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Alt 09.12.2016, 19:06   #3551  
Marvel Boy
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Die HC Bände waren ja auch limitiert und recht teuer. Ein Teil der Geschichten gab es auch schon bei Splitter. Ich denke einfach mal das in dem Preissegment nicht genügend Käufer da waren.
Die Hethke Bände waren auch sehr ansprechend, aber mit 6 Ausgaben leider auch nicht sehr langlebig.
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Alt 10.12.2016, 16:19   #3552  
michidiers
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Hachette Monatslieferung November 2016

Gleich als Doppelback kamen Hachettes Lieferungen für November und Dezember 2016 in einem Paket mit vier Büchern. Dummerweise war die Verpackung viel zu groß und enthielt kein Füllmaterial, so dass alle vier HC den Postweg über ordentlich durchgeschüttelt wurden und einige Stauchungen abbekamen.

Der Inhalt für November war nach meiner Meinung recht durchwachsen.


Ausgabe Classic XXXV - IRON FIST: Die Mission



Autor & Zeichner: Chris Claremont & John Byrne

Zitat:
Danny Rand alias Iron Fist lebt erst seit einigen Monaten in New York, doch er hat schon etliche neue Freunde gefunden – und noch mehr Feinde! Als seine gute Bekannte Colleen Wing von einem Unbekannten entführt wird, begibt sich Iron Fist auf eine waghalsige Mission, um sie zu befreien. Als sich ihm einige illustre Schurken in den Weg stellen, muss der Meister der östlichen Kampfkunst sein Bestes geben, um zu überleben!
Mir fehlt leider die Bindung zu diesem Charakter, so dass diese Ausgabe in seiner Gesamtheit doch ein wenig zu angestaubt rüberkam. Spannung kam beim Lesen kaum auf und der „Nostalgiefaktor“ konnte auch nicht wirklich zum Tragen kommen.

und

Ausgabe 75: BATTLE SCARS



Autor & Zeichner: Christopher Yost & Scot Eaton

Zitat:
Wer ist Marcus Johnson und wieso wird er von einigen der gefährlichsten Superschurken der Welt gejagt? Und was haben SHIELD, Taskmaster, Captain America und sogar Deadpool mit der Sache zu tun? Der einstige Soldat Johnson steht im Mittelpunkt einer Verschwörung, die nur allmählich ihr wahres Gesicht zeigt – mit verhängnisvollen Konsequenzen. Was dabei enthüllt wird, ist eines der größten Geheimnisse des Marvel-Universums!
Eine überraschend innovative Geschichte, die vornehmlich aus der Sicht eines zunächst scheinbar normalen Menschen erzählt wird. Durchaus spannend, mit guten Zeichnungen bebildert und einem „der größten Geheimnisse des Marvel-Universums“, welches diesmal sogar fast das Superlativ verdient hat.
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Alt 14.12.2016, 16:41   #3553  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 42



Erscheinungstermin: 1975/09

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #46
2) Daredevil (I) #16

Story-Titel:
1) Sie könnten uns vernichten!
2) Mein Gegner - die Spinne ! 1/3

Original-Storytitel:
1) Those who would destroy us!
2) Enter... Spider-Man

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) John Romita Sr.

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Leider gelingt es den FV nicht, die Nichtmenschen von ihren friedlichen Absichten zu überzeugen, so dass ein Kampf entbrennt. Ergebnis: unentschieden, da sich die Nichtmenschen um Black Bolt durch ein Dimensionstor verkrümeln. Kurz darauf kommt es zu einer Konfrontation der FV mit dem geheimnisvollen „Sucher“. Dessen Aufgabe ist es eigentlich, ausgebüxte Nichtmenschen gewaltsam in deren geheimes Refugium zurückzuführen. Dabei hatte der Sucher irrtümlich Drachenmann gefangen, der sich während der Auseinandersetzung befreien kann.
2) Der Mardeur hetzt ein Dutzend als Dämon verkleidete Schläger auf die Spinne. Ob der wahre Dämon das dulden kann? Die kommende Ausgabe wird es zeigen.

Bemerkungen:
1) Zwanzig Seiten, vollgepackt mit Action, Drama, Spannung, einem tollen Artwort und ineinander greifende Handlungen. Einer der ganz großen Klassiker von Marvel.



2) Kurios: Der teleportierende Hund namens Lockjaw bekommt in der Übersetzung von Williams den Namen „Schoßhündchen“ verpasst.



Auch erschienen in:
1) Die Fantastischen Vier (Reprint) #46, Hit Comics #117, Hachette Klassik Band IV: Fantastic Four – Galactus
2) Daredevil (Reprint) #16, Daredevil im Spider-Man komplett Schuber #16
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Alt 14.12.2016, 16:54   #3554  
Peter L. Opmann
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Zuviel versprochen. Nachdem der Auftakt der Nichtmenschen-Saga – wenn auch eine Folge zu spät – wie ein Quantensprung in der Serie gewirkt hatte und ich annahm, daß Stan Lee die Fortsetzungsstory im Gegensatz zu den vorhergehenden Versuchen vorab ordentlich geplant hat, wirkt nun dieser Teil wieder ziemlich unüberlegt. Die Fantastischen Vier haben die Nichtmenschen entdeckt, und Stan Lee fällt nichts anderes ein, als sie sofort aufeinander eindreschen zu lassen – 14 Seiten lang. Wieder mal ein Mißverständnis wie meist, wenn Helden oder Heldenteams bei Marvel aufeinandertreffen. Man fühlt sich gegenseitig voneinander bedroht (Titel: „Sie könnten uns vernichten“) und merkt erst nach einiger Zeit, daß man auf derselben Seite kämpft. Kann sein, daß Lee dachte: Action, das ist das, was die Leser wollen. Aber er hatte das Garn zuvor ja schon recht raffiniert ausgesponnen.

