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Alt 25.09.2013, 19:34   #1  
Maxithecat
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Standard CORBEN INDEX 1 - Short Story Index

Zitat:


(c) sämtlicher Abbildungen
in diesem Thema:
Richard Corben, Kansas, USA

(sowie der jeweiligen Verlage)








Bei PPM ist auch bereits eine Vorschau zu sehen!


Vorschau Corben 1 - Short Story Index (CSSI)

Händler-Vorbestellungen bitte über PPM!


Dort gibt es auch Ansichten zu den Covern von # 2 (Die grossen Epen) und #3 (Das DEN-Universum)

Geändert von 74basti (01.01.2014 um 14:47 Uhr)
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Alt 26.09.2013, 20:50   #2  
Maxithecat
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Hier die noch nicht ganz fertigen Cover zu Buch 2 und 3!

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Alt 27.09.2013, 20:11   #3  
Maxithecat
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Bericht in der SPRECHBLASE.

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Alt 30.09.2013, 23:08   #4  
Maxithecat
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Bei SPLITTER erscheint demnächst ein Corben-Titel.


Natürlich passend zu unserem Buch! (Allerdings wussten wir nichts davon!)
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Alt 01.10.2013, 23:03   #5  
74basti
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Herzliche Glückwünsche - Richard Corben wird heute 73!!!


"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 23.11.2013, 09:07   #6  
74basti
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Im Dezember erscheint die Reddition # 59 zum Thema Warren.

Darin wird auch ein Portrait über Richard Corben sein, das ich beisteuern durfte.

Hier eine Leseprobe.

Es wird eine Ergänzung zum Corben Short Story Index sein. Der Artikel ist nicht im Buch enthalten.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 24.11.2013, 19:27   #7  
74basti
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Da es vorerst keine zweite Auflage geben wird, hier der erste Nachtrag für die deutschen Publikationen:

"In Deep" wird als Beilage zur nächsten Reddition in einer Auflage von 400 Stück erscheinen, allerdings wird das Heft nur an Abonnenten abgegeben.

Format: A5



Alles weitere folgt

Bei den US-Short-Stories bleibe ich auf dem Laufenden und pflege die Daten in die Liste ein.

Zum Splitter-Band werde ich eine Aktualisierung hier vornehmen, sofern gewünscht.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 24.11.2013, 20:16   #8  
Maxithecat
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Natürlich möchten wir hier Infos bekommen!


...und natürlich schon bestellt!
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Alt 09.12.2013, 13:47   #9  
ComicRichy
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Habe endlich die Ausgabe gekauft !
Einfach super !
Großes Lob und weiter so mit dem Index.
Tipp die englische Short-Storys Ausgabe bekommt man
so um die 22 €.
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Alt 14.12.2013, 13:35   #10  
74basti
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Die Reddition # 59 ist in dieser Woche erschienen.
Hier kann man auch in die Artikel reinschnuppern:

http://www.reddition.de/index.php?pa...mart&Itemid=15

Volker Hamann hat zu dem Artikel über Corben Bildmaterial ausgesucht, das nicht im Corben Index I zu sehen ist.

So wird eine Zensur an "The Woodlik Inheritance" ("Das Erbe der Satanisten", Vampirella # 14, Pabel, Sept. 1974) durch den Pabel-Verlag gezeigt.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (06.01.2014 um 09:40 Uhr)
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Alt 25.12.2013, 16:14   #11  
74basti
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Hier startet nun also die "Fortsetzung" des Corben Short Story Index exklusiv im Forum.

Meckert nicht über die Splashpages. Die sind bewusst nicht eingescannt, sondern nur abfotografiert worden.

Ich starte zunächst mit der direkten Anknüpfung an die Nummerierung im Corben Index I

CSSI # 173
Titel: Uncle Mangus
Farbe: s/w
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Richard Corben
Originalveröffentlichung: Creepy # 12
Verlag: Dark Horse
Erschienen: Mai 2013



Inhalt:
30 Jahre hat Mangus Pikes Frau Leona krumm geschuftet. Doch als er starb, hinterließ er ihr nichts als Kummer und Sorgen, die sie in Alkohol ertränkt. Wütend pilgert sie zu seinem Grabstein und verflucht den "bösen, alten Sünder". Das Geheimnis um sein Vermögen hat er mit in sein Grab genommen.
Ihr Neffe macht sich auf den Weg zur Farm, um dort mit seiner Freundin nach dem Vermögen zu suchen.
Leona kommt verstört vom Grab zum Haus zurück und berichtet verwirrt, sie habe ein Flüstern gehört, das ihr verraten habe, wo sich das Geld befinde. Trotz Leonas Warnung, dass er zurück komme, fängt ihr Neffe an zu graben. Doch Mangus will das Geheimnis um das Geld für sich behalten, tötet alle drei und kriecht zurück in sein Grab. Mit Blut schreibt er Leonas Namen auf den Stein.
Bemerkung:
Die Story ist in den 50er Jahren angesiedelt, wahrscheinlich irgendwo im Mittleren Westen. Sie greift Motive auf, die Corben schon mehrfach verwendet hat, und kombiniert diese zu einer beklemmenden Geschichte um Gier, Verzweiflung und Tod. Mangus selbst hat seiner Frau gesagt, wo sie den Schatz finden kann, und da er ihr verschwieg, dass sie ihn nie haben könne, bekommt die Grabinschrift "Here lies Mangus Pike" eine doppelte Bedeutung: "Hier lügt Mangus Pike".

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:17 Uhr)
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Alt 27.12.2013, 23:53   #12  
74basti
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CSSI # 174
Titel: The Assignation
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalveröffentlichung: Dark Horse Presents # 28
Erschienen: September 2013

Heute gibt es mal eine etwas andere Art der Betrachtung.

Der deutsche Titel von Assignation ist "Die Verabredung".
Es handelt sich um eine Erzählung aus dem Jahr 1834.
Corben bleibt nahe am Original, also gibt es eine Analyse aus Sicht des Originals



Zitat:

Inhalt

Der Marchesa Afrodite di Mentoni ist das Kind entglitten und in den Canal Grande gefallen. Verschiedene Schwimmer versuchen vergeblich, es zu retten. Aber dann tritt ein Unbekannter aus dem Schatten, taucht das Kind herauf und will es in die Arme der errötenden Mutter legen – aber da hat Mentoni, der Vater, es ihm schon entrissen und in den Dogenpalast bringen lassen. Die Marchesa raunt dem Unbekannten zu: „Du hast gesiegt. Eine Stunde nach Sonnenaufgang werden wir uns wiedersehen. So lass es sein!“ Der Fremde steigt zum (ebenfalls namenlosen) Icherzähler in dessen Gondel und bittet ihn, am nächsten Morgen in aller Frühe zu ihm zu kommen.

Der Icherzähler ist überwältigt von der Pracht und dem erlesenen Geschmack, mit dem sich der Fremde in seinem Palast umgibt. Trotz der frühen Stunde fordert dieser ihn auf, mit ihm Johannisberger zu trinken. Ein englisches Gedicht erinnert den Erzähler daran, gehört zu haben, der Fremde sei ein Engländer, und auch von der Marchesa, an die das Gedicht wohl gerichtet ist, heißt es, sie habe zeitweise in London gelebt. Eine Stunde nach Sonnenaufgang sinkt der Fremde bewusstlos auf eine Ottomane. Ein Lakai Mentonis kommt und berichtet atemlos, seine Herrin habe sich vergiftet. Der Icherzähler wendet sich zu dem Fremden um – aber auch der ist tot, sein Becher ist schwarz angelaufen.

Deutung

Das Motiv einer Liebe, die sich erst im Tod realisiert, ist von Poe mehrfach gestaltet worden. Der Edelmut, mit dem der Fremde das Kind, dessen Vater der Ehemann der Marchesa ist, rettet, obgleich er sie doch selber liebt, dieser Edelmut macht ihn zum Sieger, nicht über die Marchesa, sondern über ihren „satyrgleichen“ Gatten, welcher nicht die Tapferkeit besaß, in die Fluten hinab zu steigen. Da der Fremde und die Marchesa im Leben nicht zusammenkommen können, vereinen sie sich durch gleichzeitigen Suizid (vgl. auch das Ende der Beauchamp-Sharp-Tragedy, deren Vorgeschichte Poe zu Politian anregte).

