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Alt 24.03.2011, 17:08   #1476  
jakubkurtzberg
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Alle Kritiken, die mir zu Ohren kamen, waren nicht gut. Vorallem die nicht vorhandene Story wurde bemängelt. Da können tolle Effekte auch nicht mehr viel rausreißen. Ich kenne jedenfalls auch nur den alten Film. Bei der Synchro wurde wohl sehr aufgepasst, da man die Stimmen aus dem Original-Tron wieder engagiert hat. Und das obwohl man sonst immer Joachim Tennstedt auf Bruce Boxleitner hört (seit Agentin mit Herz). Als Tron war's Lutz Riedel und den hat man jetzt auch wieder genommen.
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Alt 28.03.2011, 14:13   #1477  
michidiers
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From Hell



Alan Moore und Eddie Campbell

Alan Moore beschreibt auf den gut 500 Seiten dicken Wälzer die Vorkommnisse in London des Jahres 1888. Ein unbekannter Mörder tötet und zerstückelt auf bestialische Art und Weise im Armenviertel Whitechapel nach und nach insgesamt fünf Prostituierte. Bei der Suche nach dem Täter führen die Spuren den ermittelnden Beamten Abberline dabei in die höchsten Kreise der Londoner Gesellschaft und sogar bis in den Buckingham Palast.

Puh, sage und schreibe drei Wochen habe ich mir für dieses Mammutwerk Zeit genommen, bzw. Zeit nehmen müssen. Alan Moore hat sich mit wohl sämtlichen verfügbaren Quellen, die sich mit den Morden des „Jack the Ripper“ beschäftigten, vertraut gemacht und akribisch ausgewertet. Alle Daten, Fakten und Örtlichkeiten, die noch belastbar sind, hat er als Grundgerüst für diese Graphic Novel benutzt. Alle nicht belegbaren Geschehnisse, die nur auf Vermutungen, Behauptungen und Annahmen basieren, die wurden mit seinen eigenen Rückschlüssen und Fiktionen in die dunklen Räume zwischen den Fakten eingebaut. Heraus kommt dabei eine Täterschaft und ein Komplott aus Oberschicht, Freimaurer und Königshaus, das schlussendlich zu den Morden führte. Als Nachweis hat Alan Moore zu fast jeder Seite eines Kapitels viele Anmerkungen, Hintergründe und Quellen verfasst. Daher ist ein nicht unerheblicher Teil des Werkes auch als normaler Buchtext zu lesen

Aber diese Geschichte erzählt dem Leser nicht nur von fünf grausamen Morden. Er stellt auch die unüberwindbaren gesellschaftlichen Klüfte in der wohl zu dieser Zeit noch bedeutendsten Stadt der bekannten Welt dar: London. Das sich langsam industrialisierende Großbritannien steht auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert und der Neuzeit. Alte gesellschaftliche Strukturen, die über Jahrhunderte bestand hatten, zerfallen. Am stärksten macht sich dies in den Großstädten bemerkbar. London ist ein Völkergemisch mit immer unüberbrückbareren gesellschaftlichen Klüften. Der Adel, der Geldadel und die obere Mittelschicht sind nur die kleine, aber bestimmende Spitze einer Bevölkerungspyramide. Darunter liegt eine wie ein im Wasser schwimmender Eisberg riesige unbekannte Unterschicht voller Tagelöhner, Arme, Bettler, Krüppel und Prostituierte, die erst den Reichtum der kleinen Oberschicht möglich macht.

Aber nicht nur der Reichtum basiert hier auf die Arbeitskraft der Armen. Auch für die Befriedigung der sexuellen Triebe hat die Unterschicht herzuhalten. Die Oberschicht, sie stellt sich nach Außen voller Anstand und Moral dar. Sie ist eine Schicht, die anscheinend alle tierische Triebhaftigkeit vor lauter Moral längst abgelegt hat. Hier aber, in den vielen Armenvierteln findet sie dies alles wieder. Hier kann sie ihre menschlichen Urinstinkte heimlich ausleben und verfällt diesen wie heutzutage ein Junkie dem Heroin. Ein perverser Sex für drei Pence, das ist der Straßenpreis. Der Kunde findet seine schnelle, harte und billige Befriedigung, die Prostituierte kann sich damit einen Schlafplatz (sitzend) auf der harten Holzbank für eine Nacht kaufen, nur um am nächsten Morgen wieder auf der Straße zu stehen. Ein verzweifeltes Leben für die schwächsten der Gesellschaft zum finanziellen und sexuellen Wohlergehen der Reichen und Starken. Eine verzweifelte Gesellschaft von Elenden und von Krankheit gezeichneten, ausgenutzten Menschen, die ihre letzte Zuflucht nur noch in Pubs findet.

Die Zeichnungen sind der Zeit der Geschichte und der düsteren Grundstimmung ideal angepasst. Eddie Campbell zeichnet dabei einen harten zeitgenössischen Strich, fast wie mit dem Mordmesser ins Papier geschnittene Panels lassen Bild und Wort, objektive Darstellungen und subjektive Intuitionen, miteinander verbinden.

