Marvel-Verwirrung: Condor & Co.

[Eldorado]

Wieso erschien der nicht auf Deutsch?
Es gab doch diverse eigene "Devil-Man" bzw. "Der Dämon"- Hefte beim bsv.
Und da genau dort die betreffende Geschichte ausgelassen wurde,
macht für mich auch eine HIT-Comics Ausgabe deutlich mehr Sinn.

[thetifcat]

FV 44 als Williams denn es gab diese Nummer ja als HIT 4.

Dardevil als HIT denn Dardevil hatte bei BSV zwei eigene Serien wo man die Nummer anhängen könnte.


Und dann würde ich mir die wichtigste Conan Nummer wünschen, die Condor, warum auch immer, ausgelassen hat: Der Tod von Belit - Conan 100.
Aber bitte nicht als Taschenbuch. Aufmachung im Marvel-Sonder-HEFT Format.

[michidiers]

Ah, gut dass ich mich doch noch dazu entschlossen habe, diesen Klassiker zu lesen:

V wie Vendetta

Alan Moore und David Lloyd



Inhalt: Nach einer atomaren Katastrophe irgendwann in der nahen Zukunft wird Großbritannien von einem faschistoiden Regime beherrscht. Militär, Polizei und Sicherheitsbehörden sind allgegenwärtig. Die wenigen Kritiker sind längst verstummt, eingeschüchtert oder getötet. Das gegängelte Volk hat sich seinem Schicksal längst unterworfen. Es hat sich mit der ständigen Kontrolle arrangiert oder ist in Lethargie verfallen, während die herrschende Klasse bestrebt ist, ihre Macht immer mehr auszubauen. Doch eines Tages tritt der mit einer grotesken Gesichtsmaske verhüllte V auf. Durch eine Politik der gewaltsamen – aber auch aufrüttelnden - Nadelstiche versucht er dieses System zu unterwandern.

Immer wenn ich diese Maske von V irgendwo sehe, fällt mir eine Anekdote aus der Lokalpolitik in Oldenburg ein: Vor etwa fünf Jahren stürmte eine Gruppe von jungen Leuten mit dieser Maske vor dem Gesicht eine Begrüßungsrede des Bürgermeisters für neue, aus anderen Städten zugezogene Bürger. Die maskierten Eindringlinge drückten dem Oberbürgermeister eine Sahnetorte ins Gesicht und verschwanden unerkannt in der Dunkelheit des Novemberabends. Trotz intensiver Ermittlungen wurden sie nie gefasst.

Ich habe mich so manches Mal gefragt, wen die Tortenwerfer zum Vorbild ihrer anarchistischen Umtriebe genommen haben. War es wohl tatsächlich V, der aus der Feder des genialen Comicautors Alan Moore stammt? Wer weiß, jedenfalls hätte V hier in Oldenburg jedoch ganz sicher keine Sahne als Waffe gewählt, sondern Sprengstoff. Alan Moores Figur des V ist rücksichtslos in seinen Mitteln, sieht – wohl aufgrund seiner Vergangenheit – nur den Weg der Gewalt, des Chaos und der Anarchie, um das herrschende System zu stürzen, wofür ihm jedes Mittel recht ist. Dabei geht es ihm interessanterweise nicht nur darum, der totalitären Regierung direkt zu schaden, sondern vielmehr will er das Volk wachzurütteln. Er gibt den passiven Menschen eine Richtung vor, sich aus dem Dilemma selbst zu befreien. Es soll seine Souveränität eigenständig zurückgewinnen, das Handeln selbst übernehmen und unerreichbar für jede Art von Unterdrückung, Lüge, Propaganda und Einschüchterung werden.

Interessierte seien gewarnt: die fast 300 Seiten lesen sich nicht nur aufgrund seines komplexen und verschachtelten Inhalts, sowie der sehr gut charakterisierten Figuren sehr langsam. Vieles erklärt sich nur indirekt und regt wegen der oftmals sehr symbolischen Sprache und Texte von Alan Moore sehr zum Mitdenken an. Die ungewöhnliche Zeichenarbeit des englischen Comickünstlers David Lloyd befremdete mich zunächst, und bereitete anfangs tatsächlich einige Probleme. Die in ordentlicher Aufteilung angeordneten Panels erinnern dabei irgendwie an die Negative von Fotos, in denen nur ausgewählte Flächen coloriert sind. Fast war es so als wenn man in einem Fotoalbum mit eingeklebten Negativen blättern würde, in dem man das triste Gegenstück eines Lebens in einer freien, selbstbestimmten Gesellschaft verfolgt. Auf den Punkt gebracht: die Zeichnungen stellen die beklemmende Wirklichkeit einer faschistoiden Gesellschaft ohne Kultur, Freiheit und Humanität genial dar.

