Batman: Der One-Shot und Mini-Serien Thread (mit Spoilern)

  • Batman auch bekannt unter dem Namen "Der Dunkle Ritter" bekommt eigentlich ständig neue unabhängige Mini Serien und ich will auch nicht für jeden einzelnen Band einen neuen Thread. Deshalb denke ich mir warum nicht alle in einen nur für die Minis

    Angefangen mit...
    - Batman: Die Jagd des Dunklen Ritters (#2 & 9)
    - Batman: Kreatur der Nacht (#5)
    - Batman: Ego und andere Geschichten (#6 & 11)
    - Batmans Grab #1 & 2 (#8)
    - Batman: Die Pforten von Gotham (#9)
    - Batman: Noel (#10)

    6 Mal editiert, zuletzt von Kal-L (28. Februar 2021 um 14:06)

  • Batman: Die Jagd des Dunklen Ritters (mit Spoilern)

    Erstmals veröffentlicht in Amerika: Batman Giant (2018) #3-14 (1.te Story) / Nachgedruckt in Batman: Universe (2019) #1-6

    Zitat

    Mit Batman durch Raum und Zeit

    Als Batman einen Raubüberfall des Riddler verhindern will, erkennt er, dass sein alter Widersacher nicht mehr Herr seiner selbst ist. Die Beute, ein wertvolles Fabergé-Ei, ist verschwunden, doch ein Hinweis führt den Mitternachtsdetektiv zur Nachfahrin von Wildwest-Kopfgeldjäger Jonah Hex. Und damit beginnt für ihn eine Jagd durch Raum und Zeit, bei der er nicht nur auf den Auftragskiller Deathstroke stößt, sondern auch mit den Helden Green Arrow und Green Lantern Seite an Seite kämpft...

    Text von der Rückseite

    Meinung: Gekauft hab ich mir den Band sicher wegen Brian M. Bendis aber vor allem wegen dem Artwork von Nick Derington den ich schon bei Doom Patrol (Das gibt es nicht auf Deutsch) schätzen gelernt, besonders weil es so klassisch anmutet aber dennoch nicht altbacken ist.

    Die Geschichte selbst hat mich aber auch auf ganzer Linie überzeugt, es ist abgesehen von dem Zeitreise Aspekt eine Detektiv Story mit Team-Up Charakter. Wer es gern Klassisch mag wird hier gut Unterhalten werden ohne das man Vorwissen braucht. 8 von 10 Punkte

  • Batman: Die Jagd des Dunklen Ritters (mit Spoilern)
    Erstmals veröffentlicht in Amerika: Batman Giant (2018)
    8 von 10 Punkte

    Ist das dann ursprünglich in einem dieser Walmart exclusiven Heften gewesen? Heißen die nicht auch irgendwie so?

  • Batman: Kreatur der Nacht

    Eine neue Batman Origin? Nicht im Entferntesten in diesem ungewöhnlichen Comic wendet Kurt Busiek ein Konzept welches er schonmal bei Superman genutzt hat (DC Premium #33: Superman: Geheimidentität - sehr zu empfehlen im übrigen) bei Batman an.

    Der junge Bruce Wainright lebt in einer Welt so wie unsere es gibt zwar Batman aber nur in Comicheften und er liebt sie, nicht nur wegen der Ähnlichkeit mit seinem Namen und dem Netten Onkel Fred den er Alfred nennt.

    Spoiler anzeigen

    Als seine Eltern jedoch bei einem Einbruch in ihrem Haus erschossen werden und er ebenfalls angeschossen wird, hören die Gemeinsamkeiten auf, den als er nach Monaten aus dem Koma erwacht ist er allein niemand der ihm hilft, er glaubt Alfred verwaltet nur das Geld seiner Eltern und ihn besucht er nur ab und an. Die Mörder seiner Eltern findet niemand und was kann er machen in einer Welt ohne Superhelden der realen Welt. Er wünscht sich einen Dunklen Ritter herbei ein Produkt seiner Fantasie das jedoch real wird, eine Kreatur der Nacht das auf seinen Wunsch auf die Jagd geht.

    Um die Welt zu verbessern, nur wird sie es dadurch auch wirklich? Oder steigert sich Bruce in etwas rein aus dem es kein entkommen mehr gibt. Eine Obsession die sich in den Jahren zu einer Krankheit entwickelt

    Meinung: Ein Batman Graphic Novel der völlig anderen Art, nicht nur weil es den Batman den man kennt hier nicht gibt sondern wie auch in unserer Welt nur ein Comicheld ist. Das ändert aber nichts daran das Bruce Wainright so wie Batman sein will, vor allem wegen dem Verlust den er erlitten hat, auch wenn er sich dabei in etwas verrennt und immer wieder Fehler macht.