Ja, alles in allem: man sollte sich viel Zeit für dieses Werk nehmen. So an einem Wochenende kann man es nicht mal schnell durchlesen und in seiner Gesamtheit erfassen (wenn man es überhaupt kann). Es sind einfach in der Masse zu viele Daten, Fakten, Örtlichkeiten, Fiktionen, die hier ihren Weg ins Buch gefunden haben. Jedes einzelne der unzähligen Panels ist ein kleines Kunstwerk für sich. Einen guten Magen sollte man übrigens beim Lesen auch haben. Auch wenn die Morde durch die subjektiven Zeichenkunst Campbells in einer gewissen Unschärfe dargestellt werden, so ist das Auseinanderschneiden und die Ausweidung des letzten Opfers Mary Kelly explizit dargestellt und lies mir doch ganz schön den Magen umdrehen.

Zufall: Gekauft habe ich den Comic übrigens in einem hamburger Comicladen vor etwa 2 Jahren, beim letzten Treffen von Perry in Delmenhorst stellte sich heraus, dass ich das Buch von ELDORADO höchstpersönlich kaufte.

Geändert von michidiers (28.03.2011 um 14:19 Uhr)
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Alt 28.03.2011, 14:45   #1478  
Eldorado
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Der nun wiederum "höchstpersönlich" Deinen Text dazu gelesen hat.
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Alt 29.03.2011, 11:17   #1479  
michidiers
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Zitat:
Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
Der nun wiederum "höchstpersönlich" Deinen Text dazu gelesen hat.
Hast Du denn auch den Comic gelesen damals?


Heft-Nr.: 223
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Venom riskiert wieder einmal eine dicke Lippe!
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1993/12
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #373
2) The Amazing Spider-Man (I) #374
3) The Amazing Spider-Man Annual (I) #25
4) The Amazing Spider-Man (I) #370
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Venom: Der Schrei nach Freiheit
2) Mord im Gleichschrit
3) Venom: Truckstop des Verderbens
4) May Parker: Das Netz
Original-Storytitel:
1) The getaway scream!
2) Murder on parade
3) The truckstop of doom!
4) The web
Zeichnungen:
1) Tod Smith
2) Mark Bagley
3) Paris Cullins
4) Aaron Lopresti
Text:
1) – 3) David Michelinie
4) Jean Marc DeMatteis
Übersetzer:
1) – 4) Michael Nagula
Coverzeichner: Mark Bagley
Ursprüngl. Coverpreis: 3,50 DM
Inhalt:
1) + 2) Entsetzen macht sich bei Peter Parker breit. Nicht nur, dass Venom wieder einmal aus dem Knast ausgebüchst ist. Nein, er hat auch noch Peters „frischgebackene“ Eltern entführt. Und alles nur wieder deswegen, weil Venom sich wieder einmal an der Spinne und Peter Parker für vermeintlich erlittenes Unrecht rächen möchte. Nach einem ersten Kampf trennen sich die Streithähne wieder und Spinne macht sich auf die Suche nach seinen Eltern…
2) Einen schlechten Ort hat sich eine Bande für einen Überfall auf einen Truck Stop gewählt. Denn Eddy Brock ist zufällig unter den Gästen und sorgt als Venom für klare Verhältnisse in der Frittenbude.
3) Tante May hält am Grabe ihres verstorbenen Gatten Ben Parkert einen langen Monolog und denkt über Mays und Bens schöne gemeinsame Vergangenheit nach.
Bemerkungen:
Also ich muss ehrlich sagen, dass ich Venom inzwischen als Gegner der Spinne einfach nicht mehr sehen kann. Seine inflationären Auftritte als nach Rache dürstendes Monster, das nach großmäuligen Ankündigungen eh wieder was auf die Mütze bekommt, habe ich einfach über. Es ist einfach Schade, dass solch ein toller Charakter so dermaßen überstrapaziert wird, so dass er einfach nur noch lächerlich ist. Obendrein nimmt der größte Teil der Story nur eine krude Klopperei zwischen den beiden Streithähnen ein.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, News – 1 Seite
2) Werbung für Marvel-Telefonkarten – 1 Seite
3) Werbung Marvel Videokassetten - Rückseite
[b]Auch erschienen in:
1) – 4 ) Erstveröffentlichung in Deutschland
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Alt 29.03.2011, 17:13   #1480  
Eldorado
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Klar, "From Hell" hat mich damals auch eine gute Zeit lang beschäftigt.

Ist echt ein gutes Stück "Arbeit", aber ein Lohnendes!
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Alt 30.03.2011, 17:16   #1481  
michidiers
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US Avengers # 185



David Michelinie/John Byrne/Dan Green

„The Yesterday Quest“

Inhalt: Pietro und Wanda befinden sich in East Transia, an der Grenze zu Wundagore. Dort erhoffen sie sich weitere Aufschlüsse über ihre Vergangenheit. In der Nacht wird Wanda von einem Wesen namens Modred aus der Herberge auf den Berg Wundagore gelockt. Pietro folgt ihr am nächsten Morgen auf den Berg, wird aber von einer energetischen Wand aufgehalten, stürzt ab und fällt in tiefe Bewusstlosigkeit. Daraus aufgewacht, findet sich der verdutzte Quicksilver im Schlafzimmer seiner Ersatzmutter Bova wieder.