V wie Vendetta zeigt nicht nur auf, wie Macht durch Manipulation funktioniert, sondern weist mit einem mahnenden Finger auch auf ein zu passives Volk, das sich davon nur zu gern lenken lässt. Wie ist es zu dem gekommen und wer ist Schuld? Sind es tatsächlich nur die Herrscher da oben, oder sind wir es, die es in unserer Bequemlichkeit und Unfähigkeit auch zulassen? Um eine Antwort zu finden sollte man in den Spiegel sehen. V hat es eines Tages vielleicht getan, dabei wohl an Oskar Wilde gedacht und sich dessen Behauptung zu Herzen genommen: „Gib dem Menschen eine Maske, und er sagt die Wahrheit!“.

Fazit: Eine Graphic Novel, die viel Aufmerksamkeit verlangt, dafür aber viel zu sagen hat.

[EC-Fan]

Zitat von michidiers

Die ungewöhnliche Zeichenarbeit des englischen Comickünstlers David Lloyd befremdete mich zunächst, und bereitete anfangs tatsächlich einige Probleme. ... die Zeichnungen stellen die beklemmende Wirklichkeit einer faschistoiden Gesellschaft ohne Kultur, Freiheit und Humanität genial dar.

Hallo!
Es fasziniert mich immer wieder wie gut Du Inhalte ( auch von komplexeren Comics ) wiedergeben kannst!
Es wundert mich allerdings das Du diesen Band nicht schon früher gelesen hast, ich halte ihn für einen großartigen Kommentar zur damaligen ( und leider heute viel realeren ) Politik! Alan Moore sagte damals in einem Interview das er länger darüber nachgedacht hätte bis er zu dem Ergebnis kam wer sich hinter der Maske befindet...
Zu den Zeichnungen : Eine damalige Freundin schaute sich die Erstausgabe von Carlsen an und sage spontan das sie diesen Band auf keinen Fall lesen werde weil der Comic viel zu düster wäre...
Die Verfilmung halte ich übrigens auch für ziemlich gelungen, obwohl es Änderungen im Ablauf der Handlung gab.
Gruß
Manfred

[michidiers]

Zitat von EC-Fan

Hallo!
Es fasziniert mich immer wieder wie gut Du Inhalte ( auch von komplexeren Comics ) wiedergeben kannst!

Danke, das motiviert!


Von Alan Moore und David Lloyd geht meine Comicreise nun aber wieder in tiefere Gefilde:

Thor 18 – Williams Verlag



1.) Thor: Der Meisterplan des Mr. Hyde !
2.) Der galaktische Silberstürmer: Welten ohne Ende ! (Teil 3)

Zeichnungen: 1.) Don Heck 2.) John Buscema
Text: 1.+2.) Stan Lee

Der Kampf des Donnergottes gegen Mr. Hyde aus der Ausgabe 17 findet hier seine trashige Fortsetzung. Am Ende siegt das Gute, Mr. Hyde verdünnisiert sich.
Eine naive Story und Don Hecks unmotivierte Zeichnungen ohne jegliche Hintergründe machen die Lektüre zu einer echten Herausforderung. Ihr glaubt nicht, wie ich Jack Kirby herbeisehne...

Der Galaktische Silberstürmer ist hingegen weiter auf tollem Niveau. Popart pur!

und dazu:

Die Gruft von Graf Dracula 18

Williams Verlag



Gene Colan, Tom Palmer, Marv Wolfman

„Er ist Werwolf bei Nacht“

Kaum in seiner transsilvanischen Heimat angekommen, hat sich der Fürst der Finsternis mit einem Werwolf und dessen hübschen menschlichen Begleiterin herumzuquälen. Ob der Graf seine Fänge in den Hals einer dieser beiden Widersacher drücken kann? Die Fortsetzung dieser stimmungsvollen Story wird es in der Ausgabe 19 hoffentlich zeigen.

