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Alt 29.01.2013, 15:21   #10  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
Benutzerbild von Detlef Lorenz
 
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.490
Fliegende Untertassen

Nachfolgend einige Titelbilder aus der Reihe Utopia Kleinband vom Pabel Verlag. Ich habe Bilder von Fliegenden Untertassen – im Wandel der Zeit – herausgepickt. Durch die lange Laufzeit der Serie, von 1953 erschienen bis 1968 immerhin fünfhundertsechsundneunzig Hefte, fand ich zu meinem eigenen Spaß charakteristische Darstellungen dieser „Flying Saucer“. Seit H.G. Wells 1898 in seinem Buch War of the Worlds die Invasion vom Mars als thematische Grundlage nahm, geistert dieses Sujet durch die SF-Medienwelt. Es dauerte aber noch bis 1947, bis beide Begriffe vereint wurden. Ich zitiere der Einfachheit halber Mal aus Wikipedia, weil mir deren Definition als am griffigsten scheint:

Der Ursprung des Begriffs Fliegende Untertasse ist ein Zeitungsinterview mit dem US-amerikanischen Piloten Kenneth Arnold. Dieser machte am 24. Juni 1947 (…) eine Sichtung von neun ungewöhnlichen, unidentifizierten Objekten. Er beschrieb das Bewegungsmuster der von ihm gesichteten Flugobjekte mit den Worten „Die Dinger flogen wie Untertassen, wenn man sie flach übers Wasser springen lässt“. Diese Äußerung verkürzte ein Journalist zu dem Begriff „Fliegende Untertasse“. Daraufhin bürgerte sich in der Presse der Ausdruck „Fliegende Untertasse“ („flying saucer“) für ähnliche Sichtungen ein. Zitat Ende.

Die nächsten fünf Titelzeichnungen nehmen das Thema auf (bis auf das letzte), variieren es je nach Modegeschmack und Können. Es sind mir nicht alle Künstler gekannt (ich habe allerdings auch nicht intensiv geforscht), denke aber, dass meine Auswahl Zustimmung findet:




Utopia Nr. 19

Der „Titelheld“ der ersten Utopia-Bände war Jim Parker. Dessen Abenteuer spielten zum großen Teil auf der Erde, aber außerirdische Welten und deren Bewohner blieben sozusagen nicht außen vor. Das Bild zeigt eine moderne Großstadt, wie sie in frühen Fünfziger gepriesen wurde. Es kann aber gefallen, versprüht es doch einen naiven Charme; einige Menschen auf dem Platz flüchten, der Kurs der „Untertasse“ im Vordergrund scheint ihnen zu riskant zum weiteren Zuschauen zu sein.






Utopia Nr. 74

Hans-Heinz Perry war der Autor des Romans „Bote einer fremden Welt“. Es zeigt den Weltraum mit dem Mars und seinen beiden Monden Daimos und Phobos. Eine lange Kette von „Fliegenden Untertassen“ verlässt den vierten Planeten und wir können davon ausgehen, dass ihr Ziel die Erde ist. Erstaunlich ist die offen zu sehende Besatzung der Raumschiffe … sie besteht nur aus einer einzigen Person. Da können wir nur hoffen, dass die kleinen Fahrzeuge eine sehr hohe Geschwindigkeit entwickeln um den Piloten die Qual einer langen Reise im leeren Raume zu ersparen. Ein bisschen ähnelt das Szenario der Eingangssequenz von Mars Attacks.





Utopia Nr. 144

Dieses Bild erinnert mich an den Film Fliegende Untertassen greifen an (Earth vs. the Flying Saucers) von 1956. Lonati hat diese Szene sehr effektvoll dargestellt: Ein Paar sieht die Fliegenden Untertassen über der Skyline von Manhattan, der Blick des Betrachters geht von links nach rechts (so wie man liest), die vier Scheiben scheinen schon über der Stadt zu schweben (Lonati hat keine Tempolinien gezeichnet, eher „Schwebelinien“). Obwohl natürlich anzunehmen ist, dass die Raumschiffe schon längst nicht mehr unbemerkt geblieben sind, versucht der Mann seine Entdeckung per Telefon weiter zu leiten. Von der Dramatik und der Ausführung ist dies eines meiner Topmotive von Lonati und wenn das Original in Köln zum Verkauf angeboten werden würde …





Utopia 165

Auch Johnny Bruck zeichnete für Pabel und das in bekannter dynamischer Art. Die „Untertasse“ scheint abzustürzen, jedenfalls suggerieren die schlingernden Fluglinien und das Durcheinander der Besatzung dies. Das arme Mammut scheint als Prellbock herhalten zu müssen, ist schon halb im brechenden Eis versunken und blutet am linken Bein. Die schlanke junge Dame im Vordergrund scheint (ein bisschen viel „scheint“, ich weiß) erschöpft, müde zu sein und dürfte auch bald mangels ausreichender Kleidung unter der Kälte leiden. Ein schönes Bild und wird es auch im Johnny Bruck Buch abgebildet?






Utopia 492

Zurück in die Fünfziger, das könnte das Motto dieses abschließenden Titelbildes zu sein. Es sind auch keine richtigen „Untertassen“ zu sehen, nur pfeilförmige Fluggebilde in Massen, die für die Froog-Raumschiffe als Vorbild gedient haben könnten. Warum habe ich das Bild ausgewählt: gute Frage, ich fand es kurios und irgendwie außergewöhnlich. Es erstaunte mich, Mitte der sechziger Jahre derart simple(!?), einfache(!?), schon fast putzige(!?) Zukunftsvisionen zu finden – in einer Zeit, zu der sich Perry Rhodan den ersten zweihundertfünfzig Nummern näherte.

Das wars mit den Fliegenden Untertassen, jedenfalls einer kleinen Auswahl aus einer SF-Serie. Sicherlich hätte ich dieses Thema erschöpfender behandeln können, aber diesmal war mir nach dem Motto „Klein und Fein“ zumute.
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