Sammlerforen.net     

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 16.11.2022, 22:39   #1  
OK.
Mitglied
 
Benutzerbild von OK.
 
Beiträge: 74
Lieblingsfilme mit Louis de Funès (in der Reihenfolge): Brust oder Keule, Oscar, Rabbi Jakob, Hasch mich.

Eine meiner absoluten Lieblingsszenen mit Louis (nicht aus einem meiner Lieblingsfilme, aber eine geniale Szene, er spricht hier im Original teilweise deutsch): https://www.youtube.com/watch?v=q03L0hH6jLM
längere Version (mit dem Seitenblick zu Bertrand Blier): https://www.youtube.com/watch?v=7GkZFBmBYSM
OK. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 05:32   #2  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.350
'Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe', besonders wegen der Darstellung des idyllischen Provinzlebens.
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 06:17   #3  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Ah, es gibt also doch noch ein paar Louis-de-Funes-Fans.

Da wir gerade bei den Komödien sind, komme ich jetzt mal zu einem Film von Charlie Chaplin. Ich habe ja schon über Buster Keaton und über Laurel und Hardy geschrieben, möchte aber nicht den Eindruck erwecken, als würde ich Chaplin nicht schätzen. Hier kommt, etwas willkürlich ausgewählt, ein Frühwerk von ihm: „Arbeit“ (1915). Chaplin war zu dieser Zeit bei der Firma Essanay beschäftigt, wurde deutlich besser bezahlt als vorher bei Keystone, aber war nicht am Erfolg seiner Filme beteiligt, weshalb er bei Essanay nicht lange blieb. Der Film ist etwa eine halbe Stunde lang, also schon länger als die Tworeelers, die die gesamten 20er Jahre hindurch bei Slapstick noch Standard waren. Für mich hat er Bedeutung wegen der Szenen mit Edna Purviance. Ich finde, der Zuschauer merkt, daß die beiden damals auch privat ein Paar waren, obwohl der Abschnitt nicht direkt erotisch ist.

Chaplin ist in „Arbeit“ der Gehilfe eines Malers und Tapezierers und wird deutlich erkennbar ausgebeutet. Die ersten Minuten zeigen, wie er seinen Chef auf einem Karren zum Arbeitsort ziehen muß; der Karren ist voll beladen mit Werkzeug und Material. Zu allem Überfluß muß der Wagen auch noch einen steilen Hang hinaufgezogen werden, was Chaplin erst nach mehreren Anläufen schafft. Sein Chef treibt ihn dabei mit einer Reitgerte an. Unterwegs nimmt er sogar einen Bekannten mit, der auch noch auf dem Wagen Platz nimmt. Aber diese miese Behandlung wird er später noch bereuen. Im Haus, wo tapeziert werden soll, verlangt der Familienvater nach seinem Frühstück. Seine Frau scheucht er dabei in der Küche herum, was ihm ebenfalls in gewissem Sinn heimgezahlt wird. Die beiden Tapezierer treffen ein und machen sich ans Werk. Chaplin zeigt dabei nicht das geringste Talent, Bahnen an die Wand zu kleistern. Sein Chef kann es aber auch nicht viel besser. Am Ende stürzt er den Kopf voran in einen Eimer mit Tapetenkleister, wo er erstmal feststeckt. Chaplin bemüht sich zwar pflichtschuldig, ihn wieder freizubekommen, aber als es endlich geschafft ist, ist der Meister erstmal groggy.

