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Alt 30.08.2023, 13:25   #1526  
Nante
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Aus Deinen Beiträgen lernt doch immer wieder was neues.

Aus diesem z.B., daß Laughton der Regisseur war und die alte Lady mit dem Gewehr mit der blutjungen Stummfilmschönheit aus "Birth of a Nation" identisch ist. - War mir beides so nicht bewußt, als ich den Film vor Jahrzehnten gesehen habe. Da hat Mitchum allen die Show gestohlen.

Heutzutage kann man das zwar alles leicht nachlesen aber man muß trotzdem erst mal drauf kommen.
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Alt 30.08.2023, 14:05   #1527  
Peter L. Opmann
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Wozu sollte ich das nachlesen, wenn ich mir den Film nicht ansehe? Ich find's daher spannend, immer mal auch einen alten Film aus dem Archiv zu ziehen.
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Alt 31.08.2023, 13:39   #1528  
Horatio
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Die Nacht des Jägers ist wirklich ein außergewöhnlicher Film.

Den sah ich erstmals als Jugendlicher im TV-Spätprogramm und fand den damals unheimlich. Das liegt auch an der teils märchenhaften, teils expressionistischen Machart. Der Film hat mich wirklich tief beeindruckt und tut das auch heute noch.

Laughton griff hier offensichtlich u. A. auf den Expressionismus aus der Stummfilmzeit zurück, z. B. verzerrte Gebäude, aber auch Licht und Schatteneffekte.

So gesehen ist die Mitwirkung des Stummfilmstars Lilian Gish auch passend.

Ja, dieser Film enthält Szenen, die man nicht so leicht vergisst.
SPOILER: Einige haben sich meiner Erinnerung eingebrannt, so die stumme Szene mit der toten Willa, festgebunden im Auto unter Wasser, mit „wehenden“ Haaren. Zuvor Willas Ermordung, wo der Prediger seinen Arm in die Höhe reckt, mit der (kann man das sagen?) „quasi-sakralen“ Beleuchtung. Dann die Silhouette des singenden Predigers am Horizont. Oder, gegen Ende des Films, als der verwundete Prediger laut jaulend davonrennt, wie ein verletzter Hund, wahrlich eine Bestie in Menschengestalt. Gänsehautmomente.

Ich finde die Szene, in der die (zuvor doch so vom Prediger eingenommenen) Leute auf einmal seinen Tod fordern, sehr hintergründig. Sie führt die Wankelmütigkeit der öffentlichen Meinung vor Augen – tja, gestern noch gefeiert, heute schon beschimpft, so schnell kann‘s gehen. Das passiert ja auch in der realen Welt immer wieder.

Der Vater der Kinder wird übrigens gespielt von Peter Graves, der Jahre später zu Bekanntheit gelangte als Jim Phelps in der Serie Kobra übernehmen Sie.
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Alt 31.08.2023, 14:23   #1529  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Zuvor Willas Ermordung, wo der Prediger seinen Arm in die Höhe reckt, mit der (kann man das sagen?) „quasi-sakralen“ Beleuchtung.

Ich finde die Szene, in der die (zuvor doch so vom Prediger eingenommenen) Leute auf einmal seinen Tod fordern, sehr hintergründig. Sie führt die Wankelmütigkeit der öffentlichen Meinung vor Augen – tja, gestern noch gefeiert, heute schon beschimpft, so schnell kann‘s gehen. Das passiert ja auch in der realen Welt immer wieder.
Die Szene, in der Harry Powell Willa ersticht, fand ich eigenartig, aber nicht wegen der Beleuchtung, sondern wegen der Haltung, die er einnimmt. Er liegt ja beinahe zusammen mit ihr auf dem Bett, ist aber zugleich hoch aufgerichtet, und das muß er auch, damit er effektiv zustechen kann.

Für die Wankelmütigkeit der Masse gibt es ja ein maßgebliches Vorbild, aber keine Ahnung, ob Laughton darauf anspielen wollte: "Da schrie der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barrabas los! Welcher um eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und eines Mordes willen ins Gefängnis geworfen worden war. Da rief Pilatus abermals ihnen zu und wollte Jesum loslassen. Sie riefen aber und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!" (Lukas, Kap. 23)
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Alt 31.08.2023, 16:32   #1530  
Horatio
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Szene, in der Harry Powell Willa ersticht, fand ich eigenartig, aber nicht wegen der Beleuchtung, sondern wegen der Haltung, die er einnimmt. Er liegt ja beinahe zusammen mit ihr auf dem Bett, ist aber zugleich hoch aufgerichtet, und das muß er auch, damit er effektiv zustechen kann.
Jetzt habe ich dafür kurz mal meine DVD eingelegt, glücklicherweise hab ich grade Urlaub :-). Ich meine den Moment, in dem er am bzw. unter dem Fenster steht und ihr zuhört, bevor er das Messer aus seinem Jackett nimmt.
Er steht im Licht, das von schräg oben auf ihn fällt, und der Raum wirkt wegen des spitz zulaufenden Dachs wie eine Kirche, und im Licht des Fensters sieht die im Bett liegende Willa beinahe aus, als hätte sie einen Heiligenschein.

