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Alt 13.04.2012, 17:32   #1  
Detlef Lorenz
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gold01 Pecos Bill

Nanu? wird sich mancher beim Lesen des Titels denken, will jetzt der Lorenz in Konkurrenz zu Gerhard Försters lange angekündigter und ab April/Mai 2012 in der Sprechblase endlich startender Artikelreihe über den Westernhelden gehen.

Mitnichten! es handelt sich um eine neue Art der Zusammenarbeit, auf einer anderen Ebene als sonst üblich. Seine Texte in der Sprechblase und meine Beiträge hier in der COMIC WELT sollen sich ergänzen – es wird also eine intermediale Zusammenarbeit zwischen Papier und Internet geben. Natürlich werden teilweise inhaltliche Überschneidungen vorkommen, schließlich hat nicht nur jeder seine Sichtweisen und Vorstellungen, die Texte sind auch parallel entstanden. Eine Zusammenführung ausschließlich in der Sprechblase wäre wegen der vorgenannten Problematik allerdings recht schwierig geworden.

Insgesamt wäre es mir in der gedruckten Form in der Sprechblase schon lieber gewesen (war auch mal so geplant), hier aber kann ich spontaner reagieren, schneller auf die Leser eingehen – sofern Nachfragen erfolgen, oder Ergänzungen einfließen lassen. Vermissen werde ich zwar das gedruckte Zusammenspiel der grafischen Gestaltung von Text und Bild, aber einiges an Illustrationen wird ebenfalls die Texte begleiten. Außerdem plagt mich hier nicht der permanente Platzmangel in der Sprechblase, ich kann das Thema so gestalten, wie ich es für nötig halte; z. B. die im Anschluss an dieses Vorwort folgende Einführung in die amerikanischen Wild-West-Mythen und ihrer „Helden“ .

Um die Zusammenarbeit deutlicher heraus zu stellen, werde ich passenderweise auf die Sprechblase verweisen, vor allem, wenn es um Themen geht, die vorzugsweise der Gerhard behandelt. Im Gegenzug erfolgt in den kommenden Sprechblasen ein Hinweis auf diese Artikelserie im CGN.




Auf der Rückseite des Tarzan Heftes Nummer 8 vom Mondial Verlag erschien im April 1953 Werbung für die noch im selben Monat startende Westernreihe Pecos Bill. Rechts unten ist der Text „In der Gewalt der Mumien-Menschen“ zu erkennen. Das hat nichts mit Pecos Bill zu tun, sondern ist der Titel des nächsten Tarzan-Heftes.

Schon mal vorweg möchte ich mich hier bei meinem Freund Peter Pohl aus Wien bedanken. Er hat eine umfangreiche Pecos Bill Sammlung und vor allem die italienischen Originalhefte. Großzügig überließ er mir Abbildungsmaterialien, übersetzte aus dem italienischen und war stets mit Rat und Tat behilflich.

Und noch ein Hinweis: In die folgenden Texte habe ich Anmerkungen eingefügt, die aber leider erst am Ende erklärt werden. D. H. für den Abschnitt der „Legenden“ (ungefähr fünf Fortsetzungen) erfolgen die Erläuterungen komplett an deren Schluss; für den Comic-Teil werde ich das noch ändern und sie jeweils am Ende des Beitrages bringen.

Nun viel Spaß mit Pecos Bill, dessen Artikelserie am Montag beginnt!
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Alt 17.04.2012, 12:23   #2  
Schlimme
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Der Wikipedia-Artikel über den sagenhaften Holzfäller:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Bunyan
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Alt 20.04.2012, 10:09   #3  
Xury
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Der "Pecos Bill"-Disneyfilm wurde beim ersten Kinobesuch meines Lebens ("Das Dschungelbuch") als Vorfilm gezeigt. Unvergesslich für mich die Szene des Tornadofangs, bei dem Bill sich freihändig - nur mit der Zunge, die sich wie ein Teppich einrollt - eine Zigarette rollt (deshalb wird der Film heute wohl nicht mehr gezeigt).