Chaplin nimmt sich derweil lieber einen anderen Raum vor, wo er mit dem Hausmädchen (Purviance) zusammentrifft, das er vorher nur mal kurz gesehen hatte. Sie schimpft ihn wegen seiner dilettantischen Arbeitsweise aus, aber dann setzen sich beide zusammen aufs Bett und erzählen sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte. Sie fühlen sich seelenverwandt, denn beide werden von ihren Arbeitgebern schikaniert. Inzwischen kommt der Liebhaber der Hausfrau zu Besuch. Da ihr Ehemann noch da ist, tut sie so, als würde er zu der Tapezierertruppe gehören. Der Gatte ist aber ziemlich mißtrauisch. Der Liebhaber tritt den Rückzug an und gerät dabei mit Chaplin aneinander. Der Hausherr hat inzwischen erkannt, daß er gehörnt ist, holt seinen Revolver aus der Schublade und knallt im ganzen Haus herum. Zudem ist der Tapezierer nun endlich vom Kleister befreit und sucht nach Chaplin, um ihm eine Abreibung zu verpassen. Dabei landet er aber in einer vollgelaufenen Badewanne. Irgendwie endet alles in Chaos und Zerstörung. Chaplin steckt nochmal seinen Kopf aus den im Treppenhaus angehäuften Trümmern, zieht ihn aber schnell wieder ein, weil noch Mauerwerk herabfällt.

Es ist selbstverständlich nicht die Handlung, die mich anspricht, sondern viele kleine Details, wenn die auch oft typisch Slapstick sind, wie das Chaplin bei Mack Sennett gelernt hat. Und es gibt immer wieder Szenen, wo die Figuren nicht mehr Knallchargen sind, sondern ganz menschlich werden. Mich hat bei diesem Film besonders das Zusammensein von Chaplin und Purviance berührt. Da gibt es Blicke und Bewegungen, die mehr zu sein scheinen als geschauspielert, wobei man sich da natürlich nicht sicher sein kann. Jedenfalls endet da plötzlich der Slapstick, und es beginnt eine Art Melodram, was man bei einer solchen Klamotte, noch dazu einer so frühen, nicht vermuten würde.

Geändert von Peter L. Opmann (17.11.2022 um 06:27 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 11:53   #4  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.585
Sehr schöne Beschreibung. Manche Szenen kann man sich wirklich gut vorstellen.

Ich denke, diesen Film habe ich noch nie gesehen. Das trifft aber wahrscheinlich auf die meisten Chaplin-Filme aus den 191*er Jahren zu.

Und von denen, die ich gesehen habe, ist nicht viel hängen geblieben. Meist nur einige markante geniale Szenen ( Die verhängnisvolle Kombination aus Alkohol, Treppe und Pendeluhr oder die Gefahren des Servieren auf hoher und stürmische See), während ich den Rest eher als austauschbaren Klamauk in Erinnerung habe.

Wesentlich besser in Erinnerung habe ich sein melancholisches Spätwerk, wobei mich das, obwohl es erstklassige Filme sind, auch nicht mehr richtig abgeholt hat.

Meine Top 3 seiner Filme fallen darum auch alle in die frühe und mittlere UA-Phase:
1. The Gold Rush
2. Modern Times
3. The Great Dictator
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 13:32   #5  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Den Film gibt's auf youtube. Er hat dort 28 Minuten, die offizielle Länge sind 33 Minuten, aber ich denke, das variiert mit dem Vorspann und den Zwischentiteln.

Ich wollte nicht behaupten, daß das der beste Chaplin-Film ist. Vielleicht schreibe ich diesen Thread ja noch ein bißchen länger... Aber "Work" ist mir durch die Szenen mit Chaplin und Edna Purviance im Gedächtnis geblieben.

Sehr lohnende Kurzfilme sind in meinen Augen (unter anderem) auch "Police", "Easy Street" und "The Pilgrim". Aber Chaplin ist - im Gegensatz zu Laurel & Hardy - in seinen abendfüllenden Filmen noch wesentlich besser geworden.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2022, 06:34   #6  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.904
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Den Film gibt's auf youtube. Er hat dort 28 Minuten, die offizielle Länge sind 33 Minuten, aber ich denke, das variiert mit dem Vorspann und den Zwischentiteln.

Ich wollte nicht behaupten, daß das der beste Chaplin-Film ist. Vielleicht schreibe ich diesen Thread ja noch ein bißchen länger... Aber "Work" ist mir durch die Szenen mit Chaplin und Edna Purviance im Gedächtnis geblieben.

