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Alt 23.07.2016, 13:22   #226  
falkbingo
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Neben Hitchcock durften sich noch andere diesen dummen Spruch anhören.
Wie meinst Du das?
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Alt 23.07.2016, 13:58   #227  
Servalan
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Es ging mir um die Masche, wenn sich ein billiger Indepentfilm plötzlich zum Kassenhit entwickelt und die gewohnte Chose in Hollywood nicht mehr zieht.

Nach dem Erfolg von Blair Witch Project (1999) habe ich das quasi live miterleben können. Die großen Konzerne wollten unbedingt ein Stück vom Kuchen abhaben, weil die Quote von Kosten zu Umsatz und Gewinn einfach enorm war.

In den 1960er Jahren waren es die Slasher-Filme, die in den 1970er Jahren zu Serien für Teenies, Nachtschwärmer und jugendliche Liebespaare geworden waren. Die Bosse haben ihr Okay erst gegeben, als die Erfolge da waren, vorher war ihnen das Risiko zu hoch.
Häufig saßen in den wichtigen Funktionen, die grünes Licht geben mußten, Manager, denen es schnurz war, woher ihre Ziffern im Quartalsbericht kamen. Für die waren Filme etwas Austauschbares, weil die gestern Waschmittel verscherbelt haben, und morgen Wahlverbung für xy konzipieren würden.

Für Fans sind diese Filme aber nicht austauschbar.
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Alt 23.07.2016, 14:12   #228  
falkbingo
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Da bin ich froh das ich nachgefragt habe. Ich hatte es so verstanden, daß mein Maisfeld De-Ja-Vu ein dummer Spruch war. Hätte mich auch gewundert, wenn Du so etwas tun würdest.
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Alt 23.07.2016, 14:24   #229  
Peter L. Opmann
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@ Servalan:

Das ist wohl wahr, daß es Managern in Hollywood auf Zahlen und nicht auf künstlerische Leistungen ankommt - wobei wohl manche - zumindest früher - ahnten, daß das eine mit dem anderen schon ein bißchen zu tun hat.

"Easy Rider " sehe ich nicht unbedingt als den typischen New-Hollywood-Film an. Zumindest hat er einen dokumentarischen Zug. Man sieht Aspekte der amerikanischen Wirklichkeit, die bis dahin im Kino keine Rolle spielten. Damit wurde zugleich das Lebensgefühl der damals jungen Generation wiedergespiegelt, das in Filmen ebenfalls nicht vorkam.

Typischer für New Hollywood erscheinen mir Filme, die Klischees zu vermeiden versuchen wie "Badlands" von Terrence Malick oder "Mean Streets" von Martin Scorsese.
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Alt 23.07.2016, 14:54   #230  
Servalan
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Na ja, Francis Ford Coppolas erste Produktion mit seinem rollenden Leichtgewicht-Studio war das Road Movie The Rain People / Liebe niemals einen Fremden (1969) und dreht sich eine zielleise Reise eines Liebespaares quer durch die USA. Von dieser Perspektive aus betrachtet, hat Coppola ja gewissermaßen diese Erwartung bestätigt. Der Film hat zwar ein paar Preise bekommen und wird unter Fans geschätzt, weil er ziemlich persönlich ist und es um eine Frau geht, die sich emanzipiert.

Auf der anderen Seite der Medaille finden sich Studiobosse, die wahre Filmbuffs sind, nicht delegieren können und alles besser wissen. Der Workaholic David O. Selznick fällt in diese Kategorie. Solche Leute, besonders wenn sie mit Drogen aufgeputscht sind, kann ich mir ebenso bedrohlich für die Filmcrew vorstellen.

Was das New Hollywood betrifft, erinnert mich das die Debatte um die Inhalte von Independent-Comics: Da gibt es ja Autoren, die ebenfalls Superheldenserien schreiben (Spawn), alternative Freaks (Gary Groth und Fantagraphics) und Eigenbrötler mit querulanten Zügen (Dave Sim und Gerhards Cerebus). Auch bei den Independentfilmen gibt es eine deutliche Bandbreite.

