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Alt 25.07.2021, 11:09   #1  
Marvel Boy
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Meine Coverbetrachtung zielte nur auf Verkaufsaspekte ab. Natürlich ist das Original besser als der Condorschrott.
Aber, das Condorcover strahlt förmlich aus der Masse im Regal hervor, das dunkele US Cover dagegen geht einfach unter. Die Kids greifen nach dem gelb wohingegen beim US Cover kaum einer zugreift um zu sehen was für ein Cover er da hat.
Ich habe mich selber Jahrelang am Kiosk mit Comics versorgt, natürlich habe ich später alles gesichtet was da war, aber anfangs griff man natürlich erstmal zum auffälligsten. Und da war Condor meisterhaft, die stachen immer hervor. Allerdings war das bei mir schon zu der Zeit zu der ich alles genauestens gesichtet habe was da so lag.
Ich vermisse die Zeit der bezahlbaren Heftchen am Kiosk, auch wenn die meist alles andere als perfekt waren.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
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Alt 25.07.2021, 17:27   #2  
Phantom
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Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
Ich vermisse die Zeit der bezahlbaren Heftchen am Kiosk, auch wenn die meist alles andere als perfekt waren.
Eigentlich will ich Dir da sofort zustimmen. Aber wenn ich länger drüber nachdenke: Damals ging ich immer mit dem unangenehmen Gefühl vom Kiosk weg, dass es viel mehr Comics gab, als ich mir leisten konnte, obwohl aus heutiger Sicht alles so billig war. Und heute gehe ich eigentlich immer mit demselben unangenehmen Gefühl aus meinem Comic-Laden, weil es viel mehr Comics gibt, als ich mir "leisten" kann; heute weniger aus Geld- als vielmehr aus Zeit- und Platzgründen.

Im Grunde vermisse ich vor allem die Zeit, als nichts im Leben wichtiger war als: wann kommt der nächste Marvel Superband? Und ideal wäre natürlich, wenn man gestern und heute verbinden könnte: soviel Zeit zum Lesen wie damals, die damaligen Heftpreise, aber die heutigen finanziellen Möglichkeiten.

Das ist aber jetzt recht off-topic, also schreibe ich gleich noch was zu Conan.
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Alt 25.07.2021, 17:34   #3  
Crackajack Jackson
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Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Im Grunde vermisse ich vor allem die Zeit, als nichts im Leben wichtiger war als: wann kommt der nächste Marvel Superband?
Eine der großen Wahrheiten.
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Alt 25.07.2021, 17:56   #4  
Phantom
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Noch ein paar Gedanken zu Conan #3:

Im Gegensatz zu Euch gefällt mir das (Original-)Cover nicht so sehr. Dieser Gott im Hintergrund wirkt doch mit diesem Gesichtsausdruck überhaupt nicht bedrohlich. Eher wie ein alter Tattergreis. Dann gefällt mir auch nicht, dass da gelogen wird: im Heft hat der "grey god" nie eine Frau in der Hand, aber vor allem kämpft Conan nicht gegen diesen Gott. Am Cover steht aber "Conan vs. the grim grey god".

Schon klar, das ist Marketing, man will das Heft verkaufen. Trotzdem muss man den Leser nicht hinters Licht führen. Ich erinnere mich auch an manche "cliff hanger" bei den Flash-Gordon- oder Zorro-Serials, wo man am Ende sieht, wie der Held über eine Klippe stürzt, Cut, Fortsetzung folgt. Und zu Beginn der nächsten Episode sieht man etwas anderes, der Held stürzt gar nicht über die Klippe, sondern hält sich im letzten Moment irgendwo fest, was dem Ende der vorherigen Episode eindeutig widerspricht. Auch hier verstehe ich die Motivation, trotzdem fühlte ich mich immer verschaukelt. Man kann das auch geschickter lösen. Das gleiche gilt für Cover-Motive.

Die Story und graphische Darstellung im Heftinneren finde ich dagegen grandios, wenn man berücksichtigt, dass es sich um ein Mainstream-Marvel-Heft von 1970/71 handelt. Ich lese die Geschichte im Essential (schwarz-weiß), kann also nicht mit Condor vergleichen (meine Taschenbücher sind in irgendeinem Karton weggepackt; kann man die heute überhaupt noch öffnen, ohne dass sie sich in Einzelteile auflösen?).

