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Alt 05.01.2023, 13:54   #526  
Nante
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Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
"Abenteuer im Zauberwald", "Der Hirsch mit dem goldenen Geweih" und "Das bucklige Pferd" sind hier wohl die meistgesehenen.

.
OK, wenn wir hier schon eine Top-Ten der Sowj. Märchenfilme erstellen, steht bei mir "Feuer, Wasser und Posaunen" an erster Stelle. Der war von Anfang bis Ende so herrlich abgefahren. Danach dann "Abenteuer und Zauberwald" und "Die schöne Warwara". Und "Das Märchen vom Zaren Saltan" war auch noch Spitze.

Zitat:
Aber zur Besetzung von "Spur der Steine" habe ich gelesen, daß Frank Beyer eigentlich Armin Mueller-Stahl als Parteisekretär und Jutta Hoffmann als Ingenieurin haben wollte. Mueller-Stahl hatte keine Zeit, und Jutta Hoffmann hat dann zumindest die Stimme geliefert, da Krystyna Stypulkowska offenbar nicht Deutsch konnte. Diese Besetzung hätte dem Film sicher im Westen noch mehr Aufmerksamkeit gebracht.
Denke ich auch. Dann wären gleich beide Stars später in den Westen gegangen. Das hätte selbst im Fall der Freigabe dafür gesorgt, daß man den Film irgendwann in der DDR nicht mehr zu sehen bekommen hätte.
Es war immer wieder ein bizarrer Moment, wenn beliebte Filme plötzlich nicht mehr im Fernsehen liefen, weil wieder einer der Darsteller "abgehauen" war.

Geändert von Nante (05.01.2023 um 14:07 Uhr)
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Alt 05.01.2023, 14:21   #527  
Peter L. Opmann
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Ich wußte gar nicht, daß die "Republikflucht" auf diese Weise geheim gehalten wurde - mehr oder weniger.

Aber Mueller-Stahl ist durchaus auch vorzeitig abgehauen. Ich hatte dunkel im Kopf, daß er mit gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestiert hatte. Darauf hatte er ein paar Jahre Arbeitsverbot und reiste 1980 aus. 1981 hatte er seine erste Filmrolle im Westen, nämlich im schon erwähnten Film "Lola" von Faßbinder (das habe ich jetzt wiederum aus wikipedia).
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Alt 05.01.2023, 14:29   #528  
Nante
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Es wurde nicht direkt geheim gehalten. Ging ja auch nicht. Dafür sorgten schon die "bösen Westmedien".

Sie verfielen einfach der "damnatio memoriae". Offiziell hatten sie nie existiert.

Das war natürlich für die Programmverantwortlichen bitter, denn wie M. Krug hatte ja auch Müller-Stahl in vielen "Straßenfegern" gespielt. (Darum blieb mir z.B. das "Das Unsichtbare Visier", praktisch die DDR-Antwort auf James Bond, erspart)

Erst am Ende hat man das nicht mehr so konsequent durchgezogen, weil es einfach zu viele waren, die "rübergemacht" hatten. Auch "Paul und Paula" war ja davon betroffen.
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Alt 05.01.2023, 14:45   #529  
Peter L. Opmann
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Von "Das unsichtbare Visier" habe ich nie gehört, muß ich gestehen. Vielleicht finde ich auf youtube was. Aber da scheint mir ein Mißverständnis vorzuliegen: "James Bond" muß man zwar vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs sehen, aber ich denke, damit sollte nie vorrangig Werbung für den Kapitalismus gemacht werden. Also brauchte man eigentlich keinen Gegen-Bond.

Naja, okay, das ist allerdings eine steile These. Ich kann mir schon vorstellen, wie man bei der DEFA sagte: "Die haben James Bond, und wen haben wir? Etwa Wachtmeister Dimpfelmoser?"

Geändert von Peter L. Opmann (05.01.2023 um 15:00 Uhr)
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Alt 05.01.2023, 15:04   #530  
Nante
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Es war kein Spiegelbild zu Bond.

Der "Held" war ein junger Offizier des MfS (Natürlich die Auslandsabteilung), der 1950 erst unter falscher Identität der Spur in Südamerika abgetauchter Nazis = künftige Offiziere der BW folgt und dort sowie später in der BRD der 50er Jahre ihre sinistren, den Frieden gefährdenden Pläne aufdeckt und verhindert.
Dabei natürlich persönlich immer anständig und korrekt, aber er darf die Bösewichte verprügeln und natürlich fliegen die Frauen auch auf ihn; - es ist immerhin Armin Müller-Stahl!

