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Alt 20.12.2023, 20:05   #1776  
Peter L. Opmann
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Meinst Du "Game of Thrones"? Aber der Afghanistankrieg war keine Fantasy.
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Alt 20.12.2023, 20:23   #1777  
Nante
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Ja, meine ich. Was mich an der Serie aber am wenigsten interessiert hat, waren die Drachen und der restliche Fantasy-Kram. Dagegen die ganzen Intrigen und die Kämpfe, wo man die Vorbilder in der englischen und europäischen Geschichte finden konnte.

Jedenfalls ist es wirklich traurig, daß die filmische Umsetzung dieser Zeit sich bis heute auf einen schlechten Rambo-Film und "Der Krieg des Charly Wilson" beschränkt. Oder habe ich was übersehen? (Die sowjetischen/russischen Rambo-Verschnitte über Afghanistan-Veteranen, die nach der Rückkehr zu Hause "aufräumen", lasse ich mal außen vor.

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.
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Alt 20.12.2023, 20:40   #1778  
Peter L. Opmann
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Ich kenne mich da auch nicht aus, aber bei moviepilot finde ich eine lange Liste "Die besten Filme zum Afghanistankrieg".

(Ich mach das mal so, denn Unterente mag ja keine Links.)
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Alt 20.12.2023, 20:47   #1779  
Nante
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Ich habe es auch so gefunden.

Aber im Prinzip bestätigt es meine Aussage, denn fast alle Filme beschäftigen sich ja mit der Situation nach 2001, ein paar noch mit der Zeit der ersten Talibanherrschaft in den späten 90ern.

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Alt 21.12.2023, 05:36   #1780  
Marvel Boy
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"Condor" fand ich damals sehr beeindruckend, an "Missing" kann ich mich aber kaum noch erinnern. Hängt vielleicht mit der dosierung der Action zusammen.
Beide Filme hab ich aber wohl das letzte mal in den 80ern gesehen.

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Alt 21.12.2023, 06:18   #1781  
Peter L. Opmann
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"Missing" ist kein Actionfilm.

Jack Lemmon reist nach Chile, um seinen verschwundenen Sohn zu suchen, der dort in einer Kommune "Sozialismus gespielt" hat. Alle US-amerikanischen Stellen sagen ihm, daß er wohlauf sei und bald wieder auftauchen würde, und einem Amerikaner im Ausland kann ja auch überhaupt nichts passieren. Am Ende stellt sich aber heraus, daß der Sohn beim Pinochet-Putsch in einem Stadion in Santiago exekutiert wurde - mit Billigung der US-Politiker. Sehr gut in dem Film ist auch Sissy Spacek als Lemmons Schwiegertochter, die von vorneherein mißtrauisch ist.
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Alt 21.12.2023, 06:24   #1782  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
"Missing" ist kein Actionfilm.
Das meinte ich ja.
Ich hab den Film ja gesehen und an die Grundzüge die du zusammengefasst hast erinnere ich mich grob, an Einzelheiten nicht mehr.

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Alt 22.12.2023, 06:18   #1783  
Peter L. Opmann
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Nun zur "Mecki"-Doku. Die habe ich auf Video gekauft; produziert wurde sie von Tacker Film. Dieser Film ließ sich leicht abschreiben. Nach der Einführung werden zahlreiche Mecki-Filme vorgeführt. Die meisten waren ursprünglich stumm und wurden von Tacker nachträglich mit Ton (also Dialogen und Musik) versehen.

„Mecki in seinen schönsten Filmen“, zusammengestellt von Wolfgang Dresler

Sechzig Jahre ist die Igelpuppe im Einsatz. Seit den 30er Jahren war Mecki Hauptdarsteller in zahlreichen Puppentrickfilmen von Ferdinand Diehl. Sein Sohn Anton Diehl setzt ihn auch heute noch in Szene. Er entwirft Postkartenmotive mit Mecki. Wochenlange Vorbereitungen mit Vorstudien, Zeichnungen und Modellbau vergehen, bevor eine neue Postkarte aufgenommen werden kann.