Mir gefallen die vielen kleinen und/oder schmalen Panels, die Smith verwendet; er benutzt ungewöhnliche Perspektiven, mal von schräg unten, im nächsten Panel von weit oben; viele Panel sind auch ohne Worte, wirken wie eingefroren, etwa die einzelnen Bilder, bevor die Tragödie der Schlacht losbricht (und dazu der Text "... this is the day the ravens drink blood"; wenn das nicht Gänsehaut macht). Dazu noch zwei Männer-Frauen Beziehungen, ein Verrat, Könige, die alle ins Unglück stürzen und sich gegenseitig töten, alles fast wie in einer Shakespeare-Tragödie.

Conan tötet auch wieder (seinen früheren Peiniger und auch den Verräter, auch wenn man das wie immer nicht explizit sehen darf), ist aber eigentlich nicht wirklich Handelnder, sondern eher Beobachter. Trotzdem: das Heft hat mir gut gefallen.

Noch ein Zitat (Seite 8): "Back to your knitting, woman". It's a man's world!

Geändert von Phantom (25.07.2021 um 18:04 Uhr)
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Alt 25.07.2021, 18:45   #5  
Peter L. Opmann
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Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Im Gegensatz zu Euch gefällt mir das (Original-)Cover nicht so sehr. Dieser Gott im Hintergrund wirkt doch mit diesem Gesichtsausdruck überhaupt nicht bedrohlich. Eher wie ein alter Tattergreis. Dann gefällt mir auch nicht, dass da gelogen wird: im Heft hat der "grey god" nie eine Frau in der Hand, aber vor allem kämpft Conan nicht gegen diesen Gott. Am Cover steht aber "Conan vs. the grim grey god".
Stimmt, das mißfällt mir auch ziemlich. Früher dachte ich, das käme nur bei DC vor, wo man sich zuerst das Cover ausgedacht und dann eine Story dazu konstruiert hat. Aber inzwischen sehe ich auch immer mehr Beispiele dafür bei Marvel. Allerdings: Ich fände es schwierig, diesen Comic in ein klares Covermotiv zu verdichten. Man hätte höchstens Conan im Schnee wandern und hinter ihm den Grey God als Erscheinung auftauchen lassen können. Aber wenn Conan gegen ihn kämpft, ist das doch animierender...
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Alt 25.07.2021, 11:09   #6  
LaLe
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Eigentlich ist es der fette "Oberbalken", der das überfrachtet.
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Alt 03.08.2021, 11:34   #7  
thetifcat
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Schriftzüge raus. Wüstenlandschaft statt grün. Und die nach Hilfe schreiende Frau etwas besser platzieren.
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Alt 03.08.2021, 14:16   #8  
Peter L. Opmann
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Danke für die weiteren Anmerkungen.

Ich war heute im Comicladen und habe mir die Classic Collection "Conan der Barbar", Band 1, von Panini gekauft. Damit sind meine Probleme mit stark verkürztem Text bei Condor und ausgelassenen Ausgaben erstmal gelöst.

Was ich nicht gewußt habe: Am Anfang stand eine Story in "Chamber of Darkness" # 4. Ich dachte bisher, daß damit "Conan" # 16 aufgefüllt wurde, aber vielleicht wurde sie auch dort nochmal nachgedruckt. Jedenfalls bleibe ich wohl dabei, daß ich sie erst dann bespreche.