Fazit: Jau, das ist ja eine recht spannende und duchaus dichte Story. Für reichlich Atmosphäre sorgt auch die Örtlichkeit, ein kleines Dorf in den Alpen, in denen die Bewohner ein nettes Kauderwelsch aus englisch und deutsch Sprechen („Fraülein“). Die Zeichnungen, Inks und die Farben sind ebenfalls gelungen. Vor allem das dramatische Cover weis zu gefallen!

„Wundagore“, was hat sich da wohl der Namen gebende amerikanischer Autor damals bei gedacht? Ob der da wohl das deutsche Wort „Wunder“ und das slawischen Góra (-e/-y) zusammengesetzt hat, klischeehaft typisch amerikanisch unwissend, dass beides aus verschiedenen europäischen Sprachen stammt?

und

Mogamobo



Das Heft habe ich kostenlos bei den Comic-Theatertagen im Maxim Gorki Theater in Berlin bekommen. Diese Heftserie kannte ich bis dato nicht. Die sind kostenlos, gut 80 Seiten stark, und liegen (lagen) in ausgewählten Kinos, Cafes und Comicshops aus. Wie die Finanzierung zustande kommt, keine Ahnung. Es ist aber recht viel Werbung vorhanden, so dass ich denke, dass es darüber wohl geht.

Vorgestellt werden die Arbeiten und Kurzstories von offensichtlichen Nachwuchskünstlern, aber auch von renommierten Zeichnern, wie z.B. in diesem Fall Dylan Horrocks. Dieses Heft aus 2003 hat das Schwerpunktthema „Georg W. Bushs Krieg im nahen Osten“. Es erübrigt sich da wohl zu schreiben, dass der gute alte Kriegstreiber und die USA in den Kurzgeschichten kräftig ihr Fett wegbekommen. Die Geschichten sind vom Zeitgeist des gerade begonnenen 21. Jh. beflügelt und schwanken von bissig genial bis grottenschlecht. Eine neue Erfahrung war es allemal wert.
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Alt 04.04.2011, 10:03   #1482  
michidiers
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Heft-Nr.: 224
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/01
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #375
2) Spider-Man Unlimited (I) #1
3) Peter Parker, the Spectacular Spider-Man #189
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Venoms Braut
2) Cardiac: Der lange Weg hinab
3) May Parker: Die Nacht als die Welt starb
Original-Storytitel:
1) The bride of Venom
2) Long way down!
3) The night the world died
Zeichnungen:
1) Mark Bagley
2) Mark Bagley
3) Bob McLeod
Text:
1) David Michelinie
2) Terry Kavanagh
3) Jean Marc DeMatteis
Autor:
Übersetzer:
1)-3) Michael Nagula
Coverzeichner: Signatur: „BAGS + RE ´92“
Ursprüngl. Coverpreis: 3,50 DM
Inhalt:
1) Fortsetzung aus Magazin #223: Mit Hilfe der Ex-Frau von Eddie Brock, der erfolgreichen Rechtsanwältin Anni Weying, gelingt es Spider-Man seine entführten Eltern in einem verlassenen Vergnügungspark aufzuspüren. Dort werden sie nicht nur von Venom, sondern auch noch von der Söldnertruppe „Wild Pack“ erwartet. Wild Pack wurde von J.J. Jameson beauftragt, Venom für eine Story einzufangen. Eine muntere Klopperei beginnt, die Spinne am Ende mit Hilfe von Anni Weying für sich entscheiden kann. Das „Wild Pack“ trollt sich nach dem Kampf. Der durch das Zureden seiner Ex-Frau geläuterte Venom verdrückt sich, nachdem er mit Spidey einen Waffenstillstand ausmacht, in Richtung Westküste. Die Eltern sind befreit, Peter ist diese monströse Sorge fürs erste losgeworden.
2) Eine Story um den einsamen Kämpfer „Cardiac“, der im korrupten Bauwesen von NY mal wieder kräftig aufräumt.
3) Tante May sinniert nach einem Alptraum über den Tod von Ben und die Rolle der Spinne bei dieser Tragödie.
Bemerkungen:
1) Dem Leser wird die volle Dröhnung Venom zugemutet. Im Vorwort gibt es eine Auflistung seiner Auftritte im Magazin: #162-163, #177-179, # 189-190, #204-206, #213-215, #219-221, # 223-224. Obendrein erwarten den Leser von #226-232 weitere Auftritte des Venom in dem Event „Maximum Carnage“.
2) Ein Sachartikel von Michael Landman bereitet den Leser auf das Megaevent Maximum Carnage vor. Ausserdem gibt es ein doppelseitiges Poster von Venom.
3) Bei einem Dialog zwischen Spinne und Anni wurden die Texte in den Sprechblasen vertauscht.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichnung, Leserservice – 1 Seite
2) Leserforum und Lesermarkt – 1 Seite
3) Werbung Marvel Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in:
1)-3) Erstveröffentlichung in Deutschland
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Alt 04.04.2011, 16:39   #1483  
Peter L. Opmann
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Kurzer Nachtrag zu # 1482 und "MogaMobo":

