06.08.2022, 23:04 | #51 |
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Ja, solche Gedankenexperimente kenne ich noch aus Vorlesungen zur Physikalischen Chemie, es wird nur ein Parameter geändert und alles Andere bleibt konstant. Das sind immer Modellbetrachtungen gewesen, die Realität ist in der Regel eine Andere.
Im konkreten Fall wäre die Digedags-Orientserie wahrscheinlich nicht schon nach 12 Heften beendet worden, sie war ja länger angedacht. Auch weitere schon konzipierte Reiserouten der Digedags wären vielleicht zum Tragen gekommen. Es hätte auch keine Notwendigkeit bestanden, ein Spassmacherkonzept zu entwickeln, um sich zu unterscheiden. Auch das Charakterprofiling der Abrafaxe wäre entfallen, und das hatte ja durchaus auch immer wieder Einfluss auf das Storytelling. Und wenn die Qualität unter dem neuen künstlerischen Leiter gelitten hätte, hätte man wohl trotz Digedags diskutiert, dass unter Hegen alles besser war. |
06.08.2022, 23:36 | #52 | |
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06.08.2022, 23:38 | #53 | |
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07.08.2022, 00:43 | #54 |
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Was wäre gewesen wenn... das ist natürlich alles hochspekulativ. So stellen sich hier gleich mehrere Fragen:
1. Wäre es mit Hegen und Digedags weiter gegangen, hätte er dann die Qualität permanent hoch halten können, oder wäre es, wie bei mancher guten Fernsehserie irgendwann bergab gegangen wenn kein neuer Wind rein gekommen wäre ? So ist es ja auch ein Fakt, dass Hegen die Schlagzahl (sprich monatliche Erscheinungsweise) reduzieren wollte. Dies könnte auf eine gewisse "kreative Ermüdung" hindeuten... War es dann nicht vielleicht doch besser so wie es ist und es endete gerade zum richtigen Zeitpunkt, damit die "Legende" MvHH bis heute ihre Popularität behalten konnte ? 2. Wäre es ohne Hegen mit den Digedags weiter gegangen, so könnte man die unter 1. aufgeführten Fragen sogar verstärkt stellen - oder man kommt gar dahin, dass die Entwicklung des Mosaik doch die gleiche wie mit den Faxen geworden wäre ? Es wäre ja auch ein Neuanfang gewesen und dann ist so etwas gar nicht so unwahrscheinlich. 3. Diese Frage wurde ja bereits angesprochen - hätte das Mosaik die Wende überlebt mit dem Urkonzept ? - Sicher verkaufen sich heutzutage die Hegenschen Sammelbände hervorragend, aber das kann man nicht unbedingt 1:1 auf ein monatlich erscheinendes Comic übertragen , noch dazu in den Wirren der Wendezeit. da galten für viele Leute andere Prioritäten. Wie eingangs bereits erwähnt, das ist alles hochspekulativ und wir werden es nie erfahren, aber ich ziehe für mich selbst dann doch das Fazit, dass es letztlich wohl nicht das Schlechteste war, dass alles so kam, wie es kam. Klar bin ich als Kind der Faxe gewissermaßen voreingenommen und würde diese vermissen, wenn es sie nicht gäbe - bin folglich also mit der Entwicklung "nicht unglücklich". Ok ich weiß das ist eigentlich unmöglich, denn wenn es die Faxe nicht gäbe, dann könnte ich sie nicht vermissen, da ich sie gar nicht kennen würde - es sei denn man erlebt so etwas wie Spiegelwelten oder ein zeitliches Paradox... Aber ich denke, ihr versteht wie ich das meine... Unter dem Strich bleibt aber, dass mit den Dagsen, so wie sie heute dastehen, etwas Tolles existiert was auch mich als Faxekind durchaus in den Bann ziehen konnte. Und dass die Faxe eben daneben existieren und ebenfalls "die Massen" begeistern ist doch irgendwie ein versöhnlicher Gedanke für Alle, die es mit Beiden halten. Ein "Besser -Schlechter-Vergleich" zwischen Beiden ist auch immer im Grundsatz sehr gewagt - ich stimme dann lieber dafür, dass sowohl Faxe als auch Dagse hervorragend sind - jeder auf seine Art eben... Geändert von quarknagus (07.08.2022 um 00:55 Uhr) |
07.08.2022, 01:01 | #55 |
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Ja, diese Fragen zu dem. was wäre wenn es so oder so gekommen wäre, kann uns leider keiner beantworten....
