Unverhofft kommt oft: Comics ausser der Reihe

  • Comics sind Teil des Alltags, also finden sich ihre Spuren in anderen Medien: in Filmen und Serien, in Romanen, Theaterstücken und Kunstwerken. Manchmal beschränkt sich das auf einen unscheinbaren Hinweis, der in der Geschichte untergeht, oder Vergleiche mit Comicfiguren werden gezogen, um Personen zu charaktisieren. - Es gibt zahlreiche Variationen. Wer kein Comicfan ist, kann diese Anspielungen leicht überlesen.

    Dieser Thread ergänzt diese beiden:


    Teilweise wird diese Suche erschwert, wenn Übersetzer Murks gebaut haben und Babelfish-mäßig wortgetreu in die Tasten gehauen haben. Dann werden aus "funny pages" (zum Beispiel in der rororo-Ausgabe von John Dos Passos: U.S.A.-Trilogie), also "der Comicbeilage der Zeitung", unpassende "Witzseiten".

    Manchmal werden Comics eingesetzt, um die Atmosphäre zu untermalen. Die Kamera zeigt dann Kinder, die etwas mit Bildern lesen, aber dabei bleibt es dann. Damit der Thread nicht zerfasert, gelten zwei Einschränkungen:

    • Der echte oder fiktive Comic muß sich identifizieren lassen.
    • Der Comic spielt eine wichtige Rolle oder charakterisiert eine Figur.


    Ein Beispiel aus dem Bereich Fernsehserien:

    Lipstick on Your Collar (Channel Four, Februar 1993), 6-teilige Miniserie
    Drehbuch und Produzent: Dennis Potter, Regie: Renny Rye

    Die Serie spielt zur Suezkrise 1956 in London und schildert Lieben und Leiden der beiden jungen Rekruten Francis F[rancis] Francis (gespielt von Giles Thomas) und Mick Hopper (Ewan McGregor) in den Hinterzimmern des Außenministeriums. Ähnlich wie in The Singing Detective singen die Figuren lippensynchron Playback, wenn sie sich in ihren Träumen verlieren.
    Eine wichtige Rolle spielen dabei Werbeplakate mit Comicmotiven, ähnlich der gerade aufkommenden Pop-Art - hier ein Beispiel:
    Mickey & Sylvia - Love Is Strange

  • Michel Houellebecq: Elementarteilchen (Les particules élémentaires, Flammarion 1998). DuMont, Köln 1999

    Eine der beiden Hauptfiguren ist der Molekularforscher Michel Djerzinski, der in seiner Kindheit gern das Comicmagazin Pif Gadget gelesen hat, und dafür viel Spott und Häme von seinen Internatskameraden ertragen mußte.
    In der Originalfassung (Ausgabe J'ai lu 5602) heißt es ausführlich:


    Was natürlich nicht fehlen darf, sind das Gimmick der Urzeitkrebse und die tiefere Bedeutung von Rahans Halsband mit den drei Klauen:

    Zitat

    En avril 1970 parut dans Pif un gadget qui devait rester célèbre : la poudre de vie. Chaque numéro était accompagnié d'un sachet contenant les œufs d'un crustacé marin minuscule, l'Artemia salina. Depuis plusieurs millénaires, ces organismes étaient en état de vie suspendue. La procedure pour les ranimer était passablement complexe : it fallait faire décanter de l'eau pendant trois jours, la tiédir, ajouter le contenu du sachet, agiter doucement. Les jours suivants on devait maintenir le récipient près d'une source de lumière et de chaleur ; rajouter régulièrement de l'eau à la bonne température pour compenser le mélange l'évaporation : remuer délicatement le mélange pour oxygéner. Quelques semaines plus tard le bocal grouillait d'une masse de crustacés translucides, à vrai dire un peu répugnants, mais incontestablement vivants. Ne sachant qu'en faire, Michel finit par jeter le tout dans le Grand Morin.
    Dans la même numéro, le récit complet d'aventures en vingt pages apportait certains révélations sur la jeunesse de Rahan, sur les circonstances qui l'avaient conduit à sa situation de héros solitaire au cœur des âges préhistoriques. Alors qu'il était encore enfant, son clan avait été décime par une éruption volcanique. Son père, Craô le Sage, n'avait pu en mourant que lui léguer un collier de trois griffes. Chacune de ces griffes représentait une qualité de « ceux-qui-marchent-debout », les hommes. Il y avait la griffe de la loyauté, la griffe du courage ; et, la plus importante de toutes, la griffe de la bonté. Depuis lors Rahan portait ce collier, essayant de se montrer digne de ce qu'il représentait.