Solche rein werbefinanzierten Gratis-Comicmagazine gab es etliche, zum Beispiel Comicaze und Comicstrich in München, Cosmix in Köln, Blümchens Schacht in Gießen oder Wieselflink im Raum Hamburg. Welche davon jetzt noch existieren, weiß ich aber nicht genau.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2011, 23:23   #1484  
Detlef Lorenz
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Wieselflink ist vorige Woche neu rausgekommen und zeigt u. a. einen Bericht von der Leipziger Buchmesse.
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Alt 05.04.2011, 07:56   #1485  
Peter L. Opmann
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Ja, neue Wieselflink-Ausgaben sehe ich immer in Erlangen und auf der Frankfurter Buchmesse ("Faszination Comic"). Das Ding hat gerade Zeitungsformat. Man begegnet Wieselflink aber hier in Süddeutschland nicht an jeder Ecke.
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Alt 05.04.2011, 11:23   #1486  
Detlef Lorenz
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Wenn Du im Mai in Köln bist, kann ich Dir ja ein Exemplar mitbringen - Interesse?
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Alt 05.04.2011, 12:45   #1487  
Peter L. Opmann
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Ja, ich habe vor zu kommen (auch wegen "30 Jahre ICOM"). Wir setzen uns vorher nochmal in Verbindung, okay?

Vielen Dank jedenfalls für das Angebot.
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Alt 05.04.2011, 17:40   #1488  
michidiers
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Also ich habe einmal bei Ebay nachgeschaut. Da steht doch tatsächlich ein MogaMobo - Comicheft mit dem Titel "100 Meisterwerke" für fast 30 Euro zum Verkauf.
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Alt 05.04.2011, 17:40   #1489  
michidiers
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Avengers 1 und 2 von Panini


Ja, als recht erfahrener Leser von Superheldengeschichten ist man inzwischen ganz schön leidensfähig geworden. Die großen Tage der strahlenden Superhelden schienen nach Jahren der Riesenevents von „Civil War“ bis hin zu jüngst „The Siege“ im Grunde genommen vorbei. Eine lange Zeit der Düsternis hielt Einzug. Sämtliche Helden und Heldengruppierungen waren zersplittert, unterwandert, kontrolliert, verraten und verkauft. Riesige epische Schlachten, die sich über fast alle Serien erstreckten, erschütteten den so oft gebeutelten New Yorker Central Park ebenso wie die Nerven der Leser.

Die Erkenntnis, dass dies eine gewisse Heldenmüdigkeit beim Leser mit sich brachte, ist offensichtlich auch inzwischen bei den New Yorker Büros des Marvelverlages angekommen. Deshalb besann man sich wohl glücklicherweise wieder der alten Tugenden. Nachdem jetzt die bei den vielen Events geöffneten Fässer mehr oder minder gut geschlossen werden konnten, stehen wir jetzt wieder etwa auf einem Status Quo, der lange vor den folgenreichen Vorfällen von „Heldenfall“ bestand hatte.

Entgegen jeglicher moderner Verkaufsformate hat sich Panini dabei entschieden, die neu gestarteten Serien Avengers und New Avengers gemeinsam in einem traditionellen Comicheftformat zu veröffentlichen. Ja, und jetzt halte ich mit der Nummer eins und der Nummer zwei der Serie Avengers wieder wie zu Paninis guten alten Anfangstagen echte Comichefte in der Hand. Und ich muss sagen, dass das ein wirklich nettes Gefühl ist. Edle Paperbacks hin, dicke Monsterbände her, aber diese dünnen und empfindlichen Hefte genießen eben einen Ein-Mann-Kult bei mir.

Beide Serien gehen dann auch gleich in die Vollen. Die „Ruhmreichen Rächer“ mit ihrem neu geordneten Team haben sich gleich mit einem ganz großen Bösewicht aus ihren Anfangstagen zu beschäftigen. Kein geringerer als der Zeit reisende Kang steht als Auftaktgegner bereit. Die Neuen Rächer, die im Zuge des Civil War auf der Bildfläche erschienen, haben sich hingegen mit fiesen Dämonen aus der Astralebene herumzuschlagen.

Die Künstlerteams Bendis/Romita jr. bei den Rächern und Bendis/Immonen bei den Neuen Rächern setzen alles daran, uns Lesern endlich wieder echte Heldengeschichten zu erzählen, losgelöst aus dem starren Korsettstangengeflecht von miteinander verwobenen Serien und Events. Genau darum geht es ja auch schon seit rund 50 Jahren und das ist genau das, was ich als Leser von Superheldengeschichten erwarte. Ich will Geschichten lesen. Geradlinige Geschichten über Helden, die sich gegen das Böse verschrieben haben und es bekämpfen, dazu einige Elemente einer Soap-Opera, gerne mit etwas Tiefe und hier und da eine kleine Klopperei.