Sehr lohnende Kurzfilme sind in meinen Augen (unter anderem) auch "Police", "Easy Street" und "The Pilgrim". Aber Chaplin ist - im Gegensatz zu Laurel & Hardy - in seinen abendfüllenden Filmen noch wesentlich besser geworden.
Ich hab den Film tatsächlich vor Jahrzehnten mal gesehen.
Danke für den Tip mit der Tube, nach deiner Beschreibung will ich den jetzt unbedingt mal wieder sehen.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 14:28   #7  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.350
Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen

Meine Top 3 seiner Filme fallen darum auch alle in die frühe und mittlere UA-Phase:
1. The Gold Rush
2. Modern Times
3. The Great Dictator
Bei mir ist es ähnlich

1. Lichter der Großstadt
2. Goldrausch
3. Der große Diktator
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 13:39   #8  
Aaricia
Moderator Disney intern
 
Benutzerbild von Aaricia
 
Ort: 64832 Babenhausen
Beiträge: 4.109
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ah, es gibt also doch noch ein paar Louis-de-Funes-Fans.
Ich bin die Tage im TeVau über eine Doku zu Lois de Funes gestopert, welche ich richtig gut fand

Nein! Doch! Oh! Die Louis de Funès Story

Lief glaub auf Nitro oder Arte
Aaricia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 14:25   #9  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Danke für den Hinweis!
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 14:56   #10  
FrankDrake
Moderator Preisfindung
 
Benutzerbild von FrankDrake
 
Ort: OWL
Beiträge: 17.186
Zitat:
Zitat von Aaricia Beitrag anzeigen
Ich bin die Tage im TeVau über eine Doku zu Lois de Funes gestopert, welche ich richtig gut fand

Nein! Doch! Oh! Die Louis de Funès Story

Lief glaub auf Nitro oder Arte
Nitro

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
FrankDrake ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2022, 06:33   #11  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Ich bleibe noch ein bißchen bei den Komödien. Jetzt aber eine, die in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen fällt: „Die Marx-Brothers: Ein Tag beim Rennen“ (1937) von Sam Wood. Einerseits ist diese MGM-Produktion für das breite Publikum geglättet, etwa indem eine konventionelle Liebesgeschichte eingeflochten ist, andererseits enthält sie Elemente, die auf das damalige Publikum befremdlich, vielleicht sogar schockierend gewirkt haben könnten (das ist auch der Grund, warum ich diesen Film ausgewählt habe). Der Plot ist der gleiche wie in vielen Marx-Brothers-Filmen: Margaret Dumont soll mit ihrem vielen Geld ein paar Probleme lösen; dafür verlangt sie, daß Groucho Marx an verantwortlicher Stelle eingesetzt wird. Andererseits ist die Story seltsamerweise aus einer Arztfilm-, einer Wett- und einer Musikfilm-Parodie zusammengestrickt, was ziemlich anarchistisch anmutet. Tatsächlich hatte das Studio mit dem Drehbuch erhebliche Probleme. Viele haben daran herumgedoktert, und der Autor, der wesentlichen Anteil an der Endfassung hatte, wollte dann in den Credits nicht genannt werden. (Aber für einen Marx-Brothers-Film ist das kein Hindernis…)

Das Standish-Sanatorium (wie in USA üblich eine rein private Firma) steht kurz vor dem Bankrott. Nur noch eine reiche Patientin, die hypochondrische Margaret Dumont, wird behandelt, und sie verlangt nun, daß Dr. Hackenbush (Groucho Marx) geholt wird, der der sie nach ihrer festen Überzeugung allein heilen kann. Der Argwohn des Klinikdirektors, der Zweifel an der Qualifikation dieser Koryphäe hat, ist berechtigt: Hackenbush ist lediglich Pferdedoktor. Zusammen mit seinen Gehilfen Chico und Harpo gelingt es ihm aber, seiner Enttarnung immer wieder zu entgehen. Chico verbringt die meiste Zeit beim Pferderennen und bringt auch Groucho auf den Geschmack, wobei er ihn nach Strich und Faden hereinlegt (etwa indem er ihm einen Stapel nutzloser Wett-Handbücher andreht). Harpo dagegen versucht sein Glück als Jockey. Auch der Freund (Allan Jones) der Klinikbesitzerin (Maureen O’Sullivan) taucht auf der Rennbahn auf – in der Hoffnung, durch einen Wettgewinn das Sanatorium zu retten.

