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Alt 03.02.2023, 09:51   #726  
pecush
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Ja, was machen damit?
Ich habe auch ein (kleineres) Regal voll, und würde gerne etwas aussortieren.
Entsorgen ist nicht so meins. Lexikon des Internationalen Films ist natürlich ein wahre Fundgrube, nur treffen die Wertungen selten auf meine Meinung zu.

Wenn du verkaufen willst, musst du den richtigen Interessierten finden. Und die sind rar.

In meinem Bekanntenkreis mehren sich die Leute, die gar keine Bücher (CDs, DVDs etc.) daheim haben. Alles nur noch digital.
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Alt 03.02.2023, 10:16   #727  
Peter L. Opmann
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Ich will nichts verkaufen. Aber wenn praktisch jeder Besucher in meiner Wohnung sagt: "Was willst du mit dem ganzen Kram? Schmeiß' das doch weg", dann gibt das schon zu denken.

Es gibt noch einen anderen Aspekt: Es ist für mich eine seltsame Vorstellung, daß nach meinem Tod Leute kommen, die meine Wohnung ausräumen werden (wenn es so kommt, daß sie nicht weitergenutzt wird) und die dann die vielen Bücher, Comics und sonstigen Medien sehen. Die haben vielleicht schon seit langem alles, was sie brauchen, auf ihrem Smartphone. Ich müßte den Zeitpunkt treffen, an dem ich aufhöre, Spaß an meinen Sachen zu haben, und zugleich jemand da ist, der bereit wäre, sie zu übernehmen oder sie dann auch für mich zum Müllcontainer zu bringen.

Ich muß aber auch immer wieder an eine kleine Geschichte von Hans Traxler denken:

"Der Feldmarschall von Blücher
Der hat genau drei Bücher
Eins zum Lachen, eins zum Denken
Und das dritte zum Verschenken
Spricht er zu Herrn von Grieben:
Mehr fänd' ich wirklich übertrieben!"
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Alt 03.02.2023, 12:01   #728  
pecush
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Die alte Frage eines Sammlers.

Schöne Geschichte. Noch schöner wäre es, wenn ich so leben würde/könnte/wollte.
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Alt 03.02.2023, 12:37   #729  
Servalan
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Also ich habe mehr als ein ganzes Regal voll (zwei Meter hoch, 80 Zentimenter breit) Filmliteratur - viele Filmlexika, filmtheoretische Bücher (Kracauer, Eisner, Toeplitz, Gregor/Patalas, Seeßlen etc.), Biografien, Bücher zu Filmen ("So entstand..."). Novelizationen habe ich nur ein paar, darin sehe ich keinen Sinn.
Mit Novelizations konnte ich auch selten etwas anfangen, die meisten empfinde ich als überflüssig. In einem kostenlosen Büchertauschfach habe ich mal eine Lost Episode des Classic Dr Who entdeckt, was ich für einen Glücksgriff gehalten habe.

Büchern veralten irgendwann; einige Ausnahmen bestätigen die Regel: François Truffauts Interview mit Alfred Hitchcock dürfte solch ein seltener Fall sein. Ansonsten verändert sich der Stand der Forschung. Was damals als beste Reproduktion gefeiert wurde, wirkt heute bloß noch erbärmlich.
Insgesamt dürfte nur ein Bruchteil von alterslosen Standardwerken übrig bleiben: Biographien, filmtheoretische Klassiker und Fachbücher, die wirklich etwas Neues bringen. Welche das konkret sind, mußt du entscheiden.

Selbst für diese Bücher dürfte der Markt ständig schrumpfen, schließlich ist Gaming mittlerweile das Leitmedium. Filme und Comics haben bald den Orchideenstatus von Lyrik (jenseits von Songtexten).
Weil den meisten die Zeit und Lust dazu fehlt, diese wenigen Gleichgesinnten zu suchen, wandert etliches ins Altpapier ...
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Alt 03.02.2023, 12:46   #730  
Crackajack Jackson
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Ich versuche, auf Zureden meiner Frau, mich von Comics zu trennen. Jetzt habe ich mal zwei Stapel gemacht, die ich so nach und nach in die Mülltonne packe. Comics, die ich nie mehr lesen werde, nehmen wirklich nur Platz weg und versperren den Blick auf das Wesentliche.
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Alt 03.02.2023, 13:46   #731  
Peter L. Opmann
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Was das Veralten von Information betrifft: Bitte darauf achten, was ich hier so verzapfe. Seit kurzem zitiere ich ja immer mal aus meiner Filmliteratur, und da müßten dann auch solche nicht mehr zeitgemäßen Aussagen dabei sein.