Geändert von Servalan (25.07.2016 um 16:26 Uhr)
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Alt 23.07.2016, 15:41   #231  
Peter L. Opmann
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Naja, ich wäre aber schon dafür, die Epochen zu unterscheiden.

Zuerst gab es die Ära der großen Regisseure (Du hat ja auch schon Erich von Stroheim erwähnt - oder Sternberg oder de Mille oder King), dann kam das Studiosystem mit Leuten wie Selznick (ganz grob 1930 bis 1960), dann kamen New Hollywood und der Independent Film.

Das bedeutet zugleich eine wirtschaftliche Entwicklung. Erst mußte das Kino seine Sprache finden, und dafür mußte wohl das Geld rausgepulvert werden. Dann haben die Geschäftsleute die Kontrolle übernommen, die an normierter Ware zu möglichst günstigen Kosten interessiert waren (in diese Phase gehört auch Hitchcock), dann brach das Geschäftsmodell unter der Konkurrenz des Fernsehens zusammen, und Künstler konnten wieder in den Ruinen spielen, nun weniger behelligt von Produzenten - oder sie waren ihre eigenen Produzenten.

Das schließt nicht aus, daß es immer eine große Bandbreite von Filmen gab und sicher viele, die in das Schema nicht reinpassen. Dadurch ist die Beschäftigung mit Filmgeschichte ja interessant.
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Alt 23.07.2016, 16:33   #232  
Servalan
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Die Anfangsphase der US-Filmindustrie hat gewisse Ähnlichkeiten mit der IT-Geschichte. Da galt Bill Gates' Microsoft zu Beginn ja auch als kleiner David, der den Medien-Goliath IBM wagemutig herausfordert hat - und in der nächsten Phase selbst einer der Majors geworden ist, der ebenso rabiat gegen mögliche Konkurrenten vorgeht.

Beverly Hills und Hollywood entstanden durch Independentfilmer, die sich den Vorgaben der marktbeherrschenden Unternehmen (zum Beispiel Edison) am Broadway und in New York City entziehen wollten. Das waren vorwiegend Studio-Produktionen.
Und den Rebellen ging es zunächst um folgende Dinge: Sie suchten einen möglichst großen Abstand zu ihren Widersachern (Flugzeuge fliegen war lebensgefährlich, eine Bahnreise dauerte Tage!) und einen Ort, der günstiges Filmen im Freien erlaubte (viel Sonne, wenig Regen).

Insofern ist das Studiosystem schon die zweite Phase der Entwicklung.
Bis der Tonfilm ab 1929 Standard geworden ist, zählt die Filmgeschichte schon mehr als 30 Jahre. Mindestens.
Diese Einordnung zwischen Studio und Independent ist ziemlich kompliziert: United Artists entstand als Independentfirma der Stars Chaplin, Pickford, Fairbanks und D.W. Griffith, machte aber im Laufe der Jahrzehnte Entwicklungen durch, die bis zum Börsengang führten. Heute gehört UA zu Sony Entertainment.

Geändert von Servalan (23.07.2016 um 16:45 Uhr)
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Alt 23.07.2016, 17:09   #233  
Peter L. Opmann
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Ich denke, inzwischen reden wir von etwas Ähnlichem. Diese wirtschaftliche Entwicklung des Films hat meiner Meinung nach Dieter Prokop gut dargestellt. Hier, was der Spiegel seinerzeit dazu meinte: www.spiegel.de/spiegel/print/d-43345616.html

Da wird auch das eingeworfen, was wir schon festgestellt haben: eine solche Systematisierung wird natürlich nicht einzelnen Filmen mit ihrer jeweils individuellen Aussage gerecht.
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Alt 24.07.2016, 10:49   #234  
Servalan
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Ich kann heute noch, kein Maisfeld ansehen, ohne an diesen Film zu denken.
Damit befindest du dich in bester Gesellschaft.
Hitchcock ist es gelungen, Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben: Die wachsende Vögelschar auf dem Spielplatzgerüst, die Duschszene in Bates' Motel, die leichenstarre Hand unter der Abdeckplane, die Juwelen im Kronleuchter ...

Übrigens, Hergé wird oft mit Hitchcock verglichen. Am stärksten kommt bei mir die Hitchcock-Atmosphäre in Die Juwelen der Sängerin auf. Die schwarze Insel hat viel von einem frühen Hitchcock.