Kleine Unlogiken innerhalb der Story und die Überpräsenz von Spinne und Wolverine sind bei solcher Anfangseuphorie da sogar für mich noch verkraftbar. Aber wenn eines bei den Rächern Bestand hatte, dann war es die Unbeständigkeit der Teamzusammensetzung. So hoffe ich, dass die beiden Einzelgänger auch recht bald wieder von der Bildfläche verschwinden und sich in ihre eigenen Serien trollen, zumal die eh beide nicht über eine dünne Mitläuferrolle im Heldenkonzert der „Big Drei“, Cap, Thor und Iron Man hinauskommen.

Fazit: Es geht gut los, der Zug fährt schon einmal genau in die richtige Richtung. Am nächsten Bahnhof sollten nur Wolverine und Spinne aussteigen. Dann klappt es auch mit dem kundenfreundlichen Fahrplan.
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Alt 05.04.2011, 21:01   #1490  
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Ja, mir sind auch nach wie vor die Heftausgaben lieber als die unzähligen Paperbacks.

Re: "Wieselflink"
Ein Bündel der jeweils neuesten Ausgabe bekommen die Händler übrigens immer von Panini kostenlos mit ins Paket gepackt - ob Sie wollen oder nicht.
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Alt 06.04.2011, 07:35   #1491  
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
Also ich habe einmal bei Ebay nachgeschaut. Da steht doch tatsächlich ein MogaMobo - Comicheft mit dem Titel "100 Meisterwerke" für fast 30 Euro zum Verkauf.
Um das noch nachzutragen: Diese MogaMobo-Ausgabe ist von Ehapa nachgedruckt worden; deshalb gibt es Ausgaben davon, die doch was kosten. Es ist übrigens kein Heft, sondern ein Paperback.
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Alt 06.04.2011, 12:15   #1492  
michidiers
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Heft-Nr.: 225
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Cardiac erweist sich als ein recht unbequemer Partner…
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/02
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #376
2) The Amazing Spider-Man (I) #377
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Cardiac 1/2: Das Wespennest
2) Cardiac 2/2: Staub zu Staub
Original-Storytitel:
1) Guilt by association
2) Dust to dust
Zeichnungen:
1) Jeff Johnson
2) Jeff Johnson
Text:
1) Steven Grant, David Michelinie
2) Steven Grant, David Michelinie
Übersetzer:
1) + 2) Masaki Sohno oder Masaki Sohmo (?)
Coverzeichner: Signatur „Bags+RE ´92“
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Am heutigen Tage muss sich unser Freund einmal wieder mit dem unbequemen Verbrechensbekämpfer „Cardiac“ zu verbünden. Beide unfreiwilligen Partner sehen sich gezwungen, die Umtriebe der beiden Gangster „Stix und Stone“ zu stoppen, die als Söldner in den Diensten des dubiosen Filmregisseurs Kurowski stehen. Nach einer kräftigen Keilerei siegen aber wieder einmal die Guten. Stix und Stone können nach dem Kampf flüchten und düsen mit einem Hoover davon. Privat scheint Peter sich allerdings mehr und mehr an seine neuen Eltern zu gewöhnen, er nennt sie jetzt schon sogar „Ma“ und „Dad“ und macht mit ihnen einen Rundgang durch die Büros des Bugles.
Bemerkungen:
1) Es gibt Geschichten mit guter Handlung aber schlechten Zeichnungen und umgekehrt mit guten Zeichnungen und schlechter Handlung. Manchmal ist beides schlecht. Und das ist in dieser Story der Fall. Um den Leser die Suppe noch weiter zu versalzen, hat der Verlag den Heftpreis mit dieser Ausgabe kommentarlos auf satte 4,00 DM angehoben.
2) Was ist das denn für ein Übersetzer? Das machte doch sonst immer der Michael Nagula?
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichnung, Marvel Fandom – 1 Seite
2) Leserforum und Checkliste – 1 Seite
3) Werbung Marvel Videokassetten - Rückseite
[b]Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
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Alt 07.04.2011, 19:20   #1493  
michidiers
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Beiträge: 3.053
Heft-Nr.: 226
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Nicht gerade die besten Kumpels: Spinne, J.J. und Carnage
Seiten:48
Erscheinungstermin: 1994/03
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) Spider-Man Unlimited (I) #1
2) Web of Spider-Man #101
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Maximum Carnage 1/15: Der entfesselte Carnage
2) Maximum Carnage 2/15: Dunkles Licht
Original-Storytitel:
1) Maximum Carnage 1/14: Carnage rising!
2) Maximum Carnage 2/14: Darklight
Zeichnungen:
1) Ron Lim
2) Alex Saviuk
Text:
1) Tom DeFalco
2) Terry Kavanagh
Autor:
Übersetzer:
1) + 2) Michael Nagula
Coverzeichner: ?
Ursprüngl. Coverpreis: 4,00 DM
Inhalt:
1) + 2) Der gemeingefährliche Cletus Cassady , alias Carnage bricht aus der Klapse aus und hinterlässt dabei eine Spur von Tod und Verwüstung. Adäquate Partner findet er dabei in der nicht minder schizophrenen „Shiek“ und deren Schosshündchen, einem potthässlichen Spinnenungeheuer (aus Infinity War Crossover: Double infinity). Da Carnage die Beseitigung der Spinne am meisten unter seinen langen Nägeln brennt, wird ihr in einer verlassenen Kirche ein Besuch abgestattet. Glücklicherweise bekommt unser Freund dort Unterstützung von Mantel und Degen (Cloak & Dagger), so dass die erste Runde zunächst unentschieden ausgeht. Als Verlust ist aber Dagger zu betrachten, sie ist nach einem Schallangriff von Shriek spurlos verschwunden. MJ, von den TV-Nachrichten beunruhigt, bangt derweil in der Wohnung um ihren Peter und qualmt plötzliche eine Zigarette nach der anderen. Und auch eine weiterer Plagegeist macht sich, durch die Nachrichten aufgeschreckt, auf in den „Big Apple“: VENOM!
Bemerkungen:
Dies ist der Auftakt zu der bislang umfangreichsten Storyline der Spideyhistorie. Diese wird am Ende 14 bzw. 15 Ausgaben mit über 300 Seiten umfassen. Wohl eigens dafür wurde in den Staaten eine ganz neue 5. Serie des Netzschwingers aus dem Boden gestampft: „Spider-Man Unlimited“, die hier mit der Nummer 1 vertreten ist. Glücklicherweise wird im Gegensatz zum früheren condorschen Veröffentlichungschaos der komplette Arc in diesem Magazin erscheinen. Eine Neuauflage von Panini gab es meines Wissens noch nicht, oder?
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1) Redaktionelle Einleitung, Impressum, Leserzeichung, Marvel News – 1 Seite
2) Leserforum, Leserzeichnung – 1 Seite
3) Werbung für Marvel VHS Videokassetten - Rückseite
Auch erschienen in:
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
Siehe auch:
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Alt 08.04.2011, 17:34   #1494  
michidiers
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„Ein gutes Omen“