In dem Fremden, der in Venedig lebt (wie Lord Byron), der (durch Erbschaft) vermögend ist (wie Lord Byron), der eine Beziehung zu einer verheirateten Frau hat (wie Lord Byron zu Gräfin Teresa Guiccioli), der Sparta, also den Peloponnes, kennt (wie Lord Byron, der dort 1824 starb), wird allgemein ein Porträt des Briten gesehen, dessen schwarze Romantik Poe hemmungslos bewunderte. Poe war ebenso wie Lord Byron ein ausgezeichneter Schwimmer, hatte dichterisches Talent wie er, wäre gern (durch Erbschaft) reich gewesen wie er – und so ist der Fremde zugleich auch ein Selbstporträt Poes. In seiner Neigung zu unmotivierter Heiterkeit ähnelt er stark dem Politian in Poes gleichnamigem und mit dieser Erzählung gleichzeitigen Stückentwurf. Auch Politian ist ein Engländer in Italien, aber im Gegensatz zur Lalage des Politian ist die Marchesa Mentoni nur durch Ehe „entehrt“.

Marie Bonaparte sieht in dem geretteten Kind ein Kind des Fremden von der Marchesa. Aber worin läge dann noch sein Sieg? Und wäre der synchrone Suizid der beiden dann nicht absurd?

Anmerkung

Ein Engländer trinkt mit seinem Freund in Venedig Johannisberger, eine Spätlese aus dem Rheingau ... Poes Großzügigkeit im Umgang mit Provenienzen ist auch anderwärts (in Das Fass Amontillado) zu bemerken. Die üppige Ausstattung im Palazzo des Fremden, deren Bewunderung Poe uns aufnötigen möchte, ist mit ihrem Mischmasch ("medley") von etruskischen Vasen bis zu Canova-Figuren eher das Kabinett eines Neureichen, der sich mit allem umgibt, was gut und teuer ist. Aber das alles ist nur Dekor für Poes Lieblingsmotiv, das hier in allem Schwulst bereits machtvoll anklingt: die Synthese von Liebe und Tod.

Quelle

Poes Erzählung könnte von einer Byron-Anekdote angeregt sein, die damals durch die Presse geisterte.
Byron war in Missolunghi sterblich in Marietta, eine der schönsten Griechinnen, verliebt. Er sah sie einst von seinem Balkon, redete sie griechisch an, sie antwortete französisch. Byron ging zu ihr und fand ein höchst gebildetes Mädchen, in Frankreich erzogen. Sie war Byron gut, aber sie liebte ihn nicht. Er ging täglich zu ihr, fand Gefallen an ihrer Musik, an ihrem ganzen Wesen. Einst war er auch bei Marietta. Sie spielte am Clavier ihm eines seiner griechischen Lieder vor, obschon sie sich übel befand. Im Spielen sank sie sterbend zu Boden. „Wisse,“ sagte sie zu Byron, „mein Geliebter, mein Pallikari ist todt! Ich habe eben diese Nachricht erhalten. Wir haben geschworen, mit einander zu sterben. Ich habe Gift getrunken und sterbe für ihn.“ Marietta starb in Byrons Armen. So erzählte ein Grieche, der Byron in Missolunghi näher gekannt hatte, Herrn von Bonstetten in Genf, und dieser erzählt es in einem Briefe (der 1827 im Drucke erschienenen Sammlung) Matthisson.
Zu diesem im „Wochenblatt für Segeberg und dessen Umgebung“ am 5. April 1829 erschienenen Artikel dürften sich Entsprechungen in amerikanischen Blättern derselben Zeit finden. Biographisch bestätigen lässt sich der Bericht nicht. Bekannt ist, dass Byrons letzte Leidenschaft ein 15-jähriger Grieche war (Loukas Chalandritsanos).

(Quelle: Wikipedia)
Der "Fremde" trinkt bei Corben aus einer Flasche, nicht aus einem Becher. Dessen Tod hat nichts mit dem Getränk zu tun. Vielmehr sinkt er beim Erhalt der Nachricht von der "Überdosis" an einem Gemälde zusammen, dass Aphrodite zeigt. Der Diener antwortet im letztes Panel: "He´s always said they´d be someday together ... alway..."

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:18 Uhr)
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Alt 28.12.2013, 12:08   #13  
74basti
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CSSI # 175
Titel: The Raven (III)
Farbe: Vierfarbig,
Seitenzahl: 10 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalausgabe: The Raven and the Red Death
Verlag: Dark Horse
Erschienen: Oktober 2013
Deutsche Veröffentlichung: -



Da es heute wieder um eine (hier die dritte) Interpretation eines Poe-Gedichtes geht, habe ich erneut in der kunterbunten Wikipedia-Welt gekramt, um einiges über "Der Rabe" herausgesucht.

Am 29.1.1845 erschien "The Raven" in Evening Mirror, einer New Yorker Tageszeitung. Es gilt als eines der bekanntesten US-amerikanischen Gedichte.
Corben interpretierte den Stoff erstmals für Warren Publishing. Warren hatte in den 70er Jahren eine Vielzahl von Künstlern mit Poe-Adaptionen für seine Magazine EERIE und CREEPY beauftragt.
Richard Margopoulos schrieb die erste Version von "The Raven", die im Dezember 1974 in CREEPY # 67 erschien. Auf deutsch ist die Geschichte in Edgar Poe und Gespenster Geschichten präsentiert # 4 zu lesen.
Seine zweite Version (nun in S/W angelegt), entstand für die erste Ausgabe von "Haunt of Horror (2006), auf deutsch in Edgar Allan Poe - Welt des Schreckens im Jahr 2009 bei Panini.
In der zweiten Version erschieß sich der Mann, was eine deutlich düstere Stimmung erzeugt als in der ersten Version, in der der Mann Leonore getötet hat. In der dritten Version fällt der Gedichts-Text weg. Stattdessen setzt Corben hier Sprechblasen ein. Der Rabe tötet hier den Mann mit seinem Schnabelstößen.



Zitat:
Inhalt
Der lyrische Erzähler des Gedichtes hört, als er eines Nachts beim Lesen dem Schlaf schon nahe ist, ein sanftes Klopfen an der Tür. Vom Tod seiner Geliebten Lenore tief betroffen, hat er Trost in der Lektüre seltsamer, möglicherweise okkulter Bücher gesucht, welche seine ohnehin gereizten Nerven weiter angespannt haben. So beschleunigen das Verglimmen des Kaminfeuers und das Rascheln der Gardinen seinen Herzschlag; um sich zu beruhigen, sagt er sich selbst, dass das Klopfen nur von einem späten Besucher stammte. Doch als er die Tür öffnet und dort niemand ist, wecken der Verlust seiner Geliebten sowie die seltsamen Lektüren die irrationale Hoffnung in ihm, dass das Klopfen von Lenore sein könnte. Als er ins Zimmer zurückkehrt, klopft es erneut, diesmal am Fenster. Er öffnet dies und ein stattlicher Rabe fliegt durchs Fenster in den Raum und setzt sich auf die Büste von Pallas Athene.

Der Erzähler fragt den Raben nach seinem Namen, doch dieser krächzt nun „Nimmermehr“ (original Nevermore), worauf der Mann zu ergründen versucht, unter welchen Umständen der Rabe dieses Wort erlernt hat und was er damit meinen könnte. Auf die zu sich selbst gemurmelte Aufforderung, Lenore zu vergessen, antwortet der Rabe ungefragt auf ein Neues „Nimmermehr“. Das erregt den Erzähler, und er stellt dem Raben weitere Fragen: Ob es für seine Seele Linderung gebe und ob er Lenore im Himmel treffen werde. Beides beantwortet der Rabe mit „Nimmermehr“. Vollkommen außer sich fordert da der Mann den Raben auf, ihn zu verlassen, doch wiederum antwortet der Rabe in gewohnter Manier und verlässt die Büste nicht. Das Gedicht endet damit, dass der Erzähler beziehungsweise seine Seele in dem Schatten liegt, den der Rabe auf den Boden wirft, und von dort nimmermehr aufsteigen wird.

Entstehungs- und Editionsgeschichte

Poe kannte nachweislich Charles Dickens’ Roman Barnaby Rudge, in dem der Rabe des verwirrten Barnaby das Wort „Nobody“ sprechen kann, Horace Smith’ Roman Zillah, in dem ein Schausteller Kunststücke mit einem Raben aufführt, und Elizabeth Barrett Brownings Gedicht Lady Geraldine’s Courtship mit dem folgenden Refrain: “Ever, evermore the while in a slow silence she kept smiling.” Der Name der verlorenen Geliebten bei Poe, Lenore, ist eine Anspielung auf die damals auch international noch immer berühmte Schauerballade Lenore von Gottfried August Bürger aus dem Jahr 1774.

