Was liest Du außer Comics?

  • Ich lese oder höre Science Fiction und Fantasy. Wenn es etwas als Audiobook auf Deutsch gibt, dann höre ich es. Wenn nicht, dann lese ich es. Aktuell höre ich Band 5 von 6 der Riyria Saga von Michael J. Sullivan. Es ist nicht besonders anspruchsvoll, aber sehr unterhaltsam. David Nathan, der Vorleser, wertet das Audiobook zusätzlich auf. Ich denke, die Reihe ist für alle geeignet, die dem Hexer von Sapkowski was abgewinnen können.
    Wenn ich mit Band 6 fertig bin, liegt hier schon der SF Klassiker Die letzte Generation von Arthur C. Clarke zum Lesen bereit.
    Außerdem befasse ich mich viel mit Geschichte und zwar aktuell mit dem Alten Ägypten und lese Sachbücher dazu.

    DARK RUN von Mike Brooks als absolute Empfehlung für dich. Es ist ein rasantes old school-Science-Fiction-Abenteuer des britischen Autors Mike Brooks, vollgepackt mit Action und Dialogen voller Wortwitz - ein Muss für Fans von »Expanse« und »Firefly!

  • Ich lese oder höre Science Fiction und Fantasy. Wenn es etwas als Audiobook auf Deutsch gibt, dann höre ich es. Wenn nicht, dann lese ich es.

    Ich kann dir Joe Abercrombie ans Herz legen. Aus meiner Sicht einer der besten neuen Fantasy Autoren. Er schreibt Low Fantasy, düster, dreckig und gemein. Seine Hauptstärke ist die Ausstaffierung von Charakteren, die wachsen dir ans Herz oder du hasst sie abgrundtief! ^^

    Falls du einen guten Einstiegspunkt suchst, kann ich den Roman Racheklingen oder Best Served Cold im Original empfehlen. Das ist nicht der erste Roman, spielt auch in der bekannten Welt, steht aber für sich. Abercrombie ist jedoch nichts für schwache Gemüter, da geht es recht brutal zur Sache.

  • Jeder für sich und Gott gegen alle (Werner Herzog)

    Über die letzten paar Monate hatte ich mir ja das bisherige Schaffen von Werner Herzog etwas genauer angeschaut. Das ist zwar in filmischer Form in den vergangenen Wochen zwar etwas eingeschlafen, aber in Kürze sollen da wieder einige Beiträge folgen und außerdem hatte ich mir nach „Vom Gehen im Eis“ und „Das Dämmern der Welt“ noch dieses Werk des Autors, von welchem er selbst steif und fest behauptet, dass es keine Autobiografie sei.

    Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn an sich ist das Buch durchaus eine Erzählung über Herzogs Leben, sein Heranwachsen, die Erlebnisse eines „Jahrhundertlebens“, die Menschen, die er auf seinem Weg traf, die Dinge, die er tat und schuf. „Jahrhundertleben“, weil er in einer Zeit des Umbruchs leben darf und durfte, wie er schreibt. Von seiner Jugend mit Heugabel, von Pferden gezogenen Ackerkarren und Dorfschreiern bis hin zum Glasfaser-Internet und sattelitengestützt fahrenden, riesigen Erntemaschinen, die nicht mal mehr einen Fahrer benötigen. Allerdings schreibt Herzog nicht in geradliniger Struktur, sondern eher so, wie es einem Erzähler eben in den Sinn kommt, wenn er von Vergangenem berichtet, wie er sich eben daran erinnert und während des Erzählens von einem um Anderen kommt. So umschifft er die Gefahr Unzulänglichkeiten, Beschönigungen und kleine Verdrehungen der Ereignisse vorgeworfen zu bekommen, denn die Erinnerung kann einen ja bekanntermaßen Lügen strafen.

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    Ich mag Werner Herzog, also vor allem seine Art zu erzählen sehr. Ja, der Mann hat ein mächtig großes Ego, ist sicherlich eine Art Narzisst und wenn es etwas gibt, was er sicher nicht tut, dann ist es sein Licht unter einen Scheffel stellen. Andererseits ging er schon bis hierhin tatsächlich einen außergewöhnlichen Lebensweg und diesen auch mutig, stets seinen eigenen Wünschen und Überzeugungen folgend, was sicherlich einen großen Teil der Faszination an seinen Arbeiten und seinem außergewöhnlichen Blick auf die Dinge darstellt.