von Terry Pratchett und Neil Gaimann



Naja, ehrlich gesagt, ich habe es nicht gelesen, sondern als Theaterstück hier im „Unikum“ der Karl von Ossietzky Universität gesehen.

Zitat:
Aufgrund des großen Erfolgs im Januar und Februar wird die Theatergruppe „Szentral“ ihre aktuelle Produktion „Ein gutes Omen“, eine Adaption des Kultbuchs von Terry Pratchett und Neil Gaiman, im April erneut spielen. Das Jubiläumsstück, mit dem die Gruppe ihr 10-jähriges Bestehen feiert, stellt augenzwinkernd den möglichen Weltuntergang dar. Allerdings ist der Antichrist abhanden gekommen, die apokalyptischen Reiter spielen verrückt und als Himmel und Hölle nun notgedrungen zusammenarbeiten müssen, stehen sie sich nur selbst im Weg…
Einen Vergleich zum Buch kann ich leider nicht anstellen, da ich es bisher nicht gelesen habe. Erleben durfte ich aber ein dermaßen witziges Theaterstück, das ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Klar ist die Handschrift von Scheibenweltautor Therry Pratchett erkennbar. Die vermenschlichten Überwesen, das Spiel mit der Sprache, die Aberwitzigkeiten und der absurde Humor mit vielen Anspielungen auf unser kulturelles Leben ist ja seine typische Art zu schreiben. Auch Gevatter TOD durfte hier natürlich nicht fehlen, der mit Sense, Kutte und blecherner Stimme seine banalen Kommentare abgab. Im Wesentlichen fußt aber das gesamte Werk auf den 70-er Horrorfilm „Damian – Das Omen“ , dessen Plot hier als Grundlage seinen Kopf hinhalten musste.

Drei junge Schauspielerinnen stellten die apokalyptischen Reiter Hunger, Krieg und Unweltverschmutzung brillant dar. Im Finale tauchten die Reiter(innen) dann gar als verzerrte Videoperformance auf. Die auf die Leinwand projizierten Reiterinnen lieferten sich eine Redeschlacht ohnegleichen mit den Kindern aus der Rasselbande des Antichristen.

Die vielen Handlungsfäden des Buches wurden in viele Szenen aufgeteilt, so dass immer wieder kurz das spärliche Bühnenbild kurz umgestellt werden musste, was aber absolut nicht störend war. Sicherlich musste auch viel aus dem Stoff gekürzt werden, was mir aber als Nichtkenner des Buches nicht auffiel.



Hellblazer Sammelband
Angst und Schrecken



von Garth Ennis und Steve Dillon

Die in diesem Sammelband zusammengefassten Storys beschäftigen sich in erster Linie mit dem Menschen John Constantine, mit seiner Familie und seinen Freunden. Dass dies bei einem Charakter wie John Constantine und einem Autor wie Garth Ennis zwangsläufig auch Horror, Schrecken und jede Menge bissigen Gore mit sich bringt, dass muss man wohl nicht erwähnen.

