• Wolfs (AppleTV)

    Die New Yorker Staatsanwältin Margaret amüsiert sich in einem Hotel mit einem Jungen, der einen Unfall hat und stirbt. Sie kontaktiert den Cleaner Jack (Clooney), der die Sache in Ordnung bringen will. Er wird aber von dem Hotelangestellten Nick bei seiner Arbeit unterbrochen, der seinerseits dafür sorgen soll, dass Jack seine Sache anständig macht. Indem Rucksack des Jungen befinden sich jedoch mehrere Kilo Kokain und von da an werden die Dinge kompliziert.
    Amüsante Gansterkomödie, die jedoch erzwungen cool daherkommt und es ein wenig an Lockerheit vermissen lässt.
    Pitt und Clooney retten das Ding. Muss man ganz klar so sagen.

    8/10

  • Woyzek (1979) (BD)

    Gestorben mit nur 23 Jahren, gar nicht mal allzu viele Veröffentlichungen, und dennoch gilt Georg Büchner, seines Zeichens Dramatiker, Naturwissenschaftler und Mediziner als ein Vorreiter der modernen Psychosomatik. Heutzutage kaum vorstellbar. Auf einem Fragment eines seiner Dramen basiert der sechzehnte Beitrag meiner Werner-Herzog-Schau, und viele weitere Adaptionen und Interpretationen des Werkes.

    Fragment – das Stück war also nie vervollständigt worden und – wie ich mittlerweile gelernt habe – ist selbst bei den überlieferten Seiten nicht klar, in welche Reihenfolge sie gehören. Das gibt einem Regisseur natürlich ungeahnte Freiheiten, ein gefundenes Fressen für einen Freigeist wie Herzog. Der hat sich gar nicht erst in die hunderte von Büchern mit Sekundärmaterial, wissenschaftlichen und historischen Analysen zu Büchner eingelesen, sondern ging ganz frei ans Werk und lieferte seine Interpretation des Werkes, unverkennbar ein astreiner Herzog.

    Erzählt wird episodenhaft die Geschichte des Soldaten Franz Woyzek, hier kongenial gespielt von Klaus Kinski. Der einfach gestrickte, aber im Grunde gutmütige Geist versucht seine Freundin nebst Kind abzusichern und erklärt sich deshalb neben seinen normalen Soldatendiensten zu ärztlichen Experimenten bereit. Allerdings wird es ihm von allen Seiten recht schwer gemacht, er wird drangsaliert, gedemütigt und muss sich auch noch Nebenbuhlern erwehren.

    Ich kann verstehen, weshalb Herzog die Hauptrolle zuerst mit Bruno S. (Kaspar Hauser) besetzen wollte, finde aber, dass Kinski die absolut richtige Wahl war. Der schafft es sogar, für ihn ganz untypisch, Mitleid für den armen Woyzek bei mir zu wecken und verkörpert den gegängelten und ausgenutzten Soldaten einfach großartig. Ein stark gespielter, toll gefilmter Film, dessen Herkunft als Bühnenstück klar erkennbar bleibt, aber in einem absolut positiven Sinne.

    8,5-9/10

  • Herakles (1962) (YouTube)

    Zu Beginn von Werner Herzogs Erstlingswerk, einem S/W-Kurzfilm, glaubt man sich fast in „Pumping Iron“. Doch Herzog hat hier eine ganz andere Intention, zeigt er doch die Machtlosigkeit und Sinnlosigkeit eines Aufbäumens des Menschen, gerade der Menschen der heutigen Zeit. So betrachten wir den fleißig trainierenden, gestählten Muskelmann, wobei immer wieder Texte mit Fragestellungen zu den Aufgaben des mythischen Herakles eingeblendet werden. Schnell wird klar: Auch der muskelbepackteste Recke kann die Augiasställe (Müllhalden) nicht mehr säubern, die lernäische (Auto-)Schlange nicht besiegen und sich auch nicht der stymphalischen Vögel (Kampfjets) erwehren.

