Bundesweite Kampagne zum Urheberrecht

[Stefan]

Die Bundesregierung bastelt seit einiger Zeit an einer weiteren Gesetzesverschärfung des Urheberrechts.
Die Verbraucherzentralen haben vor kurzem eine Kampagne gegen das neue Gesetz gestartet.

Bundesweite Kampagne zum Urheberrecht
Aufruf an alle Verbraucher, per Mail oder Brief gegen die geplante Novelle des Urheberrechtes zu protestieren

Juli 2006 - Müssen Verbraucher in Zukunft wegen einer Privatkopie ins Gefängnis? Diese Botschaft geht vom vorliegenden Gesetzesentwurf zum Urheberrecht aus. Statt den Rechten und Bedürfnissen der Nutzer und Urheber gerecht zu werden, droht eine weitere Verschlechterung für die Nutzer auf der Suche nach einem fairen Interessenausgleich. Weder Nutzer noch Urheber werden profitieren, sondern lediglich die Medienkonzerne.

Die geplante Reform des Urheberrechts wird zu gravierenden Einschränkungen der Rechte der Verbraucher führen. Sie stärkt einseitig die Verwertungsinteressen großer Medienunternehmen. Außerdem droht eine Kriminalisierung von Verbrauchern.

Eine Bagatellklausel soll es nicht geben - wer einen Kopierschutz für den Privatgebrauch umgeht, macht sich weiterhin strafbar. Parallel sollen Diensteanbieter dazu verpflichtet werden, den Inhabern von Urheberrechten Nutzerdaten mitzuteilen. Eine Flutwelle von Abmahnungen droht. Sicherheitsrisiken durch Digital Rights Management (DRM) müssen geduldet werden. Auch für Bildung und Wissenschaft kann es böse kommen: Der elektronische Dokumentenversand durch Bibliotheken ist ebenso bedroht wie die Nutzung digitaler Werke im Unterricht.

Die Verbraucherzentralen und der vzbv bitten alle Verbraucher, an
Ministerin Zypries, an Minister Seehofer und an die Abgeordneten der Wahlkreise zu schreiben.

(...)

Wir sind dafür die ohnehin schon beschränkten Rechte der Nutzer nicht noch weiter einzuschränken, den Datenschutz zu wahren und drohende Nachteile und Sicherheitsrisiken durch Kopierschutzsysteme abzuwenden.

(Quelle: http://www.vzbv.de/go/index.php?page=aktuell&id=70)

Das Comic Guide-Netzwerk unterstützt diese Initiative.

Wenn Ihr diese Forderungen auch aktiv unterstützen wollt, möchte ich Euch bitten, den u.g. vorformulierten Mailtext an die zuständigen Minister und/oder Euren Bundestagsabgeordneten zu mailen.
Den Mailtext findet Ihr auch hier: http://www.vzbv.de/go/urheberrechtskampagne

Die Mailadressen der zuständigen Ministerien sind dort ebenfalls bereits angegeben, über den Link
"Hier finden Sie die Adressen Ihrer Bundestagsabgeordneten" könnt Ihr dort auch schnell und einfach den Bundestagsabgeordneten Eures Wahlkreises ermitteln und ihm ebenfalls eine Mail schicken.

Weitere Infos gibt es hier: http://www.vzbv.de/go/index.php?page=aktuell&id=70

Das Ganze dauert wirklich nur ein paar Minuten.
Bitte unterstützt diese Kampagne!

Sehr geehrte Frau Ministerin Zypries,
sehr geehrter Herr Minister Seehofer,
sehr geehrte Frau Ministerin Schavan,

muss ich in Zukunft wegen einer Privatkopie ins Gefängnis? Diese Botschaft geht vom vorliegenden Gesetzesentwurf zum Urheberrecht aus. Es droht eine weitere Verschlechterung für Nutzer und Urheber auf der Suche nach einem fairen Interessenausgleich.

Ich unterstütze ausdrücklich die Forderungen der Verbraucherzentralen und die vom Europäischen Verbraucherverband BEUC veröffentlichte Charta digitaler Verbraucherrechte. Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Informationsgesellschaft bietet genug Spielraum, diese Verbraucherrechte wirksam zu gewährleisten.

Ich bitte Sie, die Rechte der Nutzer nicht noch weiter einzuschränken, den Datenschutz zu wahren und drohende Nachteile und Sicherheitsrisiken durch Kopierschutzsysteme abzuwenden. Ich appelliere an Sie,

- sich dafür einzusetzen, das Recht auf Privatkopie gesetzlich so zu verankern, dass Nutzer ohne Angst vor strafrechtlichen Sanktionen zum Beispiel legal erworbene Musik für private Zwecke vervielfältigen dürfen, insbesondere eine Bagatellklausel einzuführen, die Nutzer vor einer Kriminalisierung schützt,
- DRM- und Kopierschutzsysteme zu verbieten, die mit Nachteilen und Risiken für den Nutzer verbunden sind und den Datenschutz aushebeln,
- dafür Sorge zu tragen, dass der freie Zugang zu Wissen und Kultur sichergestellt wird, Unterrichtsmaterial in schuleigenen Intranets zur Verfügung gestellt wird und der elektronische Kopienversand in Bibliotheken erhalten bleibt,
- sich gegen einen Auskunftsanspruch einzusetzen, wonach Internet-Diensteanbieter verpflichtet würden, Nutzerdaten an Inhaber von Urheberrechten weiterzugeben.

Mit freundlichen Grüßen

(Quelle: http://www.vzbv.de/go/urheberrechtskampagne)