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Für die Wankelmütigkeit der Masse gibt es ja ein maßgebliches Vorbild, aber keine Ahnung, ob Laughton darauf anspielen wollte: "Da schrie der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barrabas los! Welcher um eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und eines Mordes willen ins Gefängnis geworfen worden war. Da rief Pilatus abermals ihnen zu und wollte Jesum loslassen. Sie riefen aber und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!" (Lukas, Kap. 23)
Ich dachte, sie riefen: „Lasst Chmul frei!“

Geändert von Horatio (31.08.2023 um 16:40 Uhr)
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Alt 31.08.2023, 16:50   #1531  
Peter L. Opmann
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Nein, das war doch Brian und nicht Jesus...
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Alt 02.09.2023, 09:57   #1532  
Peter L. Opmann
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Wenn ich nun meine alten Videos durchgehe, wird dabei das Thema „Original und Remake“ ins Blickfeld kommen. Ich habe damals versucht, Filme und spätere Remakes zusammen auf eine Cassette zu bekommen. War nicht ganz einfach, weil ich ja warten mußte, bis ein bestimmter Film im Fernsehen kam, aber es hat doch einige Male geklappt. Ein paarmal habe ich sogar drei Filme zur selben Vorlage hintereinander aufnehmen können. Laut Manfred Hobschs Remake-Führer „Mach’s noch einmal“ zählt „Three Godfathers“ zu den am häufigsten verfilmten Westernstoffen. Am bekanntesten ist wohl John Fords Version von 1948 mit John Wayne. Ich habe aber mit einer Aufnahme von „Helden aus der Hölle“ (1936) von Richard Boleslawski angefangen. Und es gibt noch einige frühere Versionen: Stummfilme von 1909, 1916 und 1920 (letzterer auch schon von John Ford) und ein Film von 1929, nämlich William Wylers erster Tonfilm. Ich habe den Film von Boleslawski, den von Ford und ein spätes Remake von John Badham von 1974 auf meiner Cassette. Beginnen wir mit Boleslawski.

Bekanntlich war „Stagecoach“ von 1939 der Western, der dem Genre wieder Anerkennung verschaffte. Es gab aber auch vorher einzelne Filme, die über Revolverknallerei und ähnliche dumme Klischees der Western-Serials hinausgingen. Dazu gehört sicher dieser. Die Story dürfte bekannt sein: Drei Bankräuber fliehen in die Wüste und stoßen dort auf einen Planwagen. Ein junges Paar, das damit unterwegs war, ist tot, ihr Baby aber noch am Leben. Jetzt geht es den Gangstern nicht mehr darum, ihre Beute in Sicherheit zu bringen, sondern das Kind am Leben zu erhalten. Zwei von ihnen kommen dabei um, der dritte kehrt am Weihnachtstag in die Stadt zurück und übergibt das Baby den anständigen Bürgern.

Der Pole Boleslawski, der seit 1918 in Europa und dann in Hollywood Filme gedreht, aber auch Theatererfahrung hatte (er war Gründer eines Vorläufers des Actors Studio), inszeniert diese einfache Geschichte überzeugend, indem er sich auf den Sinneswandel der drei Verbrecher konzentriert. Die Akteure sind Chester Morris (in den 1930er Jahren ein namhafter Gangsterdarsteller), Lewis Stone und Walter Brennan (der wohl als einziger Mitwirkender eine langandauernde Karriere hatte). Stone, der sich „Doc“ nennt und einen Stapel Bücher, unter anderem von John Milton, Shakespeare und Schopenhauer, mit sich herumschleppt, zeigt als erster Menschlichkeit. Brennan, ein ungebildeter Cowboy, wird von ihm beeinflußt und nimmt sich nach Docs Tod des Kindes an, überlebt den Wüstenmarsch aber ebenfalls nicht. Morris, der vor dem Banküberfall von seiner Jugendliebe (Irene Hervey) zurückgewiesen wurde, weil sie erkannt hatte, daß er ein schlechter Mensch ist, weigert sich bis zum Schluß, sich mit dem Baby abzugeben, trinkt aber schließlich Wasser aus einer vergifteten Quelle, weil er so eine Chance hat, die Stadt („New Jerusalem“) zu erreichen. Als er das Kind in die Kirche gebracht hat, bricht auch er tot zusammen.