In dem Buch sind jede Menge Vorworte von Roy Thomas enthalten, neben ebenfalls zahlreichem weiterem Bonusmaterial. Wenn ich dazu komme, die schnell zu lesen, kann ich die Infos darin in meine künftigen Besprechungen einfließen lassen. Andernfalls hole ich das später mal nach.
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Alt 05.08.2021, 19:31   #9  
Chrisionvision
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
In dem Buch sind jede Menge Vorworte von Roy Thomas enthalten, neben ebenfalls zahlreichem weiterem Bonusmaterial. Wenn ich dazu komme, die schnell zu lesen, kann ich die Infos darin in meine künftigen Besprechungen einfließen lassen. Andernfalls hole ich das später mal nach.
Was ich empfehlen kann: Den Ausschnitt aus Thomas‘ Vorwort zum entsprechenden Heft immer „zeitgleich“ zur Story (ich habe es immer danach gemacht) zu lesen.
Chrisionvision ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2021, 21:03   #10  
Peter L. Opmann
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Naja, ich möchte die Ausgaben lieber unmittelbar auf mich wirken lassen. Aber ich habe natürlich schon einiges von den Texten in dem Classic-Collection-Band gelesen. Außerdem: Obwohl es nicht das übliche überhebliche Marvel-Sprech ist, bin ich doch unsicher, ob man da wirklich (immer) ehrliche und verläßliche Aussagen vor sich hat.

Ich setze mich jetzt mal an "Conan" # 6.
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Alt 05.08.2021, 22:07   #11  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 6 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Teil 3

Erscheinungstermin: Juni 1971 / 1979 (?) / 1988

Story-Titel: Teufelsschwingen über Shadizar

Original-Storytitel: Devil-Wings over Shadizar

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Wolfgang J. Fuchs

Man kann zwar nicht behaupten, daß in diesen frühen Ausgaben kein Wert auf Action gelegt wird, aber mehr noch ist Roy Thomas und Barry Smith anfangs daran gelegen, eine fantastische Welt mit Zauberei, seltsamen Wesen und Monstern und – manchmal – exotisch schönen Frauen zu erschaffen. Hier ist nun die Konfrontation mit einem Ungeheuer verquickt mit der Jagd nach einer Diebesbeute, die im Verlauf der Story von Hand zu Hand geht. Das Ganze bekommt damit eine etwas burleske Anmutung.

In der lasterhaften Stadt Shadizar in Zamora streiten sich zwei Männer um drei gestohlene goldene Gegenstände. Conan kommt dazu und nimmt sie beiden ab. Einer ist der rotbärtige Fafnir, der in späteren Heften nochmal auftauchen wird, obwohl es so aussieht, als würde er hier von seinem Kumpan erstochen. Etwas später sieht die Bardame Jenna, welch kostbare Dinge der Barbar mit sich herumträgt, und bandelt mit ihm an. Sie gehen zu einem Schmied, der auf ihren Wunsch das Gold zu einem großen Herz umarbeitet. Auf einem romantischen Spaziergang außerhalb der Stadt werden Conan und Jenna von einer Gruppe rotgekleideter, mönchartiger Männer überfallen; Conan wird niedergeschlagen, Jenna entführt.

Conan kehrt zu dem Schmied zurück, der ihm sagen kann, wer die Männer waren. Er erklärt, daß Jenna in einem Turm mit offenem Dach (schon wieder ein Turm) einem mysteriösen Nachtgott geopfert werden wird und nichts und niemand sie retten kann. Conan macht sich indes sofort auf, sie zu befreien. Er verkleidet sich als „Mönch“ und verfolgt im Turm eine dramatische Zeremonie, die von einer Priesterin geleitet wird. Jenna liegt auf einem Altar, und dann geht das Licht aus, Als Conan eine Lampe entzündet, sieht er eine riesige Fledermaus, die sich Jenna gekrallt hat und auffliegt. Hier wird weder auf Batman noch auf einen Vampir angespielt – dies ist ein Monster, das alles in allem nicht sehr furchteinflößend aussieht. Der Flug mit ihm ist gleichwohl mitreißend gestaltet.

Die Fledermaus schwingt sich aus dem Turm und in den Nachthimmel. Conan packt – aus unerfindlichen Gründen – die Priesterin und hängt sich mit ihr an das Ungetüm. Sie will ihren Gott schützen und Conan in die Tiefe stürzen, aber er kann sich festhalten. Mit dem Feuer der Lampe bringt Conan die Fledermaus zur Landung; dabei bricht sich das Tier alle Knochen und stirbt. An dieser Stelle hat Hethke eine Seite ausgelassen, auf der wir Zeuge werden, wie die Priesterin den Barbaren, der ihren Gott vernichtet hat, töten will – aber Jenna kommt ihr zuvor und rettet ihn. Conan wird bewußtlos. Als er erwacht, ist Jenna verschwunden, und das goldene Herz hat sie mitgenommen.