    Im Buch selbst geht es nach der Beschreibung seiner Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen auf abgelegenstem Lande verständlicherweise hauptsächlich um seine Filme. Es macht enorm viel Spaß all die Anekdoten zu lesen, die er rund um seine Werke zu erzählen hat, gerade jetzt, wo ich über 40 davon erst vor Kurzem (viele davon zum ersten mal) gesichtet habe und auch auf die Produktionen, die ich noch nicht kenne, habe ich während der Lektüre enorme Lust bekommen.

    Dass Herzog im Verlauf des Buches auch über seine persönliche, ebenfalls recht spezielle Einstellung zum Glauben und zu Religion im Allgemeinen schreibt hatte ich erwartet, denn damit geht er in Interviews oder Bonusmaterial zu seinen religiös verankerten Dokus und Filmen häufig ein. Außergewöhnlich war es jedoch, dass er auch über die Frauen erzählt, denen er im Verlauf seines Lebens nahegekommen ist und zu denen er Beziehungen pflegte. Er hütet sich sorgfältig davor auch nur über eine davon etwas Negatives zu schreiben, stellt im Gegenteil deutlich heraus, wie klug, stark und beeindruckend diese Damen alle waren, und dass ein Scheitern einer Beziehung wohl stets ihm zuzuschreiben sei.

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    Spannungsreiche Beziehungen gab es in seinem Leben selbstredend auch mit vielen seiner Mitarbeiter, allen voran Klaus Kinski, was selbstverständlich ebenfalls wieder aufgegriffen wird, allerdings nur kurz. So springt Herzog beim „Erzählen“ wild in Themen und Zeiten hin und her. Da wird über Mathematik und das Aussterben von Sprachen geredet, seine moderneren Auftritte in Nebenrollen bei Jack Reacher (der erste Cruise-Film), den Simpsons oder bei Star Wars (Mandalorian) werden ebenso erwähnt wie verworfene Projekte beschrieben werden und Dinge, die er für die Zukunft noch geplant hat, denn auch mit über 80 Jahren sieht der Mann keinen Anlass in Rente zu gehen, ein getriebener geist wie er kann gar nicht anders, als stets weiterzumachen, von einem Projekt zum Nächsten zu hetzen, immer in Zeitnot, da es zu viele Ideen für zu wenig Lebenszeit gibt, die es umzusetzen gilt.

    Warum fällt mir gerade heute ein über dieses Buch zu schreiben, wo ich es doch bereits Anfang des Jahres beendet habe? Ganz einfach, gestern wurde verkündet, dass Werner Herzog bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig den Preis für sein Lebenswerk erhält, was ihn neben einem dankbaren Statement auch dazu verleitete, direkt noch einige kommende Projekte anzukündigen, die gerade in Arbeit sind und kurz vor dem Abschluss stehen. Neben einer Elefanten-Doku fand ich dabei die Erwähnung von „Bucking Fastard“ äußerst interessant, denn dieses außergewöhnliche Projekt über zwei real existierende Schwestern hat er in diesem Buch schon ausführlich beschrieben. Dass er dies jetzt wirklich umsetzen kann, noch dazu mit den Schwestern Rooney und Kate Mara in den Hauptrollen, finde ich enorm spannend, da freue ich mich schon sehr drauf!

    Was bleibt mir abschließend zu sagen? Wer mit Herzog noch nie etwas anfangen konnte, wird auch von diesem Buch die Finger lassen, wer sich auch nur ein wenig für die Werke dieser eigensinnigen Persönlichkeit interessiert bekommt hier einen großartig unterhaltsamen Einblick in die Gedanken dieses außergewöhnlichen Mannes, auch wenn man vieles davon hier und da schon in Interviews oder dergleichen gehört hat, sollte man sich eingehender mit Herzog als Person und Persönlichkeit beschäftigt haben. Dafür, dass er mir im Vorwort schon verrät, dass sein Buch mitten im Satz aufhört, bin ich

    9/10

    VG, God_W.