Dazu gibt es noch zwei nette Horror-Shortstorys, u.a. vom Altmeister Stan Lee:
Von den Zwergen gefangen !
Der Spuk von Sleepy Hollow !

[thetifcat]

Lieber Michi,

1/Thor) Ich fand die Story zu vielen anderen der ersten Heften ganz spannend. Und immerhin wurde später oft "Prügelstorys" über mehrere Hefte erzählt. Am aller Schlimmsten dann als Superman durch 20 Hefte totgeprügelt wurde. Da ist es hier noch ganz human.

2/Dracula) Da fällst Du leider mit fast 40 Jahre Verspätung enttäuscht. Eine Fortsetzung wird es nicht geben. In der nächsten Nummer 19 geht es ins Eis. Allerdings ist das Heft eins meiner Liebsten der Serie. Ich hoffe Du findest es genauso spannend.

Warum Williams es damals nicht veröffentlicht hat ? Vielleicht weiss das ja Mr. Nuff. ;-) Ich denke rechtliche Gründe. Es war einer der ersten Marvel-Crossover und zwar mit der Serie Werwolf bei Nacht (so hätte sie bei uns geheißen, hätte es sie gegeben ;-) ). Und zwar dort ist es die Nummer 15.

Du bist aber, anders als wir/ich damals in der glücklichen Lage diese Nummer doch noch in Deutsch lesen zu können und zwar in Marvel Horror Soft oder HC Band 4. Dort wurde die Nummer veröffentlicht.

PS: Im Comic Guide ist es falsch beschrieben. Da steht als Inhalt "The tomb of Dracula 15" Richtig heißt es aber "Werwolf by Night 15". Ist mir nur aufgefallen weil ich die richtige MH Nummer gesucht habe.

[jakubkurtzberg]

Serien-Crossover waren damals ein Problem. Wenn die von Williams die Rechte für WEREWOLF BY NIGHT nicht erworben hatten, konnten sie es auch nicht drucken...

Lustig sind bei Dracula und Co. aber immer wieder die (übersetzten) Querverweise, z.B. auf DRACULA LEBT! (Dracula Lives) - also Hefte oder Reihen, die nie auf deutsch erschienen sind.

[michidiers]

Ich glaube, ich habe hinsichtlich Werewolf by night 15 schon eine Lösung gefunden. Weiteres folgt.

So, die beiden Tage zuvor habe ich einen wirklich besonderen Comic gelesen:

SANDBURG

von Frederik Peters und Pierre Oscar Levy



Inhalt
Eine einsame Badebucht in der Normandie oder Bretagne im Hochsommer: Schon am frühen Morgen treffen die ersten Badegäste ein. Familien mit Kindern, Paare freuen sich auf einen ruhigen Sommertag am Meer. Die scheinbare Idylle ist beendet, als die in der Bucht treibende Leiche einer jungen Frau entdeckt wird. Der Verdächtige ist schnell ausgemacht: ein junger Algerier. Plötzlich bemerken die Gäste, dass sie die Bucht nicht mehr verlassen können.

Was hier wie ein Krimi klingt, ist tatsächlich nur der Anfang der Geschichte, welche sich im Laufe des weiteren Geschehens in immer neue Richtungen entwickelt. Ich möchte es gerne machen, jedoch kann ich aber leider nicht mehr Einzelheiten zum weiteren Verlauf erzählen, ohne die unglaubliche Spannung dieser ungewöhnlich guten Graphic Novel zunichte zu machen. Am Ende entwickelt sich alles zu einem geistreichen Genremix aus Thriller, Drama und Tragödie voller Spannung, welches wohl kaum jemanden kalt lässt. Leser, die allerdings eine allumfassende Auflösung erwarten seien gewarnt, denn das Ende ist durchaus interpretierfähig, wobei während der Geschichte aber schon Lösungen angeboten werden.

Nach 104 Seiten bin ich der Meinung, eines der Comics des Jahres 2014 gelesen zu haben.
Der Titel „Sandburg“ kann übrigens schon einiges über die Essenz des Inhalts aussagen. Alles ist auf Sand gebaut, vor allem das Leben und die persönliche Lebensplanung. Ich habe mich seit gestern oft gefragt, was ich machen würde, wäre ich einer der anwesenden Badegäste, die solch einem ungewöhnlichen Schicksal ins Auge blicken müssen.

