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Alt 25.08.2023, 21:19   #1  
Peter L. Opmann
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Heute habe ich meine Belege von "Graphica" bekommen. Und auch wenn ich selbst da drin bin, muß ich zugeben, daß es einige Kritikpunkte gibt. Aber andererseits sehe ich auch ein paar Dinge, die gut geworden sind - oder jedenfalls nicht so schlecht, wie befürchtet.

Minus: Wie schon gesagt wurde, stören die vielen Tipp- oder Rechtschreibfehler erheblich. Ich denke, der Text ist einfach hingeschludert wie etwa: "jetzt wünsn ich Euch..." oder auch "wir fortgesetzt". Auf jeen Fall darf man Namen oder Titel nicht unterschiedlich schreiben.

Minus: Nichts gegen René Lehner, aber das Cover finde ich gerade für ein Debütheft nicht aussagekräftig. Da hätte Björn Wiele nicht einfach etwas nehmen dürfen, was ihm zugeschickt wurde, sondern ein eigenes Cover produzieren müssen. Wobei ich nicht aus dem Stand sagen kann: Dieses Motiv hätte aufs Cover gehört.

Minus: Ich kann hinter dem Heft überhaupt keine Idee und kein Konzept erkennen. Das Vorwort ist ziemlich nichtssagend. Irgendeinen Grund muß Björn wiele doch gehabt haben, dieses Magazin zu gründen. Aber darüber findet sich kein Wort. Ich als Leser weiß nicht, warum ich "Graphica" weiterlesen soll.

Plus: Das Heft hat zwar nur 32 Seiten, aber überraschenderweise kommt es mir nicht zu dünn vor. Das ist in meinen Augen schon einiger Lesestoff. Die vier enthaltenen Comics sind recht unterschiedlich, passen aber ganz gut zusammen (meiner fällt wegen der fehlenden Farbe und Amateurstil am ehesten aus dem Rahmen). Allerdings muß ich auch sagen: "Fred Flamingo" wirkt wie ein Ausschnitt aus einem längeren Comic, und es fehlt ein richtiger Anfang und ein richtiges Ende.

Plus: Heftlayout und Druck sind in Ordnung.

Plus: Gut, daß Björn Wiele eine Backcover-Anzeige an Land ziehen konnte. Das scheint mir eine Unterstützungsgeste von René Lehner zu sein.

Nicht ganz sicher bin ich, was ich vom Coverpreis halten soll. 3,95 Euro ist nicht ganz billig, aber drunter hat man, wenn ich das richtig sehe, schon seit längerem kein Comicheft mehr bekommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2023, 09:40   #2  
Tangentus
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
3,95 Euro ist nicht ganz billig, aber drunter hat man, wenn ich das richtig sehe, schon seit längerem kein Comicheft mehr bekommen.
Doch: MOSAIK, monatlich, 52 Seiten, farbig, 3,45 €

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Tangentus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2023, 10:22   #3  
Peter L. Opmann
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Wenn's gut läuft, ist das für "Graphica" erreichbar.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2023, 15:00   #4  
underduck
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Bisher hat mir Björn keine Mailadresse für seine Registrierung im Forum zugeschickt.
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Alt 30.08.2023, 15:09   #5  
Peter L. Opmann
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Ist ja nett, daß Du darauf wartest.

Ich kann zumindest eine Neuigkeit beitragen: Ein Freund von mir hat vor einiger Zeit angefangen, den "Daphne"-Comic zu colorieren. Da das relativ langsam ging, habe ich Björn Wiele nicht die Farbseiten geschickt. Aber in "Graphica" # 2 soll "Daphne" nun auch farbig erscheinen. Mein Freund hat für die noch fehlenden Seiten von ihm eine Deadline im September bekommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2023, 15:42   #6  
Wiele Verlag
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Hallo Leute,

als Verleger von „GRAPHICA“ möchte ich mich zu der hier geäußerten Kritik äußern. Zuerst mal möchte ich eingestehen, dass die vielen Grammatik- und Rechtschreibfehler natürlich nicht gut sind, wenn man ein Magazin auf den Markt bringt. Selbstverständlich wird sich das in der Nummer 2 besser werden.

Allerdings sehe ich die hier geäußerte Kritik, insbesondere von „Phantom“ als ein dickes Lob an. Denn er geht offensichtlich davon aus, das „GRAPHICA“ ein professionelles Magazin ist. Dem ist aber nicht so. Das einzige was an „GRAPHICA“ professionell ist, ist der Vertrieb. Das Magazin selber entsteht neben meiner normalen Arbeit und meiner Familie. Insofern ist es bestenfalls „Semiprofessionell“. Auch wenn ich hoffe, das „GRAPHICA“ mit der Zeit immer professioneller wird, kann ich eben nicht jeden Tag 8 Stunde daran arbeiten. Vor diesem Hintergrund kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen – auch mit den vielen Fehlern. „Phantom“ muss mir erst mal beweisen, das er unter den gleichen Bedingungen ein besseres Magazin raus gebracht hätte.