    (Seite 36-37)

  • Die deutsche Fassung dürfte bei den Bastei-Freunden zu finden sein.

    Weil das ziemlich lange Zitate sind, habe ich aus Sicherheitsgründen die Originalfassung gewählt. Der gesamte Roman hat 317 Seiten. Mit meinem dezenten Hinweis sollten sich die entsprechenden Stellen in der deutschen Fassung rasch finden lassen.

    Wer die Comics kennt, kann sich das meiste zusammenreimen. So abgehoben und verstiegen schreibt Houellebecq nicht (jedenfalls hier noch nicht).

  • Diesmal zwei Zitate in deutscher Übersetzung und mit umfangreicheren Erläuterungen, weil die Comics, um die es geht, im deutschsprachigen Raum kaum bekannt sind. Die Zitate stammen aus:

    Jean-Luc Godard: Godard/Kritiker. Ausgewählte Kritiken und Aufsätze über Film (1950-1970) (Reihe Hanser 83). Auswahl und Übersetzung aus dem Französischen von Frieda Grafe, München: Carl Hanser Verlag 1971 [Originalausgabe: Jean-Luc Godard par Jean-Luc Godard, Paris: Éditions Pierre Belfond 1968]

    Zitat

    Stellen Sie sich Becassine vor und den blödesten Jungen, der Ihnen gerade einfällt, die sich gegenseitig klarzumachen versuchen, daß sie sich anbeten - was sie sehr schnell dahin bringt, sich zu hassen.

    (aus: "Stutzer und Schnepfen. The Lieutenant Wore Skirts und Artists and Models von Frank Tashlin", in: Cahiers du Cinéma, Nr. 62, August/September 1956 - hier: Seite 34)

    Ausgewählte Erläuterungen
    (...) S. 34: Bécassine, Figur eines bekannten französischen Kinderbuches, ein etwas einfältiges bretonisches Dienstmädchen.

    (Seite 190)


    Bécassine gehört zu den frankobelgischen Comicstrips für ein weibliches Publikum. Die ersten Seiten von Émile-Joseph-Porphyre Pinchon erschienen am 2. Februar 1905 in der ersten Ausgabe von La Semaine de Suzette (édition Gautier-Languereau) und schildern die Abenteuer des gleichnamigen Dienstmädchens aus der Bretagne in Paris.
    Damals gab es das Klischee des tumben Bretonen, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg von den maghrebinischen Immigranten abgelöst wurde:

    Zitat

    Obwohl Bretonen schon seit dem Mittelalter und vor allem während der Revolutionszeit nach Paris kamen, beschränkt sich Moch auf die Zeit von 1870 bis zur Gegenwart, als eine massenhafte Migration bretonischer Arbeitskräfte in die Pariser Region einsetzte. Im 19. Jahrhundert führten hohe Geburtenraten in der Bretagne dazu, dass viele dem kargen Land entflohen und sich als Fabrikarbeiter oder Dienstboten im 14. Arrondissement von Paris oder im industriellen Vorort Saint-Denis verdingten, der auch aufgrund der starken sozialistischen Präsenz der »rote Gürtel« von Paris genannt oder als »französisches Manchester« bezeichnet wurde. (...)
    In der öffentlichen Wahrnehmung waren Bretonen in erster Linie »Trampel vom Lande«, die nicht für das urbane Leben bestimmt waren. Bretoninnen, die vor allem als Dienstboten der Pariser Bourgeoisie arbeiteten, dienten als Projektionsfläche gesellschaftlich unterdrückter Fantasien, in denen Sexualität, Verschlagenheit und Frivolität miteinander verwoben wurden. (...) In Karikaturen späterer Jahre wurden Bretonen als sexuelle und religiöse Heuchler oder Alkoholiker oder – in der Cartoon-Figur der Bécassine – als naive, dümmliche Tölpel dargestellt, und in frühen Filmen der Produktionsfirmen Pathé und Gaumont zwischen 1908 und 1914 wird die Bretagne als rückständiges, von Krankheit, Aberglauben, Alkoholismus, Faulheit, Elend und Armut gebeuteltes Land gezeichnet. Erst im Zuge eines wachsenden Regionalismus in den 1930er Jahren veränderte sich das Image der Bretonen, die eine selbstbewusste Identität entwickelten und gegen die Stereotypisierung protestierten. So vollzog sich schließlich im Laufe der Jahre die Integration und Assimilation der einstigen »Parias«.


