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Ich kann mir nicht vorstellen, dass die etwas dagegen haben, wenn wir hier das ganze Programm zeigen.
http://www.gorki.de/de_DE/hpg/detail/40003/117350
Zitat:
REALITY KILLS
Kriegsbilder im Comic und auf der Bühne
Gefördert durch den HKF
20. - 26. März 2011 im Gorki Studio Berlin
Die Kriege des 21. Jahrhunderts erreichen uns als Spektakel für den Wähler im Fernsehsessel. Doch die Opfer sind real. Wie ist eine angemessene Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt möglich? Was steckt hinter den medialen Kriegsbildern?
In einer bildbeherrschten Zeit, in der Montage jeden Film und Photoshop jede Fotografie als zuverlässiges Zeugnis eines Augenblicks fragwürdig werden lässt, erfährt das gezeichnete Bild des Comics, indem es spielerisch auf seine eigene Unzulänglichkeit verweist, ebenso eine Bedeutungsveränderung in der öffentlichen Wahrnehmung wie das Theater, das als Ort unmittelbarer Gegenwärtigkeit, den Rezipienten jeden Abend aufs Neue die reale Herstellung einer Behauptung erleben lässt. Comic und Theater machen immer wieder augenscheinlich, dass was wir Geschichte oder Wirklichkeit nennen, immer ein Konstrukt ist. Zugleich ermöglicht gerade die ihnen eigene Verfremdung, subjektiven Realitäten näher zu kommen, als es eine Fernsehübertragung oder ein Artikel vermögen. Bieten also diese Kunstformen das angemessene Forum für einen differenzierten alternativen Kriegsdiskurs? Wie lassen sich die Grausamkeiten und Schmerzen, die den Kampf des Menschen mit dem Menschen begleiten, überhaupt in Worte und Bilder übersetzen? Comic und Theater im Hinblick auf den täglich wachsenden Bildfundus des Krieges zusammenzudenken, ist Ziel dieses Projektes. Das Maxim Gorki Theater Berlin hat Comic-Zeichner, Autoren, Regisseure, Bühnen- und Kostümbildner, Schauspieler und Musiker eingeladen, im Rahmen gemeinsamer Probenarbeiten, Werkstätten und Gesprächsrunden das Darstellungsspektrum von Gewalt in beiden Künsten zu reflektieren und neue Formen des interdisziplinären Austauschs zu entwickeln.
Die Ergebnisse werden vom 20. bis zum 26. März 2011 im Maxim Gorki Theater Berlin präsentiert.
» HIER DAS PROGRAMMHEFT ALS PDF
Emmanuel Guibert
ALANS KRIEG. DIE ERINNERUNGEN DES GI ALAN COPE
Nach dem Comic "Alans Krieg" von Emmanuel Guibert, erschienen in der Edition Moderne.
„Als ich achtzehn wurde, sagte Uncle Sam, ich solle eine Uniform anziehen und gegen einen Typ namens Adolf kämpfen. Das tat ich dann.“ An einem Morgen im Dezember 1941 trägt der Teenager Alan Cope in Pasadena, Kalifornien, Zeitungen aus. Die Schlagzeile: „Pearl Harbor bombed by Japs“. Drei Monate später ist Cope in der US Army. An seinem 20. Geburtstag, im Februar 1945, landet er im französischen Le Havre. Auf ihn wartet ein Panzer, ein Krieg und das unbekannte Europa. Mit Anfang 70 gab Alan Cope seine Erlebnisse dem Comic-Künstler Emmanuel Guibert fünf Jahre lang zu Protokoll. Es sind sehr einfache und alltägliche Erfahrungen: die Eingliederung in das Militär, die Begegnungen mit Menschen oder das Kennenlernen der europäischen Sprachen und Kulturen. Durch diese kleinen Anekdoten schimmert zwar stets ein historisches Licht. Es bleibt aber eine Geschichte, die jemand von sich erzählt – nicht die Geschichte, die etwas über jemanden erzählt. Emmanuel Guibert entwarf zu den Erzählungen Copes einen Comic. Vorsichtig, aber deutlich skizziert er die bildliche Biographie eines Menschen, der ihm sein Leben als Vermächtnis hinterließ.