Ich hatte anfangs allerdings so einige Probleme mit der Lektüre. Garth Ennis nimmt sich viel Zeit, es bleibt bis zur Mitte des Bandes noch alles sehr zäh und pomadig. Steve Dillons hölzerne und statische Zeichnungen verstärkten dies noch und ich war schon drauf und dran, nicht mehr weiterlesen zu wollen. Glücklicherweise tat ich es doch, denn plötzlich ab der Mitte hin gewinnt alles an Fahrt. Und in diese Langweile hinein bricht wie ein steuerloser und unaufhaltsamer LKW brachial eine adrenalingetränkte Orgie aus Splatter, Bissigkeit und Galgenhumor, dass die Körperteile nur so fliegen.

John Constantine kehrt seine aufgestaute Wut plötzlich nach außen, eine unbändige Wut aufs bestehende System und auf die Macht. Die vielen Zigaretten und Biere der letzten Ausgaben waren nur bedingt geeignet, dieses Pulverfass vorm explodieren zu bewahren. Und am Ende hat er die Konsequenzen von seinem Handeln selber zu tragen. Sein großer Halt, die irische Lebensgefährtin Kit, verlässt ihn. Selten habe ich in einem Comic solch ein nachvollzeihbares Trennungsgespräch lesen dürfen.

Ach, ja. Entgegen meinen Befürchtungen macht mein „Spezi“ Steve Dillon mit fortschreitender Story einen immer besseren Job. Ich meine sogar, franco-belgische Einflüsse von Moebius zu erkennen. Wenn der so weiter macht, dann könnte ich den sogar vielleicht einmal noch richtig gut finden, den alten Wolverine-kaputtzeichner!
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Alt 09.04.2011, 13:17   #1495  
thetifcat
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Avengers 1 und 2 von Panini


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Entgegen jeglicher moderner Verkaufsformate hat sich Panini dabei entschieden, die neu gestarteten Serien Avengers und New Avengers gemeinsam in einem traditionellen Comicheftformat zu veröffentlichen. Ja, und jetzt halte ich mit der Nummer eins und der Nummer zwei der Serie Avengers wieder wie zu Paninis guten alten Anfangstagen echte Comichefte in der Hand. Und ich muss sagen, dass das ein wirklich nettes Gefühl ist. Edle Paperbacks hin, dicke Monsterbände her, aber diese dünnen und empfindlichen Hefte genießen eben einen Ein-Mann-Kult bei mir.

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Geht mir ganz genauso. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist das letzte Heft dem ich die treue halte, das Spider-Man heft. Obwohl es mich seit diesen Quatsch mit Neues Leben nicht mehr wirklich interressiert.

Aber dieses Rächer-Heft habe ich gleich gekauft und diese Woche dann die Nummer zwei. Und ich bin 100 % Dito mit Dir
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Alt 09.04.2011, 15:37   #1496  
FrankDrake
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Es gab mal eine Zeit da habe ich Panini komplett gekauft, davon ist jetzt noch Batman und die Garth Ennis Collection übrig geblieben.
Rächer Nr.1 & 2 liegen daheim und warten darauf gelesen zu werden. Um auf Michael zurück zu kommen, wie lange werden uns Peter und Logan denn noch mit ihrer Coverpräsenz quälen?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 11.04.2011, 17:26   #1497  
michidiers
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Also ich habe nach und nach die Superheldenhefte aufgehört zu lesen. Das lag aber in erster Linie an den Inhalten und nicht am Format. Nach so vielen Jahren war ich es einfach über, dauernd die selben Stories zu lesen. Ausserdem hatte ich ja eh noch 259 Condorhefte zu lesen.

Hier aber mein Comic vom Wochenende und mein besonderer Tip für die Altleser:

Swamp Thing

Sammelband 2

Len Wein und Bernie Wrightson


In diesem Sammelband kommen die Ausgaben 6 – 10 der ersten Serie von Len Wein und Bernie Wrightson zum Abdruck. Wie schon im davor veröffentlichten Band, hat das gequälte Scheusal auf seiner Suche nach der Erlösung von seinem schrecklichen Dasein wieder jede Menge skurrile Begegnungen mit nicht minder komischen Menschen und Gestalten.

Die Popart lebt, zumindest an dem gestrigen schönen Sonntagnachmittag in meiner Hängematte im Garten. Denn da habe ich diesen wieder außerordentlich sehens- und lesenswerten Band dank des sonnigen Wetters lesen können. Was gibt es schöneres auf der Welt, zumindest wenn es um Comics geht?

Len Wein und Bernie Wrightson haben sich nochmals in ihrer Arbeit steigern können. Die Comic-Popkultur mit dem genialen Mix aus düsterem Horror und bunter Popart ist hier wohl neben Neil Adams Batman auf ihren Höhepunkt angelangt. Nahezu jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk für sich und der Ideenreichtum hinsichtlich der Darstellung skurriler Gestalten, Hintergründe, Dekore und Perspektiven scheint unerschöpflich. Ich frage mich immer wieder, wo der Künstler damals zur seine Ideen herbekommen hat. Hier den Versuch einer Beschreibung zu wagen, das schaffe ich einfach nicht. Man muss es einfach mit seinen eigenen Augen gesehen haben, um davon eine Ahnung zu bekommen.

