Österreichische Sammelbände [Bastei]

[harecosa]

Einführung
Offenbar wurden in Österreich selbst im Auftrag von Bastei in den 60er bis zumindest 80er Jahren eigene Sammelbände hergestellt. Laut Auskunft des Verlages heutzutage nicht mehr.

Enthaltene Hefte:
Verwendet wurden Hefte, die in Österreich nicht verkauft werden konnten. Dazu ist anzumerken, dass in Österreich die Hefte durch den Phasenvertrieb später als in Deutschland erschienen und auch länger zum Verkauf auslagen. Während in Deutschland bei Erscheinen des neuen Heftes einer Serie das vorherige aus den Regalen verschwand, blieben in Österreich die alten Hefte noch weiter liegen. Sammler erzählen, dass z.B. 30 verschiedene Hefte einer Serie zur Auswahl auslagen. Ich weiß nicht, ob es überhaupt einen festen Termin zur Rückgabe gab, jedenfalls kamen dadurch die Hefte ziemlich ungeordnet zur Remission. Das merkt man an den verwendeten Heften in den Sammelbänden: Bei manchen findet man kaum mal gleiche Inhaltsvarianten und die verwendeten Hefte haben bis zu vier Jahre Altersunterschied. Bei anderen Sammelbänden wiederum wurde mehr sortiert, die Hefte liegen in ihrem Alter nur wenige Monate auseinander.
Auch war man bei der qualitativer Auswahl der Hefte für die Sammelbände nicht so genau wie in Deutschland. So wurden auch Hefte verwendet, denen man ansieht, dass sie vor der Verarbeitung im Sammelband schon lange in einem Laden lagen und Hefte bei denen der Schilling-Preis handschriftlich oder mit einem Aufkleber hervorgehoben wurde.

Herstellungsweise:
In den 60er Jahren wurden in Österreich Sammelbände ohne Sammelbandumschlag hergestellt. Diese bestehen nur aus vier, später drei zusammengeklammerten Heften. Sie wurden beschnitten und sind am Falz mit einem bunten Klebeband verstärkt. Auf die Vorderseite des ersten Heftes ist ein meist ca.4,5 x 5,5 cm großer Sammelband-Aufkleber aufgeklebt, der gleichzeitig (Schilling)-Preisschild war. (Z.B. "Felix Sammelband Nr.62 - 3 Hefte – S 10,-"). Bei der Serie Felix wurden die Aufkleber zunächst nummeriert, dann eine Zeit lang nicht und dann wieder neu ab Nr.1. Es gibt mehrere Nummernreihen. Auch von den Serien Wastl, Lasso und Roy Tiger gibt es Sammelbände ohne Umschläge mit nummeriertem Aufkleber und auch unnummerierte Aufkleber mit dem Aufdruck "Kindersammelband".

Verwendete Umschläge:
Ab 1970 bekamen auch die österreichischen Sammelbände Umschläge. Ich glaube, die Umschläge für die Sammelbände wurden aus Deutschland geliefert. In den 70er bis Anfang der 80er Jahren wurden teils für Österreich extra Umschläge mit eigener Nummerierung und Schilling-Preisaufdruck hergestellt. Es wurden aber auch deutsche Umschläge nach Österreich geliefert, ich vermute einfach das was man an Umschlägen noch so übrig hatte. Bei manchen Serien gab es gar keine eigenen österreichischen Umschläge, es wurden nur die deutschen verwendet.

Unterscheidung deutscher und österreichischer Sammelband-Umschläge:
Neben den unterschiedlichen Umschlagmotiven und dem anderem Inhalt ist das einfachste Merkmal, an dem man deutsche und österreichische Sammelband-Umschläge unterscheidet, der aufgedruckte Preis:
Österreichische Umschläge: nur groß der Schilling-Preis aufgedruckt (Ausnahme siehe unten Nr.105-106, aber auch hier kein DM-Preis)
Deutsche Umschläge: großer DM-Preis, andere Währungen klein.

österreichischen Sammelbände mit deutschen Umschlägen
Es wurden aber auch deutsche Umschläge (mit DM-Preis) nach Österreich geschickt, die dort mit Heften bestückt und verkauft wurden. Diese erkennt man daran, dass sie meist wesentlich ältere Hefte enthalten als die gleichen deutschen Sammelbände und manchmal auch daran, dass der Schilling-Preis bei einem enthaltenen Heft oder auf dem Umschlag handschriftlich oder mit einem Aufkleber hervorgehoben wurde.
Sammelbände mit deutschen Umschlägen wurden schwerpunktmäßig in den drei bis vier Jahren zwischen der "A-Reihe" und den "neuen Reihen" verkauft, aber auch parallel dazu.