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Alt 18.02.2018, 01:27   #1  
Servalan
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Mein Maßstab war die legendäre Druckerei Clausen & Bosse im nordfriesischen Leck, die mir vor allem wegen der Rowohlt-Bücher ein Begriff geworden ist. Verglichen mit denen ist die größte Comicdruckerei Graphica Peanuts.

Graphica brüstet sich in einem Zitat bei stripspeciaalzaak.be damit, daß sie in Lage seien, größere Auflagen von 10.000 bis 300.000 Exemplaren zu drucken.
Schon 1968 hatte Claussen & Bosse eine Kapazität von 45.000 Taschenbüchern und 6.000 Hardcovern pro Tag. Die letzte Angabe bei Wikipedia stammt von 2004 und liegt bei 600.000 Taschenbüchern plus 100.000 Hardcovern pro Tag. Die Besitzverhältnisse sind verzwickt, aber Claussen & Bosse ist Teil des französischen Medienkonzerns CPI/Impala-Gruppe und ist in ein Netz aus Druckereien eingebunden, die für 2.000 Verlage drucken.

Aus der Perspektive ist die Comicbranche ein Nischenprodukt wie die Lyrikverlage.

Geändert von Servalan (18.02.2018 um 01:35 Uhr)
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Alt 18.02.2018, 08:21   #2  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Mein Maßstab war die legendäre Druckerei Clausen & Bosse im nordfriesischen Leck, die mir vor allem wegen der Rowohlt-Bücher ein Begriff geworden ist. Verglichen mit denen ist die größte Comicdruckerei Graphica Peanuts.
Nur mal so am Rande: Clausen & Bosse dürfte auch, vor allem hier im Comicbereich, mehr für seine Zusammenarbeit mit dem Lehning Verlag in den 50ger Jahren bekannt geworden sein.
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Alt 18.02.2018, 12:17   #3  
Servalan
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@Detlef Lorenz
Lehning war vor meiner Zeit.
Soweit ich das mitbekommen habe, hat mein Vater die Zeitschrift Rasselbande und Hefte von Tom Mix gelesen. Von einem Lehning-Verlag habe ich erst erfahren, als ich erwachsen war und Comics in größerem Umfang sammeln konnte.

@Mick Baxter
Die beiden Druckereien Graphica und PPO Graphic haben sich ja auf Werke spezialisiert, die besondere Sorgfalt erfordern: Vierfarbdruck, schwereres Papier, Fadenheftung ... jeder Sonderwunsch senkt das Tempo.
Am schnellsten drucken wohl Zeitungsdruckereien: leichtes Papier und das Heften fällt generell weg - und einen Tag später werden auf dem Wochenmarkt Fische damit verpackt.
Mittlerweile haben digitale Verfahren die Druckfilme abgelöst, so daß Graphica heute mit den billigen Druckereien in Osteuropa konkurrieren muß. Die ZDF-Serie Morgen hör ich auf (das deutsche Breaking Bad-Remake) mit Bastian Pastewka und Susanne Wolff scheint in der Hinsicht den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Und die erste Staffel ist inzwischen fast drei Jahre alt ...
Wenn ich mich nicht irre, galten die Drucker in der Gewerkschaft fast als Adelige der besonderen Art. Dieses Gewerk wurde überdurchschnittlich bezahlt, die Handwerker hatten häufig Kontakt mit Akademikern. Obwohl die schwarze Kunst laut und dreckig war, stellte sie hohe Anforderungen und wurde im Vergleich zu anderen Handwerken gut bezahlt - siehe die stehende Figur des Säzzers.

Geändert von Servalan (05.03.2020 um 16:15 Uhr)
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Alt 05.03.2020, 16:27   #4  
Servalan
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Nach Les vieux fourneaux | Die alten Knacker gibt es in Frankreich einen neuen Comicbestseller: Anatole Latuile. Die Comicserie von Anne Didier und Olivier Muller (Szenario) / Clément Devaux (Zeichnungen) erscheint in der Zeitschrift J’aime lire, mittlerweile erscheint das 13. Album Et qu’ça saute (BD Kids Bayard), und die gesamte Serie hat eine Million verkaufte Exemplare überschritten. Im Juni 2020 erscheint ein illustrierter Roman beim Verlag éditions BD Kids.
Seit 2018 gibt es übrigens eine gleichnamige Fernsehzeichentrickserie, 52 Episoden zu je 13 Minuten. Die hat sicherlich zum Erfolg mit beigetragen.

Quelle: toutenbd

Geändert von Servalan (05.03.2020 um 19:36 Uhr)
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Alt 05.03.2020, 18:56   #5  
Ringmeister
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
... mittlerweile erscheint das 13. Album Et qu’ça saute (BD Kids Bayard) und hat eine Million verkaufte Exemplare überschritten
Wenn mich mein französisch nicht täuscht, bezieht sich die Million verkaufter Exemplare auf die Serie, nicht auf das 13. Album.

Wahrscheinlich hast du das gemeint, aber dein Posting ist da nicht ganz klar.

Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)
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Alt 06.03.2020, 09:09   #6  
eck@rt
Moderator Deutsche Comicforschung
 
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Unsere Druckerei kann pro Maschine 16.000 Bogen in der Stunde drucken. Hohe Auflagen sind heutzutage weniger ein Problem als die niedrigen. Unter 600 Ex. pro Titel können wir bei der genannten Druckerei nicht landen, weil der Ausschuss beim Einrichten sonst zu hoch ist. Im Zuge des vom Leser bejubelten Comicüberangebots sind die Auflagenzahlen pro Titel drastisch gesunken. Wir bei comicplus+haben Anfang der 90er zu spät die Notbremse gezogen (damals druckten wir nichts unter 5000); das hat uns damals viel Geld gekostet.

eckrt=

Geändert von eck@rt (06.03.2020 um 09:14 Uhr)
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Alt 10.09.2020, 17:35   #7  
Servalan
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Standard Traumberuf und Knochenjob zugleich

Wer wirklich (nur) vom Comicmachen leben will, braucht einen langen Atem und ein gerüttelt Maß an Schweiß. Wer sich auf das Schreiben von Szenarien spezialisiert hat, braucht diese Qualitäten in besonderem Maße.
Ein gutes Beispiel dafür ist der 55jährige Eric Corbeyran, der in seiner 30jährigen Karriere gerade sein 400. Album feiert, das am 16. September in den Handel kommt: Die 192 Seiten von L’Homme-bouc (éditions Robinson) wurden von Aurélien Morinière gezeichnet.
Damit arbeitet er ähnlich produktiv wie Lewis Trondheim, Greg, René Goscinny, Jean-Michel Charlier oder Jean Van Hamme. International gleicht das schon dem Bullpen in der US-Comicbranche oder den Bedingungen der asiatischen Mangaka mit ihrem immensen Ausstoß.

Comics machen mag ein Traumberuf sein, aber wer sich mit Haut und Haaren darauf einläßt, von der oder dem wird voller Einsatz verlangt. Romantik ist was anderes ...

Quelle: toutenbd
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