    Insgesamt ein eindringlicher spannender Comic mit wunderbar düsterem Artwork, wodurch das ganze erst lebendig wird. Als Extra gibt es noch Anmerkungen des Autors zu dem Projekt und wie es ursprünglich geplant war und welche Veränderungen es durchlaufen hat (zwischen Nr. #3 & 4 der Serie vergingen 2 Jahre Wartezeit) und dann noch einige Sketche von John Paul Leon.

    9 von 10 Punkte

  • Batman: Ego (und andere Geschichten)

    Mit den US Ausgaben
    - Batman: Ego (2000) OGN (Deutsche Erstveröffentlichung)
    - Batman: Gotham Knights (2000) 23, 33 (II) (Schon veröffentlicht in den Batman: Schwarz/Weiß Kolletionen zuletzt im Omnibus)
    - Solo (2004) 1 (I), 5 (VII) (Deutsche Erstveröffentlichung)
    - Catwoman: Selina's Big Score (2002) OGN (Schon in DC Premium #23 zu finden oder in DC Graphic Novel Collection #29)
    - Harley Quinn Holiday Special (2015) 1 (III) (auch zu finden in Harley Quinn (2014) #5)

    Zum Band selber an sich kann ich sagen das die Größe dem der The Boys Gnadenlos Edition Bänden gleicht und auch die Verarbeitung ist soweit Top, die 35€ die man für die 232 Seiten hinlegen muss gehen soweit also in Ordnung.

    Batman: Ego

    Ist Darwyn Cooke's Erstlingswerk, in dem Batman nachdem er eines von Jokers Massakern gestoppt hat nun noch einen Komplizen schnappen will der ihm zuvor Jokers Versteck verraten hat. Doch die Festnahme gerät zum Fiasko da dieser Selbstmord begeht bevor er Batman gesteht das er seine Familie umgebracht hat aus Angst vor seinem ehemaligen Boss.

    Von den Ereignissen zutiefst erschüttert will er sich von Batman abwenden doch sein zweites Ich will das nicht hinnehmen.

    Meinung: Bruce Wayne im Kampf gegen sein alter Ego Batman, schon allein das Konzept ist klasse, und die Umsetzung wie Bruce sich seinen inneren Dämon stellt ist es ebenso, vom Artwork braucht man als Fan seines Werks nicht viele Worte zu verlieren das ist genial.

    Hier sind die Monster

    Eine Short Story in der sich Batman in Gemäldeartigen Zeichnungen Madame X und ihren Fähigkeiten stellen muss welche Halluzinationen hervorrufen.

    Das Monument

    In der man Batman zu ehren ein gigantisches Monument errichtet mit einem unförmigen Kinn. Genauso unförmig ist das Artwork von Bill Wray, Cooke ist hier als Autor tätig in einer Funny Story, welche einem zum Schluss schmunzeln lässt bei der Pointe.

    Ein Rendezvous mit einem Ritter

    Catwoman hat ein etwas ausgefallenes Date mit Batman, oder mehr ein Spiel wie sie es sieht. Und das Dynamische Artwork von Tim Sale trägt sein übriges zur Stimmung bei.

    Deja Vu

    Eine Story inspiriert durch den Klassiker "Nacht des Jägers" (Detective Comics #439, mehr verrät Darwyn Cooke in seinem Nachwort dazu.) In ihr wird Batman Zeuge wie bei einem Raubüberfall eine Frau und ihr Mann erschossen werden, und ein Junge als Waise zurückbleibt eine Tat die ihn an seinen eigenen Verlust erinnert. Und so jagt der Dunkle Ritter die Täter ohne Worte zu verlieren gnadenlos bis zum Ende.

    Zwar hat die Geschichte gerade mal 13 Seiten, weniger als die Vorlage doch allein mit dem stimmungsvollem Artwork, kann Dawyn Cooke das ganze besser erzählen als das Original. (Welches ich nochmal zum Vergleich gelesen habe, für die Interessierten ist die Geschichte auch zu finden in Batman: Die Besten Storys aller Zeiten)

    Selina's Big Score

    Selina Kyle gilt als Tod, ermordet von Catwoman was natürlich nicht möglich ist. Doch das gibt ihr die Chance das größte Ding ihrer Karriere durchzuziehen, den Überfall auf einen Zug beladen mit 23 Millionen Dollar, Geld was aus Drogengeschäften der Falcone Familie stammt. Doch für den Coup braucht sie Hilfe von Stark einem ehemaligen Freund den sie Verraten hat und noch anderen...

    Eine Story in der man mehr über Selinas Vergangenheit erfährt und das dazu noch jede Menge Spannung, Action und Drama bietet. Eine Geschichte die mir schon in DC Premium gefallen hat, da es aber schon so lange her ist war die Lektüre wie beim ersten mal, großartig. Und die Qualität und größe ist hier um einiges besser.