    Seit 1913 erschienen Bécassines Abenteuer als Alben. Nach Pinchons Tod übernahm Jean Trubert die Serie. Obwohl keine neuen Abenteuer entstanden, blieb die Comicserie im Alltag präsent. Zweimal kam der Comic ins Kino, 1939 als Real-Spielfilm und 2001 als Animationsfilm. Zum 100jährigen Jubiläum spendierte die französische Post 2005 eine Briefmarke. Vor kurzem feierte die Serie ihr 110jähriges Jubiläum.

    In dem zeithistorisch-autobiographischen Spionageroman Codename Caracalla (Alias Caracalla, Gallimard 2009) von Daniel Cordier, der im besetzten Frankreich Sekretär des legendären Résistance-Kämpfers Jean Moulin wird, gibt es ene Szene im Ausbildungscamp bei den Briten. Sobald der Name Bécassine fällt, geht einem Bretonen die Galle über. Bevor der Streit in eine Prügelei übergeht, schlichtet der Ausbilder die Kampfhähne.
    Diese Szene findet sich auch in der zweiteiligen Verfilmung (Siècle Productions; France 3, Arte France, CNDP und TV5 Monde 2013, Regie: Alain Tasma), die vor einigen Monate bei arte wiederholt worden ist.

  • Noch einmal:

    Jean-Luc Godard: Godard/Kritiker. Ausgewählte Kritiken und Aufsätze über Film (1950-1970) (Reihe Hanser 83). Auswahl und Übersetzung aus dem Französischen von Frieda Grafe, München: Carl Hanser Verlag 1971 [Originalausgabe: Jean-Luc Godard par Jean-Luc Godard, Paris: Éditions Pierre Belfond 1968]

    Zitat

    Dennoch sieht man sie, ganz moderne Robinsons, sich ins Unbekannte stürzen und ohne den Mut zu verlieren auf Abenteuer ausziehen. Wohin fliegen sie? Nach London. Sie haben allen Grund anzunehmen, daß das Drama sich dort abspielen wird. Zig und Puce auf der Suche nach Dolly würden nicht mehr Heldenmut zeigen und auch nicht weniger gesunde Philosophie. Glückauf! "Che sera, sera."

    (aus: "Die Schule schwänzen. The Man Who Knew Too Much von Alfred Hitchcock", in: Cahiers du Cinéma, Nr. 64, November 1956
    - hier: Seite 35)

    Ausgewählte Erläuterungen
    (...) S. 35: Zic (sic!) et Puc (sic!), Bilderstreifenfiguren, erfunden von dem Zeichner Saint-Ogan.

    (Seite 190)


    Obwohl Frieda Grafe für die Anerkennung ihres Mediums, des (Kino-) Films, kämpft, druckst sie peinlich herum, sobald es um Comics geht. In ihrer Verspanntheit unterläuft ihr dabei ein Lapsus nach dem anderen.