Zur grafischen Umsetzung sei gesagt, dass auf Farben verzichtet worden ist. Stattdessen besticht diese Story vor allem in grafischer Hinsicht durch die außerordentlich gelungene Mimik, Körperhaltungen und Gesten der Figuren, welche diese kammerspielartige Inszenierung noch bedrückender erscheinen lässt.

Fazit: Ein Comic voller Rätsel und Fragen, welches einem auch noch lange nach dem Lesen beschäftigt und ganz sicher an keinen ohne weiteres vorbeigeht.
Carpe diem! Nutze den Tag, es könnte dein letzter sein.

[oliver]

Naträgliche Frage zu "Patient 5" ähm .. "V wie Vendetta"..

Ich besitze nur die Carlsen Ausgaben und nicht besagten dicken Nachfolger.
Bei Carlsen bringt er einen Geistlichen um, während er "Sympathy for the Devil" von den Roling Stones zitiert. U.a. weil der Song kurz voher schon bei "Interview mit einem Vampir" verwendt wurde, kommt er auch nicht in der Verfilmung vor..
Wurde er auch in besagtem Band nicht verwendet bzw. zur Unkenntlichkeit übersetzt?

"Please allow me to introduce myself Im a man of wealth and taste..."

[EC-Fan]

Zitat von oliver

Wurde er auch in besagtem Band nicht verwendet bzw. zur Unkenntlichkeit übersetzt?
"Please allow me to introduce myself Im a man of wealth and taste..."

Hallo!
Ich habe neben der Carlsen Ausgabe "nur" noch die Absolute V wie Vendetta Ausgabe.Obwohl auch hier als Übersetzer Uwe Anton angegeben ist meinte man tatsächlich das Lied irgendwie übersetzen zu müssen...
Gruß
Manfred

[Peter L. Opmann]

Es gibt übrigens eine gelungene Übertragung auf der "Rock Revue"-LP von Udo Lindenberg:

Erlauben Sie, daß ich mich vorstell':
Ich bin ein Mann von Welt und Stil.
Ich gehe um seit einer Ewigkeit,
raube Seelen, kenne kein Gefühl...

Angenehm! Erraten Sie, wer ich bin?
Was Sie irritiert, ist mein Handeln ohne Sinn...

[oliver]

Zitat von Peter L. Opmann

Es gibt übrigens eine gelungene Übertragung auf der "Rock Revue"-LP von Udo Lindenberg:

Erstaunlich, Udo ist so Gottesfürchtig, dass er eine Passage auslässt..

Please allow me to introduce myself
I'm a man of wealth and taste
I've been around for a long, long year
Stole many a mans soul and faith
And I was round when jesus christ
Had his moment of doubt and pain
Made damn sure that pilate
Washed his hands and sealed his fate
Pleased to meet you
Hope you guess my name
But what's puzzling you
Is the nature of my game

[Peter L. Opmann]

Die Strophe kommt auch vor:

Ich war da, als Jesus voller Zweifel war
und er rief in seiner Qual
und als Pilatus sich die Hände wusch
erfüllte sich sein Schicksal

[jakubkurtzberg]

Gestern kam eine Szene in einem der öffentlich-rechtlichen Retro-Sender (ZDF-Kultur / 3sat ???), die Udo in Frauenklammotten stark geschminkt, mit blonder Perücke und weißem Abendkleid zeigte. Hab nur durchgezappt. War wohl was aus den frühen 1970ern oder so. Er sang auch ein bekanntes Lied (Marlene Dietrich?). Hab's mir nicht so richtig gemerkt, fand's aber irgendwie lustig...

[EC-Fan]

Zitat von Peter L. Opmann

Es gibt übrigens eine gelungene Übertragung auf der "Rock Revue"-LP von Udo Lindenberg:

Hallo!
Die kenne ich gar nicht...
Ich besitze das Rolling Stones Songbuch von Zweitausendeins aus dem Jahr 1979, die Übersetzungen sind hier sehr gut, zusätzlich gibt es 75 Alternativ Übersetzungen.
Meiner Meinung nach hatte Uwe Anton bei der Erstübersetzung soviel Fingerspitzengefühl das er diesen Teil absichtlich nicht übersetzte, Panini fehlt dieses Fingerspitzengefühl leider ab und zu...