Als der Klinikdirektor einen berühmten Wiener Arzt (Sig Ruman – wir hörten weiter oben schon von ihm) engagiert, um Groucho endgültig als Scharlatan zu entlarven, müssen die Marx Brothers fliehen. Sie verstecken sich in den Pferdeställen der nahen Rennbahn. In unmittelbarer Nachbarschaft ist eine Siedlung von Afroamerikanern. Die Marx-Brothers holen sie aus ihren Hütten, und dann werden sie Zeuge einer Jazz-Nummer und eines wilden Lindy-Hop-Tanzes („All God’s Chillum Got Rhythm“) und tanzen sogar ein bißchen mit. Am Ende müssen sie sich vor der Polizei in Sicherheit bringen. Tags darauf steigt das entscheidende Rennen, auf das Jones gesetzt hat und an dem Harpo teilnimmt. Harpo manipuliert sein Pferd Hi-Hat so, daß es gewinnt. Das Sanatorium ist gerettet.

Die Musikdarbietung hat mich sehr überrascht, denn das sieht schon sehr nach Rock’n’Roll aus – fast 20 Jahre, bevor er tatsächlich in USA auf der Bildfläche erschien. Sicher, die Schwarzen hatten schon vorher ihre Race-Records-Charts, aber nach üblicher Betrachtung bekam das weiße Amerika davon nichts mit. Allen und O’Sullivan singen im Gegensatz dazu Crooner-Duette, wie sie damals in Mode waren. Aber die Marx Brothers stellen für die Zuschauer die Verbindung zu dem rauheren und rhythmusbetonten afroamerikanischen Musikstil her – wahrscheinlich hätte das damals niemand anders als sie tun können. Mich würde interessieren, wie das sicher überwiegend weiße Publikum des Films darauf reagiert hat. Musikfreunde waren vermutlich schockiert.

Abgesehen davon amüsiert mich auch die Medizin-Veralberung. Ein Arzt braucht vor allem Zeugnisse oder ersatzweise ein hohes Renommee, um praktizieren zu können – und Dr. Hackenbush hat natürlich weder das eine noch das andere. Dafür hat er die Chuzpe, sich gleich an den OP-Tisch zu stellen, wenn er angemessen dafür bezahlt wird. Margaret Dumont (ihr Rollenname ist Mrs. Emily Upjohn) ist ein dankbarer, weil recht robuster Patient. Allerdings achtet im Film niemand darauf, daß sie sich sofort wesentlich gesünder fühlt, wenn sie Hackenbush nur von ferne sieht. Da würde ich sagen: Wer heilt, hat recht.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2022, 11:16   #12  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
„Die Erfindung des Verderbens“ habe ich vor vielen Jahren mal im Fernsehen gesehen, hat mich schwer beeindruckt, der ist wirklich sehr gut gemacht. Ich habe den auf DVD, und auch die Zeman-Filme „Das gestohlene Luftschiff“ und „Baron Münchhausen“. „Die Reise in die Urzeit“ habe ich auch mal gesehen, weiß aber nicht mehr wo. Vielleicht bei YouTube.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2022, 20:52   #13  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Leider kann ich "Erfindung des Verderbens" auf youtube nicht finden. Mir werden nur kurze Ausschnitte angezeigt. Da der Film aus Mitte der 50er Jahre stammt, kann es sein, daß der komplette Film immer wieder entfernt wird. Stattdessen habe ich mir zwei Kurz-Dokus über Karel Zeman angesehen. Eine heißt bezeichnenderweise "Dieser Mann hat Filme revolutioniert, aber niemand kennt ihn".

