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Alt 18.07.2017, 14:53   #10  
Peter L. Opmann
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Ort: Hessen
Beiträge: 5.507
Wie Ihr wißt, lese ich die Fantastischen Vier, parallel zu Michi Diers, Ausgabe für Ausgabe. Nicht nur einmal habe ich zu den vorausgegangenen Ausgaben schon festgestellt, daß Zeichner Jack Kirby und Inker Joe Sinnott in meinen Augen nahe am Höhepunkt ihres Schaffens sind. Bei dieser Ausgabe, die in USA das Erscheinungsdatum Februar 1968 trägt, habe ich wirklich den Eindruck, daß es soweit ist. Ich möchte nicht festlegen, welche Ausgabe nun der absolute Höhepunkt ist. Man kann sich vielleicht auch streiten, ob Kirby und Sinnott hier wirklich besser sind als Kirby und Ayers in einer frühen Ausgabe oder Kirby und Stone bei einer der 30er Nummern. Schließlich ist der Zeichenstil mittlerweile zwar immer monumentaler, actionbetonter und auch karikierender geworden, aber auch schematischer und damit ein bißchen langweiliger. Aber auf jeden Fall würde ich sagen: Das ist der Stil, der auch in den 80er und 90er Nummern zu sehen ist. Und so habe ich die Fantastischen Vier einst kennengelernt, weil ich ab dieser Phase das Magazin regelmäßig aktuell gelesen habe.

Kleine Panels gibt es nicht mehr. Zweimal arbeitet Kirby hier noch mit sechs Panels pro Seite, alle übrigen Seiten haben weniger. Das heißt, Kirby geht allmählich zu Hochformaten über; vier Panels in zwei Reihen sind nicht mehr selten. Mit seinen großen Bildern vermittelt er den Eindruck, daß beinahe ständig Dramatisches geschieht. Kirby zeigt jetzt sehr häufig Körper oder Gesichter in Nahaufnahme, also ganz im Vordergrund, und er hat auch eine Vorliebe für Blicke von oben über die Wolkenkratzer von New York und Kämpfe in der Luft. Beides kommt in großen Panels gut zur Wirkung.

Interessant, wo diese Zäsur gesetzt wird. Es ist zwar reiner Zufall, aber die vorliegende Ausgabe ist die letzte der 33. Williams-Produktion, mit der bekanntlich sechs Marvel-Serien plus die „Grüne Laterne“ eingestellt werden mußten. Ab dem nächsten Heft ist die Marvel-Produktion deutlich schmaler. Und mir fällt gerade erstmals auf, daß genau da die lila Manschetten auf der Titelseite stark vergrößert wurden. Ich kann mich noch erinnern, daß die großen Manschetten damals, wohl 1977, meine Aufmerksamkeit erregt haben. Es dauerte bis FV # 71, bis ich regelmäßig zugriff.

An der Story ist für mich diesmal nicht so viel auffällig wie an der Grafik. Der Vierteiler wird rasant, aber letztlich nur routiniert zuende gebracht. Zu Beginn muß sich Sue, die Unsichtbare, allein des Super-Androiden des verrückten Denkers erwehren. Sie benutzt dafür den „Electi-Kraft-Strahl“ ihres Mannes, wieder mal eine von Lee ausgedachte pseudowissenschaftliche Waffe. Sie stoppt den Androiden nicht, bringt aber Reed, Ding und die Fackel wieder zu Bewußtsein. Ding kämpft jetzt erfreulicherweise wieder auf der richtigen Seite mit. Nun sinkt Sue besinnungslos hin – es war alles für sie zuviel. Die übrigen Drei merken derweil, daß der Android sehr variabel kämpft und kaum auszuschalten ist. Reed lockt ihn schließlich zum Tor zur Negativzone, und das Maschinenwesen wird hineingezogen und treibt, wie wir das schon kennen, seinem sicheren Ende entgegen.

Bleiben noch drei Seiten fürs Happy End. Wobei festzuhalten ist: Im gesamten Vierteiler ist vom Privatleben der FV nun wieder recht wenig zu sehen. Jedenfalls taucht Crystal wieder auf, die sich hauptsächlich der schwangeren Sue annehmen soll. Reed zieht derweil aus diesem höchst bedrohlichen Abenteuer Konsequenzen: Er verkündet, daß er und Sue aus dem Superheldenteam aussteigen, denn er könne das Leben seiner Frau und ihres ungeborenen Kindes nicht länger gefährden. Sieht so aus, als wären die FV damit Geschichte – noch vor der Trennung der Beatles! Aber wir sind noch in der Zeit, als Stan Lee die Serie schrieb, der einmal sagte, in den Marvel-Serien dürfe es keine Veränderungen geben, sondern nur die Illusion von Veränderungen.
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