Mosaik-Heft 592 "Unruhige Zeiten"

  • Hatte das Heft heute auch im Kasten... Hab's gelesen... Und dann hab ich's gleich nochmal gelesen, ob es vielleicht beim zweiten Lesen so etwas wie eine Geschichte ergibt... Dann hab ich es weggepackt und werd's wohl auch nicht nochmal hervorholen...
    Keine Ahnung, woran es dann tatsächlich genau liegt - es fühlt sich einfach nicht wie "Mosaik" an... Weder erzählerisch noch zeichnerisch gelungen. OK, die Faxe sehen gut aus wie immer, die Hintergründe sind sowieso über jeden Zweifel erhaben - aber dazwischen derartig viele verschobene Figuren... Oft stimmt die Perspektive nicht, Figuren stehen einfach nur statisch herum, als müssten sie nur das Bild füllen, als hätte der Zeichner eine Lücke gesehen und gedacht, dass da noch was hinpasst, auch wenn es dann perspektivisch nicht zu den anderen Figuren passt... Manche Figuren schrecken regelrecht ab...(Seite 36 z.B. und was das auf Seite 9 im Niederwald für merkwürdige Bäume sein sollen, erschließt sich auch nicht...)
    Und erzählerisch ist es dann eben auch arg dünn, irgendwie fad, langweilig, man hat keinen Sympathieträger, es plätschert nichtssagend dahin...
    Also von den bisher erschienenen Jubiläumsheften ist das nun schon das dritte, mit dem ich nichts richtiges anfangen kann. Eulenspiegel fand ich noch ganz OK, aber die 3 Folgehefte sind weder "Fisch noch Fleisch"...

    Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass es sich (auch vom Abfall in der Qualität) bei den Einzelheften um eine dieser Auftragsarbeiten handelt.

  • Mir gefällt das Heft besser als die beiden letzten. Es hat schöne Stadtansichten und Hintergründe, die Geschichte gefällt mir auch besser; abgesehen vom Happy End - ein offener Ausgang nach Drägerscher Art hätte der Geschichte mehr Dramatik verliehen und wäre ja auch dem Sujet mehr entsprechend gewesen. Gelungen war besonders Califax' Verkleidungstrick ... eine schöne Reminiszenz an den Erbprinz Rudi von Kraxelberg-Jodelfingen. Auch die Kleidung der Figuren gibt mehr her - sicherlich mehr Arbeit für die Zeichner, aber schön anzusehen. Bei den Figuren bin ich zwiegespalten. Christoph Schapeler und der Herr von Donnersmark, das Liebespaar sind gelungene Figuren. Der einzige, der gar nicht hineinpasst, ist der blonde Bauer auf Seite 36 und 37. Die Farbgebung ist grundsätzlich schön bunt, aber man hätte noch etwas mehr variieren können mit unseren Tageszeiten und Beleuchtungen. Die bedrohlichen Panels des Hefts hätten durch dramatische Beleuchtung und dunklere Farben z.B. noch besser gewirkt. Das Paradebeispiel, wie die richtige Farbwahl die ganze Stimmung und Wirkung der Geschichts verbessert, ist die Ägyptenserie. Die Nacht- und Fackelszenen haben sehr zum Eindruck beigetragen.

  • Mir gefällt das Heft besser als die beiden letzten.

    So...


    ...sehe ich das auch. immer mal wieder ist das Heft sogar recht lustig - zumindest meinen Humor betreffend. Von den Einzelheften dieses Jahr für mich sogar das beste bisher.

    UNVEU:D

  • Vom Titelbild und Titel her habe ich endlich einen Knaller erwartet. Aber es bleibt dünn, sehr dünn. Die Einzelhefte dieses Jahr zünden überhaupt nicht. Ich denke das Mosaik ist vom Konzept her dafür einfach nicht gemacht. Und dann immer diese erzwungenen Happyend Geschichten, einfach so aus dem nichts. Dem Mosaik fehlt frischer Wind und frisches Blut! :nurse:

  • Ja, schaut ein wenig ungelenk aus. Aber auf dem Holzstich von Hans Sebald Beham, der hier vielleicht Pate gestanden hat, hält der Trommler zumindest den einen Stock auch etwas komisch.

    Two peasants going to the peasant war with drum, stendard and sword,...
    Two peasants going to the peasant war with drum, stendard and sword, Germany 1544, engraving by Sebald Beham printmaker
    www.istockphoto.com

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • Ja, schaut ein wenig ungelenk aus. Aber auf dem Holzstich von Hans Sebald Beham, der hier vielleicht Pate gestanden hat, hält der Trommler zumindest den einen Stock auch etwas komisch.

    Das ist der sogenannte traditionelle Griff beim Trommeln. Die rechte Hand hält den Trommelstock mit der Oberhand und die linke Hand mit der Unterhand. Beim Schlagzeug in der Rockmusik werden meistens beide Sticks mit der Oberhand gehalten.