Findest Du sicher bei YT aber ich weiß nicht, ob es aus heutigen Gesichtspunkt noch interessant ist. Es ist SEHR Schwarz/Weiß!
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Alt 05.01.2023, 15:08   #531  
pecush
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Manfred Krug, den lernte ich durch die Sesamstraße kennen.
So wie Horst Janson, den Vampirjäger, Lilo Pulver aus dem Spessart und Uwe Friedrichsen, den ersten deutschen Columbo.
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Alt 06.01.2023, 06:32   #532  
Peter L. Opmann
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Von "Das unsichtbare Visier" gibt's bei youtube nicht viel zu sehen. Diese Fernsehserie soll noch verkauft werden - da bekommt man sonst nur kurze Clips. Allerdings alle in Farbe, auch die mit Mueller-Stahl. Ich muß sagen, den habe ich auch noch nie nicht-weißhaarig gesehen.

Es gibt eine halbstündige Dokumentation über Jessy Rameik, aber da wird diese TV-Serie nur kurz erwähnt.

Ich habe aber den Eindruck, das sieht mehr nach "Derrick" als nach "James Bond" aus...
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Alt 06.01.2023, 06:37   #533  
Peter L. Opmann
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Wird Zeit, daß ich zum Stummfilm zurückkehre. Der heutige Film war für mich ein Schlüsselerlebnis. Ich besuchte erstmals das Kino im Frankfurter Filmmuseum und sah „Robin Hood“ (1922) von Allan Dwan. Es war für mich der erste Stummfilm auf einer Kinoleinwand. Ich war zwar neugierig auf den Film, dachte aber, er könne keinesfalls dem weiter oben besprochenen „Robin Hood“ von Michael Curtiz das Wasser reichen. Meine Vorstellung war, daß ein Stummfilm hauptsächlich abgefilmtes Theater ist mit Darstellern, die übertrieben expressiv agieren, und einer Kamera, die immer fest am gleichen Ort installiert ist. Tatsächlich sah ich einen Monumentalfilm, der späteren Actionfilmen in nichts nachstand. Es war zwar ein anderer Robin Hood, als ich das kannte, aber er hat mich nachhaltig beeindruckt, und ich begann, mich näher für die Stummfilmära zu interessieren. Wenig später sah ich dann „Orlacs Hände“ von Robert Wiene, ein bemerkenswerter Horrorfilm von 1924, bei einem Filmfestival.

Die Filmhandlung ist zugegeben ein wenig eigenartig. Robin Hood taucht hier nämlich erst nach einiger Zeit auf. Zu Beginn sieht man den Hof von König Richard Löwenherz (Wallace Beery). Zum Pläsier veranstaltet er ein Ritterturnier, bei dem der Earl of Huntington (Douglas Fairbanks) im Lanzenstechen (Tjost) gegen Guy of Gisbourne (Paul Dickey) antritt. Der spielt gleich foul, aber unterliegt doch. „Robin Hood“ ist inzwischen public domain, und man sollte sich, wenn man kein Stummfilmfan ist, zumindest diesen Anfang mal ansehen: eine riesige Burg im Hintergrund, ein gewaltiger Hofstaat, der aus ihr hervorquillt, und ein penetrant gut gelaunter König, der von den Machtspielen, die in seinem Rücken ablaufen, nichts mitzubekommen scheint. Er verläßt sich darauf, daß wegen seines legendären Rufs niemand die Hand gegen ihn erheben wird. Das ist opulentes Kino, wie es später von den Studios nur noch selten ermöglicht wurde. Dieser Film wurde vom Star, Douglas Fairbanks, finanziert und von United Artists vertrieben.

Neben Richard sitzt jedoch sein mißgünstiger Bruder Prinz John (Sam de Grasse), der die Gelegenheit, als Löwenherz zum Kreuzzug ins Heilige Land aufbricht, nutzt, den Thron an sich zu reißen. Huntington begleitet König Richard, erfährt aber von dem Umsturz und will nach England zurückkehren. Gisbourne verhindert das, und als er ohne Erlaubnis aufbricht, wird er enteignet und für vogelfrei erklärt. Er flieht in den Sherwoodwald und wird nun erst zu Robin Hood, der eine Gruppe von Freischärlern, darunter Will Scarlet, Allan-a-Dale und Bruder Tuck, um sich schart. (Little John wurde übrigens 1922 und 1938 vom selben Schauspieler dargestellt: Alan Hale.) Nun endlich läuft die Handlung ähnlich wie in dem bekannten Robin-Hood-Film von 1938, wobei der Akzent noch viel mehr auf den akrobatischen Künsten von Fairbanks liegt als später bei Curtiz. Unter anderem befreit Robin durch waghalsige Kletterei Lady Marian (Enid Bennett) aus dem Gefängnis und besiegt Gisbourne im Duell. Schließlich kehrt König Richard zurück, übernimmt wieder die Herrschaft und setzt Huntington in seine alten Rechte ein.

