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Alt 10.03.2016, 13:21   #3276  
Peter L. Opmann
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Die Bemerkung sollte ein bißchen polemisch sein, gebe ich zu. Aber ich habe auf nichts Bestimmtes damit abgezielt. Es ist für mich auch ein Erfahrungswert.

Wie man an dem "Daredevil"-Band sieht, ist das auch der Beginn der Ära Shooter. Da kamen einfach in vielen angestammten Serien Veränderungen, die mir in der Regel nicht mehr zusagen.
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Alt 10.03.2016, 16:43   #3277  
michidiers
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Zitat:
Zitat von Hulk1104 Beitrag anzeigen
So unterschiedlich können Meinungen sein. Das Material des Avengers Bandes möchte ich auch als Durchschnittskost bezeichnen, aber der Daredevil Band (obwohl so bereits als "Visionen von Frank Miller" erschienen) in meinen Augen Spitzenklasse ist.
Bei diesem DD ist mein Problem, dass dieser erschienen ist, als ich die Superhelden längst beiseite gelegt hatte. Die 80er sind von einer Ausnahme abgesehen (Dark Knight) comicmäßig nahezu ein blinder Fleck. Sprich: hier greift kaum meine Nostalgie, wie sie es bei Williams es macht. Zwangsläufig sehe da natürlich sehr sachlich auf Zeichnungen, Dramatik, Dialoge etc. und ziehe da auch (zu) schnell einen Vergleich mit meinen Ansprüchen, die ich an moderne Comics setze.

Ah, aber ich habe auch noch was gelesen, neues und altes:

Zack Magazin 201 (3/16)



Mit den Fortsetzungscomics:

Dantès - Das Gift der Ebenholzküste - 1. Teil
Cassio - Der Ruf des Leids - 2. Teil
Bob Morane - Die seltenen Erden - 2. Teil
S.O.S Lusitania - In Gedenken an die Ertrunkenen - 4. und letzter Teil
Tanguy & Laverdure - Flug 501 - 4. und letzter Teil

Neu dabei ist die Serie Dantès mit dem ersten Teil aus dem letzten, gleichnamigen Album. Dieser Wirtschaftsspionagethriller um eine international agierende franzöische Firma ist durchaus interessant und hat vor allem in Bezug auf die Ausbeutung afrikanischer Ressourcen eine gewisse Aktualität. Ein wenig ins inhaltliche Gehege kommt dieser Serie dabei die ebenfalls aus Frankreich stammende Serie Bob Morane, deren Story ganz offenbar in demselben afrikanischen Land spielt und ein ähnliches Thema hat. Hier hätte man mit Dantes vielleicht solange warten sollen, bis zumindest Bob Morane beendet ist.

Und

Monster von Frankenstein aus: Monster Unleashed # 6 (gelesen als Marvel Essential)



Inhalt: In dieser Ausgabe geht es mit den Hirntransplantationsexperimenten aus den beiden Vornummern munter weiter. Am Ende einer ganzen Kette von gewaltsamen operativen Eingriffen verfügt das Monster wieder über sein gutes altes Spatzenhirn.
Einzeln gelesen ist diese Story recht atmosphärisch und gruselig, was nicht zuletzt an den tollen Zeichnungen von Val Mayerick liegt.



In Kontext mit den beiden Vornummern ist die Geschichte jedoch mehr als flach, da Frankie mittlerweile zum dritten Mal das Hirn ausgetauscht wurde, er vorübergehend der unfreiwillige Träger des Hirnes von Dr. Wallach und des Erbsenhirnes einer Labormaus (!) war.

In deutscher Sprache ist die Geschichte im Williams Verlag unter der Ausgabe Das Monster von Frankenstein #30 erschienen, wobei man erneut ein eigenes Cover anfertigen ließ:

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Alt 15.03.2016, 17:35   #3278  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 21



Erscheinungstermin: 1974/11

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #24
2) Daredevil (I) #9

Story-Titel:
1) ...und das Geheimnis des Enfant Terrible (oder Sorgenkindes) !
2) Auf dass er sehe 4/4: ?

Original-Storytitel:
1) The Infant Terrible!
2) That he may see!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell, Wallace Wood

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Ursprüngl. Coverpreis: 1,40 DM

Inhalt:
1) In der heutigen Ausgabe müssen sich Reed Richards und Co eine knifflige Frage stellen lassen: Wie bekommt man ein verspieltes Alienbaby, das über schier göttliche Superkräfte verfügt und New York als seinen persönlichen Kinderspielplatz wahrnimmt, in den Griff? Antwort: Man ruft mit die Eltern an! Reed versucht das mit einem in die Tiefen des Alls gerichteten Transmitterstrahl. Bis Mama und Papa endlich erscheinen, haben die FV alle jedoch noch alle Hände voll zu tun, dem kuriosen Treiben ihres Filius entgegenzuwirken.
2) Nach einem finalen Showdown auf der Godesburg findet der Diktator Klaus Unkel sein verdientes, Ende: Er stürzt mit einen lauten, theatralischen Schrei von der Burgmauer …. um als Futter für die Burggraben lauernden Haie zu enden

Bemerkungen:
Mit einem außerirdischen Sorgenkind, das sich der Konsequenzen seines Handelns nicht bewusst ist, hatte Stan Lee eine gute Idee, die auch eine passende Umsetzung fand. So wimmelt diese Geschichte von skurrilen Einfällen, wie ein riesiger Brummkreisel und eine überdimensionale Milchflasche, oder auch die Verarbeitung von Märchenelementen (Geldsäcke verwandeln sich in ein Schwein oder bekommen Flügel oder werden zu flüssigem Pech/Schlamm)