    Harley schlägt die Zeig tot

    Harley entdeckt auf ihrem Kopf ein erstes graues Haar, ihre Zeit läuft anscheinend ab und so glaubt sie wenn sie Vater Zeit erledigt kommt sie um das altern herum. Vater Zeit ist aber einfach nur ein alter Mann in einem Altenheim und weiß von ihrem Wahnsinn nichts...

    Einige Leute mögen Harley Quinn ja nicht dabei liegt es doch meist am Autor wie er den Charakter rüberbringt, und Darwyn Cooke gelingt es hier eine komische und berührende Geschichte zu erzählen. :top:

    Als Bonus gibt es noch ein zweiseitiges Vorwort von Amanda Conner. Vier Seiten Anmerkungen zu den einzelnen Storys vom Autor selbst und 21 Seiten mit Cover Artwork verteilt über den Band.

    Insgesamt hat mich der Band rundum überzeugt für Fans von Darwyn Cooke ein muss, und auch für alle anderen die das Werk dieses großen Künstlers noch kennen Lernen sollten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kal-L (28. November 2020 um 20:17)

  • Batmans Grab #1

    Mit US: The Batman's Grave (2019) #1-6

    Ungewollt hab ich mich für das Cover entschieden was den Inhalt des Bandes am besten beschreibt entschieden, das Hardcover, warum nun da Tritt Batman dem Leser quasi ins Gesicht und das macht er den größten Teil der Handlung auch mit seinen Gegnern. Irgendwelchen Gangstern in seitenlangen Fights, das ganze ist gut Choreografiert und die Zeichnungen von Bryan Hitch sehen zum großen Teil sehr gut aus aber von der Handlung hätte ich mir mehr Substanz gewünscht. Vor allem da dies geschrieben wurde von Warren Ellis, die Genialität von z.B. Transmetropolitan ist ihm hier komplett abhanden genommen.

    Ich weiß auch gar nicht mehr worum es überhaupt ging, vielleicht erschließt sich das ja mit dem zweiten Finalen Band, was ich eher bezweifle.

    Wegen der Zeichnungen vergebe ich noch durchschnittliche 5 von 10 Punkte

    Einmal editiert, zuletzt von Kal-L (27. Februar 2021 um 18:36)

  • Batman: Pforten von Gotham

    Mein erster Ausflug in die Zeit des Dick Grayson Batman :D

    Batman versuch eine Sprengstoff Lieferung aufzuspüren als 3 Brücken in Gotham gesprengt werden. Um weiteres Unheil zu verhindern müssen Dick, Robin, Red Robin und Black Bat ein Geheimnis aus der Gründungszeit von Gotham lösen um den Architekten aufhalten zu können.

    Ein Interessanter Fall aus der Welt vor den New52 hat mir wirklich sehr gut gefallen :top:

    Batman Die Jagd des dunklen Ritters

    Bendis an Batman das musste man sich einfach holen und eindeutig kein Fehl kauf gewesen.

    Der Diebstahl eines Farbergè-Eis wird zu einer Reise quer durch Zeit und Raum des DC Universum man merkt das Bendis hier alle Freiheiten hatte sich richtig auszutoben.

    Die Handlung war zwar etwas Konfus aber trotzdem sehr Lesenswert. :D

    Oft sind solche Mini Serien eher solala trifft zum Glück aber hier auf keinen der beiden Bände :top::top:

  • Leise rieselt der Schnee - - - zumindest war das vor wenigen Wochen hier der Fall und tatsächlich hatten wir mal wieder eine Woche weiße Wälder und Felder um uns herum. Da habe ich die Gelegenheit und die Stimmung direkt genutzt einige Weihnachts-Comics hervorzukramen, die ich bereits vergangenes Weihnachten hier liegen hatte. Dereinst wollte ich mir die aufsparen, bis mich das Wetter wieder in Stimmung bringen würde, ist in der Saison aber nicht mehr passiert. Diesmal war ich schlauer und habe gleich die erste Gelegenheit genutzt.


