Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Top oder Flop?

[God_W.]

Oh, cool! Dann kann ich mich da wohl drauf freuen!

[Sinus_Cosinus]

Zitat von LaLe

The Beatles - Yellow Submarine
....
Sei mir nicht böse, aber die Drucke bleiben mein Highlight des Wichtelpakets und den Iron Man hat die "Lütte" adoptiert.

Melde hiermit mal Interesse an, wenn du das U-Boot loswerden willst (auch wenn es ein Geschenk ist)

[Sinus_Cosinus]

Zitat von LaLe

[B]...Wenn das eine graphische Umsetzung des musikalischen Schaffens der Beatles sein soll, erklärt das vielleicht warum die für mich besten Beatles-Songs Live and let die, Imagine oder Let it be sind. Ups ...

Live and let die ist von den Wings (incl.P.McCartney), Imagine von John Lennon
Oder war das der Joke, den ich gerade erst beim Schreiben erfasse?

[LaLe]

Besser spät als nie.

[Sinus_Cosinus]

Just in time

[LaLe]

Shooting Ramirez 1. und 2 Akt

Eindeutig Top.

[God_W.]

Stehen auch noch auf meiner Haben-will-Liste. Nach der positiven Rezi werde ich da wohl mal zugreifen müssen.

[Crackajack Jackson]

Paul zu Hause - Michel Rabagliati

Eine biografische Erzählung eines Mannes um die 50.
Paul ist Comiczeichner, geschieden, hat eine Tochter und eine krebskranke Mutter.
Hier wird ganz unaufgeregt und mit einem guten Schuss Melancholie vom Ich-Erzähler über die großen und kleinen Ereignisse aus seinem Leben berichtet.

Die recht einfachen Zeichnungen passen gut zur Atmosphäre des Bandes.

Nachdem ich mit dem Buch fertig war, habe ich mir gleich seinen Vorgänger ‚Pauls Ferienjob‘ bestellt.

[Joker666]

Toller Omnibus, die Einzel Serien THE UNBELIEVABLE GWENPOOL und GWENPOOL STRIKES BACK sind meine absoluten Highlight, die machen einfach nur Spaß, die West Coast Avengers Serie war auch sehr ordentlich und die Crossover Storys wie z.b. Superior Spider-Man sind meiner Meinung auch sehr gut. Ich hoffe das Marvel bald mehr an neuen Comics mit Gwenpool veröffentlicht da hätte ich richtig Bock drauf.

9/10

Der Omnibus enthält:
THE UNBELIEVABLE GWENPOOL (2016) #1-25; ROCKET RACCOON AND GROOT (2016) #8-10; CHAMPIONS (2016) #5; EDGE OF VENOMVERSE (2017) #2; WEST COAST AVENGERS (2018) #1-10; SUPERIOR SPIDER-MAN (2018) #7-8; GWENPOOL STRIKES BACK (2019) #1-5; material from HOWARD THE DUCK (2015B) #1-3; GWENPOOL HOLIDAY SPECIAL (2015) #1, GWENPOOL HOLIDAY SPECIAL: MERRY MIX-UP (2016) #1 and SECRET EMPIRE: BRAVE NEW WORLD (2017) #1.

[Kal-L]

Über ein Jahr ist vergangen seit der letzten Classic Collection von Conan, doch die Woche wollte ich mal mir dem "Swashbuckling Cimmerian" weiter machen

Conan der Barbar - Classic Collection #4



Mit US: Conan the Barbarian (1970) #84-115, Conan Annual (1973) #4-5 & What If? (1977) #13

Und die Zeit um Belits

Tod

wollte langsam auch mal gelesen werden. Aber es liegt soviel auf dem Stapel. Doch hinterher muss ich sagen, hat es mir der Band freude bereitet sogar besser als die Vorgänger. Nur warum hab ich solange gewartet keine Ahnung, vielleicht weil es Roy Thomas letzter Band ist?

Zunächst führt Thomas Belit und Conan wieder zusammen nachdem sie eine weile getrennt waren und dann führen sie Zula ein einen "schwarzen" Barbaren ein. Seine Hautfarbe, ich weiß nicht ob es ein Unfall ist es steht zwar überall er wäre Schwarz (Black) aber er ist doch eindeutig so blau wie ein Schlumpf, zumindest in den ersten beiden Ausgaben danach wird es ein blasses blau. Aber das ist eher Nebensache, mir hat die Figur an sich gefallen, mag er ein Barbar sein so ist er jetzt nicht bloß eine Kopie von Conan bloß mit anderer Hautfarbe

Was folgt sind wieder zahlreiche Abenteuer Geschichten mit "Swashbuckling Action" Mir gefällt das Wort einfach Dazu noch Nachdrucke und Filler Ausgaben vor dem Höhepunkt die Ausgabe #100 mit Tod an der Schwarzen Küste, eine Geschichte mit einem deutlich düsteren Ton als der Rest der Suche nach einem Schatz in einem Dschungel und dann der Wahnsinn der um sich greift und

der Tod der kompletten Mannschaft von Belit und ihr selbst,

das war für mich bewegend auch wenn es nicht so blutig war.