An den Hintergründen vom Alamo bin ich selbstverfraglich sehr interessiert.
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Alt 23.04.2012, 09:26   #4  
Detlef Lorenz
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Nach einer Eingewöhnungszeit, in der es natürlich auch Streitigkeiten gab, wurde Pecos Bill zum Vormann der Cowboys. Seine Stärke, die Ausdauer, seine Intelligenz, sein Gerechtigkeitssinn, sein Ideenreichtum, all das akzeptierten die Männer und kürten ihn zum „Größten Cowboy Aller Zeiten“. Pecos Bill wurde ihr Mentor, und wie schon weiter oben geschildert, verbesserte er nicht nur die Rinderzucht als solche, auch das Cowboyleben wurde durch seine Innovationen umgekrempelt und effektiver.

Obwohl er schneller und ausdauernder als ein Pferd laufen konnte, benötigte er trotzdem eines, allein schon, um sich mit den Cowboys in der Prärie auf „Augenhöhe“ unterhalten zu können. Es gab da ein Pferd, das noch nie jemand zu zähmen imstande gewesen war, allein sein Name wirkte furchterregend: Widow Maker, also Witwenmacher. Nun, wie man sich denken kann, Pecos Bill und Widow Maker wurden bald die besten Freunde und arbeiteten fortan trefflich zusammen.






Die Namen des Pferdes - von links nach rechts: Pegasus, Jimmy, Sturm - sind genauso legendär, wie seine Fähigkeiten. Nicht nur, dass es hoch bis zum Mond springen und so schnell über Wasser reiten konnte, dass es nicht unterging, hatte es, wie so viele Pferde in der Unterhaltungsindustrie, fast menschliche Intelligenz.

Zu einem richtigen Cowboy gehört eine zünftige Frau und auch hier kam für Pecos Bill nur die Außergewöhnlichste in Frage. Slue-Foot Sue (8) fegte eines Tages wie ein Wirbelwind in Pecos Bills Leben; sie tanzte und sang der Cowboymannschaft freche Lieder vor, dass ihre Mutter errötete und ihr Vater sie tadelte. Sie forderte Bill auf, ihr das Reiten der wildesten Broncos zu lehren und erwarb durch ihr keckes Verhalten sein Herz. Ihr größter Wunsch wurde es Widow Maker zu reiten, kaum dass sie ihn gesehen hatte. Pecos Bill wollte natürlich nicht, dass sein Pferd den Zweitnamen Widower Maker erhielt und er gestattete es nicht. Am Tag ihrer geplanten Hochzeit erschien Sue nicht in ihrer Cowboykluft sondern als Braut in einem Atlaskleid mit weitem Reif, der von einer stählernen Sprungfeder gehalten wurde. Selbstbewusst und eigensinnig wie sie war, hatte sie es sich natürlich in den Kopf gesetzt Widow Maker trotz des Verbotes zu reiten und das noch vor ihrer Trauung. Bevor die Hochzeitsgesellschaft nun richtig begriff was geschah, schwang Sue sich auf das Pferd und ... wurde vom ihm hoch in die Luft geschleudert. So hoch, dass sie dem Mond (9) ausweichen musste. Als sie zurück auf die Erde stürzte gab ihr die Sprungfeder des Kleides einen erneuten Schwung und das Ganze wiederholte sich mehrere Tage lang. Nachdem die Kraft der Feder langsam abnahm, schaffte es Pecos Bill sie mit seinem Lasso einzufangen, die Hochzeit wurde daraufhin erst einmal verschoben, Sue bat darum.







In der Fassung von James C. Bowman wird Slue-Foot Sue von der Sprungfeder ihres Hochzeitkleides bis zum Mond geschleudert, während in der italienischen Comicfassung (hier aus dem Mondial Heft Nr. 2) Meg Leichtfuß - d. i. Slue-Foot Sue – von „Sturm“ auf den Mond getragen wird und dort noch immer sitzt und wartet …

Der Legende zufolge verschwand Pecos Bill eines Tages spurlos aus dem Gesichtskreis seiner texanischen Freunde und Familie, angeblich weil er nach einer Rauferei in Kansas City von der Polizei gesucht wurde, aber tatsächlich weil die Zivilisation im gesamten Westen Einzug gehalten hatte. Er und Widow Maker fühlten sich eingeengt zwischen den wachsenden Städten und den eingezäunten Weiden (die doch seine Erfindung waren!). Pecos Bill, Widow Maker und Slue-Foot Sue lebten hinfort in einem geheimen Hidden Valley und haben sich ihre eigene Cowboymannschaft großgezogen ... obwohl es Gerüchte gibt, dass der Held von Texas sich zu den unsterblichen Himmelsreitern gesellt hat – (10)