Erst mit dem mysteriösen „Sucher“ wird wieder ein richtiger Handlungsfaden aufgenommen. Der ist nun wirklich eine Bedrohung, denn er will die Nichtmenschen einfangen. Nach und nach wird das im letzten Drittel der Story sogar erklärt, und uns wird eine Originstory geboten. Die Nichtmenschen sind demzufolge Ergebnis genetischer Experimente einer zweiten menschenähnlichen Rasse, die einst auf der Erde lebte. Diese hochentwickelten Humanoiden zogen sich, nachdem sie von den sich rasch vermehrenden Menschen der Art Homo sapiens sapiens immer härter bedrängt wurden, in die Große Zuflucht zurück. Die Nichtmenschen sind offenbar von dort geflohen, wie das Verhalten von Triton nahelegt. Sie wollen frei sein. Die erste, die bei den Menschen auftauchte, war Medusa, die zweite ihre Schwester Crystal. Aber ich denke, diese Storyline ändert Lee in den folgenden Ausgaben noch – dann wollen sie lieber in ihrer Isolation bleiben.

Zunächst nimmt der Sucher den Drachenmann gefangen, der bewußtlos im Hauptquartier der FV liegt. Er hielt ihn zunächst für ein genetisch verändertes Wesen wie die Nichtmenschen, stellte dann aber fest, daß es sich tatsächlich um einen Androiden handelt. Am Ende erwacht der Drachenmann und reißt sich los. In späteren Ausgaben kann er sicher noch wiederverwendet werden kann. Da ich schon mal ein paar Seiten vorgeblättert habe, weiß ich, daß die Jagd auf den Drachenmann in der kommenden Ausgabe allerdings nicht das wichtigste Thema sein wird. Stattdessen wird es eine größere Korrektur in der Geschichte der Nichtmenschen geben. Die humanoide Rasse, von der der Sammler sprach, wird dagegen in nächster Zeit keine größere Rolle mehr spielen. Auch der Sucher tritt bald wieder in den Hintergrund.

Offenbar legt sich Lee hier mehrere Handlungsoptionen zurecht – und nutzt dann keine so richtig. Für einen Leser, der wirklich die Geschichte verfolgt, ist das ärgerlich. Bietet Lee die Handlungsfäden den Lesern an und macht von deren Meinungsbild abhängig, welchen davon er primär weiterführt? Diese Möglichkeit scheidet sicherlich aus, denn die Produktionsbedingungen erlaubten damals wohl keine so schnelle Reaktion auf Leserwünsche. Also bleibt nur die Erklärung, daß er selbst nicht so genau weiß, wie die Story weiterlaufen soll. Es sind sogar Kehrtwenden möglich.

Ähnliches ist auch bei den Zeichnungen zu beobachten: Triton wirkte anfangs wie eine verwachsene Kreatur, vielleicht ein Monster. Nachdem diese Figur aus ihrem Umhang befreit ist, wird sie zunehmend zu einem normalen, muskulösen Superhelden. Gorgon wird sein gegenwärtig wildes Aussehen später noch verändern. (Man muß den Nichtmenschen dann ansehen, daß sie zu den Guten gehören.) Diese Änderungen kann man Zeichnern eher nachsehen, denn die Ikonografie der Figuren zu verfeinern, ist ein normaler Prozeß. Insgesamt liefern Kirby und Inker Joe Sinnott hier wieder eine mehr als solide Arbeit ab.

Kirby zeichnet hier zum ersten Mal (jedenfalls bei den FV) ein Cover, bei dem die Gesichter der Hauptakteure hineincollagiert sind. In FV # 7 gab es mal die Gesichter der FV auf einem Fahndungsplakat, und bei FV # 10 wurden ihre Gesichter auf einer Manschette verwendet. Hier sind sie nun zum ersten Mal integraler Bestandteil der Coverzeichnung. Außerdem: Auf vier Seiten (abgesehen von der Splashpage) benutzt Kirby größere Panels, allerdings nicht, um Seiten zu schinden, sondern um dort die Dramatik der Handlung und die Action zu unterstreichen. – Gegen Action habe ich nichts, insbesondere wenn sie von Kirby inszeniert ist, aber wenn sie nur dazu dient, mangelnde Ideen der Comicmacher zu kaschieren, ist das doch etwas enttäuschend.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2016, 17:57   #3555  
michidiers
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Hachette Monatslieferung Dezember 2016

Bei dieser Lieferung ergab sich zwangsläufig dasselbe Problem, wie für den November: Gleich als Doppelback kamen Hachettes Lieferungen für diese Monate in einem Paket mit vier Büchern. Dummerweise war die Verpackung viel zu groß und enthielt kein Füllmaterial, so dass alle vier HC den Postweg über ordentlich durchgeschüttelt wurden und einige Stauchungen abbekamen.


Ausgabe Classic XVI
X-Men: Im Schatten von Sauron!


von Roy Thomas & Neal Adams



Zitat:
Marvels Mutanten müssen um ihr Leben kämpfen, als sie auf Dr. Karl Lykos treffen – denn dieser ist zugleich die geflügelte Echse Sauron. Doch damit nicht genug: Die X-Men erleben auch die schockierende Rückkehr von Freunden und Feinden, die schon lange als tot galten. Machen Sie sich gefasst auf klassische Abenteuer, die die Welt der X-Men auf den Kopf stellen werden!
Eine Ausgabe, die in meinen Augen in erster Linie von Neal Adams fantastischem, mitunter sogar surrealem Artwork hochgehalten wird. So wird plötzlich eine eher mittelmäßige Geschichte auch inhaltlich interessant, und es zeigt mir, wie sich eine gute Zeichenarbeit auf den Inhalt auswirken kann.