    Batman Noël – Deluxe

    Na wenn das mal kein Comic ist für den das übergroße Deluxe-Format geschaffen wurde, dann weiß ich auch nicht. Absolut herausragend und meisterlich kommt das fulminante Artwork von Lee Bermejo daher. Mal düster mal warm, mal hart mal drall und zart (meine geliebte Catwoman ;) ) und immer absolut stimmungsvoll. Die Atmosphäre im winterlich verschneiten Gotham ist geradezu greifbar. Leider ist die famose Zeichenarbeit oftmals das Einzige über was bei diesem Band gesprochen wird, weshalb ich eher ein allenfalls durchschnittliches Leichtgewicht auf der erzählerischen Seite vermutete. Weit gefehlt! Lee Bermejos geschickt erzählte Variation der Weihnachtsgeschichte funktioniert grandios, hält viele Überraschungen (auch schöne) bereit und ist einfach wundervoll zu lesen! Ein Meisterstück, sowohl im Batman-Kosmos, aber auch als für sich allein stehende Weihnachtsgeschichte. Unbedingt lesen! Am besten in der überformatigen Deluxe-Ausgabe mit tollem Bonusmaterial.

    Spoiler anzeigen


    Cover ohne die Schneegestöber-Schutzhülle.


    Rückansicht ohne Schutzhülle.


    Rückansicht mit der bedruckten Schutzhülle.


    9,5/10

    VG, God_W.

  • Batman – Ego und andere Geschichten

    Der viel zu früh gestorbene Darwyn Cooke ist mir mit seinen Arbeiten an Catwoman zum ersten mal aufgefallen, die hier ja teilweise auch wieder versammelt sind. Dazu habe ich hier schon mal was geschrieben:
    Catwoman, die Fährte der Katze
    Catwoman, Selinas großer Coup
    Ich bin ja noch ziemlich am Anfang meiner Batman-Reise, aber als ich Anfang 2019 mal nach (US)-Listen mit den besten Batman Comics gegoogelt hab war "Ego" auf zwei Dritteln aller Listen vertreten. Im Jahr 2000 veröffentlicht und bis heute noch nie auf Deutsch erschienen! Ist also auf alle Fälle einen Blick wert, war so mein Gedanke – und der war ja sowas von richtig! Eine psychologische Reise ins zerrissene Innere des dunklen Ritters, absolut famos!

    Spoiler anzeigen


    Der Inhalt des absolut gelungenen Bandes.


    Auch der Rest des hervorragend zusammengestellten Bandes bietet neben „Selinas grosser Coup“ noch viele weitere kleinere und größere Perlen aus Cookes Schaffen. Eigentlich hätte man den Band auch in der Zeichnern gewidmeten Batman Collection (Jim Aparo, Neil Adams, Mike Mignola, Marshall Rogers) veröffentlichen können, denn den genannten stand Meister Cooke meines Erachtens in nichts nach. Ich mag Cookes Art zu Zeichnen total, sein classic Style passt super zu der Art Geschichten zu erzählen, die er an den Tag legt. Das liegt für mich irgendwo zwischen Noir-Style und Fifties-Charme, zum Beispiel hat seine Catwoman total was von Audrey Hepburn wie ich finde. Bei Catwoman hat er ja teilweise für Ed Brubaker gezeichnet, teilweise war er als Autor und Zeichner in Personalunion tätig. „DC - Neue Horizonte“ hat er ebenfalls selbst geschrieben und gezeichnet, für mich ein weiteres Meisterstück von ihm. Dazu hatte ich auch mal ein paar Zeilen hier gelassen:
    DC - Neue Horizonte (1+2)
    Ein prächtiger Band über das Batman-Schaffen eines großen Meisters, der leider zu kurz unter uns weilte. Wenigstens kann ich mich noch auf viel von ihm freuen, denn der Schreiber & Leser Verlag veröffentlicht ab Februar eine schnieke Gesamtausgabe von Richard Stark’s Parker, wobei Cooke wohl für den Großteil des Artworks verantwortlich zeichnete. Ich freu mich schon!

    9/10

    VG, God_W.

  • Batman Collection – Alan Davis 1

    Nach Jim Aparo, Marshall Rogers (bei mir in Form des Eaglemoss-Bandes „Im Zeichen des Jokers“), Neal Adams und, etwas moderner, Mike Mignola habe ich mir Alan Davis als Teil der Batman Collection, die Zeichner ehren soll, welche sich um den Mitternachtsdetektiv besonders verdient gemacht haben, bis zum Schluss aufgehoben. Ich persönlich würde auf alle Fälle noch Darwyn Cooke mit in diese illustre Runde aufnehmen, aber mit Batman – Ego und andere Geschichten hat Panini ja Ende vergangenen Jahres einen würdigen Band im gleichen Format wie die Batman Collection bei uns veröffentlicht, wenn auch in abweichender Optik. Das geht so weit klar und hat mich unwahrscheinlich gefreut. :top:

    Aber warum habe ich mir jetzt ausgerechnet Alan Davis bis zum Schluss aufgespart? Das hat jetzt eigentlich gar keinen hochtrabenden, oder besonders herausragenden Grund, sondern ist im Grunde ganz einfach: Der Band enthält Geschichten, die in der Chronologie einfach ganz gut an diese Stelle passen. Nachdem ich einen Schwung klassisches Bat-Material und einige Elseworld bzw. auch unabhängig lesbare Geschichten gesichtet hatte, habe ich begonnen mir so nach und nach drei größere Batman Runs zurechtzulegen, um den Dunklen Ritter richtig kennenzulernen. Dies ist der erste dieser drei Runs, der viele früh spielende Stories beinhaltet und massig Beiträge, die zur Legendenbildung beigetragen haben. Danach folgt der Niemandsland-Run, weil das Ereignis um die Jahrtausendwende alle Batman-Serien beschäftigte und mich vom Thema her total interessiert. Abschließend soll dann ein großer Morrison-Run folgen, in den ich einen ganzen Schwung zeitlich passender Stories anderer Autoren und auch mit anderen Charakteren einfließen lasse. Wenn ich das alles durch habe widme ich mich weiteren Elseworld-Stories und dem ganzen Kram aus der Eaglemoss Collection, den ich bis dahin noch nirgends eingeflochten habe.

    Jetzt aber erstmal zu Alan Davis, Batmans zweitem Jahr und „Full Circle“, den Hauptgründen, den Band an dieser Stelle zwischenzuschalten, aber auch zum Joker in einem seiner ganz großen Klassiker, und wenn wir gerade bei Klassikern sind, der größte Detektiv aller Zeiten höchstselbst darf auch nicht fehlen. Aber immer schön der Reihe nach, also auch zeitlich chronologisch. Starten wir mit…

    Dez 1986 – Alles für die Katz (Detective Comics 569)
    Gleich die erste Story des Bandes ist ein Knüller. Autor Mike W. Barr schreibt eine wunderbar humorvolle Hommage an die Adam West Serie. Die übermäßig lässigen Sprüche und Jokes, Batmans Angebandel mit Catwoman, die sich diesmal sogar auf die Seite des Dynamischen Duos geschlagen hat, und der Joker als Hauptwidersacher. Was soll da noch groß schiefgehen, gerade wenn sich dann noch Alan Davis‘ dynamische und, vor allem, detailreiche Zeichnungen dazukommen? Allerdings endet die Geschichte, eine erneute Reminiszenz an die Adam West Serie, mit einem bösen Cliffhanger. Zum Glück führt uns dieser nahtlos in einen großen Klassiker…

    Spoiler anzeigen


    Hier der Inhalt des tollen Bandes.


    Jan 1987 – Wer zuletzt lacht (Detective Comics 570)
    Selbst ich als Novize habe schon mitbekommen, dass Detective Comics #570 zu den großen Klassikern der Geschichten um den dunklen Ritter zählt. Scheinbar ist die Story schon zigmal abgedruckt worden, ich persönlich habe sie in der Joker Anthologie zum ersten mal gesichtet und schon die Opening-Szene im McSurleys ist legendär, aber auch alles was danach kommt braucht sich nicht zu verstecken.
    Seit ich Anfang der 90er Jahre Michelle Pfeiffer als Catwoman erleben durfte (für mich noch immer DIE Inkarnation der Figur) bin ich ein großer Fan der Katzendame. Auch die verstrickte Situation im Film, dass Bruce und Selina sich auf romantischer Ebene näherkommen, dies aber dank ihrer geheimen Identitäten nicht können, fand ich ungemein faszinierend. Genau dieses Thema wird in dieser, von Alan Davis fulminant in Szenen gesetzten Story, wieder ausgerollt, als es dem hinterlistigen Joker gelingt Selina Kyle einer Gehirnwäsche zu unterziehen, welche sie ihre Zuneigung zu Bruce Wayne bzw. Batman vergessen lässt, und fortan mit dem gehässigen Harlekin gemeinsame Sache macht.

    Feb 1987 – Geschäft mit der Angst (Detective Comics 571)
    Die enorm kurzweilige Scarecrow-Story liefert nicht nur das Cover für diesen Sammelband, sondern auch heiße Reifen, massig Action und trotz allem *Krach*, *Bumm* und *Zong* ein dramatisches und tiefgreifendes Finale. Mike W. Barr findet scheinbar echt immer die richtige Mischung für eine Story und den passenden Ton für jede Szene.

    Mrz 1987 – Das Buch des jüngsten Gerichts (Detective Comics 572)
    Na da hat DC zum 50sten Jubiläum von Detective Comics aber echt mal einen rausgehauen, und auch wenn die 54 Seiten nicht komplett von Alan Davis gezeichnet wurden, denn da waren außerdem noh Eufronio Reyes Cruz, Terry Beatty und Carmine Infantino am Werk, so bin ich doch mehr als froh, dass Panini die Story komplett in den Band gepackt hat.