Es gab in der Stummfilmzeit sicherlich die ganze Bandbreite von Filmen wie auch später – vom Meisterwerk bis zum stümperhaft heruntergekurbelten Schund. Aber mein Mißverständnis lag darin anzunehmen, daß vor den 1930er Jahren ein bestimmtes Niveau der Filmkunst noch nicht erreicht werden konnte. Nicht umsonst wurde zu Beginn des Tonfilms von manchen befürchtet, die beim Stummfilm erreichte Kunst werde untergehen. Da war was dran. Regisseur Allan Dwan hatte an Produktionen von David W. Griffith mitgewirkt und persönlich dafür gesorgt, die Kamera beweglicher zu machen. Er drehte mehrmals mit Fairbanks, einem der größten Filmstars seiner Zeit. Mit dem Aufkommen des Tonfilms scheint Dwan einen Karriereknick erlitten zu haben. Ab den 30er Jahren wurde er nur noch für B-Film-Produktionen eingesetzt. Martin Scorsese geht jedoch in „A personal Journey through American Movies“ auf seinen Western „Stadt der Verdammten“ (1954) ein, der allgemein als klischeehaft beurteilt wird, in dem Scorsese aber zumindest eine formal bemerkenswert inszenierte Szene findet (bezeichnenderweise ohne Dialog).

Natürlich hatte ich vorher schon Stummfilme im Fernsehen gesehen, vor allem Slapstick-Filme, aber vermutlich auch „Metropolis“ und „Nosferatu“. Aber ein Werk wie „Robin Hood“ entfaltet seine Wirkung eigentlich nur richtig im Kino, und man nimmt auch die hervorragende technische Machart nur auf der Leinwand richtig wahr. Was erzählt wurde, war nicht das, was ich erwartet hatte, aber ansonsten wurden meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2023, 19:48   #534  
Horatio
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Ich empfehle dir den Stummfilm Faust - eine deutsche Volkssage von F. W. Murnau, von 1926. Findet man auch im Internet Archive, allerdings weiß ich nicht, welche Bildfassung dort ist. (Es gibt mehrere Kameranegative, wie das damals üblich (?) war bei Großproduktionen.)
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Alt 06.01.2023, 20:38   #535  
Peter L. Opmann
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Kenne ich. Mit Murnau haben wir hier ja mal begonnen.

Aber ich verbinde mit "Faust" eine schräge Erinnerung: Der lief mal zu Ostern im Fernsehen, und ich habe ihn mit VHS-Video aufgezeichnet. Nach knapp einer Stunde betrat plötzlich meine jüngere Schwester das Zimmer, sagte: "Es gibt jetzt Essen" und schaltete Fernseher und Videorekorder aus.

Kleine Schwestern!
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Alt 07.01.2023, 15:53   #536  
Peter L. Opmann
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Heute ein Western, bei dem ich mir selbst ein bißchen mißtraue. „Weites Land“ (1958) von William Wyler habe ich schon mehrmals gesehen (allerdings leider nicht im Kino) und mich jedesmal gut unterhalten gefühlt, aber ich bin doch nicht ganz sicher, ob er nicht überkonstruiert ist (also das, was eine Kritikerin „Harry und Sally“ vorgeworfen hat). Wyler ist ein hochangesehener Hollywood-Regisseur, der aber keinen ausgeprägten eigenen Stil hat, sondern seine Inszenierungsweise immer in den Dienst des jeweiligen Stoffs stellt. Er ist kein typischer Westernregisseur, und vielleicht ist es so zu erklären, daß seine Hauptfigur hier ein ausgesprochener Pazifist ist. Sie hat damit etwas von einem Superhelden: In seiner Tarnexistenz wirkt der immer bieder und geradezu unfähig, aber wenn er sich in den Superhelden verwandelt, bannt er jede Gefahr. Ich habe früher viele Superheldencomics gelesen, und vielleicht mag ich deshalb diesen Film.

