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Alt 20.07.2011, 18:51   #1  
Eldorado
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Ich hab ihn schon gesehen und so schlimm wie befürchtet ist er nicht.

Wenn man die Computernaimation und den Schauplatz New York akzeptiert,
entwickelt sich ein recht netter und harmloser Familienfilm ohne den sonst
üblichen derben Humor des Regisseurs Raja Gosnell (Big Mammas Haus").

Und immerhin:
Die ersten 15 Minuten spielen im klassischen Schlumpfdorf,
Peyo wird zweimal im Film genannt und die NewYorker Familie blättert
dann sogar in einem Original Schlümpfe-Comicalbum.
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Alt 09.08.2011, 08:19   #2  
thetifcat
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Zitat:
Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
Ich hab ihn schon gesehen und so schlimm wie befürchtet ist er nicht.

Wenn man die Computernaimation und den Schauplatz New York akzeptiert,
entwickelt sich ein recht netter und harmloser Familienfilm ohne den sonst
üblichen derben Humor des Regisseurs Raja Gosnell (Big Mammas Haus").

Und immerhin:
Die ersten 15 Minuten spielen im klassischen Schlumpfdorf,
Peyo wird zweimal im Film genannt und die NewYorker Familie blättert
dann sogar in einem Original Schlümpfe-Comicalbum.
Also etwas für Sonntag Nachmittag (DVD) mit Sohnemann.
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Alt 21.07.2011, 17:01   #3  
michidiers
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Schlümpfe: Wenn überhaupt, vielleicht einmal als DVD, vielleicht....

Weitaus bessere Unterhaltung bietet ganz sicher meine letzte Lektüre:

Hellblazer Sammelband
„Bis die Hölle gefriert“
Azzarello/Frusin/Davis/Dillon


Allein das so wundervolle Cover ist den Kauf schon wert gewesen...

Es weht ein Schneesturm in den Rocky Mountains, die Straßen sind unpassierbar. Man stelle sich nun einmal vor, man säße in einem abgelegenen Truck-Stop fest. Dort sind mehrere Reisende, eine Familie mit kleinen Kindern und einige Trucker die vom Sturm überrascht worden sind, einige Einheimische, der Wirt und seine Frau. Draußen weht der Blizzard. Plötzlich stehen drei bewaffnete Schwerverbrecher, die auf der Flucht sind, in der Tür…

Das sind die Bedingungen, in die es John Constantine verschlagen hat. Die Stimmung scheint zum zerreißen gespannt, als drei um alles entschlossene Schwerverbrecher auftauchen. Aber damit nicht genug, auch draußen im Schneesturm scheint mystische Bedrohung nur darauf zu warten, sein nächstes Opfer zu finden.

Brian Azzarello erzählt in dieser außerordentlichen Geschichte von sich vorher unbekannten Menschen, die die äußeren Bedingungen eines Schneesturmes zu einer Notgemeinschaft auf Zeit werden lässt. Es sind die unterschiedlichsten Menschen, die hier in klaustrophobischer Enge ausharren müssen. Und mittendrin der Engländer John Constantine, dem jeder zu misstrauen scheint. Hat er mit dem grausam ermordeten Autofahrer auf dem Parkplatz zu tun? Und was hat es mit der Legende um den Eismann auf sich?

Viele unbekannte Größen tummeln sich hier in der Enge des Truck-Stops, für die Figuren und auch für den Leser. Azzarello und Frusin schaffen eine einmalige Atmosphäre voller Misstrauen, Angst, Spannung und Verzweiflung, die sich schnell auf den Leser übertragen kann. Kaum zuvor habe ich vor Spannung die Seiten so verschlungen, ich musste mich schon richtig bremsen, um nicht das spannende Buch in einem Stück zu lesen.

Der Zeichner Marcelo Frusin benutzt Farb- und Schattenflächen für seine Darstellung. Die Räume bieten viele Schatten, in denen manchmal nur ängstliche Augen oder ein höhnisches Grinsen von Zähnen auszumachen sind. Azzarello benutzt nur die nötigsten Sprechblasen, was haben ängstliche Gäste und die Hinterwäldler auch schon groß zu besprechen in dieser Situation? Alles in allem eine Comicstory mit einer Ausnahmestellung! Schon alleine die Covers sind den Kauf wert.

Einzig negativ ist der der Storyline vorangestellte One-Shot „Und Begraben“ von Azzarello/Dillon , der hier überhaupt nicht hineinpasste, sowohl inhaltlich als auch qualitativ.

Und weil es so schön ist, hier noch das ebenfalls äußerst gelungene Cover zur #160, die einen der vier Teile beinhaltet:
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Alt 27.07.2011, 11:20   #4  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Riesenvögel in Rothenburg o.d. Tauber?
Da war ich schon öfter, mir sind solcherlei Viecher aber nicht begegnet
Dafür gab's allerdings eine Iron Maiden!

http://www.torben-liedtke.com/galler...s/IMG_0878.jpg

Geändert von underduck (27.07.2011 um 11:39 Uhr) Grund: Bitte keine Bilder direkt verlinken!
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Alt 29.07.2011, 09:14   #5  
michidiers
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Da war ich schon öfter, mir sind solcherlei Viecher aber nicht begegnet
Dafür gab's allerdings eine Iron Maiden!

http://www.torben-liedtke.com/galler...s/IMG_0878.jpg
Steht die Eiserne Jungfrau da nicht im Kriminalmuseum oder so?

Swamp Thing Band 5

Der Gestank des Bösen
Moore/Totleben/Bissette/Alcala


Es ist zu schönes Wetter draußen und die Hängematte und ein weiterer Comic warten auf mich. Daher nur eine kurzes Statement über diesen Band: Es ist ein kleines Meisterwerk der Comickunst im Genre des Horrors zu bewundern!

Alan Moore geht hier wohl fast an die Grenzen des im Medium Comic darstellbaren. Dabei schockt er den Leser nicht mit Gore und Splatter, sondern durch einen düsteren, subtilen Horror, der durch die "kalte Küche" einem direkt in den Kopf geht und dort wie ein verfaultes Ei zu stinken beginnt.

Besnders habe ich mich gefreut, dass ich "alte Bekannte" aus meinen gliebten Williams Horrorheften wieder getroffen habe, den Künstler Alfredo Alcala und die Firugen des Fantom Stranger und Spectre.

Ganz große Comickunst!
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Alt 31.07.2011, 14:54   #6  
michidiers
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Geister-Schocker 0 (Null-Nummer)

Werwolf-Terror



Aufgrund einer zufällig entdeckten Werbeseite in einem Comicmagazin habe ich mir diese Ausgabe einmal über meinen Comichändler bestellt. Der Comic ist von dem Verlag Romantruhe, der eher für Hörspiele und Romane aus dem Horrorgenre bekannt ist und ist wohl der erste Comic, der hier als Versuchsballon gestartet werden soll.

Für 5,99 Euro bekommt man ein 38-seitiges Heft im großen Albumformat. Hierin sind vier Horrorkurzgeschichten in Comicform und drei Prosa Kurzstorys von dem Autor Peter Menningen enthalten. Die Comicgeschichten sind ganz in der Tradition der alten Horrorhefte aus dem Williams Verlag oder der „Gespenstergeschichten“. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Cornerbox links oben auf dem Cover gewisse Assoziationen an den alten Williamsheften bildet und alle Geschichten mit dem Spruch „Unglaublich! Aber so ist es geschehen!“ aus den damaligen Gespenster-Geschichten enden.

Leider fehlen vollkommen Informationen zu Credits und Herkunft der Comicgeschichten. Nach meiner Kenntnis müssten das aber alles ältere Storys der 70er und 80er Jahre von spanischen Künstlern sein. Die Geschichten kommen daher auch alle mit einer gewissen Alterspatina daher. Aber was solls, gut abgehangen ist für viele Geschmäcker ja auch Gourmetkost. Mir haben die Storys gefallen, die gute alte Horrorkost ist das halt eben. Negativ wirkt sich allerdings das große Albumformat aus, das die nicht colorierten Zeichnungen etwas zu groß und damit auch undetailliert werden lassen. Ein normales kleineres Heftformat hätte mir besser gefallen, damit die Zeichnungen feiner und detaillierter erscheinen und es wäre sicher auch preisgünstiger gewesen. Ferner fällt das schlechte Lettering negativ auf, das ich nicht wirklich passend zu den Storys erachte.

Als Draufgabe gibt es noch ein schönes Poster der Coverabbildung des talentierten Künstlers Ertugrul Edirne (Bessy etc.) und ein Geister-Schocker Hörspiel. Dazu noch ein kleines Romatruhe-Infomagazin mit interessanten Informationen über die Sprecher der Hörspiele des Verlages und viel Werbung. Das ganze ist obendrein noch alles in einer recht stabilen Schutzhülle.

Ob sich dieses Format auf dem Markt hält, das bleibt abzuwarten. Wohl sechs Euro für 38 nicht colorierte Seiten sind ab der geplanten Nummer #1 recht happig, wenn nicht noch ein Hörspiel beigelegt sein sollte, zumal die Storys und auch die einseitigen Prosageschichten recht schnell durchgelesen sind. Hier sollte der Verlag noch mal über eine Verkleinerung des Formates nachdenken. Und ob die Ausgabe unbedingt auf solch einem festen Papier, fast wie Pappe, gedruckt werden muss, das sei auch einmal dahingestellt. Für mich sind das nur unangenehme Kostenfaktoren, die nicht nötig sind.

Im Verbund mit einer Hörspiel-CD ist diese Ausgabe allerdings ein einmalig gutes Preis-Leistungsverhältnis, bei dem man bedenkenlos zuschlagen kann.

Wer dieses Heft haben möchte, melde sich per PN bitte bei mir. Da ich aber in den Urlaub gehe für ein paar Tage. Möge sich der Meldende sich aber etwas wegen der Anwort gedulden.

Ach ja, mir fällt auf, dass dieses Heft nicht im Guide enthalten ist, oder habe ich es nur übersehen?
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Alt 31.07.2011, 16:10   #7  
underduck
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Das ist richtig!
Warum?
Der Verlag hat halt bisher noch kein Exemplar nach Norderstedt geschickt.
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Alt 31.07.2011, 23:24   #8  
Ringmeister
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@ Michi
Erstelle halt den Index für das Heft

Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)
Ringmeister ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2011, 11:05   #9  
Scheuch
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
Geister-Schocker 0 (Null-Nummer)
Die Comicgeschichten sind ganz in der Tradition der alten Horrorhefte aus dem Williams Verlag oder der „Gespenstergeschichten“.
Kann man die Serien wirklich in einen Topf werfen?
Scheuch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2011, 11:14   #10  
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Zitat:
Zitat von Scheuch Beitrag anzeigen
Kann man die Serien wirklich in einen Topf werfen?
Nein! Höchstens die beiden GG-Ausgaben mit Marvel-Material aus den 50ern/60ern (#1075 und 1086)
kegelkoning ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2011, 08:39   #11  
thetifcat
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Zitat:
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Geister-Schocker 0 (Null-Nummer)

Werwolf-Terror



:
Danke für den Tipp

Habe es gleich mal bestellt.

Schade das so ein Projekt realisierbar ist - und Horror 7 immer noch auf seine Veröffentlichung wartet.
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Alt 17.08.2011, 13:30   #12  
michidiers
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Mein Urlaub geht,
Spider-Man kommt:


Heft-Nr.: 242
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten: 48
Erscheinungstermin: 1995/07
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) Web of Spider-Man #113
2) Web of Spider-Man #114
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Leben und sterben lassen 1/4: Und Finsternis wird kommen
2) Leben und sterben lassen 2/4: Das Verhängnis
Original-Storytitel:
1) Live and Let Die 1/4: Darkness descends
2) Live and Let Die 2/4: Who among us?
Zeichnungen:
1) Alex Saviuk
2) Alex Saviuk
Text:
1) Terry Kavanagh
2) Joey Cavalieri, Terry Kavanagh
Autor:
Übersetzer:
1) Michael Nagula
2) Michael Nagula
Coverzeichner: Alex Saviuk
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) Die Firma Morelle Pharmaceutics stellt im Rahmen einer Galavorstellung ihre neuesten wissenschaftlichen Errungenschaften, einen Mikrofusionsgenerator und einen kybernetischen Kampfanzug, vor. Mit dabei ist die gesamte Belegschaft des Daily Bugles. Klar, dass solche Geräte auch zwielichtiges Gesindel anlockt. So interessieren sich aus unterschiedlichen Gründen neben der Black Cat auch Gambit und eine Bande namens „Silencer“ für die Gerätschaften. Daher sitzt unsere Spinne wieder einmal zwischen tausend Stühlen und hat alle Hände voll zu tun, die verschiedenen Begehrlichkeiten von Freund und Feind unter einen Hut zu bringen. Leider kann sie aber nicht verhindern, dass dann doch noch von einem weiteren Unbekannten der Kampfanzug gestohlen wird. Aber Glück im Unglück: Der Fotograf Lance Bannon hat Bilder vom Dieb machen können.
2) Fortsetzung: Bei der Entwicklung der Fotos von dem Diebstahl wird Lance Bannon von dem unbekannten Dieb, der ihn verfolgte, getötet. Kollegin Amy Powell ist entsetzt, denn erst kurz zuvor hat er ihr einen Heiratsantrag gemacht. Selbst die Spinne ist diesem mörderischen Kraftmeier im Kampfanzug unterlegen, sie muss sich nach einem Kampf im Druckereikeller des Daily Bugles zunächst geschlagen geben. Derweil bekommt Tante May einen mysteriösen Anruf von einem jungen Mann…
Bemerkungen:
1) Die Dialoge und Zeichnungen sind einzeln für sich gesehen grundsätzlich ansprechend und können im Einzelbild durchaus überzeugen Diese beiden Geschichten sind jedoch ein gutes Beispiel für eine misslungene Absprache zwischen Texter und Zeichner. Terry Kavanagh und Alex Saviuk sind hier nicht in der Lage, eine stimmige Darstellung von Bild und Text so hinzubekommen, dass diese über das Einzelbild hinaus auch eine Geschichte erzählen. Die Dialoge und Ereignisse sind in ihrer Gesamtheit rudimentär, wirken zerstückelt und ohne Zusammenhang. Obendrein sind logische Fehler in der Erzählung zu finden.
2) Das Impressum ist auch einmal wieder falsch, sie gibt es Originalausgabe ASM #389 an.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
- Impressum, Marvel Umfrage, Werbung XOOM Comicversand, Einleitung – 1 Seite
- Werbung: für Condor Taschenbücher Die Rächer – 1 Seite
- Werbung: für Marvel Telefonkarten von Mehrholz-Goldriver - Rückseite
Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
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Alt 08.08.2011, 07:08   #13  
jakubkurtzberg
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Und das bitte auch nicht! Die Bastei-Verstümmelung ist echt schlimm...
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Alt 12.08.2011, 14:34   #14  
Eldorado
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Bei der Serie kann ich zwar nicht konkret weiterhelfen,
aber ich setze hier mal einen Link zu einer wahren Fundgrube für
nostalgische TV-Serien der 60er, 70er und 80er Jahre:
http://www.tv-nostalgie.de/inhaltsverzeichnis.htm
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Alt 12.08.2011, 14:47   #15  
Hinnerk
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Klingt ein bißchen nach Twilight Zone. Passt aber nicht zum Nachmittagsprogramm.
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Alt 13.08.2011, 10:13   #16  
michidiers
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Hinnerk und Eldorado: Vielen Dank für die Hinweise, aber beide führen zu keinem Ergebnis. Die Erinnerungsfragmente werden wohl auf Ewigkeiten im Dunkel meines Oberstübchens bleiben müssen.

Ich meine, das lief nachmittags in der ARD im Kinderprogramm.


Zitat:
Solltest Du dich irgendwann einmal zu einem Urlaub in OWL entschliessen, ich hätte Vodka und vor allem einen Garten der auf Vordermann..............
Kommt garnicht in Frage, nicht einmal mit Absolut. Habe jetzt die Nase voll von der Gartenarbeit, erst dort in Polen die Arbeit und nach 7 Tagen Dauerregen in OL sieht es hier nach meiner Rückkehr im Garten aus wie...
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Alt 13.08.2011, 10:17   #17  
FrankDrake
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Tröste Dich, ich versuche schon den 4 Tag den Rasen zu mähen. Vielleicht kaufe ich mir eine Ziege, die mäht auch nasse Wiese

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 13.08.2011, 10:39   #18  
zwergpinguin
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Komisch, meine Frau hatte keine Schwierigkeit mit dem Rasenmähen!

zwergpinguin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2011, 14:56   #19  
michidiers
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Zitat:
Zitat von zwergpinguin Beitrag anzeigen
Komisch, meine Frau hatte keine Schwierigkeit mit dem Rasenmähen!
...ich vermute einmal, Du musst auch nicht zu Hause abwaschen?

Scheiss Urlaubswetter!

Gut, dass zumindest mein Comickauf als gelungen bezeichnet werden kann, um mir den Regen zu versüßen:


Batman
Dark Victory




von Jeph Loeb und Tim Sale

In der Maxiserie „The long Halloween“ bekam es der Dunkle Ritter mit einem Serienkiller zu tun, der an Feiertagen sein mörderisches Handwerk vollzog. Darauf aufbauend werden in „Dark Victory“ die weiteren Ereignisse erzählt. Denn es geschehen weitere Morde nach ähnlichem Strickmuster. Ist der vermeintliche Täter von damals gar unschuldig? Der sitzt nämlich derzeit im Arkham Asylum ein. Wer ist der geheimnisvolle Mörder, der stets an seinen Opfern ein „Hang-Man“ Worträtsel hinterlässt.

Vorweg möchte ich zunächst folgende Worte schreiben: Die Story ist einfach fulminant! Die Künstler Jeph Loeb (Text und Idee) und Tim Sale (Zeichnungen) legen einen typischen Thriller in Comicform hin, der es wirklich in sich hat. Man kann den Inhalt dieser Geschichte vielleicht mit einer Mischung aus den Hollywood-Filmen „Zodiac“, „Der Pate“ und „The Dark Knight“ zu einer Art „Film-noir“ vergleichen.

Beide Künstler, die ja auch schon für die so erfolgreichen Geschichten „Spider-Man Blue„ und „The Long Halloween“ verantwortlich waren, bannen dieses Gangsterepos in einen fast 400 Seiten starken Sammelband. Ich versuche einmal, einen kleinen Eindruck davon niederzuschreiben, der mir bei dieser herausragenden Lektüre in den Sinn kam.

Neben der bis zum Ende anhaltenden Spannung ist es vornehmlich die besondere Art der Umsetzung, die beide Künstler gewählt haben. Joep Loeb lässt sich viel Zeit bei seiner Erzählung. Der Leser wird auf falsche Fährten geschickt, hereingelegt und hinter jedem Verdacht steckt wieder eine andere Auflösung. Keiner Figur kann man so richtig trauen. Wer ist gut, wer ist böse? Die Koalitionen unter den Figuren ändern ständig, Superschurken, Freaks, die verschiedenen Mafia-Clans, Polizei, Staatsanwaltschaft, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Selbst an dem Dunklen Ritter geht diese Verwirrung nicht spurlos vorbei. Er begeht ungewohnt viele Fehler, wird verdrießlich und missmutig. Trotz dieses Verwirrspiels bekommt man aber als Leser nie das Gefühl, den Gesamtüberblick zu verlieren. Das ist sicherlich auch ein prägnantes Merkmal für Loebs Eigenschaft als guter Autor.

Passend zu den herausragenden Eigenschaften von Joep Loeb ist das zeichnerische Talent von Tim Sale. Der bannt die Erzählung in kongeniale Zeichnungen. Große Farbflächen stehen mit detailreichen Hintergründen in Wechselwirkung. Seine Farbanweisungen sind ungewöhnlich von grasgrün über orange bis hin zu düsterem schwarz und verbindet damit humoresken Cartoon mit fesselnder Dramaturgie und düsteren Elementen.

Waren schon „Spider-Man Blue„ und „The long Halloween“ hervorragende Geschichten, so steht „Dark Victory“ für mich qualitativ sogar noch etwas darüber. Die Story kann natürlich auch problemlos ohne Vorwissen aus „The long Halloween“ gelesen werden, auch weil viele Ereignisse daraus erklärt werden. 30 Euro für den Sammelband sind zwar auf dem ersten Blick etwas happig. Dafür bekommt man auf sage und schreibe 400 Seiten ein erstklassiges Leseerlebnis, was den Kaufpreis auch im Seiten/Preis-Verhältnis zu ähnlichen Veröffentlichungen wieder relativiert.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2011, 18:12   #20  
michidiers
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Die Ducks habe ich gleich im Doppelpack gelesen:

Die Ducks erleben hier bei mir momentan eine Renaissance. Keine Ahnung, aber ich habe die Ducks nach fast zwei Jahrzehnten des Dornröschenschlafs als Comiclektüre wiederentdeckt. Der Grund mag wohl vielleicht etwas an der Übersättigung an ernster, gruseliger und spannender Comicliteratur liegen. Als erstes war ein Taschenbuch an der Reihe, welches ich mir damals als Heranwachsender kaufte, als ich mit Windpocken krankgeschrieben war und seit dem auf meinem Dachboden verstaubte:

Lustiges Taschenbuch 101 - Dicke Luft im Hause Duck

Insgesamt 12 Geschichten auf 250 Seiten, eine witziger als die andere. Besonders zum piepen ist der Dauerclinch zwischen Donald und seinem Nachbarn, dem Kapitän zur See mit dem Namen „Kirk“, der sich über zwei Storys hinzog.

Gleich drei Storys werden durch einen meiner absoluten Lieblingszeichner Romano Scarpa /Giorgio Cavazzano beigesteuert, was mich ganz besonders erfreute. Offensichtlich liegt meine Affinität zu seinen Zeichnungen und Geschichten aber auch wohl darin begründet, dass ich mit damit nahezu aufgewachsen bin, weil ich die als Kind fast verschlungen habe.

und danach:

Yo, Donald 18


Das Heft habe ich ´mal für 10 Pfennig vor Jahren auf dem Flohmarkt gekauft und habe mich erst jetzt dazu aufgerafft zu lesen. Es ist eine spanische Ausgabe und ist im Format etwas größer als unser MM Magazin. Fünf lustige Geschichten von Künstlern, die auch immer wieder in deutschen Veröffentlichungen auftauchen. Was will man mehr für 10 Pfennige?

Meine Kenntnisse in dieser Sprache sind gerade ausreichend, um die Geschichten und den Sprechtext ohne Probleme zu verstehen. Und so etwas ist ja eine hervorragende Verbindung zwischen dem Erlernen einer Sprache und Comiclesen. Und zur letzten Not hilft immer der Übersetzer…



An die Namen musste man sich aber auf jeden Fall erst einmal gewöhnen:

Tio Gil(ito) = Onkel Dagobert
Jorgito Juanito y Jaimito = Tick, Trick und Track
Los Apandadores = Die Panzerknacker
Narciso = Gustav Gans
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2011, 18:16   #21  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
..., welches ich mir damals als Heranwachsender kaufte, als ich mit Windpocken krankgeschrieben war ...
Du gehst mit Windpocken einkaufen? Wieviele hats erwischt?
Hinnerk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2011, 19:34   #22  
michidiers
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Zitat:
Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
Du gehst mit Windpocken einkaufen? Wieviele hats erwischt?
Naja, in dem Alter habe ich mir darüber natürlich keine Gedanken gemacht.

Meine Urlaubslektüre ist jetzt auch ganz durchgelesen:


H.P. Lovecraft
Lesebuch



Gesammelte Geschichten:

Celephais
Die Katzen von Ulthar
Das Verderben, das über Sarnath kam
Iranons Suche
Stadt ohne Namen
Arthur Jermyn
Das merkwürdige hochgelegene Haus im Nebel
Träume im Hexenhaus
Pickmanns Modell
Die Musik der Erich Zann
Grauen in Red Hook
Der Flüsterer im Dunkeln
Das Grauen von Dunwich
Cthulhus Ruf
Der Schatten aus der Zeit

Essay: H.P.L. : Anhänger der Dekadenz aus Neu-England

Das sind die Horrorstorys genau nach meinem Geschmack. Kein Gore, kein Splatter. Der Horror wird fast mit einem nüchtern-kalten Realismus in seiner Erscheinung und Wirkung auf die Figuren beschrieben. Lovecraft lässt in der Regel seine Hauptfiguren ihr erlittenes Horrortrauma selber erzählen. Das verdichtet die Atmosphäre die dann gar in einigen Fällen auf das Gemüt des Lesers drücken kann, nachdem sich die Geschichte nach einem gewissen Vorlauf entfaltet hat.

Da hier mehrere Geschichten erzählt werden auf von etwa 10 – 90 Seiten, rate ich diese nicht alle hintereinander wegzulesen, sondern sich nach einer oder zwei Storys etwas anderes zu gönnen als Abwechslung.

Interessant ist auch das Essay: H.P.L.: Anhänger der Dekadenz aus Neu-England. Hier wird der Versuch einer Interpretation der Werke und der Inspiration des Autors dargestellt. Etwas verwirrend ist dabei die Tatsache, dass u.a. auch eine puritanisch geprägte Rassenfeindlichkeit, mindestens aber Angst, gegenüber den asiatischen und afrikanischen Einwanderern in die USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Grund für das dargestellte Grauen war. Die Einwanderer halten als grundlegender Spiegel für die Boshaftigkeit der menschlichen Natur her. Naja, ich hoffe Lovecraft hat hier andere Beweggründe gehabt.

Meine Topgeschichten:
Grauen in Red Hook,
Der Flüsterer im Dunkeln und
Pickmanns Modell
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Alt 24.08.2011, 19:59   #23  
Maxithecat
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Mal ne neugierige Frage: Ich lese seit Jahrzehnten den Namen Eitsch Pi Lovecraft. Hat der auch einen echten Namen?

Weiß das jemand, ohne Tante Gugl zu fragen?
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Alt 24.08.2011, 20:47   #24  
Peter L. Opmann
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Ohne Google: Howard Philipps.

So ähnlich jedenfalls.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2011, 20:57   #25  
Maxithecat
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Pfuuhhh! Schwere Kost!

Zitat:
Das Leben von Howard Phillips Lovecraft (Kurzbiographie)

Gelesen von David Nathan, der deutschen Stimme von Jonny Depp

Mein Name ist Howard Phillips Lovecraft. Ich wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island, USA geboren, und dort habe ich auch, von zwei kleineren Unterbrechungen abgesehen, mein ganzes Leben verbracht.

Mein Vater war Winfield Scott Lovecraft, der seinen Lebensunterhalt als reisender Handelsvertreter verdiente. Meine Mutter, Sarah Susan Phillips, war eine einfache Frau ... Nun, ja ... eigentlich eine überängstliche »Heulsuse«, die beim kleinsten Wetterwechsel die schlimmsten Katastrophen vorausahnte.


Als ich drei Jahre alt war, erlitt mein Vater einen Nervenzusammenbruch, begleitet von intensiven Wahnvorstellungen. Er wurde sogar gewalttätig und man verfrachtete ihn in die psychiatrische Abteilung des Butler-Hospitals und entmündigte ihn wegen Geisteskrankheit – er starb 1898.

Damals begann auch die geistige Verwirrung meiner Mutter: Sie redete mir ein, ich sehe so abscheulich aus, dass ich mich meinen Mitmenschen nicht zeigen dürfe, und sie mied jede körperliche Berührung mit mir. Dabei sah ich meiner Mutter sogar recht ähnlich.

Mutter verhätschelte mich maßlos, kleidete mich in Mädchenkleider und wickelte mir lange Locken, derer ich mich schon bald schämte. Mit sechs Jahren konnte ich mich durchsetzen, und das Haar wurde dann abgeschnitten. Mutter hatte ständig Angst, ihr Kleiner könne sich verletzen ... das ging so weit, dass sie an dem Schaukelpferd, auf dem sie mich in den Schlaf wiegte, jede Erhebung abschleifen ließ. Essen durfte ich, was immer ich mochte. Ich aß Süßigkeiten und Eiscreme in Massen, selbst später als Erwachsener noch: Ich erinnere mich, wie schockiert ein Besucher war, als er meine Badewanne einmal voll mit leeren Schokoladenpackungen fand ... Ich ging zu Bett, wie es mir beliebte – meist erst in den frühen Morgenstunden. So wurde ich ein Geschöpf der Nacht, das man am Tag so gut wie nie sah. Selbst gelegentliche Spaziergänge durch mein geliebtes Providence unternahm ich wie ein Gespenst in der Dunkelheit, wenn die Straßen leer waren. Ich war wohl ein frühreifes, altklugen Früchtchen, denn ich sprach bereits fließend mit einem Jahr und mit zwei trug ich schon einfache Gedichte vor. Mit vier konnte ich lesen und mit sechs verfasste ich die ersten eigenen Texte. Ich lernte sehr gerne; als ich acht Jahre alt war, begann ich ein privates Lateinstudium, es folgte das Studium der Chemie, Geographie und Astronomie. Alte Bücher gab es genug im Haus – mein Großvater besaß eine Bibliothek mit zweitausend Bänden, die mir zur freien Verfügung stand. Ach ... die Beschäftigung mit den alten Büchern ist nicht gut für einen jungen Menschen, denn ... es gibt Spielarten der Literatur, die sorgsam gehütet werden sollten ...

Eine offizielle Schulbildung genoss ich kaum: Mit Unterbrechungen besuchte ich etwa zwei Jahre lang die Grundschule, aber mein schlechter Gesundheitszustand und ein rheumatisches Fieber verhinderten, dass ich einen Abschluss machte. Ich war schüchtern und verschlossen und meine Mitschüler hänselten mich. Davon abgesehen, fand ich die Schule völlig uninteressant, denn den Großteil des Lehrstoffs hatte ich mir längst selbst beigebracht.

Ich zog mich für die nächsten Jahre völlig zurück und eignete mir ein phänomenales Wissen an. Daran, einen Beruf zu erlernen, dachte ich nie. Ich blieb tagsüber im Bett liegen, studierte, schrieb in der Nacht altertümliche Gedichte, experimentierte mit meinem Chemielabor, versuchte mich als Zeichner, wollte Kriminalromane schreiben, gab alles wieder auf und tat nichts Nützliches. Gespräche führte ich bloß mit meiner Mutter und den beiden Tanten, die mit uns im Haus wohnten. Vielleicht ist es für den Hörer interessant, zu erfahren, dass ich immer sehr empfindlich gegen Kälte war. Dies fesselte mich noch mehr ans Haus. Offenbar litt ich an ein kaum bekanntes Leiden namens Poikilothermie, bei dem der Erkrankte nicht mehr imstande ist, seine Körpertemperatur selbständig zu halten. Sein Leib nimmt wie bei einem Reptil oder Fisch die Umgebungstemperatur an .... Nun, wenn die Luft im Sommer über dreißig Grad warm war und meine Mitmenschen sich ermattet in den Schatten setzten, blühte ich auf. Im Winter aber war ich krank und konnte die Wohnung nicht verlassen, ohne bewusstlos zu werden. Das wurde mir mehrfach fast zum Verhängnis ...

Bald geriet ich unter den literarischen Einfluss von Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce und begann unheimliche Erzählungen zu schreiben. 1914 trat ich der »United Amateur Press Association« bei, einer Gruppe von Freizeitschriftstellern, die sich gegenseitig Briefe mit Ermunterungen und Ratschlägen schrieben und die meine ersten Gedichte, Essays und Horrorgeschichten in ihren Publikationen abdruckten; damals begann ich auch mit meiner ausgedehnten Korrespondenz. Ich schätze, ich habe wohl über 100.000 Briefe geschrieben.

Ab 1915 gab ich mein eigenes Fanzine heraus, The Conservative. Hier gab es keinerlei Schranken für meinen Rassismus: Ich behauptete, ich hasse alle Ausländer, sie seien »verkrümmtes, rattenhaftes Ungeziefer«. Es war das Geschwätz von Idioten, das ich mir angelesen hatte und – unreif und weltfremd, wie ich war – auch glaubte. Zur damaligen Zeit war Rassismus in Amerika weit verbreitet. Wie dumm ich doch war ... Erst Jahre später wurde mir dies bewusst. Meine besten Freunde waren Einwanderer. Ich würde Lösegeld bezahlen, konnte ich so verhindern, dass einige meiner frühen Essays und Leitartikel ausgegraben und nachgedruckt werden!

Ich veröffentlichte in den nächsten Jahren viele Storys in den Magazinen und verdiente ein paar Dollar, aber ich kam zu dem Schluss, dass die Literatur kein rechter Beruf für einen Gentleman ist. Man sollte das Schreiben allenfalls als eine elegante Fertigkeit betrachten – nie, niemals, hätte ich mir vorstellen können, dass ich einmal zum bedeutendsten Autor unheimlicher Literatur neben Edgar Allan Poe werden würde – doch dies geschah alles erst nach meinem Tod.

Meine klägliche finanzielle Lage besserte ich durch Überarbeitungen fremder Texte auf. Oft schrieb ich komplett neue Storys und bekam für diese tagelangen Arbeiten bloß ein paar Dollar. Ich beschwerte mich nie darüber; wahrscheinlich war ich Zeit meines Lebens der vielleicht billigste Ghostwriter der Welt.

Jahre später – im März 1919, um genau zu sein – musste meine Mutter wegen ihrer Anfälle von Hysterie und Depressionen in die Nervenheilanstalt eingeliefert werden, in der schon mein Vater sein Ende gefunden hatte. Die Ärzte diagnostizierten einen »psychosexuellen Kontakt« mit ihrem Sohn, der auf den Sohn jedoch größere Auswirkungen als auf die Mutter haben müsse ... Eine geistige Abnormität liege bereits seit mehr als sechsundzwanzig Jahren vor, seit fünfzehn Jahren sei sie geistig gestört ... Was für Quacksalber! Sie hatten gerade die Psychoanalyse des Wieners entdeckt ... Mutter starb 1921.

Mein Leben ist so still, so ereignislos und so unauffällig verlaufen, dass es zu Papier gebracht, bestenfalls erbärmlich, glanzlos und fade erscheinen muss. Gelegentlich besuchten mich Brieffreunde. Sonst blieb ich allein im Schatten meines Arbeitszimmers.


Neben Süßigkeiten aß ich kaum etwas: hin und wieder Käse und Bohnen – kalt aus der Dose. Dass ich dennoch so lange gesund blieb, ist fast ein Wunder. Mitte der dreißiger Jahre litt ich plötzlich an Sehstörungen, geschwollenen Füßen und Schmerzen im Magen-Darm-Bereich. Ich tat es leichthin als Verdauungsproblem ab. Aber Anfang 1937 wurde ich schwächer und nahm ab. Ein Arzt, der mich am 2. März untersuchte, stellte Dickdarmkrebs fest. Am 10. März wurde ich mit starken Schmerzen ins Hospital eingeliefert und man spritzte mir Morphium. Doch ich hatte keine Chance – um ehrlich zu sein, ich wollte keine ... ich sehnte den großen Schlaf herbei ... Der Krebs hatte sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet; eine Operation kam nicht mehr in Betracht. Ich erwartete also den Tod.

Am 15. März 1937 dämmerte ich in den frühen Morgenstunden hinüber – und der Name Lovecraft starb mit mir aus.

Der Text wurde von Frank Festa verfasst und dem Hörbuch »Der Cthulhu-Mythos« entnommen.
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