Es sind keine weiteren Fassungen von Poes Gedicht erhalten, so dass die Entstehung nur durch Poes eigene Aussagen dazu nachvollzogen werden kann. Er habe, mit Unterbrechungen, zehn Jahre lang daran gearbeitet und so sei Der Rabe aus einem ursprünglich geplanten kurzen Gedicht über eine Eule entstanden. Insbesondere in The Philosophy of Composition (Die Methode der Komposition) legt Poe, wenn auch zeitlich gerafft, den Arbeitsprozess am Gedicht dar und betont dabei die planvolle oder sogar mathematische Komposition, die nichts dem Zufall überlassen sollte. Darin betont er auch, welche Bedeutung der Rabe für ihn eigentlich hat, nämlich als "Sinnbild trauervoller und nie endender Erinnerung"[1].

Es wird vermutet, dass die letzte Fassung 1844 entstand. Poe bot sie Graham’s Magazine in Philadelphia zur Veröffentlichung an, welches jedoch ablehnte. Die American Review in New York erwarb das Gedicht für sein Februarheft im Jahr 1845, wo es unter dem Pseudonym Quarles erschien; der Evening Mirror bekam die Erlaubnis für eine Veröffentlichung bereits am 29. Januar. Beide versahen das Gedicht mit einer anerkennenden Vorbemerkung. Noch im selben Jahr wurde Der Rabe in zahlreichen weiteren Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt und erschien titelgebend in Poes Gedichtband The Raven and Other Poems.[2]


Rezeption

Das Gedicht wurde vielfach in der Literatur und in der Populärkultur rezipiert.

In Harry Mulischs Roman „Die Entdeckung des Himmels“ hält sich eine der Hauptfiguren, Onno Quist, einen Raben. Er gibt dem Vogel den Namen Edgar. In Neil Gaimans Roman “American Gods” antwortet einer der Raben Odins auf die Aufforderung “Say ‘Nevermore’” (deutsch: „Sag ‚Nimmermehr‘“) schlicht mit “Fuck you”. Auf Terry Pratchetts „Scheibenwelt“ existiert „Sprach, der Rabe“ (orig. “Quoth, the raven”), der das „N-Wort“ nicht aussprechen will. Die Hexe Gundel Gaukeley aus den Walt-Disney-Comics hat in der deutschen Übersetzung einen Raben namens „Nimmermehr“ (orig. “Ratface”, wörtlich: „Rattengesicht“).

Das in der National Football League spielende American Football Team der Stadt Baltimore, Maryland wurde zur Gründung am 29.03.1996 Baltimore Ravens benannt, zu Ehren des in Baltimore gestorbenen Edgar Allan Poe nach dessen Gedicht "The Raven".[7] Bis zum Ende der Saison 2008 waren die kostümierten Raben Edgar, Allan und Poe die offiziellen Maskottchen des Teams.

1998 entstand eine Zeichentrickverfilmung des Gedichts. Die Coen-Brüder verwendeten das Gedicht in Ladykillers als roten Faden. Im gesamten Film und insbesondere in der Schlussszene sind Motive des Gedichts eingebaut. In der ersten “Treehouse of Horror”-Episode (Staffel 2, Episode 3) der Simpsons liest Lisa das Gedicht als Gruselgeschichte vor. Homer erscheint in der Rolle des Erzählers (im Original gesprochen von James Earl Jones), Bart in der Rolle des Raben, Maggie und Lisa als Engel und Marge als Lenore in Form zweier Ölgemälde.[8] In dem Film The Crow – Die Krähe zitiert die Hauptfigur Eric Draven einen Teil des Gedichts. In Jacques Rivettes Film Die Geschichte von Marie und Julien heißt Juliens Katze Nevermore. In der Serie The Munsters gibt es einen Raben in der Kuckucksuhr, der immerzu „Nevermore“ von sich gibt.

1963 verfilmte der amerikanische B-Film-Regisseur Roger Corman das Gedicht unter dem Titel The Raven (deutsch Der Rabe – Duell der Zauberer) als absurde Fantasy-Komödie mit einer Besetzung aus den klassischen Horrorfilmdarstellern Vincent Price, Peter Lorre, Boris Karloff und unter anderem dem jungen Jack Nicholson.

2012 entstand unter der Regie von James McTeigue mit The Raven – Prophet des Teufels eine fiktive Verfilmung der letzten Tage aus dem Leben Poes, deren Titel dem Gedicht entstammt. Jedoch hat der Film bis auf Raben als wiederkehrendes Filmelement keine Gemeinsamkeiten mit dem Gedicht. Die männliche Hauptrolle übernahm John Cusack.

„Der Rabe“ wurde vertont durch The Alan Parsons Project auf dem Album “Tales of Mystery and Imagination” und durch die Gruppe Omnia auf dem Album “Alive!”. Auch Gregorian, Lou Reed, Grave Digger (auf dem Album “The Grave Digger”) und Tristania verarbeiteten das Gedicht musikalisch. Der bekannte Hardstyle-DJ Pavo verarbeitet das Gedicht in seinem Titel “Raven”. Die Schweizer Folk-Metalband Eluveitie verarbeitete das Gedicht in ihrem Lied “Quoth the raven” vom Album “Everything remains as it never was”. Als "The Raven - Monodrame pour mezzo-soprano et ensemble de 12 musiciens" hat es der japanische Komponist Toshio Hosokawa komponiert, uraufgeführt im Juni 2012, konzertant in Brüssel und als szenische Version in Luxemburg.

Der US-amerikanische Profi-Wrestler Scott Levy baut sein Wrestling-Gimmick teilweise auf diesem Gedicht auf und benutzt dabei vor allem die Phrase “Quoth, the raven: Nevermore”.

Der Kurzfilm Vincent (1982) von Tim Burton baut ebenfalls auf dem Gedicht auf und endet mit dessen Schlusszeile.

Das Videospiel Eternal Darkness beginnt mit dem Zitat “Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing, doubting…” (fünfte Strophe).

(Quelle: Wikipedia)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:19 Uhr)
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Alt 29.12.2013, 11:50   #14  
74basti
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CSSI # 176
Titel: The Masque of the Red Death
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 20 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalveröffentlichung: The Raven and the Red Death
Verlag: Dark Horse
Erschienen: Oktober 2013
Deutsche Veröffentlichung: -



Das Heft "The Raven an the Red Death enthält insgesamt zwei Erzählungen von Poe. Sie erschienen nicht innerhalb einer Reihe. Es hätte sich eine Fortsetzung von "Haunt of Horror" angeboten, doch diese Miniserie erschien bei Marvel. Corben scheint derzeit aber wohl bei Dark Horse eine neue "Bleibe" gefunden zu haben.
"Die Maske des roten Todes" erschien erstmals 1842 in "Graham´s Magazine". Im Mittelpunkt steht der Versuch einer imaginären Oberschicht, sich durch Abschotten und Ignorieren einer Seuche einer Ansteckung zu entziehen. Weltentrückt feiern die "Oberen Zehntausend", doch am Ende kann sich niemand der Krankheit entziehen. Die Seuche kommt in Form eines Gastes zu dem Fest und infiziert auch die vermeintlich Immunen.
Parallelen zu "The Masque..." sind schon in der unveröffentlichten Story "The Plague" aus dem Jahr 2005 (CSSI # 142) zu erkennen, nur dass dort eine Belagerung hinzukommt.

Hier noch einiges zum Original von E.A.Poe:

Zitat:
Inhalt:

Ungeachtet der Tatsache, dass eine Krankheit (der Rote Tod, Red Death) die Hälfte der Untertanen dahinrafft, gibt Prinz Prospero, der sich in eine von ihm entworfene Abtei zurückgezogen hat und in Sicherheit wiegt, einen pompösen Maskenball. Prinz Prospero liebt das Außergewöhnliche, sein Geschmack ist sonderbar. Er hat einen guten Blick für Licht und Farben. Durch die Gestaltung der Räumlichkeiten nimmt er beträchtlichen Einfluss auf die Erscheinung der Maskierten, durch fein abgestimmte Stimmungen („finely tuning the atmosphere“) – zum Beispiel das Licht, etc. Die Veranstaltung findet in sieben Räumen statt, von denen nie mehr als einer vollständig gesehen werden kann. Im ersten Raum befinden sich gotische Fenster mit bunten Gläsern, die der Farbe der Fensterdekoration entsprechen. Der zweite Raum ist purpur, der dritte grün, der vierte orange. Ein weiterer Festsaal ist weiß, der nächste violett und schließlich gibt es einen schwarzen Saal mit scharlachroten Fenstern.