In den Geschichten von Pecos Bill zeigt sich beispielhaft die rasante Entwicklung der Viehwirtschaft im Westen, hier speziell in Texas. Von einer lokal begrenzten und auf die unmittelbare Umgebung bezogenen Rinderhaltung ging es in wenigen Jahren über zu einer die ganze Nation mit Fleisch versorgenden Landwirtschaft. Innovationen auf dem Lande ermöglichten im Zusammenhang mit dem raschen Ausbau des Eisenbahnnetzes die Ernährung vor allem der Städte im Osten. Pecos Bill steht symbolisch für Entwicklungen, Erfindungen und Pioniergeist der Menschen im Wilden Westen und das mit Humor und schier unerschöpflicher Tatkraft.


(1)Eine sehr prosaische Lebensbeschreibung ist in Bildermärchen Nr. 28 dargestellt. In diesem Heft befindet sich zusätzlich die Zweitstory Texas Bill und das ist niemand anderes als Pecos Bill.

(2)Mit 15.000,- € im aktuellen Comic Preiskatalog (2012) ist Tom Mix Heft 8 / 1954 neben der Micky Maus Nr. 1/1951 das teuerste deutsche Comicheft. Es aber aus der Hitliste der Einhundert teuersten Hefte ganz herausgenommen worden, da es nie öffentlich im Handel verkauft wurde.

(3)Nachzulesen in Bildermärchen Nr. 61

(4)Vergleiche dazu Carl Barks: Dagobert Duck, The Fabulos Tycoon (Das gibt es nur in Texas), US 23/4, MM 37/1959

(5)Zitiert aus Pecos Bill Der Grösste Cowboy Aller Zeiten, von James Cloyd Bowman, Alexa-Verlag Wien, 1948.

(6)Texas war im neunzehnten Jahrhundert eines der bevorzugten Auswandererziele für deutschstämmige Emigranten. Viele Städtenamen weisen noch heute darauf hin.

(7)Im Buch des Alexia Verlages wird dies mit Krummohr übersetzt, es dürfte sich aber tatsächlich um die Bezeichnung für einen Bürstenhaarschnitt, eine sogenannte Meckifrisur handeln. Der damalige Übersetzer A. L. Jansen war mit seinem Krummohr wohl selbst nicht so ganz glücklich, denn meist wurde Pecos Bill später im Text weiterhin Cropear genannt.

(8)Slue bedeutet schwenken/drehen und Slue –Foot ist wohl ein leichtfüßiger Wirblewind - so in etwa jedenfalls.

(9)In der Comicserie landet sie auf dem Mond und Pecos Bill wartet noch immer sehnsüchtig auf sie … und vergnügt sich derweilen mit Klein Mary –





(10) Hier war ich lange Zeit einem interessanten Irrtum aufgesessen: ich hatte die „Himmelsreiter“ mit den „Ghostriders“ aus dem Lied von Johnny Cash gleichgesetzt. Die Ersteren muss man mit den Seelen der gestorbenen Helden gleichsetzen, die über die weiten Himmel von Texas ziehen und gelegentlich helfend auf der Erde eingreifen (siehe Abbildung).

Die Ghostriders hingegen sind zur Strafe für ihr liederliches Leben dazu verdammt, bis zum jüngsten Tag einer Herde Rinder am Himmel hinterher zu jagen, ohne sie je zu erreichen; antike griechische Mythen gaben hier sicherlich das Vorbild.

In den Großband-Heften des BSV-Verlages, hier die Nummer 6, aus dem der Bildausschnitt stammt, heißt „Sue“ mal wieder Sue (wie bei den Italienern) und es ist aber nicht Slue-Foot Sue, sondern Klein Mary, die natürlich nicht „Klein“ mit Vornamen heißt, sondern komplett Mary Morgan.


Fortsetzung folgt … mit der Pecos Bill-Comic Serie des Mondial-, bzw. des Mondadori Verlages.
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Alt 23.04.2012, 18:29   #5  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
(10) Hier war ich lange Zeit einem interessanten Irrtum aufgesessen: ich hatte die „Himmelsreiter“ mit den „Ghostriders“ aus dem Lied von Johnny Cash gleichgesetzt. Die Ersteren muss man mit den Seelen der gestorbenen Helden gleichsetzen, die über die weiten Himmel von Texas ziehen und gelegentlich helfend auf der Erde eingreifen (siehe Abbildung).