Mit den „three godfathers“ sind die heiligen drei Könige gemeint, die dem neugeborenen Jesus huldigen. Wenn ich mal annehme, daß einige Italowestern wie „Leichen pflastern seinen Weg“ die zynischsten Genrevertreter sind, dann befindet sich „Three Godfathers“ genau am anderen Ende der Skala – ein absolut moralischer, sozusagen erbaulicher Film, der sich hervorragend als Weihnachtsfilm eignet. Wenn man dafür keinen Draht hat, dann ist der Boleslawski-Film immer noch formal interessant. Er beginnt ganz harmlos: Die drei Männer werden in der Stadt gastfreundlich und arglos aufgenommen; nur Hervey gibt zu verstehen, daß Morris eine böse Seite hat. Der Bankraub geschieht dennoch ziemlich überraschend. Und dann ändert sich die Stimmung noch einmal, als die Bankräuber nach und nach merken, daß ihr Wüstentrip ihren Tod bedeuten könnte.

Boleslawski verwendet häufig Großaufnahmen ihrer Gesichter, damit ihre wechselnden Gemütszustände ganz deutlich werden. Wie um sich von den Serials abzusetzen, reduziert er die Action auf das Notwendigste und konfrontiert sie stattdessen in langen, ruhigen Szenen in der Wüste mit den Grundfragen ihrer Existenz. So „fromme“ Western wurden später wohl kaum noch gedreht, aber die Machart dieses Films kann sich in meinen Augen mit den besten Beispielen des „adult western“ der 50er Jahre durchaus messen.

Kurios finde ich, daß Boleslawski ein Jahr nach der Arbeit an diesem Film auf ähnliche Weise starb, wie er es hier zeigte: Bei Dreharbeiten trank er verdorbenes Wasser aus einer Quelle. So geschwächt, erlag er kurz darauf einem Herzanfall.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2023, 11:13   #1533  
Horatio
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Nachdem du zu „Die Nacht des Jägers“ die Katholische Filmkommission und die Bibel zitiert hast und dir nun mit den „Three Godfathers“ Western mit Bibelthematik vornimmst und auch wieder Jesus erwähnst, könnte man ja beinah den Eindruck bekommen, dass du grade eine religiöse Phase durchlebst ;-)
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Alt 02.09.2023, 14:49   #1534  
Peter L. Opmann
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Nein, keine Phase. Ich hoffe, das bleibt so...

Aber das war keine Absicht mit den religiösen Bezügen. Bei "Nacht des Jägers" wußte ich, daß die Thematik drinsteckt, weil wir ja über (evangelikale) Prediger gesprochen hatten. Bei "Three Godfathers" wußte ich nicht, wie religiös das wird.

Der Hauptgrund, diese Cassette zu wählen, war, daß sie eine 300er ist. Da hatte ich Bedenken, ob die überhaupt noch abspielbar ist. Hat sich gut gehalten, aber mir ist mal eine Cassette mit allen drei "Fantomas"-Folgen mit Louis de Funes kaputtgegangen.

Mal sehen, wie's weitergeht. Spätestens bei John Badham dürfte dieser Aspekt nicht mehr ins Gewicht fallen.
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Alt 02.09.2023, 18:23   #1535  
Horatio
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Cassette nach langem Rumstehen erst mal komplett vor- und zurückspulen ist ne sinnvolle Maßnahme. Aber machste bestimmt auch.
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Alt 02.09.2023, 19:35   #1536  
Peter L. Opmann
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Ich habe schon zwei- oder dreimal alle meine Videos durchgespult, ohne sie nochmal anzusehen. Tut aber dem Videorekorder nicht gut...
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Alt 03.09.2023, 06:43   #1537  
Peter L. Opmann
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„Spuren im Sand“ ist der deutsche Titel der bekannten John-Ford-Version des Stoffs von 1948, bereits ein Farbfilm. Ford verändert die Geschichte mehrfach, ich denke auch, aus unterschiedlichen Gründen. Zunächst bleibt der Sheriff (Ward Bond) den drei Bankräubern den ganzen Film über auf den Fersen. Das bedeutet mehr äußere Spannung. Die drei „Godfathers“ sind anders zusammengesetzt als bei Boleslawski. John Wayne hat eine ähnliche Rolle wie Chester Morris, läßt sich von dem Baby aber ebenso um den Finger wickeln wie seine beiden Kumpane. Statt dem kulturbeflissenen Doc gibt es einen unerfahrenen Nachwuchsräuber: Harry Carey jr. (in seiner ersten Hollywood-Rolle), und aus dem kauzigen Walter Brennan ist ein Mexikaner geworden: Pedro Armendariz. Die Drei finden die Frau im Planwagen, als sie gerade kurz vor der Geburt steht, und kurz danach stirbt sie, nimmt aber den Banditen noch das Versprechen ab, sich um ihr Baby zu kümmern. Das führt bei allen dreien zu einem augenblicklichen Sinneswandel. Übrigens stellt sich am Ende heraus, daß sie die Nichte des Sheriffs war.