    Den Kurzfilm gibt es komplett auf YouTube, allerdings sind die da die Texte teils schwer zu entziffern, die habe ich mit deshalb aus einer anderen Quelle besorgt. Wer den 9-minütigen Film schauen will, das sind die Texttafeln:

    „Wird er den Augiasstall säubern?“
    „Wird er die Lernäische Schlange töten?
    „Wird er die Rosse des Diomedes bekämpfen?“
    „Wird der die Giganten bezwingen?“
    „Wird er sich der Stymphalischen Vögel erwehren?“

    So hat Herzogs Karriere also direkt mit einem kritischen, etwas hoffnungslosen und deprimierenden Blick auf unsere Existenz gestartet. Ohne Frage, da ist Potential. :D

    7,5/10


    Wie bei meinem Hitchcock-Run gibt es auch bei Herzog die Besonderheit eines „verschollenen“ Werkes. Sein zweiter Film, „Spiel im Sand“ wurde nie veröffentlicht und soll das auch zu Herzogs Lebzeiten nicht. Nach dem Beenden des Filmes war er wohl vor sich selbst ein wenig erschrocken, betrachtete nüchtern, was er da geschaffen hatte, und entdeckte darin Seiten von sich selbst, die er nicht gutheißen konnte. Es werden wohl Kinder gezeigt, die ein Huhn in einem Karton haben und dieses bis auf den Kopf in Sand eingraben.

    Herzog ist mittlerweile bereits über 80 Jahre alt, ob wir den Film nach seinem Ableben zu sehen bekommen? Wer weiß.

  • Bright: Samurai Soul (Netflix)

    Optisch teilweise richtig beeindruckend und insgesamt auch gut gelungen ist dieses Prequel von „Bright“. Im Japan der Edo-Zeit soll ein junges, recht besonderes Elfenmädchen in ihre Heimat eskortiert werden. Den Job bekommt ein ehrenhafter Ronin, der sich aufgrund besonderer Umstände jedoch mit einem Ork zusammentun muss. Wo doch jeder weiß, dass Orks Mörder sind.

    Eine schöne Variation aus der Welt von Bright, die recht gut animiert daherkommt. Im Großen und Ganzen ist das D-Animation mit Zeichentrick-Texturen. Wenn man die Art von Optik nicht mag wird es nix, ich fands ziemlich gut, auch wenn die Gesichter zuweilen etwas mehr Bewegung vertragen hätten.

    7/10

  • The Instigators (AppleTV)

    Schrecklicher Film, der trotz Staraufgebot nicht zünden will. Hektisch und Chaotisch inszeniert, weiss er nicht, was er sein will und so ist er eine krude Mischung aus Heistmovie, Gangsterkomödie, Drama und keins der Elemente funktioniert so wirklich. Was ein Mumpitz.

    3/10

  • Das Erwachen der Jägerin
    Prime

    Helena (Daisy Ridley) ist die Tochter des Mörders Jacob Holbrook (Ben Mendelsohn), auch genannt der Moorkönig. Jacob hat vor Jahren eine Frau in die Wildnis verschleppt und lebt dort das Leben eines Jägers. Irgendwann kam dann Helena zur Welt und ihr brachte Jacob ebenfalls das Jagen bei.
    Als Helenas Mutter mit ihr die Flucht gelang kam Jacob ins Gefängnis.
    Jahre später hat Helena ihre eigene Familie. Mehr schlecht als recht findet sie sich in der Welt zurecht aber sie hat das beste aus ihren Möglichkeiten gemacht und ist soweit zufrieden.
    Ihr Leben nimmt aber eine weitere dramatische Wendung als sie erfährt das ihrem Vater die Flucht gelungen ist.

    Die erste Hälfte ist der Film wirklich stark. Vor allem weil er sich auch damit befasst wie es für das Opfer ist wenn die eigene bisher bekannte Welt zusammenbricht und man plötzlich damit klarkommen muss das der eigentlich geliebte Vater ein Mörder ist und die eigene Mutter entführt und vergewaltigt hat. Leider fasert sich der Film im letzten Drittel in relativer Belanglosigkeit auseinander. Was wirklich schade ist.
    Fazit: 6,5/10

  • Challengers (war mal ein Preisfehler bei Prime Video für 99 Cent, ist aber ab dem 4. 10. bei Prime Video inkludiert.)