Wieder mal bleiben ein paar Fragen offen: Was ist das für eine Fledermaus? Wie wurde ausgerechnet Jenna als Opfer ausersehen? Warum ist die Priesterin – im Gegensatz zu Jenna – so unempfänglich für Conans Sex-Appeal? Die Kurtisane erscheint mir da glaubwürdiger, die sich gern mit dem starken Mann vergnügt, im entscheidenden Moment aber materiellen Werten den Vorzug gibt. Das heißt, wir haben es diesmal mit zwei attraktiven Frauen zu tun. Die Ungereimtheiten stören nicht sehr, weil die Szenen lebendig ausgemalt sind und zumindest in den Dialogen immer wieder etwas Humor aufblitzt. Dadurch ist dies für mich die bisher beste Conan-Episode. Sie zeigt, daß die Serie noch einiges Entwicklungspotenzial hat.

Wolfgang Biehler hat die „Teufelsschwingen“ wohl so ähnlich eingeschätzt wie ich. Sie erschien bei Condor nicht in der vorgegebenen Reihenfolge, sondern wurde zur ersten Story im zweiten „Conan“-Taschenbuch.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 06:02   #12  
Kal-L
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen

Was ich nicht gewußt habe: Am Anfang stand eine Story in "Chamber of Darkness" # 4. Ich dachte bisher, daß damit "Conan" # 16 aufgefüllt wurde, aber vielleicht wurde sie auch dort nochmal nachgedruckt. Jedenfalls bleibe ich wohl dabei, daß ich sie erst dann bespreche.
Die Story aus CoD #4 wurde schon vor der ersten Conan the Barbarian Ausgabe veröffentlicht und der Reprint, da hast du recht folgte in Conan the Barbarian #16 (auf Deutsch in Conan der Barbar Taschenbuch #3).
Kal-L ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 10:21   #13  
Phantom
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Mir gefällt Conan #6 wesentlich besser als die vorherige Ausgabe. Am Cover finde ich nur die Conan-Figur seltsam; Ober- und Unterkörper scheinen da nicht zusammenzupassen, eher wie gegeneinander um 180 Grad gedreht.

Die Szene in der Schenke finde ich besonders gelungen. Von Anfang an ist klar, dass Jenna ("I work here - and I get tired of standing") vor allem an Conans Gold interessiert ist. (Wo sind eigentlich die 50 Goldmünzen aus dem vorherigen Heft hingekommen?) Dann ebenso gut: Seite 8, ein erster Kuss ("I am a girl - not some bear that you are wrestling"), und endlich der Verzicht auf diesen blöden Helm ("It makes you look like a yak" - irgendwo habe ich mal gelesen, dass dieser Spruch von Barry Smith stammt).

Die riesige Fledermaus (deswegen ist die Turmspitze also "offen") ist auch gut gemacht; Conan packt die Priesterin vielleicht deswegen, weil er glaubt, sie hätte Einfluss auf die Fledermaus/Gottheit. Nur das Entkommen aus dieser Situation scheint mir etwas einfach konstruiert: die (riesige) Feldermaus verliert an Höhe, weil nicht nur ein, sondern drei Menschen an ihr hängen, und dann kracht sie in Bäume, die sie wegen der Dunkelheit nicht sieht (aber Fledermäuse orientieren sich doch mit Ultraschall). Na ja, geschenkt. Dann noch ein Twist am Ende, Frau und Gold sind weg, wieder was fürs Leben gelernt, Conan.

Aus heutiger Sicht unbefriedigend: es geht wieder um Sex und rohe Gewalt, aber das darf man alles in einem Marvel-Comic von 1971 nicht zeigen. Auf Seite 2 wird Fafnir offenbar erstochen, zumindest gestochen, aber in meiner schwarz-weiß-Version kann ich davon nichts erkennen, da stöhnt Fafnir scheinbar ohne Grund auf.