Geändert von underduck (24.07.2016 um 11:08 Uhr) Grund: Ein "mit" Hitchcock spendiert
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Alt 24.07.2016, 11:16   #235  
Brisanzbremse
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Ich finde, Tim und Struppi hatten noch mehr von Fritz Lang. Besser gesagt, beim Sichten von dessen Filmen stellte sich bei mir häufiger mal ein "Tim & Struppi-Feeling" ein (die beiden kannte ich natürlich früher). Aber Lang dürfte Hitchcock ja auch stark beeinflusst haben, speziell der Film "Spione".
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Alt 24.07.2016, 12:05   #236  
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Die Filme der Weimarer Republik haben ja weit über die deutschen Grenzen hinaus ihre Spuren hinterlassen: Lang, Pabst, Murnau, Wiene ... Zu der Zeit befand sich deutsche Film in einem Golden Age. Selbstverständlich hat Hitchcock aufmerksam verfolgt, wie deren Filme funktionieren und sich das seiner Meinung nach Beste angeeignet.

Wahrscheinlich liegt es daran, daß sich die Leute hinter der Kamera der Qualitäten ihres Medium bewußt geworden sind. In den Anfängen schaute das gebildete Publikum verächtlich auf das Jahrmarktsvergnügen herab und prophezeite ein rasches Abflauen dieser billigen Mode für Arbeiter, Dienstpersonal und die Unterschicht.
Dann wollten die Filmschaffenden ihr Medium von dem schlechten Ruf befreien und biederten sich beim angesehenen Theater an: Bühnenstars wurden engagiert, Theaterstücke zu Vorlagen, Theaterautoren wurden angeworben, Tricks und Effekte wurden 1:1 kopiert. (Mich erinnert das stark an die 'Graphic-Novel'-Kampagne).
Aber richtig überzeugte diese Masche nicht.

Erst als diese Scheuklappen gefallen sind, konnte sich der Film entfalten.
Hitchcock hat sich nur bei den Besten seiner Zunft bedient.

Geändert von Servalan (25.07.2016 um 16:25 Uhr)
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Alt 24.07.2016, 18:13   #237  
Peter L. Opmann
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Selbstverständlich hat Hitchcock aufmerksam verfolgt, wie deren Filme funktionieren und sich das seiner Meinung nach Beste angeeignet.
Nicht nur das. Hitchcock hat einen Gutteil seines Handwerks in Babelsberg gelernt. Er war ursprünglich Filmausstatter, Kulissenbauer.
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Alt 25.07.2016, 10:37   #238  
Servalan
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Nun ja, ich hab den Kram studiert. Da hab ich mich eher zurückhaltend geäußert, um niemanden einzuschüchtern und das Gespräch offen zu halten.

Sei's drum.
Hitchcock hat sogar deutsch gesprochen, wenn auch mit starkem Akzent. 1966 war Hitchcock in einer frühen Talkshow, Frankfurter Stammtisch (HR, 13. Oktober, ca. 45 min).
Gastgeber war Botho Jung, die anderen Gäste hießen Hein Heckroth und Curt Riess. Wer will, kann sich das historische Dokument ansehen, steht im Netz:
https://www.youtube.com/watch?v=hFDd3pa1Oa4 (1/5)
https://www.youtube.com/watch?v=-HXLIx0KhKg (2/5)
https://www.youtube.com/watch?v=hSBwuv16oCM (3/5)
https://www.youtube.com/watch?v=O4KEuRpVSc8 (4/5)
https://www.youtube.com/watch?v=Yt-FxR_mXMc (5/5)

Findet sich die Show als Bonus auf einer Hitchcock-DVD- oder BluRay-Box?