Während das ausschweifende Fest stattfindet, schlägt jede volle Stunde eine Uhr, deren Ton auch den Ausgelassensten und Verrücktesten erschreckt. Nach dem Glockenschlag gibt es in der Festgesellschaft jedes Mal erleichtertes Gelächter. Als die Uhr zwölf schlägt, erscheint eine Gestalt in der Maske des Roten Todes. Ihre Anwesenheit löst Angst aus. Die erschreckende Gestalt fällt aus Prosperos Festgestaltung heraus, sie erinnert an die Seuche und ihre Opfer. Infolgedessen fordert der Prinz dazu auf, den Unbekannten zu demaskieren. Dieser jedoch schreitet durch mehrere Räume, und die Gäste weichen zurück. Also zieht Prinz Prospero selbst einen Dolch und nimmt die Verfolgung auf, die Maske jedoch wendet sich ihrem Verfolger zu, ein scharfer Schrei ertönt – und Prospero sinkt tot zu Boden. Nun endlich versuchen die Gäste den Unbekannten zu demaskieren, müssen aber erkennen, dass er tatsächlich der Rote Tod ist. Unter der Maske befindet sich nichts: kein Gesicht, kein Skelett – die Maske ist nur sie selbst. Der Rote Tod ist ins Schloss eingezogen und herrscht unumschränkt.

Hintergrund und Interpretation

Poe war 1831 in Baltimore Zeuge einer großen Cholera-Epidemie und der von ihr ausgelösten Reaktionen geworden. Ähnlichkeiten weist Poes Kurzgeschichte zur Rahmenhandlung von Boccaccios Decamerone auf, in der sich vermögende Florentiner in ein Landhaus/Schloss zurückziehen, um nicht mit der Pest angesteckt zu werden. Auch der italienische Name Prospero, der so viel wie wohlhabend bedeutet, verweist auf Italien vergleichbar dem Fortunato in Das Fass Amontillado. Weitere Bezüge finden sich zu Thomas Campbells Life of Petrarch; in einer Besprechung des Buches hatte Poe 1841 gerügt, der Verfasser habe die Pest in seinem Werk nicht angemessen dargestellt. Außerdem ist es kaum ein Zufall, dass Poes Protagonist den Namen des allmächtigen Zauberers aus William Shakespeares Romanze Der Sturm trägt.

Der Name Red Death ist mit Bedacht gewählt, sterben seine Opfer doch an einer Art hämorrhagischen Fiebers unter furchtbaren Blutungen; Poe hatte Mutter und Ziehmutter durch Tuberkulose verloren, seine Ehefrau litt ebenfalls an dieser Krankheit und den mit ihr verbundenen Blutstürzen. Zugleich verweist der Name auf den "Schwarzen Tod". Der Ich-Erzähler, der sich nur dreimal beiläufig ins Spiel bringt, ist allwissend wie ein auktorialer Erzähler.

Die Krankheit, der Rote Tod, kann siegen, weil der Prinz, selbst wohlhabend (prosperous), sich vor allem um sich und sein eigenes Vergnügen kümmert. Statt Verantwortung für das leidende Land zu übernehmen, gibt er einen aufwändigen Maskenball. Und statt die Masken für sich und aus sich selbst wirken zu lassen, nimmt er wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Festes, indem er dessen äußere Umstände bestimmt. Der Prinz sieht also nur sich selber, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse, nicht die des Landes, der Bevölkerung oder seiner Gäste.

(Quelle: Wikipedia)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:20 Uhr)
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Alt 30.12.2013, 19:42   #15  
74basti
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CSSI # 177
Titel: Alone
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalveröffentlichung: Dark Horse Presents # 29
Erschienen: Oktober 2013

Inhalt:
Liea ... so ist der Name der jungen hübschen Frau, für die Solomon im Park eine Lilie pflückt. Sie setzen sich auf eine Bank, und nach einem Kuss erzählt er ihr von einem Traum, der ihn beschäftigt.
Er befindet sich alleine in der Dunkelheit, eine zerfallene Gruft im Hintergrund ... in dieser begegnet er seinen Eltern. Diese erkennen ihren Sohn nicht. Erst als ein Blitz die Nacht erhellt, erkennt er, dass die bereits tot sind, von Maden zerfressen. Er flieht durch den Regen über ein Gräberfeld und bleibt erschöpft auf einem Grabstein liegen. In einer Pfütze sieht er sein Spiegelbild: Ein Monster mit roten Augen, verzehrten Gliedmaßen. Er zertritt das Spiegelbild und flieht.

Schlechte Träume habe jeder ... sie bedeuten nichts ... überhaupt nichts.



Bemerkung:
Erst auf der letzten Seite erkennt man, dass Liea tot ist. Er selbst - das Monster - führt Selbstgespräche mit einer verfaulten Leiche. Der vermeintliche Traum (in Grautönen) entpuppt sich als Realität, das Treffen (in Grüntönen) als der eigentliche Traum. In dem Panel, in dem beide in ihrer wahren Gestalt gezeigt werden, und in dem Solomon die Worte Lieas spricht, wechselt Corben kurz zurück zum Grau, um die Wahrheit zu zeigen.

"Alone" entstand 1829, bleib aber zu Poes Lebzeiten unveröffentlicht. Erst im September 1875 wurde die Geschichte im Scribner´s Monthly gedruckt.

Allein
Als Kind schon war ich nicht wie andre sind,
Konnte die Welt nicht schaun als Kind,
Wie andre schauen. - Meine Leidenschaft
Schöpfte aus andrer Quelle ihre Kraft.
Aus gleicher Ursach war ich nie gesonnen
Zur Trauer, und mein Herz hat nie gewonnen
Zur gleichen Melodie ein Glücklichsein.
Und - was ich liebte, liebte ich allein.
Damals als Kind ward mir - zu früher Stunde
Stürmischen Lebens - aus den Tiefen Kunde,
Wo Gutes sich und Böses je gesellt,
Geheimnis, das mich noch in Banden hält:
Aus dem Sturzbach, aus dem Felsenschlund,
Aus dem roten Kliff überm Bergesgrund,
Aus der Sonne, die mich rings umkreist,
Und in goldnen Herbstesfarben gleißt,
Aus des Blitzes grellem Strahl,
Der vorbeizückt - scharf wie Stahl,
Aus des Donnerschlags Gewalt
Trat eine Wolke, grau von Gestalt
(Der Himmel ruhte in blauem Licht)
Ein Dämon vor mein Angesicht.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:20 Uhr)
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Alt 31.12.2013, 10:27   #16  
74basti
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CSSI # 171
The Sleeper (II)
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalveröffentlichung: Dark Horse presents #17
Erschienen: Oktober 2012



Inhalt:
Ein Mann reitet durch einen unwirtlichen Wald bis er ein zerfallenes Haus erreicht. Er erinnert sich zurück an Irene, seine Frau, mit der er früher dort lebte. Er verflucht sie: "Rich Bitch!" - sie wollte sich scheiden lassen. Er aber, Angus, liebte das Dienstmädchen Amelia. Gemeinsam entschließen sie sich, Irene zu töten. Doch als Irene, nachdem sie den vergifteten Tee getrunken hat, von der Scheidung erzählt, begreift Amelia, dass sie ein Unrecht getan hat und gerät in Streit mit Angus, der sie die Treppe hinunter wirft.
Am Grabmahl seiner Frau sinniert Angus über den Sinn des Mordes - Er habe ihn zu einem reichen Witwer gemacht. Er habe sie geliebt, aber sie musste schlafen, damit er seine Leidenschaften ausleben konnte. Irene öffnet das Grab und tötet Angus.

Bemerkung:
Es handelt sich hier um die zweite Bearbeitung der Ballade von Poe durch Corben. Die erste (CSSI # 145) erschien in "Welt des Schreckens". Im Gegensatz zu der ersten Interpretation durch Margopoulos, in der Irene als Vampir von einem Priester geliebt wird, setzt Corben hier die Geschichte in das 19. Jahrhundert zurück.

"Die Schlafende", so der dt. Titel ist eine Ballade Poes, die 1831 in der ersten Fassung erschien. Die Umarbeitung erfolgte 1845 (3.5.45 in im "Broadway Journal"). Es ist ein Liebesgedicht an eine verstorbene Frau:



In tiefe Junimitternacht
Der mystische Mond herniederwacht.
Einschläfernde Nebel dunsten leise
Heraus aus seinem goldnen Kreise
Und triefen sanft wie Schlummerlieder
Tropfen um Tropfen sachte nieder
Auf Höhen, schimmernd wie Opal,
Und in das allumfassende Tal.
Auf einem Grab nickt Rosmarin,
Träg lehnt die Lilie drüber hin.
Von leerem Nebel überdacht
Fault die Ruine hinein in Nacht.
Wie Lethe sieh den Weiher ruhn,
Scheint tiefen, tiefen Schlaf zu tun,
Nicht um die Welt erwachte er nun.
Alle Schönheit schläft! – und ach! wo liegt
(Ihr Fenster den Himmeln geöffnet) – wo liegt
Irene, vom Schicksal eingewiegt!