Im Vergleich zu Boleslawski erzählt Ford die Geschichte insgesamt viel rührseliger. Für einige Zeit erinnert der Film an „Drei Männer und ein Baby“. Und Ford schreckt nicht vor religiösem Kitsch zurück. Alle drei Bankräuber erhalten Botschaften von Gott, sind bibelfest und beten viel. Von der existentialistischen Strenge des Vorläufers ist kaum etwas übrig. Allerdings sterben auch hier zwei der Bankräuber in der Wüste. Als John Wayne nach New Jerusalem kommt (hier platzt er in eine Weihnachtsfeier im Saloon hinein, also keine Kirche), hat ihn Sheriff Bond eben eingeholt und fordert ihn zum Shootout. Wayne ist nicht vergiftet, sondern nur entkräftet und bricht ohnmächtig zusammen, bevor er ziehen kann. Im nächsten Bild spielen er und Bond friedlich zusammen Schach, denn die heldenhafte Rettung des Babys ist nun bekannt geworden. Ford hängt an seine Story eine Gerichtsverhandlung an, in der Wayne zur geringstmöglichen Strafe verurteilt wird. Für die Zeit im Gefängnis werden sich der Sheriff und seine Frau um das Baby kümmern. Wayne wird im Zug zum Strafvollzug gebracht, und das ganze Städtchen (auch hier „New Jerusalem“) winkt ihm tief bewegt nach.

„Spuren im Sand“ ist sicher einer von Fords schwächeren Filmen, wobei ich natürlich sein Gesamtwerk nicht kenne. Im Kino war er finanziell erfolgreich – in USA, aber auch im Ausland. Soweit ich mich erinnere, ist er früher auch gern im Fernsehen gezeigt worden.

Was mir noch auffiel: Musikalisches Leitmotiv ist der Westernsong „Streets of Laredo“. Den gibt es in vielen Herzschmerz-Varianten, nur John Cale hat ihn mal seinem ernsten Inhalt entsprechend dargeboten.
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Alt 03.09.2023, 19:54   #1538  
Horatio
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Soweit ich mich erinnere, ist er früher auch gern im Fernsehen gezeigt worden.
Ja. Der Film lief z. B. am Dienstag, dem 2. Dezember 1975 um 19.30 Uhr im ZDF (als Wiederholung vom 1. Januar 1970).

Da habe ich ihn wohl das erste Mal gesehen, und er muss mir sehr gefallen haben, denn ich schnitt den Bildbericht aus der Programmzeitschrift aus. Diese, die Fernsehwoche Nr. 48/1975, habe ich tatsächlich bis heute aufbewahrt, und das ist das Einzige, was im Heft fehlt. (Und ich habe heute zwar noch das Heft, aber nicht mehr den Ausschnitt, so was Bescheuertes.)

Auf dem Titel steht sogar: „Spielfilm der Woche Spuren im Sand mit John Wayne“.

Die Fernsehsender von ARD und ZDF kauften (wie ich mal irgendwo aufgeschnappt zu haben glaube) früher die Ausstrahlungsrechte für Spielfilme für jeweils 5 Jahre, und der zeitliche Abstand passt dazu.(*)
1970 lief der Film am Neujahrstag, 1975 in der Adventszeit. Das ZDF hat den Film also offensichtlich der Thematik entsprechend terminiert.

Übrigens, schon zu Beginn fragt die Frau von Marshal „Perley“ Sweet die Neuankömmlinge (die sich über seinen niedlichen Namen amüsieren, bis er seine Weste mit dem Blechstern anzieht), ob ihnen auf dem Weg sein Neffe mit Frau im Planwagen begegnet seien.

Ich mag den Film. Mir egal, ob der nun rührselig ist oder sonstwas.

(*) Edit: Nee, stimmt gar nicht. Von Januar 1970 bis Dezember 1975 sind es ja fast sechs Jahre …

Geändert von Horatio (03.09.2023 um 20:12 Uhr)
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Alt 03.09.2023, 21:08   #1539  
Peter L. Opmann
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Interessant. Ich habe früher auch die Bildberichte aus der TV-Zeitschrift ausgeschnitten, aber das war von 1983 bis 1986. Meine Eltern hatten die "TV Hören und Sehen". Ich habe die Infos zu jedem Film, den ich gesehen habe, aufbewahrt, weil ich mir einen Überblick über die Filmgeschichte verschaffen wollte.

Ab 1990 hatte ich einen Videorekorder, und da konnte ich die Filmdaten bereits in meinen Computer eingeben.