Auch erschienen in:
1) Die Fantastischen Vier Comic Taschenbuch #2, Marvel Klassik #11
2) Marvel Klassik #12
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Alt 15.03.2016, 17:45   #3279  
Peter L. Opmann
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Die Inhaltsangaben in den frühen Williams-Marvels habe ich geliebt. Sie machten richtig neugierig auf die Monatsproduktionen – zumal ich mir ja nur einen kleinen Teil der Hefte zulegen konnte. Sie waren witzig geschrieben – großspurig und selbstironisch zugleich. Aber insbesondere bei den 14-tägig erscheinenden Titeln konnte ich eines nicht verstehen: wie konnten alle zugleich das beste Heft sein? Zum Beispiel: FV # 22 brachte den „Kampf des Jahrhunderts“, aber FV # 21 bot die „spektakulärste Überraschung“, etwa „Neues, Unglaubliches, Faszinierendes!“ Zu allem Überfluß waren die „Rächer“ dieses Monats ein „Marvel-Epos par excellence“, die „Spinne“ „berstend voll mit Spannung und dramatischen Szenen“, und beim „Hulk“ ist die „neueste Episode fast noch spannender als die vorherige“. Irgendwas konnte da doch nicht stimmen…

FV # 21 ist für mich eine Serienfolge des Übergangs. Das scheint auch die Redaktion gewußt zu haben, denn am Ende kündigt sie für das nächste Heft den Beginn des Marvel-Zeitalters an. Da werden erstmals Verbindungen innerhalb dieser Superheldenwelt hergestellt (bei Sub-Mariner und Ant-Man zuvor sind die Gastauftritte noch isoliert und folgenlos), auch wenn es nur um die blöde Frage geht: Wer ist stärker? (*) Die aktuelle Ausgabe mit dem „Enfant terrible“ funktioniert dagegen noch nach den alten Mustern: Es geschehen unerklärliche Dinge, Monster stapfen herum, und Rätsel werden gelöst. Aber endlich gibt Stan Lee das Schema auf, die vier Teammitglieder einzeln gegen ähnliche Gegner antreten zu lassen. Jetzt kämpfen eher Fackel, Ding und Unsichtbare vereint, und Mr. Fantastic zieht sich ins Hauptquartier zurück, um sich die richtige Strategie auszudenken.

Die Idee, daß der Gegner ein außer Kontrolle geratenes Kind ist (okay, diesmal kein Halbstarker, sondern ein Kleinkind), ist ein Neuaufguß von FV # 10 (mit dem Unmöglichen). Die aktuelle Pointe, daß die Eltern gerufen werden, um ihr Balg abzuholen, ist freilich nicht so stark. Aber hauptsächlich leidet die Episode unter den Schwierigkeiten von Lee und Kirby, Superkräfte richtig einzuschätzen und zu inszenieren. Das Enfant terrible kann im Prinzip alles, wie wir auf Seite 10/11 erfahren. Immerhin schickt es „Blitze reiner Energie“ auf die Straßen New Yorks, läßt Wolken auf die Erde stürzen, verzichtet aber darauf, die Sonne näher an die Erde heranzuholen, was Reed sozusagen als Super-GAU befürchtet. Dafür begnügt sich das Kind mitunter auch damit, ein Auto schweben zu lassen; es handelt sich um einen Geldtransporter, worüber sich ein paar Gangster freuen – aber nur kurzzeitig.

Die Taten des Außerirdischen erinnern mich mitunter ein bißchen an die Abenteuer von „Little Nemo in Slumberland“, etwa wenn Spielzeugsoldaten durch die Straßen New Yorks marschieren und sie dabei gänzlich anfüllen oder wenn die Brieftaschen, Hüte, Schirme, Brillen oder Mappen von zahllosen Passanten in die Luft fliegen. Hier sind das natürlich nur einzelne Momente. Aber auch die Dialoge finde ich überwiegend gelungen. Ding kommentiert einen eigenen Boxhieb: „Ah, det is’n Jedicht!“ Reed muß der leichtgewichtigen Story am Ende allerdings eine Pseudo-Lehre aufpfropfen: „Irgendwann, wenn irgendwer von uns zu weit geht, seine eigenen Kräfte mißbraucht, laßt uns dann an dieses Enfant terrible denken – diese ungeahnte Kraft aus dem Weltraum, die unwissentlich uns alle hätte vernichten können!“

Auch grafisch wird sich die Serie in der kommenden Ausgabe ein ganzes Stück steigern. Leider bleibt uns der grobe Pinselstrich von George Roussos (Geo: Bell) noch eine Weile erhalten. Aber Ding wandelt sich zunehmend zu einer Funnyfigur (etwa durch seine immer ausgeprägteren steinernen Augenwülste). Insgesamt kann Jack Kirby zunehmend abwechslungsreichere Szenerien gestalten. Doch es ist immer noch eher der Stil der End-Fünfziger als der ikonischen Sechzigerjahre.

(*) Anmerkung: Der Hulk hatte zuvor auch schon mal einen Gastauftritt bei den FV, aber die Ausgabe ist bei Williams nicht erschienen.