Danach kann es natürlich nicht so weiter gehen, den Verlust den Conan erlebt hat kann er nicht so einfach vergessen auch wenn er Anführer eines Stammes im Urwald wird und sich neben Magie und Monstern auch mit Intrigen und einem Stamm von Vampiren herumschlagen. Und vieles mehr

Das alles nicht mehr nach Vorlagen welche nicht mehr von Robert E. Howard sind, mal ist das sehr unterhaltsam oder nur Durchschnitt. Howards Abschluss zum 10 Jubiläum der Serie mit der Rückkehr von Red Sonja war dann nochmal ein Highlight und nicht nur weil man einen Zauberer aus den Anfangstagen zurückbringt.

Danach gibt es noch King Conan Geschichten die Conan der Zerstörer Fortsetzt, welche Thomas selber schreibt ohne Vorlage was ihm aus meiner Sicht gelingt und quasi ein Abschluss setzt bei dem man gut Aussteigen kann.

Doch es gibt ja noch das What If in der Conan in der aktuellen Marvel Realität landet, also 1977, und wie Thomas sagt hält er die Helden raus, wobei ihn auf Seite 775 (drittes Panel) Peter Parker und Mary Jane vergessen hat, denn im Vorwort schreibt er das es sowas nicht gäbe. Aber egal kurzweilig ist es allemal wenn Conan im New York der 70er landet.

51 Seiten Bonusmaterial gibt es wieder, mit Cover Abbildungen von Marvel Treasury Edition, also Nachdrucken von Conan Comics, Originalseiten. Einen dreiseitigen Bericht über die Entstehung von Belit (aus SSoC, auch im 3 Classic Band von SSoC) und vieles mehr. 20 Seiten davon sind Anmerkungen unter der Überschrift "Roys Rumgeschwafel" aus Nachdrucken wie Conan Saga wo Conan the Barbarian Nachgedruckt wurde. Das selbe wie das Vorwort nur noch etwas ausführlicher mit mehr infos, wie auch schon bei den vorrigen Bänden.

Ob ich mir noch mehr hole von anderen Autoren weiß ich jetzt nicht aber ich denke es reicht, Adaptionen von L. Sprague de Camp und Lin Carter konnten mich bisher nicht überzeugen und nach der #100 ist das überwiegend der Fall.

Dieser Band erhält aber nochmal 8 von 10 Punkte

[Crackajack Jackson]

Conan in New York habe ich damals in einem Condor Taschenbuch gelesen. War wirklich sehr unterhaltsam. Müsste ich mal wieder lesen.

[Marvel Boy]

In der schönen Aufmachung sind die noch viel unterhaltsamer!
Hab die TB's auch alle aber da braucht man wohl nicht zu vergleichen.

[Joker666]

Der zweite Omnibus ist ein toller Abschluss von Bendis Miles Morales Run, meiner Meinung nach zwar ein bisschen schwächer als der erste aber immernoch verdammt gut. Die Geschichte wird sehr gut weitererzählt, die Zeichnungen gefallen mir auch sehr gut. Wirklich tolle Charaktere (Genke), das Crossover mit Spider-Gwen ist immer noch sehr toll, die zweite Spider-Men Serie ist auch sehr gut und das Special von Miles und Peter in den Frühen Spider-Man Comics ist ein kleines Highlight.

8,5/10

Nun muss ich allerdings auch mal etwas am Omnibus kritisieren, und zwar war das Problem, dass bei meinem Omnibus am Anfang einzelne Seiten in einer schlechteren Qualität gedruckt wurden und so verwaschen aussahen. Das muss man sich so vorstellen das z.b. bei YouTube ein Video von 1080p plötzlich in 480p angezeigt werden. Ich hatte die Seiten nochmals online verglichen und das hatte mich dann wirklich geärgert. Ich fand diesbezüglich aber auch online keine weiteren Beschwerden weder bei Reddit oder bei YouTube. Vielleicht hatte ich da einfach nur Pech.
Ich kann aber beide Omnis wirklich jeden Spider-Man/Miles Morales Fan empfehlen.