Gregory Peck spielt einen Schiffskapitän aus dem Osten, der in den Wilden Westen reist, um seine Braut (Carroll Baker) zu heiraten. Dabei gerät er in einen Weidekrieg zwischen zwei Rancherfamilien, eine angeführt von Charles Bickford (Bakers Vater) und dem Vorarbeiter Charlton Heston, die andere von Burl Ives und seinem Sohn Chuck Conners. Sie streiten sich hauptsächlich um eine Wasserstelle, die beide für ihr Vieh brauchen, die aber Jean Simmons gehört, die sich noch nicht entschieden hat, welcher der Familien sie sie verkauft. Peck platzt in diese explosive Situation als ein Greenhorn hinein. Er ist ein Ostküstengentleman, der Anzug und Bowler, aber keine Waffen trägt und sich in keinen Streit hineinziehen lassen möchte. Mit dieser Haltung gerät er sofort ins Visier von Conners, der Peck hänselt und demütigt – was dem aber überhaupt nichts ausmacht. Carroll Baker ist freilich empört, und Heston wird mit einigen Cowboys ausgesandt, der Familie von Burl Ives eine Lektion zu erteilen. Dessen Söhne werden krankenhausreif geprügelt.

Burl Ives taucht darauf auf der Willkommensparty auf, die Bickford für seinen künftigen Schwiegersohn gibt. Er beklagt sich bitter über die Gewalt, der seine Familie ausgesetzt ist, droht aber, daß er auf die Wasserstelle, solange er lebt, nie verzichten wird. Peck wird aber auch von Bickfords Leuten wie ein Dummkopf behandelt. Die Cowboys versuchen, ihn auf einem Wildpferd namens Old Thunder reiten zu lassen, das bisher noch jeden Reiter abgeworfen hat. Peck lehnt ab, schleicht sich aber in einem unbeobachteten Moment zum Corral und zähmt das Pferd. Danach reitet er mit ihm aus, um die Gegend kennenzulernen. Bickford schickt darauf seine Leute los, um ihn zu suchen, bevor er vielleicht vom Pferd stürzt und in der Wildnis umkommt. Sie finden ihn allerdings nicht. Peck ist derweil zu dem Wasserloch geritten und freundet sich mit seiner Eigentümerin, Jean Simmons, an. Von ihr erfährt er, daß der Konflikt um das Wasser schon viele Jahre besteht und keine Einigung in Sicht ist.

Charlton Heston ist sauer, als Peck schließlich zurückkehrt und behauptet, er habe sich keineswegs verirrt, sondern wie auf See seine Route nach den Sternen bestimmt. Heston will sich mit ihm prügeln, aber Peck läßt sich darauf nicht ein. Bei Nacht treffen sich die beiden Männer aber unbemerkt zum Faustkampf, der unentschieden ausgeht. Carroll Baker hat nun endgültig genug von Peck – sie will einen Mann, der sich durchsetzt und nicht so einen Weichling wie ihn. Inzwischen will Ives endlich die Wasserstelle an sich bringen. Sein Sohn Conners hat behauptet, Jean Simmons sei verliebt in ihn – also soll er sie holen, damit sie ihm das Land überschreibt. Conners entführt sie, weil sie natürlich keineswegs zarte Gefühle für ihn hegt. Nun soll sie aber zumindest den Kaufvertrag unterzeichnen. Zur allgemeinen Überraschung erklärt sie, sie habe bereits verkauft, und zwar an Peck. Und er werde beide Familien ihr Vieh tränken lassen.

Da erreicht der den Unterschlupf von Ives, weil er sich um Simmons Sorgen macht. Um ihn zu schützen, behauptet sie, sie liebe Conners, und er solle verschwinden. Der läßt sich darauf aber nicht ein und muß nun in einem Duell mit antiken Pistolen gegen Conners antreten. Burl Ives war in seiner Jugend auch mal ein Gentleman und bestimmt, daß der Streit auf diese Weise beigelegt wird. Während Conners dem Druck, nur einen Schuß zu haben, nicht standhält, behält Peck die Nerven, weigert sich aber, auf seinen Gegner anzulegen. Conners will darauf Peck mit seinem Colt töten und muß wegen dieser Regelverletzung von seinem Vater erschossen werden. Peck und Simmons, die nun endgültig ein Paar sind, verlassen den Schauplatz. Bickford hat sich derweil entschlossen, den Konflikt endgültig mit Gewalt zu lösen und das Bergversteck von Ives zu stürmen. Beide Männer sind so von Haß getrieben, daß keine gütliche Lösung mehr möglich ist. Sie erschießen sich in einem Canon gegenseitig.