    Bis heute gibt es keine deutsche Ausgabe der klassischen Serie Zig et Puce von Alain Saint-Ogan (1925-1956) und seinem Nachfolger Greg (1963-1969). Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre erschien bei Glénat eine von Dominique Petitfaux herausgegebene Werkausgabe (18 Bände Saint-Ogan, 6 Bände Greg). Darüber hinaus stehen die Chancen schlecht, daß sich das jemals ändert, bestenfalls bruchstückhaft als Teil einer Greg-Gesamtausgabe.
    Zig et Puce galt als Serie, die Sprechblasen durchgängig nutzte und im frankobelgischen Comic etablierte. Vor Hergés Tintin war diese Serie der Comic-Bestseller auf dem französischen Markt, und Hergé bewunderte Saint-Ogan, den er zweimal traf. Einmal zu Beginn von Hergés Karriere und kurz vor Saint-Ogans Tod durch Vermittlung Gregs.
    Wie bei Hergé gibt es von den Abenteuern verschiedene Fassungen, wenn neue Figuren in die Geschichte integriert werden sollen. Während Saint-Ogans Seiten gut komponiert sind, zeigt sich seine Schwäche, sobald es um größere Erzählungen geht. Saint-Ogan improvisierte, und wenige Jahre später verdängte ihn Hergé von der Spitzenposition.
    Die Hauptfiguren Zig und Puce sind zwei Jungen aus Paris, die gerade ihr erstes Geld verdienen und sich in Amerika ein besseres Leben versprechen. Also hauen sie ab und erleben ihre Abenteuer. Zig ist ein langer Schlaks, während Puce ein gemütlicher Pummliger ist. Ständig in Nöten und knapp bei Kasse erinnern sie an kindliche Ausgaben von Pat und Patachon oder Laurel und Hardy.
    Über die Jahre entwickelt sich ein kleiner Mikrokosmos um sie herum. Einen festen Wohnsitz bekommen sie allerdings erst bei Greg. Zum Ensemble gehören vor allen der Pinguin Alfred, das Mädchen Dolly (die Tochter des - namenlosen - "Gummibarons") und die Prinzessin von Marcalance.

    Godards Anspielung bezieht sich auf ein konkretes Abenteuer / Album:

    • Alain Saint-Ogan: Zig et Puce cherchent Dolly (Vorveröffentlicht in Dimanche Illustré, erste Albenausgabe: Hachette 1930, zuletzt Glénat und Greg 1995).


    Als Dolly entführt wird, setzen sich Zig und Puce detektivisch auf ihre Spur, die in den tiefsten Dschungel Südamerikas führt. Dabei werden sie von Verbrechern gejagt. Der Plot hat deutliche Parallelen zum klassischen Tim und Struppi-Abenteuer Der Sonnentempel.

  • Die Rosenheim-Cops: Jagd auf Watzmann (Staffel 11, Folge 16) ZDF
    Drehbuch: Nikolaus Schmidt, Regie: Werner Siebert, Erstausstrahlung: 3. Januar 2012

    In dieser Episode taucht ein seltener und wertvoller Comic als Mordmotiv aus, außerdem erscheint ein Comicexperte. Das ZDF schrieb damals:

    Zitat

    Als ein alter Comic zufällig in der Wohnung des Toten gefunden wird, sind sich die Kommissare sicher, dass es das war, was der Täter gesucht hat, zumal die Cops von dem Comicexperten Thomas Thiel erfahren, dass das Jahrzehnte alte Heftchen 1,5 Millionen Dollar wert ist. Thiel verrät außerdem, dass der Comic Tage zuvor im Internet zum Verkauf angeboten wurde. Daraufhin gerät Anton Rauch unter Verdacht, der verschwiegen hat, dass Riedel ihm den wertvollen Comic vor einigen Wochen gestohlen hatte. Hat er seinen besten Freund im Streit ermordet?

  • Code 37: Tweede Kans / Der Schüler (Staffel 2, Episode 3), VTM - Belgien 2011, FSK: ab 16
    Drehbuch: Charles De Weerdt, Regie: Jakob Verbruggen, Deutsche Erstausstrahlung: Mi 01.04.2015 ZDFneo

    Zitat

    Folge 3: "Der Schüler"
    Ein Nacktfoto eines Schülers der Berufsoberschule Gent wurde auf dem Computer eines Pädophilen gefunden. Das Team des Sittendezernats findet heraus, dass es sich dabei um den 13-jährigen David handelt. Als dieser jedoch zu den Fotos befragt wird, sagt er kein Wort. Auch der Vater des Jungen ist keine große Hilfe – im Gegenteil, ihm fehlt jedes Verständnis für die Situation seines Sohnes. Die Ermittlungen ergeben, dass kürzlich ein verurteilter Pädophiler aus dem Gefängnis entlassen wurde und nun in der Nachbarschaft der der Familie wohnt.


    David träumt davon, Comiczeichner zu werden. Sein Vertrauenslehrer hat ihm einen großformatigen Skizzenblock geschenkt, in den er auch auf der Wache hineinkritzelt. Als sich der jüngste Ermittler, Kevin Desmet, mit David über seine Ambitionen unterhält, erfährt Desmet, daß der Schüler Thorgal-Fan ist und Vance bewundert. Andere Comics, besonders ältere belgische Klassiker, verachtet David als Kinderkram oder nichts für echte Männer.