und

Classic XIV
Silver Surfer: Wie alles begann


von Stan Lee & John Buscema



Zitat:
Durchqueren Sie mit uns die Weiten des Marvel-Universums und werden Zeuge, wie tief im All aus Norrin Radd der kosmische Silver Surfer wurde! Begleiten Sie den silbern glänzenden Helden auf seinen galaktischen Abenteuern, bei denen er einigen der größten Comic-Helden begegnet. Es ist ein tragisches Schicksal wie kein zweites ... es ist die Geschichte des Silver Surfer!
Ich muss gestehen, dass ich mir das Lesen dieser Lektüre verkniffen habe. Der Grund ist ein ganz einfacher: Ich habe erst vor einiger Zeit Paninis beide Marvel Klassik Silver Surfer – Bände, sowie die Silberstürmer Zweitgeschichten in Williams Thor parallel gelesen.
Wer sie jedoch noch nicht kennt, dem sei dringend angeraten: Lesen!
Man muss schon etwas suchen, um im klassischen Superheldenbereich etwas zu finden, das besser ist als ersten Geschichten des galaktischen Silberstürmers.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2016, 07:36   #3556  
jakubkurtzberg
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Der Surfer wurde neu übersetzt.
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Alt 23.12.2016, 08:56   #3557  
thetifcat
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..und wie findest Du die?
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Alt 23.12.2016, 10:20   #3558  
Peter L. Opmann
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Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn „Silver Surfer“ nicht vorzeitig eingestellt worden wäre. War es nicht so, daß Marvel die Entscheidung wegen angeblich schlechter Verkaufszahlen traf, die sich aber dann doch als gar nicht so schlecht herausstellten? Ich könnte mir vorstellen, daß die Serie deshalb gecancelt wurde, weil sie zu wenig Entwicklungsmöglichkeiten hatte. Silver Surfer paßte nicht so recht in die Marvel-Welt, jedenfalls die des Silver Age.

Er ist ein Held ohne soziale Bindungen. Zu seiner Freundin Shalla-Bal gibt es keine Verbindung. Auf der Erde kennt er niemanden und kann zu niemandem eine Beziehung aufbauen (einen kleinen Versuch gab es zumindest in der ursprünglichen FV-Saga, in der er auf Alicia Masters trifft). In seiner eigenen Serie gibt es ja dann den Geologen, bei dem er wohnt, aber diese Storyline erwies sich auch nicht als tragfähig.

Auch mit seinem Superheldendasein ist relativ wenig anzufangen. Was kümmern ihn als absolutem Außenseiter irgendwelche irdischen Super-Konflikte? Wie kann er motiviert werden, sich für das Gute – oder für irgendwas – einzusetzen? Der Silver Surfer wird zwar – auch bereits bei den FV – von Dr. Doom besiegt und seiner Kräfte beraubt, aber ansonsten hat er eigentlich das Unbesiegbarkeits-Problem von Superman – wie das besonders gut in seiner Auseinandersetzung mit Thor und Loki zu sehen ist. Er taugt nur dazu, Bedrohungen galaktischen Ausmaßes von der Erde abzuwenden.

Es gab ja später nochmal eine Silver Surfer-Serie, die es auf fast 150 Ausgaben brachte. Die kenne ich nicht. Aber ich denke doch, er ist eigentlich für einzelne Auftritte prädestiniert, wie etwa in der Story, die für „Epic“ gestaltet wurde, oder in dem Moebius-Band. Oder man braucht ein anderes Konzept und einen deutlich veränderten Charakter.
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Alt 23.12.2016, 17:37   #3559  
Marvelianer
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@ michidiers

Gleich als Doppelback kamen Hachettes Lieferungen für diese Monate in einem Paket mit vier Büchern.

Welche 4 Titel umfassen denn Deine Dezember Lieferung?
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Alt 23.12.2016, 20:54   #3560  
Marvel Boy
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@ P L O
Ich kenne einiges der Nachfolgenden Serie, Vieles war gut einiges nicht, aber nie war der Surfer so gut wie in den ersten Ausgaben.
Der Meobius Band ist in meinen Augen leider einfach nur belanglos.
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Alt 23.12.2016, 21:24   #3561  
FrankDrake
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Zitat:
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@ P L O
Im ersten Moment dachte ich, hier kommt jetzt ein politisches Statement.

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2016, 23:10   #3562  
Peter L. Opmann
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Bitte so abkürzen: P L Op

@ Marvel Boy: Ich finde die 68er Serie super; ich denke nur, es war schwierig, die so auf Dauer weiterzuführen.
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Alt 24.12.2016, 12:44   #3563  
michidiers
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Zitat:
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@ michidiers

Gleich als Doppelback kamen Hachettes Lieferungen für diese Monate in einem Paket mit vier Büchern.

Welche 4 Titel umfassen denn Deine Dezember Lieferung?
Also das waren Battle Scars und die Klassiker von Iron Fist, X-Men und Silberstümer! Das war übrigens zum zweiten Mal, dass mir gleich vier Bücher übersandt worden sind.

War das bei euch nicht der Fall?



Die Fantastischen Vier (Williams) 43



Erscheinungstermin: 1975/10

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #47
2) Daredevil (I) #16

Story-Titel:
1) Drunten, im Unterland!
2) Mein Gegner - die Spinne ! 2/3

Original-Storytitel:
1) Beware the Hidden Land!
2) Enter... Spider-Man

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) John Romita Sr.

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Fortsetzung aus #42: Nach intensiver Suche können unsere Freunde die verschwundenen Nichtmenschen in deren versteckten Refugium in den Anden aufspüren. Dort ist mittlerweile ein Machtkampf zwischen Black Bolt und dessen verrückten Bruder Maximus ausgebrochen. Letzterer möchte mittels einer „Atmo-Kanone“ die gesamte Menschheit auslöschen, um sich danach zum Weltenherrscher aufzuschwingen.
2) Den Disput zwischen Spidey und Dämon nutzt der teuflische Marodeur und seine Bande, um einen neu entwickelten Fahrzeugmotor aus einer Forschungsanstalt zu stibitzen.