Ich würde das nicht in dieser Absolutheit sagen, etwa: Ein Buch, das vor 1970 erschienen ist, kann mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Altpapier, weil sein Inhalt überholt ist. Solche Bücher sind in meinen Augen höchstens nicht mehr aktuell, weil sie Entwicklungen seit 1970 nicht mehr abbilden konnten. Aber Leute, die damals geschrieben haben, waren auch nicht dümmer als wir heute. Im Zweifel gibt man das Erscheinungsdatum mit an und signalisiert: So hat jemand das vor 1970 gesehen.

Was anderes ist das natürlich bei Sachen, an denen man wirklich das Interesse verloren hat (der Fall bei Cracka).
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Alt 04.02.2023, 07:04   #732  
Peter L. Opmann
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Kann jemand nachvollziehen, daß ich jetzt vom „Gewand“ zu Monty Pythons „Der Sinn des Lebens“ (1983) weitergehe? Das war das erste, was ich von dieser Comedy-Truppe zu sehen bekam, und zwar im Kino. Beide Filme haben spirituelle Bezüge, von beiden war ich anfangs begeistert, und beide sehe ich heute kritischer. Ich muß gestehen, daß sich mir vom „Sinn des Lebens“ ein paar Episoden nachhaltig eingeprägt haben – die können also nicht ganz schlecht sein.

Der Film (Regie: Terry Jones) hat zwar nicht wirklich einen roten Faden – Antworten auf die Frage nach dem Sinn bleiben dem Zuschauer in der Regel vorenthalten. Er besitzt aber eine Struktur, was mich anfangs verwirrte. Auch wenn ich den absurden Witz recht schnell durchschaute, mußte man also anscheinend doch aufpassen, wie der Gang der Argumentation sein würde. Gleich die erste Episode fand ich (und finde ich immer noch) ziemlich gelungen. Eine verstaubte Londoner Versicherungsgesellschaft erlebt eine Meuterei ihrer Angestellten, die darauf mit ihrem Bürohochhaus in Übersee in New York auf Kaperfahrt gehen und eine schnittige, moderne US-Versicherung entern. Auch die nächste Episode („Das Wunder der Geburt“) finde ich noch immer lustig. Als der Verwaltungsdirektor der Klinik als Beobachter in den Kreißsaal kommt, schieben Ärzte und Krankenschwestern eilig eine Menge blinkende und geräuschvolle Maschinen ans Bett, damit die Sache professioneller aussieht.

In Erinnerung geblieben ist mir auch die Episode im kolonialen Afrika mit einem britischen Offizier, dem ein Tiger (!) unbemerkt ein Bein abgebissen hat, was der in Seelenruhe ein Buch lesend gleichmütig hinnimmt, ebenso auch eine Schlacht gegen Eingeborene, die sich um sein Zelt herum abspielt. Grenzwertig ist die Geschichte um einen Bürger, dem bei lebendigem Leib ein Organ entnommen wird, weil er sich mal zur Organspende bereiterklärt hat – aber auch die ist mir noch gut im Gedächtnis. Ich schätze, die bekannteste Szene ist die mit einem absurd fetten Restaurantbesucher, der die gesamte Speisekarte bestellt und alles unter Vernachlässigung sämtlicher Tischsitten in sich hineinstopft. Als der Kellner ihm am Ende noch ein „winziges Pfefferminzplätzchen“ anbietet, platzt er.

Die denkwürdigste Episode war für mich aber die von einer Festgesellschaft in einem Cottage an der Küste, bei der unversehens der Tod anklopft. Der Hausherr hält ihn für einen Dorfbewohner, der die Hecke schneiden möchte (angesichts seiner Sense), bittet ihn dann aber herein. Die Feiernden versuchen, den Tod in ihre belanglose Konversation einzubeziehen. Er hat Mühe, ihnen klarzumachen, daß er gekommen ist, um sie abzuholen. Die Lachsschaumspeise auf dem Tisch war nämlich verdorben. Daß sie nun sterben müssen, paßt den Leuten nun gerade überhaupt nicht in den Kram. Aber sie müssen dem Tod in die Nacht hinaus folgen, auch wenn eine Frau noch ruft: „He, ich hatte überhaupt keine Lachsschaumspeise.“ Sie alle gehen nun in eine Art ewiges Leben ein, das sich als endlose total abgeschmackte Fernsehshow entpuppt (aber den Teilnehmern gefällt sie). Glücklicherweise wird der Fernseher dann doch schnell ausgeschaltet…

