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15.09.2014, 11:04 | #1 |
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Als Mitveranstalter (gemeinsam mit Chris Krumm) der Festival-Börsen 2009 + 2011 möchte auch ich einige Anmerkungen loswerden:
Ich kenne die Tonhalle aus früheren "Comic-Börsen" von Stefan Riedl. Zugegeben, das ist inzwischen über 10 Jahre her. Dennoch erkannte ich diese Halle aus der eindrucksvollen Beschreibung von Chris ("Fensterlos, dunkel, nach abgestandenem Bier riechend, klebriger Fußboden" etc. etc.) sofort wieder. Ich bin seit rund 30 Jahren auf Börsen unterwegs, diese Halle war mit Abstand das ekligste Ambiente, was ich je erlebt habe. Aber vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert? Die Hochglanzbilder auf der Tonhalle-website vermitteln jedenfalls einen völlig anderen Eindruck. Vielleicht kann sich einer der Münchner Comicfreunde bei nächster Gelegenheit ( z.B. am 9. November zur nächsten Riedl-Börse oder auch anlässlich einer anderen, comicfremden Veranstaltung. ) ein aktuelles Bild von der Tonhalle machen und hier wieder berichten? Auch ich halte es für einen großen Fehler der Festivalveranstalter, die Börse so weit entfernt auszulagern. Meines Erachtens wird sich der Großteil der Festivalbesucher weder knapp 30 Minuten ins Auto noch in die U-Bahn setzen, um zu der Börse zu fahren. Erschwerend kommt hinzu, daß die "Comic-Börsen" von Stefan in der letzten Zeit eher eine DVD- und Filmbörse mit einigen wenigen Comicständen waren. Das war auch der Grund, weshalb ich und viele andere Händlerkollegen dort nicht mehr hinfuhren. Ich befürchte, daß dieser Eindruck auch bei vielen Besuchern haften blieb und diese die Tonhallen-Börsen in Bezug auf Comics eher negativ in Erinnerung haben. Für die Münchner Comicszene im allgemeinen und für das Comicfestival im besonderen wäre es dringend anzuraten, diese Platzierung der Börse nochmals zu überdenken. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich reiße mich keinesfalls darum, erneut die Festivalbörse (oder eine Konkurenzveranstaltung, um die ich schon mehrfach gebeten wurde) in München zu veranstalten. Für mich ist es wesentlich einfacher, am Börsentag anzureisen, meinen Stand aufzubauen und abends wieder heimzufahren, als monatelang Börsenorganisation zu betreiben. Dennoch fände ich es schade, wenn das Comicfestival, welches in den letzten Jahren auf einem sehr guten Weg war, einen heftigen Dämpfer bekäme. @g.Nem: danke für Deinen Tipp bzgl. Hacker-Pschorr. Aber diese Nebenräume (mit festinstallierten Sitzbänken bzw. Säulen in der Raummitte) sind für eine Börse schlecht geeignet, weil zu klein. Bei der Aussage von Chris "Veranstaltungsräume über 100 qm" liegt die Betonung eindeutig auf ÜBER . Um eine adäquate Festivalbörse, die diesen Namen auch verdient, präsentieren zu können, wäre m.E. eine Fläche von mind. 200-250 qm. nötig. Und da wird es schwierig, da es auch bezahlbar bleiben muß. Wer also eine Idee für eine mögliche Location in Nähe der Theresienwiese weiß, bitte Nachricht an mich bzw. Chris oder hier posten. Vielleicht lassen sich damit die Festivalveranstalter und Stefan Riedl zu einem Umdenken bewegen. Vielleicht wäre auch ein großes Zelt auf der Theresienwiese in direkter Nähe zur Kongresshalle eine Alternative? Wenn an der Tonhalle als Börsenlocation festgehalten wird, werde ich mich meinem Vorredner bernd73434 anschließen, und dort als Aussteller NICHT vertreten sein. Es wäre gut, wenn sich diesbezüglich weitere potentielle Aussteller/Händlerkollegen äußern könnten. Quasi als "offener Brief" an die Festivalveranstalter. |
15.09.2014, 12:15 | #2 |
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Genau das ist der Knackpunkt generell. Die monatelange Organisation sollen andere machen und der Comic-Dealer reist nur an und schimpft dann wenn was nicht passt (Parkplätze, Wetter, Umsätze, Stand-Platzierung usw. usf.).