Mir fiel dabei ein: Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit dem Werk von Willis O'Brien, dem Vater der Stop-Motion-Technik, beschäftigt. Sein erster richtiger Film, "The Ghost of Slumber Mountain" von 1918, ist in youtube zu finden (dauert etwa 18 Minuten). Wie später auch läßt O'Biren hier Dinosaurier agieren. Der Filmtitel erklärt sich dadurch, daß die Begegnung mit den Dinosauriern sich am Ende als Traum herausstellt. Dieser Film war zu seiner Zeit vermutlich so erfolgreich wie "Jurassic Park" 1993.

Auf meiner Liste steht im übrigen auch "King Kong" von 1933.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2022, 21:26   #14  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.904
Mehr King Kong Filme gab es doch auch garnicht.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2022, 05:58   #15  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.585
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Leider kann ich "Erfindung des Verderbens" auf youtube nicht finden.
Sie haben es geschickt getarnt.

Die deutsche Version habe ich jetzt auch nicht auf die Schnelle gefunden.
Aber die OE-Version mit engl. Untertiteln sollte es ja eigentlich auch tun.

https://www.youtube.com/watch?v=uuhO1aJDxws
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2022, 06:08   #16  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Dann mache ich heute abend einen zweiten Versuch.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2022, 15:15   #17  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Habe mich daran erinnert, daß der Ausgangspunkt dieses Threads mal Angela Lansbury, beziehungsweise Margaret Rutherford war, und will daher nun mal einen Film beleuchten, der in diese Richtung geht: „Ladykillers“ (1955) von Alexander Mackendrick. Ich bin nicht sicher, ob dieses Werk jeder kennt oder ob man es mal wieder in Erinnerung rufen sollte. Ich glaube, der Film kommt nicht mehr so oft im Fernsehen wie früher, aber ich habe keinen Fernseher. Die traditionell-britische Atmosphäre erinnert ziemlich an die alten „Miß Marple“-Filme, aber die Story wird etwas ungewöhnlicher erzählt als die „Whodonits“ von Agatha Christie, und vielleicht ist die schrullige, aber unterschätzte Mrs. Wimmerforce noch eine Idee fabelhafter als die erwähnte Miß Marple.

Gespielt wurde die alte Dame von Katie Johnson, die nur hier, beinahe am Ende ihrer Schauspielerinnenkarriere, eine durchschlagende Hauptrolle hatte. Sie ist eine alleinstehende Kapitänswitwe und wohnt zusammen mit dem vom Gatten übriggebliebenen Papagei in einem kleinen, altersschwachen Häuschen mitten in London. Wie Rutherford hat sie ein besonderes Verhältnis zur Polizei, aber sie meldet auf dem Revier ab und zu merkwürdige Beobachtungen, die ihrer Fantasie entspringen. Die Polizei nimmt sie nicht ernst, behandelt sie aber rücksichtsvoll. Eines Tages klingeln fünf seltsame Männer bei ihr, die ein Zimmer mieten wollen, weil sie angeblich eine Möglichkeit suchen, als Kammerorchester zu proben. Mrs. Wimmerforce ist hocherfreut über ihre kulturbeflissenen Mieter; die legen aber immer nur eine Schallplatte auf und beraten über einen geplanten Banküberfall. Für sie ist ihre Vermieterin ein Glücksfall: Sie finden sie „überkandidelt“ und sind sicher, daß sie von ihren Aktivitäten garantiert nichts mitbekommt.