Bemerkungen:
Vor allem die fantasievollen Zeichnungen machen diese Story zu einem herausragenden Werk der klassischen Superhelden-Comickunst.


Klick vergrößert

Die Geschichte an sich ist wegen der Zuspitzung der Ereignisse bei den Nichtmenschen spannend und dramatisch, hat aber auch einige sehr humorvolle Szenen, bzw. entschuldbare Patzer – z.B. als Sue sich vor dem Kampf noch die Haare machen will.



Auch erschienen in:
1) Hit Comics #123, Hachette Klassik Band IV: Fantastic Four – Galactus
2) Daredevil (Reprint) #16, Daredevil im Spider-Man komplett Schuber #16, Spider-Man komplett (Schuber) #4


Damit wünsche ich euch und euren Familien ein frohes Weihnachtsfest!

michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2016, 13:10   #3564  
Peter L. Opmann
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Diese Ausgabe ist sicherlich das zerfleddertste Heft in meiner Williams-Marvel-Sammlung. Ich habe sie damals neu am Kiosk gekauft nach einer längeren Pause – ich vermute, sie entstand dadurch, daß ich von der Grundschule in meinem Dorf aufs Gymnasium in der Kreisstadt wechselte. Damit hatte ich keine Zeit mehr, den Einkaufsladen im Dorf zu besuchen. Wo es Comics in der Stadt gab, wußte ich möglicherweise nicht so genau – und die Schule ging wohl erstmal vor.

Daß das Heft so zerfetzt ist, ist ein Zeichen dafür, daß es mich so fasziniert hat wie EC-Fan die # 41. Von der Vorgeschichte habe ich anfangs nicht viel mitbekommen, aber die Story ist für einen Teenager atemberaubend: Triton, der seines Wasserbassins verlustig gegangen ist, liegt im Sterben, und Sue fleht ihre Teamkollegen an, man könne das doch nicht zulassen. Also umgibt sie auf Anweisung von Reed Triton mit ihrem Kraftfeld, und durch eine kleine Öffnung wird Wasser hineingeleitet. Der Sucher pocht darauf, daß Triton sein Gefangener bleibt. Und jetzt hat Stan Lee wohl mal wieder eine brauchbare Idee: Er bringt „Maximus den Prächtigen“ ins Gespräch, auf dessen Befehl der Sucher offenbar handelt.

Genaueres erfährt der Leser zunächst nicht; geschickt wechselt Lee den Schauplatz. Der Kampf von Ding mit dem Drachenmann wird auch gleich um einiges dramatischer, denn der wütet genau vor dem Atelierfenster von Dings Freundin Alicia und bricht schließlich sogar brachial ins Haus ein. Die Fackel kommt Ding zu Hilfe. Nun wird wieder zu Reed, Sue und dem Sucher hinübergeblendet. Wie angekündigt, verläßt der Sucher den Schauplatz, nachdem er Triton in seine Gewalt bekommen hat. Reed protestiert, aber unternimmt nichts dagegen, nimmt jedoch sogleich die Verfolgung des Raumschiffs des Suchers auf.

Nun sind wir wieder in der großen Zuflucht, wohin die Nichtmenschen – mit Medusa und Crystal, aber natürlich ohne Triton – soeben zurückkehren. Im gleichen Augenblick müssen sie sich Horden von Alpha-Primitiven (die sind durch ihren Namen und ihr Aussehen selbsterklärend) erwehren, bis schließlich Maximus auftaucht und sie zurückpfeift. Er tritt in der Pose des Herrschers auf, aber ich bemerkte gleich, daß es sich hier wie bei König Richard Löwenherz und seinem bösen Bruder, Prinz John, verhält (kannte ich schon lange aus „Robin Hood“). Vielleicht hat sich Lee hier auch ein Königsdrama von Shakespeare zum Vorbild genommen.

Black Bolt redet bekanntlich nicht, aber er reagiert mit einer eindrucksvollen Geste: Er nimmt seinem Bruder die Krone ab und setzt sie sich selbst auf. Maximus ist verblüfft, sieht sich aber – dank einer mysteriösen „Atmo-Kanone“ – noch immer als Herr der Lage. Erneut Szenenwechsel (das macht Lee hier sehr geschickt): Die FV nähern sich der Großen Zuflucht. Eine nette humorige Szene wird eingebaut: Sue verschwindet unerwartet; die anderen sind höchst besorgt, aber sie will, indem sie sich unangekündigt unsichtbar macht, nur auf ihre neue Frisur aufmerksam machen, die noch niemand bewundert hat (eine Lauren-Bacall-Frisur, die aber kurz darauf auch wieder geändert wird).

Die FV dringen in die Große Zuflucht ein. Da ringt Maximus noch immer mit den übrigen Nichtmenschen um die Macht. Als Druckmittel setzt er den gefangenen Triton ein. Die übrigen Mutanten müssen sich nun aber erstmal mit den FV beschäftigen. Johnny freut sich, Crystal wiederzusehen; die anderen sind im Begriff, wieder aufeinander loszuprügeln. Es geht diesmal aber um einen echten Streitpunkt, den man dann lieber im Gespräch auszuräumen versucht: Reed will, daß sie ihr Versteck verlassen und sich den Menschen zu erkennen geben; das wollen die Nichtmenschen auf keinen Fall.

Letzter Szenenwechsel: Maximus ist mit dem Sucher und Triton allein zurückgeblieben. Er läßt nun die Atmo-Kanone scharf stellen und drückt auf den verhängnisvollen Roten Knopf – die ganze Erde ist in tödlicher Gefahr. – Trotzdem habe ich mir den nächsten Band damals, sehr wahrscheinlich wegen Geldmangel, nicht besorgt. Meine nächste FV-Ausgabe war erst die # 56.

