09.11.2004, 11:55 | #1 |
Moderator DC-Forum (intern)
Ort: Wuppertal
Beiträge: 5.494
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Comicmuseum
Was passiert mit meiner Sammlung wenn mir mal was passiert? Man stirbt und die Verwandschaft schmeißt die Hefte in den Müll oder verkauft sie an windige Comichändler die sie dann billig ankaufen und für teures Geld verkaufen.
Da ich mir schon oft Gedanken darüber gemacht hab, bin ich zu einer perfekten Lösung gekommen. Ein Comicmuseum!! Das Comicmuseum ist die ideale Methode seine Hefte nach seinem Tod an einen sicheren Ort zu horten. Man setzt ein Testament auf und vermacht seine Hefte dem Museum. Das Museum sammelt Hefte in Top Zustand und tauscht sie eventuell aus. Es finanziert sich durch Werbung, Spenden und halt Sammlungsauflösungen. Alle Hefte werden in ordentlichen Verpackungen gelagert. Hefte in Zustand 3 werden offen zum lesen ausgelegt. Hefte in gutem Zustand die doppelt zum Museum gelangen werden verkauft um das Museum zu finanzieren. Jeder Spender wird beim jeweiligen Heft namentlich erwähnt. Das sind natürlich nur ein paar Gedanken die ich (und underduck) mir zu diesem Thema gemacht habe. Was denkt ihr? Ist sowas zu verwirklichen? Würdet ihr sowas unterstützen? Habt ihr weiter Ideen dazu? Würdet ihr euch daran beteiligen? Diskutiert in diesem Thread. Batman |
09.11.2004, 12:29 | #2 |
bemüht sich stets
Ort: Berlin
Beiträge: 11.067
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Das schon ein Comicmuseum in Neubrandenburg geplant ist ... muss ich jetzt nicht nochmal erwähnen - oder?
-SCHEUCH- |
09.11.2004, 13:16 | #3 | |||||
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 123.665
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Bevor wir uns jetzt wieder im Kreis drehen, hier eine Zusammenfassung aus unserem alten Thread im CGF im Comicforum mit dem gleichen Thema.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
... Damit das Thema jetzt nicht im CF weitergeführt wird, habe ich den Thread dort geschlossen. Durchlesen kann man ihn sich, aber antworten sollte man hier. |
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09.11.2004, 20:30 | #4 |
Mitglied
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Da ich meine Jungs schon frühzeitig auf meine Sammlung 'anfixe', mach ich mir darum keine Gedanken. Aber selbst wenn die damit nix anzufangen wüssten, muss ich ehrlich sagen, dass es mir im Grunde herzlich egal ist: Mitnehmen kann ich die Comics nicht und wenn mich die Würmer annagen, krieg ich eh nich mit, was draus wird. Nach mir die Sintflut. Is vielleicht ne pragmatische, vielleicht gar fatalistische Einstellung. Aber dass die Sammlung später mal 'in gute Hände kommt' ist doch im Grunde nur ne Beruhigung für einen selbst bis es soweit ist. Danach isses mit Sicherheit jedem egal...
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18.01.2005, 23:07 | #5 |
Mitglied
Beiträge: 16.319
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ich bezweifele STARK, dass aus dem neubrandenburger projekt jemals etwas wird und selbst WENN, wäre dies doch zu stark DDR- dominiert.
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18.01.2005, 23:09 | #6 |
Mitglied
Beiträge: 16.319
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und da ali erheblich jünger als ich ist, mach auch ich mir keine gedanken um meine sammlung. mein sohn wurde auf eine vollständige D- und US- simpsons- sammlung fixiert und ist zur not auch in der lage, den "rest"sammlungs- staffelstab zu übernehmen.
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21.01.2005, 17:24 | #7 |
Mitglied
Beiträge: 57
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Gibts denn das Museum in München nicht mehr ?