Der Film ist beinahe drei Stunden lang; daher die längere Inhaltsangabe. Ein Westernepos beinahe in den Dimensionen von „Vom Winde verweht“. Auch dieser Film wurde – wie „Robin Hood“ – unabhängig von Studios produziert und wiederum von United Artists vertrieben. Es scheint nicht bekannt zu sein, was der Film gekostet hat, aber ich nehme an, er machte Profit (Einnahmen in den USA: 3,5 Millionen Dollar). Allgemein wurde er von den Kritikern gelobt, und Burl Ives gewann 1959 einen Oscar als bester Nebendarsteller. Er liefert auch wirklich eine bemerkenswerte Leistung ab als im Konflikt unterlegener Rancher, der sich aber als ebenso selbstgerecht und verbohrt erweist wie sein Feind. Gregory Peck ist der absolut integre und positive Held, wie man ihn kennt – nur vermeidet er es verbissen, irgendwie verwegen und durchsetzungsstark zu erscheinen. Jean Simmons gefällt mir in ihrer Rolle sehr gut. Undankbar sind die Parts von Carroll Baker – sie erweist sich als zu unreif für eine Beziehung mit Peck – und Chuck Conners, der permanent mit dicker Hose herumläuft, aber in Wirklichkeit ein Feigling ist.

Fixe Idee von Wyler und Peck war wohl, mal einen Western zu drehen, in dem Schießereien und Prügeleien nicht normal wirken, sondern irgendwie falsch. Dabei muß der Zuschauer nicht auf reichlich Gewalt verzichten – nur Peck sagt andauernd: Ohne mich! Die Figur des Helden, dessen Heldentum niemand durchschauen darf, ist mir allerdings vertraut (siehe Superman/Clark Kent und viele Epigonen), und auch in Richard Donners „Superman“ von 1978 wirkt das charmant.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 16:49   #537  
Crackajack Jackson
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Der Film hat mir vor sehr langer Zeit wirklich gut gefallen.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie Gregory Peck mit seinem Sohn spricht.
Es war wie bei den Amish Leuten.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 17:26   #538  
Peter L. Opmann
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Du meinst, mit dem Sohn der Filmfigur von Burl Ives?

Aber mich hat da nichts an die Amish erinnert. Beide Rancherfamilien lösen ihre Probleme bevorzugt mit Gewalt - nicht unbedingt typisch für die Amish...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 17:44   #539  
Servalan
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Wyler hat einen Western mit ähnlicher Grundrichtung schon zwei Jahre vorher gedreht.
In "Lockende Versuchung" (1956) geht es um eine Quäkerfamilie in Indiana, die sich 1862 durch den Bürgerkrieg lavieren muß, ohne ihre pazifistischen Grundsätze aufzugeben.
Der Film gewann die Goldene Palme in Cannes und wurde für sechs Oscars nominiert.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 18:31   #540  
Peter L. Opmann
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Ah, genau, vielleicht hat Cracka diese beiden Filme verwechselt.

In "Lockende Versuchung" war Anthony Perkins der Sohn, Gary Cooper der Vater. Perkins will im amerikanischen Bürgerkrieg mitkämpfen. Und die Quäker erinnern schon ein bißchen an die Amish.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 19:43   #541  
Nante
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Ja, beide Filme von Wyler waren ziemlich episch. (Da hat er wahrscheinlich schon mal für Ben Hur geübt. )

Darum sind bei mir von beiden vor allem einzelne Episoden in Erinnerung während ich Probleme hätte, die Handlung chronologisch herzubeten.

Bei "Weites Land" vor allem die Prügelei mit Heston (Und der abschließenden Frage, was das nun bewiesen habe.) und das Duell sowie seine nervende Verlobte, wo ich mich immer gefragt habe, wie er an die geraten konnte.

Bei "Lockende Versuchung" sind es eher die humorvollen Szenen, wie das "Kutschen-Duell" am Anfang und wie die Ehefrau am Ende mal ihren Pazifismus vergißt. - Ja, und das Gefecht am Fluss fand ich zumindest damals auch recht beeindruckend.

In dem Zusammenhang habe ich die letzten Minuten überlegt, welcher Film das ist, der auch noch so eine ähnliche Thematik hatte, allerdings etwas düsterer ist.
Dank Wikipedia wird mich das nicht mehr um den Schlaf bringen.
Es war Der Mann vom großen Fluß (O: Shenandoah) mit James Stewart.
Nante ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2023, 20:14   #542  
Horatio
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Crackajack Jackson könnte vielleicht auch den Film Die Wildnis ruft von 1946 mit Gregory Peck meinen. Da hat Peck als Vater in einer Pionierfamilie ein gutes Verhältnis zu seinem Filmsohn.
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Alt 07.01.2023, 20:25   #543  
Peter L. Opmann
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Diese Filme kenne ich beide nicht.