O Schönste! – ach! ich steh' betroffen:
Das Fenster weit dem Nachtwind offen?
Die Lüfte fallen im Mondenschein
Vom Baum herab durchs Gitter ein –
Sie flüchten flüsternd wie Geisterschar
Durch dein Gemach und stoßen gar
Am Bett den bunten Baldachin
So schaurig her, so schaurig hin
Über des Auges geschlossene Glut,
Darunter die schlummernde Seele ruht,
Daß Schatten gleich Gespenstern weben
Und Wand und Boden irr beleben.
O liebe Dame, banget dir?
Warum und was nur träumst du hier?
Gewiß, du kamst von fernstem Meer,
Ein Wunder, in diesen Garten her!
Seltsam deine Blässe! Seltsam dein Kleid!
Die Locken länger als jederzeit!
Seltsam die düstere Feierlichkeit!


Sie schläft! Und wie sie dauernd ruht,
So ruhe sie auch tief! Und gut
Hab Himmel sie in heiliger Hut!
Heiliger sie jetzt und der Raum,
Schwermütiger sie als je ihr Traum.
O Gott! laß nie ihren Schlaf vergehn,
Ihr Auge nie sich öffnen und sehn,
Indes die Gespenster vorüberwehn!


Meine Liebe, sie schläft! Wie dauernd sie ruht,
So ruhe sie auch tief und gut;
Leis krieche um sie die Würmerbrut!
Mög fern im Forst, in Düster und Duft,
Für sie sich auftun eine Gruft –
Eine Gruft, die oft das schwarze Tor
Aufwarf vor bangem Trauerchor,
Triumphierend über den Wappenflor
Der Toten aus ihrem erhabenen Hause –
Eine Gruft, entlegen wie Einsiedlerklause,
Deren Tor ihr einst beim kindlichen Spiel
Für manchen Stein gedient als Ziel –
Ein Grab, aus dessen tönendem Tor
Sie nimmermehr zwingt ein Echo hervor,
Das dröhnend dem Kind in die Ohren rollte,
Als sei es der Tod, der da drinnen grollte.

Original-Text zitiert nach: Edgar Allan Poes Werke. Gesamtausgabe der Dichtungen und Erzählungen, Band 1: Gedichte, Herausgegeben von Theodor Etzel, Berlin: Propyläen-Verlag, [1922], S. 59-61.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

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Alt 01.01.2014, 14:43   #17  
74basti
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CSSI # 162
Arthur Jermyn -
Farbe: s/w
Seitenzahl: 9 Seiten
Text: H.P. Lovecraft, Richard Margopoulos
Originalveröffentlichung: Haunt of Horror: Lovecraft # 3
Erschienen: August 2008
Deutsche Veröffentlichung: -



Inhalt:
Arthur Jermyn hat eine Gruppe von Wissenschaftlern in sein Haus eingeladen, da er durch einen Vortrag über die anthropologischen Berichte seines Urururgroßvaters und seine eigenen Leistungen hofft, in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.

Sein Bericht basiert auf den Auszeichnungen seines Vorfahren, Sir Wade Jermyn, der 1750 zu einer Expedition in den Kongo aufbrach. Fieber und wilde Tiere dezimierten die Gruppe. Allein und entkräftet erreichte er beeindruckende Ruinen einer untergegangenen Zivilisation. Doch die Stadt ist bewohnt: Ein Stamm, deren Mitglieder aussehen wie eine Zwischenstufe zwischen Menschen und Affen, doch eindeutig eher Affe. Sie töten Jermyn nicht, nehmen ihn sogar in ihre Gruppe auf, in der er ein Jahr lebt. Erst dann verlässt er den Stamm, nimmt sich an der Küste eine Frau und kehrt mit ihr nach England zurück. Dort lebt er zurückgezogen. Seine Frau und sein Kind nehmen am öffentlichen Leben nicht teil. Eine weitere Reise nach Afrika folgt, mit Kind und Frau.

Arthur Jermyn, vom Stolz getrieben, verweist auf seine Widerlegung von Darwin, doch die Wissenschaftler wollen ihn nicht aufnehmen. Ein Reisebericht ohne Beweise, eine Familiengeschichte, die von Wahnsinn und Gewalt gekennzeichnet ist. Als er die Wahrheit über die „schwarzen Schafe“ seiner Familie hört, die einander töteten, bringt es ihn zur Weisglut. Er schlägt auf einen seiner Gäste ein. Nur mit Mühe kann er überwältigt werden und öffnet eine Holzkiste, die aus Afrika gekommen sei und einen Beweis für diese von seinem Urahn entdeckte Rasse enthalte.
Als sie geöffnet wird, kommt die Wahrheit ans Licht, in doppeltem Sinne: Eine Mumie, halb Affe, halb menschlich enthält sie.



Doch die trägt ein Medaillon mit den Initialen der Jermyns und hat das gleiche Mal wie Arthur. Er erkennt, dass es sich um seine Urururgroßmutter handelt und springt durchs Fenster in den Garten. Mit einem Kanister Benzin übergießt er sich und verbrennt sich, um die Schande auszulöschen.

Bemerkung:
“Facts Concerning the Late Arthur Jermyn an His Family” ist eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie handelt von der unreinen Herkunftsgeschichte der Familie Jermyn, Verdrängung, und einer Realität, die nach menschlichen Maßstäben nicht tolerabel ist.
Im Juni 1921 wurde die Short Story erstmals im Magazin „The Wolverine“ publiziert, nachgedruckt unter den Titeln „The White Ape“ in Weird Tales 1924 und „Arthur Jermyn“ in „Dagon and Other Macabre Tales“ 1986.
Es gibt Spekulationen, dass „Arthur Jermyn“ von Edgar Rice Burroughs „The Return of Tarzan“ (1913) und “Tarzan and the Jewels of Opar” (1916) inspiriert war.

Margopoulos kürzt die Familiengeschichte für die Comicadaption und schildert sie kurz mit einer Rückblende.
Die Mitglieder der „Royal Anthropological Society“ verbrennen am Ende der Originalgeschichte die Mumie - Margopoulos und Corben schließen mit dem Bild des brennenden Arthur.
Corben legt die Zeichnungen in Grautönen an. Neben „Dagon“ (CSSI #156) ist dies die einzige Geschichte, die so fein in Grau koloriert ist. Für eine Kolorierung durch die Overlay-Technik wäre sie daher optimal geeignet. Marvel veröffentlicht die Storys aus allen drei Einzelheften mit Lovecraft-Adaptionen in „H.P. Lovecraft´s Haunt of Horror“-Sammelband 2008. Dieser ist auch als HC-Band mit Schutzumschlag erschienen und enthält Cover-Sketches und Abbildungen der geinkten Seiten, sowie alle Originaltexte von Lovecraft.



Der Stammbaum der Jermyns (Quelle: Wikipedia)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 11:31 Uhr)
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Alt 04.01.2014, 11:35   #18  
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CSSI # 156
Titel: Dagon
Farbe: s/w
Seitenzahl: 7 Seiten
Text: H.P. Lovecraft, Richard Margopoulos
Originalveröffentlichung: Haunt of Horror: Lovecraft # 1
Erschienen: Juni 2008
Deutsche Veröffentlichung: -

Inhalt:
Ein Drogenabhängiger sitzt in einer verregneten Nacht in seinem schäbigen Zimmer und zeichnet seine Erlebnisse aus dem ersten Weltkrieg auf, um die Menschheit vor dem Verderben zu warnen.




Drei Monate zuvor war er als Matrose auf einem Schiff im Südpazifik eingesetzt, dass von einem deutschen U-Boot angegriffen wurde. Zu dritt treiben die Überlebenden auf einem Rettungsboot, doch es kommt zum Streit über die Frage, ob man bleiben oder wegrudern solle. Die anderen beiden wollen weiter und werfen den Erzähler kurzerhand über Bord. Es versucht, sich über Wasser zu halten, doch entkräftet und müde geht er unter ... doch er erwacht an Bord des Rettungsbootes, alleine!
Er wird an einen Strand gespült. Dort wird er von einem Monument angezogen ... es ist übersät mit zahlreichen Zeichen, die er stundenlang studiert, bis ihn Trommeln aufschrecken. "Amphibische Fischmenschen" ziehen zum Monument und Opfern dort einer Gottheit tote Fische und Menschen. Sie beschwören ihre Gottheit, die einer Riesenkrake gleicht.
Der Mann flüchtet zu seinem Boot. In einer Krankenstation in San Francisco erwacht er wieder. Er berichtet seine Geschichte, warnt vor der Katastrophe durch dieses Wesen, doch er wird in eine Zwangsjacke gesteckt, doch er kann fliehen.
Er fragt sich, warum ihn die Fischwesen nicht gepackt und ebenfalls geopfert haben. Da hört er ein Geräusch an der Tür. Sie wird aufgebrochen. Der Mann flieht zum Fenster und schreit "You won´t get me! Never!" Doch es ist zu spät. Eine Hand mit Schwimmhäuten greift von hinten nach ihm.