Manche Gags sind einfach geschmacklos (bei den Monty Pythons nicht verwunderlich). Insgesamt ist der Film aber doch ziemlich unterhaltsam und hinterläßt keinen schalen Nachgeschmack (jedenfalls nach meinem Empfinden). Es ist klar, daß, wenn man sich über alles Erdenkliche lustigmacht, keine wirklichen Hinweise auf den Sinn des Lebens zu erwarten sind, wenngleich ganz zum Schluß eine Fernsehansagerin noch einen Versuch macht, dazu etwas Konstruktives zu sagen. Auf jeden Fall bin ich durch diesen Film auf die Monty Pythons – John Cleese, Eric Idle, Michael Palin, Graham Chapman und Terry Gilliam – nachhaltig aufmerksam geworden. Allerdings hat mir „Das Leben des Brian“, ein Film, der noch besser zu „Das Gewand“ gepaßt hätte, eindeutig nicht zugesagt.
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Alt 04.02.2023, 07:28   #733  
Nante
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Ich habe die drei echten Kinofilme der Truppe (der erste war ja praktisch nur eine Aufarbeitung ihrer TV-Shows) ziemlich unvorbereitet auf einmal auf einem Video-Abend mit Mitstudenten gesehen. Muß 1990/1991 gewesen sein, auf jeden Fall VOR den älteren TV-Shows. Wir waren alle Anfang/Mitte 20 und haben damals natürlich vor Lachen flach gelegen, auch wenn dann gerade beim letzten Film viele Gags dann wahrscheinlich schon der nachlassenden aufmerksamkeit (und dem alkohol?) zum Opfer gefallen sind.

Nachdem ich sie in den letzten 30 Jahren jeden bestimmt wenigstens ein Dutzend mal gesehen habe bleibt das Leben des Brian nach wie vor mein Favorit. Wobei ich mir vorstelle, daß heute neben fundamentalen Christen noch ganz andere Gruppen verlangen würden, daß der Film "gecancelt" wird.

Ja, bei der "Organspende" und auch der "Restaurant"-Episode vermeide ich intwischen die schlimmsten Minuten. Aber mehr stört mich eher das Übermaß an Musikal-Nummern. Ein paar weniger hätten es auch getan.

Irgendwann habe ich die TV-Shows erst auf Video aufgenommen und mir dann auch mal die DVD-Box gegönnt. Aus heutiger Sicht ist da immer voch viel geniales aber inzwischen auch völlig verstaubtes gut gemixt.

Beim "Nachwerk" der einzelnen Pythons ist es ähnlich. Manche Werke und Auftritte sind hervorragend, andere eher peinlich. Hier gilt wieder mal (Wie bei den Beatles) die Regel: "Das ganze war größer als die Summe der Einzelteile"
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Alt 04.02.2023, 08:01   #734  
Peter L. Opmann
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An Proteste gegen "Der Sinn des Lebens" kann ich mich aber nicht erinnern, auch nicht bei "Leben des Brian" (wie das bei "Die letzte Versuchung Christi" der Fall war.

Welche Gruppen würden denn Deiner Ansicht nach heute gegen den Film Sturm laufen?
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Alt 04.02.2023, 08:12   #735  
Nante
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Doch, gegen "Brain" gab es in den USA teils massive Proteste fundamemtaler Christen. Es gab auch eine Fernsehdiskussion, in der Cleese und glaube ich auch noch Palin mit konservativen Politikern darüber diskutierten (Mal Auf YT suchen) und nicht gerade versöhnt auseinander gingen.

Tja und heute? Die Szenen mit "Loretta" würde man als transfeindlich an den Pranger stellen und die Szenen mit Pilatus als Verspottung körperlicher Gebrechen, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. (Letzteres würde heute wahrscheinlich auch "K-k--Ken" aus "Ein Fisch namens wanda" drohen.)

Nur damals gingen die Leute auf die Straße heute würde man einen Shitstorm auf Twitter lostreten.

Bilder und Infos zu diesem Thema damals gibt es z.B. auch in dem Buch "the first 20 Years of Monthy Python".