Der Omnibus enthält:
SPIDER-MAN (2016) #1-21 and #234-240, SPIDER-GWEN (2015B) #16-18, SPIDER-MEN II #1-5, and GENERATIONS: MILES MORALES SPIDER-MAN & PETER PARKER SPIDER-MAN

[Chrisionvision]

Mills Morales müsste ich auch mal weiterlesen. War bisher immer sehr gut.

Hast du mal versucht, den Omni zu reklamieren?

[Nante]

So, daß Wetter war heute wirklich hilfreich, den Band 5 der Gesamtausgabe von Comanche in einem Ritt durchzuschmökern.

Es sind wieder drei Alben, nämlich
Der Wanderzirkus,
Dead River und
Red Dust Express

Da diesmal kein redaktioneller Teil dabei war, ist mir erst hinterher aufgefallen, daß das letzte Album einen neuen Autor hatte, da Greg ja bereits 1999 verstorben war. Vom ursprünglichen Team ist hier also , nachdem der erste Zeichner schon im letzten Band ausgestiegen war, niemand mehr dabei gewesen.

In dieser Hinsicht habe ich allerdings keinen Bruch bemerkt. Alle drei Alben behandeln klassische Western-Themen (Indianerkämpfe, Viehdiebstahl, verlassene Goldgräberstädte und den Eisenbahnbau - . wobei mir alle Sujets ein wenig vorkommen, als hätte man sie sich bei den mittleren Bänden der Blueberry-Reihe abgeschaut ) und wie (fast) immer bauen sie nur sehr locker aufeinander auf

Deutlicher tritt nun aber doch die Titelfigur in den Vordergrund, während Dust zwar nicht abtritt, aber doch deutlich Auftritte an Comanche und seine „Kollegen“ von der Ranch abgibt. So erfahren wir, wie Comanche zu ihrem Spitznamen gekommen ist aber vor allem ergreift sie immer wieder selbst die Initiative; - und zur Waffe. Dabei wird sie von einer zunehmenden Härte, um nicht zu sagen Brutalität geprägt.

Gemeinsam ist allen drei Alben auch, daß, wenn es auf der Ranch zu ruhig (= langweilig) wird, plötzlich „Gespenster aus der Vergangenheit“ auftauchen und für Wirbel sorgen. Im letzten Band gibt es dann als Premiere und praktisch als Gegenstück zur "neuen Comanche" eine knallharte Schurkin, eine echte „Klapperschlage“!

Was das Zeichnerische angeht, habe ich an dem Stil von Rouge nichts auszusetzen. Höchstens, daß er Comanche im letzten Album (als Ausgleich für ihr gleichbleibend teenagerhaft gutes Aussehen in den anderen 14 Alben?) urplötzlich rapide altern läßt (Graue Haarsträhnen, Brille, den Haarknoten plötzlich wie bei einer Großmutter). Da erschließt sich mir nicht ganz der Sinn; - außer sie sollte schon mal auf eine neue Rolle als Hausmütterchen eingestimmt werden.

Natürlich ist das Ende absolut unbefriedigend. Sicher war da noch mehr geplant aber ob nach über 20 Jahren Stillstand noch was kommt?

Fazit: Ich weiß nicht mehr, wer aus dem Duo FrankDrake/Falkbingo welche Reihe bevorzugte. Bei mir liegt am Ende dann doch Blueberry klar vor Comanche, weniger wegen der Zeichnungen als wegen der Handlung. Aber beide haben mir sehr gut gefallen und entsprechen in etwa der Art von Comic, die ich bevorzuge.
Also noch mal DANKE an die Tippgeber!

[falkbingo]

Ich bevorzuge Blueberry, aber Comanche kommt knapp dahinter.

[FrankDrake]

Gerne, ich hätte dir Band 10-15 doch gern erspart aber Du bist ja schon groß

[Joker666]

Zitat von Chrisionvision

Mills Morales müsste ich auch mal weiterlesen. War bisher immer sehr gut.

Hast du mal versucht, den Omni zu reklamieren?

Nee, da sind mir diese 10 Seiten die etwas schlechter aussehen eine reklamierung nicht ärgerlich genug.