Genauso sieht es aus. Die Fünf beauftragen Mrs. Wimmerforce sogar, unter einem Vorwand für sie den Geldkoffer abzuholen, den sie zur Tarnung zunächst in einem Schließfach verstaut haben. Obwohl sie unversehens beinahe bei der Polizei landet, bringt sie den Koffer tatsächlich wohlbehalten nach Hause. Als die Gauner sich verabschieden, springt der Koffer aber versehentlich auf, und die alte Dame bekommt die vielen Geldscheine zu sehen, die daraus hervorquellen. Und nun treten unerwartete Probleme auf. Obwohl Mrs. Wimmerforce von ihren Mietern immer noch eine hohe Meinung hat, redet sie ihnen ins Gewissen, das Geld zurückzugeben und den Überfall zu gestehen, was für sie natürlich überhaupt nicht in Frage kommt. Sie läßt sich auch nicht dadurch beirren, daß sie laut den Gangstern als Komplizin angesehen würde und auch ins Gefängnis müßte. Daher überlegen sie nun, wie sie die lästige Mitwisserin aus dem Weg räumen können.

Allerdings bringen es zwei der Gangster nicht übers Herz, die Frau umzubringen. Nun müssen sie sterben und auch ein Dritter, der Mrs. Wimmerforce ausdrücklich verteidigt. Die Leichen werden jeweils durch Güterwaggons entsorgt, da eine Bahnlinie direkt am Haus vorbeiführt. Die beiden abgebrühtesten Bankräuber geraten darauf miteinander in Streit wegen der Beute. Bei ihrem Kampf auf Leben und Tod landen auch sie schließlich tot auf Güterwaggons. Mrs. Wimmerforce geht derweil wieder einmal zur Polizei und erzählt die Sache mit dem Geldkoffer. Da aber von der Bande nichts mehr zu sehen ist, glaubt ihr die Polizei erneut nicht. Der Officer, dem sie sich anvertraut hat, ermuntert sie sogar, das Geld in dem Koffer einfach zu behalten. Bei ihr sind die Scheine tatsächlich gut aufgehoben…

Ich habe noch nicht erwähnt, wer die fünf Gangster spielt. Zwei große Namen sind dabei: Alec Guinness (als Kopf der Bande) und Peter Sellers. Herbert Lom kann man auch aus der „Rosarote Panther“-Serie kennen, und ich sehe gerade, daß er auch den Bösewicht in Harald Reinls „Der Schatz im Silbersee“ spielte (war mir bisher nicht bewußt). Cecil Parker war unter anderem in „Der Hofnarr“ mit Danny Kaye und „Indiskret“ von Stanley Donen vertreten (wo ich ihn jeweils nicht erkannt habe). Danny Green schließlich taucht mal in „Sindbads siebte Reise“ auf, einem Film, der durch die Mitwirkung von Ray Harryhausen eine gewisse Bedeutung hat.

Regisseur Mackendrick konnte, ähnlich wie Hitchcock, nach dem Erfolg der „Ladykillers“ nach Hollywood gehen, machte dort aber Filme, die beim Publikum nicht ankamen. Deshalb lehrte er dann am California Institute of the Arts. Der Film selbst gewann nur britische Filmpreise und war ansonsten gerade mal für einen Oscar für das Drehbuch nominiert. „Ladykillers“ wurde jedoch immer wieder erfolgreich auf die Bühne gebracht, und immerhin haben die Brüder Coen 2004 ein Remake gedreht, das den Stoff klugerweise völlig neu interpretierte. Ihnen war vermutlich klar, daß man diesen Film nicht mehr verbessern kann.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 16:34   #18  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.350
Da fällt mir sogleich der Film 'Zum Teufel mit den Millionen' mit Tim Allen und Kirstie Alley ein, wo sich auch ein Ehepaar bei den Amish Leuten vor der Steuerbehörde versteckt und dann dort nach anfänglichen Schwierigkeiten zum rechten Weg und zueinander findet.

Die Amish sind wohl ein beliebter Stoff. Auch die Geschichte 'Der Nagel' in den Comics beschäftigt sich damit, was passieren würde, wenn Superman bei den Amish aufwächst.
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 16:44   #19  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.335
Stimmt, jetzt, wo du es sagst. Sollte ich mal wieder lesen, mit der Info im Hinterkopf.