Geändert von Peter L. Opmann (15.03.2016 um 17:51 Uhr)
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Alt 15.03.2016, 19:37   #3280  
jakubkurtzberg
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Ob Lee und Kirby da bei Star Trek abgekupfert haben? War das zeitlich denkbar? Der Plot erinnert leicht an Trelane in "Tödliche Spiele auf Gothos". Später haben sich Jack und Stand bei den FV ja immer wieder mal Star Trek-Themen angenommen und adaptiert. "Epigonen" diente u.a. garantiert als Vorlage für den Dreiteiler, bei dem das Ding von den Skrull entführt wird und in der Arena kämpfen muss...
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Alt 16.03.2016, 06:55   #3281  
Marvel Boy
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Interessante Idee, ich glaube ich muss mal wieder Star Trek schauen und die alten Fantastischen Vier lesen.
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Alt 16.03.2016, 11:23   #3282  
thetifcat
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Ob Lee und Kirby da bei Star Trek abgekupfert haben? War das zeitlich denkbar? Der Plot erinnert leicht an Trelane in "Tödliche Spiele auf Gothos". Später haben sich Jack und Stand bei den FV ja immer wieder mal Star Trek-Themen angenommen und adaptiert. "Epigonen" diente u.a. garantiert als Vorlage für den Dreiteiler, bei dem das Ding von den Skrull entführt wird und in der Arena kämpfen muss...
Eher umgekehrt. Das Comic ist von 64 die Enterprisefolge von 67.

Das ist eine der Folgen die es nur ungeschnitten auf DVD gibt. Beim ZDF wie bei SAT 1 stets geschnitten.
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Alt 16.03.2016, 14:41   #3283  
jakubkurtzberg
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ZDF neo zeigte immer die neueste Version, digital überarbeitet. Schon lustig, dass ausgerechnet die, die in den frühen 1970er Jahren alles zurechtgeschnitten haben, jetzt die ungekürzten Fassungen zeigen.

Die Effekte und das digitalisierte Raumschiff sind allerdings grenzwertig. Aber dafür kann das ZDF nichts.
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Alt 16.03.2016, 14:46   #3284  
jakubkurtzberg
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Jack Kirby hat sich öfter mal an Filmen und Fernsehserien orientiert. Dies aber immer stark umgesetzt. Und da fällt mir wieder ein, was Mark Evanier mal schrieb...

"Mark, wenn Jack mal wieder damit fertig ist, das Universum zu retten, sag ihm, dass er noch den Müll rausbringen muss!" (Zitat von Jacks Frau Roz Kirby)
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2016, 17:04   #3285  
michidiers
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Monster von Frankenstein (aus Monster Unleashed #7), gelesen als Marvel Essential



Armes Monster von Frankenstein: Kaum hat es ein ebenso hässliches, wie auch gequältes Pendent als neuen Freund und Begleiter zur Seite bekommen (Monster Unleashed #5-#6), da wird dieser neue Leidensbruder auch schon wieder von einer nach Rache sinnenden – und übrigens noch unschöneren Kreatur – ermordet. Dieser noch namenlose Mörder will Frankenstein als Werkzeug seiner Rache einsetzten. Gegen wen? Das bleibt bis zur nächsten Ausgabe abzuwarten.

Eines muss man dem Team Moench/Mayerick in dieser Hochphase ihres Könnens lassen: die Texte, Dialoge und Zeichnungen sind elegisch, traurig - gleichzeitig verströmen sie eine bedrückend gruselige Atmosphäre, die mitunter an die alten EC-Horrorcomics erinnert:



Schade, dass die Story mit nur -14- Seiten einfach zu kurz geraten sind, um eine angemessene Handlung aufzubauen.

In Deutschland ist diese Ausgabe in Frankenstein # 31 im Williams Verlag erschienen, wobei man wieder ein eigenes Cover zeichnen ließ:



und

Kein Buch, kein Comic, sondern eine Zeitschrift:

11-Freunde Spezial: London Calling



Zitat:
Wer die Fußballstadt London besucht, wird den Fußball überall finden: In Wembley, der Weihestätte der englischen Nationalelf, an der Fulham Road, wo zwischen geduckten Häusern der FC Chelsea kickt, in Islington, wo das altehrwürdige Highbury inzwischen als Fassade eines noblen Wohnparks dient und der erfolgreichste Klub der Stadt längst in eine moderne Arena umgezogen ist, in den Hackney Marshes, wo sich die Freizeitkicker die Schienbeine polieren, in Whitechapel, wo die Redaktion des legendären Fanmagazins „When Saturday Comes” mit Humor und Intelligenz den modernen Fußball begleitet, oder bei West Ham United, Crystal Palace, Leyton Orient, in Tottenham oder beim FC Fulham, in jedem Pub, in jeder Straße.
Was eigentlich für einen Zeitvertreib für die lange Autofahrt Oldenburg-München-Oldenburg am vergangenen Wochenende gedacht war, entpuppte sich als echter Glücksgriff ins Zeitschriftenregal meines Supermarktes. Auf rund -140- Seiten werden Berichte, Geschichten und Anekdoten über und um den Fußball, Stadien, Stadionanwohnern, Fans und Spieler der kleinen und großen Vereinen aus der Hauptstadt des Fußballs so anschaulich und kurzweilig erzählt, das mich diese Lektüre sogar über das peinliche 0-5 meines SV Werder Bremen in der Allianz Arena hinwegtröstete. Eine Zeitschrift nicht nur für Liebhaber des Fußballs oder der Stadt London, sondern auch für diejenigen, die schon immer wissen wollten, warum in England die Uhren irgendwie anders ticken, als bei uns auf dem Festland.
So unschlagbar wie derzeit der FC Bayern München ist übrigens auch der Preis. 6,90 Euro
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Alt 18.03.2016, 17:21   #3286  
Maxithecat
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Ort: der Dosenöffner wird geduldet !
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Im Spinne Buch hatten wir doch jemanden interviewt, der bei Condor manchmal mit an den Covern gearbeitet hatte.