Die Ghostriders hingegen sind zur Strafe für ihr liederliches Leben dazu verdammt, bis zum jüngsten Tag einer Herde Rinder am Himmel hinterher zu jagen, ohne sie je zu erreichen; antike griechische Mythen gaben hier sicherlich das Vorbild.


Bei den Griechen liegst du vielleicht falsch, könnten auch die Germanen sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Jagd


Wodans wilde Jagd von F.W.Heine

Geändert von Hinnerk (23.04.2012 um 18:38 Uhr)
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Alt 23.04.2012, 23:33   #6  
Detlef Lorenz
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Die gute Frau Holle - wer hätte das gedacht

Ich hatte spontan an griechische Typen gedacht, die z. B. aus Strafe Felsbrocken einen Berg hinauf rollen müssen und kurz vor dem Gipfel rollt das Ding wieder runter und die Prozedur wiederholt sich tagtäglich aus Neue: Sisyphos hieß der Arme.

Aber das von Hinnerk hier vorgestellte Beispiel ist natürlich viel dichter an den Ghostriders, ich würde sogar sagen: sie sind es - wieder was gelernt

Gut gemacht, Hinnerk
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Alt 24.04.2012, 10:25   #7  
Xury
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Zitat:
Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
(...) Wodans wilde Jagd (...)
Gab's die nicht auch mal bei Eisenherz?
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Alt 24.04.2012, 11:06   #8  
Detlef Lorenz
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Es gab mal "Lützows wilde verwegene Jagd" - aber die war wohl in einer Donald-Geschichte, als T, T & T mit Holzpferden durch das Haus tobten und Donald nervten
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Alt 24.04.2012, 21:32   #9  
guenkos
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Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
Gab's die nicht auch mal bei Eisenherz?
Da verwechselst Du vielleicht etwas.
Ich habe eine Szene vom Anfang seiner Laufbahn in Erinnerung, als er als Knappe auf der Suche nach Gawain in die Fänge einer verführerischen Hexe geriet.
Die gaukelte ihm Visionen vor von den Göttern, die auf der Regenbogenbrücke nach Walhalla reiten.
Kann auch sein, dass ich jetzt die Gauklerin verwechsle und dass es ein heidnischer Priester war. Meine Eisenherz-Literatur ist leider mehr als lückenhaft. Noch lückenhafter als mein Gedächtnis.
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Alt 24.04.2012, 21:53   #10  
zwergpinguin
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Das war die Hexe Horrit (und keineswegs verführerisch ) und es war ein Schlachtengetümmel und kein Ritt über den Regebogen.

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Alt 24.04.2012, 22:37   #11  
Detlef Lorenz
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Ich glaube, guenkos bringt hier zwei Szenen durcheinander, bzw. vermischt sie in seiner Erinnerung:

Die schöne und verführerische Fee (oder Hexe) war Morgana, die (Halb-) Schwester von König Artus, die Gawain in den Seiten 56 - 63 entführt hatte, also sehr früh in der Eisenherz Saga.

Die zweite Szene, die mit dem Regenbogen und Walhalla, fand dann hunderte von Seiten später statt: Seite 828 zeigt Eisenherz bei einen Druiden, der dem Prinzen dieses Phantasiegebilde vorgaukelt.
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Alt 25.04.2012, 06:54   #12  
guenkos
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Ich glaube, guenkos bringt hier zwei Szenen durcheinander, bzw. vermischt sie in seiner Erinnerung:

Die schöne und verführerische Fee (oder Hexe) war Morgana, die (Halb-) Schwester von König Artus, die Gawain in den Seiten 56 - 63 entführt hatte, also sehr früh in der Eisenherz Saga.

Die zweite Szene, die mit dem Regenbogen und Walhalla, fand dann hunderte von Seiten später statt: Seite 828 zeigt Eisenherz bei einen Druiden, der dem Prinzen dieses Phantasiegebilde vorgaukelt.
Vollkommen richtig! Jetzt, wo Du es sagst ...

Aber Morgana gaukelte ihm doch auch etwas vor, ich erinnere mich da an Bilder von Monstern, oder waren die echt?
guenkos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2012, 09:11   #13  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von guenkos Beitrag anzeigen
Aber Morgana gaukelte ihm doch auch etwas vor, ich erinnere mich da an Bilder von Monstern, oder waren die echt?
Auch das waren Traumgebilde, hervorgerufen durch Halluzinogene, die Morgana in den Wein des Prinzen gemischt hatte

Geändert von Detlef Lorenz (25.04.2012 um 16:50 Uhr)
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Alt 25.04.2012, 11:34   #14  
guenkos
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Ah ja ... so viel also zu Prince Pecos ...
guenkos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2012, 22:46   #15  
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Da hast du recht.
Hatte mich zusehr darauf
Zitat:
Ich habe eine Szene vom Anfang seiner Laufbahn in Erinnerung
bezogen.