Schön, auf diesem Weg mal etwas von ihnen zu hören.
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Alt 08.01.2023, 12:02   #544  
Peter L. Opmann
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Diesen Film habe ich, wie ein paar andere, wohl zu früh gesehen. „Unter dem Vulkan“ (1984) von John Huston war weit von meinem Erfahrungshorizont entfernt, aber er hat trotzdem eine nachhaltige Wirkung auf mich gehabt. Ich habe mir damals sogar die Romanvorlage von Malcolm Lowry besorgt und gelesen. Das alles hat allerdings viel damit zu tun, daß der Film gerade ins Kino kam und ich etwa gleichzeitig eine Dokumentation über Lowry im Fernsehen gesehen habe, in der betont wurde, sein Hauptwerk, eben „Unter dem Vulkan“, erschienen 1947, sei ein Meilenstein der modernen Literatur.

Als ich den Film sah, kannte ich den Roman noch nicht, und mir fehlte also der Vergleich. Überhaupt habe ich ihn sicher zu unkritisch gesehen, weil ich so im Ohr hatte, daß der Roman so etwas Besonderes sei. Es ist wohl aber tatsächlich so, daß Huston zwar den Roman ziemlich vereinfacht hat, aber dank außerordentlicher Schauspielerleistungen (vor allem von Albert Finney) dennoch den Kern des Stoffes gut herausgearbeitet hat. Ähnlich wie „Ulysses“ schildert der Roman einen einzigen Tag im Leben eines Mannes, eines Alkoholikers. Wie sich herausstellt, ist das der letzte Tag seines Lebens. Es gibt wenig Handlung, dafür aber viel Symbolik. Teilweise mischen sich Realität, Fantasie und Alkoholdelirium. Das Buch galt daher als unverfilmbar. Jules Dassin wollte schon 1957 einen Film machen, bekam den Roman aber ebensowenig in den Griff wie einige Regisseure, die es nach ihm versuchten. Ich lese, daß es Hustons Absicht war, alles Fantastische wegzulassen. Er hat aber immerhin eine unwirkliche Kulisse (eine Stadt zu Füßen des Popocatepetl – dort wird gerade das Allerseelenfest gefeiert, in Mexiko ein bizarres Fest der Toten), die den Film zumindest für mich ganz schön bizarr erscheinen lassen.

Albert Finney spielt einen britischen Konsul, der nicht mehr im Dienst ist und der fürchtet, von seiner Frau (Jaqueline Bisset), einer Schauspielerin, die gerade ein Theaterengagement in New York hat, verlassen worden zu sein. Eine Scheidung ist im Gespräch. Er ist zwar ein versierter Diplomat, gleichzeitig verliert er aber die Kontrolle über sein Leben. Seine deprimierende Lage kann er nur mit Alkohol bewältigen, der am mexikanischen Tag der Toten ohnehin eine große Rolle spielt. An genau diesem Tag kehrt seine Frau zu ihm zurück, aber es zeigt sich, daß sie ihn zwar liebt, aber nicht mehr in Mexiko bleiben möchte. Sie möchte lieber mit ihm auf einer Farm in USA leben. Finney versucht mehrmals, sie zu überreden, sich zusammen mit ihm zu betrinken, aber sie lehnt ab und zieht sich von ihm zurück. In seinem Anwesen findet er eine vorsorglich deponierte Flasche Tequila. Auch Finneys Halbbruder (Anthony Andrews) taucht auf, ein Mann, der ziellos dahinlebt. Er ist heimlich in Bisset verliebt, weiß aber, daß er bei ihr keine Chancen hat. Schließlich kommen alle Drei wieder zusammen und beschließen, sich das Totenfest anzusehen.

Bei einem Essen in einem Restaurant wird die Beziehung von Finney und Bisset noch einmal durchgesprochen. Finney zeigt sich zunächst der Idee zugänglich, eine Farm zu beziehen, aber da er schon ziemlich betrunken ist, mündet das Gespräch schließlich in einen Streit. Finney verlässt die beiden, auch um sich ungehindert betrinken zu können. Bisset und Andrews folgen ihm besorgt. Finney geht in eine Kneipe und läßt sich dort auch auf eine Prostituierte ein. Bisset und Andrews finden ihn bei ihr und sind bestürzt. Finney denkt jetzt, die Beziehung zu seiner Frau sei nicht mehr zu retten. Sie und sein Halbbruder sind gegangen. Er verläßt die Kneipe und sieht auf der Straße einen Schimmel, den er zu streicheln versucht. Das mündet in seinen jämmerlichen Tod. Mexikaner halten ihn zunächst für einen Pferdedieb. Sie stehlen ihm sein Geld und seine Dokumente und bezichtigen ihn nun, ein Spion zu sein. Völlig betrunken gibt Finney Contra und wird darauf erschossen. Das Pferd scheut, und er landet im Schlamm der Straße. Mit seinen letzten Worten sagt er: „Was für eine jämmerliche Art zu sterben!“ Bisset, die die Schüsse gehört hat, kehrt zurück, aber kommt zu spät.