Bemerkung:

"Dagon" ist eine der ersten Kurzgeschichten Lovecrafts und entstand bereits 1917. Veröffentlicht wurde sie im November 1919 in "The Vagrant". Inspiriert wurde Lovecraft nach eigenen Angaben durch einen Traum.
Zitat:
"I dreamed that whole hideous crawl, and can yet feel the ooze sucking me down!"
Lovecraft könnte auch durch Burroughs "At the Earth´Core" aus dem Jahr 1914 beeinflusst gewesen sein.
Sie deutet bereits den späteren "Cthulu"-Mythos an, wird aber in vielen Aufzählungen über die "Cthulu"-Geschichten unterschlagen. Die Gottheit "Dagon" wird in der Erzählung "Schatten über Innsmouth" (1931) dann ausgebreitet und vertieft. In gewisser Weise bestätigt sie die Angst vor einer Übernahme der Menschheit durch die "Fischwesen".
Margopoulos nimmt einige kleinere Änderungen vor. Am auffälligsten ist die Gestalt Dagons. Dieser wird hier nämlich schon in der Gestalt Cthulus gezeigt, also mit Tentakeln und nicht als "Fischwesen". Das Ende ist hingegen identisch:

Zitat:
„The end is near. I hear a noise at the door, as of some immense slippery body lumbering against it. It shall not find me. God, that hand! The window! The window!“
Die US-Ausgabe enthält wieder den Originaltext. Der Monolith ziert das Cover der Gesamtausgabe und des ersten Heftes der Serie.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 11:30 Uhr)
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Alt 06.01.2014, 21:24   #19  
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CSSI # 169
Titel: Berenice (II)
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Originalveröffentlichung: Dark Horse presents # 16
Erschienen: September 2012
Deutsche Veröffentlichung: -



Inhalt:
Eagus sitzt am Totenbett seiner Cousine Berenice. Er erinnert sich, wie seine Mutter ihm eröffnete, dass sie zu alt sei, um den Haushalt zu versorgen und sie daher Berenice zu sich nehmen wolle. Eagus scheint zu dieser Zeit schon geistig angegriffen zu sein, sitzt über seinen Büchern und wiederholt die gelesenen Wörter immer und immer wieder. Den Tod seiner Mutter bekommt er schon nicht mit, doch als Berenice den Rum betritt und lächelt, verliebt er sich in ihre makellosen Zähne. Er liest Bücher über Gifte und verbringt mehr Zeit mit Berenice. Nach dem Genuss eines von Eagus eingeschenkten Weines stirbt sie an einer Attacke. Er bekommt Träume von den Zähnen, gelähmt, und fällt in einen Traum, in dem er Berenices Mund weit öffnet.
Überrascht wacht er an seinem Schreibtisch auf, kann sich nicht erinnern, was passiert ist. Ein Diener betritt den Raum, um seinem Herrn von einer Grabschändung zu berichten. Dabei bemerkt er die zerkratzten und blutverschmierten Hände von Eagus, eine Schaufel und einen Kasten. Dieser fällt zu Boden und 32 Zahnstümpfe und eine Zange verteilen sich auf dem Boden. Der Diener flieht und Berenice betritt das Zimmer, Blut läuft von ihrem Mund herab über den Körper, eine Schaufel in der Hand. Spaltet seinen Schädel mit der Axt. Als der Diener zurückkehrt, kann er sich nicht erklären, was passiert ist.

Bemerkung:
Berenice entstand 1835. In einen (bisher auf Deutsch unveröffentlichten) Interview gestand Richard Corben, dass Richard Margopoulos und seine Vorstellung von Poe´schem Horror nicht mehr zueinander passten. Als kehrte er den modern(d)en Interpretationen, die 2006 bei Marvel entstanden waren den Rücken zu, und näherte sich im Gegensatz zur ersten Version (CSSI # 153) wieder dem Original an. Aber Corben kann es sich nicht verkneifen, dem Original ein neues Ende hinzuzufügen. In meiner eigenen Poe-Ausgabe (Nachdruck der Nymphenburger Ausgabe von 1965) endet die Geschichte so:

"... mit Gerassel rollten einige zahnärztliche Instrumente heraus und zweiunddreißig kleine, weiße, wie Elfenbein schimmernde Gegenstände, die sich auf dem Fußboden verstreuten..." (Die Story endet wirklich mit diesen drei Punkten )

Keine Rückkehr aus dem Grab, keine Schaufel, keine Rache! Aber ein schöner Blick über den Tellerrand.

So endete die erste Fassung werkgetreuer (allerdings enthielt diese eine etwas andere Übersetzung, nämlich von Hans Wollschläger und Arno Schmidt).

Hintergründe:

Zitat:
Der Schlüssel für eine biografisch orientierte Deutung der Erzählung dürfte sich bereits im zweiten Absatz der Erzählung finden:
Alle Erinnerungen aus meiner frühen Jugend sind mit diesem Zimmer und seinen Büchern, von denen ich jedoch nichts weiter sagen will, aufs engste verbunden. In diesem Gemach starb meine Mutter. Hier wurde ich geboren.
Poe hatte seine Mutter bereits als Kleinkind verloren. Die hier benutzte Formulierung lässt die Möglichkeit zu, dass die Mutter von Egeus bei der Geburt gestorben ist, dass er sie also unwillentlich durch seine Geburt getötet hat. In seiner Cousine Virginia Clemm, die wie seine Mutter ebenfalls an Tuberkulose litt (und an ihr sterben sollte), hatte Poe eine Lebensgefährtin gefunden. Die fetischistische Fokussierung auf Details, im Verlauf der Erzählung auf die Zähne Berenices, ist einerseits charakteristisch für die verschobene Wahrnehmung des Opium-Konsumenten, andererseits aber auch Ausdruck der Inzestangst, die Muttergeliebte betreffend: Zur Hochzeit kommt es nicht, und nicht ohne Grund hebt der Ich-Erzähler hervor:
Ich wußte bestimmt, dass ich sie (Berenice) in den strahlenden Tagen ihrer unvergleichlichen Schönheit nicht geliebt hatte.
Den Namen Berenice hat Poe vielleicht gewählt, weil es ein Sternbild gibt mit dem Namen Haar der Berenike. Das Haar spielt kurz vor ihrem Tod eine besondere Rolle, als es sich von schwarz in gelb verfärbt:
Ihr früher pechschwarzes Haar fiel zum Teil über die Stirn und beschattete die hohlen Schläfen mit zahllosen Locken von schreiend gelber Farbe, deren phantastischer Anblick grausam gegen die müde Trauer ihrer Züge abstach.
Es ist darauf hingewiesen worden, dass diese Haarfarbe derjenigen von "Das Leben im Tode" in The Ancient Mariner des von Poe hochverehrten Samuel Taylor Coleridge entspricht.

(Quelle: Wikipedia)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:21 Uhr)
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Alt 13.01.2014, 21:24   #20  
74basti
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CSSI # 172
Titel: Shadow (II)
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: Edgar Allan Poe, Richard Corben
Erschienen: November 2012
Originalveröffentlichung: Dark Horse presents # 18



Inhalt:
Die Geschichte spielt im Antiken Griechenland. Eine Gruppe von Kriegern hat sich an einer Tafel versammelt, um einen Toten zu ehren. Sie sitzen in einer Halle, deren Tür fest verschlossen ist. Zoilus liegt auf einer Bahre. Seine Gefährten besingen sein Dahinscheiden (und saufen sich mit Rotwein so richtig einen an!) Hinter dem Verstorbenen erhebt sich ein Schatten. Sie rätseln, um was es sich handelt und meinen, dass er lebe (also könne er auch sterben)! Da sie Angst haben, werfen sie mit Speeren auf den Schatten. Zoilus wird von dem Schatten zerrissen und die sieben Gefährten sehen sich von unzähligen Toten umringt. "Our fallen friends" "And enemies" Die Toten kommen immer näher und zerreißen die Trauergemeinde.
Mag the Hag (Die von Corben eingeführte Erzählerin) rät, man solle sich nie mit einem Schatten anlegen.

