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Alt 19.03.2023, 09:47   #1  
Kal-L
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Silver Surfer: Wiedergeburt

Eine Rückkehr in die guten alten 90er zumindest fühlt man sich dorthin versetzt. Von Ron Marz und Ron Lim 7,5 von 10 Punkten mehr dazu hier https://www.sammlerforen.net/showthr...522#post832522
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Alt 19.03.2023, 20:10   #2  
Thomas1968
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Meine Meinung zu
Marjorie Finnegan: Temporal Criminal 1
Einzelne Ideen sind gut bis sehr gut - witzig, skuril
Eine durchgängige Story ist schwer zu erkennen bzw. ihr zu folgen.
Ein typischer Ennis-Band.
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Alt 20.03.2023, 07:12   #3  
Kal-L
Last Son of Krypton
 
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Carnage (2022) #1: Albtraum in Rot

Der Rote Symbiont ist zurück und das ohne Wirt mit einen eigenen Ziel .... Mehr dazu https://www.sammlerforen.net/showthr...683#post832683 7 von 10 Punkte
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Alt 23.03.2023, 14:44   #4  
God_W.
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Burma – Malet & Tardi (Gesamtausgabe)



Mit den ersten sechs Abenteuern von Adele Blanc-Sec konnte mich Jacques Tardi von seiner Kunst überzeugen und, da ich Detektivgeschichten außerordentlich gerne mag, und viele Freunde der Neunten Kunst voll des Lobes für die Stories rund um Nestor Burma sind, schnappte ich mir diesen Sammelband mit vier Geschichten, in denen der von Léo Malet erdachte Romanheld seine Spürnase durch die Straßen und Vororte von Paris bewegt, um die verzwicktesten Fälle zu lösen, alles in Szene gesetzt von Tardi, der mir schon bei Adele bewies, wie gekonnt er die französische Hauptstadt in Szene zu setzen weiß. Diese Gesamtausgabe enthält alle vier Fälle des berühmten Detektivs, die Tardi adaptierte bzw. erdachte.


120 Rue de la Gare
Im September 1940 kommen im Kriegsgefangenenlager Stalag XB neue Insassen an. Einer von ihnen hat nicht nur einen irren Blick, er leidet anscheinend auch unter Gedächtnisverlust und wird von einem gleichzeitig eingelieferten Kameraden als verrückt bezeichnet. Die Daten dieser Neulinge muss ein schon länger Einsitzender aufnehmen, ein gewisser Nestor Burma, seines Zeichens vor dem Krieg ein recht bekannter Privatdetektiv in den Straßen von Paris. Irgendwas an dem seltsamen Neuling weckt sein Interesse. Im November 1941 ist es schließlich so weit, dass der „La Globule“ genannte Unbekannte tut seinen letzten Atemzug, jedoch nicht ohne Burma zuvor mit letzter Kraft einen Namen und Adresse zuzuflüstern. Der Name ist Hélène, die Adresse lautet 120 Rue de La Gare. Nach der Befreiung macht sich Burma mit dem Zug auf Richtung Heimat, zu seiner Überraschung trifft er unterwegs am Bahnhof Lyon einen ehemaligen Mitarbeiter. Die Wiedersehensfreude währt allerdings nur kurz, denn vor Nestors Augen werden seinem Angestellten mehrere Kugeln in den Rücken gejagt. Noch während des Sturzes stößt er hervor „120 Rue de la Gare!“ und stirbt.

So beginnt das Rätsel und die Ermittlungen in einem äußerst verzwickten Fall. Nestor Burma ist ein hochkonzentriert arbeitender, kluger Ermittler mit trockenem Humor, der dennoch auf so manche falsche Fährte gerät. Die schiere Masse an Personen kann eingangs etwas schwierig werden, es wird aber zu keinem Zeitpunkt so wild und durcheinander wie beispielsweise bei Tardis Adele, man bekommt das mit der Zeit schon auf die Reihe, ist dann gepackt von der Geschichte, der glücklicherweise mit über 180 Seiten genug Zeit eingeräumt wurde, und stellenweise auch am Miträtseln. Auf die Lösung kam ich freilich nicht, aber wie sich am Ende nach all den Wendungen und Wirrungen doch alles schlüssig zusammenfügt und Nestor die Lösung des Falles während eines famos inszenierten „Poirot-Moments“ ausbreitet, das ist schon ganz großes Tennis. Ein Meisterwerk.