    Nachdem sie ihre Karriere als Tennisspielerin an den Nagel hängen musste, wird Tashi zur Trainerin für ihren Mann Art und macht ihn von einem mittelmäßigen Spieler zu einem weltberühmten Grand-Slam-Champion. Als Art einen Karriereknick erlebt, meldet Tashi ihn auf einem Challenger-Turnier an, das einer eher niedrigen Turnierstufe entspricht. Als Art auf dem Platz ausgerechnet auf Tashis Ex-Freund Patrick trifft, kommt zu Spannungen zwischen den dreien.

    Erscheinungsdatum: 25. April 2024

    Nach King Richard ( sehr guter Film) der zweite Tennisfilm den ich kenne. Aber hier spielt der Sport nicht die Hauptrolle. Im Vordergrund steht die Dreiecksbeziehung der 3 Darsteller und was so eine Liebe oder auch schon Fanatismus mit dem Leben und deren Verlauf machen kann.
    Zendaya ist natürlich wieder super und sie spielt die Jugendliche, wie auch die frustrierte Erwachsene sehr gut. Auch die 2 Herren sind gute Schauspieler, die mich aber teils echt genervt haben. Der eine unterwürfig und beim anderen konnte ich das lächeln nicht mehr sehen.

  • Hab mir jetzt Avatar 2 und Guardians 3 auf blu zugelegt. Ich möchte da einfach nicht von einem Streamingdienst abhängig sein.

  • Kingdom of Heaven (DC)

    Scott gobt ja bekanntlich nichts auf Historientreue, so auch hier. Aber seine Historienfilme sind meistens trotzdem verdammt gut, so auch der hier. Aber eben nur im Direcots cut. Der Kinocut gehört in die Tonne.

    9/10

  • M3gan
    Prime

    Gemma erfindet einen Androidenfreund für Kinder. Quasi ein Next Generation Furby in Form eines zwölfjährigen Mädchens. Der Prototyp hört auf den Namen M3gan und wird zu Feldübungzwecken Gemmas Nichte überlassen. Was passiert wenn man eine lernende KI ohne implementierung der Asimovschen Robotergesetze auf die Welt loslässt? Tja, wie heisst es doch so schön? Keiner lernt von Skynet! :D

    War nett anzuschauen. Erfindet das "Mensch erschafft KI und diese wendet sich gegen Mensch-Genre" nicht neu aber kann man machen.
    Fazit: 7/10

  • The Batman(Netflix)
    "In seinem zweiten Jahr im Kampf gegen das Verbrechen erforscht der Milliardär und maskierte Rächer Batman die Korruption in Gotham und insbesondere, wie sie mit seiner eigenen Familie in Verbindung stehen könnte. Gleichzeitig untersucht er eine Reihe von Morden eines Serienkillers, der grausame Rätsel auf seinem Weg hinterlässt. Es beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, in der Batman und Commissioner Gordon verwickelt werden.

    Erscheinungsdatum: 3. März 2022"


    Ich hab den Film damals Day One in Kino gesehen und war auch schon damals begeistert. Ich mag den jungen Batman sehr und seine Unerfahrenheit und die daraus resultierende Authentizität und Brutalität. Eine Origin Geschichte wie sie sein soll. Ich finde die Idee mit dem anderen Waisenjungen super, so erzählt man den Mord an Bruce Waynes Eltern indirekt ohne es zu zeigen.
    Die junge Catwoman ist ebenfalls toll. Bei Alfed bevorzuge ich zwar Michael Caine, aber auch Andy Serkis als jünger Alfed ist gut.
    Ich mag alle Batman Verfilmungen, aber dieser hier bereitet mir als einziger Lust darauf die Comics zu lesen.

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