1938. Im Münchner Atelier inszeniert Ferdinand Diehl einen Puppentrickfilm nach der Fabel „Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel“. Für die Figur des Swienigel hat Diehls Bruder Hermann eine Igelfigur mit menschlichen Zügen entworfen. Während bei herkömmlichen Trickfilmen die Gesichter der Puppen starr waren, haben die Gebrüder Diehl durch austauschbare Mund- und Augenpartien eine Technik gefunden, die die Puppen sprechen und blinzeln läßt. Der fertige Film wird als Meilenstein der Tricktechnik gefeiert. Damals ahnt noch niemand, daß der Igel einmal so populär werden sollte. Er heißt auch noch nicht Mecki – den Namen bekommt er erst in den 50er Jahren. Für die Dreharbeiten wurden mehrere Mecki-Puppen gebaut, alle mit echtem Igelhaar.

War Mecki auch das Lieblingskind von Ferdinand Diehl? Anton: Ich glaube nicht, daß es seine liebste Figur war. Sie war ihm ans Herz gewachsen, weil sie populär war. Aber mein Vater hat ja ständig Figuren entworfen, hat ständig mit Puppen gearbeitet. Es war tatsächlich sein Herzenswunsch, mit diesen Figuren zu arbeiten. Und so war im Grunde immer die Figur, die gerade im Werden war, die gerade in seinen Gedanken war, die gerade in Bewegung war, dann immer seine liebste.

Über 1000 Puppen hat Ferdinand Diehl mit seiner Kunst Leben eingehaucht.

Anton Diehl in seinem Fotostudio. Als es Ende der 60er Jahre mit dem Puppentrickfilm bergab ging, mußten die Diehl-Ateliers die Produktion einstellen. Was blieb, war Mecki. Er war durch zahlreiche Auftritte in der Wochenschau und durch Postkarten populär geworden. Diehl gestaltet gerade das Motiv: Meckis Tochter Susi auf Fahrradtour. Manchmal kann Anton Diehl für seine Postkartenmotive auf alte Requisiten aus Mecki-Filmen zurückgreifen. Doch die meisten Motive wie dieses Fahrrad baut er selbst. Drei bis vier neue Postkarten fotografiert er jedes Jahr, launig-lustige Grußbotschaften für alle Gelegenheiten.

Das Postkartenlager von Diehl Film. Hier gibt es Mecki in allen Lebenslagen. Auch wenn ihn manche für einen gemütlichen Spießer halten, Mecki hat offenbar besondere Eigenschaften. Er weiß sich zu helfen, ist handwerklich begabt und ist ein glühender Verehrer natürlich seiner eigenen Frau. Ein Genießer und Träumer. Hat Mecki einen eigenen Charakter?

Anton: Für mich hat er einen ganz bestimmten Charakter, und zwar sage ich immer: Er ist ein Philosoph in der Unterhose. Er weiß ganz genau, wo’s langgeht. Er ist kein Spießbürger, aber er ist ein einfacher Bürger. Er ist derjenige, der gerne lebt, der seine Natur anschaut, der in seiner Natur lebt. Um ihn ist es rund. Er weiß, wo er hingehört, und aus ihm kommt auch eine gewisse Ruhe, eine freundliche Ruhe. Er will niemandem Böses, aber er hat auch Stacheln, er läßt sich nicht einwickeln.

Und doch: Mecki greift auffallend oft zur Flasche. Ist Mecki etwa ein Alkoholiker? Anton: Er trinkt, das stimmt. Aber in Maßen. Und wenn er wirklich betrunken ist, dann verzupft er sich. Also er verschwindet. Er wird sich nie öffentlich betrunken zeigen.

Mecki und glückliche Kinder. Das ist ein Bild, das die Programmzeitschrift Hörzu in den 50er Jahren entwirft. Seit 1949 hat sie Mecki zu ihrem Redaktionsmaskottchen erkoren und feiert ihn auf zahlreichen Titelseiten – mit großem Erfolg. Drei Millionen Auflage. Jede Woche gibt es eine neue Bildergeschichte mit Mecki, von den jungen Lesern mit Spannung erwartet zu einer Zeit, als es nur ein einziges Fernsehprogramm gibt. Weitere Fabelwesen werden von den Zeichnern dazuerfunden. Meckis Reich wächst weit über das hinaus, was sich die Gebrüder Diehl einst vorstellten.