    Ob Vance die Skizzen selbst beigesteuert hat? Die technischen Angaben im Vor- und Abspann liefern keine Erklärung. Vorstellbar wäre es ...

  • Abgeschminkt! / USA: Making Up! / Frankreich: Secrets de filles (Mädchengeheimnisse) / Italien: Donne senza trucco (Frauen ohne Schminke)

    Deutschland 1992/1993 (Übungsfilm der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) (München), Drehbuch: Katja von Garnier, Hannes Jaenicke (Drehbuch-Bearbeitung), Ben Taylor (Drehbuch-Bearbeitung), Regie: Katja von Garnier, 55 min
    Zeichnungen: Sikander Goldau (Jahrgang 1969), in Quetta (Pakistan) geborener deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Produktionsgestalter (Filmbauten) - kein Comiczeichner.

    Auf der inoffiziellen Katja-von-Garnier-Homepage heißt es:

    Zitat

    Frenzy (Katja Riemann) ist Cartoonistin und in einer Schaffenskrise. Ihre Comics müssen optimistischer werden, sonst verliert sie ihren Job. Das eigene Leben ist alles andere als inspirierend, so soll Frenzys beste Freundin Maischa als Vorlage dienen.

    Mittlerweile haben sich autobiographische Comicromane vor allem von Frauen im Feuilleton etabliert, und die dürfen nicht zu optimistisch sein. Der Film scheint aus einer vergangenen Epoche zu stammen, in der sowohl für Comics als auch für Frauen andere Regeln galten. Ich frage mich, ob der heute nicht unfreiwillig komisch, verstaubt und altbacken wirkt.

  • Das ist aus einer Zeit, als es in Frauenzeitschriften noch Comics gab.

    Inzwischen sind die verschwunden, geblieben sind nur noch Cartoons von Peter Gaymann in der "Brigitte".

  • Die Rosenheim-Cops: Jagd auf Watzmann (Staffel 11, Folge 16) ZDF
    Drehbuch: Nikolaus Schmidt, Regie: Werner Siebert, Erstausstrahlung: 3. Januar 2012

    In dieser Episode taucht ein seltener und wertvoller Comic als Mordmotiv aus, außerdem erscheint ein Comicexperte. Das ZDF schrieb damals:

    Hatten wir schon:
    https://www.sammlerforen.net/showthread.php?p=392530#post392530

    Übrigens ist der Zeichner des Covers David Boller; weitere Seiten wurden nicht produziert.

    Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)

  • Die entsprechende Folge der Rosenheim-Cops wird übrigens morgen im ZDF, 19.25, wiederholt.

    Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)

  • Hätte dieser Thread nicht einen besseren Platz verdient? Ich finde, bei "Internationale Comics" ist er irgendwie falsch aufgehoben..

    Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)

  • Life (Kanada / Deutschland / Australien 2014), Regie: Anton Corbijn

    Biopic über den Filmstar James Dean (1931-1955), in dessen Mittelpunkt die Freundschaft des Jugendidols zum Fotografen Dennis Stock und eine ausgiebige Fotosession steht. In diesem Rahmen kommt auch Deans Kindheit und Jugend ins Spiel:

    Zitat

    Sicher, James Dean hat eine schwere Kindheit auf einer Farm hinter sich, man fühlt sich so, als bekomme man Einblicke in sein Leben, wenn er mit seinem kleinen Bruder zusammen »Classics Illustrated« liest … und parallel dazu zeigt Life auch noch das Leben im Rampenlicht, mit kleinen Kurzauftritten von Natalie Wood oder Eartha Kitt.