Nachtrag: "Brian" konnte ja damals auch nur gedreht werden, weil George Harrison die Finanzierung sicher stellte. Andere Geldgeber waren ja wegen der "Probleme" zurück geschreckt.
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Alt 04.02.2023, 08:18   #736  
Peter L. Opmann
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Ja, aber bei "Versuchung Christi" erinnere ich mich auch an Protestaufmärsche vor Kinos hierzulande.

Was Scherze auf Kosten von Minderheiten betrifft, hast Du sicher recht - da steuern wir wohl auf ein humorloses Zeitalter zu.
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Alt 04.02.2023, 08:30   #737  
Marvel Boy
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Ich kann über die Filme der Truppe nicht lachen.

Bei "Spätwerken" ist das teilweise anders.
Was Christen betrifft, als Christ sollte man tolerant genug sein um über solchen Dingen zu stehen oder wenn einem der Humor zusagt mitzulachen.
Das sollte uns von anderen Religionen unterscheiden aber leider gibt es natürlich auch zu viele verbohrte Christen die da irgendwas an der Bibel/ Neues Testament nicht verstanden haben.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
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Alt 04.02.2023, 09:14   #738  
Nante
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Intoleranz ist leider kein "Privileg" von Christen oder auch nur Mitgliedern irgendeiner anderen Religion. Das Problem ist die (heute vielleicht durch das internet verstärkte?) Meinung, als einziger wirklich zu wissen, was richtig und falsch ist. Kombiniert mit der Überzeugung "falsche" Aussagen seien eine Bedrohung und müßten deshalb zumindest aus der eigenen Sphäre ( und am besten aus der ganzen welt) verschwinden.

Bei mir hat 89/90 dazu geführt, daß ich so eine Einstellung hoffentlich nie wieder entwickeln werde. Schade, daß man nicht allen 100% Überzeugten so eine Schocktherapie verschreiben kann.

Und noch mal zum Film selbst: Am Ende der von Dir geschilderten Krankenhausszene fragt die Mutter ja nach dem Geschlecht des Kindes und bekommt die Antwort, man wolle dem Kind doch nicht schon so früh eine Rolle aufzwingen. Vor 40 Jahren war das noch ein Witz...
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2023, 09:53   #739  
Servalan
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Nachtrag: "Brian" konnte ja damals auch nur gedreht werden, weil George Harrison die Finanzierung sicher stellte. Andere Geldgeber waren ja wegen der "Probleme" zurück geschreckt.
Die Filme von George Harrisons Produktionsfirma HandMade Films wären ein eigenes Kapitel wert. Die zwischen 1979 und 1991 entstandenen Filme lassen sich zwar an einer Hand abzählen, aber darunter finden sich erstaunlich viele Kultfilme und Produktionen, die Karrieren eröffnet haben. Die haben schon britische Filmgeschichte geschrieben.

Meine zwei Cents zum Thema Humor heute: Mir gefällt der Comedian Nicolai Binner, obwohl der mit seinen zotigen Ausfällen manchmal übertreibt, aber bei ihm bekommen alle ihr Fett weg. Er löckt den Stachel gegen die herrschende Meinung und setzt sich zwischen alle Stühle, anstatt es sich auf einem bequem zu machen.

Humor heute finde ich extrem belehrend und vom hohen Ross. Die kommen nicht mal auf den Gedanken, daß ihre Enkel in 50 Jahren weiter sein könnten und daß sich etwas in der Zeit entwickelt. Das ist eine absolute Moral, so humorfrei wie die Taliban.

Das verbindet sich mit der irrationalen Angst vor den Argumenten und Meinungen der Gegenseite. Als ob die ein hochansteckender Virus wäre, der das Opfer ratzfatz befällt. Als ob sich jemand vom Gegenteil überzeugen ließe, weil der mal ein "rechtes" Buch liest oder einen "rechten" Film sieht ...
Das scheint allerdings auf die Missionare selbst zuzutreffen: Es gibt da ein bezeichnendes Interview von Boris von Morgenstern, in ein Herr über seinen Schwiegersohn berichtet, der zunächst als eifriger bibeltreuer Christ aufgefallen ist, sich dann als Nonbinär geoutet hat und heute auf dem woken Trans*-Pfad missioniert ...
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Alt 04.02.2023, 10:44   #740  
Nante
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Zum Beitrag G. Harrisons zur Entstehung von Brian gibt es ja die Aussage, er habe die Finanzierung vor allem getragen, weil er den Film sehen wollte. - Vielleicht nicht die schlechteste Begründung. - Funktioniert natürlich nur, wenn man nicht so aufs Pfund schauen muß...
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Alt 04.02.2023, 10:48   #741  
Peter L. Opmann
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@ Servalan: Humor ist schon gefährlich. In früheren Zeiten sagte man: Das Lachen befreit den Bauern von seiner Angst vor dem Teufel (und - füge ich hinzu - vor Autoritäten).