Mecki wird zum Werbeträger. Der Redaktionsigel wirbt an Kiosken und in Läden mit Zahltellern, Werbetafeln und Aufstellern. Dank Werbegrafiker Hans Held wird er zu einer der erfolgreichsten Werbefiguren der 50er und 60er Jahre. Hörzu-Chefredakteur Eduard Rhein erfindet die Mecki-Kinderbücher, illustriert von Reinhold Escher und Wilhelm Petersen.

Meckis dritte Karriere: Seit 1951 baut die Puppenfabrik Steiff Mecki in Lizenz als Spielzeugpuppe nach, anfangs aus Gummi, dann aus PVC. Mecki als Spielzeug wird ähnlich erfolgreich wie der Teddybär. Die Gesichtszüge mußten für die Massenproduktion etwas vereinfacht werden. Doch niedlich sind sie bis heute, in verschiedenen Größen, zum Knuddeln und Liebhaben. Doch wir kommen jetzt zurück zum Ur-Mecki und seiner Frau, als sie noch schwarzweiß waren.

Der Film „Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel“ von 1937 war ursprünglich ein Stummfilm. Für die Videoveröffentlichung hat Tacker Film eine neue Tonfassung hergestellt, die sich an der literarischen Vorlage von Wilhelm Schröder von 1840 orientiert.

Anfang der 50er Jahre entdeckte die Wochenschau Mecki als Sympathieträger. Der Film „Mecki stellt sich vor“ faßt einige dieser Wochenschaubeiträge zusammen, und Mecki erklärt, wie Puppentrickfilm funktioneirt.

Der Film „Wochenschau der Tiere“ von 1953 nimmt typische Stilelemente der Wochenschau aufs Korn. Karikiert werden der schnarrende Sprachstil wie die Lieblingsthemen der Wochenschau: Katastrophen, Kuriositäten, Traumhochzeiten. Mecki tritt hier als Moderator auf.

In dem Wochenschaufilm „Die Karre im Dreck“ von 1954 plädiert Mecki für die Zusammenarbeit der europäischen Staaten, gegen Kleinstaaterei und nationale Egoismen.

In dem Wochenschaufilm „Schlaf, Kindchen, schlaf“ fordert Mecki die Kinobesucher auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Neue Tonfassung von Tacker Film nach dem Originaldrehbuch von Diehl-Film.

Es folgen Werbefilme aus den 50ern mit Mecki.

Zum Schluß zwei Mecki-Zeichentrick-Werbefilme von Hans Held aus den 50er Jahren.

Die Gebrüder Diehl haben unter anderem auch einen „Max und Moritz“-Puppentrickfilm gedreht sowie „Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Die Wichtelmänner“.
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Alt 22.12.2023, 06:22   #1784  
Peter L. Opmann
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Ich sehe gerade, daß für den Film "Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel" zwei Jahreszahlen angegeben werden: 1937 und 1938. Richtig ist wohl 1938.
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Alt 22.12.2023, 06:42   #1785  
Marvel Boy
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Mecki, meine Lieblingslektüre in der Hör-Zu in meiner Kindheit, dort als Comic.

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Alt 22.12.2023, 06:53   #1786  
Peter L. Opmann
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Dresler spricht nur von "Bildgeschichten". Dabei sollte man doch meinen, daß Comics um 1998 das Schundimage einigermaßen losgewesen sein müßten.
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Alt 22.12.2023, 08:49   #1787  
Nante
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Paßt wie die Faust aufs Auge: Da ich die "Märchenhaften Reiseberichte, aufgeschrieben von ihm selbst" mit den W.Petersen-Illustrationen, die ich teilweise aus meiner Kindheit kenne (Gleichzeitig das einzige, was ich von ihm kannte.) , das erste mal komplett im Angebot gesehen habe, habe ich noch kurz vor dem Jahresende da zugeschlagen. - Kriegen tue ich sie aber erst im Frühjahr, wenn ich sie bei meiner nächsten Fahrt in die alte Heimat bei einem Freund abhole.