Mal was anderes, was ist eigentlich genau ein "Barbar"? Wikipedia liefert mir viele Erklärungsansätze, aber auf Conan trifft das alles kaum zu. Er spricht immer perfekt die Sprache seiner Gesprächspartner, er ist immer glattrasiert (wie macht er das eigentlich?). Klar, er löst Konflikte gern mit dem Schwert, aber das machen ja eigentlich alle Personen, die in den Geschichten hier vorkommen. Er ist nicht impulsiver oder weniger intelligent als alle anderen Figuren. Ja, er ist fast nackt und kommt aus einem anderen Land; sollte das bei Howard die Definition von "Barbar" sein?
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Alt 06.08.2021, 10:34   #14  
Crackajack Jackson
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Nur das Entkommen aus dieser Situation scheint mir etwas einfach konstruiert: die (riesige) Feldermaus verliert an Höhe, weil nicht nur ein, sondern drei Menschen an ihr hängen, und dann kracht sie in Bäume, die sie wegen der Dunkelheit nicht sieht (aber Fledermäuse orientieren sich doch mit Ultraschall).

Wir wissen nicht, ob es sich bei der Fledermaus um eine Fledermaus handelt.

Die drei Menschen sind für mich nicht so sehr der Grund, warum die Fledermaus sinkt, sondern auch, weil Conan sie mehrmals mit dem Kerzenständer traktiert.
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Alt 06.08.2021, 10:39   #15  
Peter L. Opmann
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@ Phantom: Mir ist der Begriff "Barbar" vor allem von den Römern her vertraut und bezeichnete grob gesagt alle Nicht-Römer. Natürlich abwertend. Dann fiel mir aber ein: Was ist mit den Griechen? Und laut Wikipedia haben die Griechen diesen Begriff eingeführt.

Streng genommen kann man den Begriff damit nicht auf Conan anwenden, denn der lebte nach der Logik der Serie ja lange vor Griechen und Römern. Aber wir haben ja schon ein paarmal festgestellt, daß in "Conan" geschichtliche Daten bunt durcheinandergewürfelt werden und einige erfundene vorgeschichtliche Daten hinzukommen.
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Alt 07.08.2021, 05:44   #16  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
(Wo sind eigentlich die 50 Goldmünzen aus dem vorherigen Heft hingekommen?)
Mit einem Teil (5 Goldmünzen) davon hat Conan die Herstellung des Herzens aus Gold beim Schmied bezahlt. Dort schüttet er auch alle auf den Tisch, anstatt wie jeder zivilisierte Mensch, sich einfach 5 aus dem Beutel zu greifen.
Ist und bleibt halt ein Barbar, dieser Conan.

Entweder hat er sie noch, oder Jenna hat sie auch mitgenommen. Das wird am Ende nicht klar.
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Alt 06.08.2021, 05:39   #17  
Crackajack Jackson
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Türme waren seit jeher schon ein Bezug für eine höhere Macht. Sie sind näher am Himmel.
Die Priesterin ist nicht empfänglich für Conans Reize, weil es ihr Charakter nicht hergibt.

Zum Einen wird hier die fanatische Priesterin gezeichnet, die sich ganz ihrem Gott verschrieben hat.
Zum Anderen gibt es hier erst mal eine unabhängigere Frau, die auch selbst mal handelt und Conan sogar rettet.
Diese zwei Charakterbilder treten in der Serie noch öfter auf. Es sind oft Frauen, durch die Conan gerettet, oder zumindest befreit wird.

Ich fand die Geschiche auch spannend und sehr gut gezeichnet. Eine dicke Fledermaus als Gegner, ist mal was anderes, zumal sie auch nicht wirklich im Mittelpunkt der Geschichte steht. Wichter erscheint mir hier Jenna, deren Leben recht gut beschrieben wird.
Wie so oft steht der Barbar am Ende der Geschichte mit nichts, außer seinem Leben, da.
Aber das ist ja auch nicht wenig.

Die Story bietet auch sehr viel Nebenhandlung und ist reich an Atmosphäre. Gut dargestellt ist die Taverne mit ihrem überbordenden Leben. Auch die Beziehung zu Jenna und dem Goldschmied wird hier in zwei Sätzen erläutert und macht die Geschichte realer.