    Privatschnüffler Slam Bradley ermittelt in einem Noir Krimi, wie er mysteriöser und klassischer kaum sein könnte. Zwielichtige Typen, schummrige Spelunken, ein verzweifelter Klient mit einer undurchsichtigen Geschichte, einfach wunderbar! Einen grellbunten Anstrich bekommt das Ganze natürlich spätestens, als sich neben Batman und Robin auch noch Elastoman in die Geschichte einklinkt.

    Als wäre das noch nicht genug Trubel findet sich, Eingebettet in diese äußerst charmante und unterhaltsame Geschichte, auch noch ein waschechtes Sherlock Holmes Abenteuer, so richtig mit Hut, Pfeife und allem drum and dran. So verschlägt es schließlich all unsere Helden nach good old London, und als wir schließlich sogar in die Gemäuer alter Schlösser eindringen bin ich einfach hin und weg. Was soll ich sagen? Von vorne bis hinten ein wahres Vergnügen und unterhaltsam ohne Ende!

    Spoiler anzeigen


    Rückansicht


    April 1987 – Mad Hatter hat ‘nen Rappel! (Detective Comics 573)
    Geschichten mit dem Mad Hatter sind in der Regel eins – abgedreht. Auch diese hier bildet da keine Ausnahme, allerdings passt Alan Davis‘ überbordende Detailversessenheit wie die Faust aufs Auge, und wenn Kreissägenhüte wie Guillotinen durch die Lüfte Fliegen und die Fledermaus mit dem Billardqueue Stabhochsprung praktiziert, dann weiß man, wo man gelandet ist.

    Mai 1987 – “Jedem Anfang… wohnt ein Ende inne.“ (Detective Comics 574)
    Da haben wir ja schon wieder so einen unsterblichen Klassiker, den ich bereits in der Batman Anthologie lesen durfte, und der somit zu meinen ersten Batman-Comics gehörte. Es war mir ein Genuss die sehr intensive Story, in der auch Batmans Origin mal wieder aufgegriffen, und in grandios gezeichneten Flashbacks von Alan Davis beeindruckend in Szene gesetzt wird, erneut zu lesen. Gerade wo sich Dr. Leslie Thompkins doch mittlerweile zu einer meiner liebsten Bat-Charaktere gemausert hat.

    Jun 1987 – Das zweite Jahr, Kapitel eins: Fürchte den Reaper (Detective Comics 575)
    Düster, finster, brutal und überraschend blutig kommt die Story aus Batmans ferner Vergangenheit, seinem zweiten Jahr als nächtlicher Verbrechensbekämpfer daher. Die Story um den Reaper, den brutalen Rächer, der auf Gothams Straßen in Form von tödlicher Selbstjustiz für Gerechtigkeit sorgen will. Im Grunde wollen sie das Gleiche, doch die Art und Weise wie der Reaper sein Vorhaben angeht, kann Batman unmöglich akzeptieren. Ein unerbittlicher Kampf entbrennt zwischen den beiden Kreaturen der Nacht, und das gerade jetzt, wo Bruce doch eigentlich viel mehr Zeit für sein Privatleben bräuchte, entwickelt er doch romantische Gefühle für die junge Idealistin Rachel Caspian, die ihm von Dr. Leslie Thompkins vorgestellt wurde…

    Der Rest von Das zweite Jahr wurde nicht von Alan Davis gezeichnet, weshalb es in diesem Band hier leider auch nicht enthalten ist. Finde ich ein bisschen schade, aber zum Glück sind die beiden alten Hethke-Alben, die alle vier Hefte Enthalten, zu sehr erschwinglichen Preisen auf dem Sekundärmarkt erhältlich, so konnte ich die quasi als „Tie-Ins“ zwischen rein lesen. Da muss man nur etwas vorsichtig sein, denn der Kleber der Teile ist mittlerweile ausgehärtet und ruck zuck hält man sonst eine lose Blattsammlung in Händen. Also weiter geht es mit…

    Batman – Das zweite Jahr (Teil 1+2)

    Weiter geht es mit dem blutigen Rachefeldzugs des Reapers – äh, Moment… Reaper? Den gibt’s hier nicht! Nein, denn die Hethke Übersetzung ist deutlich älter und somit auch zeitgenössischer. Das Übersetzen oder Eindeutschen von Namen war damals noch Gang und Gäbe (Beispiel „Green Lantern“ und „Grüne Leuchte“), und so bekommt es Bruce in den beiden Doppelalben nicht mit dem Reaper zu tun, sondern mit dem Schnitter. Finde ich ehrlich gesagt ganz cool, ist aber sicher nicht jedermanns Geschmack. Aber zurück zur Story…

    Auf den Straßen Gothams spitzt sich die Lage zu. Wilde, zügellose Gangs und skrupellose Mafiosi greifen nach der Macht, der Schnitter macht blutige Jagd auf all jene und Batman wiederum versucht seine Nemesis im blutroten Anzug aufzuhalten. James Gordon und seine Cops kämpfen zwischen all diesen Fronten und sind sich nicht mehr sicher, ob Batman nun auf ihrer Seite ist, oder nicht. Dazu Bruce‘ private Verwicklungen, die ihn auf unerwartet komplizierte Wege führen, die Probleme scheinen kein Ende zu nehmen.