Wer hatte da nochmal eine Beschwerde wegen meiner "religiösen Phase"?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2023, 00:25   #1540  
Horatio
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Das war ja keine Beschwerde, das war nur eine Feststellung.

Ich bin Western-Fan, und war das in meiner Kindheit ganz besonders. Wenn ich den Film mochte und mag, dann also vor allem deshalb.
Spuren im Sand ist aber überdies ein Film mit dramatischen, tragischen, lustigen und rührseligen Momenten. Da ist quasi von allem was drin. Ich glaube, das ist typisch Ford.

Übrigens:
In zweien von den Stummfilmfassungen spielte Harry Carey (der Vater vom Junior) die Hauptrolle. Die kurze Widmung zu Filmbeginn und die Mitwirkung vom Junior haben hier also eine besondere Bedeutung (habe ich nachgelesen).
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Alt 04.09.2023, 06:20   #1541  
Peter L. Opmann
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Ich kann hier meist auch nur Gelesenes wiedergeben. Keine Ahnung, ob ich schon mal einen Film mit Harry Carey gesehen habe, aber sein Sohn taucht oft im Umfeld von John Wayne auf. Aus "Rio Bravo" wurden seine Szenen allerdings anscheinend rausgeschnitten - schade eigentlich.

Meine dritte Fassung des „Godfathers“-Stoffs ist ein Fernsehfilm von 1974 (im Original „The Godchild“), aber wie die beiden Vorläufer von 1936 und 1948 von, beziehungsweise für MGM produziert. Regisseur war der Engländer John Badham, den man von „Saturday Night Fever“, „Nummer 5 lebt“ oder „Auf die harte Tour“ kennen kann. Dieser Film schlägt, nachdem das Genre durch den Italowestern eigentlich schon an sein Ende gelangt ist, einen anderen Ton als seine Vorläufer an. Es kommt mir so vor, als wollte die Filmcrew die Story um jeden Preis anders erzählen als gewohnt. Was aber dazu führt, daß der Film am Ende zerfasert. Nur in der Mitte, als die drei Bankräuber den verlassenen Planwagen in der Wüste finden, der darin liegenden Frau bei der Geburt helfen und ihr versprechen, sich nach ihrem Tod des Babys anzunehmen, erinnert er stark an die John-Ford-Fassung.

Zu Beginn fliehen zwei der Banditen, Jack Palance und Ed Lauter, aus einem Südstaaten-Fort in Texas, wo sie als Deserteure eingebuchtet waren. Der Mexikaner (Jose Perez) sprengt sie frei. Wir sind also eigentlich im amerikanischen Bürgerkrieg. Der Krieg findet offenbar gerade woanders statt. Die Godfathers können also in aller Ruhe in die nächste Stadt reiten, die Bank ausrauben und in die Wüste fliehen. Palance kennt sich hier hervorragend aus, rechnet aber nicht damit, daß es kein Wasser gibt. Im Fort wird inzwischen ein Suchkommando losgeschickt. Befehlshaber ist ein unerfahrener Offizier (Keith Carradine), ein Sergeant (Jack Warden) ist ein alter Freund von Palance. Während der Verfolgung in der Wüste droht ständig Gefahr von umherstreifenden Apachen, Kiowa oder Comanchen, die aber nur einmal tatsächlich auftauchen. Man sieht in diesem Film, dass der Armeetrupp ebenso Probleme wegen Wassermangels hat wie die Bankräuber.

Dann folgt die Episode mit der Geburt des Kindes. Hier ist, wie gehabt, für die Banditen sofort klar, daß sie sich um das Baby kümmern müssen. Die Geburtshilfe läuft glatt, weil sie das schon oft bei Pferden und Kühen gemacht haben. Aber auch sie müssen erst mühsam lernen, wie man ein Neugeborenes versorgt. Ab hier weicht die Handlung wieder von der Vorlage ab, denn der Gatte der schwangeren Frau ist noch am Leben, kehrt aus der Wüste zurück und dreht angesichts seiner toten Frau durch. Er tötet Lauter und Perez, bevor Palance ihn stoppen kann. Palance läßt sich von dem Armeetrupp finden, weil das seine Chance erhöht, am Leben zu bleiben. Nun erlebt die Gruppe allerdings einen nächtlichen Indianerüberfall – nur Palance und Carradine überleben. Palance lockt die Indianer auf seine Spur, um Carradine die Möglichkeit zu geben zu entkommen. Der wacht im Fort wieder auf, auch das Baby ist wohlbehalten. Von Palance hört man nichts mehr (wie auch von dem geraubten Geld).