So stimmt es auch mit der Hexe und dem heidnischen Priester.

zwergpinguin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2012, 08:20   #16  
Xury
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Jau, ist richtig.
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Alt 07.05.2012, 23:52   #17  
Hinnerk
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Sechsläufige Gewehre wären damals aber auch nicht unmöglich gewesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gatling_Gun


Geändert von Hinnerk (08.05.2012 um 01:06 Uhr)
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Alt 08.05.2012, 07:57   #18  
Detlef Lorenz
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So glatt, wie ich die Erlebnisse des großen Cowboys geschildert habe, verlaufen sie natürlich nicht. Es gibt überraschende Wendungen im Story ablauf, nichts ist festgefügt wie es scheint. Die Guten entpuppen sich plötzlich als die Bösen und diese wiederum werden durch das vorbildhafte Verhalten Pecos Bills in ihrem Tun zu einem besseren Leben bekehrt. Die Abenteuer sind vielfältig und abwechslungsreich und zumindest den ersten drei (Mondadori-) Serien durchläuft ein roter Faden: der ständige Versuch von Mary Morgan und Pecos Bill in Texas ein sesshaftes, ein Familienleben zu führen. Die Sprache in den Mondial Heften ist üppig, es wird ein ausführlicher prosaischer Text geboten, der auch gelegentlich klassisch verbrämte Strukturen bietet. Auch darin unterscheidet sich diese Serie positiv von vielen Comicprodukten der fünfziger Jahre.





Heft 7: Beispiele für mehr als prosaischen Text, der allen Comicanfeindungen betreffs der damaligen Jugend wegen einer möglichen „Verblödung“ derselben durch die „Comic-Schundliteratur“ mehr als Hohn spricht! Und natürlich ist die gesamte Sprache in der Serie nirgends einfältig und simpel, hier fand ich nur besonders interessante Beispiele.

Auch schon vorherige Abbildungen, vor allem, wenn Mary Morgan und Pecos Bill über Texas, den Vollmond mitsamt Meg Leichtfuß, die Prärien, den Duft der Blumen und Gräser und sie sich über eine gemeinsame Zukunft austauschten, waren ihre Worte natürlich ein wenig pathetisch, aber in der (Comic-)Literatur tauschen sich Liebespaare im Sinnesrausch halt ein wenig feierlich und salbungsvoll aus …

Wirtschaftliche Gründe veranlassten Mondial zu einer Preissenkung, erreichte dies aber nur durch eine Umstellung in der Drucktechnik. Aus der farbigen Westernserie und das ist nicht nur grafisch gemeint, wurde mit der Nummer 48 eine schwarz weiße Reihe, wie viele Comics der damaligen Zeit (14). Das war schade, denn ein mythischer, geheimnisumwitterter Comic lebt natürlich zu einem großen Teil von seiner einfühlsamen Farbgebung. Prinz Eisenherz ist da ein besonders prägnantes Beispiel: die sepiafarbigen Alben des Badischen Verlages sind hübsch abzuschauen, aber die Splitterausgaben selbst mit den nur fotokopierten Sonntagsseiten sind eine Augenweide und Sinnesrausch für sich (für mich!). Nun hatte sich Mondial dem italienischen Original angeglichen. Die Serie war mit seinen durchgehend einfarbigen Seiten vielleicht sogar besser positioniert als die alternierend farbig – schwarz weißen Heftseiten von Mondadori, deren Wechselspiel eher störend wirkt.




Heft 46: Pecos Bill im Kerker, grafisch hübsch anzuschauen, würde diese Szene mit Sicherheit deutlich bedrohlicher wirken, wären da dunkelgrüne, oder dunkelblaue Farbtönungen mit Lichtschattierungen aufgetragen worden.