  • Jürgen Kagelmann - Who's who im Comic

    Ein Lexikon aus einer Zeit, als Daredevil in Deutschland noch Der Dämon hieß. Erstaunlich umfangreiches Nachschlagewerk über viele, viele Figuren, die sich in Comicheften so tummeln. Habe ich immer gerne mal drin geblättert, jetzt mal am Stück gelesen. Da ärgert man sich aber doch über zahlreiche Fehler (Dolf Lundgren), den Versuch, mit verschachtelten Sätzen und immer wieder eingestreuten Fremdwörtern der Materie mehr Wissenschaftlichkeit zu geben, als sie eigentlich hat, und dass zig Figuren, die eigentlich erst in zweiter oder dritter Funktion Comicheftfigur wurden (Glücksbärchen) durchgekaut werden. Gegen Ende fiel mir dann auf, dass keine orginären Yps-Charaktere vorkamen, dafür die Werbefiguren der Sparkasse. Dennoch: Ordentliches Nachschlagewerk der 90er.

  • Christin/Mézières: Die Bewohner des Himmels- Der Kosmos von Valerian und Veronique (Erweiterte AuflageCarlsen 2020)

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    Eine wunderschön und intelligent gestaltete Übersicht über die von den Helden der Reihe besuchtenWelten und ihre Bewohner. Es fehlt fast niemand, zumindest niemand von Bedeutung. Und das ganze ist keine dröge Aufzählung sondern eine mal sorgsam sezierende, mal spöttisch kommentierende Darstellung der einzelnen Spezies sowohl in Wort und Bild.

    Inhaltlich groß ins Detail zu gehen, hat keinen Zweck. Da wir uns hier aber im Panini-Forum befinden möchte ich zumindest eine kleine Ketzerei zitieren:
    „Einige der Superhelden waren… auch auf der Erde tätig, vor allem in einem Land, das man die USA nennt. Mag ihre grafische Existenz durch jene Heftchen, die man im 20. Jh. jenes Planeten 'Comics' nannte, auch hinreichend belegt sein, so erscheinen hinsichtlich ihres realen Wirkens und vor allem des tatsächlichen Ausmaßes ihrer 'Superkräfte' doch Zweifel angebracht. Nach Meinung von Kennern waren sie eher 'Supertrottel' als 'Superhelden'…" :zwinker:

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi

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    Inhaltsangabe:
    "Amina al-Sirafi könnte kaum zufriedener mit sich und ihrer Welt sein. Nach ihrer beeindruckenden Karriere als berüchtigtste Piratin des Indischen Ozeans, in deren Verlauf sie hinterhältige Schurken, rachsüchtige Handelsherren, mehrere Ehemänner und einen echten Dämon überlebt hat, steuert sie nun auf ruhigeres Fahrwasser zu. Abseits von Blut und Tod. Und vor allem abseits des Übernatürlichen. Doch dann erhält sie ein Angebot, das kein echter Freibeuter guten Gewissens ablehnen kann: Für eine fürstliche Belohnung soll Amina die entführte Tochter eines Kameraden zurückbringen. Die Aussicht auf ein letztes Abenteuer mit ihrer Crew und auf mehr Reichtum, als sie sich je hätte träumen lassen, lässt sie noch einmal den Anker lichten. Doch schon bald muss sich Amina fragen, ob dieses letzte Abenteuer seinen Preis wert ist. Vor allem, wenn dieser Preis ihre eigene Seele sein könnte."

    Ich hatte einst beim lesen der Inhaltsangabe sofort ein ganz bestimmtes Gefühl im Bauch. Eines welches ich einst ähnlich bei Abenteuerfilmen aus 1001 Nacht verspürte, wie z.B. bei den Sindbad- und Jason-Filmen.
    Und Tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Die knapp 580 Seiten haben mir eine Menge Abenteuerspaß geboten. Ich würde mir sehr wünschen wenn es noch weitere Abenteuer von Amina geben würde und so wie die Geschichte im Buch verläuft und die Autorin im Nachwort anklingen lässt, stehen die Chancen sehr gut.
    Fazit: 8,5/10

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