Ist ja auch eine faszinierende Welt.
pecush ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 16:47   #20  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Daß die Amish ein beliebter Filmstoff sind, ist mir noch gar nicht aufgefallen. "Zum Teufel mit den Millionen" kenne ich nicht. Gibt's denn noch mehr Filme (oder Comics), in denen sie eine Rolle spielen?

Auf jeden Fall würde ich sagen, daß sich Peter Weir schon bemüht hat, diesem Lebensstil gerecht zu werden. Er macht die Amish nicht lächerlich. Aber eine Zusammenarbeit kam offenbar nicht zustande. Der biblische Glaube der Amish kommt in "Der einzige Zeuge" wohl deshalb nicht - oder kaum - vor, weil das in einen Thriller nicht paßt. Hier ist es eher so, daß Harrison Ford beinahe Kelly McGillis aus dieser Lebenswelt herauslöst.

@ pecush: Danke für den Buchhinweis. Ich finde "Escape from L. A." auch enttäuschend, zumal es eher ein Remake als eine Fortsetzung ist. Aber auch dieser Film hat in meinen Augen seine Momente.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 17:20   #21  
falkbingo
Master of Desaster
 
Benutzerbild von falkbingo
 
Ort: NRW
Beiträge: 6.952
Es gibt eine Krimi Buchreihe von Linda Castillo. Mittlerweile gibt es 11 Bücher, die ausschließlich bei den Amishen spielen. Die weibliche Ermittlerin Kate Burkholder ist selbst bei den Amishen großgeworden, hat die Gemeinschaft allerdings als Jugendliche verlassen. Alle Bücher sind sehr spannend und geben viele Einblicke in das Leben der Amishen.
falkbingo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 17:26   #22  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Ich sehe gerade, der erste Burkholder-Roman wurde verfilmt (als TV-Movie).

Bin aber kein ausgeprägter Krimileser und kannte die Autorin auch bisher nicht. Ich glaube, diese Romanreihe kommt wahrscheinlich eher in USA an als hier bei uns.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 06:44   #23  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Kehren wir zu der lockeren Serie „Peinliche Lieblingsfilme“ zurück. Dazu gehört für mich „Phantom-Kommando“ (1985) von Mark Lester. Vorweg ein paar Bemerkungen zu Arnold Schwarzenegger. Ich habe die beiden „Conan“-Filme gesehen, die wohl der eigentliche Beginn seiner Hollywood-Karriere waren, „Terminator“ (I und II), „Der City-Hai“, „Twins“, „Total Recall“ und „Last Action Hero“. Ich habe seine Filme denen von Sylvester Stallone vorgezogen, in den 80er Jahren wohl sein Hauptkonkurrent. Arnie wurde eher augenzwinkernd in Szene gesetzt, als ob signalisiert werden sollte: Die Gewaltausbrüche sind selbstverständlich nicht ernst gemeint – was für mich bedeutete: harte Action ohne schlechtes Gewissen. Vermutlich wurde so eher kaschiert, daß Schwarzenegger ein ziemlich mieser Schauspieler war und nicht mal richtig Englisch sprechen konnte. Doch ich denke mal, Schwarzenegger-Filme waren für mich das, was Bud Spencer und Terence Hill für die Generation vor mir gewesen waren.