Wie steht mir Tod?
Die übrigen drei Geschichten sind mit etwa 60-80 Seiten deutlich kürzer gehalten und ich werde jetzt auch mal wieder versuchen mich ein wenig kürzer zu fassen.
Im Oktober 1956 tappst ein älterer, ziemlich abgebrannter Schauspieler in die Räume der Detektei Fiat Lux. Doch ist er Mann, der sich Nikolson nennt, keineswegs daran interessiert den berühmten Schnüffler Nestor Burma zu sehen. Vielmehr ist er auf der Suche nach dessen Assistentin Hélène, die er von früher kennt. Diese ist leider zurzeit nicht anzutreffen, doch wie sich später herausstellt will sie der angehalfterte Mime um ein privates Darlehen bitten. Nestor Burma lässt sich breitschlagen seine langjährige Mitarbeiterin und Vertraute bei der Besorgung des Geldes zu unterstützen, doch als die Geldübergabe stattfinden soll ist der Mann wie vom Erdboden verschluckt…

So beginnt ein verschachtelter Ausflug in die Welt des Show-Business, die hinter den Kulissen bekanntermaßen gar nicht so sehr von Glitzer und Glamour geprägt ist, wie es manchmal scheint. Im Vergleich zum ersten Fall geht es deutlich witziger, anrüchiger und auch actionreicher zur Sache, dafür wird die Komplexität etwas zurückgefahren, was die Geschichte etwas einfacher, aber keineswegs langweiliger erscheinen lässt. Trotz satirischen Momenten und einem Anflug von Nonsens-Humor hie und da, wird auch Raum für Traurigkeit und tragische Momente gelassen. Toller Story, angereichert mit tollen Charakteren.


Die Brücke im Nebel
Nestor Burma erhält einen seltsamen Brief, in dem er um Hilfe gebeten wird. Der Bittsteller kennt den Detektiv offensichtlich, doch der kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern jemals einen Mann namens Abel Benoit gekannt zu haben. Der Weg, den der Schnüffler beschreitet, um der Sache auf den Grund zu gehen, führt ihn nicht nur zu einer geheimnisvollen Fremden, zu Leichen und zu einer heißblütigen Romanze, sondern vor allem zurück in seine eigene Vergangenheit. Damals, 1927, verbrachte er nämlich eine gewisse Zeit im Heim der Vegetalier, wo er Bekanntschaften schloss, die sich als äußerst folgenreich herausstellen sollen. – Und über eine verregnete Brücke wandert traurigen und verstörten Blickes ein hagerer, ausgezehrter Mann…

Wieder mit deutlich ernsterem Grundton als in der vorangegangenen Geschichte fügt sich nach und nach ein äußerst stimmiges Puzzle vor den Augen des geneigten Lesers zusammen. Ein hervorragend verschachteltes und komponiertes Kriminalstück in verregneter und bedrückender Atmosphäre durch wunderbare Film-Noir-Bilder.


Kein Ticket für den Tod
Der vierte und letzte Burma-Fall von Jacques Tardi ist zugleich auch der Geradlinigste, möchte ich meinen. Nicht dass die Geschichte um das Attentat in der Achterbahn nicht wieder eine ordentliche Anzahl an Verdächtigen und möglichen Lösungswegen bereithielte. Auch weitere Handlungsstränge und Einzelschicksale spielen wieder in die schlussendliche Auflösung mit rein, aber insgesamt gesehen haben wir es hier doch mit einem etwas klareren Fall zu tun, bei dem unser etwas gealterter Detektiv, immerhin schreiben wir schon das Jahr 1957, auch körperlich ganz schön was einstecken muss. Rummel, Weingüter, alte Schätze und reiche Erben begleiten uns während diesem Stimmungsvollen Ausklang des Bandes, der sich erneut deutlich anders anfühlte, als die drei Stories davor.


Das waren also die vier Fälle, bei deren Lösung ich Nestor Burma über die Schulter schauen durfte und ich muss sagen, ich bin enorm begeistert. Schön unterschiedlich und abwechslungsreich und auch wenn der Grundton stets unverkennbar ist, so erwecken die einzelnen Geschichten doch deutlich unterschiedliche Stimmungen. Mal ernsthaft und tragisch, dann wieder sehr verzwickt, vertrackt und durcheinander mit einem Sammelsurium an Charakteren (fast wie bei Adele), dann auch mal überraschend geradlinig mit klarem Rahmen und deutlich weniger Personen, im nächsten Moment oder Fall dann schön leichtfüßig und außerordentlich humorvoll und witzig. Alle enthaltenen Stories bewegen sich bei mir so zwischen 8 und 10 Punkten.

Nestor Burma ist ein toller Charakter mit Ecken, Kanten, Eigenheiten und trockenem Humor, von dem ich gerne noch mehr lesen möchte, auch wenn es nicht von Tardi ausgearbeitet wurde. Werde mich dahingehend also bald mal dem Schreiber & Leser Verlag zuwenden. Die Gesamtausgabe der Edition Moderne, welche unter gleicher ISBN überraschungsmäßig in vier verschiedenen Farben ausgeliefert wird (ich habe Purpur), weiß in Sachen Druck, Haptik, Papierwahl und durch das schicke Hardcover mit Lesebändchen zu überzeugen, nur redaktionelles Bonusmaterial vermisse ich ein wenig, da hätte es sicher die ein oder andere spannende Anekdote gegeben.

Es führt wohl kein Weg dran vorbei, ich werde demnächst mal wieder bei Schreiber & Leser wildern gehen müssen, um mir weitere Fälle von Nestor Burma, diesmal von anderen Zeichnern, zu besorgen.

