25.07.2020, 17:39 | #51 |
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Die Rhodan-Leserschaft nach einer 1974 veröffentlichten Untersuchung:
85 % Männer, 15 % Frauen (knapp die Hälfte derer, nämlich 7 %, Hausfrauen) 43 % im Alter von 13 bis 22 Jahren (34 % 13- bis 18-Jährige) 31 % Oberschüler, Schüler, Lehrlinge (Studenten: 2 %, Arbeiter: 21 %, Angestellte: 22 %) |
25.07.2020, 18:21 | #52 |
Mitglied (unverifiziert)
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Könnte etwas veraltetet sein diese Umfrage
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25.07.2020, 18:32 | #53 |
Dr. Znegilletnirepus
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Ich konnte damals noch nicht lesen.
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25.07.2020, 21:54 | #54 |
Geisterjäger
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Im Germanistik Studium lernst du viel. Aber nicht, wie man Geschichten schreibt. Schon gar nicht solche, die du lesen willst. Das kannst du oder kannst es nicht.
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25.07.2020, 23:33 | #55 |
Dr. Znegilletnirepus
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Was aktuelle Perry Rhodan-Autoren u. a. so studiert haben
- Hartmut Kasper / Exposeautor (Germanistik, Philosophie) - Christian Montillon / Exposeautor (Germanistik, Buchwissenschaft, Literaturwissenschaft) - Michelle Stern (Germanistik, Psychologie, Kunstgeschichte) - Michael Marcus Thurner (Anglistik, Geographie, Geschichte) - Uwe Anton (Anglistik, Germanistik) - Kai Hirdt (Germanistik). Die haben zusammen etwa 50 der bislang 75 Hefte des aktuellen Zyklus verfasst und/oder zeichnen für die Exposes verantwortlich. |
26.07.2020, 08:07 | #56 |
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Trotzdem hat pecush recht. Wer Kunstgeschichte studiert hat, wird dadurch auch nicht automatisch zum genialen Maler.
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26.07.2020, 08:36 | #57 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Man bekommt im Studium nur das Rüstzeug dafür, seine genialen Ideen zu Papier zu bringen.
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26.07.2020, 08:53 | #58 |
Dr. Znegilletnirepus
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26.07.2020, 09:15 | #59 |
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Wir unterstellen jedenfalls mal, daß die PR-Autoren wissen, daß sie ihr Germanistikstudium nicht besonders zum Romanschreiben befähigt.
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27.07.2020, 10:34 | #60 | |
Geisterjäger
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Zitat:
Ich glaube allerdings auch nicht, dass Goethe einen spannenden Heftroman hätte schreiben können. Da musst du mit Fleiß und Fantasie rangehen und deine Termine einhalten. In der Zeit, in der Helmut Rellergerd einen Sinclair geschrieben hat, hat Goethe die erste Seite geschafft. |
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27.07.2020, 11:27 | #61 |
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pecush, wenn Du Germanist bist, kannst Du dann etwas dazu sagen, ob Heftromane früher (ca. 60er Jahre) eine irgendwie höhere Qualität hatten als heute?
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27.07.2020, 12:17 | #62 |
Geisterjäger
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Eine gute Frage, die ich aber leider nicht beantworten kann.
