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25.02.2023, 15:00 | #1 |
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@ Detlef Lorenz: Dem Grunde nach hast Du recht und wir bewegen uns klar im Bereich der "Tüpferlscheisserei" für die Definition des "klassischen" SC-Albums.
Aber die Erklärung von Chris (er ruhe in Frieden ) in Post # 11 von 2007 ist nun mal auch nicht von der Hand zuweisen. Und ich teile seine Meinung von damals in diesem Sinne voll und ganz. @ Rusty: Sorry, aber Sammelbände von Heften wären für mich nie und nimmer als Album zu sehen. Bei Fix und Foxi sind erste Sammelbände (allerdings ohne eigenen neuen Umschlag) bereits aus 1958 bekannt. Wann die ersten SB von Micky Maus kamen weiß ich nicht. Geändert von albert-enzian (25.02.2023 um 15:06 Uhr) |
25.02.2023, 17:48 | #2 |
Operator 50er Jahre
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Für mich bleiben "klassische Alben" die von mir oben aufgeführten, ganz einfach deshalb, weil sie grade im Sinne des Wortes "klassisch", zumindest in Deutschland, zuerst da waren. Und da kann es keine 2 Meinungen geben, weshalb sollten die geklammerten denn keine Alben sein? Was sind das denn sonst für Formate. Könnte man sich nicht einfach auf die Titulierung >>Broschüre<<, wie schon mal erwähnt, einigen. Ansonsten sind doch die Diskussionen darüber fast absurd, auch wenn es Chris (RIP) sich so ausgedacht hatte, hatte er denn ein Definierungsmonopol? Sowas würde ich, wenn überhaupt, ein wenig Peter Skodzik zubilligen.
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25.02.2023, 20:43 | #3 | |
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Zitat:
Vom buchbinderischen her ist für mich ein Album immer ein Gebinde mit festem Umschlag (weich oder hart) und definiert sich zusätzlich über die Seitenzahl (bevor man es als Buch bezeichnen müsste). Der Album-Inhalt ist immer eingeklebt oder eingeleimt und gelegentlich zusätzlich noch geklammert. Im Gegensatz zum Heft, das nur geklammert ist. Beispiel Super-Tip-Top – da waren die ersten Ausgaben einfach dicke Hefte und die späteren geklebten Ausgaben mit härterem Umschlag Alben. Meine ich jetzt einfach mal so. Bevor wieder gemeckert wird ... es gibt natürlich auch Mischformen wie Fußballbilder-Sammel-Alben etc. Die haben festen Umschlag (wie ein Album), sind aber nur geklammert (wie ein Heft), heißen aber trotzdem Album (müssten aber eigentlich Sammel-Hefte heißen). Und was war dann das 1. Album mit Comics in Deutschland? Der Zeitungs- und Zeitschriftenhandel fand früher einfach im Freien oder in Buden (Kiosk) statt. Dort lagen auch Magazine und Bücher. Ich vermute daher dass das erste Comic-Album (Soft-Cover + Klebebindung) der 'Vater+Sohn' Band von Erich Ohser (E.O. Plauen) 1935 aus dem Ullstein-Verlag gewesen sein dürfte. Der Band bzw die Bände hatten eine sehr hohe Auflage und Ullstein war mit anderen Druckerzeugnissen ebenfalls im Zeitschriftenhandel vertreten. Kann es aber leider nicht beweisen das 'Vater+Sohn' so verkauft wurden. Man bräuchte zB ein altes Foto auf dem das zu sehen wäre. · · Geändert von Rusty (26.02.2023 um 07:28 Uhr) Grund: Ergänzung eingefügt |
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25.02.2023, 11:02 | #4 |
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Wenn man vom "klassischen" SC-Format (nur gelumbeckt) ausgeht, könnte das nun durchaus so sein.
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25.02.2023, 11:45 | #5 | |
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Zitat:
Ist nicht zumindest in Deutschland das "klassische SC Album" geklammert und meist mit einem Stoffstreifen kaschiert bevor die Klebebindung die Regel wurde? Z.B. Rip Korby 1949*, Prinz Eisenherz 1951, Präriewolf 1951*, Jochen und Klaus 1951*, Nick Knatterton 1952*, Petzi 1952*. Die mit * versehen sind Alben im Querformat, sind sie deshalb etwa keine SC Alben? Nebenbei, in den Preiskatalogen werden SC Alben nach wie vor "Br" genannt, Br für Broschüre und Hc Alben noch immer mit "B" für Buch aufgeführt. Die korrekte Benennung der unterschiedlichen Formate und Bindungen erweist sich schon als ein weites Feld und haben sich seit 1978, der Herausgabe von Peter Skodziks >>Deutsche Comic-Bibliographie<<, nicht mehr geändert; bleiben wir doch der einfach dabei... |
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25.02.2023, 19:10 | #6 |
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Erstens habe ich Chris kein "Definitionsmonopol" zugeschrieben, sondern nur seine Meinung diesbezüglich geteilt.
und zweitens würde ich auch keinem Peter Skodzik so ein Monopol zubilligen. Warum auch? Und das Argument "Haben wir immer schon so gehandhabt " fand ich immer schon wenig stichhaltig. Man kann schließlich über alles diskutieren und findet manchmal auch einen Konsens. |
28.02.2023, 01:36 | #7 |
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Ich habe mit Sicherheit auch kein 'Deutungs-Monopol', würde es aber auch keiner anderen Einzelperson zubilligen. Da bin ich bei albert-enzian. Und mit ihm könnte ich mich auch auf die Definition aus #11 einigen.