Der Film wirkt, obwohl auch schon 50 Jahre alt, modern inszeniert. Religiöse Elemente oder gar Weihnachten kommen hier nicht mehr vor. Die Szene am Planwagen könnte eine bewußte Reverenz an Ford sein. Die erzählte Geschichte ist allerdings so verbogen, daß sie meiner Ansicht nach nicht mehr richtig funktioniert. Die Wüstenwanderung – im Film von Boleslawski der eindrucksvollste Teil – erschien den Machern offenbar zu langweilig und wurde auf das Nötigste reduziert. Daß der Mann der Schwangeren eingreift, wirkt irritierend, und die Bedrohung durch die Indianer hätte man sich sparen können (wieder mal sind sie gesichtslose Wilde, die nur unschuldige Weiße abmurksen wollen). Und die ursprüngliche Hauptfigur (Palance) verschwindet unversehens in der Versenkung. All die Änderungen bis hin zum Armeeoffizier, der buchstäblich wie die Jungfrau zum Kinde kommt, belasten die Dramaturgie. Der Film ist, gerade für eine TV-Produktion, nicht schlecht gemacht, aber letztendlich doch recht enttäuschend.
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Alt 06.09.2023, 06:34   #1542  
Peter L. Opmann
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Hier habe ich eine etwas ungewöhnliche Videoaufnahme. Die Ansagerin (sowas gab es früher) erklärt, der Bayerische Rundfunk habe anläßlich des Todes von Frank Capra sein Programm geändert. In deutscher Erstaufführung werde „Lady für einen Tag“ (1933) gezeigt, und der angekündigte Film, „Ein ausgekochtes Schlitzohr“, werde zu einem späteren Zeitpunkt gesendet. Capra starb am 3. September 1991. Aufgezeichnet habe ich „Lady für einen Tag“ demnach wohl am 4. oder 5. September. Laut wikipedia wurde die Komödie 1993 erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt, was also nicht stimmen kann. Capra hat in diesem Fall selbst ein Remake gedreht, „Die unteren Zehntausend“ (1961); damit befasse ich mich beim nächsten Mal. Obwohl das Remake ein All-Star-Movie war mit Bette Davis, Glenn Ford, Peter Falk, Thomas Mitchell und Ann-Margaret, hat mir damals die Originalversion besser gefallen.

„Lady for a Day“ war Capras erster größerer Erfolg. Er war dafür gezielt von der Columbia geholt worden, die damals ein kleineres Hollywood-Studio war – Columbia gehörte nicht zu den „big five“. Dieser Film bietet die typische naive Capra-Sozialromantik, hat mich aber wegen seiner skurrilen Figuren angesprochen. May Robson schlägt sich am Broadway mit dem Verkauf von Äpfeln durch. Sie ist Alkoholikerin, zerlumpt und faktisch eine Bettlerin. Für ihre Tochter in Europa (Jean Parker) hält sie jedoch die Illusion aufrecht, sie sei eine Dame der besseren New Yorker Gesellschaft. Der Portier eines Nobelhotels beschafft für sie Briefpapier mit Hotel-Aufdruck und gibt die Briefe auf, in denen Robson ihrer Tochter erzählt, an welchen gesellschaftlichen Anlässen sie angeblich wieder teilgenommen hat. Dann passieren aber zwei Katastrophen: Der Portier wird erwischt und gefeuert, und Parker teilt ihrer Mutter mit, sie sei unterwegs, um sie mit ihrem Bräutigam und dessen Vater, einem spanischen Adligen, in NY zu besuchen. Der Schwindel droht aufzufliegen.

Robson ist verzweifelt, bekommt aber von unerwarteter Seite Hilfe: Warren William, der König der Unterwelt, der sich einbildet, daß ihre Äpfel ihm stets Glück bringen, quartiert sie zum Dank im Hotel ein, macht eine feine Dame aus ihr und verpflichtet die Gang, die er befehligt, für den Besuch der Tochter eine Gruppe von Honoratioren zu mimen (wofür sie tüchtig üben müssen). Federführend dabei sind ein „Richter“ (Guy Kibbee), der in Wirklichkeit ein Billardkönig ist, und eine Nachtclubsängerin (Glenda Farrell). Ein paar Gesellschaftsreporter wittern den Betrug, aber werden von den Gangstern aus dem Verkehr gezogen und weggesperrt. Das ruft allerdings die Polizei auf den Plan. Der Bürgermeister und der Gouverneur – selbst von wohlwollender Presse abhängig – machen Druck, und so sieht sich William schließlich gezwungen, den Polizeipräsidenten in den Mummenschanz einzuweihen. Darauf lassen sich Gouverneur und Bürgermeister anrühren und kommen höchstpersönlich zu dem „Empfang“, den Robson im Nobelhotel gibt – zur Verblüffung der spanischen Gäste.