Mit Hauke Heumann, Simon Zagermann und Daniel Moheit, Filip Pampuch, Christian Schöfer, Tobias Siebert.
Regie: Sascha Hargesheimer, Ausstattung: Susanne Scheerer, Musik: Klez.e, Dramaturgie: Cornelius Puschke.
Premiere am 20. März 2011 um 20:15 Uhr im Gorki Studio Berlin
Weitere Vorstellung am 25. März 2011
Minidramenmarathon
MAKE LOVE, NOT WAR – EINE PROPAGANDAMASSNAHME
Was passiert, wenn man dreimal je einen Dramatiker, einen Comiczeichner, einen Regisseur und ein bis zwei Schauspielern zur Fraternisierung aufruft und ihnen zwei Tage lang eine Theaterprobebühne, Zeichenmaterial, mobile Bühnenbildelemente und ein paar Requisiten überlässt? Drei intermediale Auseinandersetzungen in grafischtheatralen Minidramen-lectureperformances.
Mit: Betty Freudenberg, Regine Zimmermann; Jörg Kleemann, Horst Kotterba, Matti Krause
Regie: Jorinde Dröse, Sophie Domenz; Dominic Friedel.
Texte: "Rabbit Eye Movement" von Anne Habermehl, "Die Guten" von Nora Mansmann, "Heimat" von Mario Salazar
Comic-Kollektiv: Sharmila Banerjee, Aisha Franz, Paul Paetzel (The Treasure Fleet).
Kostüme: Anna Bergemann und Thomas Maché, Grundraum: Anna Bergemann, Geräuschemacher: Max Bauer, Dramaturgie: Cornelius Puschke/Nina Rühmeier.
Premiere am 24. März 2011 um 20:15 Uhr im Gorki Studio Berlin
EIN DRAMATISCHER LIVE-COMIC
von Ekat Cordes, Philipp Löhle und Henrik Schrat
In einem gemeinsamen Arbeitsprozess loten der Dramatiker Philipp Löhle und der Regisseur Ekat Cordes mit dem Comiczeichner Henrik Schrat das ästhetische Potential, das ein Zusammentreffen von Theater und Comic freisetzen kann, aus und versuchen das Beste beider Welten nutzbar zu machen.
Mit: Maria Walser und Jörg Kleemann.
Von: Ekat Cordes, Philipp Löhle, Henrik Schrat.
Musik: Jan Beyer und Jörg Wockenfuß (Testsieger), Dramaturgie: Nele Weber.
Premiere am 26. März 2011 um 20:15 Uhr im Gorki Studio Berlin
ComicContainer
EXPORTIERTE KRIEGSSCHAUPLÄTZE
Das Maxim Gorki Theater hat Künstler und Künstlerkollektive dazu aufgerufen, Frachtcontainer zu dreidimensionalen begeh- und bespielbaren Comicpanels umzudeuten. Handlung statt Handel! Unter dem Motto EXPORTIERTE KRIEGSSCHAUPLÄTZE werden die gestalteten Container mit den großen Schlachten der Dramengeschichte, intimen Kampfszenen des Alltags oder Feldzügen gegen die innere Immobilität beladen.
Mit: Hannes Niepold, Hamed Eshrat, copy&waste, KULTURMASSNAHMEN.
ComicContainer / Hannes Niepold
DSCHIHAD
Mediale Kriegsbilder sind allgegenwärtig. Sie werden weitergesponnen zu aberwitzigen Horrorszenarien mit denen Politik gemacht wird. Der Überwachungsstaat wird mit Angst beglaubigt. Einschnitte in die Privatsphäre werden leichthin im Namen der Sicherheit hingenommen. Hannes Niepold hat ein Simultan-3-D-Bild entworfen, das Ängste vor dem jederzeit und überall drohenden Dschihad in gebündelter Übertreibung und -lagerung präsentiert.