Wobei meine persönliche(!) Unterscheidung ist: Heft: Heißt Heft, weil es geheftet ist, ergo Heftklammern hat. Album seh ich drei geteilt: Kiosk- oder Presse-Album: Klebebindung und hat einen Buchrücken (im Ggs. zum Heft, das eben nur einen 'Knick-Falz' statt eines Rückens hat). Klassisches Beispiel, das jeder kennt, ist Asterix, wie man ihn im Zeitschriftenhandel bekommen kann. Definiert sich für mich eben auch ein wenig über den Vertriebsweg. SC-Album: Ähnlich dem Kiosk- oder Presse-Album, aber etwas 'hochwertiger' (zB folierter Umschlag, dickeres Papier, stabilerer Umschlag,...). Klassisches Beispiel, das jeder kennt sind die Tim und Struppi-Alben von Carlsen. Da die SC-Alben mittlerweile auch 'dünner' werden, die Kiosk-Alben dafür zuweilen auch folierte oder 'gelackte' Umschläge haben, sind die Grenzen bei diesen beiden Ausführungen zunehmend fließend und beschränken sich tatsächlich mehr und mehr auf den Vertriebsweg. HC-Album: Das sind dann die Buch-ähnlichen Alben, mit tatsächlich so stabilem Umschlag, dass sie nicht mehr 'biegsam' sind. Zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass bei ihnen im Ggs. zu den 'Schlabber-Alben' der Buchblock nicht direkt in den Umschlag geklebt wird, sondern mittels Vorsatzblättern mit dem Umschlag verbunden. Und ja, natürlich sind auch querformatige Alben 'Alben' - aber für mich, der ich auch nie 'Heftchen-affin' war, muss ein Album ungefähr DIN A4-Hochformat haben. Und 'Hefte' auch (die dann eben keine 'Heftchen' mehr sind, sondern 'Magazine'...). Abweichende Formate stören nur und sind für mich indiskutabel. |
28.02.2023, 07:44 | #8 | |
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Zitat:
1. deutsche Softcover-Album (= Klebebindung, festerer Umschlag, ca. A4 Größe) im Zeitschriftenhandel (= Zeitungsstand, Kiosk) gewesen? Darum geht es hier ja eigentlich? |
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28.02.2023, 10:30 | #9 |
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Tendenz: "Am 16.12.1968 Asterix I" !
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28.02.2023, 10:43 | #10 |
Moderator Stripforum
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Wie sieht es mit den Lehning Sonderbänden von Sigurd und Tibor aus, erschienen 1965. Beide haben eine Klebebindung und enthalten ausschließlich neues Material. Beide hatten einen aufgedrucken Preis (Tibor: DM 2,-- / Sigurd: DM 2,50). Beide waren wohl auch am Kiosk erhältlich. Einzige Einschräckung wäre das Format, bei sind Heftformat. Es bleibt spannend
_______________________ Grüße aus der Bibliothek |
28.02.2023, 13:17 | #11 | |
Moderator Preisfindung
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Zitat:
Wenn das Heftformat gilt, ich sehe das nicht als Album, wären die Illustrierten Klassiker Doppelband auch im Rennen. Ich denke Asterix passt schon. Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
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28.02.2023, 11:29 | #12 |
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Wenn 'Heftformat' KEIN Ausschluß-Kriterium ist (für mich isses das, andere mögen das anders sehen), würden auch einige FF-Super-TipTop gelten, da bin ich aber nicht so drin, es gab da ja wohl mehrere Format-Umstellungen, aber so ca. könnte es hinkommen, dass davon auch schon was Mitte der 60er erschienen ist...!?! *recherchier*: Ach nee, das startete erst 1967...