Als Dreingabe gibt es noch eine Kurzgeschichte aus einer Ausgabe aus „House of Secrets“, in dem das Sumpfding erstmals seinen Auftritt hatte. Eine Story, die ich in meinen Williams-Horrorheften bislang vergeblich suchte und jetzt hier erstmals lesen konnte.
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Alt 11.04.2011, 20:03   #1498  
Eldorado
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Eine Story, die ich in meinen Williams-Horrorheften bislang vergeblich suchte
Die wirst Du da auch nicht finden.
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Alt 13.04.2011, 17:20   #1499  
michidiers
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Die wirst Du da auch nicht finden.
Das habe ich nach zu langer Suche dann auch gemerkt.


Ach ja, diesmal war es einmal wieder eine Lektüre, die ich gelesen habe.
Das kommt davon, wenn man sich einmal wieder nach den Schullektüren der Kinder erkundigt. Diese Schullektüre habe ich von meinem Sohn aus seinem Spanischunterricht in die Hand bekommen unter dem Hinweis, diese einmal zu lesen:



“La Memoria de los seres perdidos”

Was in etwa mit “Erinnerung der Verlorenen” übersetzt werden kann. Was ich eher unwillig zu lesen begann, entwickelte sich dann doch zu einer fesselnden Überraschung voller Dramatik.

Während der Peron folgenden Militärdiktatur in den 70er Jahren in Argentinien wurden in den Militärgefängnissen der Junta viele Kinder von inhaftierten Müttern geboren. Während die Eltern von den Schergen des Regimes in der Regel aufs grausamste gefoltert und getötet wurden, wurden deren Neugeborene von verdienten Militärs adoptiert. Nach der Schreckensherrschaft des Militärs flohen viele der Mörder nach Spanien, tauchten dort unter und bauten sich eine neue Existenz auf. Die Junge Estela und ihre Schwester Alexandra sind zwei solcher Kinder, die in jetzt geordneten Familienverhältnissen aufwachsen und über die grausame Vergangenheit ihrer Eltern nichts wissen. Eines Tages wird Estela von einer Frau auf offener Straße angesprochen. Sie eröffnet ihr, sie sei ihre Tante und ihre richtige Mutter sei in Argentinien ermordet worden. Als sie erfährt, dass ihre Eltern ein grauenvolles Geheimnis hüten, bricht ihre Welt zusammen.

Da ich mich mit diesem Kapitel der Geschichte bisher noch nicht so richtig beschäftigte, war es schon wirklich bestürzend, welche Verhältnisse im damaligen Argentinien herrschten und welches Schicksal die Angehörigen der getöteten und inhaftierten Oppositionellen durchleben mussten und noch müssen. Das Schicksal der Verscundenen, deren Kinder oder der Eltern wurde erst viele Jahre später aufgearbeitet und ist im Kleinen vergleichbar mit der Aufarbeitung unserer deutschen Vergangenheit. Auf dem Titelbild ist eine ehemalige Schule, die zu einem Militärgefängnis umfunktioniert wurde und in denen die meisten der verbrecherischen Handlungen von den Schergen vorgenommen wurden.
Hier ein kurzer und interessanter Artikel dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Escuela...a_de_la_Armada

Für Anfänger mit einigermaßen Spanischkenntnissen, wie ich es bin, ist dieser „easy reader“ gerade noch geeignet.
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Alt 14.04.2011, 19:04   #1500  
michidiers
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So, und ich habe mich in die Abgründe der menschlichen Seele abgeseilt:
HINO HORROR Nr. 2
BUG BOY




„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“

„Der unscheinbare Schüler Peter Parker wird von einer radioaktiven Spinne gebissen und wird daraufhin zu Spider-Man.“

Was haben unser Spider-Man und der Schriftsteller Franz Kafka gemeinsam? Ja, richtig: beide haben wohl diesen Horrormanga beeinflusst. Der Einzelgänger Sanpei hat schon ein schweres Los. In seiner Familie ist er isoliert und in der Schule wird er von den Mitschülern gehänselt. Als er von einer Raupe gebissen wird, mutiert er im Schlaf und erwacht als schauriges Ungeheuer…

Der gequälte Sanpei sucht als menschliches Wesen eine Erlösung von seinem Schicksal und verwandelt sich zu dem gleichnishaften Abbild einer riesigen Raupe. Dieser Körper macht es ihm zwar möglich, sich an seinen Häschern zu rächen und sich einem Blutdurst hinzugeben. Er verfällt aber immer tiefer in die Isolation, trotz des bei ihm immer noch vorhandenen Bandes zur Familie. Eine Spirale von gegenseitiger Ursache und Wirkung, die nur in einer Katastrophe enden kann.

Trotz aller Horrorelemente bieten besonders die Zeichnungen viele Ansätze einer Parodie. Allerdings bleibt einem das Lachen vor Unwohlsein oftmals im Halse stecken. Wer schon einmal die Geschichte „Die Verwandlung“ von Franz Kafka gelesen haben sollte, der wird viele Parallelen finden.
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