  • Ich sehe (Bild der Rückseite) nur 5 Gegenstände, die nicht in die Zeit passen.

    Was fehlt hier:

    Seilbahn
    Fass mit 0 % Prozent
    Hafermilch
    Zauberwürfel
    Burger
    ?
    ?

    Gabeln, Gläser, Teller gabs ja schon

    Das sind doch Kinderbilder und ich knack die nicht? Peinlich.
    War schon bei Eulenspiegel schwierig.

  • Gabeln gab es zwar schon, waren aber nicht verbreitet und dürfen eher nicht auf einem Bergbauernhof zu finden gewesen sein.

    Tomaten gab es zu der Zeit auch noch nicht in Europa. Die wurden da gerade erst von den Spaniern in Amerika entdeckt.

  • Das Vögelchen = Kolibri, gehört nicht her und auch an die Hafermilch.

    Hafermilch habe ich erwähnt. ach herje, dass ist ein Kolibri? Ich hatte das für ein undefinierbares Insekt angesehen.
    Brot gibts doch schon seit mehr als 6000 Jahren und auch in allen Arten.

    Also fehlt noch ein Teil.

  • An Tomaten dachte ich auch, aber das Netz sagt:

    "Die spanischen Konquistadoren brachten die Tomate nach der Eroberung der Stadt Tenochtitlan durch Hernán Cortés im Jahr 1521 nach Europa." die Geschichte spielt 3 Jahre später. Habe ich deshalb ausgeschlossen.

    Etwas anderes sagt auch noch: "Es wird vermutet, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1498 auf die Tomate aufmerksam geworden ist."
    Also beides vor dem Bauernkrieg.

  • Das würde ich jetzt, ehrlich gesagt, nicht aus dem Stegreif sagen können. Da müßte ich mich auch erstmal schlau machen. Und wenn man dann bedenkt, daß die Zielgruppe…..usw.

    Ist mir schon klar, daß die auch nicht auf den Kopf gefallen sind. Aber so offensichtlich wäre das mit dem Brot nicht. Genau das selbe mit den Tomaten.

  • Ich habe das Heft zwar (immer) noch nicht und weiß darum nicht, welche Brotform Ihr meint, aber über Fladenbrot war man damals schon lange hinaus. Es gibt ja sogar eine Geschichte von Eulenspiegel, wo er als Bäckergehilfe auf die Frage, was er mit dem angerührten (Sauer-)Teig machen soll, zur Antwort bekommt: "Eulen und Meerkatzen!", - was er dann auch prompt macht und sich dieses ungewöhnliche Gebäck gut verkauft.

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • an Tomaten dachte ich auch, aber das Netz sagt:

    "Die spanischen Konquistadoren brachten die Tomate nach der Eroberung der Stadt Tenochtitlan durch Hernán Cortés im Jahr 1521 nach Europa." die Geschichte spielt 3 Jahre später. Habe ich deshalb ausgeschlossen.

    Etwas anderes sagt auch noch: "Es wird vermutet, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1498 auf die Tomate aufmerksam geworden ist."
    Also beides vor dem Bauernkrieg.

    Innerhalb so kurzer Zeit nach ihrer Entdeckung dürften sie noch nicht zum Standardgemüse europäischer Bauern gehört haben.

  • Also Tomaten oder sind das Äpfel? Was ist mit der alten Frau, gelbes Kopftuch, die kommt mir bekannt vor. Und die "Batman" Flasche, neben dem Broiler, was soll da drin sein?

  • Zum Heft selbst: Hat mir „ganz okay“ gefallen. So richtig glücklich bin ich aber mit dem Konzept nicht. Denke, das kann ich nach drei Heften sagen. Bruno schrieb das schon ganz am Anfang: Die haben alle den Charme dieser Auftragshefte. Und weiter oben stand es auch schon: Werden einmal gelesen, dann vllt. noch das magische Auge geguckt … und dann wegsortiert. Und ich bezweifle, dass ich so schnell Lust auf eine Wiederholungslektüre habe. Dafür fehlt Spannung und Humor. Wenigstens eins von beiden braucht ein gutes Mosaik. Immerhin gab‘s Wissen.
    Aber jetzt warte ich erst mal ab, was der Tilberg über die angeblichen Revoluzzer herausfindet.

  • Als Literatur kann ich ihm Gerd Schwerhoff "Der Bauernkrieg- Geschichte eine wilden Handlung" empfehlen. - Wenn ich die bisherigen Kommentare richtig verstehe, trifft das auf das Heft wohl eher weniger zu. :D

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  • Und als zusätzlicher Comictipp passt die Reihe “Hauptmann Veit”. Weiß gar nicht mehr, woher ich das kenne. Kann sein, dass das hier mal irgendjemand empfohlen hatte.

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