonderheft war diesmal nix. :flop:
    Außerdem hat gbg wohl die Hefte verwechselt: Das Lela-Heft ist "ein Genuss", das Sonderheft ist "gähn", so rum wir ein Schuh draus. ;)

    Optisch hat mich das Sonderheft in der Tat an die Neos-Serie erinnert, aber inhaltlich liest es sich eher wie eine der spannungsarmen und belehrungsreichen Atze-Geschichten.
    Während die Digedags ihren Schulalltag auf dem Neos mit allerlei Schabernack aufpeppten, passiert bei den vorbildlichen Caramell-Streberinnen rein gar nichts von Unterhaltungswert.
    Der einzig interessante Punkt, der in der "Story" aufkommt, wird gar nicht näher beleuchtet: nämlich, wieso das kleine Mädchen mit den Hunden in den Jahren nicht wächst. Zweifellos handelt es sich um eine verschollene vierte Caramelle. ;)

    Noch ein Punkt, der eher zur indoktrinativen Atze als zum (einst) unpolitischen Mosaik passt: Es wird mal wieder gegendert.
    Im Comicteil wenigstens "nur" mit semantisch unsinnigen Partizipbildungen, die allseits beliebten Gendersternchen sind dem redaktionellen Teil vorbehalten.
    Für mich hat der nunmehr wiederholte Einsatz von umstrittenem Gender-Neusprech unter dem traditionsreichen Label "Mosaik" leider ein G'schmäckle, als ob man damit auf dem Grab Hegens herumtrampelt, der solcherlei Versuche ideologischer Einflussnahme immer aus dem Mosaik herauszuhalten versucht hat. :(