[Joker666]

Ich hatte schon die Mark Waid und den Dan Jurgens Omnis gelesen und fand diese ganz gut, Ed Brubaker ist hier aber nochmals 10 stufen besser, die bisherige Story rund um den Winter Soldier, Lukin oder Red Skrull ist wirklich fantastisch, die Charaktere unfassbar toll geschrieben, Captain America ist hier so interessant wie nie zuvor in meinen Augen. Die Zeichnungen von Steve Epting und Mike Perkins perfekt. Es gibt wirklich nichts was ich an diesen Omnibus kritisieren könnte.

Eine bis jetzt klare Empfehlung für diesen Omnibus oder jegliche Sammlung von Ed Brubaker Captain America Run.

10/10

Der Omnibus enthält:
CAPTAIN AMERICA #1-25, CAPTAIN AMERICA 65TH ANNIVERSARY SPECIAL and WINTER SOLDIER: WINTER KILLS.

[finis2]

Ich lese gerade „ Home to Stay“. Schön gemachter Comicband von Fantagraphics. Beinhaltet die adaptierten Kurzgeschichten von Ray Bradbury aus den EC Comics der 40er und 50er Jahre. Schaurig schön

Und den aktuellen Band 27 der Barks Library von Fantagraphics hab ich grad fertig.

[God_W.]

Ich glaube sie haben was in der Matrix geändert.

[Crackajack Jackson]

Auf der Suche nach Peter Pan -Cosey

Eine herrliche Liebesgeschichte in den Schweizer Alpen. Ein Schriftsteller zieht sich in das Dorf zurück, in dem sein älterer Bruder den Tod gefunden hat.
Hier versucht er Frieden mit seiner Vergangenheit zu schließen und seine Schreibblockade zu überwinden.

Die Geschichte ist durchweg mit sehr schönen Landschaftsbildern illustriert und am Ende des Buches hat man Lust auch selbst mal in diese Schweiz zu fahren.

9/10 Punkte

[God_W.]

Sehr cool, ich bin damals im alten Paniniforum exakt zum gleichen Ergebnis gekommen. Hier mal meine zwei Cents von 2019:

Was der von James M. Barrie lose nach einem griechischen Gott erdachte und von Disney weltberühmt gemachte, unsterbliche Junge in den Schweizer Alpen macht…



Titel: Auf der Suche nach Peter Pan

Verlag: Cross Cult (Fr: Éditions du Lombard)

Format: 160 Seiten im großformatigen Hardcover

Inhalt: Signé – Intégrale I – A la recherche de Peter Pan T1+T2

Autoren: Cosey

Zeichner: Cosey

Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
Die Walliser Alpen, kurz vor 1930. Unter dem Vorwand an seinem neuen Roman zu arbeiten, zieht sich der englische Schriftsteller mit serbischen Wurzeln Melvin Woodsworth in die menschenlichte, verschneite Wildnis des Schweizer Gebirges zurück. Die Suche nach Inspiration wird für den jungen Autor zu einer Begegnung mit seiner Vergangenheit.

1950 geboren, hat sich Cosey, mit bürgerlichen Namen Bernard Cosandey, mit seinen kraftvoll erzählten, autobiografisch angehauchten Comic-Roman als einer der wichtigsten Schweizer Comickünstler etabliert. AUF DER SUCHE NACH PETER PAN wurde mit dem Max-und-Moritz-Preis für die "beste deutschsprachige Publikation 1988" prämiert und gilt als Coseys reifste und kunstvollste Arbeit. Cross Cult präsentiert eine aufwendig aufbereitete und neu übersetzte Ausgabe des lange vergriffenen Comicklassikers.



Just my 2 cents:
Ein stolzes kleines Völkchen, etwas eigensinnig, aber sehr unabhängig. Hartnäckig und hart im Nehmen, aber auch stets fleißig und bereit für das zu arbeiten was sie zum Leben brauchen. Das sind die Einwohner des Wallis, einem Kanton in den Schweizer Alpen, oder so waren sie zumindest bis zum 19. Jahrhundert. Denn das bis dahin nahezu komplett autark lebende Bergvolk kämpfte zwischen Sumpfgebieten und eisgepanzerten Bergen stets ums Überleben, schaffte es aber immer das Nötigste was an Kleidung und Nahrung gebraucht wurde aus eigener Kraft zu beschaffen.