A) Das ist vor meiner Zeit gewesen. B) Habe ich das nicht geforscht. C) Bin ich außer Sinclair und diversen Gruselheften da auch nicht so firm. Aber ich will da doch noch was zu schreiben: Wenn ich mir die aktuellen Sinclairs anschaue, besonders die der Gastautoren, würde ich sagen, da wird heute mehr dran gerarbeitet. Ein Florian Hilleberg (Ian Rolf Hill) geht mit viel Wissen ans Schreiben, viele Erinnerungen an alte Geschichten. Aber: Das alte Grusel-Flair will nicht aufkommen. Wenn du dir einen aktuellen Sinclair von Jason Dark anschaust: Der macht viel mehr mit Dialogen, lässt seine Figuren mehr überlegen. Dadurch dreht sich aber vieles im Kreis, oftmals gehen Handlungsstränge gar nicht auf, Romane strotzen vor Fehlern. Nun, da frage ich ich immer, ob es da nicht auch ein Lektorat geben sollte... Und noch was zum Studium: An meiner Uni standen die Klassiker (Goethe, Schiller) etc. hoch im Kurs. Wir haben mal ein Gruppenreferat (Rollenspiel) über verschiedene Literaturgattungen gemacht, und ich habe da den Heftroman-Leser vorgestellt. Man, ich wurde von den anderen Studierenden fast gekreuzigt, als ich sagte, dass ich das lese. Dann hatten wir einen Dozenten, der ein Buch geschrieben hatte über die Bestimmung von Liteartur, also, was ist gute, was schlechte. Agatha Christie war für den nicht die höchste, aber doch gute Literatur, Heftromane hingegen knapp über den Telefonbuch. So ein Schwachsinn! Nichts gegen Agatha Christie, die habe ich auch immer gerne gelesen. Aber auch das war Massenware. Nur weil etwas gebunden ist, ist es doch nicht besser als getackert. |
27.07.2020, 12:22 | #63 |
Comic Tramp & Nuff!-Mod
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Volle Zustimmung.
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27.07.2020, 12:45 | #64 |
Dr. Znegilletnirepus
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Das Problem sind m. E. die Sichtweisen darauf, was die jeweilige Literaturform eigentlich bezwecken soll. Und machen wir uns nichts vor, Heftromane sollen grundsätzlich erst einmal kurzweilig unterhalten. Dazu gehört dann auch eine recht einfache Sprache. Und zu der sind Germanisten nicht immer ... willens.
Was Logikbrüche angeht, ist in der Tat die Frage, wie viel Wert die Schaffenden darauf legen. In einer Reihe von Einzelromanen ist das womöglich leichter umzusetzen weil es nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten gibt. Bei Perry Rhodan gibt es aber mittlerweile weit über 4000 Einzeltitel und Hardcorefans reagieren schon komisch, wenn das Beschleunigungsvermögen eines Raumschiffes davon abweicht wie es vor 30 Jahren mal beschrieben wurde. Da werden ganz andere Ansprüche gestellt als bei einer Reihe von Fürstenromanen. Da wäre es gut, wenn es in der Autorenschaft mehr Ingenieure und Physiker als Germanisten gäbe. Kurz zu Jason Dark. Wirklich gruselig fand ich seine Romane - mit ganz wenigen Ausnahmen - noch nie. Und seine Figuren und deren Gedankenwelt finde ich regelrecht platt. Das fiel mir im Urlaub wieder auf als ich Heft 545 angefangen hatte. Was und wie er da über die drei Schutzgelderpresser schrieb, das las sich so unfassbar haarsträubend. Auch seine Beschreibungen lassen irgendwie alles an Authentizität vermissen. Als man selbst noch weniger informiert (und sehr viel jünger) war, fiel einem das nicht auf. Heute denke ich jedesmal "Wärst doch nur einmal an dem Ort gewesen, den du da beschreibst.". Vielleicht gefielen mir deshalb seine Atlantis- und Aibonromane immer am besten. Meine "Hochzeit" waren die 300er. Der Kampf gegen Arkonada in 310-312, der Babylon-Vierteiler 317-320, Vergangenheit in Atlantis 335-339, das Ende der Großen Alten 349-353, |
27.07.2020, 12:51 | #65 |
Geisterjäger
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Und das sind so Romane, die sind mir zu fantasylastig.
Und noch was zum "nicht Willens" sein: Wenn in meiner Firma Leute als Redakteur anheuern wollen, kommen sie von der Uni, mit ihrem tollen Bachelor-Abschluss in der Hand und dann meinen sie, weil sie eine 1 in der Abschluss-Arbeit haben, sind sie die besten Schreiber. Nur: Dass was die geschrieben haben, will außer dem Prof. keiner lesen. |
27.07.2020, 13:01 | #66 |
Dr. Znegilletnirepus
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Das ist das Eine.