Ich habe Miron letztens in Hamburg auf der Messe getroffen.

Zitat:
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Alt 22.03.2016, 17:03   #3287  
michidiers
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Jupiter´s Legacy - Familienbande



Marc Millar/Frank Quitely/Peter Doherty

Der Grund für den Erwerb dieses Paperbacks war ein ganz einfacher: Es war die Tatsache, dass Frank Quitely für die grafische Umsetzung verantwortlich war. Dieser schottische Künstler – ich habe seine fomidable Zusammenarbeit mit Autor Grant Morrison in WE3 und X-Men buchstäblich aufgesogen - nimmt für mich eine besondere Stellung unter den Zeichnern von Superheldengeschichten ein. Man mag zu ihm und seinen eigenwilligen Stil stehen, wie man möchte, aber für mich gibt es keinen besseren. Er vermischt das Franko-Belgische ideal mit dem Amerikanischen, lässt an den Stellen aus, wo die Vorstellungskraft des Lesers erfordert wird, ist an anderen Stellen so filigran, dass man wünschte, die Seiten würden über ein Din A 3 – Format verfügen. Und seine Figuren sind in ihrem Ausdruck so mehrdeutig angelegt, das sie so vieles über sich aussagen: eine über allem stehende Erhabenheit und Unnahbarkeit; aber auch einsam, schwach, ja kränklich sehen sie mitunter aus. Der Verfasser des Vorworts, ein gewisser Antonio Solinas, auf Seite -3- des vorliegenden Paperbacks ist offenbar ähnlicher Meinung und schreibt: Quitely beherrscht die perfekte Darstellung von Körpersprache und die ins Groteske gesteigerte Erhabenheit seiner Superheldenfiguren.

Nicht weniger europäisch ist übrigens die Handlung, die vom ebenfalls aus Schottland stammenden Autor Mark Millar alte Superheldenlegenden (z.B. aus DC und Marvel) mit aktueller Welt- und Gesellschaftspolitik vermengt und dabei kräftig in den kränkelnden Stellen unserer modernen, medienorientierten Gesellschaft bohrt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die Geschwister Brandon und Chloe, die Abkömmlinge von zwei mit Superkräften ausgestatteten Eltern, welche schon seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts für Recht und Ordnung auf der Erde sorgen. Chloe und Brandon, ebenfalls mit ähnlichen Kräften wie ihrer Erzeuger gesegnet, haben es jedoch nie geschafft, aus deren großen Schatten herauszutreten. Sie sind im Grunde nur ein ziemlich talentfreies, drogenabhängiges It-Girl und ein fauler, selbstverliebter Frauenheld, die vom Namen ihrer Eltern und Werbeverträgen leben und im Grunde nur die Boulevardpresse in Atem halten. Doch was die Eltern früher mit ihren Superkräften erledigen konnten, scheint in unserer modernen Welt auf einmal nicht mehr zu klappen und das gute alte Schwarz-Weiß-Denken und - Handeln wird immer wirkungsloser. Die alten Schurken haben sich längst aufs Altenteil zurückgezogen, Weltwirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und daraus resultierende soziale Unruhen werden zu schier unlösbare Krisen. Die alte Generation der Superhelden spaltet sich auf. Und ein Teil dieser alten Recken sieht nur in einer neuen, faschistoiden Gesellschaftsform eine Lösung dieser neuen Probleme.

Millar schreibt diese Geschichte spannend und trotz drei vorhandenen Zeitebenen, die geistreich miteinander harmonieren, sehr schnörkellos. Jupiter's Legacy ist voller unvorhersehbarer Ereignisse, Schockeffekte und Wendungen, die einen immer wieder zum Staunen bringen. Es ist schon verdammt lange her, seit ich mich bei einer Superheldengeschichte so unterhalten und gepackt gefühlt habe. Für mich die absolute Comicüberraschung 2016 im Genre der Superhelden. Dieses Paperback enthält auf -136- Seiten die ersten fünf US-Heftausgaben der gleichnamigen Serie.

Fazit: Der Geist amerikanischer Superheldencomics in einem wirklich ansehnlichem, europäischen Gewand gehüllt.
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Alt 25.03.2016, 14:47   #3288  
michidiers
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Die Fantastischen Vier 22 – Williams Verlag



Erscheinungstermin: 1974/11

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #25
2) Daredevil (I) #10

Story-Titel:
1) Der Hulk gegen das Ding
2) Während die Stadt schläft 1/4: ?