Mindestens ebenso eindrucksvoll ist der Wandel, den die Menschen des Wallis in weniger als 50 Jahre vollzogen, weg von den kernigen Eigenbrötlern, hin zu gleichwertigen Partnern der längst industrialisierten Nachbarn. Das ist schon eine beachtliche Leistung und zeigt deutlich aus welchem Holz die Walliser geschnitzt sind. Ich bin wahrlich kein Experte für die Schweiz oder das Wallis selbst und unser Urlaub, den wir für dieses Jahr im neutralsten Staat der Welt geplant hatten musste leider auf kommendes Jahr verschoben werden (Edith sagt: Wurde mittlerweile auf 2024 oder 2025 vertagt ), aber das ist der Eindruck den ich durch die dreiseitige Einleitung von André Guex gewonnen habe, die Cross Cult dem überaus ansehnlichen, großen Hardcover spendiert hat. Dazu ein großes Interview mit Autor und Zeichner Cosey selbst sowie ein ausführlicher redaktioneller Teil über ihn und sein Schaffen. Wahnsinnsausstattung! Wie dem auch sei, schon jetzt, ohne je dort gewesen zu sein glaube ich, ich mag die Menschen im Wallis, weil sie scheinbar ein Schlag Menschen sind, die sich selbst treu bleiben, sowas respektiere ich.

In diese nur bedingt gastfreundliche Gegend, genauer in ein kleines Bergdorf, verschlägt es kurz vor 1930 den englischen Schriftsteller Melvin Woodsworth. Vordergründig sucht er nach Inspiration zu seinem neusten Werk und hofft durch die atemberaubende Landschaft von der Muse geküsst zu werden, doch seine wahren Motive gehen tiefer. In dem über dem Dörflein thronenden, mittlerweile aufgegebenen und leerstehenden Grand Hotel, welches den Charme von Kings Overlook Hotel ausstrahlt, war sein Bruder zuletzt als Pianist angestellt. Jetzt will Melvin herausfinden, was es mit der mysteriösen Nachricht über den Tod seines Bruders auf sich hat.

Dieser an sich schon spannende Kern der Geschichte entwickelt sich zu einer ausufernden, vor wunderbaren Ideen und Charakteren angefüllten Kollage wie sie harmonischer und stimmiger kaum sein könnte. Da ist der etwas trübselige Held, der in dieses verlassene Dorf kommt, was mich schon auf den ersten Seiten an den abgründigen, wortkargen und grandiosen Alpen-Western Das finstere Tal erinnert. Allerdings geht es keineswegs so roh und brutal weiter in besagtem Leinwand-Schmuckstück. Der traurige Held trifft eine die geheimnisvolle Schönheit, ein Robin Hood-artiger Geldfälscher wird von den Gendarmen verfolgt und ist stets auf der Suche nach einem Versteck und ganz nebenbei werden die tragischen Umstände ausgebreitet, wie es dazu kam, dass sein Bruder die Familie verließ. Und während all diese Handlungsstränge zwischen Krimi, Drama, romantischer Liebesgeschichte, Gaunerstück mit Westernelementen und feinem Humor aufeinander zulaufen schwebt über allem der drohende Absturz des Gletschers und die damit einhergehende Vernichtung des ganzen Dorfes.

Nach dem in bunten Farben schillernden Miracleman und dem lauten und brachialen Sin City komme ich hier zu den leisen Tönen. Erzählt in viel Weiß und gedeckten Brauntönen breitet Cosey eine wundervoll bebilderte Geschichte aus, die von den Werken aus der neunten Kunst, die ich bislang gesichtet habe am ehesten den Begriffen grafischer Roman oder Novelle gerecht wird. Weshalb? Ich habe keinen blassen Dunst, aber für mich fühlt es sich einfach so an. Es fühlt sich so an, als müsste man diese zarte Geschichte mit einem Flüstern erzählen und die Seiten vorsichtig umblättern, aus Angst sie könnte sich verflüchtigen, oder zerbrechen. Ein Kleinod wie man es nicht so häufig in die Hände bekommt, und einzig das für meinen Geschmack etwas zu kitschige Ende verwehrt die absolute Höchstnote.

Meine Wertung: 9/10

Eine klare Empfehlung für alle, die abseits von Superhelden mal nach einer fesselnden, aber in ruhigem Tempo erzählten, wunderschönen Geschichte in realistisch historischem Setting suchen. Für alle Schweizliebhaber und die, die es werden wollen sowieso. Jetzt freue ich mich gleich nochmal so sehr auf nächstes Jahr, wenn wir endlich in die Schweiz fahren! Noch jemand hier so begeistert von dem Werk wie ich?

VG, God_W.



PS: Ach, Ihr fragt Euch, was das Ganze mit Peter Pan zu tun hat? Lest das Ding und findet es selbst raus!

[Crackajack Jackson]

Wirklich sehr gut beschrieben.

[God_W.]

Danke schön!