Sehr gutes Artwork von Jack Kirby und Joe Sinnott (der hier wieder nicht erwähnt wird). Kirby hat viele seiner Manierismen (wie zum Beispiel Leute, die mit ausgestrecktem Zeigefinger deuten oder die mit extrem gespreizten Beinen dastehen) schon entwickelt, zeichnet aber doch noch relativ realistisch. Große Panels setzt er noch sparsam, aber dafür sehr wirkungsvoll ein – werden die Panels größer, dann ist wirklich darin etwas los! Mir hat damals das halbseitige Bild am besten gefallen, auf dem FV und Nichtmenschen aufeinander treffen: Black Bolt hindert die Fackel daran, sich Crystal zu nähern; Medusa hält sie mit ihren Haaren gefangen. Ding und Karnak stehen sich im Vordergrund drohend gegenüber. Gorgon erhebt im Hintergrund seinen Fuß, um ihn aufzustampfen. Reed und Sue zögern noch einzugreifen. Diese Szene ist wirklich eine halbe Seite wert.

Noch eine Bemerkung: Mich hat seinerzeit sicher auch das dramatische Cover zum Kauf bewogen. Eine Felsenbrücke zerbröselt. Ding kann Reed und Sue kaum noch festhalten. Die Fackel düst bereits los in die Tiefe, wo sich die Große Zuflucht, eine wahrhaft futuristische Stadt, ausbreitet – den Kreationen eines Moebius steht sie um nicht viel nach. Als Titel wählt die Redaktion ein altes Volkslied: „Drunten im Unterland“ (Original: „Beware the Hidden Land!“). Ich kannte das Lied nicht, aber das hörte sich auf jeden Fall ziemlich schräg an.

Zitat:
Als "Unterland" bezeichnete man seinerzeit den von der Alten Weinsteige in Stuttgart Neckar abwärts gelegenen Teil Württembergs ("unter der Steig"). Hier, so heißt es, herrschten angenehme klimatische Verhältnisse und es wüchsen Trauben, im "Oberland" ("ob der Steig", am oberen Neckar, auf der schwäbischen Alb und in Oberschwaben) sei es dagegen kalt. Auch die Bewohner der beiden Regionen würden sich grundsätzlich unterscheiden: "Oben sind d'Leut so reich, d'Herzen sind gar net weich", im "Unterland" seien die Menschen zwar arm, dafür aber "froh und frei" und "in der Liebe treu". Entsprechend könne man sich nur hier wohl fühlen. www.liederlexikon.de
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2016, 00:20   #3565  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Im ersten Moment dachte ich, hier kommt jetzt ein politisches Statement.
Ist mir auch aufgefallen nachdem ich es geschrieben hatte.
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2016, 00:23   #3566  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Bitte so abkürzen: P L Op

@ Marvel Boy: Ich finde die 68er Serie super; ich denke nur, es war schwierig, die so auf Dauer weiterzuführen.
Das nächste mal wähle ich dann die komplette Anrede.
Deiner Einschätzung der Fortführbarkeit kann ich mich anschließen.
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2016, 07:25   #3567  
jakubkurtzberg
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Plop passt ja ganz gut.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2016, 07:30   #3568  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
@ P L O
Ich kenne einiges der Nachfolgenden Serie, Vieles war gut einiges nicht, aber nie war der Surfer so gut wie in den ersten Ausgaben.
Der Moebius Band ist in meinen Augen leider einfach nur belanglos.
Ja, das Storytelling war schon bei der Grafik-Novel von Lee/Kirby schwach und der alte Spirit verpufft. Den gleichen Hype gab's dann bei Lee/Giraud (Moebius). Gefühte 1000x aufgelegt, aber nicht besser. Da haben's die Franzosen in Marvel Comic-Sonderheft 7 als direkte Quasi-Fortsetzung an US-Surfer 17 besser hinbkommen. US # 18 wurde ja nie zu Ende geführt. Und Kirbys brutale Version war einfach komisch nach all den John Buscema-Nummern.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2016, 11:17   #3569  
Marvel Boy
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Die deutsche Ausgabe der Graphic Novel habe ich schon länger ungelesen liegen und das Condor Heft mit Sicherheit direkt nach dem Kauf am Kiosk gelesen.
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Alt 31.12.2016, 11:32   #3570  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 44



Erscheinungstermin: 1975/10

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #48
2) Daredevil (I) #16

Story-Titel:
1) Hier kommt Galactus!
2) Mein Gegner - die Spinne ! 3/3: ?

Original-Storytitel:
1) The coming of Galactus!
2) Enter... Spider-Man

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) John Romita Sr.

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Nachdem der Machtkampf unter den Nichtmenschen zu Gunsten von Black Bolt entschieden worden ist, kehren die FV zurück nach NY, wo sie sofort in ein neues Abenteuer stolpern: Ein silberfarbener Surfer kreuzt im Orbit herum und seltsame Erscheinungen sind am Himmel zu sehen. Kurz darauf steht der Beobachter bei den FV auf der Matte und kündet von einem nahenden Weltuntergang durch ein Wesen mit einem gewaltigen Appetit: Galactus!
2) Nach einer gemeinen Intrige des Marodeurs bekriegen sich die Spinne und der Dämon. Dies führt am Ende dazu, dass Spidey sogar Matts Freund Foggy Nelson attackiert.

Bemerkungen:
Zu Recht eine der ganz großen Geschichten aus dem Marveluniversum. Sehr mitreißend geschrieben, beim Lesen kam sogar echte Endzeitstimmung auf.

Wohl um die Dramatik noch ein wenig zu erhöhen, wurde diese ungewöhnliche, ganzseitige Fotomontage eingebaut:



Leider ist die Druckqualität der deutschen Williams Ausgabe nicht gut genug gewesen, um auch Einzelheiten wie oben zu erkennen.