9/10

VG, God_W.
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Alt 23.03.2023, 20:40   #5  
God_W.
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Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten



Nach der „Stunde des Drachen“ haben wir hier wieder die Adaption einer recht kurzen, geradlinigen Conan-Story von Robert E. Howard, die er schrieb um einen neuen Verleger zu überzeugen. Es ist sehr offensichtlich was das Hauptrezept für den Erfolg sein sollte: VIEL nackte Haut! Ja, sex sells. Nicht nur, dass Conan schon zu Beginn der Geschichte, bei einer schweißtreibenden Flucht durch die Wüste, eine fast nackte Schönheit bei sich hat, auch am Ort des weiteren Geschehens, einer mystischen, von einem vergnügungssüchtigen und dadurch degenerierten Volk bewohnten Wüstenstadt trifft der muskelbepackte Barbar auf fleischliche Verführungen.

Gewürzt wird das ganze mit starken Monster-Horror-Elementen, ein wenig hintergründiger Zivilisationskritik und reichlich Action. Dieses Konglomerat atmet trotz manchmal beklemmender Enge und damit einhergehenden Spannungsmomenten, stets den Geist des Großen Abenteuers.

Eine starke, kurze „Macho“-Action-Horror-Story, die nicht mehr sein will als sie ist. Christophe Bec hält sich außerordentlich dicht an die Originalvorlage, die ich direkt vorab gelesen hatte, das Artwork von Stevan Subic ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Gesichter kann der Mann wohl nicht, oder hat zumindest keinen Bock drauf. Alles Übrige sieht eigentlich ziemlich cool aus, gerade weil es sehr markant und eigen daherkommt. Da wird viel mit dunklen Schatten gearbeitet, die schnell für große, schwarze Flächen sorgen und manchmal wirkt es gar fast wie invertiert. Da muss man häufiger schon zweimal hinschauen um zu erfassen, was da gerade gezeigt wird. Zuweilen sieht es etwas grob und matschig aus, aber dann wieder enorm detailliert, feingliedrig und ab und an kommt sogar ein richtig starker, kreativer Einfall auf die Seiten. Ein Wechselbad der Gefühle.

Typisch für die Reihe sind wieder einige Seiten Bonusmaterial am Ende des Bandes, worin es über die Originalgeschichte geht, die Erstveröffentlichung und verschiedene Cover, welche die Story schon zierten. Astreiner Druck und Papier, ein typisches Splitter-Album eben.

7,5/10

VG, God_W.
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Alt 24.03.2023, 02:21   #6  
Kal-L
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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #213 & 215: Avengers West Coast: Vision und Wahrheit & Scharlachrote Rache



Mit US: West Coast Avengers (1985) 42-47 & Avengers West Coast (1989) 48-50 / #51-57, 60-62

Autor & Zeichner: John Byrne

Ganz neu ist die Handlung nicht für mich gab es zumindest die #47-52 schonmal in der roten Hachette Sammlung (Band #27) doch gibt es hier noch einige Hefte davor und danach. Hauptaugenmerk liegt hier bei Scarlet Witch und dem Drama das sie hier erleidet...

Angefangen mit Vision Quest in der die Avengers an der Westküste angegriffen wird doch nur zum Schein um Vision zu entführen, doch wie konnte das geschehen gab es einen Verräter in ihren Reihen...?



Daneben noch jede Menge Action, Charakter Entwicklung das Acts of Vengeance Crossover, zumindest in Teilen.

Von dem was John Byrne hier geschaffen hat kann man den Hut ziehen und heutige Autoren könnten sich eine Scheibe abschneiden. Mag es eine Superhelden Team Serie sein so gibt es hier nicht nur Schlägereien ohne viel Sinn und Verstand.

Man geht in all dem auf die einzelnen Figuren ein, ihre Beziehungen zueinander und erzeugt ein gewisses Familien Gefühl, in der es natürlich auch Streit gibt. Im Vergleich zu heutigen Avengers Serien ein Meisterwerk, die kommende Storys auf Jahrzehnte geprägt hat, war diese doch mit Grund für den Heldenfall durch Bendis.
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Alt 24.03.2023, 16:30   #7  
God_W.
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Bone 4 – Der Drachentöter



Ich muss mich mal ein bisschen mehr auf meine angefangenen Reihen konzentrieren und will auch nicht allzu viel Zeit zwischen den einzelnen Bänden vergehen lassen, weshalb ich mir den vierten Band von Bone gegriffen habe. Ich muss eh schauen, dass ich hier einen gewissen Rhythmus beibehalte, denn Krümelchen ist fast mit Band drei durch (ihre erste Comicreihe, die sie liest! Vorher nur mal hier und da ein Micky Maus Heft, oder ein paar Seiten Asterix). Ich muss jetzt also stets dafür sorgen, dass der nächste Band von mir fertig gelesen bereitliegt, sobald Krümelchen so weit ist.

In Band vier führen Phoney Bone und Mr. Down ihre Wette um die Kneipe fort. Wie man Phoney so kennt, spielt er auch hier wieder mit unlauteren Mitteln, indem er die Dorfbewohner durch Lug, Trug und Panikmache in Angst und Schrecken vor Drachen versetzt. Das entwickelt sich zu einem massiven Problem, denn gerade der Drache ist doch der größte Verbündete unserer Helden Thorn, Fone und Rose, die sich im finsteren Wald dem schrecklichen Kingdok stellen müssen, während der vermummte Kapuzenträger Pläne schmiedet, die nicht wirklich positiv anmuten.

Boah, was entwickelt sich der miese kleine Phoney in diesem Band vom sympathisch frechen Schurken zu einem niederträchtigen, hassenswerten Subjekt! Was für eine selbstsüchtige kleine Kackbratze! Das ist mir schon ein wenig sauer aufgestoßen muss ich sagen. Klar macht es das Ganze packender und spannender, aber der Spaßfaktor nimmt für mich persönlich dadurch schon etwas ab. Zum Glück hat der Band aber auch genug großartige Elemente, weshalb nur ein kleiner Punktabzug gerechtfertigt erscheint.

8/10

VG, God_W.
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Alt 24.03.2023, 23:11   #8  
God_W.
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Die Haie von Lagos – Gesamtausgabe 2



Das Ende des ersten Zyklus hätte man so stehen lassen können, doch Matthias Schultheiss ließ die Geschichte offenbar nicht los, weshalb er 14 Jahre nach dem dritten Album der ersten Trilogie nach Westafrika zurückkehrte, und den zweiten Zyklus startete, der die Erzählung endgültig beschließen sollte. Wer den zweiten Zyklus noch nicht gelesen hat, das aber noch auf der Agenda hat, der sollte den nächsten Absatz überspringen, der könnte leichte Spoiler enthalten.

Genau wie der erste dereinst beginnt auch der zweite Zyklus mit einer heftigen Folterszene, nur dass der einstmals Gefolterte diesmal der Folterer ist. Doch bevor wir in der Story zu diesem Punkt gelangen steht erstmal eine lange Rückblende an, die für Lambert 44 Tage zuvor mit einer atemlosen Flucht vor amerikanischen und französischen Geheimdiensten beginnt, welche sich zu einem heftigen Survival-Trip auf hoher See entwickelt, bevor sich unser „Psycho-Lambert“ schwer versehrt zurück ins Leben kämpft, und sich gezwungenermaßen von einem mächtigen Chinesen anheuern lassen muss, um wieder die Leitung einer kleinen Gruppe von Piraten zu übernehmen.

Wer denkt, dass sich Lambert lange mit der Lakaienrolle zufriedengibt, der kennt den Mann schlecht. So beginnt er zwischen allerlei internationalen Geheimdiensten, Korrupten Konzernen, Mafiavereinigungen, Superreichen Scheichs, Terrorzellen und anderen Piraten sich ein neues Imperium aufzubauen. Doch stets schweben die Geister der Vergangenheit über ihm und der Kampf mit seiner Psyche und seinem inneren Selbst ist wohl der Schwierigste, den es zu bestehen gilt.

Ich muss sagen dieser zweite Zyklus der Haie von Lagos war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits fand ich das einleitende „Survival-Album“ erzählerisch massiv stark. Im späteren Verlauf war die geschickt konstruierte Story ziemlich cool und Lamberts Kampf mit seinen eigenen Dämonen ein Highlight. Es gab allerdings auch viele klischeebehaftete Momente und am Ende wurde der Autor leider zu gefühlsduselig. Zugunsten einer Sentimentalität und vielleicht auch eigenen Wünschen und Sehnsüchten, die man im Alter entwickelt, wurde die harte Kompromisslosigkeit, welche die Reihe im Grunde auszeichnet, über Bord geworfen.

Dazu kommen starke Mängel am Artwork, welches für mich sehr digital anmutet. Da gibt es weiterhin grandiose Szenen und Gemälde, leider nur wenige, aber die breiig, schwammigen Gesichter, die ich schon beim ersten Zyklus bemängelte sind noch schlimmer geworden und auch sonst gibt es viele große Szenen, die sehr verschwommen und unsauber gezeichnet daherkommen. Dazu gibt es enorm „pixelige“ Szenen und Hintergründe, die einfach roh und unfertig wirken. Vermutlich soll das ein besonderes Stilmittel sein, welches ich einfach nur furchtbar finde. Wenn nicht ist da wirklich was schiefgelaufen. Hier ein paar Beispiele dazu:

Insgesamt ein guter Zyklus und ein versöhnlicher Abschluss der Reihe, der leider die unausweichliche, kalte und unbarmherzige Endgültigkeit vermissen lässt, die der Thematik meines Erachtens besser zu Gesicht gestanden hätte.

7/10

VG, God_W.
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Alt 25.03.2023, 00:34   #9  
Manutereyaq Mares
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@God_W
Freut mich sehr, dass du Nestor Burma ins Herz geschlossen hast.
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Alt 25.03.2023, 06:40   #10  
God_W.
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Alt 25.03.2023, 08:44   #11  
mile
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Ach ja, BONE ist einfach großartig. Aber der Spaßfaktor geht über die kommenden Bände zugunsten des Spannungsanteils noch etwas mehr zurück. Und es wird epischer und epischer.
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Alt 25.03.2023, 09:39   #12  
Kal-L
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Batman/Spawn: Todeszone Gotham

(Cover folgt später) im übrigen gibt es neben dem regulären HC im Album Format noch 5 Variant Cover

Mit US: Batman/Spawn (2023) #1

Von Todd McFarlane & Greg Capullo

Spawn wird von einer ihm einflüsternden Stimme nach Gotham geleitet, eine Stimme die Batman als Dämon hinstellt der die Möglichkeit besitz die Seele seiner Geliebten Wanda zu retten.

Was natürlich wie in jedem Crossover, wie in den 90ern üblich zu einem Kampf führt, bis sie dann erkennen daß sie zusammen Arbeiten müssen. Hinter allem steht der Rat der Eulen und ein neuer Talon und... noch andere beteiligte.

Meinung: Zum Artwork brauche ich nicht viel zu sagen, jeder der Capullos Arbeiten kennt weiß das es großartig aussieht. Die Story allerdings ist ziemlich dürftig, das übliche Crossover Klischee und ein bisschen rumgeklopfe. Und dann arbeitet McFarlane noch zwei Figuren ein die das ganze in einem Cliffhanger enden lassen, dabei dachte ich es ist in sich abgeschlossen. Und eine Fortsetzung müssen wir da wieder 30 Jahre warten.

Das HC an sich sieht im übrigen gut aus, Verarbeitung und Qualität gibt es nichts zu meckern, aber es hätte nicht sein müssen das man es auf Album Format aufbläht. Heftformat ganz ehrlich hätte auch genügt. 5 von 10 Punkte
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Alt 25.03.2023, 10:29   #13  
LordKain1977
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Asterix auf Korsika



Der Band fängt erstmal etwas anders an als sonst. Es gibt einen humoristischen Einleitungstext über Korsika und deren Bewohner. Ausserdem ist statt der üblichen Landkarte diesmal Korsika abgebildet und darauf alle römischen Lager namentlich verzeichnet.
Und das war dann auch schon gleich der erste dicke Lacher. Dort sind einige lustige Namenskreationen dabei.
Nun zur Handlung: Während die Gallier etwas Spaß in einem Römerlager haben finden sie dort den Gefangenen Osolemirnix. Dieser kommt aus Korsika und wurde auch dort gefangen genommen.
Nach einem kurzen Aufenthalt bei unseren Freunden begleiten Asterix und Obelix Osolemirnix auf seiner Reise nach Hause.

Der Band hat mir eine Menge Spaß gemacht und es gab einiges zu lachen. Die Piraten haben diesmal eine größere Rolle als sonst gespielt und das war toll. Auch die vier alten Männer auf Korsika fand ich zum Brüllen.
Und die auf der Insel stationierten und unfähigen Römer natürlich auch sowie die schrulligen Eigenarten der Einheimischen.
Der Band hat mir soviel Spaß gemacht das ich ihn ziemlich weit oben bei meinen Favoriten einordnen möchte.
Auch ganz lustig war das Osolemirnix Aussehen und seine Art mich ein wenig an Ricardo Montalban in seiner Rolle als Khan erinnert hat. Sehr unwarscheinlich das dies tatsächlich so sein sollte aber es machte beim lesen dennoch Spaß mir Montalban in der Rolle vorszustellen.
Und da sind wir dann auch schon beim Fazit. Das Wort Spaß viel jetzt schon ein paar mal von mir und genau so lässt sich Asterix auf Korsika auch beschreiben: Spaß.
Fazit: 9/10
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Alt 25.03.2023, 11:54   #14  
FrankDrake
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Deiner Wertung kann ich mich nur anschließen, allein schon die Käseszenen sind großartig.

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 25.03.2023, 12:49   #15  
LordKain1977
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Deiner Wertung kann ich mich nur anschließen, allein schon die Käseszenen sind großartig.
Ja die waren klasse.
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Alt 06.04.2023, 09:49   #16  
El Duderino
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Zitat:
Zitat von Kal-L Beitrag anzeigen
Batman/Spawn: Todeszone Gotham

5 von 10 Punkte
Bin da ganz deiner Meinung, wobei ich dem Treiben wohl noch weniger Punkte geben würde.

Erst einmal das positive: Capullo zeichnet das ganze auf höchstem Niveau, wobei ihm McFarlane leider viel zu wenig gibt, bei dem er glänzen kann.

Und nun zum negativen.
Der Toddster kann einfach noch immer nicht anständig schreiben und wird es wohl auch nie lernen.
Was für eine komplett hirnrissige und schnarchige Geschichte. Es geht also um die Seelen der Liebsten von Bats& Spawn. Wow. Mal was neues um der Rat der Eulen steckt natürlich Dimensionsübergreifend hinter allem.
Auch mal was neues, ein wenig in der Origin herum zu pfuschen.

Dazu schwülstige "Ich hau dir die Fresse ein!" Dialoge, man wähnt sich hier die ganze Zeit in die 90iger zurück, in einer Zeit, in der alle Helden mit Schaum vorm Mund ihre knackigen Sätze aufsagten.
Was aber hier fast wieder konsequent ist, immerhin ist Spawn ja so etwas wie ein Aushängeschild der damaligen Zeit.

Dazu ist die Aufmachung komplett verschwendet und bläst das ganze noch unnötig auf. Wenn ich mich daran zurück erinnere, dass man die ersten beiden Crossover damals einfach als normales Heft brachte...das hätte hier auch gereicht, aber es gehört ja leider in letzter Zeit zum guten Ton normale Ausgaben auf unfassbare Größe aufzublasen und in ein HC zu stopfen um damit nochmal gscheit Kohle zu machen..

Fazit: Selbst für Fans beider Figuren ist das ein Griff ins Klo. Dann doch lieber das erste Crossover von Miller als Autor und McFarlane als Zeichner. Das war deutlich unterhaltsamer.
El Duderino ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2023, 12:12   #17  
falkbingo
Master of Desaster
 
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Alt 25.03.2023, 12:32   #18  
Foxy-Lady
Hüterin der Fellnasen
 
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Batman Shadow War #2

Und es bleibt auch weiterhin blutig und spannend. Es gibt auf beiden Seiten Verluste und Rache steht im Vordergrund. Wer der Nachahmer von Deathstroke ist, hat mich sehr überrascht.

War eine gute Geschichte, die mir gefallen hat!
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Alt 26.03.2023, 12:56   #19  
Foxy-Lady
Hüterin der Fellnasen
 
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Bats/Sups World's Finest "Der Teufel Nezha"

Jep... durchgesuchtet. Die Geschichte hat mich sofort mitgenommen.
Ein uraltes Übel bricht aus und da er magisch ist, hat Sups so seine Schwierigkeiten damit. Sie bekommen Hilfe von der Doom Patrol und ein wildes Abenteuer geht los. Sie suchen Hilfe in der Vergangenheit und dann geht auch noch Robin in der Zeit verloren....

Ich liebe es und das Artwork von Dan Mora sowieso! Die Covergalerie am Schluss ist sehr interessant.

glatte 10 Schwerter
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Alt 27.03.2023, 20:24   #20  
God_W.
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Berserk – Ultimative Edition 5



Guts hat den Falken den Rücken gekehrt und Griffith geht das höchste Risiko ein, um seine Ziele und seinen offensichtlich unstillbaren Machthunger schnellstmöglich zu erreichen, er verführt die Prinzessin. Das hat nicht nur für ihn selbst fürchterliche Folgen, denn die Hetzjagd, die der König daraufhin auf die nichtsahnenden Falken entfesselt kostet nahezu die gesamte Truppe das Leben.

Einige Zeit später kehrt Guts, der von alldem nichts mitbekommen hat, aus den Bergen zurück, und nimmt an einem Turnier teil. Hierbei behauptet er sich gegen einige ganz besondere Gegner, was die Aufmerksamkeit eines mächtigen Adligen erweckt. Dieser möchte Guts rekrutieren, um eine Bande von Räubern dingfest zu machen. Zuerst hat Guts kein Interesse an so einem Auftrag, was sich aber schnell ändert als er erfährt, um wen es sich bei dieser ruchlosen Räuberbande handelt, welche die Gegend unsicher macht: Um niemand geringeren als die Überreste der Falken und ihre Anführerin Kjaskar…

Puh, spannende und auch tragische Entwicklungen, die sich mit fulminant choreografierten Actionszenen abwechseln. Dass die Falken noch immer bereit sind für ihren vermeintlich Gottgleichen Führer Griffith alles zu geben stimmt ein wenig traurig, doch dafür finden Guts und Kjaskar zusammen, was sogar schon „Soft-Hentai“-Formen annimmt. Als sich die beiden zusammen mit den übrigen Falken schließlich aufmachen, um Griffith zu befreien, ist der Ausgang äußerst ungewiss.

Ein weiterer Pageturner, der wie im Fluge vergeht. Hinterlistige Fallen, heiße Erotik, große Schlachten, kleine Duelle, perverse Könige und grausige neue Gegner bieten maximale Abwechslung, während die Story vorangetrieben wird.

9/10

VG, God_W.
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Alt 27.03.2023, 21:17   #21  
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Corto Maltese 7 – Venezianische Legende



Dach dem großen Abenteuer und der weiten Reise durch Sibirien geht Hugo Pratt mit seiner nächsten Corto-Erzählung nahezu entgegengesetzte Wege. Ein kluger Kniff, um keinen „Alltagstrott“ einreißen zu lassen. Wir bleiben in (oder kehren zurück nach?) Venedig mit seiner besonderen Atmosphäre, seinen berühmten Plätzen, magischen Orten und geflüsterten Geheimnissen.

Eines dieser Geheimnisse ließ der exzentrische Baron Corvo kurz vor seinem Tode unserem guten Corto in Form eines Notizbuches zukommen. Das Schriftstück enthält Hinweise auf einen Jahrhundertealten, sagenumwobenen Schatz, das Schlüsselbein Salomos. Wie es der Zufall so will führen die von der Zeit nahezu verwischten Spuren des Kleinods geradewegs nach Venedig…

So beginnt nach einer einleitenden Action-Sequenz eine vertrackte Schnitzeljagd quer durch die „Schwimmende Stadt“ in bester Robert Langdon Manier (Illuminati, Sakrileg…). Wie es sich für so einen Schatzjäger-Fall gehört, sind noch mehr Parteien hinter dem Objekt der Begierde her und neben wunderschönen, geheimnisvollen und medial begabten Frauen, einbeinigen Bettlerinnen, Dichterfürsten und Flaschengeistern kreuzt Corto Maltese sogar den Weg eines Ordens der Freimaurer.

Nicht ganz so groß ausgelegt wie der vorherige Band, dafür größer gezeichnet, nämlich als Dreireiher, was mir bei Pratt bekanntlich nicht so zusagt, hier finde ich es aber in Ordnung, weil er zumeist deutlich detaillierter und allgemein schöner arbeitet als später beim dritten Band der Wüstenskorpione. Schöne Geschichte mit gelungener Auflösung und besonderer Stimmung.

8,5/10

VG, God_W.
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Alt 28.03.2023, 19:46   #22  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
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Bin lange nicht mehr damit voran gekommen, aber dafür heute in einem Ritt:

H.Foster & J.C.Murphy Prinz Eisenherz Jahrgang 1977/1978


Also entweder habe ich mich an Murphy gewöhnt oder der hat sich nun Fosters Stil besser zu eigen gemacht.
Jedenfalls mußte ich nicht mehr so oft die Stirn runzeln wie noch im ersten Murphy-Band. Wenn er Arn nicht mal gerade wieder wie einen Dreissigjährigen ausschauen läßt, könnte man in vielen Bildern meinen, der Meister persönlich zeichnet noch.

Das größte Problem für Murphy scheint es gewesen zu sein, die beiden Zwillinge auseinanderzuhalten. (Wahrscheinlich nicht nur seines.) Aber dieses Problem ist nun erst mal zeitweise gelöst, nachdem Karen ihren Vater(!) als Frisuren-Vorbild entdeckt hat.

In einem anderen Fall habe ich den Verdacht, Foster will seinen Helden nicht noch selbst zum Großvater machen, weswegen die Langzeitbeziehung von Arn in den letzten Bänden nach einigen Seiten fröhlicher Verliebtheit abruppt und dramatisch endet. Hier setzt sich ein Trend fort, der ja praktisch schon im allerersten Band begann.

Im Ganzen ist das für mich bis jetzt der beste Murphy-Band. Mal schauen wie es mit dem nächsten wird, dem letzten unter Mitarbeit von Foster.
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Alt 28.03.2023, 21:26   #23  
God_W.
Captain Rezi
 
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Kenya 1 - Erscheinungen (1. Cathy Austin Zyklus)



Meine Suche nach Material mit Afrika-Setting hat mich zu meinem ersten Leo geführt. Kenya ist Teil der offensichtlich sehr fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem brasilianischen Comiczeichner und Szenaristen Luiz Eduardo de Oliveira (LEO) und dem französischen Comicautor Rodolphe Daniel Jacquette (Rodolphe). Das erste Album erschien kurz nach der Jahrtausendwende im Jahre 2001 und startete den ersten Zyklus, der fünf Bände umfasst. Zwei weitere Zyklen mit ebenfalls jeweils fünf Alben Umfang sollten noch folgen und ganz aktuell wurde der vierte Zyklus gestartet, der in Schottland angesiedelt ist, zusammen mit Kenia eines meiner liebsten Urlaubsländer, also eine Reihe wie für mich gemacht, wie mir scheint. Doch der Schein soll zuweilen ja trügen, also werfen wir mal einen genaueren Blick in das erste Album…

Im Mai 1947, also mitten in der Nachkriegszeit und dem Beginn des kalten Krieges, landet die Engländerin Cathy Austin in Mombasa. Sie wurde als Lehrerin an einer internationalen Schule angestellt, doch es wird schnell deutlich, dass dies nur ein Vorwand ist. Noch ist unklar für wen die hübsche Lady wirklich arbeitet, doch es ist ihre Mission den Verbleib einer am Fuße des Kilimandscharo verschollenen amerikanischen Expedition zu untersuchen.