Malcolm Lowry hat sich mit dem Konsul selbst porträtiert. Den Roman „Unter dem Vulkan“ hat er viermal umgeschrieben. Von den Verlagen ist aber seine Bedeutung, soweit ich sehe, nicht gleich erkannt worden. Das hatte sich allerdings 1984 gründlich geändert. Der Film ist für mich ein Musterbeispiel von Arthouse-Kino; wohl wegen dem großen Namen Huston wurde er trotzdem relativ erfolgreich. Wenig später nahm sich Huston einen noch spröderen Stoff vor: „Die Toten“ nach James Joyce. Das war dann sein letzter Film. Den habe ich auch gesehen, er wäre aber noch etwas schwieriger zu besprechen als „Unter dem Vulkan“. Vielleicht später mal.
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Alt 10.01.2023, 06:30   #545  
Peter L. Opmann
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Als er ins Kino kam, habe ich mir diesen Film nicht angesehen. Vielleicht war er mir nach dem, was ich vorher wußte, zu klamaukig, und man hörte ja auch solche Dinge über ihn. „Der Tod steht ihr gut“ (1992) von Robert Zemeckis habe ich also erst viel später auf DVD kennengelernt und war dann doch positiv überrascht. Es ist schon richtig: Die Komik ist nicht sehr feinsinnig. Aber „Zurück in die Zukunft“ (jedenfalls den ersten Teil) hatte ich sehr wohl gesehen, also hätte ich mir denken können, was da so etwa auf mich zukommt. Ende 1992 war ich allerdings gerade mit meinem Studium fertig und zog um. Es kann daher auch sein, daß ich einfach keine Zeit für diese Groteske hatte.

Für die, die den Film ebenfalls nicht gesehen haben: Es geht wieder mal um starke Frauen (Meryl Streep und Goldie Hawn) und einen schwachen Mann (Bruce Willis) – alle natürlich gegen ihr Image besetzt. Willis ist ein Schönheitschirurg (sonst spricht aus weiblicher Sicht nichts für ihn), der Hawn zugunsten von Streep verläßt. Die Verlassene futtert sich aus Frust einen ganz schönen Ranzen an und versinkt in einer Depression, während die andere sich im Glanz ihrer Eroberung sonnt. Aber nach ein paar Jahren kehrt Goldie Hawn strahlend und jung zurück, während bei Meryl Streep die Probleme des Welkens so langsam beginnen. Als Willis zum zweiten Mal die Seiten wechselt, nimmt Streep Zuflucht bei einem Schönheitselixier, das ihr eine in einem geheimnisvollen Schloß lebende Schöne (Isabella Rossellini) im Rahmen eines Teufelspakts verschafft. Sie wird tatsächlich merklich jünger und schöner (und erkennt, daß dieses Mittel auch ihre Konkurrentin Hawn wiederhergestellt hat). Allerdings hat es unerwünschte Nebenwirkungen.

Hawn bewegt Willis dazu, seine bisherige Gefährtin aus dem Weg zu räumen. Er hat noch nicht gemerkt, daß die nun ebenfalls wieder viel attraktiver ist. Er stürzt sie eine lange Treppe hinunter, was als Unfall hingestellt werden soll. Dabei wird Streep zwar gräßlich deformiert, aber sie stirbt nicht. Das Schönheitsmittel macht auch unsterblich, was kein Vorzug ist, wenn sich zwei Frauen bis aufs Blut bekämpfen. Sie sind immerhin intelligent genug, sich zu versöhnen, nachdem sie erkannt haben, daß sie sich gegenseitig kein Leid antun können – abgesehen davon, sich gegenseitig Löcher in den Bauch zu machen oder den Kopf nahezu abzureißen. Da sie einen Schönheitschirurgen immer mal gut gebrauchen können, wollen sie Willis zwingen, auch von dem Elixier zu trinken. Der kann ihnen aber mit Hilfe von Rossellini entkommen. Der Film überspringt darauf viele Jahre. Willis ist nun in hohem Alter gestorben. Streep und Hawn besuchen seine Beerdigung. Sie wirken zwar immer noch ansehnlich, aber bei genauer Betrachtung erkennt man, daß sie sehr alt und durch Berge von Makeup hergerichtet sind. Sie bekommen nun den unerfreulichen Teil des Teufelspakts zu spüren. Als sie die Beerdigung verlassen, stürzen sie eine Treppe hinunter und zerspringen in tausend Stücke, die aber alle lebendig bleiben. Man hat aber das Gefühl, daß sie sich wieder zusammensetzen werden.

