Lurchi Sammelband 6

[beatleswerner]

Der sechste Lurchisammelband liegt bei Esslinger vor. Die Ära der Familie Nickel liegt hinter uns und der vorliegende Sammelband ist alleine Peter Krisp und Olaf Sveistrup gewidmet. Den Lesern der Lurchi Sammelbände 4 und 5 dürfte das Gespann schon bestens bekannt sein. Krisp und Sveistrup setzten bei Lurchi nicht in erster Linie auf das Erbe von Heinz Schubel und Erwin Kühlewein sondern führten ihren eigenen Stil ein. Krisp zeichnet Lurchi in Cartoonform und die Abenteuer werden von den beiden in einer kleinen überschaubaren Welt dargestellt. Die Welt der Wiesen, Weiden und Bäche. Aber auch das große Abenteuer mit einer Reise nach Amerika spielt in dem Band eine Rolle. Zum letzten Mal bis heute wagt sich das Team mit den Heften 99 - 104 an eine heftübergreifende Geschichte und der Leser bemerkt hierbei das Krisp und Sveistrup doch von ihren Vorgängern beeinflußt waren. Befreit von der Anpassung an den Stil Georg Nickels kann Peter Krisp erst einmal seinem Zeichenstil freien Lauf lassen. In dem Sammelband sind die Lurchihefte 97 – 114 komplett versammelt. Salamander hatte ursprünglich in seiner Edition das Heft 112 „Lurchi und der Zauberriese“ gestrichen. In diesem Heft treffen Lurchi und seine Freunde auf einen Riesen der sie mit einem Messer bedroht. Bei der Erstveröffentlichung dieses Heftes im Oktober 1992 stießen dessen Zeichnungen bei einzelnen Schuhändlern der Salamanderkette auf so starken Protest wegen angeblicher Gewaltdarstellung das Salamander von einem Abdruck des Heftes absah. Aus heutiger Sicht, in der sich kleine Mädchen und Jungen schon für Vampire und andere Monster interessieren, wirkt die Entscheidung der Firma überzogen.
Peter Krisp hat mit diesem Lurchiband ein besonders schönes Gesamtkunstwerk in der Reihe geschaffen. Der Band ist von der Gestaltung her der gelungenste der gesamten Reihe. Anstelle von sich wiederholenden Übergangszeichnungen oder Vingetten zeichnete Peter Krisp diesmal eine Lurchigalerie mit der er die einzelnen Geschichten, die er zu themenübergreifenden Blöcken zusammensetzte, geschickt verband.
Heft 114 war das letzte Lurchiheft aus der gemeinsamen Schaffensperiode von Peter Krisp und Olaf Sveistrup. In der Zwischenzeit hatte sich getrennt voneinander der heutige Lurchizeichner Dietwald Doblies und der bekannte Jugendautor Günter Bentele bei Salamander beworben.
In der gemeinsamen Arbeit von Peter Krisp und Olaf Sveistrup entstanden insgesamt 34 Lurchihefte im grünen Gewand. Bis heute ist damit Peter Krisp nach Heinz Schubel der aktivste Zeichner der Lurchiheftreihe und der zweite große Lurchizeichner. Er hielt anfangs im Wechsel mit Georg Nickel und ab Nr. 97 die Reihe allein am Leben und präsentierte einen Lurchi der ganz anders aussah als die Leser es von seinen Vorgängern gewohnt waren. Aber er spaltete die Leser auch in zwei Gruppen, die Traditionalisten und diejenigen die von seinen Zeichnungen begeistert waren. Sein Nachfolger Dietwald Doblies bewarb sich hauptsächlich bei Salamander mit dem Vorsatz Lurchi zu dem Stil Heinz Schubels zurückzuführen. Jedoch das ist eine Geschichte die mit Band 7 präsentiert wird.

[Professor Schnurps]

Was es für mich zu bemängeln gibt, ist der dicke rote Aufkleber auf dem Frontcover. Bei dem Versuch ihn zu entfernen, habe ich mir den Einband verdorben. Der klebte echt wie Gift. Bei Band 1 ging der leichter ab.

[Martin]

Heft ? - Die Erbschaft

der Postbote kommt und der heißt? Sigurd! Ähnlichkeiten mit einem bekannten deutschen Ritter sind aber nicht vorhanden