Und ja, wie albert-enzian schon bemerkte: Es scheint als liefe es auf Asterix am 16.12.1968 heraus... - Letztlich kann das ja auch jeder sehen, wie er will, bzw. ist es davon abhängig, welche Kriterien man zugrunde legt und da hat wohl jeder so seine eigenen Prioritäten, aber man könnte andere Publikationen natürlich auch als 'Vorläufer' oder 'Varianten' einstufen - eine allgemein gültige, trennscharfe Grenze gibt es in solchen Dingen ja selten - So gilt zwar allgemein 'The Katzenjammer Kids' als erster 'echter' Comic, älter ist aber der Yellow Kid, der immerhin soviel Comic ist, dass nach ihm der 'Comic-Oscar', höchste Auszeichnung für Comics, geschaffen wurde, ob und inwieweit und wenn ja, warum nicht, Wilhelm Busch 'Comics' machte ist genauso umstritten, wie die Frage, ob Prinz Eisenherz eigentlich ein 'echter Comic' ist... Wie also die Frage nach 'Comics' generell und damit auch nach dem 'ersten' Comic von der Definition des Comics abhängig und entsprechend strittig ist und es dann jenachdem 'Grenzfälle', 'Vorläufer' gibt, ist die Lage bei 'erstes deutsches Comic-Album' ähnlich vertrackt... Wichtig dafür wäre zu wissen, ob das Zeichenfilmbuch denn nun wirklich nur bestellbar oder auch im 'normalen' Handel verfügbar war? Keine 'Zeitzeugen' mehr anwesend, die es auf dem ein- oder anderen Weg bei Erscheinen gekauft haben? - ICH nicht, ich war damals grade erst geboren und hatte mit Comics noch keine Berührungspunkte... |
28.02.2023, 12:20 | #13 | ||
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Zitat:
Also ... wo fängt ein Comic an ein Comic zu sein? 'Vater + Sohn' von E.O.Plauen (Erich Ohser) ist für mich ein Comic. 'Reinhold, das Nashorn' von Loriot ist für mich ebenfalls ein Comic. Alles vor Asterix am 16.12.1968. Zitat:
Ich denke das Thema wird sich nicht abschließend klären lassen. |
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28.02.2023, 12:36 | #14 |
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Weil's mir grade einfällt ...
wie sieht's mit dem 'DENNIS ALBUM' von 1961 aus? Siehe unter https://www.comicguide.de/series/842/Dennis-Album Das gab es damals am Kiosk, aber ich weiß nicht mehr ob das ein geklebtes Album war oder ein geklammertes Heft. Hat das jemand in seiner Sammlung? |
28.02.2023, 13:23 | #15 |
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Ob das Zeichenfilmbuch am Kiosk erhältlich war, wird sich derzeit nicht so schnell abschließend klären lassen. Bis jetzt habe ich in den FF-Heften nur "Bestellzettel" für den Direktbezug beim Pabel-Verlag gefunden. Nie den Hinweis: "Jetzt bei Deinem Zeitschriftenhändler!".
Allerdings wurde der FF-Wasserball aus den 60ern ebenfalls nur mit so einem "Bestellzettel" für 3,60 DM beworben. Aber wie nachstehendes Foto zeigt, war dieser Ball auch am Kiosk erhältlich. http://www.comic-klaus.de/CGN/kiosk-foto.jpg Aber das Zeichenfilmbuch fällt für mich aufgrund der Klammerung des Buchblocks zwischenzeitlich sowieso als Kandidat für das erste "klassische" SC-Album am Kiosk aus der Wertung. Genauso, wie die von Rusty genannten Alben. Geändert von underduck (28.02.2023 um 13:28 Uhr) Grund: Bild in Link gewandelt |
01.03.2023, 16:58 | #16 |
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...wobei man mMn schon differenzieren muss, ob die Seiten 'in der Falz' geklammert wurden (und damit geheftet, also Heft) oder ob es einen 'Buchblock' gab, dessen Seiten (zusätzlich zur Klebung) 'zusammen getackert' wurden, also nicht in einer Falz, sondern der Buchblock, quasi 'von oben' getackert wurde (ggf. vor der Klebung um ein Verrutschen der Seiten zueinander beim Kleben zu verhindern?!?).
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13.03.2023, 19:16 | #17 | |
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Zitat:
Schade, dass man im Forum keine Fotos posten kann, ich hätt auch a bissel was. Aber das wär doch auch was für die Comicforschung-Jahrbücher: alte Fotos von Kiosken und Zeitschriftenläden oder von frühen Comic/Roman-Läden aus den 1970er/1980er Jahren. Vielleicht könnte man es auch als eine Art "Anhang-Rubrik" machen, in jeder Ausgabe ein paar Seiten mit schönen Fotos (und Aufruf: "bitte Fotos einschicken, wer was hat"). Gerne auch Fotos aus den Verlagen. Z. B. das Foto mit der alten Comixene-Redaktion aus Rraah! 27: im Vordergrund Lehner, Knigge und Co. und im Hintergrund überquellende Regale und das Ofenrohr vom Ölofen – einfach herrlich... Auch ein schönes Foto: https://www.comicguide.de/series/904...Eine-Zeitreise |
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01.03.2023, 16:50 | #18 | |
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Zitat:
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01.03.2023, 20:40 | #19 | |
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Zitat:
Und da sehe ich generell ein Problem bei Foren-Diskussionen. Wenn man bei Comic-Serien immer wieder bei Adam+Eva zu erklären anfangen muss, wird's nervig. |
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