Was mich allerding etwas verwundert ist, wieso man sich über die gemachten Fehler so aufregt, wenn man erklärt das man sowieso nicht zur Zielgruppe des Magazins gehört und daran auch keine Interesse daran hat? Ich würde keine einzige Zeile über die Fehler in einen Magazin schreiben was mich nicht interessiert, dazu sind mir meine Zeit und meine Nerven zu schade.

Was mich aber wirklich stört ist die Haltung, die hinter einer solchen Kritik steht. Der gute Goethe hat in ein und denselben Text das keine Wörtchen „auf“ mal als „auf“ mal als „auff“ und mal als „aufff“ geschrieben und niemand spricht ihn deshalb seine literarische Qualität ab. Aber wenn einem kleinen Verlag solche Fehler passieren wird das gleich gemacht.

Die meisten Menschen machen Rechtschreib- und Grammatikfehler nicht deshalb, weil sie einfach keine Bock auf richtiges schreiben haben, sondern es gibt dafür Gründe. Die einen sind Legastheniker, andere haben einen Migrationshintergrund und wieder andere haben andere Gründe dafür. Da hilft es eben nicht noch mal 10 Minuten drüber zu sehen, weil die Fehler einfach nicht gesehen werden. Und selbst die Rechtschreibkorrektur von Word übersieht viele Fehler.

Bei einem Rollstuhlfahrer regt sich niemand auf, das er keine Treppen steigen kann, alle nehmen darauf Rücksicht. Klar er ist ja auch Behindert und kann nichts dafür. Aber Legastheniker - zum Beispiel - können auch nichts für Ihre Einschränkung, aber da heißt es dann gleich: „Der kann ja nicht mal richtig schreiben“. Stimmt kann er auch nicht, aber er kann genauso wenig etwas dafür wie der Rollstuhlfahrer etwas dafür, dass er keine Treppen steigen kann. Und das gleiche gilt für Menschen mit Migrationshintergrund.

Sicherlich kennt man nicht die genauen Hintergründe wenn man nur die Fehler im Text sieht. Aber man hätte ja auch erstmal etwas nachdenken und sich zurückhalten könne, statt seinen Vorurteilen freien Lauf zu lassen. Aber in Zeiten in denen Björn Höcke Inklusion als „Ideologieprojekt“ diffamiert und nur die üblichen Verdächtigen (Kinderschutzbund, Sozialverbände, Gewerkschaften) sich empören und keine gellender Aufschrei durch die Gesellschaft geht, sollte man sich über so eine Verhalten wohl nicht wundern.

Natürlich hätte ich mir auch professionelle Hilfe holen können, aber das hätte auch wesentlich mehr gekostete. Und wer möchte für „GRAPHICA“ mindestens ein Euro mehr ausgeben nur damit dort eine korrekte Schreibweise vorkommt. Zumal „Phantom“ ja nicht mal bereit ist 3,95 Euro dafür zu bezahlen. Man hätte seine Kritik auch anders äußern können. Viele haben die Grammatik- und Rechtschreibfehler kritisiert aber gleichzeitig Hilfe angeboten. Solche Kritik empfinde ich als konstruktiv und nicht diskriminierend und ich bedanke mich bei alle jenen an dieser Stelle ausdrücklich.

Zum Schluss noch eine Bemerkung zum Preis. Natürlich ist „Mosaik“ günstiger als „GRAPHICA“. Aber mir war es wichtig das sich das Magazin jeder leisten kann, der es gern haben möchte und mit 3,95 Euro ist es immer noch günstiger als die „Micky Maus“ die 4,50 Euro kostet. Damit ist „GRAPHICA“ auch für die Menschen mit kleinen Geldbeutel erschwinglich. Und wenn „GRAPHICA“ eines Tages die gleichen Verkaufszahlen erreicht wie „Mosaik“ wird es auch 52 Seiten haben und monatlich erscheinen. – Mein Wort drauf.
Wiele Verlag ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2023, 16:12   #7  
Marvel Boy
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Beiträge: 16.925
Schade, vom ersten Post eines Verlegers zu seinem Produkt hätte ich mir anderes erwartet als eine lange Abhandlung darüber warum man Rechtschreibfehler macht.

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