    Luther Staffel 2 Episode 1 (BBC 2011), Drehbuch: Neil Cross, Regie: Sam Miller

    DCI John Luther hat Jenny Jones Unterschlupf in seiner kleinen gewährt Wohnung, wo sie sich vor ihrem Zuhälter Toby Kent und der Unterwelt-Patin Baba, Tobys Tante, verstecken soll. In der Szene brutzelt Luther Jenny ein englisches Frühstück und fragt sie, ob sie Bücher lese. "Mit Bildern", antwortet Jenny. "Comic", schlußfolgert Luther prompt. Jenny verdreht nur die Augen und korrigiert ihn: "Graphic Novels".
    Nachdem das Gespräch weitergeplätschert ist, bringt Neil Cross die Szene mit staubtrockenem Humor auf den Punkt. Als Luther Jenny zu verstehen gibt, sie solle sich einen Job suchen, meckert Jenny. Wie SpongeBob wolle sie aber nicht enden. In der (fragwürdigen deutschsprachigen Synchronisation*) arbeitet SpongeBob in einem Schuhladen (wie Al Bundy).
    Daß die unterschiedliche Bezeichnung für Comics eigentlich nur verschiedene Generationen markiert. Jenny Jones' muntere Mischung aus Comics und Cartoons zeigt ja, daß sie mit anspruchsvollen Comicromanen nichts am Hut hat. Die Nickelodeon-Reihe steht eher für leichte Unterhaltung und eine Jugendkultur, zu der Leute wie Luther keinen Zugang finden, weil sie zu alt sind.

    *In der wird zum Beispiel aus der traditionellen Puppenfigur "Punch" ein "schnell springender Jack"!

  • Gideon's Way (US-Titel: Gideon, C.I.D.): The Tin God (Staffel 1 Episode 14)
    Großbritannien 1964 (schwarzweiß), 60 min
    Creator: John Creasy (unter dem Pseudonym J.J. Marric), Drehbuch der Episode: Harry W. Junkin, Regie: John Gilling

    Britische Krimiserie aus den 1960er Jahren: Zwei Kriminelle brechen aus dem Strangeways-Gefängnis in Nordengland aus. Erst nachdem sie draußen sind, merkt Freddy Tisdeale, wie skrupellos sein Zellengenosse John 'Benny' Benson vorgeht. Denn eigentlich steht schon ein Schiff für ihre Flucht nach Südamerika bereit, aber Benson will unbedingt nach London, weil dort seine Frau Ruby wohnt. Er will sich an ihr rächen, weil sie ihn verraten hat.
    Als Commander George Gideon auftaucht, kann Syd Benson die Aufregung nicht verstehen. Er liest die Comichefte Battle und Battlefield Action, darüber hinaus verehrt er seinen Vater und glaubt, seine Mutter und die Erwachsenen verstünden Benny Benson falsch. Naiv und gutgläubig folgt er den Anweisungen seines Vaters und gerät in Lebensgefahr.

    Hier wird das Klischee verwurstet, bei dem es vom Comicleser zum Verbrecher bloß ein kleiner Schritt ist.


    Code 37: Triple X / Zwei Schwestern (Staffel 3, Episode 2), VTM - Belgien 2012, FSK: ab 16
    Drehbuch: Koen Sonck, Regie: Tim Mielandts, Deutsche Erstausstrahlung: Mi 13.05.2015 zdf_neo

    Ein Verwirrspiel um zwei eineiige Zwillingsschwestern, von denen eine auf dem Bau arbeitet (als einzige Frau unter Männern), während die andere im Rollstuhl sitzt. Bei dem Fall spielt ein erotisches Mangagenre für Erwachsene eine Schlüsselrolle.

  • Das mußt du den Drehbuchautoren Charles De Weerdt fragen, ich kann nur spekulieren.

    Meine These für eine Backstory: Hierzulande lesen Millionen Leute Asterix, ohne Comicfans zu sein. Der Schüler ist wohl mit Thorgal aufgewachsen und hat die ersten Panels nachgezeichnet. Aber er ist eben ein Comicfan und kennt auch andere Comicautoren. Vielleicht hat Vance ihm mal was beigebracht. Außerdem ist William Van Cutsem auch Flame wie der Junge, mit dem er sich sogar im Dialekt unterhalten könnte.

    Wenn Leute erwachsen werden, ändert sich der Geschmack. Wer mit Tintin oder Bessy aufgewachsen ist, kann auch Moebius und Ghost in the Shell mögen. Eigentlich vertreten nur verbohrte Fanatiker eine Schmalspur, die keine Konkurrenz duldet ("Ich bin Dein Comic! Du darfst keine anderen Comics haben außer Meinen!"). Der Junge wirkt menschlich dadurch.