Die Geschichte ist zugegeben nicht sehr raffiniert. Der Film lebt von den originellen und durchweg gut gespielten Figuren. Für Columbia war dieser Stoff vermutlich genau das Richtige, denn man brauchte keine teuren jugendlichen Stars. Die Hauptfiguren werden von typischen Nebenrollen-Darstellern gespielt – Guy Kibbee habe ich zum Beispiel erst kürzlich als Richter in „Spuren im Sand“ gesehen. Mir fällt auf Anhieb kein Film ein, in dem eine alte Bettlerin im Mittelpunkt steht – abgesehen von all den Filmen, in den Charlie Chaplin einen Tramp spielte. Und Capra brachte in zahlreichen Details tatsächlich die Armut des Straßenlebens, die Kehrseite des amerikanischen Traums auf die Leinwand, wenngleich er jede Anklage vermeidet. Der Kern des Capra-Märchens ist, daß sich auch hartgesottene Gangster als hilfsbereit erweisen, wenn es darauf ankommt. Und daß man viel weiter kommt, wenn man sich gegenseitig hilft, statt sich zu bekriegen und umzubringen. Ein bißchen hat mich der Film zudem an Fritz Langs „M“ erinnert, denn die Unterwelt ist auch hier eine parallel zur anständigen Gesellschaft funktionierende soziale Gruppe, die in ihrem Machtbereich ungehindert und auch sinnvoll agieren kann.

Mit ihren Capra-Filmen machte die Columbia tatsächlich im US-Kinogeschäft Boden gut. May Robson, die erst am Ende der Stummfilmzeit vom Theater zum Film gewechselt und hier bereits 75 Jahre alt war, erhielt für ihre Rolle der „Apfel-Annie“ eine Oscar-Nominierung. Bis heute ist niemand Älterer nominiert worden. „Lady for a Day“ erhielt außerdem Nominierungen für den besten Film, das beste Drehbuch und die beste Regie. Es war die erste Nominierung sowohl für Capra als auch für die Columbia.
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Alt 06.09.2023, 07:18   #1543  
Nante
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„Die unteren Zehntausend“ habe ich mal gesehen. Hatte allerdings keine Ahnung, daß es ein Remake war, da mich der Film jetzt auch nicht so begeistert hat, daß ich da tiefer nachgegraben hätte.
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Alt 06.09.2023, 11:00   #1544  
pecush
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Fahrenheit 451

In den vergangenen Wochen habe ich eine kulturelle Lücke geschlossen. Bis dato kannte ich nur die Comicadaption mit Donald Duck in „Celsius 154“, in der Donald (recht werkgetreu) Musik verbrennt.
Zuerst habe ich den (bereits begonnenen) Roman von Ray Bradbury (nochmal von Beginn an) gelesen. In einer Ausgabe, die den Roman und seine Grundstory „Der Feuerwehrmann“ sowie ein gelungenes Nachwort enthält. Ein sehr kurzweiliger wie guter Roman, der in die Welt von Guy Montag entführt, eines Feuerwehrmannes, der aber keine Feuer löscht, sondern Bücher verbrennen muss. Ein Nachbarmädchen fragt ihn, ob er glücklich sei, was sein Weltbild ins Wanken bringt.
Die Bilder, die sich bei der Lektüre im Kopf auslösten, wurden teils bestätigt, teils neu gesetzt, als ich dann auch den gleichnamigen Film von François Truffaut sah (eine von mehreren DVDS der SZ-Cinemathek, die ich vor einigen Wochen auf dem Trödel OVP für 2 Euro das Stück kaufte!).
Den Film wollte ich vor allem wegen Oskar Werner sehen, den ich sehr interessant finde; als Columbo-Mörder in der Folge „Playback“ ist er einer meiner liebsten Schurken. Er spielt den Montag (ohne Vorname) so, wie ich ihn mir auch vorstellen konnte. Dass die einstigen Freunde Truffaut und Werner sich über die Auslegung der Rolle zerstritten, ist dabei schon fast kurios.
Die (gar nicht so) utopische Welt habe ich mir allerdings anders vorgestellt; im Film sieht sie halt aus, wie die 60er-Jahre wohl aussahen. Macht den Film aber nicht schlechter! Das Feuerwehrauto ist beispielsweise herrlich absurd; ich vermisste lediglich die großen Werbeschilder, über die im Buch geschrieben wurde, sie seien immer größer geworden, weil die Menschen immer schneller an ihnen vorbeifuhren.
Der Film nimmt sich einige künstlerische Freiheiten. Das Nachbarmädchen wird zum Beispiel eine junge Frau, die so aussieht wie Montags Frau. Dass ihnen keine Liebesbeziehung angedichtet wird, aber ein kluger Schachzug. So bleibt im Fokus, was im Fokus bleiben soll: Bücher.
Das Ende ist wunderschön, wenn auch wohl sehr unrealistisch (und anders als im Buch).
Auf jeden Fall eine Geschichte, die sich auf beiden Arten lohnt.
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Alt 06.09.2023, 11:43   #1545  
Peter L. Opmann
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Danke für den unerwarteten Beitrag. Ich dachte schon, ich würde hier im wesentlichen Alleinunterhalter bleiben.