Jedoch können sich auch die „normalen“ Zeichnungen mehr als sehen lassen:



Auch erschienen in:
1) Hit Comics #8, Klassiker der Comic-Literatur #4, Hachette Klassik Band IV: Fantastic Four – Galactus
2) Daredevil (Reprint) #16, Daredevil im Spider-Man komplett Schuber #16


Damit wünsche ich euch allen und euren Familien einen guten Rutsch ins Jahr 2017.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2016, 12:14   #3571  
Peter L. Opmann
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Eine kleine Korrektur zum Beschluß: Das Panel ganz unten stammt nicht aus Fantastische Vier (Williams) # 44, sondern aus FV # 43.

Marvel schließt hier abrupt den Vorhang der Nichtmenschen-Saga – genau in dem Moment, als sich das Ringen um den Thron zwischen Black Bolt und Maximus richtig entfaltet hat – und öffnet ihn für ein neues, vielleicht das ultimative Drama um Galak(c)tus, der die Erde verspeisen möchte. Schlechter Stil irgendwie. Jetzt hätte Stan Lee doch in der Großen Zuflucht richtig loslegen können. Aber er wendet hier ein Stilmittel an, das er später, weiter perfektioniert, zur Fortsetzung von Endlosserien immer wieder einsetzt: Während die eine Geschichte noch läuft, bahnt sich, durch gelegentliches Hin- und Herblenden gezeigt, schon die nächste an. Und so weiter, und so weiter.

Durch die Aktivierung der Atmo-Kanone (zumindest im zweiten Versuch) erzeugt Maximus eine Negativ-Zone, die die Große Zuflucht für immer völlig von der Außenwelt abschirmt. Keiner kann mehr hinein, keiner raus. Den ersten, fehlgeschlagenen Versuch nutzt Lee für eine kleine humanistische Lektion: Durch die Kanone wurden Menschen ebensowenig verletzt wie Nichtmenschen – es gibt also keine Rassenunterschiede. Aber dann fällt wirklich der Vorhang: Über den Nichtmenschen schließt sich eine undurchdringliche Kuppel, und damit ist dieses Kapitel erstmal abgeschlossen. Schon etwas enttäuschend.

Die FV kehren mit ihrem Flugzeug nach New York zurück und sehen seltsame Phänomene: zwei Sonnen, von denen eine stetig näher kommt; dann eine Feuerwand, die den ganzen Himmel bedeckt. Die Menschen laufen Amok – sie wollen die FV lynchen, die sie als Auslöser dieser Katastrophen-Zeichen ansehen. Aber das Quartett kann sich in Sicherheit bringen. Reed verzieht sich in seine Forschungskammer.

Als Sue als Ehefrau von ihm etwas mehr Aufmerksamkeit einfordert (wieder mal), entdeckt sie, daß auch der Beobachter sich in dem Labor befindet. Erneut beschränkt er sich nicht aufs Beobachten, sondern arbeitet mit Reed an Wegen, die Erde vor Galactus zu verbergen. Zwischendurch sehen wir den Silver Surfer (hier Silberstürmer genannt) im All umherflitzen auf der Suche nach einem genießbaren Planeten. In gewissem Sinn ist er eine neue Variante des Suchers. Die FV kämpfen gegen den Silberstürmer, der just auf dem Dach des Baxter Building gelandet ist. Der beachtet sie aber kaum. Und es ist auch schon zu spät: Galactus erscheint auf der Erde, und er hat Riesenappetit.

Man darf hier nicht so sehr auf physikalische Fakten sehen. Galactus und Silver Surfer kommen von der Andromeda-Galaxie her, die 2,5 Millionen Lichtjahre von unserer Galaxie entfernt ist; offenkundig brauchen sie für diese Entfernung aber nur ein paar Stunden. Die Andromeda-Galaxie ist mindestens ebenso reich an Sternen wie die Milchstraße – warum hat Galactus nicht erstmal dort einen Imbiß eingenommen? Daß es so etwas wie die Erde nur einmal im Universum gibt, kann Lee nicht angenommen haben, denn offensichtlich braucht Galactus immer wieder mal so einen Planeten-Happen. Über die Atmo-Kanone und die Negativ-Zone vom Anfang der Geschichte wollen wir gar nicht erst reden. Lee stellt die Maschine hin, und die macht ohne Erklärungen einfach die tollsten Sachen.

Es lohnt sich dagegen, die Williams-Ausgabe mit der von Panini zu vergleichen, um die vorzügliche Übersetzung von Hartmut Huff richtig würdigen zu können. Schauen wir uns die kleine Szene an, in der es Ding mit einem Straßenschläger zu tun bekommt. Williams: „Es wird Zeit, daß mal jemand beweist, was für’n Betrüger du bist – und das tue ich!“ Panini: „Wird Zeit, daß dir mal einer zeigt, wo der Burton den Most trinkt… oder so ähnlich!“ Williams: „Schlaf dich aus, Mann! Du kannst einige Stunden ruhen! Und wenn du so viel Spaß daran hast, erzähl jedem, der’s hören will, was für ein Betrüger ich bin!“ Panini: „Bist ein echt harter Kerl, Süßer! Wenn du in ein paar Stunden aufwachst, kannst du ja erzählen, daß du beim Mostholen ein Rotbäckchen gekriegt hast!“ Die kleine sexuelle Anspielung („Süßer“) war zu Williams-Zeiten noch nicht drin, aber sie ist ebenso unnötig wie das alkoholische Wortspiel („Burton“, „Most“). Wenn Huff sich einen Extra-Scherz erlaubt, überdreht er nicht gleich.

Das plötzliche Ende der Nichtmenschen-Geschichte wird der Leser wohl verschmerzen. Sie wird ja in einer späteren Ausgabe fortgesetzt. Johnny leidet so sehr an der Trennung von Crystal, daß man das annehmen muß. Die Galactus-Saga wird, wie wir das nun von Stan Lee schon kennen, mit einem angemessen dramatischen Vorspiel eingeleitet. Und die wird diesmal, so viel kann vorweg verraten werden, nicht plötzlich abgebrochen.