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15.09.2014, 21:36 | #3 |
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Der Comicdealer zahlt z.B. auf der Leipziger Buchmesse (Macoco), Comicsalon Erlangen, Comic Action für einen Stand von 10m² (5 Meter Front) immer über 1000,- Euro je Veranstaltung. Auf anderen Messen und Börsen sind es "nur" paar hundert Euro. Hinzu kommt Anreise, Hotel usw. Da kann man eine gut geplante Veranstaltung erwarten.
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15.09.2014, 22:41 | #4 | |
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Zitat:
.... ist "reist nur an" natürlich eine schon fast boshafte Herabsetzung der von Dir offenbar nicht sehr geschätzten Spezies Händler. Dass da mit Vorbereitung und Einladen der Ware, frühes Aufstehen am Wochenende und somit Investition von Zeit und Geld etwas mehr drinsteckt ist Dir doch sicher vollkommen bewusst. Und manchmal beinhaltet die Zusage zu einer Comicbörse anzureisen auch noch ein gehöriges Maß an gutem Willen und Vertrauensbvorschuß, wenn man eigentlich aufgrund diverser bedenklicher Parameter (wie z.B. in diesem Münchener Fall hier) schon vorher ahnen kann, dass sich da wohl leider ein ziemlicher Flop anbahnt. Ich bin jedenfalls - nach dem was im Nachhinein zum zu lesen war und auch von Kollegen berichtet wurde - doch sehr froh letztes Jahr nicht als Aussteller teilgenommen und die weite Anfahrt von Hamburg nach München auf mich genommen zu haben. Das frustrierende Erlebnis hatte dafür dann mein Geschäftspartner ("Manga X"). Wobei ich das gar nicht mal als generelle Kritik an den Veranstaltern verstanden wissen will. Denn mir ist schon klar, dass der ständige Wechsel der Veranstaltungsorte nicht gerne und freiwillig erfolgt. Es scheint einfach so zu sein, dass es in den wirklich großen Städten eben ungleich schwieriger ist, mit dem Thema "Comic" auf Unterstützung/Förderung/ Begeisterung bei den Entscheidern in den Behörden zu stoßen. Während so eine Comic-Messe für Erlangen (oder Angouleme, Contern etc.) eben etwas ist was der Stadt Aufmerksamkeit und sogar Renommee bringt welches sie sonst nicht bekommt, gibt es in München, Berlin oder Hamburg halt jede Menge Alternativangebote die ebenfalls um das Interesse sowohl des Publikums als auch der potentiellen Geldgeber ringen. Und selbst in Erlangen stand ja der Comicsalon auch zwischendurch mal auf der Kippe. Wir haben hier in Hamburg jdoch genau diese Erfahrung gemacht, als in den Neunzigern versucht wurde alternierend zu Erlangen ein Festival zu etablieren. Das fand insgesamt dreimal statt, die ersten beiden Male an einem ungeeigneten Veranstaltungsort in "kalter" Atmosphäre die auf wenig Gegenliebe stieß, beim dritten Mal dann zwar an einem besser geeigneten Ort von einem hochmotivierten Team mit tollem Programm aufgezogen, aber halt wirtschaftlich ein solches Zusatzgeschäft dass danach dann trotzdem Schluß war. Da hält München schon länger durch und hat sich im Großen und Ganzen sicher auch recht gut entwickelt. Trotzdem ist das Hauptproblem der wechselnden und auseinanderliegenden Veranstaltungsorte ein ziemlich Großes, dass sich aber anscheinend kaum optimal lösen lässt. Was ich hiermit mal getan habe. |
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15.09.2014, 23:44 | #5 | |
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Danke, auch hierfür:
Zitat:
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16.09.2014, 02:22 | #6 |
Moderator ICOM
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Da die Festivalveranstalter mit der Börse organisatorisch nichts zu tun haben, haben sie diese auch nicht ausgelagert. Sie sind nur mit der Messe in besser geeignete Räumlichkeiten (hoffe ich doch mal) umgezogen.