    Ja, es geht heftig zur Sache und die Geschichte ist deutlich härter und erwachsener als die Hefte zuvor. Ob, das allgemein für die Reihe, bzw. Batman an sich, schon länger so geplant war kann ich nicht beurteilen, für mich fühlt es sich allerdings so an, als wollte man nach Frank Millers „Year One“ schnellstmöglich einen vergleichbaren Erfolg erzielen und hat mit dieser „neuen Härte“ ganz spezifisch auf das gleiche Publikum abgezielt. Das hat nicht ganz funktioniert wie ich finde, denn von einem Meisterwerk wie „Year One“ ist die Schnitter-Story doch noch eine ganze Kante entfernt und wirkt einfach ein wenig zu konstruiert. Allerdings ist das schon Jammern auf sehr hohem Niveau, denn packend geschrieben sind die vier Hefte allemal und sowohl das erste Kapitel von Alan Davis, als auch die übrigen drei von Todd McFarlane (Spawn) sind optisch fulminant in Szene gesetzt. Großes Kino mit kleinen Mängeln würde ich sagen.

    Noch eine kleine Anmerkung zur deutschen Version: Die Hethke Übersetzung wirkt für mich eleganter, irgendwie geschickter und ein wenig lyrischer im Vergleich zur Panini Variante. Gerade zu einer Story aus Batmans Frühzeit, die einen gewissen Retro-Charme versprüht, passt das äußerst gut wie ich finde.

    8/10

    Zurück für das große Finale finden wir uns wieder bei der Batman Collection zu Zeichner Alan Davis ein…


    1991 – „Der Kreis schließt sich“ (Batman Full Circle)
    Vier Jahre nach der Veröffentlichung von Batman – Das zweite Jahr taten sich Mike W. Barr und Alan Davis nochmals zusammen und brachten den Reaper zurück! Zeichnerisch hat sich Mr. Davis nochmals entwickelt und so erstrahlt die Story in fulminanter Optik, die mit den Neon-Lichtern, welche sich in überspülten Straßen spiegeln und den extravaganten Outfits stark an Ridley Scotts visionären Blade Runner erinnert. So wird eine Atmosphäre geschaffen, die mich bereits in wenigen Panels in die Geschichte eintauchen lässt. Schöne Reminiszenzen, wie der elegante Style des klassischen Batmobils tun ihr Übriges. Auch die Geschichte selbst, die mit seelischen Abgründen spielt und auch den Zwist zwischen Batman und Robin gut herausarbeitet weiß zu überzeugen. Trotz charakterlicher Tiefe wird auch viel Action geboten und es kommt auf keiner Seite Langeweile auf. Über das Ende will ich auch gar nicht erst was verraten, aber Batmans Auftritt bei McSurleys ist eine wundervolle, fast schon legendäre Hommage, der im Folgenden noch die Krone aufgesetzt wird…

    Mrz 2002 – Letzte Runde bei McSurely (Batman: Gotham Knights 25)
    Zum Finale wartet der nahezu perfekte Sammelband noch mit einer Story aus „Batman Schwarz/Weiss“ auf, die als ein einziger, glorreicher Abgesang auf die „Gute alte Zeit“ gesehen werden kann. Ein wundervoller, verklärter Blick in die Vergangenheit, voller Melancholie, aber auch voller Freude und mit einem kräftigen Augenzwinkern. Ich liebe es!

    Das war sie also, die Batman Collection zu Alan Davis. Was für ein herausragender Band! Fast nur Highlights, ganz selten mal „nur“ Durchschnittsware, ein Knüller jagt den nächsten. Deshalb meine Frage an die ganzen Spezialisten hier: Auf dem Band steht „Alan Davis 1“, weshalb gibt es keinen Band 2? War die Sammlung nicht erfolgreich genug? War gar kein weiterer Band geplant und die „1“ war ein Fehler? Hat Alan Davis gar nicht mehr so viel an der Fledermaus gemacht, dass sich ein weiterer Band noch ergeben hätte? Ich bin schlicht begeistert und hätte gerne noch mehr Werke von Mr. Davis gesichtet!

    9/10

    VG, God_W.

