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Alt 08.12.2017, 11:49   #1  
Schlimme
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Lex Barker gewann schon in den 60er Jahren einen Prozess gegen Atze Brauner, weil der aus "Durchs wilde Kurdistan" zwei Filme gemacht hatte. https://de.wikipedia.org/wiki/Im_Rei...3%B6wen_(Film)
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Alt 08.12.2017, 12:40   #2  
Peter L. Opmann
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Vermutlich kann man in der Filmgeschichte auf noch mehr Beispiele stoßen - jedenfalls sobald die Produzenten auf die Masche mit den Sequels gekommen waren.
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Alt 08.12.2017, 13:36   #3  
Servalan
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Berüchtigt in dieser Hinsicht war ja Erich von Stroheim, dem wir es zu verdanken haben, das irrwitzige Produktionssummen seither zur Werbung genutzt werden.
Die Schauspieler von Greed (1924) haben sich einen Wolf vor der Kamera abgerackert. An Rohmaterial hatte von Stroheim nämlich 85 Stunden drehen lassen.
Die Rohschnittfassung umfaßte 42 Rollen und lief 462 Minuten, also fast acht Stunden - mehr als die meisten Miniserien. Es gab aber auch Gerüchte, nach denen die erste Fassung, von Stroheims Privatfassung, 100 Rollen lang gewesen sein sollte. Laut MGM-Schnittmeister Samuel Marx soll es eine 70-Rollen-Fassung gegeben haben.
In die Kinos kam er mit einer Laufzeit von bescheidenen 140 Minuten. Die 1999 restaurierte Fassung läuft immerhin 239 Minuten.

Als ich im Kino gearbeitet habe, mußte ich natürlich mal angelieferte Filmrollen aus dem Lager für die Anlieferung im Erdgeschoß in den Vorführraum transportieren, der im zweiten Stock liegt. Zum Glück hatte ich eine Sackkarre dabei und konnte einen Lift benutzen. Jede reguläre Box mit den Zelluloidrollen für einen handelsüblichen 90-Minuten-Film wog nämlich 30 Kilo.

Schon von der Logistik her hätte ein 70- oder 100-Rollen-Film den Vertrieb in die Bredouille und die Kinobesitzer zur Verzweiflung gebracht. Die hätten extra Wagen für den einen Film anmieten müssen, und in den Kinos die Lager gesprengt. Für den Vorführer hätte das wohl bedeutet, im fliegenden Wechsel den Aufbau und Abbau der einzelnen Rollen für den Projektor zu kombinieren, weil es wegen des engen Raumes nicht anders geht.
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Alt 08.12.2017, 14:20   #4  
Peter L. Opmann
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Der Vergleich hinkt aber. Stroheim wollte niemals Sequels drehen, sondern mit seinen Filmen der Wirklichkeit so nahe wie möglich kommen. Ich habe den Roman von Frank Norris nicht gelesen, aber vermutlich wollte ihn Stroheim in allen Einzelheiten verfilmen. Ich glaube nicht, daß er nicht zwischen den Medien Literatur und Film unterscheiden konnte, aber er konnte sich wohl nicht vorstellen, Erzählstränge wegzulassen.

Stroheim war auch Argumenten zugänglich. Ich glaube, er war bereit, "Greed" entscheidend zu kürzen und an zwei aufeinanderfolgenden Abenden aufzuführen - mit zwei Filmen von jeweils sechs Stunden Länge. Auf youtube kann man sich den Film heute mit einer Gesamtlänge von 1:44 ansehen. Was Stroheim ausdrücken wollte, landete zu 90 Prozent unter dem Schneidetisch. Paul Kohner, der nicht der verantwortliche Produzent war, sagte dazu: "Sie haben den Film absolut ruiniert!"

Auf youtube gibt's auch eine schöne Dokumentation über Stroheim: www.youtube.com/watch?v=WU5jViU_BzI Es ist auch ein Dokument über Hollywoods Glanzzeit, 1918 bis 1927.
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Alt 08.12.2017, 16:50   #5  
Servalan
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Bei meinen Gedanken bin ich von dem Frust der Schauspieler ausgegangen, die praktisch für den Abfallkorb gespielt haben. In der Hinsicht spielt es keine Rolle, ob es Sequels gewesen sind oder nicht. Bestimmt hat es etliche Schauspieler gegeben, deren Rollen schlicht rausgekürzt worden sind ...
Erich von Stroheim galt ja als "The man you love[d] to hate" (so der Titel einer Dokumentation von 1979). Und die sommerlichen Aufnahmen in Death Valley waren sicher eine Tortur für die Beteiligten vor und hinter der Kamera.
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