Zur grafischen Seite: Williams hatte diesmal keine guten Druckvorlagen. So mancher Tuschestrich ist hier verwischt oder ganz verschwunden. Da ist die Panini-Ausgabe deutlich im Vorteil. Hier sieht man, wie sorgfältig Jack Kirby und Joe Sinnott gearbeitet haben. Nur selten ist mal etwas weniger gelungen. Sowohl der Beobachter als auch Galactus erhalten angemessen dramatische Auftritte – man wundert sich bloß, daß Kirby dafür nicht ganzseitige Panels verwendet. Aber er hat zu dieser Zeit noch mit relativ vielen Panels erzählt. Eine ganzseitige Darstellung – abgesehen vom Splash-Panel – gibt es doch: eine Fotocollage, die Galactus‘ Raumschiff im Anflug auf die Erde zeigt (siehe das Posting zuvor).
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Alt 05.01.2017, 23:37   #3572  
michidiers
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Ich "grätsche" mal mit zwei anderen Comics dazwischen:


Zack Magazin #211 - (01/2017)



Bob Morane - Das Dorf, das es nicht gab - 1. Teil
Sauvage - Der Geist von Chapultepec - 3. Teil
Solo - Die Überlebenden des Chaos 3 - 4. Teil
Das Gold der Narren - 4. Teil
Tanguy & Laverdure - Halali auf die Banditen - 2. Teil

Neu dabei ist Bob Morane mit dem ersten Teil des zweiten Albums nach einem Neustart. Bob Morane ist eine klassische Abenteuerserie, die (wie Michelle Vaillant) mittlerweile modernisiert und in einem neuen Gewand erscheint. Scheinbar haben die vielen Leserbriefe an Zack, in denen die Veröffentlichung von Klassikern gefordert wurden, gefruchtet: derzeit läuft neben Bob Morane und Michel Vaillant auch Tanguy und Laverdure, die ja auch früher beim Zack im Koralle Verlag veröffentlicht worden sind.

und

US – Avengers #259



„Duty over all!“

Stern/Buscema/Palmer

Inhalt: Um die immer mächtiger werdende Nebula nebst ihrer Söldnertruppe besiegen zu können, sind die Rächer gezwungen, sich mit dem Volk der Skrulls zusammenzutun.

Die sehr kurz geratene Inhaltsangabe kommt nicht von ungefähr. An reiner Handlung geschieht nicht allzu viel. Ausgiebig Raum nehmen Erklärungen und Dialoge ein. Vor allem die Diskussion unter den Rächern wegen der Zusammenarbeit mit den feindlich gesinnten Skrulls benötigte Platz. Action und Kampf gibt hingegen es kaum. Wieder eine sehr gute Geschichte ganz nach meinem Geschmack aus der Feder von meinem – klassischen – Lieblingsautor Roger Stern.

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Alt 11.01.2017, 12:42   #3573  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 45



Erscheinungstermin: 1975/11

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #49
2) Daredevil (I) #17

Story-Titel:
1) Ist dies der jüngste Tag?
2) Niemand ist so blind 1/3

Original-Storytitel:
1) If this be Doomsday!
2) None are so blind..!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) John Romita Sr.

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Die FV haben alle Hände voll zu tun, um das Treiben von Galactus zu stoppen. Unerwartete Hilfe bekommen sie dabei vom Beobachter, der die Fackel in eine fremde Dimension schickt, wo er eine bestimmte Waffe suchen soll. Als Zünglein an der Waage im Ringen um die Erde könnte sich der Silberstürmer erweisen, der sich nach einem philosophischen Gespräch mit Grimm-Freundin Alicia Masters über die Menschlichkeit zu einer unbekannten Mission aufmacht …
2) Missverständnisse über Missverständnisse prägen den vom Marodeur initiierten Streit zwischen der Spinne und dem Dämon, welcher sogar J.J. Jameson aufsucht, um die Medien auf seine Seite zu ziehen.

Bemerkungen:

Begegnung auf Augenhöhe? Der Beobachter schaltet sich in den Konflikt mit Galactus ein:



Dieser Klassiker unter den Superheldencomics hat einen eklatanten Nachteil: Er besitzt einfach zu viel Sprechblasentexte. Die an sich sehr bedeutende Geschichte geht dabei im zähen Fluss der vielen – mitunter schwülstigen - durch den Leser zu bewältigenden Texte einfach zu sehr unter, die schönen Zeichnungen von Kirby werden förmlich erdrückt.

Auch erschienen in:
1) Hit Comics #229, Klassiker der Comic-Literatur #4, Hachette Klassik Band IV: Fantastic Four – Galactus
2) Daredevil im Spider-Man komplett Schuber #17, Spider-Man komplett (Schuber) #5

Geändert von michidiers (12.01.2017 um 12:46 Uhr)
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Alt 11.01.2017, 12:58   #3574  
Peter L. Opmann
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Man muß sich bewußt machen, daß dies im Original die # 49 ist. Damals war # 50 eine große Jubiläumsausgabe (das erste richtige Jubiläum), und wir stehen jetzt also unmittelbar davor. Stan Lee kriegt das aber nicht richtig hin – die entscheidende Konfrontation mit Galactus passiert jetzt, und die # 50 ist ein Gemischtwarenladen mit dem Abzug von Galactus, dem Beginn des Erdendaseins des Silberstürmers, dem ersten Auftritt des verkannten Wissenschaftlers, der in # 51 (Williams # 47) im Mittelpunkt stehen wird, und Johnny Storms Debüt am Metro College, an dem er sich eingeschrieben hat. Was Lee gut beherrscht, ist die Verschränkung unterschiedlicher Handlungsfäden, so daß ein quasi endloser Erzählfluß entsteht. Aber den Spannungs-Höhepunkt hat er vielleicht an die falsche Stelle gelegt – vermutlich weil er sich beim Schreiben von # 49 noch nicht ausreichend darüber im Klaren war, was in # 50 passieren wird.