  • Deshalb meine Frage an die ganzen Spezialisten hier: Auf dem Band steht „Alan Davis 1“, weshalb gibt es keinen Band 2? War die Sammlung nicht erfolgreich genug? War gar kein weiterer Band geplant und die „1“ war ein Fehler? Hat Alan Davis gar nicht mehr so viel an der Fledermaus gemacht, dass sich ein weiterer Band noch ergeben hätte? Ich bin schlicht begeistert und hätte gerne noch mehr Werke von Mr. Davis gesichtet!


    Das inhaltsgleiche US-Original aus der "Legends of the Dark Knight"-HC-Reihe trägt auch ein "Vol. 1" im Titel, aber wirklich Sinn ergibt das nicht. So wahnsinnig viel hat Alan Davis für DC ja nicht gemacht. Neben etwas Superboy/Legion/JLA-Kram gibt's da nur noch die Ausgaben #22-36 der Batman and the Outsiders/Adventures of the Outsiders-Reihe, die zum einen inhaltlich nicht in das Konzept der LotDK-Reihe passen würden (zumal die Ausgaben #29-36 ohne Batman sind) und die zum anderen mittlerweile als eigene Hardcover-Reihe reprintet wurden.

    Viel schmerzlicher wird ein Vol. 2 als Fortsetzung des hervorragenden "Tales of the Batman"-HCs zu Don Newton von 2011 vermisst!

  • Batman – Der Kult (Buch 1: Feuerprobe & Buch 2: Gefangenschaft)

    Hängt eine Fledermaus an der Decke. Das ist nichts Ungewöhnliches meint Ihr? Ja, prinzipiell habt Ihr da schon Recht, aber wenn diese Fledermaus so groß ist wie ein Mensch, nur einen Anzug trägt und nicht mit den Füßen voran, sondern mit den Händen an der Decke gefesselt wurde, tja, dann ist das schon eine eher ungünstige Situation, die die sich der Mitternachtsdetektiv da manövriert hat. Eine ganze Woche hängt er schon so da, hat mittlerweile Wahnvorstellungen davon, wie er den Joker mit einer Axt in Stücke hackt und dergleichen mehr. Nicht gut, nein, gar nicht gut.

    Doch wie konnte es so weit kommen? Im Grunde war Bruce doch einem Mörder auf der Spur. Irgendwer tötete einen Kriminellen nach dem anderen. Sechs Opfer zählte die Serie bereits, die Medien haben sogar ihn selbst im Verdacht! Zum Glück sieht Commissioner Gordon das anders, doch was zum Geier geht in der Stadt nur vor? Wie hängt das alles mit Gothams früher Vergangenheit zusammen? Und steht all das in irgendeiner Weise mit diesem Diakon in Verbindung, der ausgerechnet in der Crime Alley eine Mission eröffnet hat?

    Spoiler anzeigen


    Ja, ganz schön verworren, wie Autor Jim Starlin uns hier ins Geschehen wirft. Einerseits werden in diesen ersten beiden Bänden (von vieren) bereits viele Antworten gegeben, andererseits sorgt er mit seinen Zeitsprüngen, durchsetzt von Visionen auch für reichlich Verwirrung, denn nicht immer ist klar, was ist real, was bildet sich der Dunkle Ritter nur ein? Auf jeden Fall bislang schön rätselhaft und wirklich fesselnd, nicht zuletzt auch wegen Bernie Wrightsons markantem Artwork. Ein wahrer Augenöffner und überraschenderweise ungemein blutig! Das war in der Zeit damals wohl gerade „In“, denn auch „Das zweite Jahr“ schlug in diese Kerbe, aber dafür ist Horror-Veteran Wrightson ja vielleicht auch genau die richtige Wahl gewesen.

    8/10

    VG, God_W.

  • Der Kult

    Habe ich gelesen als es rauskam und war zunächst geschockt. Da wird ein Junge getötet und es wird nicht gezeigt, nur das Blut und das war das erste Mal, dass ich echte Gewalt in einem Comic gesehen habe. Andererseits fand ich die Geschichte auch faszinierend und sie ist für mich eine der besten Batman Geschichten überhaupt...

  • Ja, der Gewaltgrad hat mich auch erstmal stutzig gemacht. Die Grundprämisse finde ich ebenfalls recht heftig. Das geht schon deutlich Richtung Erwachsenenlektüre finde ich. Meine Gedanken zum Ende gibt's dann übermorgen.

  • Ja, Herbst 1989 müsste das gewesen sein, raues Wetter, das war das Comic, an dem ich festgestellt habe, dass Batman und ich zusammen alt werden.

  • Ja das ist ein echtes Problem bei den Hethke-Alben. Würde wirklich Zeit, dass der "Kult" mal von den Paninis neu rausgebracht wird.

    Sollen wir mal nachfragen ?

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