Im Christentum ist nach meiner Überzeugung jeder für sich selbst verantwortlich. Deshalb sage ich: Ich kann über "Das Leben des Brian" nicht lachen. Was aber ist mit den anderen? Letztlich kann ich niemanden daran hindern, es doch zu tun.

Servalan weist zu Recht darauf hin, daß es auch andere Ideologien gibt, für die man "missionieren" kann.
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Alt 04.02.2023, 12:35   #742  
Servalan
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Wie gefährlich Humor sein kann, das ist ja ein Topos von "Der Name der Rose". An anderer Stelle habe ich mich hier im Forum länger darüber ausgelassen.

Aber Eco behandelt das Thema postmodern, indem er verschiedene Standpunkte einander gegenüber stellt und es dem Publikum überläßt, daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Sowohl im Buch als auch im Film und der Serie wird William von Baskerville vom Erzähler Adson von Melk bewundert, so daß er für meisten wohl zur Identifikationsfigur wird.
Seltsamerweise beschleicht mich aber das leise Grauen, daß sich heute mehr und mehr Leute wie Jorge von Burgos und Bernardo Gui verhalten ...
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Alt 04.02.2023, 12:50   #743  
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Ich lese gerade den Comic "Schöne neue Welt" und vieles, was "seine Fordschaft der Controller" da von sich gibt (den Zwang zum Konsum mal weggelassen), kommt mir auch erschreckend vertraut vor.
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Alt 05.02.2023, 09:03   #744  
Peter L. Opmann
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Ab und zu möchte ich einen Western besprechen. Und hier habe ich einen, den ich erst vor wenigen Jahren auf youtube entdeckt habe: „Nevada“ (1948) von William A. Wellman. Er lief in Deutschland auch unter dem Titel „Herrin der toten Stadt“, ist aber, wie mir scheint, eher übersehen worden und in Vergessenheit geraten. Wellman hat ihn nach dem „Ritt zum Ox-Bow“ gedreht, den ich auch auf meiner Liste habe, wieder für die 20th Century Fox, und es sollte auch wieder ein ähnlich ambitionierter Film werden, was irgendwie nicht ganz gelungen zu sein scheint. Ich sehe eigentlich selten ganze Filme auf youtube, weil der Großteil des Angebots nach meiner Einschätzung Durchschnittsware ist; wenn dort mal gute Filme auftauchen, dann sind sie meist verstümmelt. Aber „Nevada“ ist ein guter Western.

Er steht in meinen Augen zwischen den naiven Western im Stil von „Ringo“ und den adult Western der 50er Jahre. Außerdem sehe ich Einflüsse des Film noir, zu dem Wellman auch Beiträge geliefert hat. Man hat zunächst den Eindruck, es fehle eine zielgerichtete Story. Gregory Peck befehligt eine fünfköpfige Bande von Bankräubern. Im Bürgerkrieg war er Offizier, hat aber mit seinen Leuten nicht ins bürgerliche Leben zurückgefunden. Nach einem gelungenen Überfall wird die Bande überraschend schnell von einer Armeeeinheit verfolgt und rettet sich in eine Salzwüste. Fast das erste Drittel des Films zeigt, wie sich Pecks Bande durch diesen mörderischen Glutofen kämpft, weil Umkehren für sie keine Alternative ist. Für einen (Charles Kemper) ist die Sache besonders gefährlich, weil er Whisky in seine Wasserflasche gefüllt hat. Am Ende sehen sie aber zu Füßen einer Bergkette eine Stadt vor sich – es handelt sich allerdings um die Geisterstadt „Yellow Sky“ (das ist auch der Originaltitel des Films), die mal eine boomende Goldgräberstadt war.