Zum 35. Todestag hat Jörg Albrecht für den Deutschlandfunk 2015 eine Originalton-Collage gebastelt, "Ich bin ein Liebhaber von dem echten Kino".
Dort heißt es erläuternd:
Zitat:
Im Oktober 1966 gab es einen höchst skurrilen Auftritt von Alfred Hitchcock im deutschen Fernsehen. Heute würde man die Sendung "Frankfurter Stammtisch" vom Hessischen Rundfunk, in der er zu Gast war, als Talkshow bezeichnen. Eine Gesprächsrunde mit einem Journalisten, einem Bühnenbildner und zwei Autoren. Bei einem Glas Wein plaudert die Runde mit "Hitch" über seine Filme.
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Alt 08.08.2016, 17:33   #239  
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Meersdonk und Willers rocken heute noch.

Manchmal fliegen die Fäuste, und der Ton ist ziemlich derb. Aber wie jemand in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Meersdonk kann ein Stinkstiefel sein, dafür kassiert er postwendend einen Stinkefinger als Antwort - nur regt sih darüber niemand auf (von wegen Hate Speech und Mikroaggressionen). Die flotten Sprüche sind in nächsten Moment vergessen, weil Wichtigeres ansteht.
... und wenn Meersdonk seine Kollegin Ulli Müllerschon (gespielt von Charlotte Siebenrock) "mein Junge" nennt, neckt sie ihn mit "Ja, Papa!"

Bei der Sichtung ist mir aufgefallen, wie sehr die Kombination Meersdonk ("der Dicke") und Willers ("der Blondschopf") dem Gespann Bud Spencer & Terence Hill ähnelt. Einige der Klobbereien hatten eher etwas Spielerisches an sich. Wer wollte, konnte sehen, daß die Fäuste in Leere flogen und Auf Achse unterhaltsam choreographiert war.

Das war die gute alte Zeit, in der Stunts mit Fahrzeugen noch nicht mit CGI aufgemotzt wurden. Dem Handwerk der Kameraleute zolle ich höchsten Respekt.
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Alt 26.08.2016, 15:59   #240  
Servalan
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Besonders in der Anfangszeit des Fernsehens waren Dinge möglich, die heute wohl ausgeschlossen wären, weil sie keine Quote bringen.
Ende der 1950er Jahre liefen Puppenspiele für Erwachsene, aufgeführt von der Augsburger Puppenkiste. Der Stoff von Doktor Faustus ist wohl der berühmteste Stoff, der ins Repertoire des Puppentheaters für Erwachsene fällt.
Einige Stücke wie Cenodoxus und Die Schöne und das Biest gibt es auf DVD. Bisher hat mich immer der Preis abgehalten.

Der Pilotfilm zu Kojak: Einsatz in Manhattan hat überhaupt nichts von seiner Brisanz verloren.
In Der Mordfall Marcus-Nelson werden zwei Studentinnen aus prominenten Familien ermordet, JoAnn Marcus und Kathy Nelson. Rasch wird eine riesige Sonderheit zusammengestellt, aber Kojak bleibt skeptisch: Die Polizisten werden sich gegenseitig die Spuren zertrampeln.
Ein obdachloser Afroamerikaner meldet sich nichtsahnend bei einem Streifenpolizisten in Brooklyn als Zeuge. Bevor sich der arglose Lewis Humes versieht, wird er verprügelt und verhört, so daß er ein Geständnis unterschreibt. Erst im Gerichtssaal erkennt er, daß er des Doppelmordes angeklagt wurde ... und beteuert, daß er unschuldig ist.
Kojak sind vorher schon einige Unstimmigkeiten aufgefallen. Da aber jeder Angeklagte behauptet, er wäre unschuldig, hält sich Kojak zurück. Eher im Windschatten überprüft er die vorgelegten Spuren.
Kojak erzählt den historischen Fall aus dem Off, im Pilotfilm bleibt er jedoch eher eine wichtige Nebenfigur. Weite Strecken spielen sich im Gerichtssaal ab.
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Alt 01.09.2016, 19:16   #241  
Servalan
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Die Sprache im Kojak-Pilotfilm ist schon etwas Besonderes.
Ich habe mir den Genuß im Original gegönnt, und das Drehbuch sticht schon deutlich aus der üblichen Massenware heraus. Sonst hätte sich Telly Savalas nicht darauf eingelassen.

Das beginnt schon am Anfang: Der Mord geschieht, während Martin Luther King eine seiner berühmten Reden hielt. Die meisten Afroamerikaner haben das bei der Fernsehübertragung mitverfolgt - auch der Obdachlose, der zwischen die Mühlen der Justiz gerät.