[Brisanzbremse]

Wer weiß, Übersetzer jüngeren Alters können diese Zeilen möglicherweise gar nicht mehr als real existierenden Songtext identifizieren.

[Peter L. Opmann]

Zitat von jakubkurtzberg

Er sang auch ein bekanntes Lied (Marlene Dietrich?).

Das könnte "Nostalgieclub" gewesen sein von der Platte "Ball Pompös". Udo gab sich da eigentlich als Marlene Dietrichs Enkel aus und sang "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt".

Das gibt's glaube ich alles auch auf YouTube.

[frank1960]

Was hab Ich damals in der Schule meinen Banknachbarn genervt, als Ich immer wieder 'Grethe Weiser am Synthesizer' heraufbeschwor

[michidiers]

Zitat von frank1960

Was hab Ich damals in der Schule meinen Banknachbarn genervt, als Ich immer wieder 'Grethe Weiser am Synthesizer' heraufbeschwor

Der graue, kalte Sonntag war gerettet mit:

Fables 20

Erben des Windes



Von Bill Willingham und Marc Buckingham

Nach den aufregenden und gefahrvollen Ereignissen um den Kampf gegen den Schwarzen Mann folgt jetzt der große Kehraus. Langsam normalisiert sich wieder das Leben der Fables, die auf unserer Erde unerkannt unter uns lebenden Märchenfiguren wie Schneewittchen, Rosenrot und Co.
Was uns Menschen dabei als märchenhaft und wundersam erscheint, ist für die Fables nicht mehr als Tagesgeschäft:
- Nach dem Tod von Nordwind – der König der Winde – muss anhand von Prüfungen entschieden werden, wer dessen Nachfolger wird. Die heißesten Anwärter sind dabei Nordwinds Enkelkinder, die gleichzeitig die direkten Sprösslinge von Schneewittchen und Bigby Wolf sind. Da sind nicht nur Familienprobleme vorprogrammiert, sondern auch die anderen drei Windrichtungen wollen da auch noch ein kräftiges Wörtchen mitreden.
- Der Fliegende Affe Buffkin plant derweil mit seinen Weggenossen einen Regierungsumsturz im Märchenreich Oz, wo sich ein finsterer Herrscher eine „owellsche“ Diktatur aufgebaut hat.
- Unter der Leitung von Rose Red erlangen die Fables ihre Farm vor den Toren von New York zurück, so dass sie dort ein besinnliches, aber nicht minder ungewöhnliches Weihnachtsfest feiern können.
- Im Schwarzen Schloss, das ehemalige Fabletown im Herzen von Manhattan, bereitet sich Schwester Spratt, die letzte verbleibende Kämpferin des Schwarzen Mannes, auf die Ankunft der Fables vor. Sie will mit Zauberschwert und Degen den Fables die Rückeroberung ihres ehemaligen Hauptsitzes so schwer wie nur möglich machen.

Wie man aus der obigen Inhaltsangabe erlesen kann, lässt Bill Willingham mehrere Handlungsfäden nebeneinander laufen und unterstreicht in dieser Ausgabe 20 nochmals den Seriencharakter mit Elementen aus märchenhafter Seifenoper, Action, Spannung und Romanze. Geschickt werden Geschichten und Geschichtchen miteinander verwoben, Handlungsfäden untereinander verknöpft und wieder gelöst. Es sind daher in diesem Band, er enthält die deutschen Ausgaben der US-Nummern #108 - #113, keine riesengroßen Ereignisse zu erwarten. Hier ist der Weg das Ziel, um das Leben und Lieben der einem inzwischen immer mehr ans Herz gewachsenen Märchenfiguren voyeuristisch mitzuverfolgen. Bill Willingham kann hier sein Talent des Erzählens von Serien voll ausspielen, erzeugt dabei Serienfeeling pur.

Marc Buckinghams Zeichnungen, ich stehe seiner Kunst gerne oft kritisch gegenüber, etabliert sich mehr und mehr. Vor allem die in der letzten Zeit deutlich verbesserte Colorierung zahlt sich aus und macht das Werk weitaus lebendiger als zuvor.

Am Ende gibt es noch fünf Kurzgeschichten auf zwanzig Seiten rund um die Welt der Fables von verschiedenen Künstlern, die mal mehr und mal weniger gut gelungen sind.