Bei meinem Arbeitgeber komme ich regelmäßig in den Genuss Schreiben der KollegInnen kontrollieren zu dürfen. Meine Aufgabe ist es eigentlich nur, die dort genannten Zahlen zu prüfen. Wenn ich es dabei beließe, gingen Schreiben an die Kundschaft heraus, die stellenweise Eaglemoss-Niveau erreichen. Und die haben alle ihr Abitur gemacht. Ich frage mich nur wo und wie. |
27.07.2020, 13:06 | #67 |
Geisterjäger
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Vielleicht setzen wir da auch zu hohe Maßstäbe ein. Mich hat vor ein paar Jahren ein Jurist vertreten, die Schreiben von dem strotzten vor Fehlern. Das scheint in der Branche aber nicht außergewöhnlich zu sein...
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27.07.2020, 13:11 | #68 |
Dr. Znegilletnirepus
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Was ist an korrekter Rechtschreibung denn "zu hoch"?
Ich denke, dass heutzutage viele nicht mehr zwischen einer SMS und einem Brief unterscheiden (können/wollen). Hätte für mich aber auch etwas mit Respekt gegenüber dem Empfänger zu tun. Respekt ist nach meiner Wahrnehmung jedoch zunehmend etwas, das gefordert und nicht erwiesen wird. Führt an dieser Stelle aber wohl zu weit. |
27.07.2020, 13:20 | #69 |
Geisterjäger
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Bin da ganz auf deiner Seite!
underduck hält uns unsere Tippfehler ja auch gerne vor. Zu Recht - wobei ich denke, dass in einem schnell getippten Foren-Post schnller ein Fehler reinkommt, als in ein Buch oder einen Brief. |
27.07.2020, 13:20 | #70 |
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27.07.2020, 13:22 | #71 |
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27.07.2020, 13:24 | #72 |
Dr. Znegilletnirepus
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In einem Forum nehme ich kleinere Fehler auch nur als Anlass zur Frotzelei.
Zu Ian Rolf Hill nochmal kurz. Von dem hatte ich ein paar Romane bei meinem versuchten Wiedereinstieg bei Maddrax gelesen. Die gefielen mir richtig gut. Kann für John Sinclair IMO nur gut sein, dass er dort jetzt mitmischt. |
27.07.2020, 13:28 | #73 |
Geisterjäger
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27.07.2020, 14:01 | #74 |
Dr. Znegilletnirepus
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Pass bloß auf. Nicht, dass du stattdessen ein "X" bekommst.
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27.07.2020, 14:08 | #75 |
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Jetzt habe ich ein ganzes Stück Diskussion verpaßt.
Wie ich sagte, habe ich mir hin und wieder auf Flohmärkten 60 bis 70 Jahre alte Heftromane gekauft. Deren Qualität wird sicher von mehreren Kriterien bestimmt. Mir kam es jedenfalls so vor, als werde in einer sorgfältigen Sprache geschrieben. Statt nur Klischees darzustellen, werden Details beschrieben, die Figuren, Hintergrund und Handlung für mich plastisch machen. Klar, auch Karl May hat so geschrieben und sich die Details aus Reisebeschreibungen und Lexika besorgt. Und umfangreiche Beschreibungen sind natürlich nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Aber ich hatte das Gefühl, der Autor macht sich Mühe, obwohl er es einfacher haben könnte. Vielleicht gab es damals manche Klischees, die für uns heute selbstverständlich sind, noch gar nicht. Der Moralkodex ist in alten Heftromanen oft antiquiert, aber das fand ich eigentlich ganz angenehm. Kann man jedoch wohl ebenfalls nicht als Qualitätsmerkmal heranziehen. Ich denke, die Storys waren damals einfacher aufgebaut als heute; dafür sind mir aber keine logischen Fehler oder Löcher in der Geschichte aufgefallen. Um mehr dazu zu sagen, müßte ich mir einen solchen Heftroman nochmal vornehmen und richtig analysieren (bin allerdings kein Germanist). Man müßte auch wissen: Wie viel konnte man früher mit einem Heftroman verdienen, also wie viel mußte man in einem Zeitraum schreiben, um davon leben zu können? Deshalb habe ich geschrieben, "ich habe den Eindruck..." - ich dachte eben, jemand hat sich damit schon eingehender beschäftigt und kann mich bestätigen - oder vielleicht auch widerlegen. |
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