Nun erst beginnt die eigentliche Story. Die Bande entdeckt, daß noch eine junge Frau (Anne Baxter) mit ihrem Großvater hier lebt. Sie führt die Männer zu einem Wasserloch, weigert sich aber, sie auch mit Essen zu versorgen. Baxter will, daß die Männer so schnell wie möglich wieder verschwinden, aber ihre Pferde brauchen dringend eine Pause. Außerdem fühlen sich die Männer, vor allem Peck, von ihr angezogen. Sie kommen schnell darauf, daß die Frau und der Oldtimer deshalb geblieben sind, weil sie Gold gefunden haben. Das wollen sie nun an sich bringen. Baxter (von der es heißt, sie sei bei den Apachen aufgewachsen) hat alle Annäherungsversuche abgewehrt: Erst hat sie Peck mit der Faust niedergeschlagen und ihn dann mit ihrem Gewehr einen Streifschuß am Kopf verpaßt. Als es um das Gold geht, setzt sich die Bande aber in einer Schießerei durch. Der Großvater wird angeschossen, darauf gibt auch Baxter auf.

Zu Pecks Bande gehört auch Richard Widmark. Während Peck im Sinn hat, den beiden Goldsuchern die Hälfte ihres Goldes zu lassen, sieht Widmark nicht ein zu teilen. Sobald sie das Gold in einer verschütteten Mine gefunden haben, wählt die Bande ihn zum neuen Anführer, und nun kämpfen sie gegen Peck und Baxter. Einschub: Kurz vorher kommen Apachen in die Geisterstadt, und der Häuptling hat eine Unterredung mit dem Alten. Der erklärt der Bande jedoch, die Indianer hätten Ärger in ihrem Reservat, und er habe ihnen einen Rat gegeben. Sie ziehen auch schnell wieder ab und helfen ihm keineswegs. Diese Episode hat keinen Einfluß auf den Storyverlauf. Zuerst stirbt das jüngste Bandenmitglied, was die anderen aber nicht zur Besinnung bringt. Es kommt zum finalen Showdown, der im verlassenen Saloon der Stadt endet. Wellman wiederholt seinen Kniff aus „Public Enemy“. Die Kamera bleibt außen, man hört nur einen Schußwechsel. Dann tritt Stille ein, und Baxter geht nachsehen. Widmark und ein weiteres Bandenmitglied sind tot, Peck hat überlebt.

Am Ende scheint sich der Banküberfall vom Anfang zu wiederholen. Peck kommt aber, um das geraubte Geld zurückzubringen. Er ist endlich ehrlich geworden. Beim Gehen sieht er eine Bankkundin mit einem hübschen Hut, den er ihr abkauft. Den Hut bekommt Anne Baxter, die noch zu einer „richtigen“ Frau werden muß, bevor er sie vermutlich heiratet und sich als Farmer niederläßt. Peck schenkt ihr den Hut, das weitere läßt der Film geschickterweise offen.

Obwohl die Handlung eher dahinmäandert, finde ich den Film ungemein spannend. Wellman gelingt es, eine Atmosphäre von ständiger Bedrohung und Todesnähe zu erzeugen. Und noch etwas gefällt mir: Über weite Strecken gibt es keinerlei Dialog. „Nevada“ ist beinahe ein Stummfilm, was aber natürlich daran liegt, daß es nichts zu erklären und wenig zu verhandeln gibt. Selbst wenn man nicht wüßte, daß die Bande aus dem Bürgerkrieg kommt, würde man nichts Wichtiges verpassen. Aber auch das trägt zu der ungemein intensiven Atmosphäre bei. Der Schwachpunkt ist wohl die Figurenzeichnung. Auch wenn jedes Bandenmitglied seinen eigenen Charakter hat (und Anne Baxter hat sicherlich eine für einen Western sehr ungewöhnliche Rolle), haben wir hier ein recht simples Gut-Böse-Schema mit den Polen Peck und Widmark vor uns. Gebrochene Helden kamen doch erst in den 50er Jahren.
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Alt 06.02.2023, 06:20   #745  
Peter L. Opmann
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Der folgende Film ist wohl in diesem Thread der, den ich am frühesten gesehen habe: „Flucht ins 23. Jahrhundert“ (1976) von Michael Anderson. Entsprechend muß ich meiner Erinnerung am meisten auf die Sprünge helfen. Ich glaube, ich habe ihn um 1980 im Fernsehen gesehen, jedenfalls, bevor ich angefangen habe, gezielt zur kinohistorischen Orientierung Filme anzuschauen (und ich habe auch noch nicht richtig Science Fiction gelesen). Ich fand ihn toll, habe ihn aber danach – seltsamerweise – nicht noch einmal gesehen.