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Alt 27.12.2023, 12:43   #1788  
Schlimme
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Nun geht es um einen Film, den viele nicht kennen dürften, weil er meines Wissens nie im Kino gelaufen ist. Er wurde jedoch auf Festivals gezeigt, unter anderem dem Fantasy Filmfest. Ich rede von „Aufbruch der Blutcrew“ (1984) von Rochus Hahn und Michael Gutmann. Weil ich Kontakte zur „Blutcrew“ (Rochus Hahn, Mille Möller und Bilder-Micky) hatte, habe ich sowohl das Drehbuch gesehen als auch die Dreharbeiten in der Rhön und im Raum Fulda verfolgt. Ich muß gestehen, das Drehbuch fand ich anfangs nicht schlüssig – ich war noch jung und habe nicht kapiert, daß dieser Film als eine große Hommage an bestimmte Filme (und Comics) zu verstehen ist und die Story daher nicht unbedingt schlüssig sein sollte. Entstanden ist das Werk an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film.

Eine Terrororganisation hat das schwer bewachte Integral an sich gebracht, mit dem das Ende der Welt herbeigeführt werden kann. Was genau das Integral ist, wird nie so recht klar; es könnte direkt aus der „luftdichten Garage des Jerry Cornelius“ stammen. Die Wachmannschaft hat sich übertölpeln lassen. Nun müssen die Drei von der Blutcrew ran, um es wiederzubeschaffen. (...) Das alles ist auch mit einem gewissen Augenzwinkern inszeniert, und es wird deutlich, daß diese Geschichte nicht ernst gemeint ist. (...)

(...) „Aufbruch der Blutcrew“, ein etwa 25 Minuten langer Kurzfilm, lebt ganz von seinen vielen Anspielungen, und es ist gelungen, die Atmosphäre von vielen großen Vorbildern, Horror- und Actionfilmen der 1980er Jahre, zu erzeugen. Das funktioniert nicht nur innerhalb dieser Freundesgruppe, sondern hat auch das Publikum auf den Festivals angesprochen. „Aufbruch der Blutcrew“ wurde zu so etwas wie einem Geheimtipp und lief dann innerhalb obskurer Shows auch mal auf RTL. Trotzdem ist es schwer zu sagen, ob mir der Film auch so gut gefallen würde, wenn ich an seiner Entstehung nicht so nahe dran gewesen wäre und viele aus dem Cast und der Crew kennen würde. Aber ich habe ihn erst kürzlich einer Bekannten vorgespielt, die von der Blutcrew überhaupt nichts wußte, und – siehe da: Er hat auch sie erreicht.
"Aufbruch der Blutcrew" ist seit Weihnachten auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=icJbCljaprE
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Alt 27.12.2023, 12:44   #1789  
underduck
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Alles, was diese braune Suppe zu diesem Forum lenken kann, will ich öffentlich nicht lesen. Daher verschiebe ich die letzte Besprechung ins Interne.

Der Weg: Sammlerforen.net > Nicht-öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics (intern) > Sonstiges > Biergarten & Co. (Off-Topic) > aus: Filmklassiker

Geändert von underduck (27.12.2023 um 12:49 Uhr)
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Alt 27.12.2023, 12:47   #1790  
Peter L. Opmann
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Na gut.
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Alt 27.12.2023, 18:13   #1791  
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Zitat:
Zitat von Schlimme Beitrag anzeigen
"Aufbruch der Blutcrew" ist seit Weihnachten auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=icJbCljaprE
Danke für den Link!

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Alt 29.12.2023, 06:09   #1792  
Peter L. Opmann
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Kehren wir zurück zum Kerngeschäft. Ein paar Bemerkungen über einen klassischen Kinofilm. Um den neuen, reichlichen Speicherplatz zu nutzen, habe ich einen Film mit Überlänge ausgesucht, nämlich „Eine total, total verrückte Welt“ (1963) von Stanley Kramer. Der Film war ursprünglich mal dreieinhalb Stunden lang; im deutschen Privatfernsehen war immerhin noch eine Fassung von knapp zweieinhalb Stunden Länge zu sehen. Diese überlange Groteske, zudem eine Mischung aus Slapstick- und Screwball-Komödie, fand ich immer sehr komisch. Nun ging mir auf, daß „Eine total, total verrückte Welt“ eigentlich ein Vorläufer und Wegbereiter der Abrahams/Zucker/Abrahams-Klamotten ist, die ich nur teilweise schätze. Man kann den Film aber immer noch unter cineastischen Aspekten betrachten. Es ist nämlich auch ein monströser All-Star-Film.