Original-Storytitel:
1) The battle of the century, The Hulk vs. the Thing
2) While the City Sleeps! 1/2: The organization!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell, Wallace Wood

Text:
1) Stan Lee
2) Wallace Wood

Ursprüngl. Coverpreis: 1,40 DM

Inhalt:

1) Verrbittert über seinen Rauswurf bei den Rächern (Avengers #3), sinnt der gewaltige Hulk auf die Vernichtung seiner ehemaligen Teamkameraden. Bei seiner Suche quer durch die Staaten trifft der Wüterich - statt auf die Rächer - auf das Ding. Ein Kampf der beiden wohl kräftigsten Helden des damaligen Marveluniversums entbrennt …

2) Sie haben solch beängstigende Namen wie Katzenmann, Froschmann, Vogelmann und Affenmann, und sie wurden organisiert vom „Organisiator“. Der Plan des Organisators: das organisierte Verbrechen und die unterwerfung der staatlichen Exekutive! Ob der Dämon seine Sinne rechtzeitig organisieren kann, um diese Gefahr abzuwenden?

Bemerkungen:

1) Die Fans werden dieses Aufeinandertreffen von Hulk und Ding anno 1964 (?) sicher herbeigeseht haben:



Ob sie so enttäuscht wurden, wie ich im Jahre 2015? Eine Kürzungsorgie (S. 13 P. 5-6, S. 14 P. 1-3, 6-7 fehlen / Jakub Kurtzberg) und mitunter sehr schlechte Zeichnungen machen diese Ausgabe zu einer echten Herausforderung für die Leselust.
2) In der Zweitgeschichte ist Altmeister Wally Wood für Text und Zeichnungen verantwortlich. Ein wenig naiv ist die Story nach heutigem Geschmack, aber weitaus interessanter als die Hauptstory mit den FV.

Auch erschienen in:
1) Marvel Klassik #11
2) Marvel Klassik #12

Ach ja: Ein Frohes Osterfest wünsche ich noch!
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Alt 25.03.2016, 18:40   #3289  
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Es kommt wohl auf den Blickwinkel an. Für mich ist Williams-FV # 22 ein großer Schritt nach vorne. Die Serie gewinnt Profil; man bekommt eine erste Ahnung von den Möglichkeiten, die noch in ihr stecken. Natürlich ist diese Episode im Vergleich zu FV-Storys aus den späten 60er Jahren (oder womit man sie vergleichen will) immer noch weniger spektakulär, vielleicht auch weniger spannend. Die Zeichnungen sind nicht schlecht – ich finde sogar, Jack Kirby hat sich dem Anlaß entsprechend besonders angestrengt. Das Inking von George Roussos ist der Schwachpunkt. Locker mit dem Pinsel zu inken, ist auch nicht per se schlecht, aber da ist dann doch vieles zu schlampig hingeworfen. Beim Cover, das wohl auch Roussos geinkt hat (dafür spricht die Steinstruktur bei Ding), sieht das schon deutlich besser aus. Vor allem die Hulk-Pose finde ich eindrucksvoll.

Ich habe dieses Heft relativ früh gelesen. Nicht bei Erscheinen, aber in einem der ersten Superbände, die ich mir zugelegt habe. Daher kann ich wohl dieses Abenteuer nicht objektiv beurteilen – es hat mir mit 12 oder 13 Jahren großen Spaß gemacht. Da ich die meisten vorher erschienenen Bände aber nicht kannte, habe ich die Geschichte nicht richtig einordnen können. Das geschieht in gewissem Sinn erst jetzt beim Wiederlesen.

Ob Lee und Kirby den Lesern bewußt etwas Besonderes bieten wollten, weiß ich nicht. Immerhin ist das in USA die Ausgabe # 25. Mich überrascht, daß die Story gekürzt ist. Denn es sind ja bei Williams 22 Seiten; da waren die vorherigen Storys schon kürzer. Die Geschichte beginnt mit einer Familienszene: Reed hat ein Mittelchen zusammengerührt, mit dem er Ding wieder dauerhaft in Ben Grimm zurückverwandeln kann. Der Konflikt ist nicht sehr glaubwürdig. Reed behauptet, er habe das Rezept nur zufällig gefunden und könne es nicht noch einmal herstellen (?). Ding wehrt ab, Alicia liebe ihn nur in Form des Steinmonsters (??).

Gut, daß schon auf Seite 3 bedenkliche Nachrichten vom Hulk dazwischenkommen. Hier bleibt etwas unklar, ob die FV zu der Überzeugung gelangen, sie müßten eingreifen, oder ob sie dem Hulk nur zufällig über den Weg laufen. Der ist jedenfalls nach New York eingefallen und droht, alles kurz und klein zu schlagen (er ist noch nicht der grenzdebile Stammler, als den wir ihn da parallel schon in den „Hulk“-Heften erlebten). In diesem Moment erleidet Reed einen Schwächeanfall. Das bedeutet, was ich damals nicht wußte, er kann sich in diesem Fall keine brillante Strategie einfallen lassen, um den Hulk zu stoppen. Fackel und Unsichtbare machen ein paar hilflose Versuche, den grünen Goliath aufzuhalten. Dann bleibt nur noch Ding, um sich ihm in den Weg zu stellen.

Ich finde den Kampf Hulk gegen Ding sehr schön inszeniert und choreografiert. Ich glaube, beide sind noch nicht so unendlich stark wie später. Wenn sie ein zehnstöckiges Haus zum Schwanken bringen, ist ihre Kraft schon beinahe erschöpft. Dadurch wird das Duell aber variantenreicher. Da wird ein Bus zerrissen, Lastwagenräder werden geworfen, und Ding versetzt Hulk einen Hochspannungs-Stromstoß. Kurzzeitig verlagert sich die Klopperei ins Wasser. Schließlich fesselt Ding seinen Gegner mit einem Metalltau, das als Brückenaufhängung diente. Aber Hulk ist zu stark. Während Ding nahezu am Ende ist, sprengt Hulk diese Fessel fast mühelos und schlägt ihn k.o. Ding berappelt sich wieder und macht sich sozusagen zur zweiten Runde bereit.