Das ist sicherlich ein sarkastischer Kommentar zum damals schon grassierenden Jugend- und Schönheitswahn, sei es durch Fitness, sei es durch plastische Chirurgie. Das ist aber nur der mechanische Teil der komischen Wirkung. Wichtiger ist, daß sowohl Männer als Frauen durch das Trio Willis – Streep – Hawn in denkbar ungünstigem Licht gezeigt werden, was die Schadenfreude des Zuschauers hervorruft. Der Mann, der Frauen nur als Trophäen betrachtet und sonst langweilig bis dorthinaus ist, wird mit zwei Frauen gestraft, die sein ruhiges Dasein ein für allemal beenden. Die Frauen sind dagegen mißgünstig, habgierig und ganz auf die Bewahrung ihrer Jugend fixiert, zwar deutlich klüger als ihr Mann, aber von ein bißchen Lebensweisheit weit entfernt.

Natürlich ist das zum Teil Holzhammer-Komik, aber ich finde, trotzdem bietet der Film auch etwas zum Nachdenken. Zumindest werden etliche Hollywood-Klischees gegen den Strich gebürstet. Alles übrige besorgen die Special Effects. Zemeckis hat viele verblüffende Computertricks eingesetzt, die insbesondere menschliche Körper wie Plastilin erscheinen lassen. Obwohl der Film ziemlich genau 30 Jahre alt ist, wirken die meisten Effekte immer noch frisch. Damals waren sie sicherlich teilweise ganz neu. Folgerichtig gewann „Der Tod steht ihr gut“ den Oscar und einen weiteren Filmpreis für die besten visuellen Effekte. In den USA spielte er seine Kosten dreifach ein.
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Alt 10.01.2023, 08:36   #546  
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Ich habe den Film damals im Kino gesehen und es war genau mein Humor.

Das einzige was ich damals nicht in den Kopf bekam, warum Willis Goldie eigentlich zugunsten von Meryl verlassen hat. Keine Ahnung, wie es heute wäre aber damals waren meine optischen Präferenzen klar verteilt.

Wäre interessant zu wissen, wie Zemecki den Film heute drehen würde, wo sich der Schönheitswettbewerb immer mehr ins Digitale verlagert und der Chirurg nicht nur aber oft durch den "Filter" ersetzt wird.

Meine Lieblingsszene ist aber nach wie vor die, wo Goldie mit dem Riesenloch im Bauch aus dem Pool auftaucht und mit Wut verzerrtem Gesicht verkündet, das sei nicht lustig gewesen.
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Alt 10.01.2023, 09:20   #547  
Peter L. Opmann
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Die Figuren sind natürlich ziemlich eindimensional, besonders die von Bruce Willis. Aber sein Schönheitschirurg ist doch nicht so dumm, daß er ausschließlich nach äußerer Schönheit geht - und auch das ist Geschmackssache.

Das Thema des Films ist eigentlich Körperkult, denke ich. Man kann ja verfolgen, wie das Wunderelixier augeblicklich die entscheidenden Körperstellen strafft und vergrößert. Das können digitale Schönheitskorrekturen nur bedingt bieten.
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Alt 10.01.2023, 18:45   #548  
Marvel Boy
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Um auch mal wieder was zu schreiben.
Ich fand den Film damals ganz nett, hatte irgendwie mehr erwartet.

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Alt 10.01.2023, 21:55   #549  
Peter L. Opmann
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Der Film lebt zu einem Gutteil von seinen Special Effects.

Von solchen Werken habe ich auch lange Zeit nicht viel gehalten. Dann kamen die ersten Marvel-Filme der neuen Generation - "X-Men", "Spider-Man", Hulk", "Iron Man", und ich mußte zugeben, daß mit den Computereffekten die Comics erstmals angemessen umgesetzt wurden.

Negativbeispiel ist für mich "Star Wars". Beim ersten Film gab es ja eine Vorführung für Produzenten und andere Verantwortliche, bevor er fertig war. Bezeichnenderweise sagten die: "Was ist denn das für ein Quatsch?" Und George Lucas mußte beschwichtigen: "Es werden noch die Special Effects hinzugefügt."

Geändert von Peter L. Opmann (11.01.2023 um 10:18 Uhr)
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Alt 10.01.2023, 22:26   #550  
Marvel Boy
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Ach, zu der Zeit konnten noch Special Effekts zumindest etwas dazu beitragen das mir Filme zusagten, heutzutage wo alles so perfekt ist das es nicht perfekter werden kann, geht ohne halbwegs vernünftige Handlung gar nichts mehr bei mir.
Die von dir erwähnten Filme liefern mir diese aber auch, zumindest teilweise.

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