Galactus stellt den Beobachter zur Rede, weil der sich eingemischt hat. Die Menschen – auch das Superheldenquartett – nimmt er dabei bestenfalls wie lästige Insekten wahr. Die Angriffe der FV prallen hilflos an ihm ab. Galactus und Beobachter entfernen sich, um sich weiter zu unterreden; die FV merken, daß sie nichts tun können. Szenenwechsel: Der Silberstürmer war in der vorherigen Ausgabe von Ding vom Dach gefegt worden; er landet jetzt ausgerechnet bei der blinden Alicia. Zwei einander völlig fremde Wesen versuchen, sich gegenseitig zu verstehen. Inzwischen hat Galactus begonnen, einen „Elementarkonverter“ zusammenzuschrauben, den er braucht, um die Erde verspeisen zu können. Der Beobachter empfiehlt den FV derweil einen Abwehrapparat. Zurück zu Alicia und dem Silberstürmer: Sie macht ihm klar, daß jeder Mensch ein Lebensrecht hat – er empfindet erstmals Mitleid.

Reed und Ding haben inzwischen einen Kurzschluß im Elementarkonverter hervorgerufen. Dank des Überraschungsmoments kann Ding zudem Galactus ebenso vom Dach knocken wie zuvor den Silberstürmer. Damit machen sie ihn aber nur ärgerlich – er ruft den „Bestrafer“. Nun schickt der Beobachter die Fackel auf einen Flug durch den Weltraum (das ist Fantasy, keinesfalls Science Fiction) – zum Heimatschiff von Galactus. Vor dem Bestrafer können sich Reed und Ding gerade noch unter Sues Kraftfeld in Sicherheit bringen. Galactus können sie so von seinem weiteren Vorgehen allerdings nicht mehr abbringen. Nochmal zurück zum Silberstürmer: Er zweifelt erstmals an seiner Loyalität zu Galactus, hält es nicht mehr für in Ordnung, daß die ganze Menschheit seinem Energiehunger geopfert wird. Er wendet sich gegen seinen Herrn. Der Beobachter sieht – ganz zum Schluß – darin allerdings eine Gefahr für den Plan, den er selbst sich zurechtgelegt hat.

Schön, den Cliffhanger hat Lee damit ganz schön hochgereizt. Von daher ist am Spannungsaufbau nichts weiter auszusetzen. Ich weiß allerdings bereits, daß in FV # 46 (= US-FF # 50) nur noch zehn Seiten benötigt werden, bis Galactus entnervt und unverrichteter Dinge wieder abziehen wird. Mehr dazu nächstes Mal. Ich hatte, speziell jetzt beim Wiederlesen von „Ist dies der Jüngste Tag?“ den Eindruck, daß die Story insgesamt mitunter hart an unfreiwilliger Komik vorbeischrammt. Einerseits ist es schwer vorstellbar, daß einer wie Galactus wirklich die Energie des gesamten Planeten absorbieren kann. Er ist zwar ein Riese, aber im Vergleich zur Erde ebenso ein Winzling wie jeder Mensch. Andererseits wirkt er, trotz aller Versuche, ihn unbegreiflich erscheinen zu lassen, letztlich doch allzu menschlich. Seine Souveränität läßt er schnell fallen. Er ist relativ leicht aus dem Konzept zu bringen und reagiert darauf ziemlich engstirnig und unbeherrscht. Man muß freilich bedenken, daß eine Figur wie er damals noch absolut neu war (ob es bei DC Ähnliches gab, weiß ich allerdings nicht mit Bestimmtheit). Er wird also überzeugender gewirkt haben als heute.

Wenn ich Galactus als wenig überzeugend kritisiere, trifft das auch die Grafik von Jack Kirby und Joe Sinnott. Man kann aber sagen, daß sie ihr Bestes tun. Bizarre Wesen aus dem All mit höchst komplizierten Maschinen im Koffer sind Kirbys Spezialität, und hier haben wir eines der Musterbeispiele dafür, wie er das visualisiert. Es ist allerdings gut, daß die Techno-Gigantomanie immer wieder durch Szenen mit den FV oder mit Alicia unterbrochen wird, denn sonst käme es wohl zum grafischen Overkill – so etwas ist in späteren Serien wie etwa „New Gods“ oder „Captain Victory“ zu besichtigen, wo sich solche Ansichten dann rasch abnutzen. Das Cover ist zweifellos ein Klassiker, aber ich finde doch das eine oder andere zu bemäkeln. Nur hier schießen Galactus Strahlen aus den Fingern. Nur hier fliehen die FV vor Galactus. Und den Silberstürmer finde ich auch etwas unmotiviert ins Bild montiert. Trotzdem ziert diese Bild zweifellos zu Recht das Cover des Hachette-Classic-Fantastic-Four-Bandes.

(Zu viel Sprechblasentext und zu schwülstige Dialoge haben mich bei dieser Ausgabe nicht besonders gestört - beides kommt bei Marvel schon mal vor...)

Noch 'ne Anmerkung: Michi Diers gibt als US-Vorlage Fantastic Four # 48 an - ich habe die Ausgabe zwar nicht, bin mir aber doch ziemlich sicher, daß es die # 49 ist.

Geändert von Peter L. Opmann (11.01.2017 um 17:55 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2017, 12:50   #3575  
michidiers
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Noch 'ne Anmerkung: Michi Diers gibt als US-Vorlage Fantastic Four # 48 an - ich habe die Ausgabe zwar nicht, bin mir aber doch ziemlich sicher, daß es die # 49 ist.
Jep, danke für den Hinweis. Ich habe beim Zusammenstellen der Fotos und der Daten für die US-Ausgaben #48 und #49 tatsächlich etwas durcheinander gebracht, es nunmehr hinsichtlich der Daten der #49 korrigiert.
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