Eigentlich haben wir es hier mit keiner richtigen Fortsetzungsgeschichte zu tun. Für sich genommen ist der Kampf beendet. Ding schickt Hulk nur die düstere Drohung hinterher, nun müsse er ihn töten, wenn er ihn wirklich schaffen wolle. Aber ein echter Cliffhanger ist das nicht. Die Verlage sahen sich zu dieser Zeit noch gezwungen, in einem Heft eine abgeschlossene Geschichte zu bringen.

Was das Ganze für mich richtig unterhaltsam macht, sind die vielen Sprüche von Ding. Er muß pausenlos reden, um sich selbst aufzubauen und vielleicht auch seine Angst zu bekämpfen. Anfangs sieht sich Ding im Vorteil, weil er kleiner und wendiger ist als der Hulk. Aber es ist irgendwie schnell klar, daß Ding unterlegen ist. Aber nicht, was sein Mundwerk betrifft! Kostproben: „Kommst du dir mit deinem unsozialen Verhalten nicht reichlich dämlich vor?“; „Unter Blutarmut leidet er also nicht.“; „Wo ist deine vielberedete Kraft?“ – „Vielleicht hab‘ ich die im anderen Anzug? He! Mit der Hand fass‘ ich immer die Pizza an!“; „Hinter mir isser nich! Was hat er nu vor? Vielleicht koft er sich Wasserskier?? Nu kieke mal eener an! Da is‘ mein kleener Sonnenschein ja wieder!!“ – Und der Klassiker: „Wie sagte meine liebe alte Tante Petunia so richtig? Du stirbst nur einmal!“ Okay, das liest sich in meinem Alter nicht mehr ganz so amüsant wie damals, aber gut finde ich die Dialoge immer noch.
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Alt 27.03.2016, 09:59   #3290  
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Das Monster von Frankenstein, aus Monster Unleashed #9 (gelesen als Marvel Essential: The Monster of Frankenstein)

„Fever in the Freak House“



Dough Moench/Val Mayerick

Den grausamen Plänen des Masters of Deformity (James Sinola) nicht folgen wollend (dieser hatte ursprünglich vor, alle schönen Menschen auf dem Erdball zu töten) kommt es zum Kampf zwischen dem Monster und den häßlichen Schergen des Masters.

Die Story als solche mag noch so sehr aberwitzig sein, die Art des Erzählens und die Harmonie zwischen Bild und Text ist aber wirklich gelungen.



Im deutschen Williams Verlag ist diese Geschichte in Das Monster von Frankenstein #32 erschienen, wobei man wieder ein eigenes Covermotiv zeichnen ließ:



und

US – Avengers #249

„The Snows of Summer“



Stern/Milgrom/Sinnott

Die Verwunderung der Rächer ist groß, als New York mitten im Sommer und über Nacht von einer dicken Schneedecke überzogen ist. Die Erklärung liefert Thor: Der Dunkelelf Malekith hat den „Casket of ancient Winters“ geöffnet und damit eine Kette katastrophaler Ereignisse in Gang gesetzt, unter anderem eine Armee von Dämonenkriegern, die sich dem Big Appel nähert. Die Rächer, unterstützt von tatkräftiger Hilfe der FV und Krieger von Asgard, werfen sich dem dämonischen Gegner entgegen. Eine heitere Schneeballschlacht in den verschneiten Straßenfluchten beginnt …



Für reine Rächerleser wird der Ausgang dieser epischen Schneeballschlacht leider ewig offen bleiben, da diese in Thor #350 fortgesetzt wird, wo auch die Haupthandlung um den „Casket of ancient Winters“ in Thor #344 - #350 stattfindet.

Im Condor Verlag wurde der von Walter Simonson geschriebene Thor-Siebenteiler um den „Korb des ewigen Winters“ damals auf mehrere Serien verteilt: 1. Condor Spinne Magazin #125, 2. Thor Sonderband #24, 3. Spinne #126, 4. Spinne #127, 5. Rächer Taschenbuch #12, 6. Spinne #128, Prolog: Spinne Taschenbuch #26.
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Alt 27.03.2016, 11:32   #3291  
FrankDrake
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2. Thor Sonderband #24
Du meinst Marvel-Comic-Sonderheft #24 ?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 03.04.2016, 15:28   #3292  
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Du meinst Marvel-Comic-Sonderheft #24 ?
Ja, da habe ich mich verschrieben!