Ein hervorragendes Beispiel für den Schwarzenegger-Touch ist für mich dieser Mark-Lester-Film. Eigentlich müßte ich mich wohl schämen, ihn zu empfehlen, denn da werden hauptsächlich reihenweise Leute umgebracht, überwiegend auf brutale Weise, und vielleicht ist der Film auch noch faschistoid. Jedenfalls wird da hemmungslos das Recht des Stärkeren propagiert, und der Allerstärkste ist natürlich Arnie. Aber auf seine Weise ist der Film auch ziemlich unterhaltsam. Ich habe schon überlegt, ob man ihn vielleicht mit den Warner-Zeichentrickfilmen vergleichen kann, die in den 70er Jahren auf Betreiben von Eltern- und Pädagogenverbänden aus dem Fernsehprogramm entfernt wurden, weil sie für Kinder angeblich zu brutal waren. Dabei konnte ich als Kind sehr wohl erkennen, daß da nicht wirklich eine Figur von einer Teerwalze plattgefahren wurde oder nach einem Sturz von einem 50stöckigen Hochhaus munter davonsprang. Die Toten in „Phantom-Kommando“ waren zwar – innerhalb der Filmlogik – alle wirklich tot, aber irgendwie kam mir das so ähnlich vor.

Bei der Handlung kann ich mich kurz fassen: Schwarzenegger ist ein Elitesoldat, der sich zur Ruhe gesetzt hat und mit seiner Tochter die Familienidylle pflegen will (seine Frau kommt nicht vor, aber er lernt ja dann im Film eine nette Frau kennen). Eine ausländische Terrororganisation entführt jedoch das Mädchen und will ihn auf diese Weise dazu zwingen, bei einem Umsturz in Südamerika mitzumachen, wozu er aber nicht die geringste Lust hat. Er macht also nur zum Schein mit, springt aus dem Flugzeug, das ihn in diese Bananenrepublik bringen soll, und nimmt die Verfolgung der Entführer auf. Zunächst zu Fuß, aber er trifft eine hübsche Stewardess (siehe oben), die er mit leichtem Nachdruck dazu bringt, ihn mit ihrem schnittigen Sportwagen zu unterstützen.

Es kommt zu einigen Scharmützeln mit den Terroristen, die bald merken, daß Arnie die Vereinbarung nicht eingehalten hat. Zusammen mit der Stewardess, die er durch seinen Charme auf seine Seite gezogen hat, gelangt er auf eine Insel, wo sie ihr Hauptquartier unterhalten, und räumt dort gründlich auf (also mit Bomben, Raketenwerfern und ähnlichem). Zuletzt besiegt er einen ehemaligen Kriegskameraden, den er einst wegen zu großer Brutalität (hört, hört) aus seiner Einheit geworfen hat und der sich deshalb hauptsächlich rächen wollte. Arnie kann zur Familienidylle zurückkehren, die jetzt durch die Stewardess vervollständigt wird.

Das hätte natürlich auch ein ganz furchtbarer Film werden können, aber er gewinnt dadurch, daß Arnie immer wieder inszenatorisch auf die Schippe genommen wird oder sich zumindest auf originelle Weise zur Wehr setzt. Hinzu kommt, daß die Stewardess anfangs schockiert ist und Arnie überhaupt nicht abnimmt, daß er sozusagen aus edlen Motiven handelt, sich dann aber allmählich zu seiner – wenn auch eher ungeschickten – Helferin wandelt. Abgesehen davon ist der Film äußerst rasant inszeniert (jedenfalls für meine Begriffe). Er dauert auch nur etwa 90 Minuten. Ich habe allerdings immer nur geschnittene Fassungen (also ohne die wirklich üblen Szenen) gesehen. Detail am Rande (laut Wikipedia): Die Darstellerin von Arnies Tochter wurde später zur Initiatorin der „Me too“-Bewegung.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 07:00   #24  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.904
Der Film steht bei mir noch als geschnittene original VHS rum. Ja, war unterhaltsam aber gesellt sich bei mir nicht wirklich zu den "Klassikern". Da sind die anderen schon eher Kult die du erwähnst, mal abgesehen vom City Hai.
Was Schwarzenegger gegen Stalone betrifft, klar Arnie.
Gute Stalone Filme sind selten. Rambo, aber nur der erste, Demolitien Man, Judge Dredd das war es dann auch schon.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 07:04   #25  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.565
Ist bloß meine Sicht. Schreib was über Deinen Arnie-Klassiker.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:48 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz