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Alt 14.09.2018, 17:18   #1  
FrankDrake
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Zitat von Lizard_King Beitrag anzeigen
Das habe ich original...mit Signatur von Stan Lee
OK, mit Schriftzug dann aber höchstens Zustand 2

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Alt 14.09.2018, 16:25   #2  
thetifcat
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Nicht verwechseln. Es handelt sich wie, Lizard schon sagte, um die The Spectacular Spider-Man Magazine. Davon gab es nur zwei (Beide im Schuber 7 enthalten). Nämlich 1968. Es dauerte bis 1976 dann erschien die Serie The Spectacular Spider-Man. Diese lief bis Ende der 90er und wurde eingestellt (Bei uns Hauptsächlich in den Condor TBs). 2003 versuchte man es erneut 2 Jahre lang (Bei Panini erschien). Seit diesem Jahr gibt es, neben ASM, wieder The Spectacular Spider-Man. Alle Nummern wurden zusammengezählt. Die 300 ist gerade bei uns im neuen Spinne Heft von Panini enthalten.
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Alt 14.09.2018, 17:55   #3  
Lizard_King
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Sogar Zustand 3...aber in der Form halt einmalig. Gibt keine zweite Ausgabe mit Signatur die gegradet und die Unterschrift beglaubigt wurde.

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Alt 14.09.2018, 19:18   #4  
underduck
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EGS?
Sind das nicht die Schoddels?
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Alt 14.09.2018, 19:27   #5  
Lizard_King
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Was bedeutet Schoddels?

Die Signatur hab ich mir selbst 2014 bei Stan Lee geholt
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Alt 15.09.2018, 06:47   #6  
Marvelianer
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Und wer hat sich die Signatur von Seidl geholt?
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Alt 18.09.2018, 13:32   #7  
jakubkurtzberg
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Und wer hat sich die Signatur von Seidl geholt?
Eines der Pseudonyme von Steve Ditko?
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Alt 15.09.2018, 13:17   #8  
underduck
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Was bedeutet Schoddels?
Die Schoddels

Theo Schoddel ist der Gründer von EGS. Sein Sohn und ein paar angelernte Mitarbeiter bemühen sich um das Grading bei EGS. Eine echte Qualifikation zum Graden hat da wohl keiner.

Zitat:
Willkommen beim European Grading Service (EGS)*

GRADING (Zustandsbewertung) ist unsere Leidenschaft!

Der European Grading Service (EGS) wurde gegründet um die ständig wachsende Nachfrage nach professioneller und neutraler Zustandsbewertung (Grading) von Sammlerobjekten in Europa sicherzustellen.

Insbesondere beim Online-Handel ist es für den Käufer nicht möglich den Zustand des gekauften Sammlerobjektes persönlich zu prüfen. Weiterhin geht das Verständnis über den Zustand eines Sammlerobjektes zwischen Verkäufer und Käufer auch bei persönlicher Begutachtung häufig auseinander. Der Zustand des Sammlerobjektes ist aber wesentlich für den Preis dieses Sammlerobjektes.
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Alt 15.09.2018, 08:47   #9  
thetifcat
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Tolles Heft Lizard. Da hast Du was einmaliges
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Alt 15.09.2018, 09:22   #10  
FrankDrake
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Bin auch ein bisschen neidisch

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 15.09.2018, 14:26   #11  
Lizard_King
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Achso.
Naja, in meinem Fall liegen sie mit Zustand 3 schon richtig, hätte das Heft so selber eingeschätzt.
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Alt 15.09.2018, 16:58   #12  
underduck
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Wer hat dir die Richtigkeit der Unterschrift bestätigt?
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Alt 15.09.2018, 17:07   #13  
Lizard_King
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Das war recht einfach.

Da ich sie geholt habe, German Spider-Man als Eye Whitness für EGS ab und an tätig ist und damals in London dabei war, und die richtigkeit der Signatur bestätigen konnte.
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Alt 15.09.2018, 17:28   #14  
thetifcat
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Im Prinzip hat Stan Lee die Echtheit seiner Unterschrift verifiziert.
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Alt 16.09.2018, 22:50   #15  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 63

Erscheinungstermin: 7/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 62
2) Submariner # 8

Story-Titel:
1) Platz für… Medusa!
2) ohne Titel (Im Kampfgetümmel!)

Original-Storytitel:
1) Make Way for… Medusa!
2) In the Rage of Battle!

Zeichnungen:
1) John Romita / Don Heck / Mickey Demeo (= Mike Esposito)
2) John Buscema / Dan Adkins

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



Diese Ausgabe ist ein Tiefpunkt, ein Schlag ins Wasser. Bei der Story paßt kaum etwas zusammen, sie ist dabei sehr simpel gestrickt, und sie ist augenscheinlich eigentlich zu kurz für 20 Seiten. Die Zeichnungen sehen so aus, als ob ein recht lustloser Don Heck die Hauptarbeit hatte. Allerdings finde ich das Cover sehr gelungen. Aber die Serie läuft gerade nicht gut. Ich bin nicht sehr viel später, mit „Spinne“ # 71, richtig in die Serie eingestiegen, und da war sie deutlich besser, wenngleich ich mich an eine ähnlich schwache Episode erinnere, gleich die # 72, wo die Spinne unter ähnlichen Umständen gegen Quecksilber kämpft wie hier gegen Medusa.

Medusa hat die große Zuflucht verlassen, um in New York zu testen, ob ihre Rasse ohne Probleme und Konflikte unter Menschen leben könnte. Das ist ziemlich kurz gedacht, denn dieses New York wimmelt ja von Superhelden, und die haben fast alle gewaltige Probleme mit ihrem jeweiligen Umfeld, wenngleich die Stadt insgesamt mit den kostümierten Gestalten ganz gut leben zu können scheint. Zu Beginn kreuzt sich ihr Weg gleich mit dem der Spinne, aber richtig los geht es für Medusa erst etwas später, als der Manager eines Haarspray-Herstellers die Dame entdeckt und sofort erkennt, daß sie die ideale Werbefigur für ihn ist. Sie läßt sich dazu überreden, sich für Werbefotos zur Verfügung zu stellen. Nach kurzer Zeit wird ihr das aber doch zu dumm, und sie verläßt das Fotostudio, wobei sie einiges von dem Equipment zu Bruch gehen läßt. Dummerweise gibt es für die Kampagne noch nicht genug Bilder. Der Manager hat aber eine zündende Idee: Er ruft die Spinne zu Hilfe, macht ihr weis, Medusa wolle die Stadt verwüsten, und hetzt die beiden Helden so aufeinander.

Die Spinne will Medusa zur Rede stellen; sie jedoch ist zu stolz, Fragen zu beantworten. So kommt es zum Gerangel. Alles wird natürlich von der Haarsprayfirma in bewegten Bildern festgehalten. Der Kampf war für Marvel möglicherweise angesichts der Zensurbestimmungen gar nicht so leicht darzustellen. Die Spinne darf jedenfalls nur einmal Medusas Beine umfassen und sie einmal in einen Schultergriff nehmen. Der Rest ist eigentlich ein Kampf mit ihrem Haar. Schließlich kommen Spinne und Medusa aber doch ins Reden, und es stellt sich heraus, daß der Haarspray-Manager gelogen hat. Die Spinne verspricht, das in Ordnung zu bringen, während Medusa enttäuscht in die große Zuflucht zurückreist. Die Spinne tut aber gar nichts mehr, sondern die Werbekampagne wendet sich von selbst gegen ihre Macher: Den Leuten ist Medusa zu wild, und sie kaufen deshalb das Haarspray nicht mehr. Der Manager wird darauf gefeuert. Eine hanebüchene Geschichte, die viel zu holzschnittartig und auch zu doof ist, um als Satire auf die Welt der Werbung durchgehen zu können.

Im übrigen versucht Peter, sich mit Gwen zu versöhnen. Sie weist ihn aber von ihrer Tür. Hinterher leiden aber beide unter dieser Aktion; auch Gwen wäre lieber wieder mit Peter zusammen. Lediglich das blöde Skript steht sozusagen zwischen ihnen. Norman Osborn grübelt weiter über den Grünen Kobold und die Spinne nach, was im Club den Argwohn von Jonah Jameson erregt. Er wittert eine sensationelle Geschichte. Dann erleben wir noch ein kurzes Gespräch von Peter und Harry, und am Ende versucht Mary-Jane, sich Peter zu angeln. Er denkt jedoch nur an Gwen und hat auf MJ überhaupt keine Lust. Nächstes Mal kehrt der Geier zurück, und ich habe das Gefühl, das Niveau steigt dann wieder.

Witziges Detail am Rande: Die Zweitstory mit Aquarius läuft im Moment nach dem gleichen Strickmuster ab. Das Ding wird – allerdings von Regierungsleuten – fälschlich auf Prinz Namor angesetzt. Da läuft also ein ähnlicher Fight wie zwischen Spinne und Medusa, allerdings doch ein bißchen besser gemacht.

.

Geändert von underduck (16.09.2018 um 23:23 Uhr) Grund: Bild eingefügt
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2018, 16:12   #16  
Lizard_King
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Ich weiss übrigens, das ein Hit Comics 2 existiert, das ebenfalls von seidl signiert wurde.
Da bin ich dran...vielleicht kann ich es bald hier präsentieren.
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Alt 19.09.2018, 05:57   #17  
Marvel Boy
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Ein völlig neues Sammelgebiet.
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Alt 21.09.2018, 21:37   #18  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 64

Erscheinungstermin: 8/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 63
2) Submariner # 8

Story-Titel:
1) Schwingen in der Nacht!
2) ohne Titel (Im Kampfgetümmel!)

Original-Storytitel:
1) Wings in the Night!
2) In the Rage of Battle!

Zeichnungen:
1) John Romita / Don Heck / Mickey Demeo (= Mike Esposito)
2) John Buscema / Dan Adkins

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



Ich kann hier nur meine persönlichen Eindrücke wiedergeben. Die 60er Nummern habe ich überwiegend erst lange nach meiner Jugendzeit gelesen, und vielleicht bin ich deshalb überkritisch. Ein Freund sagte mir gerade, die Ausgabe mit Medusa habe er nicht so schlecht gefunden. Ich dagegen werde auch mit diesem Heft wieder nicht so richtig warm, obwohl das Cover mit den zwei Geiern Appetit macht und die Spashpage mit einem Geier, der batman-artig im Regen auf einem Mauervorsprung über der Stadt kauert, auch vielversprechend aussieht. Aber eins regt mich gleich auf: „Geier! Laut Lexikon: Vogel, Person oder Wesen, das gierig und erbarmungslos zuschlägt.“ Aus welcher Enzyklopädie Stan Lee wohl hier zitiert?

Schön, der Original-Geier ist zurück. Lee weiß, daß regelmäßige Leser sich erinnern, daß er (in „Spinne“ # 49) im Gefängnis im Sterben lag. Also muß er erklären, warum er noch am Leben ist. Mithäftling Blackie Drago hatte dem Todkranken seine Schwingen abgeluchst und war selbst zum Geier geworden. Dieser Treuebruch gab ihm aber nach eigener Aussage seine Lebenskraft zurück, er erhob sich aus seiner Lakengruft und schlich sich, als Polizist verkleidet, aus dem Knast. Diese Story kann man dem Bullpen mit etwas gutem Willen noch abkaufen. Aber warum holt der Geier nun seinen Imitator Drago aus dem Gefängnis? Sonderlich gut leiden können sich die beiden nach wie vor nicht, und es ist auch nicht zu sehen, warum die beiden sich brauchen könnten.

Die Spinne bekommt wieder mal ein Handicap verpaßt. Im Regen klebt ihr Netz nicht, und sie stürzt wieder mal von einem Hochhaus ab und prellt sich übel die Schulter. Während sich die beiden Geier miteinander auseinandersetzen, nimmt Peter Parker sich aus dem Spiel, versucht, ein bißchen zu lernen, und vor allem, seine Beziehung zu Gwen Stacy zu kitten. Aber keine Chance. Wobei Gwen, obwohl sie als Eisblock herumläuft, sich inzwischen eigentlich wünscht, daß Peter sich wieder mit ihr versöhnt. Das ist mir eindeutig zu viel tragische Verstrickung. Peter überlegt zudem, ob er Harry Osborn in sein Geheimnis einweihen soll. Aber er verwirft diesen Gedanken gleich wieder. Es bleibt dabei, daß niemand wissen darf, daß er die Spinne ist. Glücklicherweise erinnert sich Norman Osborn, der Grüne Kobold, nach wie vor nicht, daß er das Geheimnis schon einmal gelüftet hat.

Nun muß die Handlung aber doch wenigstens ein Stückweit vorangetrieben werden. Die beiden Geier geraten erwartungsgemäß in Streit, wer von ihnen die Befehle gibt. Ihr Luftgefecht veranstalten sie eigenartigerweise direkt vor dem Daily Bugle, und, wie es der Zufall so will, genau in diesem Moment schaut Peter Parker bei Jonah Jameson herein. Der zerrt ihn aufs Dach und drängt ihn, das Schurkenduell zu fotografieren. Peter schafft es unbemerkt, seine Minikamera aus dem Spinne-Kostüm zu holen, das er unter seiner Kleidung trägt. Er hört aber mit dem Knipsen auf, als er sieht, daß die beiden Geier ein Kind auf einem Balkon in Gefahr bringen. Jonah meint, er wäre vor Angst geflohen, aber Peter verwandelt sich trotz schmerzender Schulter in die Spinne und rettet den kleinen Jungen. Inzwischen hat der alte Geier den Imitator besiegt, und jetzt stürzt er sich auf die Spinne. Das muß als Cliffhanger für diesmal reichen.

Tut mir leid, aber diese Story überzeugt mich nicht. Sie ist zu konstruiert, teilweise nicht motiviert, und Lees Talent für überraschende Einleitungen von Mehrteilern kommt hier auch kaum zur Geltung. Dafür habe ich diesmal an den Zeichnungen nicht so viel auszusetzen. Heck und Esposito zeichnen zwar gröber und weniger eindrucksvoll als später Romita und Mooney, aber das macht sich diesmal nicht zu negativ bemerkbar. Manche der großen Panels zeigen aber, daß die Zeichner den Raum nicht richtig nutzen können und manchmal auch Details vermissen lassen.

Im redaktionellen Teil sehen wir diesmal ein Porträt von Gene Colan und eine Leserbrief- und Kleinanzeigenseite. Ein Leser schlägt vor, wie in USA nur eine Story pro Heft zu bringen. Die Redaktion rechnet in ihrer Antwort vor, daß ein US-Heft 15 Seiten Anzeigen beinhaltet. Da wäre doch eine Zweitstory besser. Gegen 15 Seiten Anzeigen hätte auch Williams sicher nichts einzuwenden gehabt, aber sie wären wohl kaum zu beschaffen gewesen (wenn auch Eigenanzeigen dabei waren). Allerdings gab es in Deutschland generell keine Comics mit so hohem Reklameanteil. Vorteil wäre aber sicher gewesen, daß die Verlage Comichefte dann für schätzungsweise 50 Pfennige hätten verkaufen können. Weiteres Thema: Warum treten Quecksilber und die Scharlachhexe bei den Rächern als „Gute“ und in Hulk (X-Team) als "Böse" auf? Da versucht die Redaktion zu erklären, daß die Hefte in USA in anderer zeitlicher Folge erschienen sind und zwischen der X-Team- und der Rächer-Episode einige Zeit vergangen ist.

Anzeigen gibt es weiter auf Seite 2. Die Sea-Monkeys nehmen jetzt schon eine halbe Seite ein, während Marken-Paul beim kleinen Format geblieben ist, wie man es auch aus anderen Comics kennt. Die Checkliste muß dafür wieder mal wegfallen.

Geändert von Peter L. Opmann (21.09.2018 um 22:10 Uhr)
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Alt 24.09.2018, 23:20   #19  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 65

Erscheinungstermin: 8/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 64
2) Submariner # 9

Story-Titel:
1) Des Geiers Beute
2) Der Zauber der Schlange!

Original-Storytitel:
1) The Vulture’s Prey!
2) The Spell of the Serpent!

Zeichnungen:
1) John Romita / Don Heck / Mickey Demeo (= Mike Esposito)
2) Marie Severin / Dan Adkins

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



In den deutschen Credits sieht es zwar so aus, als ob John Romita den Zeichenstift wieder in die Hand genommen hätte und Don Heck nur gemeinsam mit Mickey Demeo tuschen würde, aber laut der US-Ausgabe ist Heck immer noch der maßgebliche Zeichner. Auch die Story bewegt sich in gewohntem Gefilde: Der Abschluß des Geier-Zweiteilers fällt sehr actionbetont aus. Das sieht man allein schon an den dominierenden großen Panels, oft nur drei pro Seite. Das war 1968 bei Marvel der Trend, und es wirkt hier nicht – im Gegensatz zur vorigen Ausgabe – wie Seitenschinderei. Vielmehr ist das Bemühen erkennbar, den Kampf der Spinne gegen den Geier so dramatisch wie möglich zu gestalten.

Ich sollte vorausschicken: Daß die Spinne dem Geier einen dramatischen Fight liefern muß, liegt zum einen daran, daß ihr rechter Arm nach einem Sturz taub ist, und zum anderen daran, daß der Geier irgendwie elektrisch verstärkt kämpft, was sich erst am Ende klar herausstellt. Man müßte sonst einwenden: Dieser Schurke hat, abgesehen davon, daß er fliegen kann, eigentlich keine Superkräfte. Hier aber doch.

Interessant gemacht wird das Duell außerdem dadurch, daß Jonah Jameson und Joe Robertson in Gefahr geraten, die es aus nächster Nähe vom Dach des Daily Bugle aus verfolgen. Jameson kocht zu Anfang vor Wut, weil sein Fotograf Peter Parker mutmaßlich abgehauen ist und sonst keiner zur Verfügung steht, der das Geschehen festhalten könnte. Robertson schleppt schließlich einen zweiten Bildjournalisten an, dem aber das Filmmaterial ausgeht, bevor die Spinne endgültig besiegt ist. Jameson greift daraufhin persönlich in den Kampf ein und versucht, die Spinne festzuhalten, damit der Geier sie fertigmachen kann. Zur Strafe wird JJJ in ein Netz eingewickelt.

Der Kampf Spinne vs. Geier selbst wird recht detailreich und variabel geschildert. Der Geier ist furios und spürt, daß die Spinne nicht über ihre volle Kraft verfügt. Die wehrt sich verbissen, kann ihn aber nicht abschütteln. Der Geier versucht zunächst, die Spinne aus der Höhe der New Yorker Wolkenkratzer in den Tod stürzen zu lassen. Als sie sich schließlich an seine Beine klammert, schlägt er mit roher Gewalt zu. Darauf stürzt sie tatsächlich, kann den Aufprall aber durch ein Netzkissen dämpfen. Trotzdem sieht es so aus, als habe ihr der Aufprall den Rest gegeben. Als der Geier sich neugierig nähert, greift sie plötzlich auf seinen Rücken und zerstört die „Krafteinheit“, die ihn mit Energie versorgt hat. Sobald das Ding kaputt ist, tritt der Geier den Rückzug an. Die Spinne triumphiert, wird aber nun bewußtlos. Eine Horde Gaffer nähert sich, um sie zu demaskieren. Ende der Episode. Der angekündigte Titel, „Der Mann unter der Maske“, klingt ganz so, als würde es den Leuten gelingen.

Ein bißchen Soap gibt es auch noch. Mary-Jane taucht mit neuer Frisur (eine Dauerwellen-Kurzhaar-Kreation, die sich glaube ich nicht lange gehalten hat) bei Tante May auf, aber Peter Parker ist wieder mal spurlos verschwunden. Gwen spricht inzwischen mit ihrem Vater, der ihr klarmacht, daß Peter an dem Handgemenge unschuldig war, in dem er zu Fall gekommen war; sie kann ihm also endlich, endlich verzeihen. Beim Spazierengehen kommen die Stacys zur Auseinandersetzung der Spinne mit dem Geier hinzu. Ob sie noch da sind, als die Spinne das Bewußtsein verliert, ist hier nicht erkennbar.

Fazit: Das liest sich doch ganz nett. Der Kampf ist nicht bloß eine hirnlose Prügelei, sondern lebt vor allem von der Schwäche der Spinne. Dadurch vermißt man auch nicht so sehr andere Storyelemente, die hier nicht so üppig vertreten sind. Eindrucksvolles Cover übrigens, bei dem sich die Figuren farbig von einem schwarz-weißen New Yorker Panorama (mit Grautönen) abheben. Den Cliffhanger kann ich Lee und Romita nicht so recht abnehmen. Ich glaube nicht, daß die Spinne im nächsten Heft demaskiert wird. Aber wissen möchte ich’s schon…

Die Sea-Monkeys-Werbung wird in dieser Ausgabe durch die Monats-Checkliste ersetzt. Es ist übrigens die vorletzte Produktion mit dem umfangreichen Titel-Programm.
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Alt 27.09.2018, 17:00   #20  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 66

Erscheinungstermin: 9/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 65
2) Submariner # 9

Story-Titel:
1) Flucht unmöglich!
2) ohne Titel (Der Zauber der Schlange!)

Original-Storytitel:
1) The impossible Escape!
2) The Spell of the Serpent!

Zeichnungen:
1) John Romita / Jim Mooney
2) Marie Severin / Dan Adkins

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



Aus diesem Grund habe ich die Serie nochmal chronologisch lesen wollen. Nur so bekommt man die Veränderungen, die sie erlebte, richtig mit und gewinnt auf manche Sachen einen neuen Blick. In dieser Ausgabe debütiert Inker Jim Mooney. Ich wußte, daß John Romita und Jim Mooney als maßgebliches Zeichnergespann bei der „Spinne“ gelten, aber ich hatte bisher nicht so beachtet, woran das eigentlich liegt. Außerdem hätte ich vermutet, daß Mooney schon ab etwa # 50 dabei war, was definitiv nicht stimmt. Ab diesem Heft wird Romita nicht mehr von Don Heck assistiert, aber ich muß sagen, so schlecht hat Heck seine Sache gar nicht gemacht. Aber der Wechsel von Mike Esposito zu Mooney macht sich deutlich bemerkbar. Esposito hat in den letzten Ausgaben ziemlich mittelmäßige Arbeit abgeliefert – Mooney holt nun aus Romitas Vorzeichnungen eine Menge heraus.

Wer war Jim Mooney? Er war etwa zehn Jahre älter als die meisten Silver-Age-Zeichner (geboren 1919), begann mit Illustrationen für Science-Fiction-Magazine wie „Weird Tales“ und mischte ab 1940 in New York im Golden Age of Comics mit. Von 1946 bis 1968 zeichnete er für DC, unter anderem Batman, und wechselte dann zu Marvel, wo wir ihm soeben begegnen. Stan Lee hatte ihm bereits Anfang der 40er Jahre ein paar Aufträge gegeben und setzte ihn nun sofort bei Amazing Spider-Man ein, weil er wohl auch das Gefühl hatte, daß die Grafik zu wünschen übrig ließ. Ich habe im Internet nur ein paar Seiten aus Mooneys 40er, 50er und 60er Comics gesehen, aber ihn zeichnet eine Vorliebe für gekonnte Schraffuren und überhaupt für starke Hell-Dunkel-Kontraste aus. Spider-Man wird eindeutig düsterer durch ihn, und durch die Lichteffekte werden die Körper auch plastischer und die Panels insgesamt realistischer. Laut Wikipedia hat er ASM nur bis # 88 geinkt – also als Gil Kane kam, mußte er wohl gehen. Ich hätte angenommen, daß Mooney an mindestens 50, wenn nicht 100 Heften beteiligt war, was dann doch hinkommen kann, denn er kehrte später zu verschiedenen Spider-Man-Titeln zurück. Mit fast 90 Jahren ist er in Florida gestorben.

Bei Mooneys Einstieg ist auch die Story ungewöhnlich und ansprechend. Wir erinnern uns, daß die Spinne nach dem Kampf mit dem Geier bewußtlos auf der Straße liegt. Die schaulustige Menge will ihr die Maske herunterreißen, aber Captain Stacy mischt sich ein und warnt, das könnte Grundrechte der Spinne verletzen. Jonah Jameson ist außer sich und beschimpft ihn: „Sie müssen ein religiöser Fanatiker sein.“ Ich vermute, im Original steht eher, Stacy sei ein verdammter Liberaler, aber am Ende wird die Spinne maskiert ins Lazarett eines Gefängnisses gebracht. Auch Stacy begibt sich dorthin, quasi als ihr Rechtsbeistand. Da wird er plötzlich von ein paar Häftlingen, die ausbrechen wollen, gekidnappt. Mit ihm wollen sie ihren Weg ins Freie erzwingen.

Die Spinne erwacht und erkennt die gefährliche Situation. Sie fühlt sich noch nicht fit genug, die Verbrecher zu überwältigen, ohne Leben und Gesundheit von Stacy zu gefährden. Daher versucht sie, die Häftlinge glauben zu machen, sie wolle sich ihnen anschließen und ebenfalls aus dem Gefängnis abhauen. Das nehmen die ihr zunächst nicht ab, aber die Spinne kann sie dann doch bluffen, indem sie ihnen vorspielt, ihr sei völlig egal, was aus Stacy wird. Die Gauner drängen sie daraufhin dazu, beim Ausbruch voranzugehen. Die Spinne bahnt sich durch ein hohes Fenster ihren Weg ins Freie und gibt vor, einen Weg über die Gefängnismauer zu suchen. Die Häftlinge sollen derweil ihre Geisel einsetzen, um aus dem Gefängnisgebäude herauszukommen.

Die Spinne dringt in einen Wachraum ein, überwältigt das Personal und nutzt die Gelegenheit, Tante May anzurufen. Da sie ihr aber nicht sagen kann, wo sie steckt, gelingt es ihr nicht, sie zu beruhigen. Sie konzentriert sich also wieder auf den Ausbruch. Dazu reißt sie den Sicherungskasten aus der Wand. Überall in dem Knast wird es stockfinster (und Mooney kann mit seinen dramatischen Hell-Dunkel-Kontrasten glänzen). In der Dunkelheit überwältigt die Spinne einen Ausbrecher nach dem anderen. Aber als die Notaggregate anspringen und es wieder hell wird, merkt der Anführer, was los ist, und will sich die Spinne vom Hals halten, indem er Stacy umzubringen droht. Die Spinne überwältigt ihn jedoch, indem sie ihm Netzflüssigkeit in die Augen sprüht. Stacy fordert die Spinne auf, sich einem Gerichtsverfahren zu stellen, aber die macht sich davon. Die Polizei findet den befreiten Polizeioffizier. Jameson kommt hinzu und beschuldigt die Spinne wieder mal aller möglichen Schurkereien. Deren größtes Problem ist: Wie soll sie Tante May erklären, wo Peter Parker gesteckt hat? Und als nächstes kommt Mysterio, ein aus Ditko-Zeiten bekannter Finsterling.

Die Story ist durchweg packend. Die kleinen Ungereimtheiten fallen nicht sehr auf. Trotzdem will ich sie mal nennen: Welche Grundrechte erlauben eigentlich jemandem, eine Maske zu tragen? Ich mußte ein wenig an das heute aktuelle Verschleierungsverbot denken. Ist es üblich, daß das Gefängnishospital nicht geschlossen ist? Die Spinne braucht jedenfalls nur aus ihrem Bett aufzustehen, um sich frei im Gefängnis bewegen zu können. Außerdem: So sehr JJJ bei der Spinne alles zu ihren Ungunsten auslegt, ist Captain Stacy umgekehrt ziemlich vertrauensselig, wenn er ihr sofort abnimmt, daß sie den Ausbrechern nur etwas vorgespielt hat und in Wirklichkeit ihn immer retten wollte. Beinahe überflüssig zu erwähnen, daß Norman Osborn auch in dieser Ausgabe wieder darüber nachgrübelt, was es mit dem Grünen Kobold auf sich hat – ich würde sagen: Hoffentlich erscheint „Spectacular Spider-Man“ nun bald mal…

In diesem Heft bringt die Williams-Redaktion die Diskussion über den „Fall Roter Wächter“ ins Rollen. Es handelt sich um einen kommunistischen Bösewicht, und es geht darum, ob Mitte der 1970er Jahre noch Geschichten aus der Hochphase des Kalten Krieges unbearbeitet erscheinen sollen. Im letzten MMT-Porträt wird Marie Severin vorgestellt, die gerade „Aquarius“ zeichnet. Diese Serie hätte ich gern weiterverfolgt; es wären ja noch unzählige Marvel-Künstler abzuhandeln gewesen, vielleicht auch mal Jim Mooney. Die Monatsvorschau auf der Rückseite zeigt schon das arg zusammengeschrumpfte Programm des kommenden Monats; der Leser erfährt im redaktionellen Teil nichts Weiteres. Auf Seite 2 gibt es statt Checkliste wieder, wie schon gehabt, die Sea-Monkeys- und Marken-Paul-Anzeigen.
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Alt 13.10.2018, 16:05   #21  
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DC hat das von 1939 bis in die 90zier so gemacht. Da kannst Du ohne Probleme jedes x beliebige Heft ziehen und brauchst keine Angst zu habe irgendeine hefteübergreifende wichtige Storyline zu verpassen- die gab es nicht. Da war Stan Lee schon in den ersten Stunden seiner Marvel Hefte (FV) Äonen weiter. Einer der Gründe warum mir DC Comcis auch nie viel gegeben. Obwohl ich sie mitgesammelt habe.
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Alt 13.10.2018, 19:08   #22  
Peter L. Opmann
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Im US-Fernsehen waren aber Seifenopern mindestens seit den 1950er Jahren gang und gäbe. Und vorher gab es solche Serien schon im Radio. Weiß jemand, ob sich die Stan Lee zum Vorbild genommen oder ob er doch etwas anderes probiert hat - mit vielleicht anderen Gesetzen?
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Alt 14.10.2018, 06:21   #23  
Marvel Boy
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Die Seifenopern im TV hatten aber auch kaum Entwickelung, da kannst du auch problemlos einzelne Folgen schauen.
Vorbild währen da schon eher die Kinoserials ( 1920iger-1950iger ) mit fortlaufender Handlung.
Die liefen ja vor dem Hauptfilm und damit wollte man Leute natürlich zum Kinobesuch animieren weil die sehen wollten wie es weitergeht.
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Alt 14.10.2018, 06:55   #24  
Peter L. Opmann
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Ich kenne da leider kaum etwas. Bei einer Westernserie wie "Zorro rides again" kann man sicher problemlos einzelne Folgen anschauen; bei "Flash Gordon" geht zumindest die Handlung immer weiter, und man kann nicht so gut mittendrin einsteigen. "Springfield Story" und andere bekannte TV-Serien vor 1970 kenne ich leider nicht.
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Alt 14.10.2018, 08:51   #25  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 71

Erscheinungstermin: 11/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 70
2) Journey into Mystery # 117

Story-Titel:
1) Gesucht: Die Spinne!
2) ohne Titel (Schlachtgetümmel – Kampfestoll)

Original-Storytitel:
1) Spider-Man Wanted!
2) Into the Blaze of Battle!

Zeichnungen:
1) John Romita / Jim Mooney
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee



Dies war mein erster genauerer Blick auf die Serie seit längerem. Schon die größere lila Manschette auf dem Cover signalisierte, daß sich etwas geändert hatte. Das Covermotiv machte mich sehr neugierig: Die Spinne wird offenbar von der Polizei gejagt, aber warum? Sie klebt an einer Ziegelmauer, grell beleuchtet von einem Suchscheinwerfer. Mehrere bewaffnete Polizisten drängen hinzu – ein Gewehr zielt auf sie. Mit dem (wenigen), was ich bisher gelesen hatte, ließ sich das nicht in Einklang bringen. Ungewohnt ebenfalls: In einem Kasten unten wurde für Thor geworben. Hatte er etwa bei der Spinne einen Gastauftritt?