Dabei muss sie sich nicht nur der Avancen zweier ihrer Kollegen erwehren, wobei noch unklar ist, ob es sich bei den Typen nicht um sowjetische und französische Spione handelt, sondern lernt auch einen äußerst exzentrischen Baron mit einem eigenen Palast mitten im Busch kennen, wird in ihrer Unterkunft heimlich beobachtet und findet schließlich nicht nur Hinweise auf unglaubliche Lebewesen, wie sie eigentlich nicht (mehr?) existieren sollten, sondern auch noch auf fliegende Untertassen!

Okay, das war echt ein wilder Ritt, den dieses erste Leo-Album für mich bereithielt und ich bin noch nicht sicher, ob die ganze Sache nicht etwas überfrachtet ist. Ich meine, reichlich Charaktere, Spionagegeschichten, Abenteuer, Safari, Paläste im Busch, Urzeitviecher, Aliens? Und was nicht alles…? Dazwischen ein bisschen Romantik und, wie ich schon mitbekommen habe, die Leo-Typischen ein bis zwei Szenen mit reichlich nackter Haut. Ja, das war schon sehr unterhaltsam und die Zeit verging wie im Flug, wenn man über den Wolken die Schneekuppe des Kilimandscharo beobachten kann, aber ich bin echt gespannt, wo das Ganze noch hinführt. Vielleicht wirkt dieser erste Band nur so überladen, weil die Charaktere und der aktuelle Status erstmal erläutert, und ein großes Rätsel auf den Weg gebracht werden mussten und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf. Kann aber auch sein, dass sich die beiden Macher hier böse verzetteln. Ich bin gespannt!

Optisch gefällt mir der Band gut, auch wenn Leos feiner, vergleichsweise detailarmer Strich im Ligne Claire Style keine Begeisterungsstürme bei mir auslöst. Landschaften und Tiere sehen einfach klasse aus und gewinnen auch durch die gelungene Farbgebung. Personen wirken teils etwas kühl und maskenhaft, aber noch in einem Rahmen, dass es sich nicht störend auswirkt. Bis zum zweiten Band werde ich nicht allzu viel Zeit vergehen lassen.

7/10

VG, God_W.
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Alt 28.03.2023, 23:40   #24  
Harvey Specter
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Die Rezi hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe mir dann die sehr ausführliche Leseprobe angesehen. Danke!

Die Rezi löste bei mir aber auch eine Neugierde auf ein Thema aus, das ich noch nicht gelesen habe. So etwas wie: „Zeichenstil und deren Abwandlungen“?

Zitat:
vergleichsweise detailarmer Strich im Ligne Claire Style
Nach der Leseprobe wäre ich etwas weiter von Ligne Claire entfernt, da Schraffuren/Schatten in Gesichtern vorkommen, die ich gerade bei Ligne Claire nicht erwartet hätte. Dieses „Erwarten“ basiert aber nur auf einer subjektiven und ggf. naiv, amateurhaften Wahrnehmung. Gibt es irgendwo in den Tiefen des Forums Diskussionen zum Zeichenstil, die sich mir noch nicht vorgestellt haben? Für sachdienliche Hinweise (auch per PN) wäre ich dankbar!
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Alt 31.03.2023, 21:40   #25  
Kal-L
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Der Joker #3: Menschenfresser



Mit US: The Joker (2021) 10-15

Passend zum Abschluss dieser großartigen Serie habe ich noch Mal die ersten zwei Bände gelesen um wieder reinzukommen und das hilft ungemein.

Und wie in den ersten beiden Bänden gibt es wieder eine Episode die in der Vergangenheit angesiedelt ist und von Francesco Francavilla gestalten würde. In die Zeit kurz nachdem Barbara wegen des Joker an den Rollstuhl gefesselt ist und Jim Gordon noch immer traumatisiert ist von den Ereignissen im Zirkus, da lädt seine Ex ihren gemeinsamen Sohn bei ihr ab und er muss sich um ihn kümmern doch dann verschwindet er, entführt?

Und wie LordKain schon schrieb erwacht Jim Gordon im jetzt wieder, obwohl er doch zuletzt noch ein Messer in der Brust hatte, doch dank dem Netzwerk seiner Tochter konnte man ihn retten und jetzt will sie das er sich erstmal erholt. Was er aber nicht kann auch weil er auch dank der Information von Bullock nun weiß was am A-Day passiert ist und wer hinter dem Plan steckt, was für mich überraschend kam. Und dann ist ja noch da Problem um die Familie von Kannibalen...

Meinung: James Tynions Joker Serie bleibt das was sie in den ersten Bänden aufgebaut hat ein spannender Thriller, ein Verwirrspiel und eine Charakterstudie vor allem von James Gordon, der auch weiter als Erzähler fungiert, und am Ende geht es auch um Vergangenheitsbewältigung. Was großartig gelungen ist, anders kann man es nicht sagen auch das Ende das alle Fäden zusammenführt 9 von 10 Punkte

Kurz die beste DC Serie des letzten Jahres, die man nur empfehlen kann!
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