  • Dr Who: The Rings of Akhaten / Die Ringe von Akhaten
    (Episode #233, Staffel 07 Episode 07) BBC One 2013 (UK)
    Drehbuch: Neil Cross, Regie: Farren Blackburn

    Im Teaser beobachtet der 11. Doctor (Matt Smith) das Geschehen, indem er das Beano Summer Special 1981 liest.

  • Ein Reihenhaus steht selten allein (Deutschland 2014, U5 Filmproduktion GmbH & Co. KG), Drehbuch: David Ungureit, Regie: Titus Selge, Illustrationen und Comics: Daniel Stieglitz, 88 min

    Der Comiczeichner Jan Börner zieht seiner Frau, der Scheidungsanwältin Anne Börner, und ihren beiden Kindern aus Frankfurt am Main in die Reihenhaussiedlung Grünfeld. Jan Börner identifiziert sich mit seinem unveröffentlichten Comic-Superhelden Captain Sniff, dessen Superkraft sein besonderer Geruchssinn war. Mittlerweile hält er sich als Graphikdesigner für Werbeaufträge über Wasser, zum Beispiel ein Känguruh für einen Schokoriegel.
    Zu den Nachbarn im Neubaugebiet gehört auch Maren Köhler, die ein Tattoo von Captain Sniff hat; Jan kennt sie von früher als Manga-Maren, die in einem Comicladen gearbeitet hat.
    Weil er zuhause arbeitet, wird Jan zunächst für einen Arbeitslosen gehalten. Nach und nach skizziert er seine Nachbarn humoristisch. Später schickt Anne seine Comics als Entwurf an den Stolzenberg-Verlag.

    Neues aus dem Reihenhaus (Deutschland 2016, U5 Filmproduktion GmbH & Co. KG), Drehbuch: David Ungureit, Regie: Titus Selge, Illustrationen und Comics: Daniel Stieglitz, 87 min, FSK: 0

    Jan Börner hat sich mit seinen Comics auch beim großen Sonnenschein-Verlag beworben. Dort wird Maren Köhler, die mittlerweile wieder aus Grünfeld ausgezogen ist, seine Lektorin. Die beiden Treffen sich zu einem geschäftlichen Essen, weil Maren Jan für Band 2 Verbesserungen ausgearbeitet hat, die Jan innerhalb einer Woche bearbeiten soll.
    Maren überreicht Jan das Belegexemplar des ersten Hardcoverbandes, ein Ereignis, das mit Champagner gefeiert wird. Sohn Lucas schnappt sich den Comic und zeigt ihn in der Schule seinen Freunden. Auf diese Weise erfahren die Nachbarn davon und sind erbost, weil sie sich verunglimpft sehen.
    Der Wind dreht sich, als der Nachbar Werner Matzerath in seiner Begeisterung Jan und seinen Comic feiert. Er schlägt Jan Börner ein Grillfest zur Versöhnung vor, was jedoch schiefgeht. Wegen einer Fliegerbombe wird das Viertel ruckzuck evakuiert. Im Zelt geht der Comicfan Zippo Häberle, der älteste Sohn einer vielköpfigen schwäbischen Familie, die neu zugezogen ist, von einem Nachbarn zum anderen, um sich sein Grünfeld-Exemplar signieren zu lassen - und allmählich bricht das Eis ...

  • La Fracture | In den besten Händen (Frankreich 2021, CHAZ Productions), Drehbuch: Catherine Corsini, Laurette Polmanss und Agnès Feuvre, Regie: Catherine Corsini, 98 min, FSK: 12
    Die Comics von Raphaëlle stammen von Nine Antico.

    In einer Winternacht 2018 bricht sich die Comiczeichnerin Raphaëlle nach einem Streit mit ihrer Partnerin Julie den Arm. Während draußen die Gelbwesten protestieren, kommt die Arbeitsunfähige in ein Pariser Krankenhaus.

  • Ein Reihenhaus steht selten allein (Deutschland 2014, U5 Filmproduktion GmbH & Co. KG), Drehbuch: David Ungureit, Regie: Titus Selge, Illustrationen und Comics: Daniel Stieglitz, 88 min

    Neues aus dem Reihenhaus (Deutschland 2016, U5 Filmproduktion GmbH & Co. KG), Drehbuch: David Ungureit, Regie: Titus Selge, Illustrationen und Comics: Daniel Stieglitz, 87 min, FSK: 0

    Hab ich noch nie was von gehört, klingt jedoch unterhaltsam, wenn man den Comichintergrund dazu zieht. Danke.