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21.01.2005, 20:46 | #8 |
Mitglied
Ort: Münster
Beiträge: 326
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Dat Musi vielleicht, aber net mehr dat Mosi
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06.04.2005, 02:33 | #9 | |
viel zu früh verstorben
Ort: München
Beiträge: 555
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Zitat:
Ach, unverzagter Streiter Gothams! Wenn´s doch nur so einfach wäre. Anfang der 90er Jahre machte ich mir nach widerholten dämlichen Kommentaren meines Bruders und mitleidigen Blicken meines Personals, sowie Kopfschütteln aller mir bekannter Pfleger just darob so meine Gedanken. Da ich wußte, daß das Münchener Stadtmuseum dem Thema offen gegenübersteht habe ich mal dämlich gefragt, was geht. Antwort: nix -Kontaktaufnahme Kulturreferat meines Heimatdorfes Comics? Inne Kultur? Wohl was gesoffen, oder? -Referentengespräch: Du kriege phatte Sammlung middi komplette Comixe von 1846 bis 1970 bis auf MM-Nullnummer, Andreas Hofer und Familie Redlich, Bilder- und Pop-Up Bücher, Werbeplakate, Clubmaterial ....koste nix nur Zugang zur Sammlung als Dauerleihgeber sollte drin sein. -Frage des Referenten: Häh?!? (das weitere: siehe Erstkontakt) aber dann...nach nur 7 Monaten...eine Mitteilung: Die Stadt erklärt sich unter folgenden Bedingungen bereit, eine bedingungslose Schenkung einer Comicsammlung zu akzeptieren: Schenken Sie das Museum gleich dazu und tragen Sie den Unterhalt für Museum, Personal und Security für mindestens 1 Jahr Erwarten Sie keine Dauerausstellung, respektive eine weitere Ausstellung nach der Eröffnung oder gar Einfluß auf die weitere Nutzung der von ihnen erstellten/finanzierten Räumlichkeiten Sorgen Sie für Sicherheit und Versicherung der Objekte, Personal und Räumlichkeit (Brandschutz, Haftpflicht......) Na, ja, das ich den gedanken und dann im Nachgang einen guten Teil meiner Samnmlung aufgegeben habe, ist verständlich. Das erinnert mich doch sehr an eine andere Begebenheit, wo das Kulturreferat Münchens bewiesen hat, daß es echt Ahnung hat, wo der Bartel den Most holt: Lothar Günther Buchheim bietet Ihnen die wohl unglaublichste Sammlung von moderner Kunst an, die die Welt kennt und zu der die Welt auch gerne aus New York, Tokio, Sydney einfliegen würde, um sie zu sehen. München lehnt ab (menschliche Differenzen, Raumnot, Zweckbindung in eigenem Bau für eine private Sammlung unerwünscht, desgleichen Mitsprache des Donators) Keine 3 Monate später erhalte ich im Büro `nen Bettelbreif der allergleichen Herrschaften: Ich möchte doch meiner Verantwortung als lokal ansässiger Unternehmer gerecht werden und a) Geldspenden, sowie b) dringender benötigter Sachspenden (klar: moderner Kunst natürlich) zur Verfügung stellen. Man habe jetzt den ersten Spatenstich für die Pinakothek der Moderne getan und auch mit viel politischem Schöngeschwätz entsprechend begossen aber es mangele an Exponaten mit Weltgeltung Ich gebe zu, daß sind so Momente, an denen man sich die gute alte Zeit zurückwunscht, in denen städtische Angestellte noch mit der Rute gezüchtigt werden durften:-) Also. Ein Comicmuseum im deutschsprachigen Raum wird wohl nur durch private Initiative in den richtigen Räumlichkeiten und dem richtigen Konzept untergebracht werden können und benötigt auch für die Besucher aus dem deutschsprachigen Raum bzw. comicinteressierten Internationalen (F,B,E,I,Lux,CH,GB,USA) auch den richtigen Standort, der von der erreichbarkeit der interessierten eher im Dreiländereck/Bodenseegebite liegen sollte, keinesfalls nördlicher/östlicher als Frankfurt. Problem jeder privaten Initiative: 1 Riesengeldgeber sagt wo´s langgeht und bestimmt die Richtung (sehr unwahrscheinlich, wenn auch sehr wünschenswert), 1 Stiftung reibt sich auf (Macht- und Positionskrampf, Konzeptlosigkeit, Personal- = Idealwechsel), 1 Freundeskreis in Eigenregie. Der erste kann´s Finanzieren und toll auf die Beine stellen - was kommt dann? Der zweite kanns verwalten - aber kann ers auch gestalten? Der dritte kann´s gestalten - aber nicht tragen Über kurz oder lang braucht´s Mäzene, die im Comicsektor die nächsten Jahrzehnte eher nicht zu erwarten sind, weil wir hier einfach im falschen Land leben, in dem man aus der Reichskristallnacht nix gelernt hat und fleissig noch 1963 fleissig öffentliche Comicverbrennungen durchführte bzw. die Kinder zu Zwangsumtauschaktionen nötigte. (Comiclesen macht blind und krumme Finger! Hmm, bring ich da grad was durcheinander?) Oder auch solche selbstberufenen Sittenwächter, die - ich glaube 1996 - den Comic "Kondom des Grauens" Bundesweit beschlagnahmen ließen, während gerade der Film dazu mit Mitteln der bayerischen Filmakademie und der deutschen Filmförderung gedreht wurde. Aaaah, ein Reizthema für nen netten Abend in der Kneipe Nu, hau ich aber in den Sack. N8 |
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