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07.08.2022, 07:08 | #56 |
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Ich denke, der subjektive Geschmack zählt dann doch mehr als irgendwelche pseudo-objektiven Maßstäbe. Als jemand, der mit den Abrafaxen aufgewachsen ist, empfand ich die Digedags schon immer als etwas altbacken und kasperhaft. Versteht mich nicht falsch: ich mag auch die Digedags, aber man könnte mich mit keinem Argument davon überzeugen, dass sie oder ihre Geschichten besser seien als die Abrafaxe oder deren Geschichten. Die Runkel-Serie und die Amerika-Serie mag ich aufgrund ihrer epischen Erzählweise und trotz der daraus resultierenden Längen. Was davor und danach kam, ist für mein Empfinden eher mittelmäßig.
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08.08.2022, 10:56 | #57 | |
Winkeladvokat
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Zitat:
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08.08.2022, 14:39 | #58 |
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Ein schönes Zitat von Lona zur Thematik ist:
„Herr Hegenbarth, die Abrafaxe sind Ihre Enkel, die dürfen Sie nicht verstoßen. Enkel kommen, die macht man nicht selbst.“ |
08.08.2022, 15:12 | #59 |
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Ich glaube nicht, dass diese ,,kreative Ermüdung'' gerade bei Hegen unabdingbar war. Vielmehr wurde bewusst oder unbewusst Alles Mögliche getan, um diese Ermüdung zu fördern:
1. Der große humoristische Bilderroman hatte bei der Amerikaserie wirklich nur noch sehr wenig Humor zu bieten. Dräger fabulierte munter vor sich hin, ließ aber eigentlich keinen Raum mehr für Hegens Klamauk und Situationskomik. Die nachfolgende Orientserie, in der sich Dräger schon zurück nahm (denn er arbeitete ja bereits am Abrafaxe-Konzept) war sicher wieder mehr nach Hegens Geschmack und trug auch wieder deutlicher seine Handschrift. Man muss sich ja auch nur die Reihenfolge der Sammelband-Serien ab 1991 anschauen. Hegen brachte die Orientserie gleich nach Runkel raus, sicher nicht, weil er sie so schlecht fand. 2. Die Mitarbeiter reduzierten die Arbeitszeit bzw. drohten ganz auszufallen. Ersatz wurde nicht genehmigt. Hegen musste selbst mit zeichnen, als ob er nicht schon genug an der Backe hatte, denn... 3. ...es wurde ja 1974 auch mit den Sammelbänden der Amerikaserie gestartet. Und man konnte dabei nicht einfach Alles in einer Hand lassen, wie bisher bei den Heften, nein, es brauchte eine Druckerei für den Einband, eine für den Buchblock und eine dritte für die buchbinderische Verarbeitung. Hegen muss im Kreis gesprungen sein. 4. Und dann sollten auch noch die Hefte in einer neuen und weiteren Druckerei gedruckt werden, um die Auflage zu steigern. Jetzt konnten aber nur noch 20 Seiten pro Heft verarbeitet werden, was für Hegen einen Qualitätseinbruch beim Stortelling bedeutet hätte. 5. Neue Wege parallel zu den Digedags zu gehen und dabei Hegens neue Ideen aufzugreifen und Ressourcen-technisch zu unterstützen, war nicht die Sache des Verlages JW. Ein Rolf Kauka konnte da im eigenen Verlag immer wieder neben dem Hauptprodukt Fix&Foxi experimentieren und dabei auch neue Produkte etablieren. Hegen war auf das Mosaikheft festgelegt, sicher nicht gerade eine ewig befriedigende alleinige Spielwiese für einen Hegen. Schaut man sich an, was dann ab 1975/76 geschah, so muss man erkennen, dass: 1. Dräger plötzlich wieder Humor hatte und ein Spassmacher-Konzept vorgelegt hatte. 2. Mit 20 Seiten statt 24 hatte man natürlich weniger Aufwand, das war quasi eine Zeichnerstelle. Zudem wechselte Irmtraud Winkler-Wittig aus der Farbabteilung ins Zeichnerteam. 3. Mit Sammelbänden brauchte sich das Team nicht mehr zu beschäftigen, das war jetzt Hegens Sache und plötzlich konnten die Bücher auch wieder in einer Hand (erst Leipzig, später Plauen) produziert werden. 4. Die zunehmenden Einbrüche im Storytelling bei den Abrafaxen hat das Team locker weggesteckt, Hauptsache das Mosaik verkaufte sich und dafür sorgte schon die mangelnde Konkurrenz. 5. Das Team hatte auch keine weiter gehenden Ideen und musste da also nicht ausgebremst werden. Es fällt mir wirklich angesichts der 5 Punkte schwer, zu sagen, dass es mit oder ohne Hegen in dieselbe Richtung gelaufen wäre. Hegen ist schließlich gegangen, weil er erkannte, in welche Richtung es laufen würde und das absolut nicht seine war. Und nein, es war nicht gut, dass für ihn und die Digedags Schluss war, denn wir wissen überhaupt nicht, was uns mit einer weiteren Entwicklung nach Hegens Vorstellungen entgangen ist. Wir wissen nur, was wir danach bekommen haben und das war im wesentlichen nichts Neues und lief sich allmählich wirklich tot. Der Verlagswechsel hat dann das Mosaik für mich in doppelter Hinsicht gerettet. |
08.08.2022, 17:28 | #60 | |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Da ist jetzt viel Spekulation dabei.
Manches wird stimmen, aber Zitat:
Ist das Dein Ernst? Gerade der letzte Jahrgang der Amerikaserie hatte doch mehr Klamauk als die letzten drei Jahrgänge der Runkelserie zusammen. (Pedro, San Felipe, die Affen u.s.w.) Und da dürfte Dräger noch nicht am Abrafax-Konzept gearbeitet haben. |
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08.08.2022, 18:02 | #61 |
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Also so ,,viel'' Spekulation sehe ich da nicht, aber ich lasse mich gern korrigieren. Das Meiste sollte aber an bereits publizierter Stelle nachlesbar sein.
Das Don Pedro-Kapitel sehe ich als mühsamen Versuch, die Amerikaserie noch etwas zu strecken. Das Kapitel ist in meinen Augen völlig überflüssig und steht für mich auch nicht sinnbildlich für den Gesamteindruck der Amerikaserie. Aber ja, mag sein, dass Hegen es zum Schluß nochmal auflockern wollte. Das Kapitel fällt auch in Hegens Kündigungszeit bzw. von der Konzeption kurz davor. Vielleicht schon ein Zeichen, das ihm die bisherige Serie nicht so unter die Haut ging, was ja Bernd Lindner ohnehin gerade bestätigt hat. |
08.08.2022, 19:10 | #62 | |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Zitat:
Kann aber auch sein, daß da diesmal bei mir Nostalgie im Spiel ist, denn etwa ab den Frisco-Abenteuern bekamen wir die Hefte endlich monatlich im Abo. |
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08.08.2022, 21:16 | #63 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Die Amerikaserie empfand ich persönlich als den Höhepunkt bei der Digedags. Das Don-Pedro-Kapitel aber auch eher zu langatmig.
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08.08.2022, 21:51 | #64 |
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Ich mochte die Amerikaserie auch deutlich mehr als Runkel und Orient (ältere Serien kannte ich kaum), aber es ging mir in meinem Beitrag oben nicht um meine persönliche Sicht. Hegen war es, der kreative Ermüdung verspürte und davor hat ihn die Amerikaserie nicht gerettet, sondern...und das ist das Spekulative an meinen Aussagen ...das Gefühl wahrscheinlich eher verstärkt.
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08.08.2022, 22:10 | #65 |
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Also bezüglich der "Ermüdung" bezog ich mich eigentlich gar nicht auf die existierenden Kapitel, sondern eher auf den spekulativen Bereich des "Was wäre gewesen, wenn Hegen mit den Digedags weiter gemacht hätte". Und es war auch nur eines von mehreren möglichen Szenarien.
So hatte ich, wie schon zuvor erwähnt, speziell bei der Amerikaserie nicht das Gefühl, dass diese ein kreativer Niedergang war. Aber das ist natürlich auch Geschmachssache. Sicherlich ist all das was die Umstände / Schwierigkeiten für Hegen in dieser Zeit betrifft richtig, aber dann könnte man wohl noch Unzählige weitere Szenarien entwerfen. Grundsätzlich möchte ich jedoch keineswegs den Argumenten widersprechen, die die Schwierigkeiten belegen, welche Hegen bereitet bekam. Das war auch nie meine Absicht als ich spekulierte ---- Etwas anders sieht es aus, wenn es um die Faxe geht. Hier muss ich dann doch mal vehement Einspruch einlegen. So ist es schon sehr subjektiv von "zuehmenden Einbrüchen im Storytelling" oder "mangelnden Ideen" zu sprechen. Dies würde ja auch meine Lieblingsserien aus der Zeit der Dräge-Ära "herabsetzen" , was diese m.E. nicht verdienen. Auch wäre ich da eher vorsichtig von "Totlaufen" zu sprechen, auch wenn die Orang Laut Serie sicher (nicht nur) für mich die Schwächste der Drägerära war, die darauf Folgende jedoch bereits wieder besser... Insofern ist es auch hier hochspekulativ zu vermuten, was danach gekommen wäre, ohne den kompletten Neuanfang unter ganz anderen Zeichen... Eine Glaskugel welche dies sagen kann, dürfte keiner von uns besitzen. Dies ist ebeso spekulativ wie die verschiedenen Szenarien, was anno 75/76 hätte sein können, wenn.... Sicher zog sich das Spaßmacherkonzept an sich durch die gesamte Zeit von ca. 15 Jahren, aber das war ja auch von Anfang an so angedacht durch Dräger. Das betrifft für mich aber nur das Konzept und keineswegs die Storys selbst, welche sich doch durchaus sehr stark unterschieden. Alles was danach kommt ist dann ja nochmals eine völlig andere Geschichte und würde den Rahmen des Themas sprengen. Nur soviel sei gesagt, dass auch die letzten 22 Jahren reichlich Gutes zu bieten hatten , aber dazu dann in den Serienbesprechungen mehr. Schlußendlich gefällt mir das von AboOldie angeführte Zitat ganz hervorragend und ich möchte es noch um einen Vergleich ergänzen: Wenn der Vater Nobelpreisträger der Physik ist und der Sohn als Arzt Hunderte Leben rettet (oder auch umgekehrt) - wer würde dann einen von Beiden als Geringer sehen ? Ähnlich verhält es sich für mich mit Dagsen und Faxen, wenngleich ich immer ehrlich zugebe, dass mir die Faxe eben doch mehr am Herzen liegen, da ich mit ihnen sozialisiert wurde. Dies würde mich aber nicht dazu verleiten, die Dagse gering zu schätzen, denn ich mag sie ja auch durchaus. Geändert von quarknagus (08.08.2022 um 22:19 Uhr) |
08.08.2022, 22:11 | #66 | |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Zitat:
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08.08.2022, 22:53 | #67 |
Mitglied
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08.08.2022, 23:17 | #68 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Die Kontrolle verliert man schnell... Ich fand diese Amerikaserie als Kind, bzw. Jugendlicher einfach Cool (die sogenannten romantisierenden Kindheitserinnerungen lassen Grüßen). Aber eigentlich ist auch die Neos-Serie, der heimliche Favorit, noch vor Runkel. Aber in jeder Serie gibt es es Höhen und Tiefen, so dass sich nicht so einfach macht, es zu beurteilen.
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08.08.2022, 23:22 | #69 | |||
Winkeladvokat
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Zitat:
Auch hier: Zitat:
Und das Zitat:
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08.08.2022, 23:51 | #70 |
mehr als ein "Geist"
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Ich denke und habe es auch schon oft gesagt, es wird eher die "kreative Müdigkeit" gewesen sein. Der Umstand des "Selbstständigen" in der DDR ebenso.
Außerdem mochte Hegen privat nicht gern als der "Bildergeschichten-Erzähler" gesehen werden,(geht aus einem Brief hervor) denn das Mosaik war eher doch für Kinder konzipiert. Er orientierte sich natürlich auch an seinen Cousin Joseph. Er, der Hannes war eben nur Mosaik-Zeichner. Ein klein wenig "Minderwertigkeitsgefühl" gegenüber den wahren Künstlern, wird dort schon mitgeschwungen sein. Ums Geld ging es nicht, aber die große Kunst, durfte schon etwas näher kommen. Deshalb auch der Versuch, größere Sachen zu machen, eben Bildbände oder ähnliches. da hat man ihn nach dem Prozess "geschnitten" Außer ein paar Diaserien ist nichts weiter erschienen. Das ist schon bitter. Zu Ausstellungen wurde auch wenig nach seinen "Werken" nachgefragt. Einzig Edith zeichnete weiter ihre Bühnenbilder und Kostüme. Leider ist das restliche Werk, außerhalb von Mosaik praktisch unbekannt. Schöne großformatige Zeichnungen, schnell hingeworfenen Entwürfe, die einer weiteren Ausarbeitung harrten, mal mehr mal weniger farblich untermalt. Er hat unglaublich viel gezeichnet, aber er war und blieb ein klassischer Karikaturist, der eine beliebte Bildergeschichte entworfen hat. Er hat damals in seiner Karikaturistenzeit viel experimentiert, teilweise mit Fotocollagen, hat auch viel gefilmt und fotografiert und daraus seine Bilder kreiert. Schönes, etwas späteres Beispiel sind die Zeichnungen zum Karneval in Venedig. (1990er Jahre) Dazu gibt es eine Fotoserie seiner Frau, die Inspiration für diese Bilder wurden. Leider und da sind wir beim Ausgangspunkt des Threads: All diese Sachen hätte Hegen, wenn man ihn danach gefragt hätte, sicher auch noch mal aus seiner Sicht erzählt. Einiges ist bekannt und wurde aufgeschrieben, aber der "innere Hegen", ist weitgehend unbekannt und erschließt sich im Nachhinein erst durch Briefe, Fotos und seiner Bibliothek. Ja und Fragen kann man nun zwar stellen, aber sie werden "antwortlich" rein spekulativer Natur sein. |
08.08.2022, 23:54 | #71 | |
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Zitat:
Wenn man will, findet man Lösungen – wenn man nicht will, findet man Gründe. |
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08.08.2022, 23:56 | #72 |
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Ich gebe mir ja wirklich Mühe, die Dinge ausführlich darzulegen, aber sie werden dann einfach mit einem kurzen Satz weggewischt, ohne plausible Gegenargumentation, so machen Diskussionen wenig Sinn.
1965 war nicht die personelle Engpass-Situation wie 1974. Es gab auch keinen Export-Auftrag für die Bände, wo man sich vielleicht nochmal extra reiinhängt. Hegen war ja offensichtlich nicht damit zufrieden, dass 1974 Originalcover verwendet wurden, sonst wäre es ab Band 3 nicht geändert worden. Und natürlich hätte es Hegen entgegen kommen müssen nur 20 Seiten abzuliefern, wenn sein Fokus nur auf der Quantität gelegen hätte. Es ist doch überliefert, warum er 20 Seiten ablehnte. Und nein, ich rede nichts schön, ich habe in meiner Zusammenfassung geschrieben, dass ich mich solchen Aussagen, wie ...Es hätte sich mit oder ohne Hegen nichts geändert nicht zustimmen kann, wenn wir gar nicht wirklich wissen, welche Pläne Hegen hatte und was unter seiner weiteren Regie passiert wäre, wenn er gekonnt hätte wie er wollte. Kreative Weiterentwicklung in dem Verlag war nicht möglich, plagiathafte Weiterführung mit weniger Seiten schon. Nachtrag: Meine Aussage oben bezig sich auf den Beitrag von Sinus, die Beiträge von gbg und Bhur kamen parallel. @Bhur: Das mit der Ermunterung kann ich nicht offiziell verifizieren, wenn Du da Insider-Kenntnisse hast, dann ist es gut, das zu wissen. Arfert hat mir mal im persönlichen Gespräch gesagt, dass er noch andere Dinge machen musste außer Mosaik, um beim Verband bildender Künstler überhaupt aufgenommen zu werden und das wollte er unbedingt. Geändert von komnenos (09.08.2022 um 00:02 Uhr) |
08.08.2022, 23:58 | #73 |
Winkeladvokat
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09.08.2022, 00:01 | #74 |
mehr als ein "Geist"
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Nun das deckt sich ja irgendwie mit der "kreativen Müdigkeit". Hegen wollte Bücher herausbringen. Dazu hätte er mehr Zeit gehabt, eine gute Rahmenhandlung und Story und den begleitenden Text mit viel Bildmaterial. Das alles ging natürlich in einem Zeitschriftenverlag damals nicht. ich denke die Sammelbände waren das "höchste der Gefühle". Eigenständige Comic-Bildbände, wie sie heute zu tausenden zu finden sind, waren eben der Zeit voraus.
Ich könnte mir vorstellen, das wäre auch in diese Richtung gegangen: Die Digedags in Halbjahres- oder Viertel-Jahresbänden oder sowas. |
09.08.2022, 00:07 | #75 | ||||
Winkeladvokat
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