Es ist nicht so, daß ich mich an den Film überhaupt nicht mehr erinnere. Besonders zwei Dinge habe ich nicht vergessen: Es geht um eine Gesellschaft, in der es das Ritual der „Erneuerung“ gibt, der sich jeder Mensch mit 30 Jahren unterziehen muß. Tatsächlich werden alle umgebracht. Hintergrund ist das Problem der Überbevölkerung. Ich glaube, zu dieser Zeit dachte man noch, daß die Erdbevölkerung in allen Weltgegenden gleichermaßen ansteigt. Hier im Film wird das Thema zugespitzt durch die Annahme, daß sich die Menschheit nach der Zerstörung der natürlichen Umwelt in eine riesige Kuppelstadt ohne Kontakt zur Außenwelt zurückgezogen hat. Das Leben dort ist sehr angenehm, und alles wird von einem Super-Computer (wie man sich den halt 1976 vorstellte) gesteuert. Unter der Kuppel ist die Gefahr einer Überbevölkerung realistisch. Viele Bewohner glauben nicht so recht an die Erneuerung, sondern ahnen, daß sie in Wirklichkeit getötet werden. Meine zweite lebhafte Erinnerung an den Film ist der Auftritt eines alten Menschen außerhalb der Kuppel, der von den Geflüchteten wie ein Weltwunder angestaunt wird.

Die genaue Inhaltsangabe muß ich nun jedoch anderen Quellen entnehmen. Michael York ist ein „Sandmann“, ein Zukunftspolizist, der beauftragt wird, gegen die vorzugehen, die versuchen, in eine Zuflucht außerhalb der Kuppelstadt zu entkommen (vielleicht gibt es da eine Parallele zu „Blade Runner“). Er lernt Jenny Agutter kennen, die ihn in eine Gruppe solcher Rebellen einschleust, verliebt sich in sie und wechselt die Seiten. Allerdings wird er nun selbst von der Polizei gejagt. Außerdem gerät er in Konflikt mit manchen Fluchtwilligen, die ihm mißtrauen. Schließlich gelangen er und Agutter jedoch zu einer Höhle, in der es eine große Gefrieranlage gibt. Sie erkennen, daß alle, die bisher fliehen wollten, hier in Wirklichkeit eingefroren wurden. York überwindet jedoch auch diese Gefahr, und nun gelangen er und Agutter tatsächlich in die Welt außerhalb der Kuppel. Die ist keineswegs völlig lebensfeindlich, und sie begegnen nun dem alten Mann (Peter Ustinov), der im verfallenen Washington im Capitol lebt. Sie sind beeindruckt von seiner Lebenserfahrung und seiner Zufriedenheit (dies ist jedenfalls meine Erinnerung). Sie beschließen, mit Ustinov in die Stadt zurückzukehren, um zu beweisen, daß ein langes Leben möglich ist. York wird verhaftet und an den Supercomputer angeschlossen. Wegen seiner Aussagen brennt das Elektronenhirn durch – die Kuppelstadtbewohner sind frei.

„Logan’s Run“ (so der Originaltitel) entstand kurz vor „Krieg der Sterne“, und es wird gern eine Verbindungslinie zu ihm gezogen, etwa im „Lexikon des Science Fiction Films“ von Ronald M. Hahn und Volker Jansen. Er war fast so teuer (neun Millionen Dollar) und immerhin auch finanziell erfolgreich, wobei der Stoff damals nicht zur Serie ausgebaut wurde; es gab nur eine gleichnamige Fernsehserie, die aber relativ kurz lief. Ich glaube, die Geschichte war weitgehend auserzählt. Interessanterweise sind mir nicht die ziemlich aufwendigen Special Effects in Erinnerung geblieben, sondern Kernmotive der Story. Die Buchvorlage stammt von William F. Nolan und George Clayton Johnson; der Roman wurde sehr wohl zu einer dreiteiligen Reihe ausgebaut – habe ich allerdings auch nicht gelesen. Und Marvel hängte sich mit einer – freilich wiederum kurzlebigen – Comicserie an. Ich sehe in „Logan’s Run“ Ähnlichkeiten mit Philip K. Dick (von dem ich einiges gelesen habe), wobei sein typisches Motiv der brüchigen Identität („bin ich ich oder jemand anderer?“) fehlt. Aber der Überwachungsstaat, der allmählich hinter einem zunächst normal erscheinenden Alltag sichtbar wird, ist typisch Dick.
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Alt 06.02.2023, 06:25   #746  
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Toller Film. Den habe ich auch gesehen. Ich glaube, das Alter der Menschen wurde auf einem Kreis in der Handfläche bestimmt. Rot war da für abgängig. Alle über 30 wurden dann getötet (bzw. ihnen wurde ein Übergang vorgetäuscht). In Erinnerung ist mir noch der Liebestunnel geblieben und der ältere Mann, der vor der Stadt lebte. Alles sehr futuristisch.