Die Verkaufszahlen für die Reihe besserten sich aber nicht und so entschloss man sich in Hamburg, dem Verlagssitz, zu einer Radikalkur. Zusammen mit Buffalo Bill, dessen Hefte sich ebenfalls nicht allein auf dem Markt behaupten konnten, wurde Pecos Bill in das neue Magazin Hallo (15) integriert. Die Druckqualität besserte sich zwar nicht, aber dafür gab es die Geschichten endlich wieder in Farbe. Zu Spät, obwohl es noch genügend Vorlagen aus Italien gab, ging es in nur vier Ausgaben mit dem Helden von Texas zu Ende...und das buchstäblich.


14) Z. B. Der Kleine Scheriff, Buffalo Bill, Wild West, Yabu, Kinowa, Die 3 Bills und die ganzen Piccoloserien von Lehning.
15) Hallo lief mit 17 Ausgaben von März 1956 bis November 1956 und beinhaltete neben Comicserien Rätsel, Textbeiträge, Witze, vergleichbar mit den letzten Horrido Heften. Das Konzept scheiterte letztlich an der schlechten Qualität, im Gegensatz zu Harry Die bunte Jugendzeitung von Lehning.

Fortsetzung folgt …

… und endlich mit dem finalen Paukenschlag, der in …




… diesem Heft geschildert wird!
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Alt 08.05.2012, 14:34   #19  
Matthias
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Standard Hallo

Mal ein kleiner Nachtrag bezüglich Funnies: In "Hallo" lief doch auch die Serie "Dickie", übernommen aus dem Französischen ("Dicky le Fantastique"). Niedliche Hauptfigur und herrlich zarte Farben, vor allem bei den Landschaften. Lief in Frankreich sogar als selbständige Serie, wozu es im stocknüchternen Deutschland leider nie gelangt hat ...
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Alt 28.11.2015, 19:28   #20  
Brisanzbremse
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Standard Kaukapedia

Bei den Heften 471-76 heißt es nun:

(471) Texas-Bill: Geheime Indianerzeichensprache 1/5 (S. 31, Z: Neugebauer)
(472) Texas-Bill: Geheime Indianerzeichensprache 2/5 (S. 31, Z: Neugebauer)
(473) Texas-Bill: Geheime Indianerzeichensprache 3/5 (S. 31, Z: Neugebauer)
(474) Texas-Bill: Geheime Indianerzeichensprache 4/5 (S. ?, Z: Neugebauer)
(475) Texas-Bill: Geheime Indianerzeichensprache 5/5 (S. ?, Z: ?)
(476) Intro auf Seite 26 von Walter Neugebauer.

http://www.kaukapedia.com/index.php?...x_und_Foxi_471

Da ich nur das erste und das dritte Heft besitze, darfst du mir gern mit ergänzenden/korrigierenden Seitenzahlen weiterhelfen. Bei Nr. 475 ist also die Rahmenzeichnung nicht von Neugebauer, die Einzelbildchen mit der Zeichensprache aber schon?
Brisanzbremse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2015, 23:36   #21  
Detlef Lorenz
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Wenn ich einen Stilvergleich anstelle, bleibt kaum wer anderes übrig, als Neugebauer für die Handzeichensprache, also ja.

Die Texas (Pecos) Bill Werbezeichnung in der 475 dürfte Battaglia sein. Zugegebenermaßen würde ich ohne Joker nicht drauf beharren (wer will schon von € 500 000 auf € 500 zurück fallen ), also: "mit ziemlicher Sicherheit".
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Alt 05.12.2015, 13:01   #22  
Brisanzbremse
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Danke!
Brisanzbremse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2016, 16:19   #23  
Detlef Lorenz
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Zwischenspiel: Nach so viel Abenteuer der Weltgeschichte ein längst überfälliger Einschub mit Pecos (Texas) Bill.





Vor dem endgültigen Start der Comicserie in FF 476 gab es noch eine Zeichnung von Neugebauer, die er dem Comic entnommen. Hier hat sein Pecos Bill* erkennbar einen wachsenden Bart, was vielleicht nicht mal so verkehrt ist. Eigentlich sieht man die Comichelden sich nie rasieren (von geringen Ausnahmen vieleicht abgesehen). In der Zeichnung steht etwas „vom Besten, was die Indianerliteratur zu bieten hat“. Wohl denn …
Unter der Zeichnung ist die 6. Lektion der indianischen Zeichensprache wieder gegeben. Würde mich mal interessieren, ob man damit in Nordamerika sich mit den Indianern verständigen hätte können, bzw. ob diese selbst das noch können. Weis da jemand Bescheid.