  • Shetland | Mord auf Shetland Staffel 7 (3 Doppelfolgen: 17 bis 19) (Vereinigtes Königreich 2022, ITV Studios für BBC Scotland), Drehbuch: David Kane und Paul Logue, Regie: Fiona Walton und Louis Paxton, 341 min

    Die Krimiserie basiert ursprünglich auf den Romanen von Ann Cleeves, hat aber inzwischen einen eigenen Verlauf genommen.

    Im Zentrum der Staffel steht Connor Cairns, ein ehemaliger Chemiestudent der Universität Glasgow, der mit seinem Verleger Jamie Narey zu Beginn seine Graphic Novel The Wulver vorstellt. Wulver sind nach der Shetland-Folklore Personen, die ihre Identität verbergen und halb Mensch, halb Wolf sind. Zunächst wird er vermißt, aber später wird er selber zum Hauptverdächtigen, zumal er vor einem Jahr einen Suizidversuch unternommen hat. Darüber hinaus verbirgt der US-Amerikaner Lloyd Anderson, ein Künstler und Connors Zeichenlehrer, ein Geheimnis.

  • SOKO Stuttgart Staffel 14 Episode 7 (Folge 325) "TenderGirl" (Deutschland 2022, Bavaria Fiction), Drehbuch: Ralf Hertwig und Thomas Bahmann, Regie: Daniel Helfer, 44 min, FSK: 12

    Abends wird im Laden Comic Welt der neueste Band der erfolgreichen Comicserie TenderGirl von Paula vorgestellt, doch die Zeichnerin fehlt an diesem Abend. Der Ladenbesitzer Andi Schlegl und der Verleger Jakob Kelling präsentieren die Vernissage von Band 5 der feministischen Superheldin, als jemand etwas gegen das Schaufenster wirft und einen blutroten Fleck hinterläßt.
    Am nächsten Morgen wird der 41jährige Kelling, von seinem eigenen Wagen ermordet, im Hinterhof des Ladens und des Verlags comic kombinat gefunden. Kelling war der jüngste Sohn eines Baumaschinen-Industriellen, der sich vor drei Jahren in den Verlag eingekauft hat, als sich Schlegl in Schwierigkeiten befand. Zu den Verdächtigen gehören die Comicautoren, die mit Kelling Differenzen hatten.
    Paula ist das Pseudonym für Natalie Winkler, die in einer Künstlerkolonie wohnt. Mit ihrer Comicserie hat sie den Chapell Award gewonnen, und Kelling konnte die Filmrechte an einen italienischen Medienkonzern verkaufen. Für die Verfilmung sollte die Heldin ein neues Charakterdesign bekommen, das Paul mißfiel.
    Zu den alten Hasen des comic kombinat zählt Jochen Brockmann, dessen Serie um den Hamburger Werftarbeiter Laber-Hannes über 20 Bände aufweist. Kelling verlangte von Brockmann eine Modernisierung, mit der Autor nicht einverstanden war.
    Als Blutbeutelwerfer wird Sascha Haine entlarvt, der vorgibt, die Männer gegen den zu starken Feminismus zu verteidigen. Seine Ex-Freundin Julia war nämlich ein Fan von TenderGirl, und Haine glaubt, die Comics hätten seine Freundin von ihm entfremdet.

    Spoiler anzeigen

    Später finden die Ermittler heraus, dass Julia schon vor zwei Jahren von ihm getrennt hat und jetzt in Ludwigsburg lebt. Weil Haine kurz nach seiner Entlassung in Paulas Atelier einbricht und es verwüstet, wird er wieder festgenommen.
    Schließlich kommt heraus, dass der Comicladen schlecht läuft und Kelling vorhatte, Schlegl aus seinem eigenen Laden herauszuwerfen. Schlegl gesteht freimütig, er gebe seit 20 Jahren Comics heraus und er habe Kelling beibringen müssen, was eine Graphic Novel sei.

    Das Atelier von Paula erfüllt noch die Mindeststandards, aber die Ausstattung des Comicladen fand ich unter aller Kanone. Der sah aus wie ein Haufen Gerümpel, und das gesamte Angebot bestand aus zwei oder drei kleinen Kisten. Einfach nur peinlich. :flop::flop::flop:

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