Insgesamt sind beide Seiten, die Polizisten auf der einen sowie die Leute in den Slums und die Junkies auf der anderen, ziemlich multikulti gezeichnet. Kojak ist ja bekanntlich Amerikaner mit griechischen Wurzeln. Auf dem Revier gibt es Cops mit italienischen, puertoricanischen und mexikanischen Wurzeln - daß die Afroamerikaner fehlen, sticht bei dem Thema deutlich ins Auge.

Im Ghetto (Brooklyn) halten sich vorwiegend Afroamerikaner auf, aber da gibt es Leute jamaikanischer Abstammung oder Weiße mit undefiniertem Stammbaum.
Diese Details werden bei der Beschreibung des Täters wichtig, der groß und dunkel gewesen sein. Lewis Humes ist eher ein schmaler, eher bläßlicher Afroamerikaner. Deswegen stolpert Kojak immer wieder über die Beschreibung: "black-skinned negro". - Heute wäre das ein absolutes No-Go ...

Andere Zeiten, andere Sitten.
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Alt 11.09.2016, 20:18   #242  
hericon
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Der Nachtkurier meldet läuft wieder im TV auf SR3 / SWR3.
Heute Nacht ( Montag 01.30 Uhr ) läuft die Folge zwei vom Nachtkurier.
Das ist noch nicht weiter dramatisch.
Allerdings sind von 42 Folgen aktuell nur14 auf DVD erhältlich.
Ich bin mal gespannt, ob der SWR alle 42 Folgen ausstrahlen wird.

PS: im Anschluß läuft eine weitere Folge von Inspektion Lauenstadt ( 10 von 13 )
http://www.fernsehserien.de/inspektion-lauenstadt

Überhaupt bringt der SWR3 zur Zeit öfter alte Serien aus den 60ern bis 80ern in den späten Nacht, bzw frühen Morgenstunden.
Leider sind diese Sendetermine wohl in vielen Fernsehzeitschriften gar nicht abgedruckt.
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Alt 19.09.2016, 13:28   #243  
Servalan
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Standard Der zweite und der siebte Doktor

Die erste Dr Who-Episode, die ich jemals gesehen habe, war der erste Teil der letzten Geschichte (seiner ersten Staffel) mit Sylvester McCoy, dem siebten Doktor, und seiner Demnächst-Begleiterin Ace aus Perivale. "Dragonfire / Das Feuer des Drachen" lief damals im Nachtprogramm auf einem der Privatsender, wurde aber zum Glück meines Wissens kaum durch Werbung zerhackstückt.
Für mich geht der klassische Dr Who aus den 60ern bis zu den letzten 25-Minuten-Folgen, also bis zum siebten Doktor.

Ich war in mehrerer Hinsicht irritiert: Aus den deutschen Programmen kannte ich nur das krasse Entweder-Oder: Entweder die Folge ist in sich abgeschlossen (das war bei Serien üblich) oder das waren mehrteilige Fernsehfilme mit fortlaufender Handlung wie die Adventsvierteiler. Dr Who fiel durch mein gewohntes Raster.
Hinzu kam das Ende, an dem der siebte Doktor im Schlußbild an einer Klippe hängt (Cliffhanger mal wortwortlich genommen!) - den Witz verstand ich schon, aber die Aktion kam mir ziemlich bekloppt vor.
Meine erste Begegnung endete mit gemischten Gefühlen, obwohl ich im Zweifel eher zum Positiven neigte.
Dass ich mit meinem Bauchgrummeln nicht allein bin, läßt sich online auf etlichen Seiten nachlesen. Das erleichtert mir die Neuentdeckung.

Die deutsche BBC-DVD lohnt sich. Ein besonderes Schmankerl ist ein Extra-Beitrag über die Dr Who-Comics.
Neben den Audiokommentaren haben mich zwei Specials beeindruckt: In dem Spoof Clown Court, muß sich Sylvester McCoy verteidigen und beweisen, daß er der echte Doktor ist und kein Schauspieler oder Imitator.
In Girls! Girls! Girls! stehen die drei Companions im Mittelpunkt, die die 80er geprägt haben: Tegan Jovanka, Nyssa und Dorothy "Ace".
Ehrlich gesagt, als ich das erste Mal Lisbeth Salander gesehen habe, mußte ich weniger an Pippi Langstrumpf denken, sondern an Ace.