Der Vergleich mit Abrahams/Zucker/Abrahams wird diesem Film nicht ganz gerecht. Er ist zwar in Teilen eine Parodie, aber sehr sorgfältig inszeniert, und er hat im Gegensatz etwa zum „verrückten Flugzeug“ eine Aussage. Kritiker haben bemängelt, daß Kramer sich durch seinen moralischen Zeigefinger die Komödie selbst verdirbt, doch das sehe ich gar nicht so. Denn alle Figuren sind schlecht, insbesondere hemmungslos geldgierig. Die Aussage sehe ich eher darin, daß alle Menschen gleich unfähig sind, gemeinsam etwas Sinnvolles zustandezubringen. Wenn ich sie im Film miteinander verhandeln sehe, habe ich diesmal an die diversen Welt-Klimakonferenzen denken müssen, und ich fürchte, da geht es ähnlich zu: Alle bemühen sich zwar, zu einer fairen Lösung zu kommen, bei der niemand benachteiligt ist, aber bald müssen sie einsehen, daß sie eine solche Lösung kaum finden können, und dann machen alle so egoistisch weiter wie vorher.

Höchste Zeit, etwas zum Inhalt zu sagen, wobei der bei diesem Film nur grob angedeutet werden kann. Der Anfang ist ziemlich unglaubwürdig, aber er muß ja nur die Story ins Rollen bringen: Ein eben aus dem Gefängnis entlassener Verbrecher (Jimmy Durante) stirbt bei einem Autounfall. Den Autofahrern, die Zeugen des Unfalls geworden sind, verrät er im letzten Moment, daß er in einem Park in Santa Rosita/Kalifornien „unter einem großen W“ eine riesige Beute vergraben hat. Kaum hat er sein Leben ausgehaucht, rasen die vier Parteien wie blöde los, um das Geld als erste an sich zu bringen. Im Lauf ihrer Jagd (und des Hauptteils des Films) haben sie Pannen, müssen das Fahrzeug wechseln und andere Personen als Helfer dazunehmen, die sofort auch scharf auf das Geld sind. Gegenseitig stellen sie sich dabei immer wieder ein Bein, merken aber nicht, daß sie ständig im Visier der Polizei sind, die allerdings nicht weiß, was Durante ihnen gesagt hat. Der Polizeichef (Spencer Tracy) kommt schließlich darauf, und weil der Staat ihm keine angemessene Pension zahlen will, beschließt er, selbst mit der Beute zu türmen. Das führt allerdings nur zu einer weiteren Verfolgungsjagd. Der unter vier schief stehenden Palmen ausgegrabene Geldkoffer öffnet sich am Ende, und die Scheine regnen auf eine unbeteiligte Menschenmenge herab. Alle Geldjäger landen im Krankenhaus.

Weshalb ich mir den Film sicher irgendwann nochmal ansehen werde, ist der Cast. Unter anderem spielen mit: Mickey Rooney, Peter Falk, Buster Keaton, die drei Stooges, Jack Benny, Jerry Lewis und ZaSu Pitts. Viele andere Mitwirkende dürften Anfang der 1960er Jahre oder speziell in den USA sehr bekannt gewesen sein. Und etliche sind ausgezeichnete Komödianten. Die Namen sagen mir aber nicht mehr viel. Da der Film sehr rasant inszeniert ist, entdeckt man bei jedem Ansehen wieder etwas Neues oder jemand Neuen. Die vielen, meist gelungenen einzelnen Gags kann man sich auch nicht über längere Zeit merken und muß daher jedesmal erneut lachen. Aber manchmal ist es dann doch wie bei Abrahams/Zucker/Abrahams: Es sind auch Rohrkrepierer dabei, oder das eine oder andere ist zeitbedingt nicht mehr sehr komisch – der Film ist inzwischen auch schon 60 Jahre alt.