Ab 21. März 2011 auf dem MGT-Parkplatz
ComicContainer / Hamed Eshrat
KALEIDOSKOP
Ein Kaleidoskop, das Kriegsbilder zerlegt, doppelt, neu zusammensetzt. Sie als psychotische, bewegte und absurd bunte Bilder dekonstruiert. Montage ist das vorherrschende Stil-, Beglaubigungs- und Kunstmittel in den Medien, das erst entlarvt werden muss, bevor sich drauf verlassen werden darf. Hamed Eshrat hat ein Kaleidoskop für die Box vor dem MGT entworfen mit dem Sie mediale Kriegsbilder hinterfragen können.
Ab 21. März 2011 vor dem MGT
ComicContainer copy & waste
BARBARELLASTRIP
Auf in die Problemzonen! Ins Aerobic-Studio und in die dunkle Stadt Sogo, an die Front, nach Vietnam, Afghanistan, in den urbanen Einzelkampf. Jane Fonda [spärlich bekleidet] ist Barbarella ist Hanoi-Jane ist Karl-Theodor zu Guttenberg*, unermüdlich im Einsatz für knackige Rundungen, ein friedliches Universum und die Optimierung ihrer selbst. Aus der Ur-Tiefe des provinziellen Raums kommend [Kalifornien oder Franken] trainiert sie Körper, Kriege und Identitäten so lange, bis sie auch ungeschminkt ganz authentisch aussehen. Im art-biz! Im love-biz! Im war-biz! Und auch Du kannst Dich fit machen! Komm in unseren Container, vor unseren Screen, zu unserem Workout und: Nimm die Dinge selbst in die Hand, bei unserem kleinen Crashkurs für Rekruten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts! Also: Seien Sie einfach, wie Sie sind, und Sie werden so sein wie ich! Alright? Are you ready? [CLAP] Yeah. Let‘s go!


* Mehr Monarchie wagen!
Mit: Janna Horstman und Steffen Klewar.
Regie: Steffen Klewar; Text: Jörg Albrecht; Musik: Matthias Grübel; Bühne: Caspar Pichner; Video: Joachim Weber; Dramaturgie: Wilma Renfordt.
Am 21., 23., 25. und 26. März 2011 auf dem MGT-Parkplatz
ComicContainer / Kulturmassnahmen
DIALOGANNAHME
Kriege lauern nicht nur zwischen verfeindeten Ländern, sondern auch im täglichen Zwischeneinander mit Kollegen, dem Ehepartner oder flüchtigen Bekannten. Allerdings vermeiden wir oft - bewußt oder unbewußt - Konfliktsituationen, die außer Kontrolle geraten könnten. Ist das gut? Die Gruppe Kulturmassnahmen (KM) findet: nicht immer; und lädt Besucher zur nachträglichen Eskalation ein. Gab es in der jüngeren Vergangenheit einen Dialog, dessen Verlauf Sie gerne anders gesteuert hätten? Waren Sie in Situation XY zu hart oder zu weich? Wo haben Sie Empörung um des lieben Friedens willen unterdrückt? In der DIALOGANNAHME wird Ihr verbaler Konflikt in einem Gespräch mit KM sorgfältig rekonstruiert, um anschließend gemeinsam retuschiert zu werden. Aus der geänderten Gesprächsversion erstellt KM eine Eskalationszeichnung, welche fortan im Annahmeraum aushängt. Die Annahme von Dialogen findet auf dem Parkplatz des MGT im Container DIALOGANNAHME statt.
Öffnungszeiten sind 24. bis 26 März, 17:30 bis 20:00
oder nach Voranmeldung unter info@kulturmassnahmen.de
VISIOTHEK EXTRA und COMIC-KARAOKE
Die sequenziellen Bilder von Comics werden immer wieder zu Zeichentrickfilmen (Animated Cartoons) ergänzt. Das Ensemble des MGT Berlin erweckt Meilensteine der Zeichentrickfilmgeschichte bahnbrechende Comicverfilmungen in spontaner Lesart vor den Augen des Publikums zum Leben.
Leitung: Johann Kuithan; Ausstattung: Vera Koch.
Am 21. und 23. März 2011 um 22:00 Uhr im Gorki Studio Berlin
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