Bemerkung:
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich die im September 1835 anonym veröffentlichte Geschichte nicht mag. "Shadow - A Parable", so heíßt sie im Original. Mir ist sie zu schwülstig, zu morbide. Und auch Corben kann sie mir leider nicht näher bringen. Interessant ist, dass er sie im Vergleich zur ersten Version (CSSI # 72a, Creepy # 70 , 1975) nicht mehr "malt", sondern wieder "zeichnet". Wieder ersetzt er den Originaltext weitgehend durch Dialoge, die an der Geschichte entlang führen. Dies setzt Corben bei all seinen neuen Interpretationen stringent um und entfernt sich etwas von einer reinen illustrierenden Arbeit. Auf Seite drei setzt Corben wieder auf sein Gespür für "gezeichnete Filme". Mag geht mit einer Lampe an der Leiche vorbei und verursacht damit den Schatten, der am Ende alle verschlingt.



Das Ende der Originalgeschichte stirbt eigentlich niemand. Das Ende mit dem Tod der Gefährten ist wieder eine Fortführung der Geschichte über das eigentliche Ende hinaus:

Zitat:
»Ich bin der Schatten und meine Heimat ist nahe bei den Katakomben von Ptolemais und dicht an den nebligen Ebenen Elysions, die an den trüben Strom Charons grenzen.«
Und da fuhren wir, die Sieben, voll Schreck von unseren Sitzen auf und standen schaudernd. Denn die Stimme des Schattens war nicht die Stimme eines Wesens, sondern die Stimme vieler, und ihr Tonfall, der von Silbe zu Silbe wechselte, schlug düster an unser Ohr mit einem Stimmklang, den wir wohl kannten - mit dem Stimmklang von vielen tausend abgeschiedenen Freunden.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:28 Uhr)
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Alt 21.01.2014, 17:17   #21  
74basti
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Für den 02. April ist bei Dark Horse ein one-shot mit 2 weiteren Kurzgeschichten angekündigt. Es handelt sich um zwei Poe-Adaptionen, nämlich

-The Premature Burial
- The Cask of Amontillado

Näheres ist noch nicht bekannt.

Das Heft trägt den Namen

Edgar Allan Poe's The Premature Burial

Es wird 32 Seiten haben und für 3.99 USD zu kaufen sein.

Sobald Näheres bekannt ist, wird es die NEWS hier geben

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 24.01.2014, 20:31   #22  
74basti
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Hier folgt eine Auflistung des DH-Bandes, der demnächst bei Splitter erscheinen wird.
Im Splitter-Forum war die Frage gestellt worden, welche Storys abgedruckt werden.
Da ich beabsichtige, die Liste mit den Kurzgeschichten im Corben Index III zu aktualisieren, nehme ich erstmal den Originalband. Aber keine Sorge, es wird alles in den Index eingepflegt.

Die deutschen Veröffentlichungen lasse ich mal weg, stattdessen wird die Indexnummer angegeben. Bei den unveröffentlichten Geschichten ist dies angegeben.

CREEPY - STORYS

Frozen Beauty (CSSI # 11)
A Tangible Hatred (CSSI # 22) – bisher unveröffentlicht
The Golden Sun Disk of the Incas – keine Short Story
Creepy´s Loathsome Lore! – keine Short Story
Friedhelm the Magnificent (CSSI # 33)
The Slipped Mickey Click Flip (CSSI # 44) – bisher unveröffentlicht
Lycan Klutz (CSSI # 46)
The Low Spark of High Heeled Noise (CSSI # 47)
Change … into something Comfortable (CSSI # 48) [in Farbe! – nicht die Originalversion!]
Bless Us, Father (CSSI # 50) – bisher unveröffentlicht
The Hero within (CSSI # 52)
Terror Tomb (CSSI # 55)
Judas (CSSI # 56)
Demon in the Cockpit (CSSI # 62)
An Angel Shy of Hell (CSSI # 63)
Pinball Wizard! (CSSI # 65) – bisher unveröffentlicht
The Raven (I) (CSSI # 66)
Anti-Christmas (CSSI # 68) – bisher unveröffentlicht
The Oval Portrait (CSSI # 70)
Shadow (CSSI # 72b) [in Farbe! - auch hier nicht die Originalversion!]
Unprovoked Attack on a Hilton Hotel (CSSI # 73) – bisher unveröffentlicht
The Believer (CSSI # 75)
In Deep (CSSI # 78)
The Mummy´s Victory (CSSI # 79) – bisher unveröffentlicht
Instinct (CSSI # 84)
Bowser (CSSI # 76)

EERIE - STORYS

Bookworm (CSSI # 14)
The Pest! (CSSI # 18) – bisher unveröffentlicht
Bright Eyes (CSSI 41) – bisher unveröffentlicht
Wizard Wagstaff (CSSI # 54) – bisher unveröffentlicht
Child (CSSI # 58)
Mind of the Mass! (CSSI # 59)
Childhood´s End (CSSI # 64)
[The Butcher Part 1] Forgive Us Our Tresspasses (CSSI # 67) – bisher unveröffentlicht
[The Butcher Part 2] Bye-Bye Miss American Dream (CSSI # 71) – bisher unveröffentlicht
Within You … Without You (CSSI # 77)
Time and Time again (CSSI # 80)
You´re a Big Girl Now (CSSI # 82)
Years & Mind Forever (CSSI # 83)
A Woman Scorned (CSSI # 85)

COVER
Creepy # 101 (Sept. 78)
Creepy # 112 (Okt. 79)
Creepy # 140 (Aug. 82)
Creepy # 141 (Sept. 82)
Eerie # 31 (Jan. 71)
Eerie # 32 (März 71)
Eerie # 77 (Sept. 76)
Eerie # 86 (Sept. 77)
Eerie # 90 (Febr. 78)
Eerie # 126 (Nov. 81)

Vorwort: José Villarrubia

Also 12 auf Deutsch bisher unveröffentlichte Geschichten ... rund 100 Seiten!

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 26.01.2014, 21:37   #23  
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CSSI # 128
Titel: The Survivor
Farbe: S/W
Seitenzahl: 6 Seiten
Text: Simon Revelstroke
Originalveröffentlichung: Weird War Tales # 1
Verlag: DC
Erschienen: Juni 1997
Deutsche Veröffentlichung: Keine



Inhalt:
3. August - Die U-40, ein Unterseeboot der Kaiserlichen Marine befindet sind auf Position S 28 / W 15, 12´.
Ein englischer Seemann wird auf den Wellen des Atlantiks gerettet, doch er ist dem Wahnsinn verfallen und will die Mannschaft vor einem Schrecken warnen: „rising and rising … giant lobed eye … comimg to get us … coming to get You…“ Dem Kommandanten, Kapitän Gunther von Harsch, reicht das Gestammel und erschießt den Schiffbrüchigen kaltblütig. Da taucht aus dem Nebel eine unbekannte rote Landmasse auf. Vielleicht sei der Fischfutter-Freund ja doch nicht verrückt gewesen, sagt der Kapitän und nimmt das Eiland in Besitz, um es zu einer Basis für den Kaiser auszubauen. Bei der Erkundung des Landes bewegen sich die Felsen. Schatten verunsichern Mannschaftsmitglieder. Der Boden beginnt zu leben und verschlingt die Matrosen, die wild um sich schießen. Panik bricht aus. Der Kommandant rettet sich auf das U-Boot und feuert auf das Eiland, auf dem sich ein riesiges unförmiges Wesen erhoben hat.



Von Harsch kann sich retten und wird am nächsten Tag von einem englischen Schiff, der HMS Hornblower, aufgegriffen. Die Insel wachse und komme, alle zu holen, versucht von Harsch dem Offizier an Deck begreiflich zu machen. „Stop this ship or I will stop it for You!“ Er zieht seine Mauser c 96, doch der englische Kommandant ist schneller und erledigt den Deutschen mit einem Kopfschuß. Hinter der Hornblower erscheint die rote Insel.