Sicher ungut berührt hat mich das geschrumpfte Monatsprogramm. Ein Mitglied des X-Teams illustriert die Checkliste, aber die X-Men hatten bei Williams keine Heimat mehr. Höchst interessant dagegen die „Spinne“-Story in vielerlei Hinsicht. Die Splashpage wirkte allein dadurch schon ungewöhnlich, daß eine aufgeschlagene Zeitung den Hauptteil des Raums einnahm. Daß die Spinne zusammen mit Kingpin ein Verbrechen begangen haben sollte, mußte man ja nicht einfach so glauben. Aber was hatte es mit der Tontafel auf sich? Wer war Kingpin? Hier wird man ohne Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse in die Geschichte hineingeworfen. Das machte die Sache aber auch spannend.

Die Kraft des Kingpin ist hier deutlich heruntergefahren. Gitterstäbe des Gefängnisses stellen zunächst einmal ein Hindernis für ihn dar. Auf mich wirkte er nicht wie ein Superschurke, aber jemand mit seiner Visage, der im Knast sitzt, ist ein glaubwürdiger Verbrecher. Immerhin hofft Kingpin, die Gitterstäbe herausreißen zu können. Dann kann man die Spinne und ihre Befindlichkeit ein wenig kennenlernen. Sie hat tatsächlich die mysteriöse Tafel, will sie aber loswerden. Während sie aber grübelt, wie sie das anstellen soll, wird sie von einem Polizisten beschossen. Auf jeden Fall hält sie offenbar heißes Diebesgut in den Händen. Sie löst das Problem vorerst, indem sie in Peter Parkers Privatleben untertaucht, und die Tafel wird in seinem Kleiderschrank versteckt. In einem Alptraum tauchen Peters aktuelle Bezugspersonen auf – für mich ein guter Überblick. Am Morgen wird Peter auf dem Weg zur Uni von Gwen zur Rede gestellt – sie hält ihn für einen Feigling. Peter erkennt, daß sie ihn liebt, kann sich ihr aber nicht offenbaren. Derweil verhandelt eine Studentengruppe mit dem Unirektor. Ihre Forderungen werden erfüllt. Jetzt ist schon fast die Hälfte der Story vorbei, aber Kingpin hat endlich seine Gitterstäbe so sehr gelockert, daß er ausbrechen kann – sehr zur Überraschung seiner Kumpane, die ihn zuvor verspottet hatten.

Die Spinne wird weiter von der Polizei verfolgt. Sie ist gerade auf den Gedanken gekommen, es werde sie einen Schritt weiterbringen, wenn die Tafel entziffert werden kann. Als sie zu diesem Zweck aber einen Spezialisten aufsuchen will, wird sie erneut aufgespürt und muß den Rückzug antreten. Sie hat mitbekommen, daß der Kingpin entkommen ist, und will nun mit ihm die Sache mit der Tafel klären. Sie will alle Gangster, die ihr über den Weg laufen, aufmischen, um ihn so aus seinem Versteck zu locken. Schließlich hat sie damit Erfolg. Während sie einen Überfall vereitelt, nähert sich eine verspiegelte Limousine, und heraus klettert der Kingpin. Die Spinne setzt ihn mit einem mächtigen Fußtritt außer Gefecht, aber da rauscht eine zweite Limousine heran, und eine Frauenstimme fordert Kingpin auf einzusteigen, was er sich nicht zweimal sagen läßt. Außerdem vor Ort: Ein Reportagewagen des „Daily Bugle“ mit Jonah Jameson und Ned Leeds, der die Spinne ungewollt daran hindert, die Flucht des Kingpin zu verhindern. Die Spinne packt Jameson am Kragen und droht, ihm eine Abreibung zu verpassen. Da wird JJJ bewußtlos – hat er einen Schlaganfall erlitten? Das erfahren wir zunächst nicht. Aber die Spinne setzt sich auf ein Hochhausdach ab und fragt sich: Ist sie tatsächlich eine Gefahr für die Öffentlichkeit, wie Jameson immer behauptet hat?

Ziemlich viele offene Fragen, auch für jemanden, der die Figur Spinne schon ein wenig kannte. Die Episode enttäuscht mich auch mehr als 40 Jahre, nachdem ich sie zum ersten Mal gelesen habe, nicht. Ich habe jetzt nur etwas mehr Erfahrung mit der Serie und weiß, daß sich offene Fragen meist nicht so spektakulär auflösen, wie sie aufgeworfen wurden. Aber das Heft finde ich noch heute recht gelungen. Man blickt in unterschiedliche Bereiche der Handlung und wird dort überall animiert weiterzulesen. Ähnlich erging es mir auch mit „Thor“. Zum ersten Mal agiert er hier vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs. Das war für mich allein deshalb ziemlich undurchschaubar, weil ich über diesen Krieg nichts wußte. Redaktionelle Seiten gibt es in diesem Heft, abgesehen von Checkliste und Vorschau, nicht.

Geändert von underduck (14.10.2018 um 15:59 Uhr)
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