Geändert von Crackajack Jackson (06.08.2021 um 06:48 Uhr)
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Alt 06.08.2021, 12:02   #18  
Crackajack Jackson
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Auch hier wird die Fledermaus als Relikt aus einer anderen Zeit beschrieben.

Es sind bis jetzt fast immer uralte, mächtige Wesen, gegen die Conan kämpfen muss.

Roy Thomas bedient sich hier der Dinosaurier, oder er vergrößert und verändert bestehende Tierarten und macht sie so zu Monstern.

Die Rolle des älteren Mannes im Turban, der entdeckt, dass Conan keiner der Anhänger des Nachtgottes ist, gibt dem ganzen noch einen metaphysischen Touch. Er hängt an einer Wasserpfeife und scheint in einer höheren Sphäre zu sein.

Geändert von Crackajack Jackson (06.08.2021 um 13:31 Uhr)
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Alt 11.08.2021, 06:10   #19  
Crackajack Jackson
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In dieser Geschichte zeigt Roy Thomas dem Leser, was es heißt eine Barabar aus Cimeria zu sein und man fragt sich wirklich, wie lange sich Conan die Befehle von Lady Aztrias noch gefallen lässt.
Sogar die Wölfe in Cimmeria sind mutiger, als anderswo.
Auch hier verbündet sich, bzw. trifft Conan wieder auf einen anderen Mann (dieses Mal der Nachtwächter), der später stirbt.
Conan wird hier in den uralten Kampf zwischen Set und Ibis (Schlange und Vogel) hineingezogen.
Der einzig andere Überlebende ist der Hauptmann der Wache, der auch einen ganz sympathischen Eindruck machte.
Zum Schluss macht er Bekanntschaft mit einer noch höheren Insantz, Thot-Amon, dem Erwecker und Anführer der Söhne von Set. Einem Bild, das sehr gut gezeichnet und dargestellt ist.

Geändert von Crackajack Jackson (11.08.2021 um 06:20 Uhr)
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Alt 11.08.2021, 07:35   #20  
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Schön - Du hast die Details der Story ausführlicher dargestellt als ich. Aber man muß wohl einfach akzeptieren, daß diese beiden Gottheiten, Set und Ibis, gegeneinander kämpfen. Was hinter dem Attentat steckt, erfährt man auch nicht. Aber Du formulierst das gut: Conan wird da eben "hineingezogen".

Trotzdem für mich eine schwächere Ausgabe.
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Alt 11.08.2021, 07:42   #21  
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Die Geschichte ist eben eine typische 'Schurke des Monats' Story. Ein Schurke/Monster erscheint und wird in einem Heft auch wieder besiegt.


Der Kopf der Medusa ist auch interessant. In diesem Comic, wie auch in den ganzen Sagen sind die Schlangen auf dem Haupt der Medusa meist nur zur Abschreckung.

Im Comic erdrückt die Schlange ihre Opfer. Gebissen wird hier eigentlich niemand.
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Alt 11.08.2021, 07:46   #22  
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Vielleicht mit Rücksicht auf den Jugendschutz.

Stan Lee war da ja bekanntlich sehr vorsichtig.
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Alt 11.08.2021, 07:55   #23  
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Das kann sein. So wie man auch nicht die Schwerter zeigte, womit die Leute erstochen wurden.

Aber auch im Allgemeinen diente das Haupt der Medusa immer nur zur Abschreckung und die Leute versteinerten, bei ihrem Anblick.

Gebissen wurde da jedenfalls noch nie jemand.
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Alt 11.08.2021, 08:05   #24  
Peter L. Opmann
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Ich hätte noch erwähnen können: Nachdem die Medusa gewütet hat, sind plötzlich alle tot, aber wie sie zu Tode gekommen sind, wird nicht recht klar. So war es ja in früheren Ausgaben auch.
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Alt 11.08.2021, 08:15   #25  
Crackajack Jackson
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Roy Thomas schreibt, dass der Hauptmann überlebt hat, der Rest aber tot ist.
Trotzdem konnte es eigentlich nur drei Opfer geben. Der Nachtwächter, der Kaufmann und Lady Aztrias. Die anderen sind geflüchtet. Vielleicht hat Conan einen der Soldaten noch umgebracht, als er ihn die Treppe hinunterstürzte.
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