Fazit: Trotz nunmehr 113 Ausgaben gibt es immer wieder neue Ideen und Überraschungen. Die Fables wollen und wollen einfach nicht langweilig werden.

[Eldorado]

Zitat von oliver

NU.a. weil der Song kurz voher schon bei "Interview mit einem Vampir" verwendt wurde, kommt er auch nicht in der Verfilmung vor..

Gibt es für diese Begründung eine verläßliche Quelle?
"Interview mit einem Vampir" stammt von 1994, "V wie Vendetta" von 2005.
Ist ja nun nicht unbedingt "kurz vorher".....

[oliver]

Zitat von Eldorado

Gibt es für diese Begründung eine verläßliche Quelle?
"Interview mit einem Vampir" stammt von 1994, "V wie Vendetta" von 2005.
Ist ja nun nicht unbedingt "kurz vorher".....

Wie wäre es mit Logik, basierend auf jahrelange Beobachtung des Geschäftsinn und Merchandise in und um Hollywood?

Zu "Interview mit einem Vampir" wurde der Song als Titelsong genutzt, „Guns `n`Roses“ sind damit getourt usw. Somit hätte man dem späteren Film bestimmt vorgeworfen diesen Song dort geklaut zu haben.

In vielen Fälle ist ein "Film-Thema" geradezu heilig, sowie allgemein tabu und nur Q. Tarantino hält sich da bewusst nicht dran.

[Eldorado]

Mit anderen Worten:

Es gibt für die Behauptung also keinerlei Beleg und
es handelt sich lediglich um Deine persönliche Theorie.

Dachte ich mir schon...

[EC-Fan]

@ Eldorado : So kann man es auch nett Umschreiben...
Beim Film könnte es noch so sein das man dafür ( zumal, falls die Melodie im Hintergrund läuft ) einiges an Geld zahlen dürfte.
Bei der deutschen "Übersetzung" des Comic ist das Argument von Brisanzbremse nicht schlecht, hätte man aber mit * und Hinweis lösen können...
Gruß
Manfred
Ps. Bei Fables war ich nach Band 14 oder so ausgestiegen, vielleicht fange ich jetzt doch wieder an

[frank1960]

Erstmal ist der Stones-Song kein 'Filmthema', und kann ergo von jedem Filmemacher verwendet werden, wenn es ihm in den Kram passt und er auch dafür zahlt, egal, ob es im Hintergrund läuft oder voll aufgedreht wird. Deshalb gibt es z.B. auch keine DVD-Veröffentlichung der Serie 'Cold Case', die Kosten für das in den Folgen verwendete nervige Gedudel wären immens.

[beatleswerner]

Ich gehe sehr stark davon aus das Eldorado Recht hat. Sympathie For The Devil wurde zum ersten Mal 1969 in Jean-Luc Godarts Verfilmung "One plus One" eingesetzt. Einer von zwei Handlungsstrangs zeigt die Entstehung des Songs.

"Sypathie For The Devil" ist zudem nicht ein x beliebiger Rolling Stones Song. Er ist mit seiner Langzeitwirkung höchstens noch mit "Satisfaction" zu vergleichen und einer der ganz großen Songs der 60er Jahre.

Das US-Musikmagazin Rolling Stone wählte das Lied im Jahr 2004 auf Platz 32 seiner Liste der 500 besten Songs aller Zeiten. (letzter Satz zitiert nach Wikipedia)

Und was Frank1969 schreibt ist ebenfalls zutreffend. Es kommt auf eine Zustimmtung der Rechteinhaber der Songs an. Diese dürften m.E. zu diesem Zeitpunkt teilweise bei Allen Klein gelegen. Allen Klein bekannt als kurzzeitiger Beatlesmanager und kurzzeitiger Rolling Stones Manager war immer an lukrativen Verträgen interessiert!
Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Cameron Crowe hätte gerne für seinen Film "Almoust Famous) als Hintergrundmusik "Stairway to Heaven" gespielt. Leider stimmte dem "Led Leppelin" nicht zu und die Szene wurde herausgeschnitten. Wir finden Sie auf der DVD mit der Anweisung an der richtigen Stelle den Song von Led Zeppelin per CD zu starten. Funktioniert, ein wenig aufwendig, aber dennoch großartiger Effekt beim Zusehen!