Kommt wohl aus der Zeit in der es hieß: Trau keinem über 30.
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Alt 06.02.2023, 06:41   #747  
Peter L. Opmann
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Wieder ein Film, den ich mir mal wieder ansehen müßte. Ich habe gehört, die Kulissen seien zwar 70er-Jahre-mäßig, aber in gewissem Sinn noch heute futuristisch. Man hat wohl nicht alles im Studio gebaut, sondern teils reale Schauplätze verfremdet. Da nehme ich allerdings an, Ridley Scott und seine Leute haben das später in "Blade Runner" besser hingekriegt.
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Alt 06.02.2023, 06:49   #748  
Marvel Boy
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Einer der Filme die mich nicht nur damals beeindruckt haben. Hab die original VHS immer noch in der Sammlung.
Es ist immer wieder interessant wie dicht die alten SF Filme, und Romane, an den Problemen unserer Zeit sind. Nur das wir immer noch nicht in futuristischen Settings leben.

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Alt 06.02.2023, 07:07   #749  
Peter L. Opmann
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Ich denke, das war speziell ein Kennzeichen der 70er Jahre, wohl auch eine Folge von 1968. Wobei ich jetzt vom Kino rede. In der SF-Literatur gab's da zwar auch eine New Wave, aber man findet sicher auch schon in den 60er Jahren, vielleicht noch früher, gesellschaftskritische Werke.

Im Kino ging's dann mit "Star Wars" eher wieder in eine andere Richtung. Aber maß muß sich natürlich vor Verallgemeinerungen hüten. Sicher kann man schnell Filme oder Romane finden, die dem widersprechen, was ich eben gesagt habe.
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Alt 06.02.2023, 08:14   #750  
Nante
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Als ich den Film das erste mal gesehen habe (natürlich wieder mal zufällig, ohne Anfang und in s/w), war „dreißig“ für mich auch noch „steinalt“. Trotzdem hat es mich auch sofort gepackt.

Zitat:
Michael York ist ein „Sandmann“, ein Zukunftspolizist, der beauftragt wird, gegen die vorzugehen, die versuchen, in eine Zuflucht außerhalb der Kuppelstadt zu entkommen (vielleicht gibt es da eine Parallele zu „Blade Runner“). Er lernt Jenny Agutter kennen, die ihn in eine Gruppe solcher Rebellen einschleust, verliebt sich in sie und wechselt die Seiten. Allerdings wird er nun selbst von der Polizei gejagt.
Der Catch bei der Sache ist ja, er wird, um glaubwürdig zu sein, selbst auf „Stufe Rot“ gesetzt und bekommt selbst auf Nachfrage nicht zugesichert, daß er nach Beendigung seiner Mission wieder auf „Grün“ gesetzt wird. Das erst bringt ihn (natürlich neben der Liebe) ja erst dazu, das ganze System anzuzweifeln.

Obwohl das damals sicher nicht so beabsichtigt war, war das für mich beim zweiten vollständigen Anschauen Anfang der 90er auch ein Synonym für das gerade untergegangene System: Am Ende zweifeln selbst die „bewaffneten Organe“ an der „leuchtenden Zukunft“ und alle stehen schließlich vor realen und metaphorischen Trümmern.

Beim zweiten Sehen, nun schon in Farbe ist mir auch erst klar geworden, daß "die Zukunft" in diesem Film, doch recht zeitgenössisch war. Zumindest was Kleidung und Frisuren angeht, hätten die Darsteller auch gut, wenn schon nicht im Alltag auf jeden Fall auf einem Musikkonzert auf der Bühne stehen können. Manche Kostüme der ABBA-Ladys hatten genau den gleichen Stil.

PS: Vor allem das Filmende hat in mir die Erinnerung an einen polnischen SF-Film aus den 80ern wach gerufen, über den ich die Woche mal was schreiben werde.
Keine Angst, "Sex-Mission" ist trotz dem Titel kein Weltraumporno.
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