Kramer wollte die ultimative Komödie drehen, packte dafür aber von allem zuviel hinein. Es scheint eine feste Regel zu sein, daß eine Komödie um so lustiger ist, je kürzer sie ist. Ich kenne tatsächlich keine, die wesentlich länger ist als 90 Minuten und zugleich wirklich funktioniert. Und in der Slapstick-Zeit waren die Two- oder Three-Reeler das optimale Format. Man muß „Eine total, total verrückte Welt“ aber wohl auch vor dem Hintergrund der Konkurrenz des Fernsehens sehen. Wie um 1960 reihenweise Monumentalfilme gedreht wurden, weil so etwas damals im Fernsehen nicht gezeigt werden konnte oder zumindest nicht wirkte, so wollte man hier auch TV-Comedys einfach mit einer gewaltigen Materialschlacht übertreffen. Letztlich vergebliche Liebesmüh', aber immerhin hat dieser Film sechsmal so viel eingespielt, wie er gekostet hat. Einen Oscar gab’s auch, wenn auch nur für die besten Toneffekte.

Geändert von Peter L. Opmann (29.12.2023 um 06:15 Uhr)
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Alt 29.12.2023, 06:20   #1793  
Crackajack Jackson
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Für mich immer ein Blick in eine andere Zeit. Die 60er Jahre mit ihren großen Stars.
Ein Stück Zeitgeschichte. Ich habe den als Kind mal gesehen und habe wirklich Lust bekommen, mir den nochmal anzusehen. Danke für den Tipp.
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Alt 29.12.2023, 06:32   #1794  
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Ich sehe gerade, daß in einem Internet-Shop empfohlen wird, den Film an Silvester zu gucken. Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber Vorsicht: Vielleicht gibt es doch ein paar Möglichkeiten, den Silvesterabend kurzweiliger zu verbringen.

Die gekürzte Fassung, die ich auch habe, kann man jedenfalls relativ günstig als DVD erwerben.
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Alt 29.12.2023, 06:33   #1795  
Nante
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Ich habe ihn mal irgendwann in den 80ern gesehen und konnte auch schön lachen. Als zu lang habe ich ihn (noch lange vor Internet, YT und Co) nicht empfunden. Heute würde ich bei der einen oder anderen Stelle wahrscheinlich aber auch "vorspulen".

Das Konzept des Films hat man ja immer wieder mal neu versucht, sei es "Die unglaubwürdigen Abenteuer der Italiener in Russland" aus den 70ern oder "Rat Race" mit viel Star Power von 2001. - Im Vergleich der drei würde ich heute das Original wohl vorziehen.

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Alt 29.12.2023, 06:36   #1796  
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Manchmal muss es gar nicht die Handlung sein die fesselt. Es kann auch faszinierend sein, den Stars beim Spiel zuzuschauen. Jerry Louis mit seinen Grimassen, oder auch Spencer Tracy sehe ich immer gerne. Erst vor kurzem habe ich mir den alten Mann und das Meer mit ihm angeschaut.
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Alt 29.12.2023, 06:57   #1797  
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Viele Stars haben nur ganz kurze Auftritte.

Zum Beispiel wird Spencer Tracy einmal sein Hut aus dem Fenster geweht. Er schickt zwei seiner Polizisten, ihn von der Straße aufzuheben, aber ihnen kommt Jerry Lewis zuvor, der mit voller Absicht mit seinem Auto drüberfährt. Er ahnt natürlich nicht, daß er damit eine Polizeifahndung nach sich auslöst...

Buster Keaton öffnet lediglich einen Schuppen für Tracys Auto, als er es da verstecken will. Da die Beutejäger hinter ihm her sind, muß er aus dem Schuppen aber gleich wieder rausfahren, und Keaton versteht gar nichts und hampelt hilflos herum.
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Alt 29.12.2023, 07:15   #1798  
Crackajack Jackson
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Diese Filme haben auch eine ganz eigene Atmosphäre. Damals ist noch viel mehr mit dem Medium experimentiert worden.
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Alt 29.12.2023, 10:40   #1799  
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Das Filmplakat von "Mad"-Zeichner Jack Davis für "Eine total, total verrückte Welt" war so prägend, dass es während der 60er Jahre immer wieder kopiert wurde.
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Alt 29.12.2023, 12:16   #1800  
Peter L. Opmann
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Danke für den Hinweis.

Dann sollte man vielleicht auch noch den Vorspann von Saul Bass nennen. Das war zwar damals nichts ganz Neues, aber ich finde ihn auch sehr gelungen.
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