Hachette Monatslieferung April 2016

Angenehm überrascht war ich vom Inhalt der beiden gelieferten Bände des Monats April. Anfänglich hatte ich kaum etwas wirklich lesenswertes erwartet, als ich das Paket öffnete und die Titel las …

Ausgabe 64 - DEADPOOL: Weiber, Wummen und Wade Wilson



Autor & Zeichner: Duane Swierczynski & Jason Pearson

Im Rahmen einer Senatsanhörung nach einem Massaker plaudert Deadpool über seine Vergangenheit und seine Entstehungsgeschichte. Sehr gelungene Umsetzung mit jeder Menge schwarzem Humors und mehreren Zeitebenen, was der ganzen Story (so banal alles auch sein mag) sogar ein wenig Tiefe verleiht.

und

Ausgabe Classic XXXII - WARLOCK: Teil 1



Autor & Zeichner: Jim Starlin

Adam Warlock, der Jesus Christus unter den Superhelden, befindet sich in einem Kampf gegen die böse „Kirche der Wahrheit“, die dabei ist, das ganze Universum zu unterwerfen. Warlock hat sich vieler Prüfungen zu stellen, und bemerkt, dass es nicht nur um das Schicksal des Universums geht, sondern auch seine eigene Seele in Gefahr gerät.
Tolles Artwork und geniale zeichnerische Einfälle, die oftmals ins aberwitzige abgleiten, aber niemals langweilig werden. Ein kleines Fest für die Augen.
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Alt 04.04.2016, 07:59   #3293  
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Ich unterhalte mich gerade mit einem Freund über den "Warlock"-Band. Er schrieb mir:

Zitat:
Mittlerweile habe ich den "Warlock"-Band durch und bin ein bisschen entsetzt: da sind ja ungeheuer viele Hülsen drin: wirre Sprüche, die tiefe Bedeutung vorgaukeln, massenweise wiederholte Vorausdeutungen, mangelnde Charakterisierung (Gamora und Pip laufen einfach nur mit, besonders Gamora ist trotz ihrer Gefährlichkeit rein schmückendes Beiwerk) und trotzdem ist es eigentlich auf nostalgische Weise sehr unterhaltend. Ob Möbius die Serie kannte, als er in der "luftdichten Garage" diese Endlos-Vorausdeutung mit Major Gruber gemacht hat?
Mit Moebius würde ich "Warlock" nicht unbedingt vergleichen. Ich hatte den Eindruck, das ist ein manieristisches Comicwerk. Schreibt die Superhelden-Muster in ungeheuer verschnörkelter Form fort, ohne daß das was Großartiges zu bedeuten hat. Die Schwäche dieses Comics ist, daß die Figuren flach und blaß sind und die Story sich nur schwer verfolgen läßt. Ich habe auch immer das Gefühl: Die Story bedeutet nichts; Starlin möchte nur alles, was es bei Marvel vorher gab, an Phantasiereichtum übertrumpfen. Aber ich stimme zu, es ist doch ganz unterhaltsam. Und natürlich sehr ansehnlich gezeichnet.
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Alt 04.04.2016, 12:13   #3294  
thetifcat
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Mir gefielen die beiden Captain Marvel Bücher und vorallem Howard deutlich besser. Und gerade Howard ist abgedreht.
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Alt 04.04.2016, 13:11   #3295  
Peter L. Opmann
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HtD ist eine Parodie, noch dazu eine, die meistens ganz gut funktioniert.

Captain Marvel von Starlin hat in meinen Augen ähnliche Schwächen wie Warlock. Die Verbindungen zum klassischen Marvel-Universum sind mir zu dünn. Starlin läßt die Storyline in alle möglichen Richtungen mäandern. Die Story ist aber nicht stark genug, um auch außerhalb von Marvel ihre Berechtigung zu haben.
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Alt 05.04.2016, 10:41   #3296  
michidiers
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Die Fantastischen Vier 23 Williams Verlag



Erscheinungstermin: 1974/12

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #26
2) Daredevil (I) #10

Story-Titel:
1) Die Rächer übernehmen!
2) Während die Stadt schläft 2/4: ?

Original-Storytitel:
1) The Avengers take over!
2) While the City Sleeps! 1/2: The organization!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell, Wallace Wood

Text:
1) Stan Lee
2) Wallace Wood

Inhalt:
1) Der Kampf gegen den gewaltigen Hulk (Ausgabe #22) geht in die zweite Runde. Mit Hilfe des nach einer Viruserkrankung wieder genesenen Reed Richards und den hinzu geeilten Rächern kann der Grünhäuter auf einem Baugerüst gestellt und mittels einer von Rick Jones verabreichten „Gammapille“ wieder in den weitaus harmloseren Bruce Banner zurückverwandelt werden.
2) Der Dämon und ganz New York haben sich noch immer dem Organisator und seine tierische Bande aus Frosch, Affe, Vogel und Katze zu erwehren.

Bemerkungen:
Dies ist das erste Crossover der FV mit den Rächern, worin beide Teams sich noch ein wenig misstrauisch beäugen und sich gegenseitig ein paar lockere Sprüche an den Kopf werfen, sich am Ende aber (wie sollte es auch anders sein?) gut verstehen. Die Story als solche ist trotz zwei gekürzter Seiten (S. 13/14 JakubKurzberg) recht gefällig zu lesen und auch zeichnerisch ansprechender als die Ausgaben zuvor.

Auch erschienen in:
1) Marvel Klassik #11
2) Marvel Klassik #12
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Alt 05.04.2016, 14:31   #3297  
Peter L. Opmann
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Grundsätzlich finde ich ja, daß die Serie hier einen großen Schritt nach vorne tut. Aber das Niveau von # 22 können die Fantastischen Vier mit # 23 nicht ganz halten. Der große, epische Kampf war in der vorigen Ausgabe, und Stan Lee hat nicht die zündende Idee, wie er den noch toppen kann. Betrachtet man den Zweiteiler als eine Geschichte, dann senkt sich der Spannungsbogen am Ende des ersten Teils schon etwas ab, und im zweiten Teil senkt er sich immer weiter.