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16.09.2014, 04:23 | #7 | |
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Zitat:
Ich vermute dass die aktuellen Festivalveranstalter die Börse deshalb nicht mehr selbst organisieren. Ein Festival provitiert eigentlich nicht von einer Händler-Börse, sondern die Händler profitieren vom Festival. Das bedeutet, alle Händler die während des Festivals 2015 nicht zur Börse in die Tonhalle wollen, müssten sich in München selbst organisieren. Mit Händlern wie net.comics bin ich schon seit Jahren in freundschaftlichem Kontakt (sein Logo für Werbung ist z.B. von mir gestaltet) Ich habe net.comics auch schon Tipps für Börsen-Pressearbeit + Plakatgestaltung gegeben (die Entwürfe müsste ich sogar noch irgendwo haben), auf die er bis jetzt nie zurückgegriffen hat. Geändert von G.Nem. (16.09.2014 um 07:08 Uhr) Grund: Ergänzung |
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16.09.2014, 09:21 | #8 |
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16.09.2014, 09:52 | #9 |
Moderator sammlerforen
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Ich finde das Logo natürlich auch gut.
Gibt es sonst noch CGNler, die das auch so sehen? Das wäre sicher sehr wichtig für dieses Theema. |
16.09.2014, 15:11 | #10 | |
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Zitat:
Was glaubst Du, wie viele Sammler nur für den Samstag mit der Börse nach Erlangen kommen und das Festival halt so am Rande mit nehmen. Viele kommen nur, weil sie wissen das dann Händler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum vor Ort sind und ein entsprechend großes Angebot vorhanden ist. |
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16.09.2014, 15:25 | #11 |
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Salomonische Antwort! Du weißt aber auch dass ich unseren gemeinsamen Freund net.comics versucht habe auf das Pferd mit einer guten Pressearbeit etc. zu heben. Was aber nie gelungen ist. Die Münchner Edel-Comichändler müssen selbst aktiv werden. Wie die Jungs in Berlin. Kann ich nur immer wieder als gutes Beispiel bringen. Warum schaffen die Berliner das und die Münchner Händler nicht?
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16.09.2014, 15:30 | #12 |
Moderator sammlerforen
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@bernd: du meinst sicher nicht meinen Beitrag.
@G.Nem.: Die Münchner Edel-Comic-Händler brauchen keinen Stand auf der Samstagsbörse, da sie schon auf dem Festival die Werksvertretungen für die Verlage durchziehen und so direkt vor Ort sind. |
16.09.2014, 15:34 | #13 |
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Pardon – da war mein Begriff 'Münchner' wohl falsch. Lass es süddeutsche Edel-Comic-Händler sein, die keine Verlage direkt auf dem Festival vertreten.
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16.09.2014, 15:36 | #14 |
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16.09.2014, 15:13 | #15 | |
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Zitat:
Und ich habe auch in den letzten 15-20 Jahren keine solchen "lautstarken Auseinandersetzungen" auf einer Börse erlebt. Aber das viele sich in der Tat nicht besonders grün sind gilt ja für die gesamte "große" Comic-Szene, da scheint mir der Umgang der Händler untereinander sogar noch recht gemäßigt. Zudem äußern sich von dieser Spezies ja auch nur wenige öffentlich in Magazinen oder Foren, weil sie da ganz einfach gar keine Zeit für haben sondern tatsächlich recht hart und viel arbeiten (also die meisten Kollegen jedenfalls, ich verdiene mir meine goldene Nase ja bekanntlich mit den Manga-Kiddies quasi nebenbei...) |
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16.09.2014, 15:21 | #16 |
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Was du aus Hamburg in den Bereich der "Urban Legends" verweist ist im Falle von München eigentlich völlig nebensächlich, quasi OT. Dort ging es letztes Jahr zur Börse im Kolpinghaus zwischen den Händler hoch her.
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16.09.2014, 15:28 | #17 |
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komisch - obwohl ich als Aussteller/Verkäufer den ganzen Tag vor Ort war, ist mir dies entgangen. Hast DU die lautstarke Auseinandersetzung zwischen den Händlern in München denn persönlich mitbekommen oder ist das nur "Hörensagen" ? Das einzige verbale Gerangel an das ich mich erinnern kann war zwischen Werni und dem Veranstalter.
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16.09.2014, 15:24 | #18 | |
Moderator sammlerforen
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Zitat:
Ich erinnere mich an einen mir glaubhaft übermittelten Zwischenfall von vor ein paar Jahren in Hamburg, wo zwei bekannte Comichändler aus Berlin und Hannover einem Hamburger Comichändler beinahe den Stand zerlegt hätten. Es hatte wirklich nicht viel gefehlt und seine Auslagen wären im hohen Bogen durch die Halle geflogen ... und er wohl im "Stillgestanden" hinterher. |
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16.09.2014, 15:27 | #19 |
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