Bemerkung:
Okay, es ist nicht schwer, die Story einzuordnen. Die Ähnlichkeit zu Dagon (CSSI # 156) ist zu frappierend und der Kern mit der Insel, auf der das Wesen gefunden wird.
Es handelt sich um eine der Geschichten, die in Cthulhus Ruf (Call of Cthulhu), entstanden 1926, abgedruckt 1928, erzählt werden, um das Geheimnis zu ergründen, welche die Welt bedrohen:


Zitat:

Der Wahnsinn aus der See („The Madness from the Sea“): Thurston stellt eigene Nachforschungen an, die über die Arbeit seines Onkels hinausgehen. Ein australischer Zeitungsartikel berichtet über eine mysteriöse Schiffsreise im Pazifik, etwa zur gleichen Zeit, als Wilcox von Träumen geplagt wird und das Cthulhu-Basrelief erschaffen hat. Das Tagebuch des einzigen Überlebenden dieser Schiffsreise, des Norwegers Gustaf Johansen, welcher mittlerweile verstorben ist, bringt Thurston an sich. Johansens Aufzeichnungen berichten erstens von einem Kampf zwischen seiner Mannschaft und einigen Anhängern des Kults; zweitens von der Entdeckung der Stadt R'lyeh, die nahe dem pazifischen Pol der Unzugänglichkeit auftauchte; drittens von Johansens Auseinandersetzung mit Cthulhu, welchen er während der Flucht zu Schiff hat rammen und damit für den Moment besiegen können.
Quelle: Wikipedia
Der Seekrieg ist nicht mein Spezialgebiet, daher muss ich es mal offen lassen, ob auf dieser Position im ersten Weltkrieg deutsche U-Boote kreuzten. Anhand der Positionsangaben im Plot lässt sich die Stelle rekonstruieren:



Die Handfeuerwaffe ist eindeutig eine C96, und die gab es nur als Umbau auf 9 mm (Die Zahl war auf den Griff gebrannt und mit roter Farbe kenntlich gemacht, damit es keine Verwechslung mit der eigentlichen 7.63 x 25 mm-Munition gab). Offizielle Ordonanzwaffe war sie aber nicht.
Der Name der HMS Hornblower (DAS Schiff gibt es nicht!) ist eine Hommage an Horatio Hornblower, den Titelhelden der Romane von C.S. Forester (Verfilmt 1951 als „Des Königs Admiral“ mit Gregory Peck).
Nette Geschichte mit Lovecraft-Anklängen, im Original mit deutschen Wörtern und nie nachgedruckt!

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

Geändert von 74basti (11.01.2016 um 18:26 Uhr)
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Alt 28.01.2014, 21:49   #24  
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CSSI # 157
Titel: A Memory
Farbe: S/W
Seitenzahl: 8 Seiten
Text: H.P. Lovecraft, Richard Margopoulos
Originalveröffentlichung: Haunt of Horror: Lovecraft # 1
Verlag: Marvel
Erschienen: Juni 2008
Deutsche Veröffentlichung: Keine



Inhalt:
Jacks Familie scheint von einem Fluch heimgesucht zu sein. Auf einem Plateau in den Bergen sind sein Vater und vor ihm schon sein Großvater auf der Suche nach uralten Ruinen verschwunden. Sein Begleiter baut ein Zelt für beide auf. Auf dem Boden findet Jack ein Medaillon mit Verzierungen. Es beschwört Bilder aus vergangenen Zeiten hervor. Er fühlt sich in einen Ritter versetzt, der vom König ausgesandt wurde, um bewaffnete Rebellen zu vernichten. Als sich herausstellte, dass es sich um unbewaffnete Nomaden – Frauen und Kinder - handelte, ist das grausige Werk bereits vollbracht. Die „Beweise“ werden verbrannt. Der Ritter entschuldigt sein Verhalten und das seiner Männer – Sie seien ausgezogen um Ruhm zu ernten, also ließen sie sich hinreißen vom Rausch. Nun gilt es, die überlebenden Zeugen zu beseitigen. Eine Hexe – an deren Hals das Madaillon baumelt – wird herangeschleift. Sie verflucht ihn und seine Kinder und deren Kinder und deren Kinder für die Untaten. Ihre Verfluchungen werden erst gestoppt, als der Ritter ihr das Schwert in den Hals rammt. Den Anhänger nimmt er an sich. Es erscheint ihm wertvoll, doch es erhitzt sich und verbrennt seinen Körper.
Der Traum verblasst und Jack lässt den Anhänger fallen. Sein Begleiter ruft ihn zu sich. Er hat bereits ein Feuer entfacht, doch als er sich umdreht, blickt Jack in das Gesicht der Hexe, die der Ritter tötete. „Shub Niggurath“ – Ihr Gott – werde ihn holen und seine Kinder und deren Kinder bis ans Ende aller Tage. Jack weicht zurück.



Der Fluch packt ihn und vernichtet sein Fleisch und seine Knochen bis nur noch Staub übrigbleibt.
Sein Begleiter kommt wieder zu sich und ruft nach Jack. „Oh, my God! It´s just the other guides said. He´s gone! Dissapeared!”

Bemerkung:
“A Memory” – nicht zu verwechseln mit der Kurzgeschichte „Memory“ ist Teil der Gedichtesammlung „Fungi from Yuggoth“- Dabei handelt es sich um eine Reihe von 36 Sonnetten, von denen die meisten zwischen 27.12.1929 und 4.Januar 1930 entstanden. Einige von ihnen wurden in WEIRD TALES und in anderen Magazinen veröffentlicht.



1943 wurden sie zusammen in BEYOND THE WALL gedruckt. Hier eine Abbildung aus dem Jahr 1947 (WEIRD TALES):
Der Schlüssel zur Erzählung fehlt mir derzeit noch. Zumindest ist mir schleierhaft, wie Margopoulos zu dieser Interpretation kommt. Leider habe ich keinen Band mit Gedichten von Lovecraft in deutscher Übersetzung oder gar eine Interpretation zur Hand, um erklären zu können, wie die Umsetzung nachvollziehbar erklärt werden könnte.
Die Geschichte ist toll erzählt - Die Vision und die anschließende Ruhe - 2 Seiten mir wenig Text, in denen sich Jack seinem Begleiter Yagar von hinten nähert. Auf Seite 7 blickt er in das übergroße Gesicht der Hexe (60% der Seite). Nicht nur Yagar bleibt verwundert zurück, auch der Leser

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

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Alt 16.02.2014, 12:35   #25  
74basti
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CSSI # 127
Titel: Gone Fishin´
Farbe: Vierfarbig
Seitenzahl: 4 Seiten
Text: Richard Corben
Originalveröffentlichung: Penthouse Comix # 14
Verlag:
Erschienen: Februar 1996
Deutsche Veröffentlichung: Keine



Inhalt:
Ein Boot treibt vor der Ost-Küste der USA, in der Nähe der Stadt Innsmouth. Phil schreibt ein Buch über okkulte Orte und lässt sich auf einem Fischerboot zu einem Felsen schippern, den die Einwohner "Dagon´s Tower" nennen. Das Boot läuft ein Riff und sinkt. In einer Luftblase kann Phil überleben. Ob es Stunden oder Tage sind, weiß er nicht genau, aber auf dem Wasser schaut ihn eine blauhäutige, nackte Frau an ... ein Wesen, das unter Wasser atmen kann und dort lebt. Sie verführt ihn. Phil scheint sich zu verwandeln und kann nun auch unter Wasser atmen. Er lebt mit den Unterwasserfrauen längere Zeit zusammen. Doch eines Tages nehmen sie ihn mit zurück zu dem gesunkenen Wrack. Etwas erregt dort Phils Aufmerksamkeit und als er es in Augenschein nimmt, ergreift ihn nackte Panik.
Plötzlich verliert er seine Fähigkeit, unter Wasser zu atmen. Panisch versucht er, die Wasseroberfläche zu erreichen.



Die Frauen halten ihn zurück, doch er kann sich befreien und wird von einigen Wesen aus Innsmouth am Strand gefunden.
Er flieht nach Utha in die Wüste, um dort an Ausgrabungen von Sauriern teilzunehmen. Doch er erinnert sich voll Schrecken immer wieder an das zurück, was er unter Wasser gesehen hat: einen Spiegel, der ihm das Gesicht einer Wasserleiche zeigte.



Anmerkung:
Die Story ist NICHT von Lovecraft geschrieben, sondern von Corben, aber er platziert sie mitten hinein in die Geschichten des Cthulhu-Mythos: Dagon, (Shadows over) Innsmouth ... Mythen, Orte aus den Geschichten Lovecrafts werden um eine weitere Nuance erweitert. Die Fischfrauen, die den eigentlich toten Phil zu sich nehmen und ihm dadurch die Chance auf ein Weiterleben geben.
Wer sich so gar nicht in diesem Kosmos auskennt, der wird die Geschichte trotzdem nicht völlig absurd finden, denn sie kann man auch ohne Vorwissen lesen.
Es handelt sich um die zweite Geschichte, die Corben in Penthouse Comix veröffentlichte. Im Heft ist schon groß der Start von DENZ ab der # 15 angekündigt. Mitte der 90er war die Zeit, in der Corben viel am PC kolorierte, bzw. dies seiner Frau überließ. Ähnlich wie bei Michael Goetze wirken diese Geschichten heute eigenartig, da versucht wird, die ganzen Tricks und Spielereien wie verwaschene Flächen unterzubringen, weil es einfach "toll" aussah. In Gegensatz zu Goetze hat Corben aber die Seiten auch konventionell gezeichnet, bevor die PC-Kolorierung darübergesetzt wurde.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799

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