Ich hätte zum Inhalt noch gesagt, daß Bradbury eine Welt beschreibt, in der freies Denken konsequent bekämpft wird. Zu diesem Zweck werden sämtliche existierenden Bücher verbrannt. Das ist die Aufgabe der Feuerwehr, also nicht Brände zu bekämpfen, sondern Feuer zu legen, und zwar speziell, um Bücher zu vernichten. - Man wußte damals noch nichts vom Internet, das diesen Job dann auf viel elegantere Weise erledigt hat. Heute quillt der Papiermüll über von Büchern, die man nicht mehr zu brauchen meint.

Ray Bradbury war ein sehr produktiver Schriftsteller, aber er hat komischerweise nur wenige Romane geschrieben. "Fahrenheit 451" ist quasi sein einziger Science-Fiction-Roman. ("Die Mars-Chroniken" und "Der illustrierte Mann" sind Zusammenstellungen von Storys.) Ich habe von ihm noch den Horror-Roman "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" und den Krimi "Der Tod ist ein einsames Geschäft". Das Gros seiner Werke sind offenbar Kurzgeschichten. In USA kann man freilich vom Verkauf von Short Storys sehr gut leben, bei uns nicht.
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Alt 06.09.2023, 11:49   #1546  
pecush
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Ich will ja nicht, dass du den Alleinunterhalter gibst.
Aber du schreibst immer so schön ausführlich mit Hintergrundinfos, das kann ich zeitlich gar nicht bieten!

Dann ergänze ich deine perfekten Ergänzungen aber noch um einen Hinweis:
Die Welt, in der sich die Menschen befinden, ist, zumindest im Roman, keine vom Staat vorgegebene. Die vermeintliche Mehrheit der Menschen selbst hat sie sich so gewünscht.
Das finde ich sehr aktuell!
Im Film kam das meines Erachtens nicht so gut raus.
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Alt 06.09.2023, 12:12   #1547  
Nante
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Ihr seid ein gutes Team. - Zumindest habt Ihr es geschafft, daß ich mir den Roman gerade als E-Book runter geladen habe.
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Alt 06.09.2023, 12:18   #1548  
pecush
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Dann viel Spaß beim Lesen.
Bei mir steht er aus Papier im Regal; E-Books habe ich gar nicht.

Wobei, da fällt mir ein: Ich las letztens, dass man die Vampirgeschichte "Carmilla, der weibliche Vampir" vielerorts kostenfrei herunterladen kann. Da erinnerte ich mich, das ich das mal getan habe, vor langer Zeit, und dann ausdruckte und las. Die Blattsammlung ist verschwunden; da müsste ich mir mal eine echte gedruckte Ausgabe von kaufen...
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Alt 06.09.2023, 12:24   #1549  
Nante
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Für den Urlaub ist so e-Reader einfach praktisch.
Und bei mir kommt die Platzfrage extrem hinzu. So eine komplette ungekürzte- Jules-Verne-Ausgabe z. B. nimmt im Regal schon mal locker zwei Meter ein, was ich mir einfach platzmäßig nicht mehr leisten kann.

Und um den Bezug zum Thread wieder herzustellen: Deswegen sind meine meisten DVD's auch längst aus den Plastikhüllen (wenn es keine speziellen Editionen sind) in Mappen gewandert.

Geändert von Nante (06.09.2023 um 12:31 Uhr)
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Alt 06.09.2023, 12:35   #1550  
Peter L. Opmann
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Ich mache jetzt die Erfahrung mit der Zeitung. Vor meinem Umzug habe ich die Zeitung, für die ich gearbeitet habe, noch in den Briefkasten gesteckt bekommen - obwohl die Stadt 25 Kilometer entfernt war. Jetzt arbeite ich mit einer Zeitung zusammen, die ebenfalls 25 bis 30 Kilometer entfernt gemacht wird. Da sagte mir der Chefredakteur: Die können wir Ihnen unmöglich zustellen; Sie bekommen einen Zugang zum e-Paper.

Ich habe da etwas Mühe. Die Zeitung habe ich jeden Morgen gelesen und das, was mir wichtig erschien, ausgeschnitten. Das e-Paper kann ich lesen, wann ich will, sogar schon am Abend vorher. Aber mir fehlt das Ritual. Und was ich brauche, kann ich ausdrucken, aber ich überlege jetzt immer: Brauche ich den Ausdruck wirklich? Ich muß einen neuen Umgang mit der Zeitung lernen, aber es ist alles nicht mehr so bequem wie früher...
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