Fans haben ja viele Lost Episodes in fitzeliger Kleinarbeit in Lego-Stop-Motion rekonstruiert. Teilweise gibt es sie in Buchform von Target Books.
Nun hat sich die BBC etwas Besonderes ausgedacht: Die Lost Episode "Doctor Who: The Power of the Daleks" wird exakt 50 Jahre nach der Erstausstrahlung zu neuem Leben erweckt.
Ausgehend von der erhaltenen Original-Tonspur hat Regisseur und Produzent Charles Norton den Dreiteiler als schwarzweißen 2D-Animationsfilm rekonstruiert. Das Charakterdesign der Figuren stammt von Martin Geraghty (zeichnet für Marvel UK) und Adrian Salmon (Judge Dredd Megazine, Doctor Who Magazine und Panini UK).
Im Streaming wird sie bei BBC Store ab dem 5. November erhältlich sein, die DVD erscheint am 21. November. Der Trailer gefällt mir.

Geändert von Servalan (23.09.2016 um 11:41 Uhr)
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Alt 18.11.2016, 14:09   #244  
FrankDrake
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Bei mir läuft gerade zum X-Mal "Forrest Gump", egal was noch kommt, ich lege mich jetzt fest, best movie ever

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 01.12.2016, 17:45   #245  
Servalan
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Zitat:
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Meersdonk und Willers rocken heute noch.
Zu den ersten Serien, an die ich mich bewußt erinnere, gehört Abenteuer der Landstraße (USA 1974-1976). Wenn ich mich nicht täusche, lief sie im ARD-Vorabendprogramm - also vor der 20-Uhr-Tagesschau.
Diese Serie hat meine Sehgewohnheiten gepägt, denn ich habe vor allem die Außenaufnahmen genossen: ein riesiger Truck mit etlichen Doppelachsen fährt kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, meist abseits der Städte.

Die Serie lief einmal durch und wurde in dem Sendegebiet, in dem ich wohnte, nie wiederholt. Nach der Wikipedia wurden ja bloß 26 von 44 Folgen (plus Pilotfilm) ausgestrahlt. Sonny Pruitt und Will Chandler habe ich richtig vermißt.
Auf Achse stieß dann bei mir auf offene Ohren.
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Alt 20.12.2016, 04:19   #246  
FrankDrake
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Nicht vergessen, am Freitag, den 23.12.16 läuft in der ARD um 20.15 Uhr "Der kleine Lord".

Gehört bei uns zu Weihnachten wie der Tannenbaum und noch immer wird an den gleichen Stellen geweint

http://www.daserste.de/programm/inde...-20161223.html

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2016, 10:43   #247  
Mick Baxter
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Und welche Verfilmung ist nun der Klassiker? Wurde ja fast so oft verfilmt wie "Das doppelte Lottchen".
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Alt 20.12.2016, 12:03   #248  
FrankDrake
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Kannst Du den link nicht öffnen? Oder dachtest Du ich setzte den Link zu der Verfilmung mit Alec Guinness und habe dann etwas anderes im Sinn?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!

Geändert von FrankDrake (20.12.2016 um 16:43 Uhr)
FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2016, 16:36   #249  
Fauntleroy
Apokalyptischer Elefantenreiter
 
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Moin,
gibt es jetzt endlich auf DVD . In Restaurierter Fassung. Noch nicht gesehen da die DVD meine Frau zu Weihnachten bekommt.

Fauntleroy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2017, 15:11   #250  
GreatScifi
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Filme der 50er bis 70er Jahre...da fallen mir eine Menge ein, die derzeit wieder veröffentlicht werden. 2014 wurde der italienisch/französische SciFi-Actionklassiker DAS ZEHNTE OPFER neu aufgelegt, ein sehenswerter Film, der ganz ohne Trashallüren auskommt. Der Film ist für rund 8€ zu bekommen.
http://www.greatscifi.de/daszehnteopfer.html
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