Mit einem ganzseitigen Bild, entnommen dem italienischen Comic-HEFT Nummer 7, beginnt die Geschichte. Allerdings beginnt sie bereits 2 Hefte vorher – das Original – weshalb ein kurzer erklärender Text die Story erklärt. Leider stimmt darin nur die Hälfte: Dem Tod am Marterpfahl sind Pecos Bill und Calamity nicht entkommen, sie wurde von den Indianern gefesselt in ein Boot gesetzt und der Held von Texas sollte an Termiten verfüttert werden. Soweit das Original. Das Pecos Bill sich selbst und Calamity befreit, sie in einem Boot flüchten, ist schon richtig, so geht die Geschichte ja auch weiter. Richtig ist bei Kauka auch der Hinweis auf eine Verwechslung der Beiden durch die Indianer, die sie für Piraten halten, mit denen es Pecos Bill und Calamity Jane in der Folge zu tun haben werden. Die Umstände, die zu ihrer Gefangennahme geführt hatten, werden nicht erwähnt, sind aber vielleicht zum Verständnis des Inhaltes nicht so wichtig. Trotzdem hier in einem Satz die Vorgeschichte, die sich im Original über 2 Hefte hinzieht. Nach einem missglückten Ballonflug finden sich Pecos Bill und Calamity auf einem Felsenriff wieder, retten sich mit einem herrenlos herumtreibenden Boot. Sie finden eine für sie unbekannte Insel, werden von den dortigen Indianern gastlich aufgenommen, später aber von diesen für Mitglieder der schon oben erwähnten Piraten gehalten.





Oben sehen die entsprechende Seite aus dem italienischen Heft, von einer Handykamera aufgenommen. Mein Wiener Freund wollte das Haft nicht auf einen Scanner legen, womit ich auch gelegentlich Probleme habe. Das eine oder andere Robinson-Heft hat bei diesen Prozeduren ganz schön gelitten. Man kann auf dem Foto aber auch gut erkennen, was die Italiener für eine schöne Farbgebung den Abbildungen gegeben haben, im Gegensatz zum doch mäßigen Kauka-Druck, um es mal so zu formulieren. Leider hatten die Italiener aber, wie schon aus den früheren Abbildungen zur 1. Pecos Bill Comic-Reihe zu ersehen ist (hier in Lorenz´ Comic-Welt und in den Sprechblasen 224 + 225), die unschöne Angewohnheit, nicht durchgehend farbig zu drucken, sondern abwechselnd erschienen diese mit einfarbige Seiten, also schwarz auf weiß.

Weshalb der Pecos Bill Comic im Gegensatz zum Original im Querformat abgedruckt wurde, ist mir nicht bekannt (und Peter Wichmann war zu dieser Zeit noch nicht bei Kauka, oder?).

*man möge mir verzeihen, wenn ich meist von PECOS und nicht von TEXAS Bill schreibe.
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Alt 07.01.2016, 20:53   #24  
hericon
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Pecos Bill Mondial Revolver Made in Italy

Wenn ich das richtig recherchiert habe, wurden in Italien in den 50er ? bis 80er Jahren viele Spielzeugwaffen für Kinder hergestellt. Dabei durften dann auch bekannte Westernhelden, FBI Agenten usw. auf den Waffen nicht fehlen. Pecos Bill, Annie Oakley, Hopalong Cassidy, Lone Ranger, Roy Rogers, usw.
Jedenfalls habe ich einen Revolver mit der Bezeichnung Pecos Bill mal auf dem Höchster Flohmarkt gefunden. Bei meiner anschließenden Internetsuche stieß ich dann auf folgende interessante Seite.

http://billsvintagecapguns.com/mondi...bill-0473.aspx

Dort ist mein beschriebener Revolver.
Meiner ist allerdings stark bespielt und entsprechend gebraucht.
Und ohne Verpackung
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Alt 07.01.2016, 22:02   #25  
Detlef Lorenz
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Ist natürlich kurios, Pecos Bill hatte nie eine Schußwaffe - jedenfalls die italienische Version des Westernhelden. Aber solche Kleinigkeiten haben die Merchandising-Hersteller nie gestört. Was mich allerdings irretiert, dort steht "Mondial Pecos Bill", und damit ist ja wohl der französische Verlag gemeint. Für den deutschsprachigen Markt (zumindest den in Berlin ) ist mir ein derartiges Stück nie unter gekommen.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
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