Auf den ersten fünf Seiten erzählt Lee den Konflikt quasi nochmal. Er konnte nicht darauf bauen, daß die Leser die vorherige Ausgabe auch alle kannten. Diesmal beendet der Hulk das Duell mit Ding, indem er eine Druckwelle erzeugt und Ding zusammen mit der Fackel wegpustet. Es darf ja nichts wirklich Schlimmes passieren. Wie man das von Hulk kennt, reibt er anschließend mal eben eine Artillerieeinheit auf und verzieht sich dann in einen U-Bahn-Schacht, was schon eher originell ist. Dann läuft er den Rächern in die Arme und liefert sich mit ihnen eine kleine Rauferei. Eindruck: Lee schindet Seiten.

Das muß ihm dann selbst klargeworden sein, und er entschließt sich, Reed Richards gesunden zu lassen. Er flüchtet aus dem Krankenhaus und ruft sein Team zusammen. Jetzt kommt es zur historischen Begegnung mit den Rächern. Etwas Kompetenzgerangel, wie schon von Michi Diers geschildert, dann fehlen offenbar zwei Seiten, auf denen vermutlich der Eiserne dem Hulk gegenübertritt, und dann versuchen beide Superheldencombos, den grünen Goliath zu stoppen. Es endet mit der oben genannten Aktion, bei der Rick Jones den Hulk die Verwandlungspille schlucken läßt (die bald darauf aus der Serie entfernt wurde; erinnert zu sehr an „Mr. Terrific“, obwohl der erst später kam). Daß der Teenager, der gar kein Superheld ist, die Gefahr letztendlich bannt, ist schon ganz nett ausgedacht, aber wiederum wird ein richtig dramatisches Ende vermieden – es wäre damals undenkbar gewesen, daß der Hulk einen seiner Gegner wirklich zu Brei schlägt oder selbst ernsthaft zu Schaden kommt. Es kann nur unentschieden enden, und wir werden – versprochen! – allen Akteuren bald wieder begegnen.

Die Story ist verschenkt, um es hart auszudrücken. Das wird Lee bald besser machen in seiner ersten richtigen FV-Fortsetzungsgeschichte, wenn ich das richtig sehe: der Auseinandersetzung mit den Furchtbaren Vier. Da wird dann nicht mehr alles so glimpflich ausgehen. Aber dies war nun der erste Versuch einer größer angelegten Story, und da sollte man vielleicht nicht allzu kritische Maßstäbe anlegen. Leider kenne ich mich mit dem Konkurrenten DC zu wenig aus, um beurteilen zu können, ob es damals, 1963/64, schon etwas Vergleichbares (ein Superhelden-Gipfeltreffen in größerem Rahmen) gegeben hat, oder ob Marvel tatsächlich neue Wege beschritt.

Zum Grafischen kann ich nicht viel Neues sagen. George Roussos wird langsam besser, aber er ist weder ein guter Verschönerer der Zeichnungen von Jack Kirby noch generell ein guter Inker. Nach ihm kommt, wenn ich das richtig im Kopf habe, Chic Stone, und das sieht dann schon ganz anders aus.
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Alt 05.04.2016, 15:26   #3298  
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Na ja damals wie heute hatte DC nicht besonders viele A-Helden. Supie, Batman, Grüne Laterne, Roter Blitz, Wondergirl und dann war schon Ende. Selbst Grüner Pfeil war damals nicht A-Held. Geschweige denn das es neben der Gerechtigkeitsliga ein weiteres Top-Team gab. Also war der Rahmen sehr klein. Weswegen es wohl auch solange gedauert hatte bis Superman auf Batman traf.


Die FV gehen jetzt bald ab. Da kommen die Furchtbaren Vier, dann die Nichtmenschen und dann steht schon Silver Surfer und sein Meister vor der Tür, Klaw, ein richtig fieser Doom (überhaupt wurden die Bösen alle irgendwie erwachsen in der Zeit), der Panther der die FV begleitet. Dazwischen einige weitere Meilensteine der FV - wie eins der allerbesten Williams - Band 47 .
Ah war das schön

Geändert von thetifcat (05.04.2016 um 15:32 Uhr)
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Alt 05.04.2016, 16:12   #3299  
Peter L. Opmann
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Ah war das schön
Kann ich bestätigen.

Ich habe mal gehört, das Prinzip, daß ein Heft eine abgeschlossene Geschichte sein muß, ist bei DC viel mehr hochgehalten worden als bei Marvel. Es war aber übliche Praxis zu dieser Zeit. Insofern waren FF # 25 und 26 wohl ziemlich revolutionär, und man muß Verständnis haben, daß ein richtiger Cliffhanger und ein ordentlicher Spannungsaufbau über zwei Folgen fehlte.

Aber ein Gipfeltreffen von Supes, Batman, Flash, Green Lantern und Wondergirl wäre schon nicht schlecht gewesen - mehr "Stars" braucht man doch nicht.
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Alt 06.04.2016, 07:14   #3300  
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Gab es ja. Die Gerechtigkeitsliga. Was wiederrum ja das Vorbild für die Rächer ist. Nur konnte die Liga nie wirklich gegen ein ebenso großes Team antreten wie Rächer vs FV. Daher Erde 2 um gegen das alte Team aus den 40er antreten zu können. Was einen sehr schönen Reiz hatte. Außerdem wurde Superboy erfunden und in die ferne Zukunft geschickt um da die Legion zu gründen.
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